LokalNachrichten: STUTTGART & BW

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nina777
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Beitrag von nina777 »

5.7.2011

Bordell-Wildwuchs im Gewerbegebiet – Stadt ist machtlos

Skandal – aber nicht im Sperrbezirk: Rein rechtlich sind Bordelle Gewerbebetriebe – und deshalb muss die Offenburger Stadtverwaltung dabei zusehen, wie sich immer mehr Puffs in einem Gewerbegebiet ansiedeln.


Im Elgersweirer Gewerbegebiet gab es in jüngerer Zeit eine erhebliche Konzentration des ältesten Gewerbes der Menschheit. Der Elgersweiers Ortsvorsteher entrüstet sich darüber im Planungsausschuss des Gemeinderats. Doch wohl vergebens. Der Stadt sieht trotz neuem Vergnügungsstättenkonzept keine Handhabe.

Denn erstens sind Bordelle in einer Stadt der Größe Offenburgs prinzipiell zulässig. Das Elgersweirer Gewerbegebiet liegt zweitens außerhalb des Sperrbezirks der Stadt, in dem Prostitution verboten ist. Und drittens greift auch das neue Vergnügungsstättenkonzept nicht, das sich die Stadt erst kürzlich gegeben hat. Denn darin ist festgelegt, dass Bordelle keine Vergnügungsstätten sind. Das liegt allerdings nicht daran, dass man gesetzgeberisch die Armseligkeit und die Tristesse der Prostitution erkannt hätte. Nein, Bordelle sind laut Definition Gewerbe und anders als Spielhallen und Bars eben nicht Vergnügungsstätten. Die Experten räumen hier einen gewissen juristischen Graubereich ein. Folglich fehle die rechtliche Handhabe gegen die neuerliche Konzentration der Bordellbetriebe im Gewerbegebiet Elgersweier. Laut Ortsvorsteher Daniel Geiler seien auch die Spielhallen zuletzt wie die Pilze aus dem Boden des Gewerbegebiets westlich des Ortsteils geschossen.

Geiler: Mindestens fünf Hinterzimmerbordelle

Der Bordell- und Swingerclub "Lancelot" mit seinem Barbetrieb befindet sich ebenfalls dort und wird aus Bestandsschutzgründen auch bleiben. Nur von einer weiteren Ansiedlung von Bars und Spielhallen im Gewerbegebiet rät das städtische Konzept ab. Es lässt allerdings diese Lokalitäten im Gewerbegebiet West zu. Dort seien sie grundsätzlich verträglich, da bereits mehrere Einrichtungen bestehen und das Gebiet vom übrigen Areal räumlich getrennt sei, hieß es bei der Beratung im Planungsausschuss vorigen Monat.

Ortsvorsteher Geiler berichtete von mindestens fünf sogenannten Hinterzimmerbordellen, "die keine baurechtliche Genehmigung haben, ein solches Gewerbe zu betreiben." Erwin Drixler, Fachbereichsleiter Bauservice, berichtete, dass es einen Besitzer mehrere Gewerbegebiets-Immobilien gebe, der seine Räume an die Bordellbetreiber vermiete. Drixler wolle gerne versuchen, gegen den neuerlichen Bordell- und Spielhallenwildwuchs vorzugehen: "Ich bin allerdings nicht sehr optimistisch." Das kürzlich beschlossene Vergnügungsstättenkonzept erweist sich hier als juristisch ziemlich zahnloser Tiger.

http://www.badische-zeitung.de/offenbur ... 50556.html
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fraences
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Beitrag von fraences »

Ein Quartier verkommt
Rotlichtmilieu im Leonhardsviertel soll eingedämmt werden

Der reißende Strom der Hauptstätter Straße trennt das geruhsame Gerberviertel vom stadtbekanntesten Quartier, dem Leonhardsviertel – Stuttgarts Rotlichtmilieu. „Als ich vor sieben Jahren hier als Bezirksvorsteherin angetreten bin, waren die Verhältnisse schon nicht gut. Doch mittlerweile bietet das Quartier ein trauriges Bild. Dort verkommt Stuttgarts barocke Bausubstanz“, so Veronika Kienzle.

Ein Dorn im Auge ist ihr auch die Verselbstständigung der harten Prostitution. Zuhälter und junge Huren, vornehmlich aus osteuropäischen Ländern, bestimmen das Straßenbild rund um das Café Mistral, aus denkmalgeschützen Häusern sind Bordelle geworden, Geschrei und Prügeleien sind nichts Ungewohntes, und in direkter Nachbarschaft ist die Jakobsschule, vor der der Straßenstrich sich ausbreitet. „Bei bis zu 150 Euro Zimmermiete pro Tag und Preisen von 30 Euro für den Liebesdienst, kommen die Frauen nie aus der Abhängigkeit des Zuhälters heraus, das ist ein richtiger Elendsstrich“, sagt Veronika Kienzle.

Wie stark sich in den letzten Jahren die Rotlichtszene gewandelt hat, bestätigt auch Jürgen Biedermann von der Metzgerei Ergenzinger. „Das Verhalten der im Milieu Arbeitenden ist deutlich aggressiver geworden. Früher sind Wohnbevölkerung, klassische Gastronomie und Rotlichtszene noch miteinander zurechtgekommen.“

„Wir brauchen mehr Licht im Dunkel“, fordert Veronika Kienzle. Dazu müssten alle städtischen Ämter an einem Strang ziehen.
Wenn es nach ihr geht, könnten einige Maßnahmen schnell umgesetzt werden. So ist sie dafür, dass die Leonhardstraße gesperrt wird: „Der Freiersuchverkehr würde so eingedämmt, durch mehr Kontrollen könnte auch der Straßenstrich weitgehend unterbunden werden. Von der Stadt erwartet sie, dass keine weiteren Gebäude mehr verkauft werden, auch müsse es möglich sein, dass die Stadt bei nicht städtischen Gebäuden, die zum Verkauf gelangten, ein Vorverkaufsrecht erlange.
Ein weiterer Schritt wäre für sie, das Areal, auf dem das Züblin-Parkhaus steht, neu zu entwickeln. Dort könnte weiter unterirdisch geparkt werden, aber oberirdisch Handel und Gewerbe und Wohnraum entstehen.

Um all dies umzusetzen bedarf es jedoch Geld. Der Zeitpunkt ist günstig, so die Bezirksvorsteherin, denn nach der Sommerpause wird der neue Doppelhaushalt beraten.
Fünf bis zehn Jahre glaubt sie, braucht es, bis eine Verbesserung Realität wird. Dass das Rotlichmilieu aus dem Leonhardsviertel verschwindet, ist für sie unrealistisch, aber wenn schon Prostitution sollte es möglich sein, die Bedingungen, unter denen sie stattfindet, zu kontrollieren und so die größten Auswüchse zu verhindern.
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

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fraences
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Beitrag von fraences »

Rotlichtmilieu
Die Huren des Elends

von Joe Bauer

Stuttgart - Seit Jahren karren Busse aus Osteuropa junge Prostituierte und Zuhälter in die Stuttgarter Altstadt. Auf dem Straßenstrich herrscht blankes Elend. Die alten Zeiten im "Städtle" existieren nur noch in romantisierten Erinnerungen.

An der Kebab-Station in der Stuttgarter Altstadt, in der Nähe der Leonhardskirche, dem Treffpunkt der Gestrandeten, wartet Günther vor seinem Koreaner-Kombi auf alte Kumpel. Früher wäre ihm kein anderer Wagen als ein Daimler auf den Hof gekommen. Die Zeiten haben sich geändert. Günther wird demnächst siebzig, und da reicht ein Spießer-Koreaner, auch wenn der Fahrer noch immer dasteht wie ein Athlet im guten Mannesalter. Der Körper muskulös, das Haar frisch geföhnt und leicht getönt, wie damals. In den sechziger und siebziger Jahren war er ein guter Amateursportler und ein professioneller "Loddel". So nannte man im Viertel die Zuhälter.

Günther war einer von den "Jungs" im Rotlichtmilieu. Ein Junge drückte mit Seidenstrümpfen und Slippern an den Füßen die Pedale einer Stingray Corvette oder eines Daimler-Cabrio, am besten knallrot wie der SL der legendären Edelhure Rosemarie Nitribitt im Kino. Seine Arbeitskleidung ließ er beim Maßschneider in der Königstraße fertigen, tausend Mark pro Anzug. Einen Riesen konnte auch ein kleiner Zuhälter am Tag verdienen. Zwei, drei Damen schafften eine solche Summe mühelos netto an, auch wenn man die "Kuppe", den Hurenlohn, brüderlich teilte.

Ersatzfamilienstimmung herrschte an Weihnachten

Heute neigt man dazu, die alten Tage im Altstadt-Milieu zu romantisieren, die ewig verlockende Exotik käuflicher Erotik. "Familiär" sei es gewesen, sagt Günther, und womöglich ist das verglichen mit heute nahe an der Wahrheit. Ersatzfamilienstimmung herrschte an Weihnachten, wenn der Milieumusikant Kurt Hörber, in der Stadt als "Kotlett" berühmt, für die Huren und Luden "Ave Maria" auf der Geige spielte, im Finale seiner Show liegend auf dem Kneipenboden. Kotlett ist schon seit dreiundzwanzig Jahren tot, und bis heute sind es die Geschichten über Typen wie ihn, die man sich in nostalgisch verklärten Stunden erzählt. Keiner erinnert sich gern an die Schicksalsberichte aus den miesen Ecken des Schmuddels. Erst neulich hat jemand unter dem Pseudonym "die Tochter" einen Zeitungsartikel über das Rotlichtviertel mit Biografischem kommentiert:

"Es war einmal . . . ein Schreiner, der hatte eine Tochter und nicht viel Arbeit und wenig zu beißen. Frau und Tochter darbten an 5 Tagen der Woche. Es war Anfang der 60er, die Tochter war 17, die Mutter 34, der Vater Halunke. Am 6ten Tag der Woche kam der Befehl: wir fahren ins Städtle, A . . . schaffen . . . burg, dauerte meist 2 Tage, der Halunke hatte keine Arbeit und seinen Schnaps, die Mutter konnte ihre Rechnung beim Alimentari bezahlen, und die Tochter weinte . . . So war's damals im Städtle."

Es ist nicht menschlicher geworden im Städtle, wie man die Altstadt nennt. Ganz im Gegenteil. Die Prostitution im Quartier ist auf dem Tiefpunkt der Stuttgarter Rotlichtgeschichte angekommen, und es wäre nicht falsch, frei nach Dostojewski zu sagen, die unterste Stufe der Erniedrigung erzeuge eine Lust. Im Leonhardsviertel, dem ehemaligen, von der Politik heute vergessenen Stadtzentrum mit seinen alten, denkmalwürdigen Häusern, bieten sich junge Mädchen den Freiern inzwischen ab 15 Euro an.


Der Wanderzirkus der Elendsprostitution

Für diesen Preis machen sie zum Schrecken von Sozialarbeitern und Ärzten fast alles. Kondome werden selten benutzt.

Die letzten Veteranen im Städtle, als stille Beobachter längst im Ruhestand, können sich nicht erinnern, jemals so schlecht und krank aussehenden Huren begegnet zu sein wie heute. Wirtsleute am Leonhardsplatz beobachten Prostituierte, wie sie zwei Wochen lang Tag und Nacht in denselben Billig-Klamotten an der Ecke stehen, bewacht von jungen Zuhältern mit Halsketten und Sonnenbrillen nach Gangsta-Rap-Vorbild. Sie kommen aus Osteuropa, sprechen kaum Deutsch, sind unterwegs nach dem Geschäftsmodell übler Drücker-Kolonnen. Sie tauchen auf und verschwinden, und nicht nur die Polizei findet kein Mittel gegen den Wanderzirkus der Elendsprostitution.

Seit Jahren ebnen Rathauspolitiker mit fragwürdigen Immobilien-Deals den Weg für illegale Geschäfte. Immer wenn die Stadt Gebäude an juristisch gut beratene Rotlichtgrößen verkauft, werden danach als Wohnungen getarnte Buden für sexuelle Dienste gegen Cash vermietet. Alte Profis nennen den Straßenstrich "Tschernobyl". Nie hat man ernsthaft versucht, das Quartier mit dem Charme einer urbanen Kultur aus Halbseidenem und Stil aufzuwerten.

Harte Drogen im Milieu

Die große Ära der typischen Siebziger-Jahre-Zuhälter, dieser deutschen Schlager-Abteilung im internationalen Sex-Business, ging Mitte der achtziger Jahre zu Ende. Da hatten die Herren in den Maßanzügen die Vierzig überschritten und keine Lust mehr, sich im Nahkampf mit zahlungsunwilligen Freiern und neuen, internationalen Zuhältern zu üben. Hinzu kam, dass inzwischen harte Drogen im Milieu kursierten, ein Geschäft, mit dem die alten Jungs nichts zu tun haben wollten. Sie hielten sich an Pils, Whiskey-Cola und Champagner.

Schon Anfang der siebziger Jahre war eine schwer bewaffnete Altstadt-Delegation aus Stuttgart nach Westberlin geflogen, um mit befreundeten Kollegen aus Frankfurt in eine Straßenschlacht gegen "die Perser" zu ziehen. Bei der Schießerei gab es Tote. Ausländische Luden, sagten die politisch meist scharf rechts gefärbten Mitglieder der deutschen Fraktion, überschwemmten die Szene mit Drogen. Auch in Stuttgart starben Dirnen an Heroin.

Als sich die Altstadt-Könige, fast alle im Zweiten Weltkrieg geboren, zurückzogen, es mit legalen Geschäften versuchten oder auf dem Sozialamt landeten, ging eine Ära der Subkultur zu Ende. Die Jungs mit den Rolex-Uhren und Goldketten, den Schuhen aus Mailand und Hemdkragen im Rex-Gildo-Format pflegten eine eigene Banditensprache, leisteten sich für die Überwachung der Kunden- und Polizei-Bewegungen rund um ihre illegalen Spielhöllen einen "Schmoddre-Mann" (schmoddre = beobachten) und hielten sich bedingt an den Ehrenkodex der Unterwelt: kein Verrat, Schulden pünktlich zurückzahlen, nicht in fremden Revieren wildern. Mit ihren Kajalgeschminkten Damen hofierten sie freizügig im Nachtleben. Zwar spielte Gewalt im Milieu durchaus eine Rolle, wurde aber gern mit dem Hinweis auf sportive Fairness beschönigt. Schließlich saß die Familie an allen Boxringen und hatte moralisch selten Probleme mit schmutzigem Lorbeer.

Der Hurenlos stürzt ins Bodenlose

Nach den Männern in den Maßanzügen und Harlekin-Kostümen übernahm im Städtle eine neue Generation von deutschen Zuhältern die Straßen; sie fuhren im Porsche und Lamborghini vor Discotheken vor, spürten aber bereits die Konkurrenz aus Europas Osten im Nacken. Aus Ländern wie Jugoslawien und Albanien rückte eine Sippschaft von Zuhältern an, die in den Großstädten mit einer zuvor unbekannten Brutalität die Macht übernahm. Die letzten deutschen Statthalter der Stuttgarter Straßenprostitution wanderten bald nach dem Berliner Mauerfall in die ehemalige DDR ab, profitierten in Dresden oder Leipzig von den Wirren des bankrotten Arbeiter- und Bauernstaats. Im Leonhardsviertel brach eine neue Zeit gefährlicher Gesetzlosigkeit an.

Zur Jahrtausendwende war der Niedergang des Milieus deutlich zu sehen. Huren, die sich einst das Essen aus guten Restaurants hatten bringen lassen, standen immer öfter in der Schlange vor der Imbissbude. Städtle-Gänger erlebten, wie manche Dame, die einst im Mercedes zur Arbeit fuhr, eines Tages nur noch Pommes bestellte. Die Wurst war zu teuer geworden, der Hurenlohn angesichts der vielen neuen Billigkräfte im Gewerbe ins Bodenlose gestürzt. Das alte Milieu, aufgrund der strengen Polizeistunden in der Stadt bis in die neunziger Jahre hinein auch eine Notgemeinschaft aus Rotlichtfiguren und Intellektuellen, Künstlern und Kriminellen, war endgültig untergegangen. Bis dahin halbwegs originelle Altstadt-Kneipen, im Morgengrauen auch Sammelbecken illustrer Gestalten aus Justiz-, Polizei- und Rathausbehörden, verkamen zu Kaschemmen.

Kenner der Szene nennen das Jahr 2004 als Beginn der schlimmsten Brutalisierung des kleinen Stuttgarter Rotlichtbezirks. Immer mehr Busse mit jungen, trainierten Straßentypen und noch jüngeren Mädchen rollten aus osteuropäischen Ländern wie Rumänien in die Altstadt. Die Leute im Viertel treffen sich inzwischen mit Politikern und Kriminalbeamten am Runden Tisch zu Krisensitzungen, die Polizei aber gibt sich im seit jeher schwierigen Kampf gegen die Zuhälterei bsiher so gut wie machtlos. Lude und Hure sind meistens verheiratet, weisen sich als touristisches Ehepaar aus.

Übrig geblieben vom Reichtum ist selten etwas

Mutmaßungen, der gigantische Sexmarkt im Internet hätte den einst halbwegs geordneten Straßenstrich ins Abseits gedrängt, sind Humbug. Im ältesten Gewerbe der Welt bandelt nach wie vor eine große Kundschaft rücksichtsloser Männer das Geschäft mit der schnellen Befriedigung ausschließlich auf der Straße an.

Auch der Verdacht, die oft schwer gezeichneten, immer öfter an Syphilis erkrankten oder mit dem HI-Virus infizierten Prostituierten lockten nur menschenscheue Freier mit merkwürdigen Neigungen an, ist falsch. Kenner wissen von durchaus attraktiven und billigen Straßenhuren im Viertel. Die aber sieht man selten. Sie arbeiten nonstop im Zimmer ihrer Absteigen. Ihre Zuhälter kassieren nur gut bei Massenabfertigung im Akkord.

Wenn man im Leonhardsviertel, einer an sich chancenreichen Gegend mit Musik-Clubs, Restaurants und Bars, zum Abschied mit Günther am Autofenster plaudert, erzählt man sich noch einmal die alten Geschichten. Wie die Jungs mit ihren Damen zum Italienurlaub ins Thermal- und Skiparadies Bormio aufbrachen, das Louis-Vuitton-Köfferchen mit frischen Scheinen unter dem Sitz eines nagelneuen Mercedes-Cabrio. Cash bezahlt, versteht sich. Übrig geblieben vom Reichtum ist selten etwas. Günther hat sich viele die Jahre als Kellner und Türsteher durchgeschlagen und Glück gehabt. Das neue Elend in der alten Heimat kennt er nur als Feierabendgast.


http://www.stuttgarter-nachrichten.de/i ... bb0ab.html
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Beitrag von ehemaliger_User »

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Jo Bauer hat geschrieben: Kondome werden selten benutzt.
Das stimmt so nicht, ich kenne einen Händler, der wöchentlich mehrere hundert Kondome in diesem Gebiet verkauft. Ich vermute mal, dass Jo Bauer seine Infos von Sabine Constabel und von alteingesessenen Betreibern hat. Und die behaupten immer wieder, die rumänischen Strassenfrauen würden alles ohne Schutz und zu Dumpingpreisen machen. Das trifft sicherlich zu, aber nicht für die Masse der Frauen.

Ich frage mich immer wieder, warum das Gesundheitsamt der Stadt seiner Aufgabe in diesem Bereich nicht nachkommt und vor Ort Aufklärungsarbeit betreibt. Wissen sie doch, dass viele Männer der irrigen Meinung sind, dass nur gesunde Frauen Sex anbieten dürfen.

Das Problem in diesem Viertel sind tatsächlich Vermieter, die eine 3-Zimmer-Wohnung (70 qm) für 40 EUR warm pro Zimmer und Tag an Paare vermieten. Eine Zimmer im Laufhaus kostet 100 - 120 EUR pro Tag, ohne Partner/Ehemann natürlich.

Die Preise sind gefallen, da hat Jo Bauer schon recht. Für 30 EUR gibts oft die Leistung, die vor 2 Jahren noch 50 oder 80 EUR gekostet hat.
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"Outing" der besonderen Art

Beitrag von ehemaliger_User »

Aus dem Polizeibericht der PD Böblingen 24.07.2011

Da weiss wenigstens gleich die Geliebte über die Freizeitbeschäftigung ihres "Neuen" Bescheid!

Die Polizei war mit 8 Streifenwagen sehr schnell zur Stelle und hat für Ruhe gesorgt. Für die meisten Frauen war die Nacht gelaufen (vor Aufregung). Können sie von den Schlägern Verdienstausfall verlangen?

Sindelfingen, Max-Eyth-Str. / 24.07.11, 02.31 Uhr
Schlägerei im Bordell

Sindelfingen – Im Sindelfinger Bordell kam es zu später Stunde zu einer Schlägerei unter zwei Widersachern und deren Freunde. Ausgerechnet im Bordell standen sich Ex–Freund und neuer Liebhaber gegenüber. Im Verlauf der Streitigkeiten kam es dann zu tätlichen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Streithähnen. Als die Freunde der Beiden „helfend“ eingriffen, entwickelte sich eine Schlägerei zwischen acht jungen Männern. Die Streithähne wurden durch das Personal des Bordells getrennt. Durch die Schlägerei ging einiges an der Einrichtung zu Bruch: neben Stühlen, Gläsern, Aschenbechern wurde auch die Wanddekoration beschädigt.
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FKK-Club bleibt geschlossen

Beitrag von ehemaliger_User »

Heidenheim
FKK-Club bleibt geschlossen

Heidenheim - Der verdeckte Polizist fragte nach "Sex", die Animierdame eines illegal als Bordell betriebenen FKK-Clubs will "Sekt" verstanden haben. Im Streit mit dem Landratsamt Heidenheim zog ein Gaststättenbetreiber vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart nun den Kürzeren. Wie das Gericht am Dienstag in Stuttgart mitteilte, bleibt der Laden des Mannes geschlossen, sonst muss er eine Strafe zahlen. Sein Eilantrag gegen den Widerruf der Gaststättenerlaubnis zum Betrieb seiner nur als FKK-Club genehmigten Gaststätte wurde am 21. Juli zurückgewiesen. (Az.: 4 K 2214/11).

Nach Überzeugung der Verwaltungsrichter hatte der Mann - obgleich Prostitution aufgrund der geringen Einwohnerzahl in seiner Gemeinde unzulässig ist - bewusst die Prostitution gefördert und damit faktisch ein illegales Bordell betrieben.

Gaststättenbetreiber wollte sich herausreden

Die Geschäftspraktiken des Mannes wurden bei einer verdeckten Kontrolle der Polizei aufgedeckt: Auf Frage eines Beamten, ob man Sex haben könne, sei von einer der Animierdamen angegeben worden, dies sei für 55 Euro möglich, schrieb das Gericht in einer Mitteilung. Der Gaststättenbetreiber wollte sich später damit herausreden, dass es infolge sprachlicher Defizite der dunkelhäutigen Mitarbeiterin zu einem Missverständnis gekommen sei.

Sie habe "Sekt" verstanden. Der sei im Eintrittspreis von 55 Euro enthalten, argumentierte der Gaststättenbetreiber. Aus den Akten ergab sich aber, dass die Mitarbeiterin seit mehreren Jahren eingebürgert ist und über hinreichende Sprachkenntnisse verfügte. Gegen diesen Beschluss ist Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg zulässig.

SZ 8.8.11
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fraences
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RE: LokalNachrichten: STUTTGART & BW

Beitrag von fraences »


Sittenverfall im Rotlicht-Milieu


Stuttgart. Das Leonhardsviertel in Stuttgart rutscht immer weiter ins Rotlicht-Milieu ab, warnen SPD-Lokalpolitiker. Die Mietpreise explodieren, immer mehr Gangs würden dort ihr Unwesen treiben.
Früher herrschte im Leonhardsviertel ein gesunder Mix aus Handwerk, privatem Wohnen sowie normalem und horizontalem Gewerbe. In den vergangenen Jahren habe sich das Verhältnis jedoch stark in Richtung Rotlicht verschoben. "Eines der ältesten Viertel der Stadt geht vor die Hunde", sagt Veronika Kienzle, Bezirksvorsteherin von Stuttgart-Mitte, auf einem Rundgang mit der SPD-Gemeinderatsfraktion.
"Bewegt Euch von der Straße", ruft ein Mann aus einem Auto heraus in die Weberstraße. Prompt folgen zwei junge, leicht bekleidete Damen der Anweisung, rennen auf High Heels über das Kopfsteinpflaster und verschwinden im nächsten Hauseingang. Ist es ein Zuhälter oder ein Beamter der Sitte, der durch die Gassen der Altstadt brüllt? Die Meinungen der SPD-Delegation gehen auseinander. Sicher ist: Der Flurfunk im Rotlicht-Milieu funktioniert, denn die zwei Damen sind die Ausnahmen: Kaum eine Prostituierte steht während des Rundgangs der SPD-Stadträte auf den Straßen, die Gehwege sind gekehrt, das Leonhardsviertel hat sich rausgeputzt.
Doch der Schein trügt, denn "der Ton ist rauer geworden, von allen Seiten", sagt Veronika Kienzle. Bestes Beispiel sind die Mietpreise. "Für Wohnungen zahlt man mittlerweile mehr als im obersten Stock des Königsbaus." 150 Euro für acht Quadratmeter seien keine Seltenheit - allerdings pro Tag. "Frauen, die dort einziehen, sind innerhalb einer Woche verschuldet. Um über die Runden zu kommen, müssen sie mit mehr als fünf Männern am Tag schlafen. Das hat wenig mit freiwilliger Prostitution zu tun, sondern grenzt an Nötigung", so Kienzle.
Generell habe sich der Strich im Leonhardsviertel verändert. Den klassischen Luden mit Goldkette und Straßenkreuzer, der sich um seine Mädels "kümmert", gebe es nicht mehr. In den vergangenen Jahren treiben mehr und mehr osteuropäische Gangs ihr Unwesen und gehen dabei rigoros zu Werke.
"Die Mädchen sind oftmals noch keine 18 Jahre alt", schildert die Bezirksvorsteherin. Ab 15 Euro geht es los. Für diesen Dumpingpreis machen sie zum Entsetzen von Sozialarbeitern dann fast alles, häufig ohne Kondome. "Bevor sie Kontakt zu irgendeinem Hilfezentrum aufbauen können, werden sie quasi im Wochenrhythmus ausgetauscht und in die nächste Stadt verfrachtet."
In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Ausländeranteil der Prostituierten in Stuttgart von 39 auf 77 Prozent erhöht. "Über Jahrzehnte haben die verschiedenen Gewerbe nebeneinander funktioniert, seit sechs Jahren ist das Verhältnis aus dem Lot." Die Stadt müsse dringend nacharbeiten, denn es sei traurig, in welchen Unterkünften die Frauen arbeiten. Für deren Zuhälter sei es ein Leichtes, die Mädchen, die häufig aus Bulgarien oder Albanien stammen, gefügig zu machen. "In ihrer Heimat leben sie unter schlimmsten Bedingungen und werden schon im Kindesalter in die Elendsprostitution getrieben", erklärt Heinrich Huth, Inhaber der Jakobsstube. Nicht selten seien sie Analphabetinnen. In seiner Kneipe mitten im Leonhardsviertel verkehren viele Prostituierte, treffen sich auf einen Absacker und klagen dem Wirt ihr Leid. "Es fehlt im Milieu an Regularien. Wo dürfen Prostituierte auf der Straße stehen und wo nicht?"
Vor der Jakobsschule eher nicht, dennoch macht sich auch dort der Straßenstrich breit. "Damit die Schüler während des Sportunterrichts nicht mehr auf die Prostituierten blicken können, werden wir die Scheiben unserer Turnhalle mit Folie verdunkeln lassen", sagt Rektorin Helga Gostovic-Schnarhelt, die in den vergangenen Jahren mehr und mehr Ummeldungen zu beklagen hat. Komplett ausblenden könne man den Freierverkehr aber auch mit Folie nicht. "Spätestens auf dem Heimweg begegnen die Kinder Frauen und Freiern wieder."
Ein großes Problem im Leonhardsviertel, so Veronika Kienzle, seien auch die Immobilien-Verkäufe der Stadt. "Wir müssen Objekte zurückerwerben, um so die rudimentären Reste der historischen Altstadt zu retten", erklärt die Bezirksvorsteherin. Im Rotlicht-Milieu halten sich die Hausbesitzer nicht an Denkmalverordnungen und überpinseln alte Sandsteinfassaden mit "grellen Farben, die man nie mehr runter bekommt". Oder sie lassen ihre denkmalgeschützten Immobilien verkommen, bis irgendwann nur noch ein Abriss möglich ist. Bestes Beispiel: Das leer stehende Gebäude in der Jakobstraße 2, in dem sich Ratten und Tauben unweit des Taubenhauses in der Leonhardskirche unkontrolliert vermehren können. Da müsse man dringend reagieren.
"Zudem muss sich die Haltung im Gemeinderat rund um das Thema Leonhardsviertel ändern", klagt SPD-Fraktionschefin Roswitha Blind. Sobald es um Prostitution gehe, sehe sie immer nur ein "süffisantes Grinsen". Es werde Zeit, dass etwas passiert. Unter dem Motto "Rückeroberung der Stuttgarter Altstadt" haben die Grünen und die SPD-Fraktion daher einen Antrag gestellt, der die Situation verbessern soll.http://www.swp.de/goeppingen/lokales/st ... 92,1072909
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Beitrag von ehemaliger_User »

Die Jacobschule ist eine 2/3 zügige Grundschule mit Grundschulförderklasse. Ecke Katharinen-Jacobstrasse. Auf der gegenüberliegenden Seite der Jacobstrasse befindet sich die "Feuerwache Süd" gegenüber der Turnhalle in der Katharinenstrasse sind kleine Restaurants.

In diesem Bereich stehen keine Frauen. In der Lazarettstrasse, die von der Turnhalle aus einsehbar ist, gehen ab und zu vereinzelt Frauen auf und ab.

Die Bilder in Google-Maps zeigen die Situation an einem normalen Tag treffend: keine SW in Sichtweite der Schule. Ausserdem istdas gesamte Gebiet Sperrgebiet, d.h., sichtbare Prostitution ist untersagt und wird mit 180 EUR Bussgeld und Platzverweis geahndet.

Blick auf die Turnhalle An der Sperrfläche im Vordergrund wartet gelegentlich eine einzelne SW darauf, von einem Autofahrer mitgenommen zu werden.

Jacobschule

Die erwähnten 150 EUR Tagesmiete verlangt ein Laufhaus (incl. 25 EUR Steuer und Frühstück - im Bericht nicht erwähnt), die meisten Betreiber verlangen 80 - 100 EUR ohne Steuer.

Das Problem sind Frauen, die nicht in Lauifhäusern arbeiten, sondern in möbilierten WG-Zimmern die sie mit ihren männlichen Begleitern teilen. Tagesmiete: 40 EUR warm. Diese Frauen können ihre Kontakte nur auf der Strasse herstellen.
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Beitrag von fraences »

Für die heutige Zeit halte ich 100 Euro Tagesmite schon für zu viel.
Zumal SW im Laufhaus meistens nur 3-5 Tage frei haben, und dann an diesen Tagen nur 50% Mietminderung bekommen.
Da die Frequenz der Laufhäuser nicht so ist, wie früher ist die SW gezwungen viele Stunden zu arbeiten um nach Abzug der Kosten einen Gewinn zu machen. Das sehe ich als Ausbeutung.
Jedoch vom Gesetzgeber wird dies heute immer noch als Legal angesehen. Vor Jahren war mal von Ministerin von Leyen eine Initiative die überhöhten Mieten gesetzlich zu unterbinden.
Leider ist hier von keine Rede mehr.

Liebe Güße, Fraences
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Beitrag von ehemaliger_User »

Prostitution in Stuttgart
Zeltdorf der S-21-Gegner vertreibt Stricher
Stuttgart - Sie sind jung, leben am Rande der Gesellschaft und verdienen ihr Geld mit ihrem Körper - Mehr als 250 Männer gehen in der Landeshauptstadt laut den Schätzungen eines Stuttgarter Vereins auf den Strich. Dieser hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Früher finanzierten viele der Stricher mit der Prostitution ihre Drogensucht. „Drogen und Alkohol kommen heute noch vor, sind aber weniger geworden“, hat Silke Grasmann vom Verein zur Förderung von Jugendlichen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten e. V. beobachtet. Heute müssten die Männer aus purer Armut anschaffen gehen.

Der Verein betreut gemeinsam mit der AIDS-Hilfe Stuttgart e.V. junge Männer, die sich in Stuttgart auf der Straße ihr Geld verdienen. Über Streetworker an sie heranzukommen, sei zunehmend schwierig. Der klassische Straßenstrich an der Stuttgarter Staatsgalerie gehöre der Vergangenheit an, viele würden sich über Handy oder Internet verabreden. Tatsächlich habe das Zeltdorf der Stuttgart-21-Gegner zu viel Aufmerksamkeit in die Gegend des früheren Treffpunkts gebracht, bestätigt der Leiter des Ermittlungsdiensts Prostitution, Wolfgang Hohmann, Grasmanns Eindrücke. Zwar sei die genaue Zahl der Stricher schwer zu sagen, weil es eine hohe Dunkelziffer gebe, so Grasmann. Die Polizei verzeichnet allerdings einen Rückgang.

Präventionsarbeit ist wichtig

80 Prozent der Stricher seien Migranten, die für immer weniger Geld ihren Körper verkaufen müssten. Viele kämen zum Beispiel aus Südost-Europa oder Nordafrika. Es sei nicht leicht, sie zu einem Besuch in der Stuttgarter Anlaufstelle zu bewegen, sagt Grasmann. „Das kommt einem Outing gleich: Ich gebe vor mir und anderen zu, dass ich anschaffen gehe“, sagt Grasmann. „Wenn man in Kulturkreisen aufwächst, wo ein anderes Männerbild herrscht und wo nicht offen mit Homosexualität umgegangen wird, ist das ein großes Problem.“

Im Café „Strich-Punkt“ in der Altstadt, das der Verein mit der AIDS-Hilfe betreibt, bekämen die jungen Männer eine Auszeit, sie könnten etwas essen oder eine Dusche nehmen. Präventionsarbeit spiele eine große Rolle. „Wir geben den Jungs Tipps für Safer Sex und was sie allgemein noch für ihre Sicherheit beachten müssen.“ In dem Café treffen sich abwechselnd auch weibliche Prostituierte. „Die Lebensschicksale, die dahinter stehen, sind ja oft ähnlich.“

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Zu Hoch-Zeiten kamen zehn bis 15 Stricher in die Anlaufstelle. Grasmann schätzt, dass sie in Stuttgart rund ein Drittel der männlichen Prostituierten mit ihrem Angebot erreichen kann. Nicht alle Stricher seien homosexuell, dass zu Hause eine eigene Familie auf sie warte, sei nicht ungewöhnlich. Gewalt spiele auf dem Strich immer eine Rolle, auch untereinander. Denn die Konkurrenz unter den jungen Männern sei groß.

Fast alle Stricher seien unter 30 Jahre alt. „Je besser sie aussehen, desto mehr Angebote bekommen sie“, so Grasmann. Manche bezögen nebenbei Hartz IV oder gingen teilweise anderen Beschäftigungen nach. Sie vom Strich in Lohn und Brot zu bringen, sei nicht leicht. In einen zweiten Café träfen sich Gelegenheits- oder Ex-Stricher. „Ein Großteil davon geht noch anschaffen, alle sind über 30, manche über 40. Wir sind froh, wenn wir sie in eine Arbeitsstelle vermitteln können.“ Schwierig sei auch ihr oft ungeregelter Aufenthaltsstatus.

Zurzeit sucht Silke Grasmann wieder nach einem Mitarbeiter, der keine Scheu vor dem „harten Bereich“ habe. Ihr Verein und die AIDS-Hilfe arbeiteten in Stuttgart zwar gut mit der Polizei zusammen. Doch wünschenswert sei es vor allem, wenn die Gesellschaft männliche Prostitution als Realität anerkenne. „Die weibliche Prostitution ist mehr oder weniger anerkannt, doch die männliche Prostitution ist weitgehend tabuisiert.“

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Mehr als 3400 Frauen gehen in der baden-württembergischen Hauptstadt anschaffen. Die weibliche Prostitution hat laut Polizei in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Eine Rolle spielt, dass es fast keinen Drogenstrich mehr gibt, der viele Freier abgeschreckte. Der Zahl der männlichen Stricher ist stattdessen zurückgegangen. Früher gab es 300 bis 600 Stricher in Stuttgart. Heute schätzt die Polizei ihre Zahl auf 180, Vereine kommen auf mehr als 250.

Ein Viertel der weiblichen Prostituierten kommt den Angaben zufolge aus Deutschland, danach folgten Frauen aus Südosteuropa. Mehr als 600 Huren gehen ihrem Gewerbe auf der Straße nach, der Rest ist in Appartements, Bordellen oder bordellähnlichen Betrieben tätig.Insgesamt gibt es in Stuttgart über 180 „Prostitutionsobjekte“ wie Wohnungen, Clubs oder Massagestudios.

Stuttgarter Zeitung 15.8.11
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Beitrag von ehemaliger_User »

 
fraences hat geschrieben:Für die heutige Zeit halte ich 100 Euro Tagesmiete schon für zu viel.
... ist die SW gezwungen viele Stunden zu arbeiten um nach Abzug der Kosten einen Gewinn zu machen. Das sehe ich als Ausbeutung.
Warum Ausbeutung? Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Solange die Betreiber ihre Häuser voll bekommen werden sie nichts daran ändern.

Problematischer: Wirtschafter verlangen Mindestumsatz für Papier, Kondome, Getränke und verbieten, Getränke und Hilfsmittel ausserhalb einzukaufen. Oder verlangen Strafgeld, wenn eine ungenehmigte Pause eingelegt oder das Haus verlassen wird. Trotzdem ist das Hau voll, bei 160 Miete + 25 Mindestverzehr + 15 EUR für Wäsche und Security (ca. 200 EUR + 25 EUR Düsseldorfer)

Nur mal zum Vergleich:

Im Stuttgarter Bahnhof kostet ein 6eckiger Shop (ca. 8 m²) in der Bahnhofshalle pro Tag 180 EUR Miete + 10 EUR Strompauschale. + Umsatzsteuer. Ergibt 223 EUR am Tag. Ausbeutung?

Die Stadt Stuttgart verlangt für je 3 m² Standfläche auf öffentlichen Strassen eine Sondernutzungsgebühr für Verkaufsstände je nach Stadtgebiet für Imbissstände: 38 EUR(Vororte) - 97 EUR (Zentrum), für andere Waren 52 - 130 EUR pro Tag.
Wucher?

Dreifarbenhaus Stuttgart: Tagesmiete 80 EUR incl. TV und Frühstück (keine Dusche/WC im Zimmer)

Terminwohnung mit 5 Zimmern in Stuttgart, Quicky 50 EUR, Stunde 150 EUR, Abrechnung 50:50 ohne Mahlzeiten und 14 Stunden Anwesenheitspflict
Dirigistische Zuhälterei?
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Beitrag von fraences »

Lieber ehemaliger_User,

das die Laufhäuser (juristischer Ausdruck "Dirnenwohnheim") in BW Vollbesetzung haben, ist ja klar, wenn wie im Thread zum Sperrgebietsverordnung sehr deutlich klar wird:

viewtopic.php?t=3270&highlight=sperrgebiet

das SW wenig Wahl haben, wenn sie legal arbeiten wollen.

Im Rheinland haben die Laufhäuser nicht eine solche Vollbesetzung.

Was die zusätzlichen Blockkosten angehen, die Auflage nur beim Betreiber zum "Apothekenpreisen" Kondome, Hygieneartikel und Verzehr halte ich auch für sehr , sehr bedenklich.

Solange der Staat die Prostitution durch Sperrgebietsverordnungen reguliert, wird es die "Mietwucherpreise" geben, erst wenn dies geändert wird, dann glaube ich würde es anders aussehen.

Das es Anwesensheitpflicht gibt, widerspricht die Selbstbestimmung von SW, ob es Auflage des Betreibers oder aus wirtschaftliche Überlegung um täglich die überhöhten Mietkosten zu erwirtschaften, die in keinerlei Verhältnis zum Umsatz stehen.

Liebe Grüße, Fraences
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Beitrag von ehemaliger_User »

OFF-Topic:

@Fraences

100 EUR ist für ein gut ausgestattetes und geführtes Haus kein Wucherpreis, bei 90 % Auslastung werden da gerade mal die Kosten incl. Geschäftsführergehalt gedeckt. In 100 EUR Miete stecken bereits 16 EUR Umsatzsteuer!

Gut ausgestattet heisst; Dusche, TV, (GEZ + GEMA sind alleine 0,60 / Tag) Frühstück. eine warme Mahlzeit, 2 l Mineralwasser, Bettwäsche und Handtücher, Türsteher, Werbung, event. Fotos für Heimatseite inclusive.

Vorschriften über Anwesenheitspflicht und Kaufvorschriften halte ich für sittenwidrig, da sollte mal jemand klagen. Oder sollte an dieser Stelle der Gesetzgeber eingreifen?

Ich kenne Zahlen von einem grösseren Haus, das hatte 2010 eine Umsatzrentabilität (vor Steuern) von 12 %. Bei einer Tagesmiete von 125 EUR. (Geschäftsführende Gesellschafter erhalten Gehalt).

BMW hatte 8 %, die Deutsche Bank 25 %, SAP 19 %, die Telekom 10 %, und der Handelsriese Metro 1,28 %
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Beitrag von fraences »

@ehemaliger_User

Es kommt immer darauf an, wie "leicht" bzw "Schwer" eine SW arbeiten muss um diese Mietkosten zu erwirtschaften.
Denke dies hängt von vielen Faktoren ab: Wie viele potenziellen Kunden besuchen am Tag den Bordell; wie ist das Preisniveau;Anzahl der SW in eine Schicht; wird das Bordell zusätzlich beworben oder verlässt man sich nur auf Laufkundschaft ; welcher Region;wie wird gearbeitet; Parterre oder Etage?etc.

Von den Laufhäusern, die ich gesehen habe, empfand ich die Ausstattung und Größe der Arbeitszimmer katastrophal, Aufenthaltsräume ungemütlich, Sanitäranlagen unhygienisch, Arbeitsklima unter den Frauen sehr konkurrenz und sozialpsychologisch belastend.
Ich halte Laufhäuser nicht mehr für zeitgemäß, aber das ist meine subjektive Meinung.
Auch wenn es immer so schön heißt, die SW arbeitet hier selbstbestimmt, so kann ich das nicht immer sehen.

Liebe Grüße, Fraences
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RE: LokalNachrichten: STUTTGART & BW

Beitrag von fraences »

Prostitution in Stuttgart

Mehr als 3400 Frauen gehen in der baden-württembergischen Hauptstadt anschaffen. Die weibliche Prostitution hat laut Polizei in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Eine Rolle spielt, dass es fast keinen Drogenstrich mehr gibt, der viele Freier abschreckte. Der Zahl der männlichen Stricher ist stattdessen zurückgegangen. Früher gab es 300 bis 600 Stricher in Stuttgart. Heute schätzt die Polizei ihre Zahl auf 180, Vereine kommen auf mehr als 250.

Ein Viertel der weiblichen Prostituierten kommt den Angaben zufolge aus Deutschland, danach folgten Frauen aus Südosteuropa. Mehr als 600 Huren gehen ihrem Gewerbe auf der Straße nach, der Rest ist in Appartements, Bordellen oder bordellähnlichen Betrieben tätig.

Insgesamt gibt es in Stuttgart über 180 "Prostitutionsobjekte" wie Wohnungen, Clubs oder Massagestudios. lsw


http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedw ... 19,1082698
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Beitrag von ehemaliger_User »

Stuttgart/Kornwestheim - Jetzt ist es offiziell: Der Polizist aus Kornwestheim (Kreis Ludwigsburg), dem in der vergangenen Woche vor kurzem in einem Disziplinarverfahren unter anderem wegen Beihilfe zur Prostitution sein Beamtenstatus entzogen worden ist, geht in Berufung. Das Urteil des Stuttgarter Verwaltungsgerichts sei nicht akzeptabel, sagt Joachim Clemens, der Anwalt des 42-Jährigen. Sein Mandant sei ein anständiger Mann und wolle wieder als Polizist arbeiten. Nun muss sich der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim mit dem Fall befassen.

Der Mann arbeitete bis zum Jahr 2002 für den Bundesgrenzschutz (die heutige Bundespolizei) am Stuttgarter Flughafen, seither ist er vom Dienst suspendiert, erhält aber weiterhin 60 Prozent seiner Bezüge. Sein Arbeitgeber, die Bundesrepublik Deutschland, wollte den 42-Jährigen endgültig aus dem Dienst entfernen und verklagte ihn vor dem Verwaltungsgericht - mit der Begründung, das Vertrauensverhältnis sei unwiderruflich zerstört.

Der suspendierte Bundespolizist hatte im Jahr 2000 in einem Pornofilm mitgespielt. Darüber hinaus veranstaltete die Freundin des 42-Jährigen in dessen Wohnung Gang-Bang-Partys, also Sex-Partys mit mehreren Freiern, obwohl Prostitution in Städten mit weniger als 35.000 Einwohnern, also auch in Kornwestheim, verboten ist. Zudem hat sich der Polizist der vorsätzlichen Körperverletzung und Bedrohung schuldig gemacht.

Der Anwalt des Angeklagten hält doppelte Strafe für fragwürdig

Die Argumentation der Richter passe "hinten und vorne nicht", sagt Clemens. Der Fachanwalt für Arbeitsrecht kritisiert, die Kammer habe die Vorwürfe "gezielt hochgespielt". Es sei korrekt, dass sein Mandant mit seiner damaligen Lebensgefährtin an dem Pornofilm mitgewirkt habe. "Aber er bekam dafür kein Geld, das ging alles an die Freundin." Die Gang-Bang-Partys hätten zwar stattgefunden, seien jedoch von der Lebensgefährtin organisiert worden. Das Gerücht, der Polizist habe die Freier in Uniform an der Eingangstür begrüßt, sei unzutreffend. Der 42-Jährige habe mit dem "Rotlichtmilieu nichts zu tun". Von der damaligen Freundin habe er sich längst getrennt.

Das Amtsgericht Ludwigsburg hatte den Polizisten im Jahr 2005 wegen Beihilfe zur Prostitution zu einer Geldstrafe von 600 Euro verurteilt. Dass sein Mandant nun auch vom Verwaltungsgericht und damit doppelt bestraft werde, sei äußerst fragwürdig, sagt der Anwalt. Zumal der 42-Jährige von seinen Vorgesetzten früher beste Leistungsnachweise erhalten habe.

Der Prozess vor dem Verwaltungsgerichtshof in Mannheim beginnt voraussichtlich spätestens in einem halben Jahr.

STZ 31.8.11
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Beitrag von nina777 »

16.9.2011

Stuttgart

Fensterfolie soll Kinder schützen

Jakobstraße Die Rektorin der Jakobschule will die Scheiben der Turnhalle verkleben, damit die Schüler den Straßenstrich nicht sehen. Die Bezirksvorsteherin fordert ein Eingreifen der Stadt.


Der Sportunterricht bereitet der Rektorin Sorge. Nicht etwa, weil die Schüler der Jakobschule lustlos wären, sondern wegen der unmittelbaren Nachbarschaft. Genau gegenüber der großen Turnhallenfenster gehen in der Katharinenstraße die Prostituierten ihrem Gewerbe nach. Schulleiterin Helga Gostovic-Schnarhelt will die Scheiben deshalb mit einer speziellen Folie bekleben, die Licht durchlässt, aber die Kinder am Hinausschauen hindert. Als letztes Mittel sozusagen, den geschützten Raum ihrer Schule vor den Umtrieben im Viertel abzuschotten. "Das ist ein bedauerlicher Zustand", sagt sie. "Immer wenn ein Kind zum Beispiel beim Völkerball abgeschlagen wird und warten muss, schaut es zum Fenster hinaus." In den Klassenzimmern stelle sich das Problem nicht. "Die Fenster sind höher und alle sind mit den Aufgaben im Unterricht beschäftigt."

Die Rektorin fordert, dass zumindest bis kurz nach 17 Uhr, wenn Schule und Hort schließen, im Viertel um die Jakobschule keine Freier, Zuhälter und Prostituierten unterwegs sein dürfen. Weder morgens noch am Nachmittag sollen die Kinder mitbekommen, welche Art von Geschäften hier geschlossen werden. "Andere Kinder können doch auch fröhlich nach Hause gehen", mahnt sie an. Der erklärte Wunsch des Elternbeirats ist es, dass der Straßenstrich in der Katharinenstraße verschwindet. Das Einzugsgebiet der Jakobsschule reicht bis in die Sonnenbergstraße, die Moserstraße und die Alexanderstraße. Dort, in den behüteteren Gebieten, informieren die Elternbeiräte jedes Jahr über die Qualitäten der Jakobsschule, die auch einen zweisprachigen Zug in Griechisch-Deutsch anbietet. So sollen dort etwaige Vorurteile gegen die Grundschule abgebaut werden.

Im vergangenen Jahr hat Bezirksvorsteherin Veronika Kienzle (Grüne) zum Schutz der Jakobsschule sogar einen Runden Tisch einberufen, an dem neben Anwohnern, Eltern- und Kirchenvertretern sowie der Rektorin auch Repräsentanten des so genannten Milieus gesessen haben. "Das Ergebnis war damals ganz klar: Der Straßenstrich muss weg", berichtet die Bezirksvorsteherin und ärgert sich, dass sich die Situation seither noch weiter verschärft habe. Der Jakobschule mit ihrem großen Zusammenhalt und ihrem engagierten Lehrerkollegium müsse jetzt sofort geholfen werden. "Wenn die Fenster zugeklebt werden müssen, dann ist das der Offenbarungseid der Stadt", sagt Kienzle. "Der Bezirksbeirat fordert, dass der illegale Straßenstrich im ganzen Viertel wegkommt." Ziel müsse das einvernehmliche Nebeneinander zwischen Bewohnern und Milieu im Leonhardsviertel sein, so wie es in früheren Zeiten funktioniert habe. Seit etwa fünf bis sechs Jahren mache sich im Viertel immer mehr illegale Armutsprostitution breit. Jetzt müsse die Stadt schnell aktiv werden, fordert Kienzle, "denn Kinder sollen mit freiem Blick aufwachsen und nicht hinter verklebten Fensterscheiben."

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... 95ae2.html
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Beitrag von ehemaliger_User »

Da wird wieder mal ein Problem künstlich hochgespielt. Wie soll das gehen, dass tagsüber keine "Freier, Zuhälter und Prostituierte" unterwegs sind? Und in diesem Gebiet ist öffentlich sichtbare Prostitution schon seit Jahrzenhnten verboten, das Ordnungsamt verhängt 180 EUR Verwarnungsgeld wenn öffentlich nach Gelegenheit Ausschau gehalten wird. Bis vor ein paar Jahren konnten sogar noch Autos ungehindert ums Züblin-Parkhaus kreisen, da standen in diesem Bereich mehr Frauen auf der Strasse. im Haus gegenüber der Turnhalle ist jetzt ein Waschsalon, früher war dort eine "Absteige".

Es stimmt einfach nicht, dass sich die Situation an diesem Eck verschärft hat, die Brennpunkte sind von der Schule aus nicht einsehbar.
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Beitrag von fraences »

Danke ehemaliger_User;

für die ortsfachkundige Information, was das dargestelltes Bild in den Medien berichtigt.

Liebe Grüße, Fraences
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Esslingen: Domina-Studio klagt

Beitrag von ehemaliger_User »

Domina-Studio klagt http://www.studio-tbz.de
Karte: http://g.co/maps/99dyh (Villa mit Garten)
ESSLINGEN: Betreiberin wehrt sich gegen Verbot

(do) - Mit einer Klage gegen die Stadt Esslingen wehrt sich das Domina-Studio in Zell gegen die drohende Schließung. Die Betreiberin des "Therapie- und Bizarr-Zentrums" in der Fritz-Müller-Straße behauptet, die Stadt besitze keine Handhabe, das angestrebte Verbot durchzusetzen. Ob das Verwaltungsgericht dieser Sicht folgt, muss sich am Dienstag zeigen.

Eßlinger Zeitung 16.09.11

Kommentar von Markus Bleistein in der "Eßlinger Zeitung" vom 17.09.11:

Bonn und Bordell

Zu den Lieblingsanekdoten des rheinischen Kabarettisten Konrad Beikircher gehört die Geschichte aus dem Bonner Gemeinderat um das Jahr 1900. Auf der Flaniermeile Poppelsdorfer Allee hat ein Bordell eröffnet und im Stadtrat gibt es eine aufgeregte Debatte, ob das sein darf. Bis dann kurz vor Mitternacht ein angesehenes Ratsmitglied aufsteht und sagt: "Wenn wir da alle nicht mehr hingehen, macht der Laden gleich wieder dicht." Leider kann ich hier nicht den rheinischen Singsang wiedergeben, der diese Aussage noch ein wenig geschmeidiger macht. Doch Sie werden sich fragen, was das alles mit Esslingen zu tun hat. Mehr, als Sie denken.Wie Sie dieser Zeitung entnehmen konnten, will die Stadt mit juristischen Mitteln die Schließung eines Domina-Studios durchsetzen. Nächste Woche wird das Gericht entscheiden. Nun hat die Stadtverwaltung sicher gute Gründe. Das war im Bonner Gemeinderat vor 100 Jahren ganz gewiss nicht anders.Ich hingegen wollte nur auf den Unterschied zwischen schwäbischer und rheinischer Seele hinweisen. Die Fähigkeit des Rheinländers, sich selbst auf die Schippe zu nehmen, macht das Leben einfacher. Schwaben machen es sich manchmal unnötig schwer. Denn es ist in meinen Augen undenkbar, dass nach einer erregten Diskussion im Esslinger Gemeinderat ein Mitglied aufsteht und sagt: "Wenn wir da alle nicht mehr hingehen, macht der Laden gleich wieder dicht." Vermutlich schon deshalb, weil ein Esslinger Gemeinderat in einem solchen Etablissement niemals nie anzutreffen wäre. Wetten, dass . . .
EZ

Bemerkung:
Die Fritz-Müller-Strasse ist ein reines Industriegebiet, das Studio ist von der Strasse nicht zu erkennen. In einer Querstrasse, der Röntgenstrasse, befindet sich ein Laufhaus.
Esslingen hat über 90.000 Einwohner.
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