LokalNachrichten: SALZBURG

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Zwerg
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RE: LokalNachrichten: SALZBURG

Beitrag von Zwerg »

Salzburg- Stadt – Gemeinsam mit der Polizei ist dem Magistrat Salzburg „ein Schlag gegen die illegale Rotlichtszene“ in Salzburg gelungen.

Ein als Massagesalon getarntes Bordell im Salzburger Stadtteil Schallmoos, der von Nichte und Tante betrieben wurde, wurde am Mittwoch von Amt für öffentliche Ordnung geschlossen. „Wir konnten einen Volltreffer landen. Es ist zwar sicherlich zu früh, um dort Entwarnung zu geben, aber wir sind einen Schritt weiter“, so Vizebürgermeister Harry Preuner in einer Aussendung.

Die Ermittler waren durch diverse Inserate bzw. ein Internetforum auf dieses Bordell aufmerksam geworden. Die Erhebungen vor Ort ergaben, dass zwei inländische Prostituierte, Nichte und Tante, in dem vermeintlichen Massagesalon ihre Dienste angeboten haben.

Neben dem Massagesalon konnten die Ermittler auch gegen den illegalen Straßenstrich an der Elisabethstraßen in der Stadt Salzburg vorgehen. Dort wurden zwei ungarische Prostituierte und deren Zuhälter aufgegriffen und angezeigt.

Für Vizebürgermeister Preuner ist es wichtig, dass „die Stadt Flagge zeigt und Fehlentwicklungen rechtzeitig abstellt.“ Zwar sei ein Verlagern der Szene an andere Plätze nicht auszuschließen: „Ich kann dazu bereits jetzt ankündigen, dass wir darauf reagieren und sicher nicht locker lassen werden. Wir bleiben da dran, bis sich diese illegale Rotlichtszene auflöst“, kündigt Bgm.- Stv. Preuner an.

http://www.salzburg24.at/news/tp:salzbu ... 5-11540295

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Wenn ich mir den Stil mancher Berichte ansehe kann ich nur den Kopf schütteln.... 2 Frauen haben versucht Geld zu verdienen... Sie haben das Verwaltungsrecht übertreten... und die Zeitung schreibt wie wenn die gefährlichsten VerbrecherInnen seit Ma Baker erlegt worden wären...

Und dann noch 2 ungarische Prostituierte und ein "Zuhälter" - mich würde interessieren, in wie weit es rechtens ist, Jemand als "Zuhälter" zu titulieren, wenn es doch in Österreich so etwas wie eine Unschuldsvermutung bis zum möglichen Schuldspruch des Gerichtes gibt. Bei jedem des Diebstahls beschuldigten wird "der vermutliche Dieb" geschrieben - aber bei einem glaublichen Zuhälter ist ja Alles ganz anders....

christian

Hermann
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Salzburg illegale Prostitution

Beitrag von Hermann »

"Mutmaßliche Prostituierte festgenommen
In Schwarzach (Pongau) haben Schengenfahnder der Polizei eine mutmaßliche Prostituierte festgenommen. Die junge Bulgarin konnte sich nicht ausweisen und erst mit Hilfe eines Dolmetsch einvernommen werden.

Keine Aufenthaltserlaubnis
Sie gab an, ihren Lebensunterhalt durch gelegentliche Prostitution bestritten zu haben. Da die Frau keine Aufenthaltserlaubnis vorweisen konnte, wurde sie in Salzburg in Schubhaft genommen.
"
Quelle: http://salzburg.orf.at/stories/442944/ 15. Mai 2010

Interessant an dieser Meldung ist, dass die SW in Schubhaft genommen worden ist. Illegale Prostitution ist in Österreich ein Verwaltungsdelikt und keine Straftat, z.B. sich im Auto nicht anschnallen ist auch nur ein Verwaltungsdelikt, aber wurde jemals in Österreich ein ausländischer Gurtenmuffel in Schubhaft genommen und zwangsweise ausgewiesen?

Und außerdem ist die SW EU-Bürgerin. EU-BürgerInnen dürfen bei Verwaltungsdelikten eigentlich nicht in Schubhaft genommen werden. Aber (un)glücklicherweise gibt es im österreichischen Fremdenrecht die Bestimmung, dass über EU-AusländerInnen ein Aufenthaltsverbot im Falle der Gefährdung der öffentlichen Ordnung oder Sicherheit verhängt werden kann.

Vielleicht fällt Prostitution ja unter Gefährdung der öffentlichen Ordnung.

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Marc of Frankfurt
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Willkür folgt aus Ohnmacht

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Hier ist das EU-Lagersystem der Schengenfahnder:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=57916#57916

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nina777
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Beitrag von nina777 »

23.09.2010

Erstes Bordell im Lungau öffnet seine Tore

Nach jahrelangem Rechtsstreit eröffnet nächste Woche in St. Andrä das erste Bordell im Lungau. Ein Steirer hatte sich mit der Gemeinde einen hartnäckigen Konflikt geliefert, bis das Land die Genehmigung vor einigen Wochen erzwungen hat.

Jahrelang um Genehmigung gestritten

Bisher war der Lungau eine Bordellfreie Zone, als einziger Salzburger Bezirk. Doch nach einem jahrelangen Rechtsstreit wird nun alles anders.

Die offizielle Betreiberin - eine Frau aus der Steiermark - will nächste Woche ein Bordell aufsperren. So kündigt es Norbert Sendlhofer an. Der steirische Bordell-Veteran ist der Besitzer des umstrittenen Hauses und steht hinter dem Projekt.

"Ich habe die baulichen Vorbereitungen bereits vor vier Jahren fertiggestellt, die Auflagen wurden alle erfüllt. Seit vier Jahren haben wir also den Rechtsstreit. Aber jetzt ist das soweit geklärt, dass wir das Bordell eröffnen dürfen", so Sendlhofer.

Betreiber rechnet mit Kunden aus Skigebieten

"Villa Erotica" wird das Lusthaus heißen, und die vier bis sechs angestellten Damen sollen vor allem Touristen anlocken.

"Gästezustrom vom Obertauern und vom Katschberg - schauen wir, was sich da ergibt. Die paar einheimischen Lungauer werden wahrscheinlich eh weiterhin in die Obersteiermark fahren, aus Diskretionsgründen", meint Sendlhofer.

Zwischen der Gemeinde und der Bordellbetreiberin sind jahrelang Bescheide, Einsprüche und Gutachten hin- und hergegangen. Vor einigen Wochen befahl das Land dann ein für alle Mal die Genehmigung.

Bürgermeister will nicht aufgeben

Doch die Gemeinde will den Widerstand nicht aufgeben. Bürgermeister Heinrich Perner (ÖVP) sagte, der Betreiberin fehle noch eine raumordnungsrechtliche Bewilligung.

Er will bei der Bezirkshauptmannschaft Meldung erstatten, wenn das Etablissement am Rand seiner Gemeinde tatsächlich öffnet.
Die steirischen Puff-Betreiber und ihr Salzburger Anwalt Franz Essl sehen das anders. Diese Genehmigung spiele keine Rolle, sagte Essl.

http://salzburg.orf.at/stories/471612/
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nina777
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Beitrag von nina777 »

24.09.2010,

BORDELL IN ST. ANDRÄ

Freudenhaus sperrt im Lungau auf - Ortschef skeptisch


Der Rechtsstreit um das erste Freudenhaus im Lungau dauert bereits Jahre, St. Andräs Bürgermeister Heinrich Perner (Bild) machte mit seinem Widerstand sogar Schlagzeilen im deutschen Großformat "Die Zeit". Doch auf Weisung des Landes musste der Gemeinderat im Juni der Betriebsgründung doch zustimmen.

"Krone": Herr Bürgermeister Heinrich Perner, nächste Woche soll der Lungau endgültig nicht mehr Bordell-freie Zone sein?
Heinrich Perner: Es scheint so, ich habe bisher auch nur davon gehört, dass die Betreiber jetzt tatsächlich aufsperren wollen.

"Krone": Die Gemeinde stimmte im Juni dem Vorhaben zu, aber nicht ganz freiwillig?
Perner: Nein, ganz und gar nicht. Aber uns blieb nichts anderes übrig, nachdem alle unsere Einwendungen vom Land wieder aufgehoben wurden. Für uns stellt sich das Ganze eher als Zwangsbeglückung dar. Aber es gibt natürlich Gesetze, an die man sich halten muss.

"Krone": Aber mehr Unterstützung vom Land hätten Sie sich schon gewünscht?
Perner: Sicher, man muss sich auch fragen, wie es bei einem solchen Vorgehen mit der Autonomie der Gemeinden bestellt ist.

"Krone": Haben die Betreiber jetzt alle rechtlichen Auflagen erfüllt?
Perner: Aus unserer Sicht nicht, auch wenn der Anwalt der Gegenseite anderer Meinung ist. Für die Umwidmung des Wohnhauses in einen Gewerbebetrieb fehlt noch eine raumordnungsrechtliche Bewilligung, um die noch gar nicht angesucht wurde.

"Krone": Und wenn ohne diese Bewilligung aufgesperrt wird?
Perner: Dann muss ich das der Bezirksbehörde melden. Ansonsten würde ich als Bürgermeister fahrlässig handeln.

"Krone": Es gibt auch Bedenken bezüglich der Zufahrt?
Perner: Ja, denn wenn dort ein Unfall passiert heißt es nur: "Der Bürgermeister hat's genehmigt."

"Krone": Wie ist die Stimmung in der Bevölkerung?
Perner: Gemischt. In einer Wohlstandsgesellschaft kratzt das nicht mehr jeden. Auch für mich als Bürgermeister gibt es übrigens Wichtigeres.

http://www.krone.at/Nachrichten/Freuden ... ory-222006
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nina777
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Beitrag von nina777 »

31.10.2010

Am Waldesrand herrscht reges Treiben

Nach jahrelangem Streit um die Bewilligung bieten nun auch im Lungau Damen des horizontalen Gewerbes ihre Dienste an.


Sie sieht so gar nicht aus wie ein Bordell, die „Villa Erotica“, in der seit Anfang Oktober junge Damen käufliche Liebe anbieten. Jene „Villa“, die daran „schuld“ ist, dass sich der Lungau nun nicht mehr Salzburgs einziger rotlichtfreier Bezirk nennen kann. Rein äußerlich ist es ein idyllisches Häuschen, das Objekt Nr. 95 im Gemeindegebiet des 700-Seelen-Orts St. Andrä: zitronengelb, eingeschoßig; kaum hundert Meter neben der Turracher Bundesstraße, aber einige Kilometer vom Ortskern von St. Andrä entfernt. Haus und Parkplatz sind umsäumt von Fichten; davor und daneben sind Wiesen, dahinter Wald.
10 Uhr vormittag, SN-Lokalaugenschein. Frau Claudia („Alle nennen mich so; eigentlich heiße ich Cäcilia, aber der Name ist arg“) bittet in den Aufenthaltsraum des „Laufhauses“ und kredenzt Kaffee. Eine Theke? Fehlanzeige. Pächterin und Etablissementbetreiberin Claudia, seit 15 Jahren im „Nachtgeschäft“, klärt auf: „Wir haben hier kein klassisches Bordell mit Barbetrieb. Es ist ein sogenanntes Laufhaus, vier Mädchen bieten in vier Zimmern ihre Dienste an. Wir schenken nicht aus, für die Kunden gibt es einen Getränkeautomaten.“

Zwei Mädchen erscheinen kurz, frühstücken im Stehen und sind auch schon wieder weg. Frau Claudia: „Sie müssen zur ärztlichen Untersuchung.“

Mehr als sechs Jahre lief der erbitterte Rechtsstreit mit der Gemeinde St. Andrä bereits, ehe man kürzlich endlich eine Bordellbewilligung bekam. Claudia: „Jetzt sind wir froh. Seit vier Wochen haben wir offen und der Betrieb läuft gut und problemlos. Es kommen junge und ältere Herren. Lungauer, Pongauer, Steirer, Kärntner. Wir mussten schon Gäste wegen Überfüllung abweisen.“

In diesem Moment fährt Norbert Sendlhofer in seinem Mercedes vor. Der 52-jährige gebürtige Pongauer ist seit 1977 in der Branche und besitzt in der Steiermark drei weitere Etablissements; geführt werden sie von Betreiberinnen, Sendlhofer kassiert Miete. Das Häuschen in St. Andrä, ehemals ein marodes Jagdhaus, hat Sendlhofer 2002 gekauft – bereits 2004 versuchten Claudia und eine Kollegin als Antragstellerinnen von der Gemeinde eine Bordellbewilligung zu erhalten. Der Antrag wurde mit ablehnendem Bescheid abgewiesen. Ab da begann ein zähes Hin und Her: Insgesamt wurden vier (!) Anträge der Betreiberinnen von der Gemeinde abgeschmettert – gegen jeden Negativbescheid erhob der Salzburger Anwalt der Betreiberinnen, Franz Essl, jeweils eine Vorstellung (= Beschwerde) an die Landesregierung als Rechtsmittelinstanz. Folge: Jeder negative Gemeindebescheid wurde als rechtswidrig gekippt und zur erneuten Entscheidung zurückverwiesen.

Die Gemeinde hatte in ihren Bescheiden nicht nur viele Mängel wie unzureichende sanitäre Ausstattung oder nicht entsprechende Trinkwassergüte bekrittelt. Sendlhofer behob sie alle. Man hatte auch vorgebracht, dass der Betrieb eines Bordells „in moralischer, religiöser und psychischer Hinsicht die Lebensinteressen und das Umfeld im dörflich-bäuerlichen Charakter des Orts beeinträchtigt“. Gerade diese Argumentation erzürnt den stämmigen, glatzköpfigen Sendlhofer, der einmal Boxer war, noch immer: „Das ist Scheinmoral. Zudem ist hier weit und breit nichts um das Bordell, eine bessere Lage gibt es nicht. Wir haben alle möglichen Auflagen erfüllt, das war nur Schikane.“

Aufgehoben hatte die Landesregierung auch den Bescheid, in dem die Gemeinde auf Basis eines BH-Gutachtens mit „Luftknappheit“ argumentiert hatte: Demnach wären die bautechnischen Voraussetzungen nicht erfüllt, da die Zimmer zu klein seien, als dass genug Luft für die „schwere körperliche Arbeit“ von Damen und Freiern vorhanden sei.

Auch wenn inzwischen vier Prostituierte aus Österreich und Osteuropa im Laufhaus arbeiten, herrscht noch kein Rechtsfrieden: So teilte der Bürgermeister von St. Andrä, Heinrich Perner (ÖVP), kürzlich den SN mit, dass die BH den „illegalen“ Betrieb schließen solle, da die Betreiberinnen um keine raumordnungsrechtliche Bewilligung angesucht hätten. Demgegenüber erwägt Sendlhofer („ich habe aus früheren Vorstrafen gelernt“) eine Klage gegen die Gemeinde: „Ich will Ersatz für Miet- und Betriebskosten, die durch die Verzögerungstaktik entstanden sind.“

Das Verhältnis zur Lungauer Bevölkerung bezeichnet Sendlhofer als gut: „Die ,normalen’ Leute haben eh kein Problem mit dem legalen Bordell am Waldrand. Es sind nur ein paar erzkonservative Persönlichkeiten, die einen pufffreien Lungau wollen.“ Nach dem Lokalaugenschein dazu befragte Lungauer geben sich wortkarg und wollen anonym bleiben: „Eigentlich stört das Puff nicht“, sagt ein Tamsweger. Eine Frau ergänzt: „Aber Renommee für uns ist es keines.“

„Kalt“ lässt die Eröffnung der „Villa Erotica“ Land- und Gastwirt Alois Schitter. Sein Hof liegt 500 Meter entfernt, dennoch ist er der am zweitnächsten gelegene Anrainer: „Ich merke gar nichts vom Bordell. Mich stört das nicht.“

http://www.salzburg.com/online/7mal24/a ... ext=&mode=&
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RE: LokalNachrichten: SALZBURG

Beitrag von Zwerg »

Freier beraubt Prostituierte

Weil er mit der Leistung einer Prostituierten nicht zufrieden war, hat ein 33-Jähriger in der Nacht auf Montag in der Stadt Salzburg die Frau mit dem Umbringen bedroht und ihr das zuvor bezahlte Geld wieder entrissen.

(SN, APA). Die 27-Jährige schlug per Handy Alarm, der Freier wurde wenig später angehalten und festgenommen. Er wird wegen des Verdachts des Raubes auf freiem Fuß angezeigt, sagte ein Sprecher der Pressestelle der Sicherheitsdirektion Salzburg zur APA.

Der Mann und die Frau hatten für eine nicht näher genannte Leistung einen Lohn von 40 Euro vereinbart. Der Kunde zahlte im Voraus, auf einem Parkplatz ging es dann zur Sache. Weil er damit aber nicht zufrieden war, forderte der 33-Jährige danach das Geld zurück, und als ihm die Dame dieses nicht mehr aushändigen wollte, bedrohte er sie und entriss ihr das Geld.

http://www.salzburg.com/online/salzburg ... ext=&mode=

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Beitrag von fraences »

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„Manche denken dabei einfach ans Einkaufen“
2. Mai 2011 | 09:32 | | Christian Resch (SN). | Teilen Prostituierte des Bordells Babylon werden nun in Rumänien einvernommen. Die SN sprachen mit einer Sozialarbeiterin, die seit Jahren Frauen aus dem Gewerbe berät.
Der Markt für sexuelle Dienste ist hart: Der Konkurrenzdruck steigt, die Wünsche der Kunden sind bisweilen bedenklich. Bild: SN/ROBERT RATZER
Christian Resch
salzburg (SN). Mehrere Sexarbeiterinnen des Salzburger Bordells Babylon werden in der kommenden Woche nach Rumänien reisen: Die Staatsanwaltschaft der Stadt Slobozia ermittelt dort gegen angebliche Modelagenturen, welche blutjunge Frauen getäuscht und der Prostitution zugeführt haben sollen.
Einige der Opfer landeten, so der Vorwurf, in den drei österreichischen Babylon-Häusern, so auch in jenem am Autobahngrenzübergang Walserberg. Eine junge Frau sagte aus, sie sei als Minderjährige zur „Arbeit“ gezwungen und teils eingesperrt worden.

Die Babylon-Geschäftsführung bestreitet kategorisch, mit den Umtrieben der rumänischen Verdächtigen zu tun gehabt zu haben. Auch laufen derzeit keine Ermittlungen gegen Babylon-Bedienstete. Zugeknöpft gibt man sich beim Bundeskriminalamt in Wien: Es gebe kein Rechtshilfeersuchen der rumänischen Behörden – und damit keine offiziellen Ermittlungen in Österreich. „Umfeldermittlungen“ in Salzburg hätten aber stattgefunden, heißt es in Polizeikreisen.

Letztlich dreht es sich in dem mutmaßlichen Kriminalfall um die Frage, ob die Frauen legal und freiwillig als Prostituierte gearbeitet haben. Doch: Was eigentlich heißt in diesem Gewerbe „freiwillig“? Die SN sprachen mit Claudia Weiß von der Frauenservicestelle, welche auch Prostituierte im Rahmen des Projektes PiA berät. Kernaussage: „Unsere Erfahrung ist, dass kaum eine Frau den Job aus einer wirklich freien und mündigen Entscheidung heraus macht.“

„Viele der Frauen, die nach Österreich kommen, versprechen sich eine rosige Zukunft. Sie kommen meist aus Ländern, in denen der Verdienst schlecht und die Berufsaussichten deprimierend sind. Und dann kommt einer, spielt den Retter in der Not und malt ihre Zukunft in leuchtenden Farben. Verspricht, sie da rauszuholen und ein glückliches Leben im Wohlstand. Dann werden sie schnell einmal Ja sagen.“

Oft würden in Rumänien Modelcastings veranstaltet und den jungen Frauen falsche Tatsachen vorgespiegelt. Indem ihnen versprochen wird, sie könnten als Model arbeiten oder auch als Tänzerin. „Man muss wissen: Die Frauen sind in einem Ausmaß offen für Beeinflussung, das wir uns kaum vorstellen können. Manche von ihnen sind in ihrer Kindheit oder Jugend bereits Opfer von Gewalt geworden. Sie wollen weg und nehmen viel in Kauf.“

Beunruhigend sind zwei Tendenzen, die sich in der Beratung von Sexarbeiterinnen zeigen: „Die Freier wollen immer jüngere Frauen – am liebsten mit kindlichem Aussehen. Und sie wollen ungeschützten Verkehr.“ Viele Sexarbeiterinnen würden dem zustimmen – weil die Konkurrenz es vielleicht auch anbiete. Der Druck sei vielfach enorm, berichtet Weiß.

„Wichtig ist uns auch, das Bild von Sexarbeiterinnen in der Gesellschaft neu zu positionieren.“ Es gelte, mit Vorurteilen aufzuräumen – wie etwa, dass Prostituierte Spaß am Sex haben, ungebildet sind oder mit ihrem Beruf viel Geld verdienen. „Die meisten der Prostituierten denken während des Geschlechtsverkehrs an irgendetwas anders – etwa einfach ans Einkaufen oder was sie sich mit dem verdienten Geld leisten können.“ Denkbar sei, „dass mancher Mann nicht mehr hinginge, wenn er wüsste, was in den Sexarbeiterinnen vorgeht“. Und: Viele der Frauen seien armutsgefährdet.

Große Unterschiede bestehen freilich zwischen der Tätigkeit in Bordellen und der völlig unkontrollierbaren Straßenprostitution. „Die Frauen bewegen sich in einem Graubereich, in dem sie meist völlig auf sich gestellt sind.“ Die Sexarbeiterinnen seien in der Praxis weitgehend rechtlos, kritisiert Weiß.

In einer Arbeitsgruppe wurden bereits Forderungen formuliert, die auch vom Frauenministerium unterstützt werden. Die wichtigste: dass Sexarbeit nicht mehr als sittenwidrig gilt wie bisher. Derzeit können Frauen aus „dem Gewerbe“ nicht einmal Geld von Freiern einklagen, welches ihnen zusteht. Und: Es müsste eine bundesweit einheitliche Regelung des Sexgewerbes geschaffen werden.
http://www.salzburg.com/online/salzburg ... ext=&mode=
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Beitrag von fraences »

Proteste gegen immer mehr Straßenstrich in der Stadt 13.06.11


Bewohner in Schallmoos klagen über Lärm und Belästigung – Polizei plant Sonderaktionen

An der Salzburger Gabelsbergerstraße ziehen vor allem Roma einen illegalen Billig-Straßenstrich auf. Ehe die Verwaltungsstrafen greifen, sind Prostituierte und Zuhälter schon wieder weg.

Ab spätestens 23 Uhr geht es los mit der illegalen Prostitution in und um Schallmoos. Besonders betroffen ist die Gegend um die Gabelsbergerstraße und Sterneckstraße. Hauptsächlich Roma-Mädchen aus den Oststaaten buhlen hier um Freier. Die Bewohner sind zunehmend genervt und verlangen eine strikte Durchsetzung des Verbotes des Straßenstrichs.
Die Anrainer der Gabelsbergerstraße sind vom Straßenstrich, der sich jede Nacht unter ihren Fenstern abspielt, total genervt. Sie haben Politiker, Polizei, die Stadt und das SF informiert und ersuchen dringend um Abhilfe. Großteils Roma aus den Ostländern, die auch die bekannten Bettler durch die Innenstadt schicken, ziehen verstärkt seit März einen Billig-Straßenstrich auf. Täglich ab 23 Uhr postieren sich Gruppen von Prostituierten an fixen Stellen und machen auf offensive Art Autofahrer auf sich aufmerksam. Sex gibt es schon ab 30 oder 40 Euro und wird im Auto, in Innenhöfen und bei Baucontainern erledigt. Die Behörden kommen dem Treiben nur schlecht bei. Einerseits ist es eine gewisse Laxheit, die sogar polizeiintern kritisiert wird. Zum anderen greifen die Strafen nicht.
So spielen die Rotlicht-Roma mit den Behörden Katz und Maus. Die Polizei plant nun jedoch Sonderaktionen.
Billig-Straßenstrich: Strafen wirkungslos

Geplagte Bewohner notieren inzwischen Kennzeichen von Kunden: „Es sind viele Firmenautos dabei“. Billig-Straßenstrich in Schallmoos: Autolärm bis vier Uhr früh, Quickies unterm Schlafzimmerfenster, Prostituierte, die Anrainer beschimpfen, und Verwaltungsstrafen, die überhaupt keinen Effekt haben.
Seit drei, vier Jahren nistet sich ein organisierter Billigstrich an der Gabelsbergerstraße und Sterneckstraße ein. Die Prostituierten und ihre „Freunde“ tauchen in Wellen auf und sind laut Polizei Roma-Angehörige aus Ungarn, Rumänien, Bulgarien und der Slowakei. Die Frauen wohnen in Billighotels oder am Stadtrand und haben stets gültige Personalausweise bei sich.
Während Wien ein neues Prostitutionsgesetz erlässt, das den Straßenstrich in Gewerbegebiete verdrängt, ist das Salzburger Landessicherheitsgesetz nicht dazu geeignet, die illegale Straßenprostitution zu bekämpfen. „Heute vertreiben wir sie, morgen stehen sie wieder da“, bringt es ein Fahnder auf den Punkt.
Die Frauen erscheinen pünktlich zwischen 22.30 und 23 Uhr an der Gabelsbergerstraße. An Kellerfenstern, beim italienischen Autohaus, in Hauseingängen warten sie auf Kunden. Sex gibt es ab 30, 40 Euro, und selbst diese menschenverachtenden „Preise“ werden noch gedrückt. Das Geschäft wird in Innenhöfen, im Schutz von Baucontainern, auf Parkplätzen erledigt.
Analphabetinnen

Die Anrainer sind entnervt. „In der Früh liegen die Kondome unter unseren Schlafzimmerfenstern, die Frauen und Zuhälter beschimpfen und drohen uns, eine hat uns sogar vor die Füße gespuckt“, schildert eine Bewohnerin. Die ganze Nacht werde gehupt, geschrien, im Kreis um die Damen gefahren. Sogar einen Auffahrunfall gab es beim Huren-Schauen schon. Einige Anrainer schreiben inzwischen Autokennzeichen auf: Viele BGL-Kennzeichen seien dabei, aber auch hiesige Firmenautos.
Aus bestimmten Szenen könne man schließen, dass es die Frauen sogar für ein Getränk machen. Um Sex auf einer solchen Ebene vollziehen zu können, muss man seine innere Person schon sehr weit verlassen – was die Prostituierten häufig sogar besser erkennen als ihre Kunden. Die Frauen, die sich in Salzburg für Bettelbeträge verkaufen, stammen meist aus den Elendssiedlungen der nachkommunistischen EU-Länder. Der Zersetzungsprozess, den die Minderheit erlebt, ist sogar schon soweit, dass Kinder zum Betteln, Stehlen und Einbrechen „verleast“ werden. „Diese Prostituierten sind oft Analphabetinnen, die nicht schreiben und lesen können“, sagt ein Fahnder.
Männer dirigieren

Polizeijurist Hermann Winkler: „Wir strafen mit 400 bis 500 Euro, erreichen die Frauen aber nicht.“Stadtpolizeikommandant Manfred Lindenthaler: „Man müsste wie in Wien beinhart hineinfahren.“Im Hintergrund dirigieren Männer, sie bringen und holen die Mädchen, instruieren sie und werden fast nie als Zuhälter verraten. „Wenn wir die Frauen zu ihren Hinterleuten befragen, sagen sie, das ist ihr Freund, die Liebe ihres Lebens“, umschreibt ein Kriminalbeamter das ungeschriebene Gesetz der Roma, wonach man mit der Polizei nicht kooperiert.
Seit einiger Zeit informieren Anrainer Politiker, Behörden und die Medien und ersuchen um Abhilfe. „Geändert hat sich nichts“, kritisiert ein Anrainer. Im März hieß es in einem internen E-Mail des Landeskriminalamts an das Polizeikommando: „Laut Einschätzung sind derzeit keine Schwerpunktaktionen notwendig“ (E-Mail vom 17. März 2011). Man habe im Herbst 2010 Schwerpunktkontrollen gemacht und durch „zahlreiche Anzeigen die ungarischen Prostituierten zum Abwandern bewegt“. Erst die jüngsten „Alarm-E-Mails“ des Bewohners von Anfang Juni brachten Bewegung in die Behörden.
Auch Minderjährige?

Darin berichtete der Mann von minderjährigen Mädchen, die erst seit kurzem da seien und auch von anderen Anrainern auf unter 18 geschätzt werden, „so unentwickelt und klein wie die sind“. Die Mädchen säßen meist versteckt ein wenig abseits und liefen als erste weg, wenn jemand „Polizei“’ schreit. Vermittelt werden sie von den älteren Prostituierten, die mit den anhaltenden Autofahren redeten, ehe die Mädchen einsteigen.
Beim LKA bestreitet man, dass minderjährige Mädchen auf dem Strich seien. Zumindest hat man noch keine kontrolliert. Aber sonst hätten die Anrainer „natürlich Recht mit den Beschwerden“, meint ein Beamter. Jetzt plant man neuerlich Sonderaktionen. Der Chef des Kriminalreferats beim Stadtpolizeikommando, Andreas Huber, hat den Befehl ausgegeben, dass die Polizeistreifen das Geschehen vermehrt kontrollieren müssen. Die Fahndergruppe Menschenhandel trifft sich mit dem Magistrat und der AGM-Schengenfahndung.
Stadtpolizeikommandant Manfred Lindenthaler hält den Wiener Weg für richtig. „Man muss beinhart mit Strafen reinfahren. Alles andere ist umsonst.“
Zurzeit führen die Strafverfahren nach dem Landessicherheitsgesetz, dem Geschlechtskrankheiten-, Aids- und Meldegesetz lediglich zu Katz- und Mausspielen.
„Die Polizei fährt mit 400 bis 500 Euro hinein“, erklärt Polizeijurist Hermann Winkler. Die Strafbescheide werden mangels Zustell-adresse bei der Behörde im Akt hinterlegt. Bis aus einer Geldstrafe allerdings eine Ersatzarreststrafe erwächst, dauere es Monate.
Im Magistrat versucht man, „den Herrschaften das Leben so schwer wie möglich zu machen“, heißt es im Büro von Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP). Manchmal erreiche man ein Aufenthaltsverbot, einmal wurde eine Prosituierte eingesperrt.
Die Sanktionen verpuffen letztlich, weil sie der Realität nicht gerecht werden. Ehe ein Vorführungsbefehl nämlich persönlich an die Prostitutierte zugestellt werden kann, ist die schon weg und es steht eine Neue vor Ort.

Wien bestraft bald auch die Freier
Die rot-grüne Koalition in Wien hat ein neues Prostitutionsgesetz ausgearbeitet. Ab 1. November ist Straßenprostitution in Wohngebieten verboten, ebenso an Bahnhöfen, Stationsgebäuden und Haltestellen. Erlaubt ist die Straßenprostitution nur noch im Prater, in Gewerbegebieten oder an Ausfallstraßen. Erstmals werden dann auch Freier bestraft. In Schweden machen sich seit 1999 nur die Kunden der Prostituierten strafbar. Laut einer Studie im Auftrag der Regierung hat dies zum Verschwinden des Straßenstrichs geführt. Allerdings existiert ein großer Markt über Handy und Internet. 2005 begannen Polizei und Justiz in Schweden mit aufwändigen Fahndungsmethoden, darunter auch Hausdurchsuchungen, gegen Freier vorzugehen. Das führte zu einer Rekordzahl von 460 Ermittlungsverfahren und 94 Verurteilungen.

Sonja Wenger


https://mail.google.com/mail/?hl=de&shv ... f0a69e1afa
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Beitrag von Zwerg »

Strafen für Freier auf dem Straßenstrich

Die ÖVP fordert in der Stadt Salzburg Strafen für Kunden von Straßenprostituierten. Eine Expertin sagt, das Problem werde so nicht gelöst, nur verlagert.

Strafen für Freier von Straßenprostituierten: Das fordert die ÖVP in der Stadt Salzburg. Ein entsprechender Antrag soll im Landtag eingebracht werden. Nach dem Landessicherheitsgesetz ist die Straßenprostitution in Salzburg verboten.

Behördlich genehmigte Bordelle würden in unregelmäßigen Abständen kontrolliert, sagte Vize-Bgm. Harald Preuner (ÖVP). Die Prostituierten müssten sich medizinischen Untersuchungen unterziehen. Damit solle die Verbreitung ansteckender Krankheiten verhindert werden. „Die Kontrollen dienen aber auch dem Schutz der Prostituierten vor Zwang oder Misshandlungen.“

Betroffene weisen aber darauf hin, dass Frauen, die auf dem Straßenstrich tätig sind, den vorgeschriebenen Gesundheitskontrollen nur selten nachkommen: Den Behörden wäre damit sofort klar, dass sie illegal tätig seien.

Adolf Reiter von der Ermittlungsgruppe Prostitution, Schlepperei und Menschenhandel im Salzburger Landeskriminalamt bestätigte den SN: „Grundsätzlich machen die Frauen zu 99 Prozent keine ärztlichen Untersuchungen.“ Derzeit sei das Problem mit dem Straßenstrich massiv. Vor allem Frauen aus Ungarn seien im Bereich der Gabelsbergerstraße tätig. Die Polizei kontrolliere permanent. „Wir weisen darauf hin, dass Straßenprostitution verboten ist und sie angezeigt werden. Sie gehen weg und sind am nächsten Tag wieder da.“

LAbg. Florian Kreibich (ÖVP) führt weiter aus: „Bevor rechtskräftige Strafverfügungen zugestellt werden können, auf deren Basis Ausweisungen oder Aufenthaltsverbote verfügt würden, werden die Prostituierten durch die Hintermänner ausgetauscht.“

Eine Sozialarbeiterin, die sich in Salzburg für Prostituierte engagiert und daher anonym bleiben möchte, sagte den SN: „Ich denke, es sollte eher darum gehen, dass die Strafen für Prostituierte auf deren Wunsch in soziale Arbeitsstunden umgewandelt werden können.“ Das helfe, falls Frauen später aussteigen wollten und zeige Alternativen auf.

Sie weist außerdem auf Schweden hin: „Dort werden Freier von Straßenprostituierten bestraft. Das Modell funktioniert aber nicht. Die Behörden schicken die Anzeigen mit lila Briefen. Da weiß selbst der Briefträger, was drin steht.“ Prostituierte seien dann eben in illegal organisierten Bereichen tätig. Das zeige, dass sich das Problem nur verlagere.

http://www.salzburg.com/online/homepage ... ext=&mode=

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Der folgende Vergleich hinkt zwar ein wenig, da wahrscheinlich ausnahmslos Jede(r) die Sinnvolligkeit einer Führerscheinprüfung einsehen wird - jedoch (bei Kenntnis der Sachlage) die Sinnvolligkeit von Zwangsuntersuchungen nicht versteht. Ich erlaube mir trotzdem die 2 Dinge gegenüber zu stellen:

Wenn (als Beispiel) 99% der Autofahrer riskieren würden, ohne Führerschein zu fahren - also bewusst das Risiko eingehen würden - oder sogar müssten - erwischt zu werden, dann würde mit ziemlicher Sicherheit sehr schnell die Diskussion erfolgen "was machen wir falsch - warum machen die Autofahrer keinen Führerschein"....

Bei der Zwangsuntersuchung machen sich aber die Verantwortlichen keine Gedanken, warum dies so ist.... Was läuft da falsch - warum vertrauen die Leute dem System nicht - wo liegt das Problem?

Die Sinnvolligkeit der (Zwangs-) Untersuchung und auch die Durchführung ist das Problem! - Auch die UNO und die WHO sieht das so.... - nur die verantwortlichen Österreichs sehen das nicht - oder wollen sie es nicht sehen. Das Aufrechterhalten eines nicht funktionierenden Systems folgt zu einer Ausgrenzung der Personen, die durch das System ohnehin schon benachteiligt sind.

Das die ÖVP nunmehr darauf drängt, auch noch andere Gruppen zu kriminalisieren, spricht für sich - braucht man gar nicht kommentieren. Nach dem Motto: Wir haben ein System, welches nicht angenommen wird (eigentlich werden kann!) - weiten wir es aus....

christian

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Marc of Frankfurt
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Fachwissen SW-Gynäkologie:

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Aufklärung und Prävention statt Kriminalisierung und Verfolgung

LeiterIn der STD-Ambulanz im Stadtgesundheitsamt Köln Frau Dr. Heidrun Nitschke im Report auf ORF2:
Quelle: 30.06.09 21:05 ORF 2 REPORT:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=4790
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=4797

Ihre Studie:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=59885#59885

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fraences
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RE: LokalNachrichten: SALZBURG

Beitrag von fraences »

Aktion scharf der Behörden


Im Salzburger Stadtteil Gnigl (Sterneck- und Gabelsbergerstraße) haben Beamte von Polizei und Magistrat in der Nacht auf Freitag eine Aktion scharf durchgeführt. Den großteils aus Ungarn stammenden Frauen wurden 17 Strafbescheide zugestellt.

Insgesamt gab es in den letzten Wochen nach mehreren Kontrollen über 100 Anzeigen nach dem Landessicherheits-, dem Aids- und dem Geschlechtskrankheitengesetz. Auffällig bei der letzten Kontrolle: Bereits amtsbekannte Frauen wurden von ihren Hintermännern in den letzten Tagen ausgetauscht.

http://www.salzburg.com/online/salzburg ... ext=&mode=
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Beitrag von nina777 »

20.9.2011

Grüne: "Verbot der Straßenprostitution macht die Sexarbeit nicht sicherer"

Im Umgang mit Straßenprostitution verlangen die Grünen der Stadt Salzburg, dass die Regierungsparteien klare Fronten schaffen und mehr Rücksicht auf die Sexarbeiterinnen nehmen.


„Die ÖVP will Sexarbeiterinnen weg von der Straße haben, aber sie überlegt nicht, was für Auswirkungen das hat, wenn isoliert eine Freierbestrafung eingeführt wird: Der Straßenstrich wird sich in Gegenden verlagern, die für die Freier sicherer vor Bestrafung sind – das heißt in Gegenden, die für die Sexarbeiterinnen noch viel gefährlicher sind", so Gemeinderäting Barbara Sieberth am Dienstag in einer Aussendung.

Derzeit herrscht eine Doppelmoral: Prostitution wird als Dienstleistung gewollt und akzeptiert, sehen soll man sie nicht. Schikaniert und bestraft werden im ÖVP- Modell auch weiterhin die Dienstleisterinnen.

„Was wir brauchen sind wirksame Maßnahmen gegen Gewalt und Menschenhandel auf der strafrechtlichen Seite und gewalt- und gesundheitspräventiv Maßnahmen für die Sexarbeiterinnen. Diese Maßnahmen müssen unter Einbindung von ExpertInnen wie Betroffenen und VertreterInnen von NGO’s, die in diesem Bereich schon langjährige Erfahrung mitbringen, erarbeitet werden. Alles andere hat keinen Sinn“, so Sieberth.

Frauenhandel zu bekämpfen, heißt Opferschutz statt Auslieferung. Nur ein langfristiges Aufenthaltsrecht mit Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglicht überhaupt einen Umstieg. Der Kampf gegen Menschenhandel braucht auf der Seite der Opfer und Zeuginnen Vertraute – und nicht Bewaffnete. Ein Ausbau der sozialarbeiterischen Angebote ist dafür unerlässlich.

http://www.salzburg24.at/gruene-verbot- ... 0-12242486
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RE: LokalNachrichten: SALZBURG

Beitrag von Zwerg »

„Laut internationalen Erfahrungen sind Strafen kontraproduktiv“

STEFAN VEIGL Der Wiener Christian Knappik (53) ist Sprecher der Plattform sexwork.at und war vergangene Woche als Experte im Salzburger Landtagsausschuss eingeladen.

Was halten Sie von Strafen für Freier von Straßenprostituierten? Knappik: Nichts. Internationale Erfahrungen zeigen, das das kontraproduktiv ist. Damit werden die Frauen noch mehr in den Untergrund gedrängt, das fördert die Ausbeutung. Und die Frauen haben keine Chance, den Kunden abzuchecken, weil sie gleich in das Auto einsteigen.

Die ÖVP beruft sich mit ihrem Vorschlag auf Schweden. Knappik: Das ist pure Bigotterie. Dort gibt es Berichte von Polizisten, dass sie die Strafen gegen Freier gar nicht mehr exekutieren.

Wie sieht Ihr Lösungsvorschlag aus? Knappik: Salzburg als Messestadt wird den Strich nicht wegbekommen. Wir schätzen, dass bis zu 60 Prozent der Kunden von auswärts sind. Eine vernünftig freigegebene Prostitution ist die bessere Lösung für die Sicherheit der Frauen und die Bekämpfung von Menschenhandel und Zuhälterei.

http://search.salzburg.com/articles/21445074

In der Printausgabe der Salzburger Nachrichten kommt auch eine ehemalige SexarbeiterIn und die Beratungsstelle PiA zu Wort. Auch hier ist deutlich herauszuhören, dass der richtige Weg nicht über eine zusätzliche Strafandrohung, sondern Legalisierung ist!

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RE: LokalNachrichten: SALZBURG

Beitrag von Zwerg »

Härteres Durchgreifen gegen illegale Prostitution

Mit vermehrten Schwerpunktaktionen sollten in diesem Jahr die Kunden von Straßenprostituierten in der Stadt Salzburg abgeschreckt werden.

29 Freier müssen Strafe zahlen

Das Ergebnis der Observierung: 29 Freier erhalten in den nächsten Tagen eine Verwaltungsstrafe von jeweils 360 Euro wegen Beihilfe zur Prostitution, teilte die Pressestelle der Salzburger Polizei am Mittwoch mit. “Damit soll nach dem einfachen Prinzip von ‘Angebot und Nachfrage’ die illegale Prostitution weiter zurückgedrängt werden.”

Die Razzien haben einen politischen Hintergrund: Im Bundesland Salzburg, wo Straßenprostitution verboten ist, wird auf Antrag der ÖVP darüber nachgedacht, das Landessicherheitsgesetz im nächsten Jahr zu verschärfen. Erwischte Freier sollen bis zu 500 Euro Strafe zahlen. Die SPÖ hat im Landtag Zustimmung signalisiert, rechtliche Details werden noch geklärt.
Prostituierte werden ebenfalls angezeigt

Das Ergebnis der Kontrollen nach den bisherigen gesetzlichen Möglichkeiten soll nun dem Salzburger Landtag vorgelegt werden. Die Schwerpunktaktionen erfolgten vorwiegend im Stadtteil Schallmoos und wurden von der Polizei gemeinsam mit dem Magistrat, dem Gesundheitsamt und einem Juristen durchgeführt. “Bei 257 Beanstandungen im Jahr 2011 konnte keine einzige der 61 Straßenprostituierten ein Gesundheitsbuch vorweisen”, sagte Polizeisprecher Anton Schentz. Die betroffenen Damen wurden ebenfalls angezeigt. “Es wurden bereits an die 100.000 Euro an Verwaltungsstrafe wegen illegaler Prostitution kassiert, ausgeschrieben waren insgesamt 110.000 Euro”, sagte Schentz. Die Beschwerden von Anrainern hätten aufgrund der Kontrollen abgenommen.
Mehrheit der Freier aus dem Umland

Bei genauer Analyse der Anzeigen an die Freier stellten die Behörden fest, dass die meisten aus den Salzburger Gauen, dem angrenzenden Bayern, Oberösterreich und Tirol stammten. Im Vordergrund der Aktion sei aber nicht die Bestrafung der Freier, sondern die Aufklärung über die gesundheitlichen Gefahren gestanden, erklärte der Polizeisprecher. In den Bordellen der Stadt Salzburg sei die Ansteckungsgefahr wesentlich geringer, weil diese Bordelle ständig von den Mitarbeitern des Magistrates in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt und dem Landeskriminalamt kontrolliert würden. (APA)

http://www.salzburg24.at/haerteres-durc ... on/3113267

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Beitrag von ehemaliger_User »

Kann eine Behörde wegen Wucher belangt werden? Eine Aufklärung für 350 oder bald 500 EUR, das müsste ja dann mindestens ein halber Tag Schulung durch hochbezahlte Spezialisten sein. Was so bestimmt nicht stattgefunden hat.
Auf Wunsch des Users umgenannter Account

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Beitrag von nina777 »

20.3.2011

Umzäuntes Areal für den Straßenstrich

Sichere Rahmenbedingungen für die Prostituierten auf der Straße - inklusive Beratung. Eine Sozialarbeiterin hat ein Konzept entwickelt. Für Harald Preuner ist der Vorschlag keine Alternative.


Ein umzäuntes Areal mit Containern und Einfahrtstor: So könnte der Straßenstrich in Salzburg aussehen. Eine Sozialarbeiterin des Projekts PIA, das Sexarbeiterinnen betreut, hat ein Konzept entwickelt, das auf Erfahrungen in Köln, Hannover und Utrecht basiert. Ihr Ziel: den Straßenstrich zu legalisieren und die Arbeit für die Frauen sicherer zu machen.

Bei einer Fachtagung der Frauenbüros, des Projekts PIA und der Arge gegen Zwangsarbeit wird der Leiter des Amts für öffentliche Ordnung aus Köln das Konzept der Stadt vorstellen und von seinen Erfahrungen berichten.

In der Stadt Salzburg ist der Straßenstrich verboten, immer wieder bestraft die Polizei Frauen - aber auch Freier. Lediglich in behördlich genehmigten Bordellen ist die Prostitution erlaubt.

Die Sozialarbeiterin kümmert sich um Frauen, die in Bordellen arbeiten. Sie berät und unterstützt sie - wenn sie es wünschen - auch bei der beruflichen Umorientierung. Aber auch Frauen, die auf dem Straßenstrich arbeiten, können sich an sie wenden. Sie will daher anonym bleiben. "Salzburg ist eine Touristenstadt, hier gibt es viele Messen und Veranstaltungen. In Bayern ist das nächste legale Bordell in Rosenheim. Das heißt, die Kunden sind da." Es gebe Frauen, die nur auf dem Straßenstrich arbeiten könnten, weil sie den Anforderungen der Bordelle nicht entsprächen. Andererseits gebe es auch genügend Männer, die nur dieses Angebot nutzen wollten.

"Aus Angst vor der Bestrafung fahren die Kunden mit den Frauen sehr weit hinaus, oft bis nach Bergheim. Den Freiern ist es danach zu riskant, die Frauen wieder zu ihrem Standplatz zu bringen. Sie lassen sie stehen", erklärt die Sozialarbeiterin. Die Frauen müssten für ein Taxi oft mehr Geld ausgeben, als sie zuvor verdient hätten.

Eine weitere Folge sei, dass sich die illegale Prostitution verschiebe - in Nachtlokale oder an Tankstellen.

Um die Sicherheit für die Frauen zu erhöhen, hat sie sich Konzepte in Deutschland und Holland angeschaut. In Köln wurde das Projekt Nachtschicht eingerichtet. Die Sozialarbeiterin ist davon überzeugt, dass dieses auch für Salzburg anwendbar sei. In Köln ist der Strich von 20 bis sechs Uhr geöffnet. Die Zufahrt erfolgt über ein durch ein Herz markiertes Tor, das gleichzeitig ein Sichtschutz ist. Auf dem Gelände herrscht ein Fotografie- und Filmverbot. An fünf Abenden pro Woche steht den Prostituierten dort in einem eigenen Container auch ein Beratungsangebot zur Verfügung. Dort können sie sich auch waschen oder einen Tee trinken.

Die Verrichtungscontainer, auch Lovebox genannt, sollen bewusst nüchtern gehalten werden. Sie sind mit einer Alarmeinrichtung ausgestattet. "Der vormals illegale Straßenstrich läuft in Köln nun in geordneten Bahnen", sagt die Sozialarbeiterin. Für die Frauen sei die Arbeit sicherer geworden. Dazu komme, dass sich die Stadt Geld spare, weil der Aufwand für Verwaltung und Exekutive zurückgegangen sei.

Der ressortzuständige Vize-Bgm. Harald Preuner (ÖVP) sagte zu dem vorgeschlagenen Konzept: "Für mich ist das keine Alternative." In Wien sei der Straßenstrich seit einigen Monaten verboten, gewisse Zonen seien ausgenommen. Dort gebe es aber massive Beschwerden der Anrainer. "Das ist immer problematisch, wenn sich das so geballt konzentriert. Da habe ich auch Bedenken."

Fakt sei, dass es in der Stadt genügend Etablissements gebe, wo sich die Freier hinwenden könnten. Die Frauen dort müssten sich gesundheitlichen Checks unterziehen. "Das ist für alle besser und beim Straßenstrich wesentlich gefährlicher. Auch für die Frauen. Die wissen ja nicht, bei wem sie in das Auto steigen."

http://www.salzburg.com/nachrichten/sal ... rich-7891/
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RE: LokalNachrichten: SALZBURG

Beitrag von Zwerg »

Forderung: Straßenstrich legalisieren

Der Straßenstrich in Salzburg sollte legalisiert werden. Nach dem Vorbild von Köln sollte es eigene „Verrichtungsboxen“ für Freier und Prostituierte geben, fordern SPÖ-Integrationssprecherin Anja Hagenauer und die Plattform für Menschenrechte. Für die ÖVP ist das „dümmliches Herumreden“.

Der Straßenstrich polarisiert: Die einen verteufeln ihn, die anderen gehen hin - und manche tun sogar beides. Auch wenn von illegalen Straßen-Prostituierten und Freiern durch die rigorosen Polizei-Kontrollen in Salzburg derzeit relativ wenig zu sehen ist, sei die Situation für die Frauen untragbar, sagt Integrationssprecherin Hagenauer: „Der Straßenstrich ist jetzt versteckter, nicht mehr so offensichtlich. Und je versteckter eine Sache ist, umso gefährlicher ist es für die Menschen, die sich in diesem Feld bewegen - sprich für die Prostituierten, aber auch die Freier.“

Kontrolle und Strafe sei die falsche Herangehensweise, sagt Ursula Liebing von der Salzburger Plattform für Menschenrechte: „In Salzburg wird immer über die Bestrafung von Freiern diskutiert und wird immer so unter der Rubrik ‚Sicherheit und Ordnung‘ argumentiert. Wir wollen aus der Perspektive der Frauen heraus schauen, was für sie wichtig ist. Und wie sind ihre Grundrechte am besten geschützt?“
Hagenauer will Legalisierung und Boxen für Freier

Hagenauer will jetzt eine neue politische Diskussion lostreten: Sie könne sich vorstellen, den Straßenstrich zu legalisieren und „Verrichtungsboxen“ aufzustellen. Das sind geschützte Garagen, in denen sich die Prostituierten mit den Freiern treffen können.

Köln als Vorbild

In Köln ist das bereits seit elf Jahren Wirklichkeit. Der legale Straßenstrich ist dort in einem Gewerbegebiet, die Stadt baute Verrichtungsboxen. Das habe viele Probleme gelöst, schilderte Robert Kilp, Leiter des Amts für Öffentliche Ordnung in Köln, am Salzburger Magistratsbeamten, Polizisten und Sozialarbeitern.

„Wir haben unsere Ziele erreicht - den illegalen Straßenstrich im Kölner Innenstadt-Norden zu verlagern“, sagt Kilp, „Seit elf Jahren haben wir dort keine Prostitutions-Probleme mehr. Es hat auch keine großen Konflikte auf dem neuen Bereich gegeben, sodass wir eigentlich von einem Erfolg sprechen können.“ Mehrere andere Städte haben das Konzept kopiert.
Preuner: Strafen für Freier statt „Herumreden“

Der für die öffentliche Ordnung in Salzburg zuständige Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP) hält von diesen Vorschlägen nichts: Es sei „fast schon Chuzpe, wenn man ein rigoroses Vorgehen gegen den Straßenstrich kritisiert und damit glaubt, etwas für die Grundrechte von Frauen zu bewirken.“ In der Stadt Salzburg gebe es „genügend Etablissements - da müsste für jeden Freier etwas dabei sein. Die Damen dort werden regelmäßig gesundheitlich überprüft - ich glaube, das ist der wesentlich bessere Weg.“

39 Freier von Straßenprostituierten seien in den letzten Monaten in der Stadt Salzburg erwischt worden - sie mussten teils empfindliche Geldstrafen bezahlen - „Das hat gewirkt, nicht ein dümmliches Herumreden oder das Abfragen von Erfahrungen aus anderen Städten, die nicht auf Salzburg übertragbar sind“, sagt Preuner.

http://salzburg.orf.at/news/stories/2534036/

Die Redewendung "dümmliches Herumrede" gegenüber der Plattform Menschenrechte - in der ausgewählte ExpertInnen tätig sind - ist einfach ungeheurlich. Ein Politiker, der selbst nicht wirklich mit Kompetenz zum Thema gesegnet ist, sollte die ExpertInnen und Betroffenen anhören und gegeben falls danach handeln. Statt zu argumentieren zu beschimpfen ist einfach zu billig

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Beitrag von nina777 »

8.10.2012

Taxis: Aufregung über Bordellwerbung

Taxis finanzieren sich nicht nur durch Fahrgäste, sondern auch durch Werbung am oder im Fahrzeug. Auch für Bordelle wird geworben, was mehr Frauen unter den Fahrgästen stört als Männer. Die Taxivereinigung weist deren Kritik vehement zurück. Alles laufe seriös ab.


Die Bordellwerbung in vielen Taxis stört bundesweit immer wieder - vorwiegend weibliche - Fahrgäste. Das sei unsittliche Belästigung, kritisieren Feministinnen und Feministen. Und nicht nur die.

Einem ORF-Reporter klagte jüngst ein Salzburger Taxifahrer, dass immer mehr Fahrgäste sich über die Bordellwerbung auf seinem digitalen Display - vorne unter der Windschutzscheibe - beschweren würden. Auch ihn selbst störe diese Werbung massiv: "Ich ärgere mich beim Fahren sehr oft über diese Einblendungen. Und was sage ich Kindern, wenn mich die fragen, was das ist? Das kommt auch vor."

Weitere Recherchen zeigten, dass das Thema tatsächlich viele beschäftigt - nicht nur in der Taxlerszene.

Peter Tutschku, Geschäftsführer der Salzburger Taxivereinigung 8111, kennt solche Beschwerden auch: "Wir erhalten dazu immer wieder auch Schreiben." Er weist Vorwürfe aber vehement zurück. In der auf den Displays der Fahrer angezeigten Werbung oder bei den Aufklebern von Taxis werde kein einziges sittenwidriges Wort verwendet.

Taxler-Chef verweist auf viel härtere Medien

Warum muss denn Sexwerbung in Taxis überhaupt sein, wenn sich manche daran so stören, fragt der ORF-Reporter? Wäre es da nicht leichter und angenehmer für Taxler, sie einfach wegzulassen, um sich keinen Moraldebatten auszusetzen?

Tutschku sagt, Werbung sei wirtschaftlich auch für Taxler - ob Eigentümer von Autos oder Fahrer als Angestellte - ein Teil des Einkommens. Und beim Thema Moral verweist er auf die Medienszenen insgesamt. Seine Taxlilenker seien nämlich die falsche Adresse für Kritikerinnen, so der Taxi-Manager: "Bei uns sind nur der Name, die Öffnungszeiten und möglicherweise der Ort, wo sich das Etablissement befindet, zu lesen. In einschlägigen Heften und Tageszeitungen sind wesentlich mehr und viel deutlichere Anzeigen des horizontalen Gewerbes zu finden. Oder schalten Sie das Internet oder das Fernsehen ein - mit der einschlägigen Werbung für Pornografie und Telefonsex, die auch auf Kinder und Jugendliche wirkt. Da sind doch unsere Werbezeilen völlig harmlos und nur für Insider aussagekräftig."

Vier von zehn Fahrten von oder zu Bordellen

Taxler-Sprecher Tutschku ergänzt, alle Werbetexte und Einschaltungen der 8111er-Taxis würden über seinen Schreibtisch gehen, würden von ihm geprüft und abgesegnet: "Man soll doch nicht so tun, als ob dort keiner hingeht. Bordelle zahlen für die Werbung. Also, warum soll man das nicht machen?"

Fast die Hälfte der Taxifahrten, die von Unternehmen bestellt werden, stünden in Zusammenhang mit Bordellen, listet Peter Tutschku auf: "Wenn ich eine Top-Ten-Liste unserer Anrufe in der Zentrale mache, dann sind vier von zehn Anrufen Fahrten von oder zu Bordellen."

"Zunehmende Verlogenheit stört mich"

Tutschku ergänzt, er habe auch schon Briefe aus politiknahen Bereichen oder aus politischen Parteien erhalten, diese Werbung müsse sofort aus Taxis verschwinden: "Diese zunehmende Verlogenheit in der Gesellschaft stört mich. Wahlen wird damit mit Sicherheit niemand gewinnen; wenn man sich ansieht, wie beliebt das alles ist. Und Bordelle sind nichts Kriminelles. Wir halten uns bei dieser Werbung zudem strikt an die Regeln des Anstands: Und ich habe manchen bereits durch Rechtsanwälte antworten lassen, dass wir ausschließlich im Rahmen der Gesetze handeln und nichts Sittenwidriges tun."

http://salzburg.orf.at/news/stories/2553518/
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RE: LokalNachrichten: SALZBURG

Beitrag von fraences »

Illegale Prostitution: Frauen angezeigt

Zwei junge Frauen wurden in der Nacht auf Sonntag von der Salzburger Polizei wegen illegaler Straßenprostitution in der Stadt Salzburg angezeigt.

Gegen 01:15 Uhr wurden zwei Rumäninnen im Alter von 25 und 31 Jahren, wohnhaft in der Stadt Salzburg, von der Salzburger Polizei bei der Anbahnung zur Prostitution, bzw. bei der Ausübung der illegalen Straßenprostitution beobachtet. Die Damen wurden durch die einschreitenden Beamten einer Personen- und fremdenpolizeilichen Kontrolle unterzogen.


Anzeige und Geldstrafe wegen illegaler Prostitution

Bei einer der Frauen wurde festgestellt, dass gegen sie ein Vorführungsbefehl des Magistrats Salzburg. Besteht. Der Strafsatz: 360 Euro oder einen Tag Ersatzfreiheitsstrafe. Da sie den offenen Strafbetrag begleichen konnte, wurde von der Vorführung abgesehen.


www.salzburg24.at/illegale-prostitution ... gt/3438355
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