Meine Freundin ist SW aus Rumänien und nicht versichert

[Grubius]

Hallo zusammen,

mich (31) hat's vor 2 Monaten zum ersten Mal im Leben in die Szene verschlagen, und zwar in einen bayrischen FKK-Club.

Kurz und gut, die erste und einzige Dame, mit der ich finanziell unterstützt Sex hatte, ist seit 6 Wochen meine Freundin. Es verlangt mir einiges an Offenheit ab, aber ich möchte diese Beziehung in der Tat fortführen... trotz aller Klischees und einiger trauriger Einblicke in den Alltag einer Clubdienstleisterin (ich glaube, das ist der korrekte Terminus).

Nun das Problem:
Sie ist zwar im Prinzip als Rumänin und damit EU-Bürgerin legal im Land (5 Monate), hat jedoch weder ihren Wohnsitz noch ihre Tätigkeit in Deutschland angemeldet (Ein Hoch auf die Clubbetreiber). Eine Krankenversicherung hat sie nach eigenen Angaben nicht, sie sei allerdings in Rumänien krankenversichert, was ihr hier angeblich nicht weiterhilft... (Ich bin zwar des Englischen, jedoch nicht des Rumänischen mächtig, weshalb ich die Dokumente nicht querlesen kann, shit!).

Sie klagt seit einiger Zeit über pochende Schmerzen in der Brust, weswegen wir beim Arzt waren. Diagnose nicht eindeutig, vielleicht nur eine Entzündung, 4 Wochen nicht arbeiten, könnte allerdings auch eine schwerere Erkrankung sein, Mammographie und weitere Diagnostiken angezeigt, 140 Euro Cash, herzlichen Dank... Ich glaube, mein Problem wird spätestens jetzt deutlich.

Ich kann sehr wohl privat für hausärztliche Kosten in einem gewissen Rahmen aufkommen, ein eventuell erforderlicher Klinikaufenthalt übersteigt aber meine finanziellen Möglichkeiten beträchtlich, daher meine Frage:

Was kann ICH tun (Sie spricht leider nur rumänisch und leidlich englisch), um sie in einer Krankenversicherung unterzubringen? Nominell müsste sie doch als EU-Bürgerin, die in Rumänien NACH WIE VOR versichert ist, hier in Deutschland ebenfalls Versicherungsschutz genießen... oder liege ich da rechtlich falsch?

Ich hoffe, ihr könnt mir wenigstens eine grobe Strategie an die Hand geben... ich bin nur leider selbst Natur- und nicht Rechtswissenschaftler, weswegen ich mich mit den Untiefen Europäischer Gesundheitsversorgung etwas schwer tue...

Vielen Dank im Voraus,

Gruss,
Grubius

[Grubius]

Kleiner Nachtrag: Ich habe mich mittlerweile registriert, für den Fall, dass dies die Antwortmöglichkeiten in irgendeiner Weise beeinflusst.

Entschuldigt bitte das "Doppelposting".
Edit: Die Vorstellungsrunde ist ebenfalls absolviert.

[annainga]

hallo @Grubius

registrieren finde ich erstmal gut. kannst ja später, falls du das willst und interesse hast bzw. deine partnerin auch über eine verifizierung nachdenken.

zu deiner frage: es gibt ganz sicher die möglichkeit, eine krankenversicherung abzuschließen, ich habe dieses komplizierte prozedere nie verstanden, das mir erklärt wurde.

gerade wenn sie eine rumänische krankenversicherung hat, ist mir im hinterkopf, dass es um ein paar ecken funktioniert, hier in d krankenversichert zu werden.

über die rechtsgrundlagen und paragraphen und benötigten papiere wissen beratungsstellen für sexarbeiterinnen meist bescheid.

am einfachsten wäre es, ihr bzw. deine freundin hätte es nicht weit zu einer beratungsstelle und könnte dort vor ort eine beratung erhalten.

ich sende dir mal einen link, auf dem beratungsstellen aufgeführt werden, die ich empfehlen kann:

http://www.bufas.net/members.html

lieben gruß, annainga

[Tanja_Regensburg]

Hallo Grubius,

leider weiß ich nicht ob dir die Links weiterhelfen, aber ich würde hier mal nachlesen, bzw zusätzlich fragen...

im Rumänienforum
http://rennkuckuck.de/php/phorum/read.p ... t=3466&v=f
(Beitrag ist zwar schon älter, aber wenn du dort registriert bist, dann kannst da sicher auch fragen)

Portal zum Ausländerrecht mit Chat, in dem Mitarbeiter der Ausländerbehörde Antwort geben
http://www.info4alien.de/

die Central-Versicherung, eventuell mal anrufen und nachfragen
http://www.central.de/online/portal/ceninternet/content

und es gibt soweit ich weiß noch die Möglichkeit, dass du sie selbst als Geringverdiener ( Haushaltshilfe z.B.)anmeldest und entweder über die Knappschaft oder die gesetzliche Krankenversicherung versicherst.

Frag einfach mal bei einer örtlichen gesetzlichen Krankenkasse nach....

LG Tanja

[Grubius]

@annainga und Tanja_Regensburg: Danke ihr beiden, das hilft schon mal weiter. Ich denke, wir werden die Aufnahme in eine gesetzliche Kasse anpeilen... hoffe nur, dass wir keine Schwierigkeiten wegen der verspäteten Wohnsitzmeldung und Anmeldung einer freiberuflichen Tätigkeit (Gewerbe braucht's ja keins, soweit ich weiss!?) kriegen... Na ja, 'ne Beratungsstunde beim Rechtsanwalt meines Vertrauens krieg ich gottlob kostenlos...

Nochmals vielen Dank für eure schnelle Hilfe, werden uns direkt ans Lesen machen

Gruss,
Grubius

[Gast]

Naja, wenn jede/r rumän/in NACH Erkrankung sich einfach in Deutschland oder Österreich anmeldet, um sich dann gesundpflegen zu lassen, dann würden alle Dämme brechen.
Kann mir nicht vorstellen dass das reingeht.

Noch gilt dass eine versicherung nur zahlt wenn sie VOR Schadenseintritt abgeschlossen wurde, sonst wär es ja leicht, dann schliess ich ne Vollkasko-versicherung erst dann ab wenn ich den Unfall hinter mir habe...

NOCH gilt in der EU das Staatsbürgerschaftsrecht, d.h.:
der Staat ist für seine eigenen STaatsbürger pflichtig, nicht für fremde Staatsbürger.

Habe selber mit einer Dame aus Rumänin gesprochen, deren Kind ist hier 6 Monate auf der Intensiv gelegen (schwerer Herzfehler) - die 30 TausendEuro kann sie jetzt abarbeiten, weil die hiesige Krankenversicherung keine Kosten übernahm.

So schön das im Einzelfall wäre, jemanden hier "unterzubringen", aber überleg dir mal:

Rumänien: 21 MIllionen SEHR bedürftiger, oft kranker Menschen (und die meisten NICHT jung, hübsch und im Sexgewerbe arbeitend);
Bulgarien: 8 Millionen SEHR bedürftiger, oft kranker Menschen, für die eine Vollbehandlung schwerer chronischer Krankheiten ausserhalb der VOrstellung liegt.

Nach Erzählungen von Leuten von dort sind Behandlungen schwerer Krankheiten sehr mangelhaft, Medikamente müssen meist selber finanziert werden, können sich natürlich die wenigsten leisten bei 150€ Durchschnittspension in RO...

Etc.

Jetzt muss dann noch nebenbei Griechenland, Spanien und Portugal samt und sonders "gerettet" werden (macht alleine für Österreich 28 Milliarden € aus, noch nicht dazugerechnet die 70 Milliarden € die uns die EZB an Target-haftungen schuldet, und die uneinbringilch sind)...

Vielleicht sind wir alle in der EU dann einmal gleicharm - dann wäre ja zumindest ein Hauptizel erreicht - Konvergenz (lat.:converge - sich einander zuneigen, annähern):
http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A ... ntwicklung

Also ich hab da so meine Bedenken wenn jede/r sein/ihr Herzbinkerl hier "unterbring" (der/die niemals irgendwas in unsere Töpfe eingezahlt hat, als jemand der schon 25 Jahre redlich einzahlt und dann genauso viel/wenig Rechte hat als der Nichtzahler)!

[annainga]

Naja, wenn jede/r rumän/in NACH Erkrankung sich einfach in Deutschland oder Österreich anmeldet

diese betrachtungsweise entspricht nicht der realität (wie du ja selbst sagst). für die frage ist das unwichtig, denn das szenario findet nur in deiner phantasie statt.

szenarien "was wäre, wenn" sind ganz witzig als zeitvertreib, als phantasieanregung oder bei langeweile, aber helfen nicht weiter real existierende probleme zu lösen.

am witzigsten finde ich das immer, wenn man sich überlegt "was wäre, wenn ich der nächste lottomillionär werde".

es macht spaß, sich das zu überlegen, aber im wirklichen leben hilfts höchstens so weit weiter, dass man merkt, was man für wünsche hat.

in deinem fall würde ich sagen, hilft es wo weit weiter, zu erkennen, was du für ängste hast.

lieben gruß, annainga

[xtabay]

          

Also ich hab da so meine Bedenken wenn jede/r sein/ihr Herzbinkerl hier "unterbring" (der/die niemals irgendwas in unsere Töpfe eingezahlt hat, als jemand der schon 25 Jahre redlich einzahlt und dann genauso viel/wenig Rechte hat als der Nichtzahler)!

Und was ist, wenn ein Staatsbürger mit 18, kaum, dass er angefangen hat, einzuzahlen, einen Unfall hat und ein Pflegefall wird? Und nie wieder was einzahlt?
Und mit denen die ihr Leben lang pumperlgsund sind und kaum was brauchen? Die zahlen viel und kriegen kaum was.

Das ist die Natur einer Versicherungsleistung.

Wie es in Deutschland ist weiß ich nicht genau, im Österreich gibts die Pflichtversicherung, man kann sich die Versicherungsgesellschaft nicht aussuchen, aber sie muss einem auch nehmen. Egal, wie krank und teuer man ist.
Wenn man nicht pflichtversichert ist, kann man sich selbstversichern, kostet ca 50 Euro monatlich.

Frag doch bei ein paar Versicherungsgesellschaften, ob sie sich dort versichern kann. Was es kostet und was sie bieten.

[Doris67]

Kann mal jemand den ausländerfeindlichen Neoliberal-Troll hier löschen? Danke.