Lokalnachrichten: HAMBURG

Hier findet Ihr "lokale" Links, Beiträge und Infos - Sexarbeit betreffend. Die Themen sind weitgehend nach Städten aufgeteilt.
Benutzeravatar
Kasharius
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 4103
Registriert: 08.07.2012, 23:16
Wohnort: Berlin
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Beitrag von Kasharius »

@annainga

das von dir gewählte Zitat und deine Ansicht widersprechen sich ja nicht. Die Baunutzungsverordnung gibt ja nur den rechtlichewn Rahmen vor. Welche konkreten Festsetzungen dann tatsächlich getroffen werden entscheidet der Plangeber, also die Gemeinde. Und da fliesen natürlich sozialethische Wertungen gerade auch bezüglich Prostitution mit ein. Und in diesem Zusammenhang ist der Begriff "trading-down-effekt" natürlich zutiefst abwertend. Andererseits was spricht daegen, sich ohne negative Wertungen gegen ein quasi "Rotlichtghetto" zu wenden. Wäre es nicht ein Zeichen anzustrebender Normalität wenn Prostitutive Einrichtungen sich überall dezentral ansiedeln könnten...?!

Lies mal die Prestige-Entscheidung von mir gerade unter Rechtstips/Berliner Rechtssprechung eingestellt. Dann wird Dir wohler.

Auch könnte dich die Tagungsankündigung unter Hilferuf aus dem Behindertenheim interessieren.

Jedenfalls immer schön von Dir zu lesen...

Gute Nacht

Kasharius

Benutzeravatar
annainga
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 3836
Registriert: 01.02.2007, 22:33
Wohnort: nrw
Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn

RE: Lokalnachrichten: HAMBURG

Beitrag von annainga »

als ich von einem fall hörte, in dem ein betreiber (angeblich) millionen investierte, um das grundstück zu kaufen und ein großbordell zu errichten, war ich schadenfroh, dass es nicht klappte.

allerdings sind (auch angeblich) so viele unrechtmäßige dinge passiert, u.a. eine änderung des sperrgebietes, dass ich wütend über die ungerechtigkeit wurde.

die ausweitung des sperrgebiets war nicht gültig, aber auf dem grundstück wurden seltene fledermäuse entdeckt und das bauvorhaben wurde aus naturschutzgründen untersagt.

soweit der bericht des betroffenen betreibers auf der veranstaltung "wege aus der grauzone II". er machte sich bei mir sehr unbeliebt, weil er an die behörden appellierte, die kleinen wohnungsbordelle ohne offizielle genehmigung zu schließen, die damen könnten bei ihm legal arbeiten.

der trading-down-effekt wird aber auch bei wohnungpsrostitution (1 bis 2 sexarbeiterinnen) angeführt, was einigermaßen lächerlich ist, wenn es nach außen nicht sichtbar ist.

auf die gefahr mich zu wiederholen. selbst wenn sich ein rotlichtmilieu ausbildet, heißt das doch, dass die nachfrage, also der bedarf in der bevölkerung vorhanden ist.

lieben gruß, annainga

(die ankündigung habe ich natürlich gelesen, freut mich für berlin :-))

Benutzeravatar
Kasharius
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 4103
Registriert: 08.07.2012, 23:16
Wohnort: Berlin
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Beitrag von Kasharius »

@ annainga

bei kleinen Wohnungsbordellen von trading-down-Effekten oder sog. milieubedingten Begleiterscheinungen zu sprechen, ist natürlich albern, letzteres wurde aber in Berlin getan und zumindest teilweise auch von der Rechtssprechung akzeptiert; rühmliche Ausnahme eben die Prestige-Entscheidung! Es ist eine ungute Tendenz erkennbar daß sich große Bordellbetreiber die Ihre Betriebe als seriöse Wellnessclubs mit Sexdienstleistungen anprangern bei den Behörden andienen und kleine Wohnungsbordelle (undirekt?!) ins Zwielicht rügen. In Berlin war schon ein Zusammenhang, zumindest ein zeitlicher, zwischen der Genehmigung des ARTEMIS und der kurz darauffolgenden Schließungswelle kleinerer alteingesesener Wohnungsbordelle zu erkennen; zumal der gleiche Baustadtrat involviert gewesen ist. Aber justiziabel läßt sich hier nichts nachweisen.


Herzliche Grüße


Kasharius

ehemaliger User
Nicht mehr aktiv
Beiträge: 338
Registriert: 29.06.2011, 10:11
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von ehemaliger User »

Die Lage des Artemis ist aber schon eine deutlich andere, als die der meisten Wohnungsbordelle. Das Artemis liegt direkt am Stadtring (Autobahn) weiter eingerahmt von Ringbahn (S-Bahn) und Eisenbahn, in einem Industriegebiet, da wohnt niemand in der näheren Umgebung.

Edit: Verlinken mit google maps geht irgendwie nicht richtig, unter "Artemis" "Berlin" "Lage" googeln (maps) und Satellitenansicht anschauen, ggf, gezoomt

Benutzeravatar
Kasharius
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 4103
Registriert: 08.07.2012, 23:16
Wohnort: Berlin
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Beitrag von Kasharius »

@ "ehemaliger User"

es geht hier nicht unm die bauplanungsrechtliche Lage sondern eher um eine politische Bewertung: Und da fällt schon auf, daß der gleiche Stadtrat ein medial beachtet Großbordell genehmigt und (fast!) gleichzeitig, jedenfalls nicht sehr viel später kleine Wohnungsbordelle für die sich vorher 10 Jahre oder länger keine Baubehörde interessiert hat und über die auch keine Beschwerden vorlagen, ausweislich der Entscheidungen des VG Berlin mit sofort vollziehbaren Nutzungsunteragungen, die dann gar nicht durchgesetzt wurden, überzog. Nein, nein! Hier wollte sich jemand auf kosten kleiner und nicht störender Wohnungsbordelle profilieren. Das ging dann aber zum Glück nach hinten los, aber gute Läden sind oder wären beinahe auf der Strecke geblieben und DAS gilt es m.E. deutlich zumachen. Ich werde das im passenden Threat ausführlicher versuchen darzustellen, den hier geht es um Hamburg.


Ich bin dann mal weg

Kasharius

Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7434
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

RE: Lokalnachrichten: HAMBURG

Beitrag von fraences »

Hamburg: we have only 29 prostitutes


The Hamburg city parliament said there are only 29 prostitutes working in the city, in response to an official information request - a dubious claim for the home of the legendary Reeperbahn and its illicit sex shows and raunchy night clubs.


The figure was reported by the parliament after local Christian Democrat politician Ralf Niedmers requested figures on number of prostitutes in an attempt to establish whether a prostitute scene was forming in the Wandsbek neighbourhood, the daily Bild reported.

The parliament informed Niedmers that there were only 29 registered prostitutes operating in the city. The report noted there were "numerous other business registrations under euphemisms for prostitution,” but that these dancers, escorts and masseuses could not be officially recognized as doing sex work.

Tax authorities seemed to be doing only a slightly better job of keeping count of the city’s sex workers. The report noted that "the Hamburg Tax Office reported 153 prostitutes."

Prostitution is legal in Germany but sex workers must pay income tax on their earnings like any other freelancer.

The police say there are about 2,400 people working as prostitutes in Hamburg, and between 500 and 700 in the nightlife districts of St. Pauli and St. Georg.

http://www.thelocal.de/society/20121004-45363.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

LKA Hamburg

Beitrag von Marc of Frankfurt »

"Landeskriminalamt (LKA) Hamburg geht davon aus, dass bis zu 95% der rund 2.250 Prostituierten in Hamburg nicht freiwillig arbeiten."

Susanna Andrick, die Zeit 11.10.2012
www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/ ... chenhandel

LKA
www.hamburg.de/behoerdenfinder/hamburg/11261404/

www.hamburg.de/zwangsprostitution/



Damit steht die mächtige Landespolizeibehörde klar auf der Seite der Prostitutionsgegner und ProstG-Revisionisten
www.sexworker.at/prostg

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

EU Projekt-Abschluß im Tivoli-Theater

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Abschluß-Treffen des EU-Projekts INDOORS II 2010-2012
Hilfsprojekte für SW auf dem Straßenstrich



Bild


Abschlußbericht INDOORS I 2008-2010:
www.sexworker.at/phpBB2/download.php?id=1117 PDF

INDOORS I & II - Sammelposting:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=104285#104285

Erreicht werden ca. 2.000 von 3.000 Sexworker in 17 EU-Metropolen.
Z.B. in Hamburg 227 von 404 Sexworkern auf dem Straßenstrich St. Georg.


Vorläufiger Bericht von Ariane:
http://nuttenrepublik.wordpress.com/201 ... es-selbst/

Event-Einladung:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=124369#124369

Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7434
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

RE: Lokalnachrichten: HAMBURG

Beitrag von fraences »

Freierkontaktverbot in St.Georg zeigt geringe Wirkung – Mehr Hilfe gegen den Menschenhandel nötig

Seit genau einem Jahr gilt das Kontaktverbot für Freier in St. Georg. "Strafe statt Sex" ist die Devise, wenn sie im Sperrbezirk von St. Georg eine Prostituierte ansprechen. Männer, die bei Verhandlungen mit einer Prostituierten erwischt werden, müssen bis zu 5000 Euro Strafe zahlen. Doch wer dachte, dass das Verbot eine leichtdurchsetzbare Maßnahme sei, um Straßenprostitution einzudämmen und den Stadtteil damit sicherer zu machen, der dürfte jetzt enttäuscht sein. Sozialarbeiterinnen der Diakonie stellten zwar fest, dass man die Prostituierten weniger auf den Straßen antreffe, jedoch handle es sich dabei lediglich um eine Verschiebung der Prostitution in umliegende Hotels und Bars.
Fraktionsvorsitzender Michael Osterburg kann da nur den Kopf schütteln. „Natürlich helfen Verbote alleine nicht viel, es muss wieder mehr Hilfe gegen Menschenhandel und unfreiwillige Prostitution angeboten werden.“

Dass Osterburg mit seiner Einschätzung richtig liegt, zeigen auch die Beobachtungen der Bewohner und der Polizei. Zwar träten die Freier weniger aggressiv auf, die Zahl der Prostituierten scheint sich jedoch nicht geändert zu haben. Im Gegenteil treten neben den weiblichen Sexarbeitrinnen auch auf dem Steindamm vermehrt junge männliche Sexarbeiter auf.
Auch unsere Abgeordnete und Frauenpolitische Sprecherin Stefanie von Berg kann die Eindrücke anhand von Zahlen, die sie beim Senat abgefragt hat, bestätigen
211-mal wurden Freier im ersten Jahr des Verbots wegen eines Verstoßes angezeigt, Prostituierte sogar 615-mal. Von Berg wollte außerdem wissen, welche Bilanz die Stadt nach einem Jahr Kontaktverbot in St. Georg zieht. Die Antwort bleibt ihr der Senat aus ihrer Sicht schuldig. Bestätigt wurden die Befürchtungen, die die Grünen bereits im vergangenen Jahr geäußert hatten. Die Sexarbeit im Sperrgebiet würde wieder im Verborgenen stattfinden, sagt von Berg, "mit all den Gefahren, die damit für die Frauen verbunden sind".
„Die Hilfsangebote für SexarbeiterInnen vor Ort sollten wieder deutlich verstärkt, anstatt gekürzt werden“, ist sich auch Michael Osterburg sicher. „Wem kein Ausweg aus seiner Not aufgezeigt wird, kann dieser auch nur schwer entkommen“.

http://www.gruenemitte.com/2013/02/05/f ... %C3%B6tig/
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution

Benutzeravatar
Veraguas
unverzichtbar
unverzichtbar
Beiträge: 195
Registriert: 08.07.2012, 02:20
Wohnort: Hamburg
Ich bin: Keine Angabe

St. Pauli: ehem. Eros-Center

Beitrag von Veraguas »

Pfarrer fordert städtisches Bordell

Berlin: www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=129259#129259
Die Idee klingt in der Theorie erst mal einleuchtend und logisch.

Interessanterweise wurde hier in Hamburg St.Pauli vor vielen Jahren mit der gleichen Begründung das Eros Center gebaut. Willi Bartels, der Immobilienkönig und "Pate von St.Pauli" überzeugte 1964 den Senat der Stadt Hamburg "gegen das Elend der Strassenprostitution vorzugehen", den Frauen menschenwürdigere Arbeitsbedingungen zu verschaffen und ihn beim Bau eines sog. "Mädchenwohnheims" zu unterstützen. Der inzwischen verstorbene Willi Bartels verdiente sich anschliessend mit den Mieteinnahmen aus dem "Mädchenwohnheim" eine goldene Nase während sich die Arbeitsbedingungen der Sexarbeiterinnen nicht wesentlich verbesserten. In dem von Zuhältern beherrschten, kalten, mehrstöckigen Betonbau mit langen, dunklen Fluren herrschte ein gewalttätiges Klima. Frauen wurden brutal abkassiert.

Inzwischen hat St.Pauli seine ehemalige Bedeutung als Rotlichtviertel verloren. Das Eros Center existiert nicht mehr.

Wenn die wirklich Betroffenen aktiv an der Initiative beteiligt werden, könnten vielleicht die Fehler der Vergangenheit vermieden werden und die Initiative des Pfarrers als ein positives Beispiel dienen.
Dateianhänge
Juni 1984, Kummerkasten im Hamburger Eros Center. Welcher Kummer hier wohl abgelegt wurde...
Juni 1984, Kummerkasten im Hamburger Eros Center. Welcher Kummer hier wohl abgelegt wurde...

Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7434
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

RE: Lokalnachrichten: HAMBURG

Beitrag von fraences »

Straßenstrich
Mit Lockvögeln auf Freier-Jagd


Das Kontakt-Verbot für Sexarbeiterinnen und Freier in St. Georg wird verlängert. Als Huren verkleidete Polizistinnen sollen Verstöße aufdecken.

Polizistin oder Prostituierte? Zivilfahnderinnen sollen Freier bei der Anbahnung ertappen.
Hamburg Die Kontakt-Verbots-Zone für Freier und Sexarbeiterinnen in St. Georg bleibt weiter in Kraft. Das wird der SPD-Senat am Dienstag beschließen, sagte Senatssprecher Jörg Schmoll der taz. Bis Mitte 2014 sollen die Auswirkungen abgewartet werden, bevor eine Evaluation vorgenommen wird. Um das Kontakt-Verbot effektiver zu gestalten, setzt die Polizei vermehrt als Prostituierte verkleidete junge Polizistinnen ein, um Freier bei Anbahnungsgesprächen auf frischer Tat zu ertappen.
Der SPD-Senat hatte das Kontakt-Verbot im Februar 2012 ausgesprochen, um den Straßenstrich hinter dem Hauptbahnhof im Zuge der Gentrifizierung des Quartiers zu verdrängen. Seit 1980 war St. Georg bereits Sperrgebiet für Prostituierte, Verstöße der Frauen dagegen waren aber nur prophylaktisch geahndet worden.


Seit 2012 gibt es härtere Regeln – auch für Freier. Also nicht nur die Sexarbeiterinnen können mit Bußgeldern belangt werden, wenn diese ihre sexuellen Dienstleistungen offen anbieten, sondern auch die Freier können nach schwedischem Modell belangt werden – die erste ertappte Kontaktaufnahme kostet in der Regel 200 Euro.

DER STRASSENSTRICH
Seit mehr als 100 Jahren existiert der Straßenstrich hinter dem Hauptbahnhof in St. Georg.
Zum Sperrgebiet ist der Stadtteil offiziell seit 1980 erklärt worden. Bei Verstoß können gegen die Sexarbeiterinnen Bußgelder bis zu 300 Euro verhängt werden. Beim dritten Bußgeld wird die Staatsanwaltschaft zwecks strafrechtlicher Ermittlungen eingeschaltet.
500 Frauen bieten nach Schätzungen der Hilfseinrichtungen im Viertel ihre sexuellen Dienstleistungen an - viele kommen aus den EU-Staaten Bulgarien und Rumänien, nicht wenige sind drogenabhängig.
Die Kontaktsperre-Verordnung des SPD-Senats ist Anfang Februar 2012 in Kraft getreten: Danach können nun auch Freier, die Prostituierte ansprechen, mit einem Bußgeld von 200 bis zu 5.000 Euro belegt werden.

Doch diese Abschreckung brachte offenkundig nicht den gewünschten Erfolg. „Es ist richtig, dass Zivilfahnderinnen eingesetzt werden“, bestätigt Polizeisprecherin Ulrike Sweden. Gegenüber den Straßensozialarbeiterinnen vom „Cafe Sperrgebiet“ hat das Dezernat Milieu-Schutz in St. Georg zwar versichert, dass die jungen Polizistinnen keine aktive Rolle einnehmen und keine vermeintlichen Freier ankobern. Anwohner berichten jedoch anderes. „Die sind richtig aufgepeppt und tragen milieu-typische Kleidung“, sagt ein Gastronom. „Die stellen sich in die Eingänge richtig herausfordernd und anmachend hin.“
Das bestreitet Polizeisprecherin Sweden. „Sie sind nicht auffällig gekleidet“, sagt Sweden. „Natürlich haben sie im Sommer keine langen Hosen an.“ Mitarbeiterinnen der Drogenhilfeeinrichtung „Ragazza“ berichten ebenfalls, dass die Polizistinnen offensiv vermeintliche Freier ansprechen. „Das beobachten wir immer wieder“, sagt Ragazza-Sozialarbeiterin Svenja Korte-Langner. Aber auch männliche Zivilfahnder sprächen die Frauen offensiv an, verhandelten erst, um dann das Bußgeld aussprechen zu können.
Für die Frauen hätten die Auswirkungen der Sperrgebietsverordnung und das Kontakt-Verbot gravierende Auswirkungen. „Der Verschuldungsgrad ist hoch und der permanente Druck zwingt die Frauen, noch mehr arbeiten zu müssen“, sagt Korte-Langner. Einige Frauen seien mit Bußgeldern von 3.500 Euro belastet worden. Andere befänden sich deswegen schon im Frauengefängnis Hahnöfersand – als Ersatzstrafe, weil sie die Bußgelder nicht zahlen konnten.
In den Behörden herrscht laut Senatssprecher Schmoll derzeit Uneinigkeit über Sinn und Wirkung der Maßnahme, deshalb die Verlängerung. „In nur einem Jahr reichen die Erfahrungen nicht aus“, sagt Schmoll. Das sieht die Streetworkerin Korte-Langner anders: „Wir sehen nur Negatives“, sagt sie. „Durch die hohe Repression hat die Prostitution in St. Georg nicht abgenommen“, so Korte-Langner, „sie hat sich nur in das Dunkelfeld verlagert, was die Arbeit noch gefährlicher macht.“ Denn nun müssten sich die Frauen mit den Kunden in dunklen Ecken und Höfen treffen oder sogar in fremde Autos einsteigen.

www.taz.de/Strassenstrich/!120238/
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution

Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7434
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

RE: Lokalnachrichten: HAMBURG

Beitrag von fraences »

KAMPF GEGEN STRASSENSTRICH
Polizistinnen in Zivil jagen Freier


Von MARKUS ARNDT

Hamburg – Die verbotene Sex-Szene rund um Steindamm und Hansaplatz in Hamburgs Stadtteil St. Georg. Hier erwischt die Polizei immer mehr illegale Prostituierte und Freier.
Und das auch, weil seit Jahresanfang Polizistinnen in Zivil auf der Meile patrouillieren. Und die werden häufig von Freiern angesprochen – in einem Monat allein 38-mal.

So soll das Kontaktverbot endlich durchgesetzt werden!
Einsatztaktik und Delikt-Zahlen gehen aus einem Geheim-Bericht hervor, der nächste Woche dem Senat vorgelegt wird.

Hintergrund: Seit Februar 2012 gilt in St. Georg eine sogenannte Kontakt-Verbotsverordnung. Prostituierte dürfen keinen Sex anbieten, Freier keinen nachfragen. Anwohner hatten seit Jahren massiv über Billig-Huren und ihre Kunden geklagt.

Die Fakten
Von Februar 2012 bis Ende des Jahres [10 Monate] gab es
- 282 Ordnungswidrigkeitsanzeigen gegen Prostituierte – Tendenz steigend
[entspricht 338 Anzeigen pro Jahr, also täglich fast eine].

- 178 Bußgeldbescheide erhielten die Huren.
Die meisten (114 [64%]) bis 200 Euro.
14-mal [8%] wurden bis 800 Euro fällig.
[ Summe: 22.800+11.200 = 34.000 Euro in 10 Monaten
d.h. 3.400 Euro Strafgelder pro Monat
oder 40.800 Euro/Jahr Strafgelder gegen SW.


Summe Anzeigen und Bescheide = 460 = 46 pro Monat oder
1,5 Anzeigen oder Bescheide gegen SW jeden Kalendertag in HH-St.Georg !!!
2,2 mal so viele Maßnahmen wie gegen Freier.
]


- Gegen Freier gab‘s im selben Zeitraum 206 Ordnungswidrigkeitsverfahren mit 167 Bußgeldzahlungen – fast alle bis 200 Euro.
[ Summe 33.400 Euro bzw. d.h. 40.080 Euro/Jahr etwas weniger als bei Sexworkern. ]

- Aber: Allein im Januar dieses Jahres (seitdem werden Zivilbeamte eingesetzt) gab es 191 neue Vorfälle, bei denen Prostituierte und Freier erwischt wurden.
[entspricht 2.292 pro Jahr]

- Auch die Zahl der Platzverweise steigt stetig.
Zuletzt [Januar 2013] waren es 443, davon 89% oder 394 gegen Prostituierte - [49 gegen Freier
entspricht 5.316 Platzverweise pro Jahr und Zunahme um 211%]
Zum Vergleich: Letzten August [2012] waren es 142, davon 99% oder 140 gegen Prostituierte – nur einer (1) gegen einen Freier.
[entspricht 1.704 Platzverweise pro Jahr]

Fazit des Senatsberichts: „Die Kontaktverbots-Verordnung sollte aufrecht erhalten werden.“

www.bild.de/regional/hamburg/prostituti ... .bild.html

[ergänzt MoF]
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution

Klaus Fricke
Nicht mehr aktiv
Beiträge: 1121
Registriert: 05.11.2010, 16:16
Wohnort: Bremen / Sougia - Kreta
Ich bin: Keine Angabe

RE: LokalNachrichten: BREMEN

Beitrag von Klaus Fricke »

Weser Kurier vom 23.07.2013, Seite 13

Kontaktverbot für Freier bleibt


Hamburg (wk). Das Kontaktverbot für Freier in Hamburg-St. Georg soll bestehen bleiben. Eine entsprechende Stellungnahme
wird der Hamburger SPD-Senat aller Voraussicht nach heute an die Bürgerschaft weiterleiten. Seit Anfang 2012 müssen
Männer in dem Stadtteil am Hauptbahnhof mit bis zu 5000 Euro Geldbuße rechnen, wenn sie eine Prostituierte ansprechen.
Zuvor hatte es nach Angaben der Innenbehörde massive Beschwerden gegeben, weil unbeteiligte Frauen und Mädchen
angesprochen wurden und es laute Streitereien zwischen Prostituierten und Freiern gab.

Die Verordnung habe offensichtlich abschreckende Wirkung, sagte Frank Reschreiter, der Sprecher der Innenbehörde, gestern.
„Die Zahl der Beschwerden ist zurückgegangen.“ Betrug sie 2011 noch 113, lag sie ein Jahr später nur noch bei 70. Während
die Innenbehörde von einem „signifikanten Rückgang“ sprach, erklärte Stefanie von Berg, die frauenpolitische Sprecherin der
Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Für die Anwohnerinnen und Anwohner hat sich die Situation nur minimal verbessert. Dem
stehen erheblich verschlechterte Bedingungen für die Prostituierten entgegen.“ Dass der Senat trotzdem an der Verordnung
festhalten wolle, sei „fahrlässig und zynisch“.

Das Szeneviertel ist bereits seit 1980 Sperrgebiet, Prostitution ist dort also offiziell verboten. Seit Einführung des
Kontaktverbots im Februar 2012 kann die Polizei auch gegen Freier vorgehen. Laut Statistik gab es bis Januar diesen Jahres
knapp 300 Anzeigen gegen Freier. Wurde ein Bußgeld verhängt, lag es nach Angaben der Innenbehörde aber meist bei rund
200 Euro. Beamte in Uniform und in Zivil sind dort im Einsatz. Ein Teil der Anzeigen erfolgte von Beamtinnen in ziviler
Kleidung, die irrtümlich für Prostituierte gehalten wurden
. Die Innenbehörde betonte jedoch, dass sie es dabei nicht gezielt
darauf angelegt hätten, potenzielle Freier zu täuschen.

Das sieht die Linke anders: „Durch den Einsatz von Polizeibeamtinnen als Lockvögel wird nicht nur deren Arbeitszeit vergeudet,
sondern werden Delikte erst geschaffen“, meinte Kersten Artus, die frauenpolitische Sprecherin der Linken. Nach Ansicht der
Linken und der Grünen bringt die Verordnung für die Sexarbeiterinnen viele Nachteile mit sich. Diese Frauen seien die
Leidtragenden dieser Regelung, meinte die Grünen-Abgeordnete von Berg.

Kosto
aufstrebend
aufstrebend
Beiträge: 26
Registriert: 26.06.2010, 11:10
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Kosto »

Kontaktverbot für Freier bleibt

liegt Hamburg in Bremen?

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Staatlich organisierte Prostitutionsfeindlichkeit

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Fachbuch:


Michaela Freund-Widder

Frauen unter Kontrolle - Prostitution und ihre staatliche Bekämpfung in Hamburg vom Ende des Kaiserreichts bis zu den Anfängen der Bundesrepublik

Dissertation 2000
Uni Münster
http://books.google.de/books?id=k2XiM8VpzUUC&pg=PA0

Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7434
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

RE: Lokalnachrichten: HAMBURG

Beitrag von fraences »

Mit Lockvögeln auf Freier-Jagd

Das Kontakt-Verbot für Sexarbeiterinnen und Freier in St. Georg wird verlängert. Als Huren verkleidete Polizistinnen sollen Verstöße aufdecken.

Polizistin oder Prostituierte? Zivilfahnderinnen sollen Freier bei der Anbahnung ertappen.


Hamburg | Die Kontakt-Verbots-Zone für Freier und Sexarbeiterinnen in St. Georg bleibt weiter in Kraft. Das wird der SPD-Senat am Dienstag beschließen, sagte Senatssprecher Jörg Schmoll der taz.

Bis Mitte 2014 sollen die Auswirkungen abgewartet werden, bevor eine Evaluation vorgenommen wird.

Um das Kontakt-Verbot effektiver zu gestalten, setzt die Polizei vermehrt als Prostituierte verkleidete junge Polizistinnen ein, um Freier bei Anbahnungsgesprächen auf frischer Tat zu ertappen.

Der SPD-Senat hatte das Kontakt-Verbot im Februar 2012 ausgesprochen, um den Straßenstrich hinter dem Hauptbahnhof im Zuge der Gentrifizierung des Quartiers zu verdrängen. Seit 1980 war St. Georg bereits Sperrgebiet für Prostituierte, Verstöße der Frauen dagegen waren aber nur prophylaktisch geahndet worden.

Seit 2012 gibt es härtere Regeln – auch für Freier. Also nicht nur die Sexarbeiterinnen können mit Bußgeldern belangt werden, wenn diese ihre sexuellen Dienstleistungen offen anbieten, sondern auch die Freier können nach schwedischem Modell belangt werden – die erste ertappte Kontaktaufnahme kostet in der Regel 200 Euro.

Kontaktverbotsverordnung 2012 (s.o.)
www.sexworker.at/phpBB2/download.php?id=992 PDF





DER STRASSENSTRICH
Seit mehr als 100 Jahren existiert der Straßenstrich hinter dem Hauptbahnhof in St. Georg.

Zum Sperrgebiet ist der Stadtteil offiziell seit 1980 erklärt worden. Bei Verstoß können gegen die Sexarbeiterinnen Bußgelder bis zu 300 Euro verhängt werden.

Beim 3. Bußgeld wird die Staatsanwaltschaft zwecks strafrechtlicher Ermittlungen eingeschaltet. [ D.h. nach 2 Ordnungswidrigkeiten nach OWiG wird das ganze zur Straftat nach dem Strafgesetzbuch StGB www.bit.ly/sperrgebiet ]

500 Frauen bieten nach Schätzungen der Hilfseinrichtungen im Viertel ihre sexuellen Dienstleistungen an - viele kommen aus den EU-Staaten Bulgarien und Rumänien, nicht wenige sind drogenabhängig.

Die Kontaktsperre-Verordnung des SPD-Senats ist Anfang Februar 2012 in Kraft getreten: Danach können nun auch Freier, die Prostituierte ansprechen, mit einem Bußgeld von 200 bis zu 5.000 Euro belegt werden.




Doch diese Abschreckung brachte offenkundig nicht den gewünschten Erfolg. „Es ist richtig, dass Zivilfahnderinnen eingesetzt werden“, bestätigt Polizeisprecherin Ulrike Sweden.

Gegenüber den Straßensozialarbeiterinnen vom „Cafe Sperrgebiet“ hat das Dezernat Milieu-Schutz in St. Georg zwar versichert, dass die jungen Polizistinnen keine aktive Rolle einnehmen und keine vermeintlichen Freier ankobern. Anwohner berichten jedoch anderes. „Die sind richtig aufgepeppt und tragen milieu-typische Kleidung“, sagt ein Gastronom. „Die stellen sich in die Eingänge richtig herausfordernd und anmachend hin.“

Das bestreitet Polizeisprecherin Sweden. „Sie sind nicht auffällig gekleidet“, sagt Sweden. „Natürlich haben sie im Sommer keine langen Hosen an.“ Mitarbeiterinnen der Drogenhilfeeinrichtung „Ragazza“ berichten ebenfalls, dass die Polizistinnen offensiv vermeintliche Freier ansprechen. „Das beobachten wir immer wieder“, sagt Ragazza-Sozialarbeiterin Svenja Korte-Langner.

Aber auch männliche Zivilfahnder sprächen die Frauen offensiv an, verhandelten erst, um dann das Bußgeld aussprechen zu können.

Für die Frauen hätten die Auswirkungen der Sperrgebietsverordnung und das Kontakt-Verbot gravierende Auswirkungen. „Der Verschuldungsgrad ist hoch und der permanente Druck zwingt die Frauen, noch mehr arbeiten zu müssen“, sagt Korte-Langner. Einige Frauen seien mit Bußgeldern von 3.500 Euro belastet worden. Andere befänden sich deswegen schon im Frauengefängnis Hahnöfersand – als Ersatzstrafe, weil sie die Bußgelder nicht zahlen konnten.

In den Behörden herrscht laut Senatssprecher Schmoll derzeit Uneinigkeit über Sinn und Wirkung der Maßnahme, deshalb die Verlängerung. „In nur einem Jahr reichen die Erfahrungen nicht aus“, sagt Schmoll. Das sieht die Streetworkerin Korte-Langner anders: „Wir sehen nur Negatives“, sagt sie. „Durch die hohe Repression hat die Prostitution in St. Georg nicht abgenommen“, so Ragazza-Sozialarbeiterin Korte-Langner, „sie hat sich nur in das Dunkelfeld verlagert, was die Arbeit noch gefährlicher macht.“ Denn nun müssten sich die Frauen mit den Kunden in dunklen Ecken und Höfen treffen oder sogar in fremde Autos einsteigen.

www.taz.de/Strassenstrich/%21120238/
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

3500 Euro Bußgeld = Symbol des Scheiterns

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Was sagt uns dass über die dort vorkommende Art der Sexarbeit und über die Politik des Bestrafens nach Schwedischem "Modell" in Deutschlands erster Großstadt?


Sexarbeit in der Form wie sie die bestraften Frauen ausüben ist mit Verbot und Bestrafung nicht zu beseitigen, jedenfalls nicht ohne dafür die betroffenen Sexarbeiter extremst zu beschädigen (Verschuldungsfalle, Gefängniskarriere, Verelendung).

Erstaunlich, dass unsere moderne zivilisierte Gesellschaft das in Kauf nimmt und gleichzeitig die Medien voll sind von Opfergeschichten Prostitution. Und extrem beunruhigend, dass wir die Zahlen durch einen zu kurzen TAZ Artikel erfahren müssen, dass es aber keine eigene Webseite gibt, wo die Zahlen der abgestraften Sexworker und die Höhe der Strafgelder und die Zahl der inhaftierten Frauen und die Zahl der Gefängnistage laufend wie ein riesiger Protestschrei veröffentlicht werden. Oder haben wir hier nur noch nicht den Link gefunden? Warum diesbezüglich diese unerträgliche Totenstille in Hamburg?

Wir müssen wohl konstatieren, dass Armutsprostitution oder Überlebenssexualität eher Naturgesetzen von Grundbedürfnissen und Überlebenstrieben folgt, als zivilisatorischen Regeln einer Mittelschicht oder Mehrheitsgesellschaft. Diese Instinkte sind nicht durch externe Befehle abzustellen, sie können nur umgelenkt und zivilisiert werden, indem erweiterte kulturelle Handlungsmöglichkeiten ermöglicht werden.

Da wäre dann zu untersuchen, inwieweit die in dem Prostitutions-Brennpunkt ebenfalls vorhandene und staatlich finanzierte Sozialhilfe versagt. Ist sie unterfinanziert? Zu hochschwellig? Nicht von Sexworkern selbst organisiert und daher an den Bedürfnissen und komplexen Lebensrealitäten der Sexworker vorbei? Versagt hier einmal mehr die von Kirche und Sozialarbeiter_innen gutmeinend organisierte Hilfe?



Eine Situation der Prostituiertenverfolgung, die wir derzeit auch in Wien erleben.

- Strafgelder-Statistik in Wien
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=135060#135060
- Sexworker-Festnahmen USA
www.bit.ly/arrestmap
- Traumatisierende aber unwirksame Razzien
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=48268#48268
...

Die Gesellschaft zahlt einen hohen Preis. Vielmehr zahlen ihn die Sexworker. Denn sie werden quasi geopfert, man läßt sie vor die Hunde gehen, um eine saubere gentrifizierte Stadt zu errichten. Muß das so sein? Wie lange wollen wir da zusehen?


Was ziehen wir als Sexworker Organisation daraus für Schlußfolgerungen? Welche neuen Formen von Öffentlichkeitsarbeit, Sexwork-Forschung, Sexwork-Fortbildung/Empowerment/Inklusion und Interessenvertretung brauchen wir?

Wie werden wir Sexworker in die Evaluation 2014 eingebunden werden?

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Sexwork Wissenschaft St. Georg

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Drogenprostitution:

Eine intersektionale Betrachtung zur Handlungsfähigkeit
drogengebrauchender Sexarbeiterinnen



Dissertation von Kathrin Schrader 2007-2012
Sexworker-Beratungsstelle Ragazza



Dieses Buch gibt Einblicke in die Lebenswelt drogengebrauchender Sexarbeiterinnen.

Entlang von Interviews wird illustriert, wie sie trotz ihrer Verletzungen handlungsfähig sind und täglich um ihre Würde ringen.

Mithilfe poststrukturalistischer Theorien und der intersektionalen Mehrebenenanalyse werden die massiven Ausbeutungsverhältnisse untersucht und im Zuge dessen die dichotome Opfer- und/oder Täterinnenperspektive auf »Drogenprostituierte« dekonstruiert.

Um der Sprach- und der damit verbundenen Rechtlosigkeit von »Drogenprostituierten« begegnen zu können, werden zudem Strategien der Selbstermächtigung vorgeschlagen.

Das Buch eröffnet dadurch neue Perspektiven auf die Praxis der Sozialen Arbeit.



Leseprobe
www.transcript-verlag.de/ts2352/ts2352_1.pdf

www.transcript-verlag.de/ts2352/ts2352.php
www.tuhh.de/agentec/team/schrader.htm

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Kopfprämie

Beitrag von nina777 »

25.10.2013

JEDER FREIER BRINGT BIS ZU 60 EURO

Puff-Prämie für Taxi-Fahrer


City - Stempel-Karten vom Coffeeshop, der Bäckerei oder vom Hemdenservice kennt jeder. Doch es gibt sie auch vom Puff: und zwar für Taxifahrer. Für jeden angelieferten Kunden zahlen Bordelle bis zu 60 Euro.

PUFF-PRÄMIE FÜR DEN CHAUFFEUR!

Der Kampf um Freier wird immer härter - zwei Taxifahrer packen in BILD aus! ....weiterlesen http://www.bild.de/regional/hamburg/bor ... .bild.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7434
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

RE: Lokalnachrichten: HAMBURG

Beitrag von fraences »

Abriss im Bahrenfelder Rotlichtviertel

Zwei Großprojekte in Bahrenfeld verändern das Gesicht des Stadtteils. Die Prostitution wird verdrängt, Apartments sollen entstehen. Der Wettbewerb um das Kolbenschmidtgelände ist auch entschieden.

http://www.welt.de/print/die_welt/hambu ... ertel.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution