Wenn der Kunde Handeln möchte
-
- Gelehrte(r)
- Beiträge: 319
- Registriert: 24.01.2012, 10:36
- Wohnort: Noris Amoena
- Ich bin: Keine Angabe
Kleine , aber persönliche Geschenke oder Überraschungen im rahmen eines dates kommen immer gut an... aber hängt natürlich ein wenig vom vorherigen Kontakt ab, um ein gefühl dafür zu bekommen, was denn passt.
Man sollte sich etwas kennen, etwas vom anderen bereits wissen. Beim erstkontakt ist das manchmal schwierig, hat man nicht vorher etwas intensiveren virtuellen Austausch gepflegt, was nicht immer möglich und auch nicht immer erwünscht ist im Sexwork.
Wenn es aber passt, dann wird die vertraute Atmosphäre, die nicht mit "Aufdringlichkeit" oder "grenzüberschreitungen" verwechselt werden darf, ein date für beide zu einem Ereignis machen, an das man/frau sich gern zurückerinnert...
Von der Plüscheule bis zum echten Glücksbringer- Hufeisen war da schon vieles dabei...und oft ist es gegenseitig, d.h. auch so manche Dame liess sich was einfallen. Erlebt bei overnights, aber auch bei 2 Stundendates...
malin, völlig korrekt, was Du sagst... ergänzend hinzufügen möchte ich: Lieber ein paar dates weniger, den zeitraum etwas strecken, um dann eine schönen Abend oder eine Nacht ungekürzt zu verbringen...ungekürzt an Honorar und an Engagement.
Man sollte sich etwas kennen, etwas vom anderen bereits wissen. Beim erstkontakt ist das manchmal schwierig, hat man nicht vorher etwas intensiveren virtuellen Austausch gepflegt, was nicht immer möglich und auch nicht immer erwünscht ist im Sexwork.
Wenn es aber passt, dann wird die vertraute Atmosphäre, die nicht mit "Aufdringlichkeit" oder "grenzüberschreitungen" verwechselt werden darf, ein date für beide zu einem Ereignis machen, an das man/frau sich gern zurückerinnert...
Von der Plüscheule bis zum echten Glücksbringer- Hufeisen war da schon vieles dabei...und oft ist es gegenseitig, d.h. auch so manche Dame liess sich was einfallen. Erlebt bei overnights, aber auch bei 2 Stundendates...
malin, völlig korrekt, was Du sagst... ergänzend hinzufügen möchte ich: Lieber ein paar dates weniger, den zeitraum etwas strecken, um dann eine schönen Abend oder eine Nacht ungekürzt zu verbringen...ungekürzt an Honorar und an Engagement.
-
- wissend
- Beiträge: 265
- Registriert: 15.01.2010, 22:23
- Ich bin: Keine Angabe
Ich lasse meine Preise auch nicht verhandeln :) habe allerdings auch nur zwei feste Preise (halbe und komplette Stunde), und die sind eh äusserst human, würde ich sagen, da ich ja nur Massage und keine Extras (mehr) biete (früher natürlich schon, aber habe meinen Servica aus privaten Gründen reduziert).Kommen aber eigentlich auch nie Anfragen nach Verhandlung.Häufiger versuchen die Gäste beim Service zu handeln...
Liebe Grüsse,
Lisa
Liebe Grüsse,
Lisa
-
- UserIn
- Beiträge: 47
- Registriert: 20.11.2012, 15:39
- Ich bin: Keine Angabe
Bei mir kommt es darauf an.
Wenn mir jemand so kommt, wie es schon geschrieben wurde, ich wäre ja aber dick und wäre den Preis nicht wert... diesen Mann möchte ich dann ganz sicher nicht mehr treffen!
Selbst wenn er dann doch den vollen Preis zahlen würde.
Wenn ich den Eindruck habe, jemand hat wirklich nicht viel Geld, schreibt aber sympathisch, lasse ich schon mit mir reden.
Es ist schon vorgekommen, dass Kunden nicht direkt handeln, aber dann schreiben es wäre für sie nicht erschwinglich.
Was ja dann auch ihr gutes Recht ist. Dann mache ich schon manchmal ein Angebot, da ich es nicht als Handeln sehe.
Wenn mir jemand so kommt, wie es schon geschrieben wurde, ich wäre ja aber dick und wäre den Preis nicht wert... diesen Mann möchte ich dann ganz sicher nicht mehr treffen!
Selbst wenn er dann doch den vollen Preis zahlen würde.
Wenn ich den Eindruck habe, jemand hat wirklich nicht viel Geld, schreibt aber sympathisch, lasse ich schon mit mir reden.
Es ist schon vorgekommen, dass Kunden nicht direkt handeln, aber dann schreiben es wäre für sie nicht erschwinglich.
Was ja dann auch ihr gutes Recht ist. Dann mache ich schon manchmal ein Angebot, da ich es nicht als Handeln sehe.
-
- UserIn
- Beiträge: 47
- Registriert: 20.11.2012, 15:39
- Ich bin: Keine Angabe
Übrigens denke ich auch, ein Kunde tut sich selbst keinen Gefallen wenn er handeln will.
Wenn eine Frau darauf einsteigt, wird sie sich wahrscheinlich dann aber auch weniger Mühe geben. Braucht vielleicht dringend Geld, hat dann aber weniger Lust.
Wenn ein Mann kaum Erwartungen hat und wirklich nur schnell Druck los werden will, kann er es ja so machen.
Aber tolles Erlebnis sollte man sich keines erwarten.
Wenn eine Frau darauf einsteigt, wird sie sich wahrscheinlich dann aber auch weniger Mühe geben. Braucht vielleicht dringend Geld, hat dann aber weniger Lust.
Wenn ein Mann kaum Erwartungen hat und wirklich nur schnell Druck los werden will, kann er es ja so machen.
Aber tolles Erlebnis sollte man sich keines erwarten.
-
- wissend
- Beiträge: 257
- Registriert: 22.03.2011, 13:38
- Wohnort: Hamburg
- Ich bin: Keine Angabe
Ich lasse prinzipiell nicht mit mir handeln.
Wenn der Gast der Meinung ist, daß meine Dienstleistung nicht die Summe wert ist, die ich für die entsprechende Zeit haben möchte, dann soll er gerne woanders hingehen.
So eine Begegnung hätte von vorneherein ein "Geschmäckle", das ich gar nicht haben will.
Glücklicherweise kann ich mir aufgrund meiner Buchungszahlen solch eine Handlungsweise erlauben.
Zugeständnisse mache ich bei der Zeitdauer. Wenn ein Gast sich den Stundensatz nicht leisten mag, darf er gerne eine kürzere Zeit buchen.
Es gibt aber einen Mindestbetrag, den ich auf jeden Fall haben möchte, sonst lohnt sich der Aufwand für mich nicht, das Dominastudio und mich selbst vorzubereiten.
Lustig finde ich immer die Gäste, die eine "gute" Stunde oder eine "gute" halbe Stunde buchen wollen.
Meine Antwort darauf ist dann immer: "Also, meine Stunde hat 60 Minuten. Deine auch?"
Wenn der Gast der Meinung ist, daß meine Dienstleistung nicht die Summe wert ist, die ich für die entsprechende Zeit haben möchte, dann soll er gerne woanders hingehen.
So eine Begegnung hätte von vorneherein ein "Geschmäckle", das ich gar nicht haben will.
Glücklicherweise kann ich mir aufgrund meiner Buchungszahlen solch eine Handlungsweise erlauben.
Zugeständnisse mache ich bei der Zeitdauer. Wenn ein Gast sich den Stundensatz nicht leisten mag, darf er gerne eine kürzere Zeit buchen.
Es gibt aber einen Mindestbetrag, den ich auf jeden Fall haben möchte, sonst lohnt sich der Aufwand für mich nicht, das Dominastudio und mich selbst vorzubereiten.
Lustig finde ich immer die Gäste, die eine "gute" Stunde oder eine "gute" halbe Stunde buchen wollen.
Meine Antwort darauf ist dann immer: "Also, meine Stunde hat 60 Minuten. Deine auch?"
-
- ModeratorIn
- Beiträge: 2333
- Registriert: 11.09.2009, 13:01
- Wohnort: München
- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
"...Lustig finde ich immer die Gäste, die eine "gute" Stunde oder'
eine "gute" halbe Stunde buchen wollen...."
Vielleicht meinen sie damit, dass sie es in der Stunde "gut" haben wollen?
Oder, dass sie es "zur guten Stunde" = nach dem Abendessen,
haben wollen?
Aber wahrscheinlich meinen sie eine Beamtenstunde, wenn der
beim Behördengang sagt: " das dauert etwa eine Stunde",
soll heißen, etwa einen Nachmittag.
In Italien ist "eine Stunde", wenn jemand sagt:
"kannst du mir eine Sekunde bei der Sache helfen?"
Nicole
eine "gute" halbe Stunde buchen wollen...."
Vielleicht meinen sie damit, dass sie es in der Stunde "gut" haben wollen?
Oder, dass sie es "zur guten Stunde" = nach dem Abendessen,
haben wollen?
Aber wahrscheinlich meinen sie eine Beamtenstunde, wenn der
beim Behördengang sagt: " das dauert etwa eine Stunde",
soll heißen, etwa einen Nachmittag.
In Italien ist "eine Stunde", wenn jemand sagt:
"kannst du mir eine Sekunde bei der Sache helfen?"
Nicole
-
- UserIn
- Beiträge: 47
- Registriert: 20.11.2012, 15:39
- Ich bin: Keine Angabe
Lustig, ich schreibe/sage auch meistens "Eine gute Stunde kommt auf..."
Ich finde es hört sich gut an und ich halte es dann auch so, dass es auch mal 70 Minuten statt 60 sein können.
Das kommt gut an, nach meiner Erfahrung.
Und ich finde es relatviert sich auch, weil es auch vorkommt, dass jemand eine Stunde bucht und nach 40 Minuten wieder weg ist.
Ich finde es hört sich gut an und ich halte es dann auch so, dass es auch mal 70 Minuten statt 60 sein können.
Das kommt gut an, nach meiner Erfahrung.
Und ich finde es relatviert sich auch, weil es auch vorkommt, dass jemand eine Stunde bucht und nach 40 Minuten wieder weg ist.
-
- ModeratorIn
- Beiträge: 2333
- Registriert: 11.09.2009, 13:01
- Wohnort: München
- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
"...dass jemand eine Stunde bucht und nach 40 Minuten wieder weg ist...."
Heisst das dann, dass es für ihn eine "schlechte Stunde" war?
da wir gerade von "Zeit" reden, bzw, schreiben, es gibt natürliche
Zeiteinheiten für Menschen. Drei Sekunden ist etwa die
Zeit die wir als "Gegenwart" betrachten.
Das kommt beim lesen, reden und Musikhören zum tragen.
Drei Minuten sind etwa die Zeit für hochkonzentrierte und
kraftintensive Leistungen des Leibes.
Geistige Konzentration hält, bei Interesse am Objekt, etwa 75 Minuten.
Und das ist im Durchschnitt auch die Zeit eines Traumzyklus.
Nicole
Heisst das dann, dass es für ihn eine "schlechte Stunde" war?
da wir gerade von "Zeit" reden, bzw, schreiben, es gibt natürliche
Zeiteinheiten für Menschen. Drei Sekunden ist etwa die
Zeit die wir als "Gegenwart" betrachten.
Das kommt beim lesen, reden und Musikhören zum tragen.
Drei Minuten sind etwa die Zeit für hochkonzentrierte und
kraftintensive Leistungen des Leibes.
Geistige Konzentration hält, bei Interesse am Objekt, etwa 75 Minuten.
Und das ist im Durchschnitt auch die Zeit eines Traumzyklus.
Nicole
-
- wissend
- Beiträge: 257
- Registriert: 22.03.2011, 13:38
- Wohnort: Hamburg
- Ich bin: Keine Angabe
Ich spiele auch desöfteren (etwas) länger als die gebuchte Zeit.
Wenn jemand aber EXPLIZIT darauf hinweist, daß er ja gerne eine "gute" Stunde bleiben möchte, oder mir durch die Blume zu verstehen gibt, daß er Bonusminuten geradezu erwartet, bekommt genau dieser Gast exakt 60 Minuten. Punkt.
Extrazeit gebe ich gerne mal, wenn es Spaß macht, der Gast ein Stammi ist, die letzte Begegnung zu kurz war, oder oder...
Aber sobald man(n) diese Extrazeit einfordert, gibt's aus Prinzip nix.
Wenn jemand aber EXPLIZIT darauf hinweist, daß er ja gerne eine "gute" Stunde bleiben möchte, oder mir durch die Blume zu verstehen gibt, daß er Bonusminuten geradezu erwartet, bekommt genau dieser Gast exakt 60 Minuten. Punkt.
Extrazeit gebe ich gerne mal, wenn es Spaß macht, der Gast ein Stammi ist, die letzte Begegnung zu kurz war, oder oder...
Aber sobald man(n) diese Extrazeit einfordert, gibt's aus Prinzip nix.
-
- ModeratorIn
- Beiträge: 2333
- Registriert: 11.09.2009, 13:01
- Wohnort: München
- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
-
- interessiert
- Beiträge: 3
- Registriert: 29.11.2012, 14:32
- Wohnort: Augsburg, München
- Ich bin: Keine Angabe
RE: Wenn der Kunde Handeln möchte
Hallo Anna. Es gibt da mehrere Möglichkeiten. Du kannst einerseits dem Kunden erzählen, dass Du völlig ausgebucht bist und es nicht nötig hast mit dem Preis runter zu gehen. Auch kannst Du vorschieben, dass es irgendwelche Preisabsprachen mit Kolleginen gibt und Du Dich an Regeln hälst. Außerdem kannst zieht es auch oft , wenn Du dem Kunden freundlich klarmachst, dass Du weißt was Du anbietest und was es wert ist.
-
- ModeratorIn
- Beiträge: 2333
- Registriert: 11.09.2009, 13:01
- Wohnort: München
- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
als ich in einem Laufhaus in Frankfurt war, gab es unter uns
Kolleginnen eine Absprache mit den Preisen.
Da ich hier nur Haus- und Hotelbesuche mache, und sehr
selektiv arbeite, habe ich das Problem eigentlich nie.
Wer es für weniger haben will, kann ja nach Trento oder
Rovereto fahren, und sich auf der Strasse jemand suchen.
Wer in die Oper oder ins Theater geht, der handelt ja auch nicht
an der Kasse um den Preis!
Im Mittelalter, als viele SW´s in Kooperationen in Häusern arbeiteten,
gab es Handeln nicht. Die Kunden mussten bei Eintritt ihren
Preis für eine Zeitdauer bezahlen, und konnten sich dann
eine SW aussuche, Wenn sie zufrieden waren, und wieder
kommen wollten, dann gaben sie der SW oft ein
Zusatzgeschenk, damit die SW beim Folgebesuch den Kunden
wieder akzeptierte. Sie konnte ihn ja ablehnen!
Dieses Zusatzgeschenk durfte die SW privat behalten.
Die Einnahmen dienten zur Bezahlung der Hausmiete und
zur Abdeckung der Essenskosten. Was übrig blieb, wurde
an die anwesenden SW´s gleichmässig verteilt.
Über den anderen Teil der SW´s, welche reisten, meist zu
kirchlichen Konventen und Konzilen, um Priester zu versorgen,
gibt es keine Informationen darüber, wie sie die Preisgestaltung
hatten.
(aus dem Buch: die verborgene Geschichte der Frauenarbeit,
von Anke Wolf-Graaf, Heyne Verlag)
Nicole
Kolleginnen eine Absprache mit den Preisen.
Da ich hier nur Haus- und Hotelbesuche mache, und sehr
selektiv arbeite, habe ich das Problem eigentlich nie.
Wer es für weniger haben will, kann ja nach Trento oder
Rovereto fahren, und sich auf der Strasse jemand suchen.
Wer in die Oper oder ins Theater geht, der handelt ja auch nicht
an der Kasse um den Preis!
Im Mittelalter, als viele SW´s in Kooperationen in Häusern arbeiteten,
gab es Handeln nicht. Die Kunden mussten bei Eintritt ihren
Preis für eine Zeitdauer bezahlen, und konnten sich dann
eine SW aussuche, Wenn sie zufrieden waren, und wieder
kommen wollten, dann gaben sie der SW oft ein
Zusatzgeschenk, damit die SW beim Folgebesuch den Kunden
wieder akzeptierte. Sie konnte ihn ja ablehnen!
Dieses Zusatzgeschenk durfte die SW privat behalten.
Die Einnahmen dienten zur Bezahlung der Hausmiete und
zur Abdeckung der Essenskosten. Was übrig blieb, wurde
an die anwesenden SW´s gleichmässig verteilt.
Über den anderen Teil der SW´s, welche reisten, meist zu
kirchlichen Konventen und Konzilen, um Priester zu versorgen,
gibt es keine Informationen darüber, wie sie die Preisgestaltung
hatten.
(aus dem Buch: die verborgene Geschichte der Frauenarbeit,
von Anke Wolf-Graaf, Heyne Verlag)
Nicole
-
- UserIn
- Beiträge: 32
- Registriert: 14.01.2012, 23:36
- Ich bin: Keine Angabe
Das finde ich wirklich interessant! Habt ihr hier im Forum irgendwo einen Thread zum Thema "Prostitution im Wandel der Zeit" oder ähnliches? Wäre mal interessant zu lesen, wie sich das im Laufe der Jahrhunderte verändert hat.Im Mittelalter, als viele SW´s in Kooperationen in Häusern arbeiteten,
gab es Handeln nicht. Die Kunden mussten bei Eintritt ihren
Preis für eine Zeitdauer bezahlen, und konnten sich dann
eine SW aussuche, Wenn sie zufrieden waren, und wieder
kommen wollten, dann gaben sie der SW oft ein
Zusatzgeschenk, damit die SW beim Folgebesuch den Kunden
wieder akzeptierte. Sie konnte ihn ja ablehnen!
Dieses Zusatzgeschenk durfte die SW privat behalten.
Die Einnahmen dienten zur Bezahlung der Hausmiete und
zur Abdeckung der Essenskosten. Was übrig blieb, wurde
an die anwesenden SW´s gleichmässig verteilt.
Über den anderen Teil der SW´s, welche reisten, meist zu
kirchlichen Konventen und Konzilen, um Priester zu versorgen,
gibt es keine Informationen darüber, wie sie die Preisgestaltung
hatten.
(aus dem Buch: die verborgene Geschichte der Frauenarbeit,
von Anke Wolf-Graaf, Heyne Verlag)
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 377
- Registriert: 07.04.2009, 18:00
- Wohnort: NRW
- Ich bin: Keine Angabe
Hallo Lola,
in dem bekannten Buch von Roland Girtler "Der Strich" (5. Auflage Wien 2004) befasst sich der Autor im Schlusskapitel mit der Geschichte der Prostitution, allerdings mit speziellem Bezug auf die Stadt Wien. Der Schlusssatz des Buches lautet:" Im wesentlichen, dies behaupte ich aus gutem Grund, hat sich in der Kultur der Dirnen und ihrer Freunde nicht viel geändert bis heute" (S. 309).
LG rainman
in dem bekannten Buch von Roland Girtler "Der Strich" (5. Auflage Wien 2004) befasst sich der Autor im Schlusskapitel mit der Geschichte der Prostitution, allerdings mit speziellem Bezug auf die Stadt Wien. Der Schlusssatz des Buches lautet:" Im wesentlichen, dies behaupte ich aus gutem Grund, hat sich in der Kultur der Dirnen und ihrer Freunde nicht viel geändert bis heute" (S. 309).
LG rainman
-
- ModeratorIn
- Beiträge: 2333
- Registriert: 11.09.2009, 13:01
- Wohnort: München
- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
"Prostitution im Wandel der Zeit"
soweit ich weiss, gibt es das Thema im Forum im Moment noch nicht.
Wenn das aber gewünscht wird, kann ich das beginnen.
Ich habe dazu einige Literaturquellen, aber bisher noch keine
Monographie die sich speziell nur mit dem Thema beschäftigt.
Das ist wie mit dem "Müll", da ist es schwierig Herausgeber
zu finden, die das veröffentlichen,
obwohl es zum Müll-Thema sogar ein hervorragendes Buch gibt:
"Die Theorie des Abfalls", von Michael Thompson (Klett Verlag 1989)
Ich erwähne dieses Buch, weil Thompson darin eine
ausgezeichnete Theorie und ein gut funktionierendes Modell vorstellt,
wie sich in Gesellschaften Wandel vollziehen, und wie
man diese Wandel, und eventuell auch Zusammenbrüche, voraussehen kann!
Es ist einer der wenigen Fälle, bei denen man mathematische
Modelle auf soziologische und psychologische Strukturen anwenden kann.
Ausführliche historische Quellen und Wandel über den
historischen Wandel der Sexarbeit findet man auch in:
"Rasse, Sexualität und Seuche. Stereotype aus der Innenwelt der
westlichen Kultur", von Sander L. Gilman , Rowohlt
der Originaltitel ist:
Difference and Pathology: Stereotypes of Sexuality, Race, and Madness
Cornell University Press, 1985.
In diesem Buch ist ein langes Kapitel zum Wandel der Prostitution
von 1700 bis 1900, und ein ausführliches Kapitel zur Prostitution
in Wien im 19. Jahrhundert bis zur Mitte des 20. Jh.
Anke Wolff-Graaf hingegen schreibt in
"die verborgene Geschichte der Frauenarbeit" in einem Kapitel
über die Situation der Sexarbeit im Mittelalter, und wie es
zu Beginn der Neuzeit durch Entscheidungen von Männern
an den Machtpositionen dazu kam, dass sie von einem bis dahin
anerkannten Beruf zu einer verbotenen Aktivität gekommen ist.
Verstreute Informationen findet man auch in:
"Das doppelte Geschlecht. Studien zur Bisexualität in Ritus und Mythos"
von Hermann Baumann, Reimer Verlag, Berlin, 1955.
Demnächst werde ich etwas zusammen schreiben und es auf
einer separaten Seite vorstellen.
Nicole
soweit ich weiss, gibt es das Thema im Forum im Moment noch nicht.
Wenn das aber gewünscht wird, kann ich das beginnen.
Ich habe dazu einige Literaturquellen, aber bisher noch keine
Monographie die sich speziell nur mit dem Thema beschäftigt.
Das ist wie mit dem "Müll", da ist es schwierig Herausgeber
zu finden, die das veröffentlichen,
obwohl es zum Müll-Thema sogar ein hervorragendes Buch gibt:
"Die Theorie des Abfalls", von Michael Thompson (Klett Verlag 1989)
Ich erwähne dieses Buch, weil Thompson darin eine
ausgezeichnete Theorie und ein gut funktionierendes Modell vorstellt,
wie sich in Gesellschaften Wandel vollziehen, und wie
man diese Wandel, und eventuell auch Zusammenbrüche, voraussehen kann!
Es ist einer der wenigen Fälle, bei denen man mathematische
Modelle auf soziologische und psychologische Strukturen anwenden kann.
Ausführliche historische Quellen und Wandel über den
historischen Wandel der Sexarbeit findet man auch in:
"Rasse, Sexualität und Seuche. Stereotype aus der Innenwelt der
westlichen Kultur", von Sander L. Gilman , Rowohlt
der Originaltitel ist:
Difference and Pathology: Stereotypes of Sexuality, Race, and Madness
Cornell University Press, 1985.
In diesem Buch ist ein langes Kapitel zum Wandel der Prostitution
von 1700 bis 1900, und ein ausführliches Kapitel zur Prostitution
in Wien im 19. Jahrhundert bis zur Mitte des 20. Jh.
Anke Wolff-Graaf hingegen schreibt in
"die verborgene Geschichte der Frauenarbeit" in einem Kapitel
über die Situation der Sexarbeit im Mittelalter, und wie es
zu Beginn der Neuzeit durch Entscheidungen von Männern
an den Machtpositionen dazu kam, dass sie von einem bis dahin
anerkannten Beruf zu einer verbotenen Aktivität gekommen ist.
Verstreute Informationen findet man auch in:
"Das doppelte Geschlecht. Studien zur Bisexualität in Ritus und Mythos"
von Hermann Baumann, Reimer Verlag, Berlin, 1955.
Demnächst werde ich etwas zusammen schreiben und es auf
einer separaten Seite vorstellen.
Nicole
-
- Admina
- Beiträge: 7441
- Registriert: 07.09.2009, 04:52
- Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
- Ich bin: Keine Angabe
Das finde ich sehr interessant. Danke schööööön. Freue mich auf die Zusammenfassung und ja es wäre gut dafür eine separate Thread dazu zu eröffnen.
Liebe Grüße, Fraences
Liebe Grüße, Fraences
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
*****
Fakten und Infos über Prostitution
*****
Fakten und Infos über Prostitution
-
- ModeratorIn
- Beiträge: 2333
- Registriert: 11.09.2009, 13:01
- Wohnort: München
- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
Wenn ich das zusammen fasse, heißt das nicht, dass ich es
auf ein Mal schreiben kann!
Ich habe heute darüber nachgedacht.
Um die Problematik überhaupt verstehen zu können,
sollte ich zuvor die Situation kurz beschreiben, BEVOR es die
Sexarbeit als solche überhaupt gab! Sie ist intrinsisch mit dem
Patriarchat verbunden, das es aber erst seit etwa 5000 Jahren gibt!
Sexarbeit ist also eine, geschichtlich gesehen, sehr neue Art
der Berufsausübung von Frauen!
Zuvor hatten die Frauen alle auch heute noch wichtigen Berufe
und Tätigkeiten erfunden und ausgeübt.
Das betrifft Landwirtschaft, Herstellung von Werkzeugen für die Landwirtschaft,
Bewässerungstechnik, Handel, Stoffherstellung (Webtechnik),
Färbung, Töpferei (Töpferscheibe), Malerei, Schuhherstellung,
Lederverarbeitung, Heilerin (Ärztin), "Apothekerin" (Kenntnis
von Kräutern, deren Verarbeitung und Anwendung) usw.
Es gibt also kaum einen dümmeren Spruch der Männer, als der
von der Sexarbeit als dem "ältesten" Gewerbe!
Und dann sollte ich noch kurz über die verschiedenen Sexgruppen
ein Kapitel machen. Sonst schreibt man Euro-zentrisch, und
das würde die Sicht auf den Wandel der Sexarbeit in der Geschichte vernebeln!
Bis noch Ende des 18.Jh wurden selbst in der Kirche mehr als
2 Sexgruppen anerkannt, was heute verschwiegen wird.
Ich habe vor ein paar Jahren einmal bei einem Kongress eine
Arbeit veröffentlicht und vorgetragen. Diese Arbeit kann ich
überarbeiten und hier einstellen.
Aber auch das geht nicht auf einmal.
Also, langweilig wird es für mich nächste Zeit nicht werden!
Nicole
auf ein Mal schreiben kann!
Ich habe heute darüber nachgedacht.
Um die Problematik überhaupt verstehen zu können,
sollte ich zuvor die Situation kurz beschreiben, BEVOR es die
Sexarbeit als solche überhaupt gab! Sie ist intrinsisch mit dem
Patriarchat verbunden, das es aber erst seit etwa 5000 Jahren gibt!
Sexarbeit ist also eine, geschichtlich gesehen, sehr neue Art
der Berufsausübung von Frauen!
Zuvor hatten die Frauen alle auch heute noch wichtigen Berufe
und Tätigkeiten erfunden und ausgeübt.
Das betrifft Landwirtschaft, Herstellung von Werkzeugen für die Landwirtschaft,
Bewässerungstechnik, Handel, Stoffherstellung (Webtechnik),
Färbung, Töpferei (Töpferscheibe), Malerei, Schuhherstellung,
Lederverarbeitung, Heilerin (Ärztin), "Apothekerin" (Kenntnis
von Kräutern, deren Verarbeitung und Anwendung) usw.
Es gibt also kaum einen dümmeren Spruch der Männer, als der
von der Sexarbeit als dem "ältesten" Gewerbe!
Und dann sollte ich noch kurz über die verschiedenen Sexgruppen
ein Kapitel machen. Sonst schreibt man Euro-zentrisch, und
das würde die Sicht auf den Wandel der Sexarbeit in der Geschichte vernebeln!
Bis noch Ende des 18.Jh wurden selbst in der Kirche mehr als
2 Sexgruppen anerkannt, was heute verschwiegen wird.
Ich habe vor ein paar Jahren einmal bei einem Kongress eine
Arbeit veröffentlicht und vorgetragen. Diese Arbeit kann ich
überarbeiten und hier einstellen.
Aber auch das geht nicht auf einmal.
Also, langweilig wird es für mich nächste Zeit nicht werden!
Nicole
-
- PlatinStern
- Beiträge: 3836
- Registriert: 01.02.2007, 22:33
- Wohnort: nrw
- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
-
- UserIn
- Beiträge: 32
- Registriert: 14.01.2012, 23:36
- Ich bin: Keine Angabe
Danke, rainman, den Titel werde ich mir mal genauer ansehen 
Nicole:

Nicole:
Sehr, sehr gern - aber nur, wenn du dazu Zeit und Lust hast. Deine Ausführungen zu diesem Thema klingen schon einmal sehr interessant, ich freue mich wirklich auf deine Ergebnisse.Wenn das aber gewünscht wird, kann ich das beginnen.
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 377
- Registriert: 07.04.2009, 18:00
- Wohnort: NRW
- Ich bin: Keine Angabe
Hallo Lola,
für eine Beschaffung des Buches könnte die ISBN-Nummer von Vorteil sein. Sie lautet: ISBN 3-8258-7699-3.
Sofern Du Dich auch für die Situation im Paysex-Gewerbe in Deutschland, speziell in Nürnberg, vor der Verabschiedung des ProstG interessierst, möchte ich Dir folgendes kleine Buch nennen: Martina Schuster, Kampf um Respekt; eine ethnografische Studie über Sexarbeiterinnen; Tübingen 2003 (ISBN 3-932512-22-7). Nach Art und Umfang (130 Seiten) scheint das eine Diplomarbeit zu sein und verfügt dementsprechend über ein umfangreiches Literaturverzeichnis, sofern eine Vertiefung der Thematik erwünscht ist.
LG rainman
für eine Beschaffung des Buches könnte die ISBN-Nummer von Vorteil sein. Sie lautet: ISBN 3-8258-7699-3.
Sofern Du Dich auch für die Situation im Paysex-Gewerbe in Deutschland, speziell in Nürnberg, vor der Verabschiedung des ProstG interessierst, möchte ich Dir folgendes kleine Buch nennen: Martina Schuster, Kampf um Respekt; eine ethnografische Studie über Sexarbeiterinnen; Tübingen 2003 (ISBN 3-932512-22-7). Nach Art und Umfang (130 Seiten) scheint das eine Diplomarbeit zu sein und verfügt dementsprechend über ein umfangreiches Literaturverzeichnis, sofern eine Vertiefung der Thematik erwünscht ist.
LG rainman