Berufsethik der Prostitution?

Beiträge betreffend SW im Hinblick auf Gesellschaft bzw. politische Reaktionen
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Sonja
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Berufsethik der Prostitution?

Beitrag von Sonja »

Im Rahmen der Tabulos-Diskussion hat Natascha dieses Thema aufgeworfen. Ich mache mir Gedanken darüber und würde mich freuen, eure Ansichten dazu zu lesen!

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Natascha
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Beitrag von Natascha »

Sonja hat geschrieben:@Natascha
Ich habe einen neuen thread eröffnet, stelle die Frage aber zunächst einmal an dich, weil du das Thema im Zusammenhang mit NF aufgeworfen hast.

Wie definierst du Berufsethik bezüglich Prostitution?

Würde mich freuen, deine Sichtweise darüber zu erfahren!

Da ich ein sehr gläubiger (konfessionslos) Mensch bin, habe ich mein eigenes Gefühl von Ehre. Ich versuche so gut und so sauber zu arbeiten wie mir nur möglich ist, und sehe diese Tätigkeit als wichtige Dienstleistung für die Gesellschaft an. Ich lasse sicher nicht alles mit mir machen und ich bestehe darauf, dass egal was man im Bett treibt, eine Dame als Dame behandelt wird. Ich denke es ist sehr wichtig in diesem Beruf klare Grenzen zu ziehen und selbstbewußt aufzutreten.
Mein Gäste behandle ich sehr freundlich und zuvorkommend. Und bis jetzt ist dies auch von ihnen zurückgekommen. Unter meiner Berufsethik verstehe ich: sich selbst treu bleiben, gute Arbeit zu leisten aber trotzdem meine Grenzen zu wahren.

***edit vom Zerg*** in diesen Bereich verschoben, da die Fragestellung hier erfolgte***editende***
LG

Natascha

Es gibt eine Menge Leute auf der Welt, die in der Hölle sind, weil sie zu sehr vom Urteil anderer abhängen. Die Hölle sind die anderen (Jean-Paul Sartre)

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Sonja
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Beitrag von Sonja »

Natascha hat geschrieben:
Da ich ein sehr gläubiger (konfessionslos) Mensch bin, habe ich mein eigenes Gefühl von Ehre.

Ich versteh den Zusammenhang von Glaube und Ehre nicht. Und was hat Ehre mit Ethik zu tun?
Ich versuche so gut und so sauber zu arbeiten wie mir nur möglich ist...
Das heißt, du arbeitest unter klinisch reinen Bedingungen, oder ziehst du hier wiederum deine individuelle Grenze?
Ich lasse sicher nicht alles mit mir machen und ich bestehe darauf, dass egal was man im Bett treibt, eine Dame als Dame behandelt wird.
Dem kann ich prinzipiell zustimmen, nur unterscheide ich nicht unter "Damen"- oder "Herren"-Würde, sondern sehe nur eine Menschen-würde
Unter meiner Berufsethik verstehe ich: sich selbst treu bleiben, gute Arbeit zu leisten aber trotzdem meine Grenzen zu wahren.

Das sind für mich sehr allgemeine Aussagen, die 1) wahrscheinlich auch die meisten so sehen und 2) in ihrer individuellen Ausprägungen enorme Bandbreiten aufweisen.

Somit kann ich aus deinen Aussagen keine sinnvolle für alle gültige konkrete Regelmentierung ableiten ( z.B. allgemeines Verbot einer Praxis, z.B. NF )

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Queen
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Beitrag von Queen »

Guten Morgen !

Klare Grenzen / Prioritäten in dem Bizz oder stop : allgemein im Leben zu haben ist natürlich sehr wichtig und dadurch bleibt man sich selbst ja treu ! Hat aber nichts damit zutun "wie" eine Frau im Bett behandelt wird !!!
Ich vertrete und lebe seit eh und je den Grundsatz :
auf der Strasse eine Lady , zu Hause die perfekte Hausfrau und im Bett die grösste Hure .... und noch nie hat ein Mann den Respekt vor mir verloren - und selbst wenn - dann hatte er schon vorher keinen !!!

liebe Grüsse

von QUEEN ... die Heilige und Hure :003

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Beitrag von Zwerg »

Liebe Natascha!
Natascha hat geschrieben:Da ich ein sehr gläubiger (konfessionslos) Mensch bin, habe ich mein eigenes Gefühl von Ehre.
Dies sei Dir auch zugestanden! Wie aber auch Jedem Anderen! Jeder wird auf Grund seines Wissensstandes und auf Grund seiner Erfahrungen für sich selbst sein Gefühl von Ehre entwickeln, die genauso Berechtigung hat, wie Deine Eigene.

Liebe Grüße

Christian

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Beitrag von Queen »

Hallo Natatscha :001

die Ethik ... baut als philosophische Disziplin allein auf das Prinzip der Vernunft !!!

Gruss

Queen

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Liebe Queen!

Beitrag von Natascha »

Bitte kopiere nicht zusammenhanglos aus der Wikipedia.

Das wichtigste hast Du nicht kopiert:

Die allgemeine Ethik - die im Folgenden einfach als Ethik bezeichnet wird - stellt Kriterien für gutes und schlechtes Handeln und die Bewertung seiner Motive und Folgen auf.

Somit ist meine Berufsethik OK. Hat mir sogar mein persönlicher Mag. Phil. bestätigt.
LG

Natascha

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Beitrag von Natascha »

P.S. und wenn die Ethik auf dem Prinzip der Vernunft aufbaut.
Dann kann ich dazu nur sagen, dass NF absolut UNVERNÜFTIG ist.
LG

Natascha

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Re: Liebe Queen!

Beitrag von Queen »

Natascha ....

es geht hier jetzt nicht um's kopieren sondern NUR um den Satz DER alles aussagt : basierend auf Vernunft ..... und damit ist auch alles gesagt und die Frage gutes od schlechtes Handeln sowie Motive und Folgen ergeben sich daraus :002

und somit ist auch MEINE Berufethik OK :003

mir ist die Diskussion mit dir nun einfach zu mühsam ....
du greifst und schnauzt alle an - kein sinnvoller Diskussionslevel :012

schönen Tag noch

Queen

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Beitrag von Queen »

zitiere :
Dann kann ich dazu nur sagen, dass NF absolut UNVERNÜFTIG ist

für DICH Natatscha ... und diese Meinung steht dir auch zu ....

over and end von Queen

sokrates
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Beitrag von sokrates »

@natascha:
… Dann kann ich dazu nur sagen, dass NF absolut UNVERNÜFTIG ist…

bitte keine behauptungen ohne begründung!
Warum ist NF für wem unvernünftig?

… Somit ist meine Berufsethik OK. Hat mir sogar mein persönlicher Mag. Phil. bestätigt…

was hat das für eine aussagekraft, wenn dir dein privater mag. Phil. dir irgendetwas bestätigt?

… Bitte kopiere nicht zusammenhanglos aus der Wikipedia….

Hat er meiner meinung nach nicht. Den teil, der wesentlich für ihn war –nämlich vernunft und PHIL-.ethik- hat er kopiert.

Neben der PHIL-ethik gibt es ja noch ne menge ethiken, die auf anderen basen ruhen. Z.b. die christl ethik, „deine“ ethik, usw…

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Morpheus
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Beitrag von Morpheus »

QUEEN hat geschrieben: Ich vertrete und lebe seit eh und je den Grundsatz :
auf der Strasse eine Lady , zu Hause die perfekte Hausfrau und im Bett die grösste Hure .... und noch nie hat ein Mann den Respekt vor mir verloren - und selbst wenn - dann hatte er schon vorher keinen !!!
Das klingt ja fast wie die Quadratur des Kreises! :003


Nun Ethik ist ein für meine Begriffe wahnsinnig schwieriges Thema schlechthin und in diesem Kontext fast unmöglich. Ich kann wirklich nicht beurteilen, was die spezielle Ethik in Bezug auf Prostitution sein sollte bzw. wie sie aussehen könnte.

... und wohl das wichtigste bei Ethik, sie ist immer nur im Kulturkreis gültig manchmal sogar nur im sozialem Umfeld.

Den einzigen ethischen Ansatz, denn ich immer wieder fast allen Damen, speziell den Newcomerinnen der Szene auf den Weg mitgebe, und von dem ich vollkommen überzeugt bin:

MACHE NIE WAS FÜR GELD, WAS DU NICHT AUCH OHNE GELD MACHEN WÜRDEST!
Viele Leute hinterlassen Spuren, nur wenige Eindrücke!

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Sonja
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Beitrag von Sonja »

Soki, kurzer Einwurf, queen ist eine "sie" .

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Beitrag von Natascha »

MACHE NIE WAS FÜR GELD, WAS DU NICHT AUCH OHNE GELD MACHEN WÜRDEST![/font]
[/size][/quote]

Absolut richtig, nur im tatsächlichen Berufsleben schwer durchführbar.
LG

Natascha

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Beitrag von Walker »

stimmt - im detail mag es schwer umzusetzen sein. im generellen aber hat der satz sehr wohl gültigkeit...
klar hat jeder beruf dinge die man lieber macht als andere. oder tätigkeiten die man so gar nicht mag.
wenn allerdings der job (egal welcher) zur emmotionalen last wird weil man ihn nicht mag, dann sollte man schleunigst was anderes machen...

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Beitrag von annainga »

MACHE NIE WAS FÜR GELD, WAS DU NICHT AUCH OHNE GELD MACHEN WÜRDEST!
fast jeden tag mache ich meinen beruf, den ich ganz sicher nicht ohne geld machen würde. wie die meisten sexarbeiter hier. die überwältigende mehrheit der sexarbeiter arbeitet unter großen finanziellen problemen und sind meistens deswegen in´s geschäft gekommen. und ich rede jetzt nicht von den hier anwesenden damen, die selbstbestimmt und freiwillig arbeiten. wenn wir von der ethik unseres berufes reden wollen, können wir die überwiegende mehrheit, die diesen beruf ausübt, nicht außen vor lassen.
ein punkt meiner berufsethik wäre z.b. keinen unterschied zwischen den kunden zu machen. mein grundsatz und meine berufsauffassung gebieten mir, jeden kunden, der meinen service in anspruch nehmen will, anzunehmen. ausnahmen sind männer, die alkoholisiert sind, männer, die nicht den nötigen respekt zeigen, männer, die äußerst ungepflegt sind. zum glück ist das selten. in dem 1.bordell, in dem ich arbeitete, weigerte sich meine kollegin einen behinderten kunden (contergan) zu bedienen, auch türkische männer kamen für sie nicht in frage. das widerspricht meiner berufsauffassung und berufsethik.
liebe grüße, annainga

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Beitrag von Walker »

ich kann mir nicht vorstellen, dass ein SW der den beruf NUR wegen des geldes ausübt ein glückliches und zufriedenes leben führen kann....

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annainga
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Beitrag von annainga »

wenn du mich damit meinst, walker, ich übe den beruf nicht nur wegen des geldes aus, aber ich würde ihn sicher nicht ohne geld ausüben. das ist ein unterschied.

ich find´s auch nicht so schlimm, wenn mir mein job mal nicht gefällt. das rumgejammere von manchen huren kann ich nicht mehr hören. zumindest nicht von denen, die freiwillig arbeiten.
mir reicht´s, wenn mir mein beruf ab und zu spaß macht, ich mein geld verdiene und so arbeiten kann, dass ich es vor mir vertreten kann.
manche sollten überlegen, wie schwer und gesundheitsschädigend manche arbeit ist. konkret ist mir eine bekannte im sinn, die in einer lackfirma arbeitete, lange arbeitete und heute unter asthma leidet. höchstwahrscheinlich durch ihre arbeit bedingt. leider nur höchstwahrscheinlich, denn eine arbeitsschädigung würde ihr wenigstens zu ein wenig rente helfen.
frag die mal, ob sie ein glückliches und zufriedenes (arbeits-)leben führt.

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Beitrag von Queen »

Hallo meine Lieben :006

zitiere :
frag die mal, ob sie ein glückliches und zufriedenes (arbeits-)leben führt.

Warum sollen WIR sie fragen ?! DAS sollte sie sich selbst fragen .... und da sind wir ja auch wieder beim Thema :003

Ich würde ( und habe noch NIE ) einen Beruf - eine Tätigkeit ausgeübt die mir keinen Spass gemacht bzw - ich war noch NIE der "Sklave" meines Geldes ..... (aber ein "Sklave" für Geld *ggggg*) kleines Spässchen am Rande :005

Gruss

die QUEEN :003

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Beitrag von JayR »

Morpheus hat geschrieben:
MACHE NIE WAS FÜR GELD, WAS DU NICHT AUCH OHNE GELD MACHEN WÜRDEST!
Weiss nicht ob man dass so sagen kann.
Privat, ohne Geld macht man doch ganz andere Sachen als professionell.

Ohne Gummi, Küssen, sehr viel Zeit… Ich kenne auch SW, die sich privat überhaupt nicht für Pornofilme oder Dildos interessieren.

Ich habe den Eindruck, dass Frauen, die lange in der Branche sind, ganz klar unterscheiden zwischen Privat und Arbeit und ganz unterschiedliche Spielregeln für die beiden Bereiche haben.

Für mich als Kunde gibt es jedenfalls ganz andere Spielregeln und Grenzen als privat.
Professioneller Sex ist ein Spiel, zeitlich abgegrenzt. Die Gefühle von Zuneigung und Zärtlichkeit sind an dieses zeitlich abgegrenzte Spiel geknüpft, also kein Versprechen für die Zukunft.
Ich bin als Kunde mitverantwortlich dafür, dass das Spiel für beide Partner gut verläuft (gilt natürlich auch privat).

Grundsätzlich gilt, dass die SW die Grenzen bestimmt. Was dann innerhalb dieser Grenzen geschieht, z.B. gegenseitig französisch mit oder ohne ist von der Situation abhängig,
meiner Stimmung, dem hygienischen Standard des Tatortes, und der Chemie zwischen mir und der Frau.

Feste Regeln habe ich nicht.

LG JayR