Frauenperspektiven auf Prostitution
Karlsruhe (bb). “Frauenperspektiven auf Prostitution” heißt der Titel der Veranstaltung, die das Internationale Begegnungszentrum (ibz) gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Karlsruhe am Freitag, 3. Mai, ausrichtet.
Juanita Rosina Henning von der Organisation Doña Carmen und Valérie Jurin, Bürgermeisterin für den Stadtteil Nancy Oststadt und Vorsitzende des CIDFF, dem Informationszentrum für die Rechte der Frauen und der Familie, werden über das Frage “Was nützt den Frauen?” sprechen.
Im Gespräch von Simone Heneka vom Diakonischen Werk Freiburg und Margarete Schick-Häberle vom Sozialdienst für Prostituierte beim Gesundheitsamt Stuttgart stehen die Angebote im Mittelpunkt: “Welche Angebote brauchen in der Prostitution tätige Frauen?”.
Valérie Jurin vertritt die Meinung der Europäischen Frauenlobby. Es würde keine Gleichberechtigung geben, solange es Prostitution gibt. Denn Prostitution sei Gewalt gegen Frauen und nicht mit der Würde vereinbar. Die Selbsthilfeorganisation Doña Carmen engagiert sich für Prostituierte und betreibt eine Beratungsstelle im Frankfurter Bahnhofsviertel. Für sie gehört es zu den Frauenrechten, dass Frauen selbst entscheiden, ob sie entgeltliche sexuelle Dienstleistungen anbieten oder nicht.
Die Veranstaltung findet im Großen Saal des ibz in der Kaiserallee 12 d von 14.30 bis 17.30 Uhr statt. Der Eintritt ist frei.
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Karlsruhe “Frauenperspektiven auf Prostitution” 3.5.2013
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Karlsruhe “Frauenperspektiven auf Prostitution” 3.5.2013
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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Fakten und Infos über Prostitution
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Fakten und Infos über Prostitution
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Diskursanalyse
Genauso kann man die Gegenthese vertreten:Valérie Jurin, Bürgermeisterin Nancy Oststadt, Vorsitzende CIDFF hat geschrieben:Es kann keine Gleichberechtigung geben, solange es Prostitution gibt.
"Die Frauen werden nicht voll emanzipiert und sicher sein, solange es die Sexworker nicht sind!"
"Der Kampf der Sexworker um Anerkennung und Respekt ist der Kampf für alle Frauen, Männer und Transsexuellen. Es geht um das Recht für jeden Menschen auf Selbstbestimmung und Freiheit in den Bereichen Sexualität, Berufs-/Geschäftstätigkeit, Marktzutritt und Lebensführung/Selbstrealisation."
Hier haben der Staat, die Kirchen, die Feminist_innen den Menschen nicht hereinzureden.
Das wertende Kernargument von Jurin ist so simple wie das Argument: "Solange es Messer (und Atomwaffen) gibt, wird es Morde (und Krieg) geben und die Menschen können nicht frei sein." Das Argument ist genau so richtig, wie es unbrauchbar ist mit einer Realität umzugehen, wo es Handlungsweisen oder Dinge gibt, die einmal erfunden oder praktiziert sich nicht mehr per Dekret abschaffen lassen. Es sei denn, man bezahlt dafür mit der Errichtung eines Überwachungsstaates, der gleichzeitig auch totalitär ist und den Menschen die Denkrichtung vorgibt (Fundamentalismus/Totalitarismus).
Hinter der feministisch-totalitaristischen Argumentation steckt der Versuch eine idealistische Welt normativ durchzusetzen.
Als völlig gerechtfertigt erscheint diese Position und die daraus folgende strafende Politik, weil oder wenn Prostitution hauptsächlich in seinen negativen Erscheinungsformen und Auswüchsen wahrgenommen wird, unter dem sogenannten "Ausbeutungsparadigma" ("oppressive paradigm"; Weitzer, 2010). Z.B. in den Erscheinungsformen Menschenhandel, ausbeuterische Zuhälterei, ausbeuterische Billigbordelle (vgl. Debatte und Prozesse um Pussy Club Flatrate), übergriffige Kunden, Begleitkriminalität, Gewalt- und Haßtaten, Sex & Crime-Berichterstattung der Boulevardpresse, Opfer-Porn, Propaganda der Helfer- und Rettungsindustrie.
(1) Hier muß die wissenschaftliche Forschung ansetzen, um mit überprüfbaren Fakten entscheiden zu können, welches Weltbild die Realität zutreffender beschreibt.
Genau das leisten
- die Kriminalstatistiken: www.bit.ly/bkazahlen
- die Evaluierungen zum ProstG www.sexworker.at/prostg
- die Gerichtsurteile ...
...
(2) Ferner muß hier die Sichtbarkeit der Sexworker-Selbstorganisation ansetzen (Sex Worker Awareness SWA, Selbst-outing, Flagge zeigen www.sexwork-deutschland.de ), die medial und lebenspraktisch nachweist, dass es die selbstbestimmte, freigewählte, sichere, lukrative Sexarbeit sehr wohl gibt und dass sie sich in dem Maße durchsetzen und ausbreiten wird, wie Rechtssicherheit, Entkiminalisierung und Entstigmatisierung möglich werden.
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- Silberstern
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