Flatrate Bordelle - Pro und Contra
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- Admina
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Vielen Dank, @Tanja für dein Posting. Besonders weil Du, damals Dir die Mühe gemacht hast, Dir den Arbeitsablauf vor Ort in Pussy Club anzuschauen und davon ausführlich und objektiv uns berichtet hast.
Auch dir @Marc vielen Dank für deine Anmerkungen.
Man sollte jeden Menschen die freie Entscheidung bezüglich seines individuellen Lebensmodells und den kreativen Umgang belassen, sofern niemandem ein objektive nachweisbare Schaden entsteht.
Ein Problem wird zu lösen sein:
Wenn 20 Frauen in einem Flatratebordell arbeiten, haben in Verhältnis möglicherweiser nur 5 Frauen das Profil, welches von den Kunden besonders begehrt sind. Es kann, das also 5 Frauen für den gleichen Lohn die meiste Arbeit haben.
Hier bedarf es eine Regelung gemeinsam mit den Sexarbeiter, Betreiber und Kundschaft, das der Arbeitsanteil gerecht auf alle dort arbeitenden verteilt ist.
Aus eigener Erfahrung unterstreiche ich das, was hier in diesem Thread bereits als Besonderheit und Richtigerweise erwähnt wurde.
Wie in jedem anderen Geschäftsbereich werden sich solche Dinge in der Praxis auf einander einspielen.
Arbeit sollte vor Arbeitsrecht getragen werden und nicht vom Strafrecht oder von polizeilichen Sondervollmachten.
Nur dann erreichen wir eine Gleichstelung mit anderen Wirtschaftsbranchen.
Lebendige Vielfalt selektiert sich von selbst.Was dem Leben nichts bringt, ist nie von lange Dauer.
Solange Flatratebordellen von SexarbeiterInnen freiwillig genutzt werden , um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, und zwar oberhalb des Lohnniveaus der Leiharbeiterfirmen und anderen Ausbeutern, spricht kein ehrliches Argument wirklich dagegen.
Es gibt stolze Menschen mit aufrechten Gang, die sich nicht in den Abgrund von Staat und Wirtschaftsmacht knechtern lassen wollen.
Liebe Grüße, Fraences
Auch dir @Marc vielen Dank für deine Anmerkungen.
Man sollte jeden Menschen die freie Entscheidung bezüglich seines individuellen Lebensmodells und den kreativen Umgang belassen, sofern niemandem ein objektive nachweisbare Schaden entsteht.
Ein Problem wird zu lösen sein:
Wenn 20 Frauen in einem Flatratebordell arbeiten, haben in Verhältnis möglicherweiser nur 5 Frauen das Profil, welches von den Kunden besonders begehrt sind. Es kann, das also 5 Frauen für den gleichen Lohn die meiste Arbeit haben.
Hier bedarf es eine Regelung gemeinsam mit den Sexarbeiter, Betreiber und Kundschaft, das der Arbeitsanteil gerecht auf alle dort arbeitenden verteilt ist.
Aus eigener Erfahrung unterstreiche ich das, was hier in diesem Thread bereits als Besonderheit und Richtigerweise erwähnt wurde.
Wie in jedem anderen Geschäftsbereich werden sich solche Dinge in der Praxis auf einander einspielen.
Arbeit sollte vor Arbeitsrecht getragen werden und nicht vom Strafrecht oder von polizeilichen Sondervollmachten.
Nur dann erreichen wir eine Gleichstelung mit anderen Wirtschaftsbranchen.
Lebendige Vielfalt selektiert sich von selbst.Was dem Leben nichts bringt, ist nie von lange Dauer.
Solange Flatratebordellen von SexarbeiterInnen freiwillig genutzt werden , um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, und zwar oberhalb des Lohnniveaus der Leiharbeiterfirmen und anderen Ausbeutern, spricht kein ehrliches Argument wirklich dagegen.
Es gibt stolze Menschen mit aufrechten Gang, die sich nicht in den Abgrund von Staat und Wirtschaftsmacht knechtern lassen wollen.
Liebe Grüße, Fraences
Zuletzt geändert von fraences am 08.07.2013, 01:44, insgesamt 2-mal geändert.
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Klingt jetzt zwar komisch, aber ich diskutiere das zum Teil mit meiner Familie, es gibt gemischte Meinungen viel Pro viel Kontra.
Das erinnert mich an eine Geschichte, wo ich einfach mich gegen Strasenpros, geäußert hatte, bis man mir erklärte, das es eine andere Art der Arbeit ist, und das diese Nähe die ich als Escort zum Kunden habe nicht immer gewünscht ist.
Ja die Wahlmöglichkeit soll es geben, und ist auch gut so, nur haben viele nicht mehr die Wahlmöglichkeit, und genau darum geht es, einerseits die falschen Versprechen zu entmachten.
du verdienst bist zu 9000 im Monat, bitschee, wer arbeitet 30 Tage im Monat jeden Tag 9 Stunden?
Anderseits die Abhängigkeit die dadurch entsteht entgegen zu wirken. Konzessionierungen Auflagen etc, wo bleibt das selbst bestimmte arbeiten?
Streng genommen gibt es über kurz oder lang keine Wahlmöglichkeit mehr, wie war die Drohung von Peter Laskaris
entweder du spurst oder du fliegst (wenn sie an einem Abend keinen Gast bedient, braucht sie morgen nicht mehr zu kommen)
Wie gesagt, ich finde es ok, sei es Sauna Massage Straße Escort oder Independent, jede oder auch jeder wie er mag, aber wenn zwang vor herrscht habe ich ein Problem damit.
Das erinnert mich an eine Geschichte, wo ich einfach mich gegen Strasenpros, geäußert hatte, bis man mir erklärte, das es eine andere Art der Arbeit ist, und das diese Nähe die ich als Escort zum Kunden habe nicht immer gewünscht ist.
Ja die Wahlmöglichkeit soll es geben, und ist auch gut so, nur haben viele nicht mehr die Wahlmöglichkeit, und genau darum geht es, einerseits die falschen Versprechen zu entmachten.
du verdienst bist zu 9000 im Monat, bitschee, wer arbeitet 30 Tage im Monat jeden Tag 9 Stunden?
Anderseits die Abhängigkeit die dadurch entsteht entgegen zu wirken. Konzessionierungen Auflagen etc, wo bleibt das selbst bestimmte arbeiten?
Streng genommen gibt es über kurz oder lang keine Wahlmöglichkeit mehr, wie war die Drohung von Peter Laskaris
entweder du spurst oder du fliegst (wenn sie an einem Abend keinen Gast bedient, braucht sie morgen nicht mehr zu kommen)
Wie gesagt, ich finde es ok, sei es Sauna Massage Straße Escort oder Independent, jede oder auch jeder wie er mag, aber wenn zwang vor herrscht habe ich ein Problem damit.
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Ausschlaggebend ist auch für mich der freie Wille der Betroffenen jeweils vor Ort, den sie unter Auswertung ihrer hoffentlich vorhandenen Alternativen bilden.
Diese Alternativen sind z.B. solche Betriebe, in denen keine Miete als Tagesmiete Vorkasse gefordert wird und die selber Werbung für den Betrieb machen.
Hier jedoch lese ich nichts vom Willen der Betroffenen, sondern: Für mich kommt das nicht in Frage ... Oder: Ich hätte vielleicht damals ...



@Marc
Die dir vorgelegten Geschäftszahlen (natürlich anonymisiert) zu Flatrate-Business interessieren mich wirklich sehr, um nachvollziehen zu können, ob diejenigen von uns, die das Flatrate-Modell schon rechnerisch als möglicherweise unwürdig ansehen, das am Beispiel verifizieren oder falsifizieren können.
La Marfa
PS, falls das überhaupt der Erwähnung wert ist: Angst vor Migrantinnen oder Flatrate als Konkurrenz ist meine Triebfeder nicht, weil ich das nicht als Konkurrenz zu dem ansehen, was ich anbiete. Und die Kundschaft, die so etwas sucht, ist nicht die für mich akzeptable Kundschaft.
Diese Alternativen sind z.B. solche Betriebe, in denen keine Miete als Tagesmiete Vorkasse gefordert wird und die selber Werbung für den Betrieb machen.
Hier jedoch lese ich nichts vom Willen der Betroffenen, sondern: Für mich kommt das nicht in Frage ... Oder: Ich hätte vielleicht damals ...

Logisch gesehen kann das gar kein Problem sein, wenn doch die Frauen unabhängig und nicht weisungsgebunden ihre höchstpersönliche sexuelle Dienstleistung verweigern können. Das als Problem anzusehen ist für mich ein Bruch mit der stringenten Logik resp. zeigt das, dass eben doch nicht bis zum logischen Schluss und konsequent an die Freiheit zur Ablehnung geglaubt wird.fraences hat geschrieben: Ein Problem wird zu lösen sein:
Wenn 20 Frauen in einem Flatratebordell arbeiten, haben in Verhältnis möglicherweiser nur 5 Frauen das Profil, welches von den Kunden besonders begehrt sind. Es kann, das also 5 Frauen für den gleichen Lohn die meiste Arbeit haben.

In anderen Wirtschaftzweigen wurden Gewerkschaften als große gemeinsame Interessenvertretungen der Arbeitnehmer gegründet, weil sich eben in dem ungleichen Kräfteverhältnis nichts eingespielt hat. Dieses, ein ungleiches Kräfteverhältnis, befürchte ich hier ebenso.fraences hat geschrieben: Wie in jedem anderen Geschäftsbereich werden sich solche Dinge in der Praxis auf einander einspielen.

Was willst du damit sagen?fraences hat geschrieben: Arbeit sollte vor Arbeitsrecht getragen werden
@Marc
Die dir vorgelegten Geschäftszahlen (natürlich anonymisiert) zu Flatrate-Business interessieren mich wirklich sehr, um nachvollziehen zu können, ob diejenigen von uns, die das Flatrate-Modell schon rechnerisch als möglicherweise unwürdig ansehen, das am Beispiel verifizieren oder falsifizieren können.
La Marfa
PS, falls das überhaupt der Erwähnung wert ist: Angst vor Migrantinnen oder Flatrate als Konkurrenz ist meine Triebfeder nicht, weil ich das nicht als Konkurrenz zu dem ansehen, was ich anbiete. Und die Kundschaft, die so etwas sucht, ist nicht die für mich akzeptable Kundschaft.
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Die Gesichtspunkte von Tanja finde ich auch allesamt bedeutsam und die Bewertung von Tanja, Marc und dir, fraences, überzeugend.
Dass der konfliktträchtige Punkt darin liegt, dass die SW immer individuell und damit ungleich sind - bei einem Konzept, das gleichmacherisch auftritt und so tut, als sei hier Kontakt, Partnerwahl und Sex weitgehend beliebig - das liegt auf der Hand. Man glaubt doch nicht daran, dass "jeder Topf seinen Deckel findet". Es wird gravierende Ungleichheiten geben, oder?

Vielleicht liege ich falsch mit meiner Einschätzung, und das Konzept erträgt mehr Differenzierung als ich mir vorstelle. Dann läge es daran, dass für mich als "Kunde" das Flatrate-Konzept keinen Reiz ausübt, aber das tut hier nichts zur Sache...
Dass der konfliktträchtige Punkt darin liegt, dass die SW immer individuell und damit ungleich sind - bei einem Konzept, das gleichmacherisch auftritt und so tut, als sei hier Kontakt, Partnerwahl und Sex weitgehend beliebig - das liegt auf der Hand. Man glaubt doch nicht daran, dass "jeder Topf seinen Deckel findet". Es wird gravierende Ungleichheiten geben, oder?

Wie willst du das gerecht regeln? Mir kommt dein Einwurf zu harmonisierend vor. Läuft es nicht auf "anweisende" Regularien hinaus in zweierlei Richtung: Die Gruppe der besonders Begehrten wird angewiesen, sich zu beschränken - zum Unmut der Kunden. Die Gruppe der am wenigsten Begehrten wird unter Druck gesetzt, ein gewisses Arbeitsmaß zu erfüllen - oder in der Konsequenz den Betrieb zu verlassen. Ist da nicht auch schnell Schluss mit dem "garantierten" Einkommen am Abend? Wo liegen die Grenzen dieses "sozialen" Modells, das von der Idee her geeignet wäre, die existenzgefährdende Konkurrenz zu mindern?fraences hat geschrieben:Hier bedarf es eine Regelung gemeinsam mit den Sexarbeiter, Betreiber und Kundschaft, das der Arbeitsanteil gerecht auf alle dort arbeitenden verteilt ist.
Vielleicht liege ich falsch mit meiner Einschätzung, und das Konzept erträgt mehr Differenzierung als ich mir vorstelle. Dann läge es daran, dass für mich als "Kunde" das Flatrate-Konzept keinen Reiz ausübt, aber das tut hier nichts zur Sache...
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- Admina
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@La Marfa
Das in allen anderen Branchen reguliert das Arbeitsrecht die Arbeitsverhältnisse. Zu Beispiel: In einem Metallbetrieb kommt auch nicht die Polizei mit Großaufgebot in kurzen Abständen oder bei der Eröffnung in den laufenden Betrieb um Ausweise zu kontrollieren, um normalen Menschen in ihren Befindlichkeiten zu stören, darin sehe ich die Verletzung der Würde und die Persönlichkeit eines freien Menschen. Der erhobene Zeigefinger im Hintergrund der die Stigmatisierung festschreiben will, das kann dem Betreiber und seine Mitarbeiterinnen die eigene Entscheidung und Verantwortung nicht ersetzen.
Liebe Grüße, Fraences
Das in allen anderen Branchen reguliert das Arbeitsrecht die Arbeitsverhältnisse. Zu Beispiel: In einem Metallbetrieb kommt auch nicht die Polizei mit Großaufgebot in kurzen Abständen oder bei der Eröffnung in den laufenden Betrieb um Ausweise zu kontrollieren, um normalen Menschen in ihren Befindlichkeiten zu stören, darin sehe ich die Verletzung der Würde und die Persönlichkeit eines freien Menschen. Der erhobene Zeigefinger im Hintergrund der die Stigmatisierung festschreiben will, das kann dem Betreiber und seine Mitarbeiterinnen die eigene Entscheidung und Verantwortung nicht ersetzen.
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@Lust4fun
Was in unsere Branche (hier nicht nur Flatratebetriebe)sich noch durchsetzen muss, ist Mitbestimmungsrecht und Teamgeist.
Gangbangparties funktionieren auch, und es gibt Frauen, die darauf stehen. Genau wie auch die Männer, die solche Veranstaltungen besuchen. Ist halt von Neigung und Fantasie der Menschen abhängig, die da zusammen kommen. Und gar nicht mal so neu, denn das gab es auch schon in früheren Zeiten.
(Römische Orgien, Griechische Symposien).
Liebe Grüße, Fraences
Was in unsere Branche (hier nicht nur Flatratebetriebe)sich noch durchsetzen muss, ist Mitbestimmungsrecht und Teamgeist.
Gangbangparties funktionieren auch, und es gibt Frauen, die darauf stehen. Genau wie auch die Männer, die solche Veranstaltungen besuchen. Ist halt von Neigung und Fantasie der Menschen abhängig, die da zusammen kommen. Und gar nicht mal so neu, denn das gab es auch schon in früheren Zeiten.
(Römische Orgien, Griechische Symposien).
Liebe Grüße, Fraences
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- hat was zu sagen
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RE: Flatrate Bordelle - Pro und Contra
Ist schon mal eine(r) von euch in so einem Laden gewesen?
Vor vielen Jahren habe ich schon einmal in diesen Berufszweig reinschauen wollen und bin über eine Anzeige in einer Zeitung in einem Party-Treff (so hießen die, bevor Flatrate zur Mode wurde). Die Werbung klang gut (festes Gehalt, viele Frauen, geregelte Arbeitszeiten und Party).
Das, was ich dort gesehen habe, gehört mit zu den abartigsten Dingen, die mir in diesem Gewerbe je untergekommen sind (und ich habe schon so einiges gesehen).
Ich wollte gleich wieder abhauen, aber der Betreiber redete ganz tierisch auf mich ein und bat mich, mir das alles für ein zwei Stunden in Ruhe anzusehen - was ich dann auch tat (und anschließend ganz schnell dort verschwand).
Insgesamt gab es dort rund 30 Frauen, die in zwei Schichten arbeiteten.
Geschlafen haben die zu acht in einem winzigen Raum (im Keller) in Stockbetten mit 0 Privatsphäre.
Gearbeitet haben dort ausschließlich ausländische Frauen, die nur teilweise der deutschen Sprache mächtig waren.
Die Freier wirkten fast ausnahmslose wie die unterste Unterschicht und so haben die sich auch benommen. Da war für die Frauen nichts mit freier Auswahl oder gar einen Gast ablehnen. Wer abends bezahlt werden will, der arbeitet oder hat Pech.
Die Frauen haben sich teilweise heulend im Badezimmer versteckt, weil sie nicht mehr konnten - welches dann auch regelmäßig vom Betreiber geräumt wurde.
Naiv, wie ich damals war, habe ich die Frauen gefragt, warum sie sich so eine Scheiße geben. Sie behaupteten allesamt, dass sie freiwillig dort wären und kamen ansonsten mit ziemlich seltsamen Gründen um die Ecke.
Da war diese eine Frau. Ein ganz niedliches Wesen. Die lag auf dem Gruppensexbett, ein Freier leckte ewig lang an ihr herum... Sie lag da völlig apathisch, starrte in den Deckenspiegel und hat die ganze Zeit in Zeitlupe ihr Gesicht betastet - so als wolle sie schauen, ob sie wirklich noch da ist.
Dieses bizarre Bild habe ich nie vergessen können.
Und nun die Fragen aller Fragen:
Warum verstecken sich freiwillig arbeitende Frauen heulend im Bad? Warum zum Teufel wird da nicht intensiver kontrolliert? Warum ist es möglich, dass ein derartiger Laden überhaupt existiert?
So ein Geschäftsmodell kann nicht ohne Ausbeutung funktionieren. Das geht einfach nicht. Es kann nicht wie ein Swingerclub funktionieren und es wird dort auch kaum einen Freier geben, der Rücksicht nimmt. Wer in so einen Laden geht, der will in der Regel so verdammt viel, wie er kriegen kann.
(Vom Prostitutionsgedanken war ich danach für lange, lange Zeit kuriert.)
Vor vielen Jahren habe ich schon einmal in diesen Berufszweig reinschauen wollen und bin über eine Anzeige in einer Zeitung in einem Party-Treff (so hießen die, bevor Flatrate zur Mode wurde). Die Werbung klang gut (festes Gehalt, viele Frauen, geregelte Arbeitszeiten und Party).
Das, was ich dort gesehen habe, gehört mit zu den abartigsten Dingen, die mir in diesem Gewerbe je untergekommen sind (und ich habe schon so einiges gesehen).
Ich wollte gleich wieder abhauen, aber der Betreiber redete ganz tierisch auf mich ein und bat mich, mir das alles für ein zwei Stunden in Ruhe anzusehen - was ich dann auch tat (und anschließend ganz schnell dort verschwand).
Insgesamt gab es dort rund 30 Frauen, die in zwei Schichten arbeiteten.
Geschlafen haben die zu acht in einem winzigen Raum (im Keller) in Stockbetten mit 0 Privatsphäre.
Gearbeitet haben dort ausschließlich ausländische Frauen, die nur teilweise der deutschen Sprache mächtig waren.
Die Freier wirkten fast ausnahmslose wie die unterste Unterschicht und so haben die sich auch benommen. Da war für die Frauen nichts mit freier Auswahl oder gar einen Gast ablehnen. Wer abends bezahlt werden will, der arbeitet oder hat Pech.
Die Frauen haben sich teilweise heulend im Badezimmer versteckt, weil sie nicht mehr konnten - welches dann auch regelmäßig vom Betreiber geräumt wurde.
Naiv, wie ich damals war, habe ich die Frauen gefragt, warum sie sich so eine Scheiße geben. Sie behaupteten allesamt, dass sie freiwillig dort wären und kamen ansonsten mit ziemlich seltsamen Gründen um die Ecke.
Da war diese eine Frau. Ein ganz niedliches Wesen. Die lag auf dem Gruppensexbett, ein Freier leckte ewig lang an ihr herum... Sie lag da völlig apathisch, starrte in den Deckenspiegel und hat die ganze Zeit in Zeitlupe ihr Gesicht betastet - so als wolle sie schauen, ob sie wirklich noch da ist.
Dieses bizarre Bild habe ich nie vergessen können.
Und nun die Fragen aller Fragen:
Warum verstecken sich freiwillig arbeitende Frauen heulend im Bad? Warum zum Teufel wird da nicht intensiver kontrolliert? Warum ist es möglich, dass ein derartiger Laden überhaupt existiert?
So ein Geschäftsmodell kann nicht ohne Ausbeutung funktionieren. Das geht einfach nicht. Es kann nicht wie ein Swingerclub funktionieren und es wird dort auch kaum einen Freier geben, der Rücksicht nimmt. Wer in so einen Laden geht, der will in der Regel so verdammt viel, wie er kriegen kann.
(Vom Prostitutionsgedanken war ich danach für lange, lange Zeit kuriert.)
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- PlatinStern
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RE: Flatrate Bordelle - Pro und Contra
kann @Emma´s worte nur bestätigen. da hab ich ähnliches erlebt.
ich hab kurz in einen ähnlichen betrieb hineingeschaut (war ein fkk-club, gibt auch hier ein bericht davon). ist schon länger her und hat mir die lust jemals wieder in einem größeren betrieb zu arbeiten vollständig genommen.
theoretisch hört sich das gut an - jede betriebsform ist zu würdigen, ob straße oder escort oder sonstiges ..... aber praktisch gibts enorme unterschiede. manche strukturen in sexarbeitsstätten eignen sich sehr gut für ausbeutung und kontrolle.
ich hab kurz in einen ähnlichen betrieb hineingeschaut (war ein fkk-club, gibt auch hier ein bericht davon). ist schon länger her und hat mir die lust jemals wieder in einem größeren betrieb zu arbeiten vollständig genommen.
theoretisch hört sich das gut an - jede betriebsform ist zu würdigen, ob straße oder escort oder sonstiges ..... aber praktisch gibts enorme unterschiede. manche strukturen in sexarbeitsstätten eignen sich sehr gut für ausbeutung und kontrolle.
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- PlatinStern
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Re: RE: Flatrate Bordelle - Pro und Contra

dies ist auch meine erfahrung, und da ich ein neugieriger mensch bin habe ich mir nahezu jede form der sexarbeit persönlich zu gemüte geführt.annainga hat geschrieben: theoretisch hört sich das gut an - jede betriebsform ist zu würdigen, ob straße oder escort oder sonstiges ..... aber praktisch gibts enorme unterschiede. manche strukturen in sexarbeitsstätten eignen sich sehr gut für ausbeutung und kontrolle.
resultierend daraus, bin ich heute eine extreme befürworterin selbstbestimmter und selbständiger sexarbeit (wozu ich übrigens auch die strasse zähle, sofern sich da nicht wieder irgendein parasitäres gesindel aka zuhälter zwischengeschaltet hat).
freilich akzeptiere ich die meinungen und argumente der menschen die es anders sehen.
aber ich sehe es nicht ein, wider meiner überzeugung mir ein pro-flatrate auf die fahne zu schreiben, nur weil die gesamtprostitutionsfeindliche gesellschaft contra ist.
liebe grüsse malin
eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)
eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)
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- PlatinStern
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Ich wollte den Beitrag hier fast gar nicht mehr folgen, tolle Worte, die kein normaler Mensch ohne Wicki oder Google versteht, Wortdrehherein, wo ich das Gefühl habe die Personen wollen sich abheben von der Masse, aber waren selber nie in so einen Betrieb, dann darf ich Ema, annai, und malin lesen, die wirklich was dazu zu sagen haben. Ich kann mich nur auf den Wirtschaftlichen Bereich stützen da ich hier keine andere Ahnung habe, und ehrlich ich mag nicht von nem Typen abhängig sein, weiß auch nicht wieso, aber das Beispiel sagt mir auch warum..
Danke für die letzten drei Beiträge.
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RE: Flatrate Bordelle - Pro und Contra
Der Vergleich mit einem Swingerclub ist völlig irreführend.
In einen Swingerclub gehen Menschen freiwillig ausschließlich zu ihrem Vergnügen(, sofern nicht ein Hintersinn dahintersteckt, zB dass einer der Partner glaubt, seinen Partner nur so halten können, und es so zähneknirschend hinnimmt, oder ein/e Besucher/in aus diesem fremden Begehren ihr/sein Selbstbewusstsein zieht).
In einer Arbeits- oder besser Verdientsmotivation steckt doch schon von vornherein eher die Gefahr des innereren, eigenen oder von außen fremdausgesprochenen Drucks.
Und von Bekannten, die Swingerclubs besuchen, weiß ich, dass sie selbst dort (in schlecht geführten Clubs) von solchen (männlichen) Frust-Gästen behelligt werden, die nicht einsehen, dass ihnen für den bezahlten Eintritt dort "nicht alles gehört" und es für sie Grenzen gibt.
La Marfa
In einen Swingerclub gehen Menschen freiwillig ausschließlich zu ihrem Vergnügen(, sofern nicht ein Hintersinn dahintersteckt, zB dass einer der Partner glaubt, seinen Partner nur so halten können, und es so zähneknirschend hinnimmt, oder ein/e Besucher/in aus diesem fremden Begehren ihr/sein Selbstbewusstsein zieht).
In einer Arbeits- oder besser Verdientsmotivation steckt doch schon von vornherein eher die Gefahr des innereren, eigenen oder von außen fremdausgesprochenen Drucks.
Und von Bekannten, die Swingerclubs besuchen, weiß ich, dass sie selbst dort (in schlecht geführten Clubs) von solchen (männlichen) Frust-Gästen behelligt werden, die nicht einsehen, dass ihnen für den bezahlten Eintritt dort "nicht alles gehört" und es für sie Grenzen gibt.
La Marfa
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RE: Flatrate Bordelle - Pro und Contra
@ Zwerg
Wo wenn nicht hier soll ich / sollen wir das diskutieren können?
La Marfa
Wo wenn nicht hier soll ich / sollen wir das diskutieren können?
La Marfa
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RE: Flatrate Bordelle - Pro und Contra
Und dann wage ich noch mal einige Fragen, für eine mögliche Positionsbestimmung, wie @ Marc schrieb.
Muss wirklich jedermann, der im Sexbiz arbeiten will, dort arbeiten können, auch wenn in anständig und respektvoll geführten Studios, Bordellen und Clubs keine Plätze frei sind, oder jemand individuell nicht die Vorausetzugnen für solche Betriebe mitbringt? Müssen wir deshalb pro Flatrate-Läden sein?
Oder kann man nicht die Position vertreten, dass eben wie in jeder anderen Branche kein Arbeitsplatz frei oder vorhanden ist für jedes Individuum, bevor man vermutlich respekt- und würdelose Arbeitsplätze installiert?
Und ist es nicht scheinheilig und herabschauend, zu sagen, dass speziell Migrantinnen in solchen vermutlich würde- und respektlosen Läden es immer noch besser haben als in ihren Heimatländern, anstatt auch für diese Migrantinnen den Maßstab anzulegen, den für wir uns hier in Anspruch nehmen?
La Marfa
Muss wirklich jedermann, der im Sexbiz arbeiten will, dort arbeiten können, auch wenn in anständig und respektvoll geführten Studios, Bordellen und Clubs keine Plätze frei sind, oder jemand individuell nicht die Vorausetzugnen für solche Betriebe mitbringt? Müssen wir deshalb pro Flatrate-Läden sein?
Oder kann man nicht die Position vertreten, dass eben wie in jeder anderen Branche kein Arbeitsplatz frei oder vorhanden ist für jedes Individuum, bevor man vermutlich respekt- und würdelose Arbeitsplätze installiert?
Und ist es nicht scheinheilig und herabschauend, zu sagen, dass speziell Migrantinnen in solchen vermutlich würde- und respektlosen Läden es immer noch besser haben als in ihren Heimatländern, anstatt auch für diese Migrantinnen den Maßstab anzulegen, den für wir uns hier in Anspruch nehmen?
La Marfa
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Flatrate-Läden (in Deutschland) würden sich aber hervorragend dafür eignen, Sexarbeiter_innen sozialversichert und mit Lohnsteuerkarte anzustellen.
FKK-Clubs, Barbetriebe und Terminwohnungen können genauso würde- und schutzlose Arbeitsbedingungen haben, das hat mit dem Modell "Flatrate" nichts zu tun - nur mit den rechtlichen Rahmenbedingungen
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RE: Flatrate Bordelle - Pro und Contra
@ ehemaliger_User
Das denke ich nicht. In einer Terminwohnung sind niemals 30 oder noch mehr Männer gleichzeitig anwesend, die glauben, sie könnten sich alles erlauben, weil sie ja schon einmal bezahlt haben.
In Bars, Wohnungen und FKK-Clubs wird (in der Regel) die Frau jedes mal bezahlt, wenn es mit einem Gast intimer wird. Da wird es nicht passieren, dass die Frau es am Ende des Tages für durchschnittlich 5 oder 10 Euro mit den Kunden gemacht hat.
Das ist zwar sehr subjektiv, aber dort habe ich auch nie gesehen, dass die Frauen sich heulend und völlig fertig mit den Nerven so oft wie möglich im Bad verstecken.
Die waren vielleicht mal müde und zogen sich zurück, aber solche Zustände wie in diesem Flatrate-Laden habe ich ansonsten (zum Glück) nie wieder sehen müssen.
Das denke ich nicht. In einer Terminwohnung sind niemals 30 oder noch mehr Männer gleichzeitig anwesend, die glauben, sie könnten sich alles erlauben, weil sie ja schon einmal bezahlt haben.
In Bars, Wohnungen und FKK-Clubs wird (in der Regel) die Frau jedes mal bezahlt, wenn es mit einem Gast intimer wird. Da wird es nicht passieren, dass die Frau es am Ende des Tages für durchschnittlich 5 oder 10 Euro mit den Kunden gemacht hat.
Das ist zwar sehr subjektiv, aber dort habe ich auch nie gesehen, dass die Frauen sich heulend und völlig fertig mit den Nerven so oft wie möglich im Bad verstecken.
Die waren vielleicht mal müde und zogen sich zurück, aber solche Zustände wie in diesem Flatrate-Laden habe ich ansonsten (zum Glück) nie wieder sehen müssen.
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RE: Flatrate Bordelle - Pro und Contra
Rechtlich sind Anstellungsverhältnisse in der aktiven Prostitution nicht machbar aufgrund der Unvereinbarkeit von Selbstbestimmung über die Leistung / Nichtleistung höchstpersönlicher sexueller Dienstleistung auf Seiten der Angestellten und Weisungsbefugnis auf Betreiberseite einerseits und andererseits der Unwahrscheinlichkeit, dass Betreiber Verpflichtung ggü den Angestellten aus Vertrag auf sich nehmen bei Verzicht auf ein Weisungsrecht.
La Marfa
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Re: RE: Flatrate Bordelle - Pro und Contra

Dann frage ich mich allen ernstes, warum die Frauen dort arbeiten und sich nicht etwas anderes suchen.Emma-Gutversteckt hat geschrieben:
Das ist zwar sehr subjektiv, aber dort habe ich auch nie gesehen, dass die Frauen sich heulend und völlig fertig mit den Nerven so oft wie möglich im Bad verstecken.
Die waren vielleicht mal müde und zogen sich zurück, aber solche Zustände wie in diesem Flatrate-Laden habe ich ansonsten (zum Glück) nie wieder sehen müssen.
Und da sind wir doch wieder bei der fehlenden Aufklärung und Empowerment.
und @lamarfa bzgl Swingerclub:
Ja, eben.. auch dort gibt es solche.. ich sag jetzt mal.. Idioten, die meinen sie könnten sich alles raus nehmen, nur weil sie Eintritt bezahlt haben.
Aber wie du so richtig sagst, sind es schlecht geführte Clubs, wo sowas immer wieder passiert.
Und: auch in immer mehr Swingerclubs arbeiten "professionelle" Damen, die sich um die Einzel-Herren kümmern... das wird natürlich nicht wirklich vom Betreiber nach außen kommuniziert. Ist aber Tatsache.
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Re: RE: Flatrate Bordelle - Pro und Contra

Gab es da nicht im (noch geltenden) deutschen Prostitutionsgesetz eine Änderung.... im Jahre 2001?La Marfa hat geschrieben:Rechtlich sind Anstellungsverhältnisse in der aktiven Prostitution nicht machbar aufgrund der Unvereinbarkeit von Selbstbestimmung über die Leistung / Nichtleistung höchstpersönlicher sexueller Dienstleistung auf Seiten der Angestellten und Weisungsbefugnis auf Betreiberseite einerseits und andererseits der Unwahrscheinlichkeit, dass Betreiber Verpflichtung ggü den Angestellten aus Vertrag auf sich nehmen bei Verzicht auf ein Weisungsrecht.
Gesetz
zur Regelung der
Rechtsverhältnisse der Prostituierten
(Prostitutionsgesetz – ProstG)
§ 1
Sind sexuelle Handlungen gegen ein vorher vereinbar-
tes Entgelt vorgenommen worden, so begründet diese
Vereinbarung eine rechtswirksame Forderung. Das Glei-
che gilt, wenn sich eine Person, insbesondere im Rahmen
eines Beschäftigungsverhältnisses, für die Erbringung
derartiger Handlungen gegen ein vorher vereinbartes Ent-
gelt für eine bestimmte Zeitdauer bereithält.
§ 2
Die Forderung kann nicht abgetreten und nur im eige-
nen Namen geltend gemacht werden. Gegen eine Forde-
rung gemäß § 1 Satz 1 kann nur die vollständige, gegen
eine Forderung nach § 1 Satz 2 auch die teilweise Nicht-
erfüllung, soweit sie die vereinbarte Zeitdauer betrifft, ein-
gewendet werden. Mit Ausnahme des Erfüllungseinwan-
des gemäß des § 362 des Bürgerlichen Gesetzbuchs und
der Einrede der Verjährung sind weitere Einwendungen
und Einreden ausgeschlossen.
§ 3
Bei Prostituierten steht das eingeschränkte Weisungs-
recht im Rahmen einer abhängigen Tätigkeit der Annahme
einer Beschäftigung im Sinne des Sozialversicherungs-
rechts nicht entgegen
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Was ist, wenn eine Frau im FKK-Club bei 79 EUR Eintritt und 25 EUR Übernachtungskosten nur zwei Zimmer a 50 EUR gemacht hat in 15 Stunden. Dann hat sie 2,50 pro Kunde Einnahmen.
Ich kenne Flatrate-Clubs nur aus Schilderungen dort tätiger Sexarbeiterinnen. Und die variieren von Eindrücken, wie du sie geschildert hast bis "wenn ich 10 Gäste gehabt habe kann ich Feierabend machen, habe aber immer mindestens 300 EUR pro Tag".
Ich bin in FKK-Clubs schon mit Frauen ins Zimmer geflüchtet, weil sie nicht mehr konnten und von der Hausdame aus der Umkleide gescheucht wurden. Oder in Wohnungen die Ansage bekamen "Entweder gehst Du jetzt mit dem Gast oder Du kannst sofort Deine Sachen packen".
Ist glücklicherweise nicht die Regel, die meisten Betreiber_innen verhalten sich korrekt. Manche wenige sind erstmal um das Wohl der Sexarbeiter_innen besorgt - und dann erst um die Empfindsamkeiten der Freier.
Ich kenne Flatrate-Clubs nur aus Schilderungen dort tätiger Sexarbeiterinnen. Und die variieren von Eindrücken, wie du sie geschildert hast bis "wenn ich 10 Gäste gehabt habe kann ich Feierabend machen, habe aber immer mindestens 300 EUR pro Tag".
Ich bin in FKK-Clubs schon mit Frauen ins Zimmer geflüchtet, weil sie nicht mehr konnten und von der Hausdame aus der Umkleide gescheucht wurden. Oder in Wohnungen die Ansage bekamen "Entweder gehst Du jetzt mit dem Gast oder Du kannst sofort Deine Sachen packen".
Ist glücklicherweise nicht die Regel, die meisten Betreiber_innen verhalten sich korrekt. Manche wenige sind erstmal um das Wohl der Sexarbeiter_innen besorgt - und dann erst um die Empfindsamkeiten der Freier.
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Re: RE: Flatrate Bordelle - Pro und Contra

Meine Anmerkung berührt das nicht.Zwerg hat geschrieben:La Marfa hat geschrieben:Rechtlich sind Anstellungsverhältnisse in der aktiven Prostitution nicht machbar aufgrund der Unvereinbarkeit von Selbstbestimmung über die Leistung / Nichtleistung höchstpersönlicher sexueller Dienstleistung auf Seiten der Angestellten und Weisungsbefugnis auf Betreiberseite einerseits und andererseits der Unwahrscheinlichkeit, dass Betreiber Verpflichtung ggü den Angestellten aus Vertrag auf sich nehmen bei Verzicht auf ein Weisungsrecht.
Gesetz
zur Regelung der
Rechtsverhältnisse der Prostituierten
(Prostitutionsgesetz – ProstG)
§ 3
Bei Prostituierten steht das eingeschränkte Weisungs-
recht im Rahmen einer abhängigen Tätigkeit der Annahme
einer Beschäftigung im Sinne des Sozialversicherungs-
rechts nicht entgegen
Das Gesetz spricht den Prostituierten das Recht zu, eine Anstellung anzunehmen, auch wenn sie nicht gewillt sind, ein volles übliches Weisungsrecht, welches normalerweise in anderen Berufen mit einem Anstellungsverhältnis einhergeht, anzuerkennen oder zuzugestehen.
Meine Anmerkung bezieht sich eben darauf, dass mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Unternehmer das Risiko trägt, der nicht Einfluss auf die Risikominimierung hat.
@ Melanie
Dass solche Wichser auch in Swingerclubs voller Hoffnung auf viel für wenig unterwegs sind, in die Menschen sich zum Freizeitvergnügen begeben oder eben wegbleiben können, ist doch keine Rechtfertigung oder Entlastung, wenn Frauen in ihrem Beruf im Flatrate-Bordell von solchen Freiern gefordert werden. Das meinst du doch nicht wirklich als entlastendes Argument pro Flatrate, oder?
@ ehemaliger_User
Nur weil hier über Flatrate diskutiert wird, nehme ich FKK-Clubs nicht grundsätzlich aus der kritischen Betrachtung heraus. Wo solche Umstände herrschen, wie du es schilderst, da besteht keine Rechtsgrundlage, den Betrieb weiter zu führen. M.M. insofern danke für deine Bestätigung einer mit geschilderten Einzelerfahrung und Aufklärung.
Nebenbei: Ich muss doch davon ausgehen, dass du alle diese Etablissements angezeigt hast, in denen du als Kunde gezwungen warst solche widerwärtigen Umstände wahrzunehmen, nachdem du umgehend das Haus verlassen hast?
Noch mal: Bislang ist hier keine einzige Sexworkerin, die sich ehrlichen Herzens dazu bekennt, gerne in einem Flatrate-Bordell (oder FKK Club) zu arbeiten. Es sind hier nur Frauen, die die konkrete Erfahrungen gemacht haben, dass es unwürdig / respektlos war.
La Marfa
Zuletzt geändert von La Marfa am 07.07.2013, 16:34, insgesamt 1-mal geändert.