Halbautomatischer Cover-Service- gibt es einen Bedarf dafür?

Hier können SexarbeitInnen ihren Arbeitsplatz bzw. ihre Arbeitsbedingungen beschreiben. Was erlebt Ihr alles in Eurem Beruf?
Vince
interessiert
interessiert
Beiträge: 9
Registriert: 11.07.2013, 16:42
Ich bin: Keine Angabe

Halbautomatischer Cover-Service- gibt es einen Bedarf dafür?

Beitrag von Vince »

Hallo SeworkerInnen und Interessierte!

Da ich keinen besseren Platz finde, poste ich mein Anliegen mal hier :) .

Ich bin kein Sexworker und hatte mit dem Erotik-Gewerbe bisher auch nur wenig Kontakt. Der Grund meines Schreibens ist, dass sich in Gesprächen mit einer Bekannten, einer ehemaligen Prostituierten, die Idee zur Gründung eines Gewebes im Erotik-Umfeld gebildet hat.
Dazu versuche ich z.Z. ein paar Meinungen und Einschätzungen einzuholen, von Leuten die zur Zielgruppe gehören oder sich dort besser auskennen... ob es sich lohnt diese Idee weiter zu verfolgen.

Das Gewerbe wäre ein halb-automatischer Dienst für das Covering. Der Dienst richtet sich also an Prostituierte, die Hausbesuche machen und sich abzusichern wollen, indem sie sich bei einer dritten Partei an- und wieder ab- melden. Die Idee ist, dieses Covering im Rahmen eines halb-automatischen Systems seriös anbieten zu können. Ohne ins Detail zu gehen, sollen Sexworker die Möglichkeit bekommen vor einem Hausbesuch die Daten des Hausbesuch-Kunden und Dauer des Hausbesuches per Handy (SMS oder Handy-App) bei dem Cover-Dienst zu hinterlegen und sich nach dem Termin per Handy wieder abzumelden. Der Cover-Dienst würde automatisiert überprüfen ob jemand "überfällig", sich also nicht in der erwarteten Zeit zurückmeldet. In dem Fall würde ein Mitarbeiter Informiert und entsprechende Schritte eingeleitet werden - wie in letzter Konsequenz die Polizei zu informieren.

Die große Frage ist nun:
Existiert für solch einen Service ein nennenswerter Bedarf? Würde es den Bedürfnissen von Sexworkern an Sicherheit gerecht werden? Bisher scheint es ja auch ohne zu gehen...

Die Kosten pro Auftrag dürften sicher nicht höher als 5 Euro liegen (oder eine Pauschale von 50 – 100 Euro für einen Monat mit beliebig vielen Aufträgen). Damit sich das ganze selbst trägt müssten 500 – 1.000 SexworkerInnen den Dienst einigermaßen regelmäßig nutzen.
Das ist sicher keine kleine Zahl. Aber gemessen an den Schätzungen von SexworkerInnen in Deutschland und Österreich und der Anzahl von sexuellen Dienstleistungen pro Tag erscheint es mir aber auch nicht völlig unrealistisch... :/

Was ist eure Einschätzung? Würdet ihr solch einen Dienst grundsätzlich gut finden/nutzen/anderem empfehlen?

Ich bin für jede Meinung dankbar!


Grüße,
Der Vince

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Ja aber

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Grundsätzlich gibt es dafür einen großen abstrakten Bedarf, weil Sexworker einem großen Risiko ausgesetzt sind (Siehe Thema: Gewalt und Haßtaten) und oft nur unzureichende Absicherung für sich organisieren können (strukurelle Vulnerabilität bis hin zur Prekarität).

Wir haben dazu viel unter Sicherheitstipps dokumentiert. Dazu zählen auch die zahlreichen bisherigen Projekte und Initiativen, die es weltweit gibt bzw. immer mal wieder gibt.




Dennoch wird so ein Projekt keinen wirtschaftlichen Erfolg haben können nach meiner persönlichen Erfahrung und Einschätzung, wenn es ein unbekannter Neuer (Mann) startet, der nicht besondere Referenzen hat (Teil der Hurenbewegung oder über Jahre bekannter und gutbeleumdeter Betreiber oder Amtsträger ist) oder besondere Features bietet (killer app). Sexworker zahlen nur sehr vorsichtig sehr selektiv für externe Dienstleister, weil sie ständig schaun müssen nicht nur irgenwie schnell ausgeguckt worden zu sein von Geschäftemachern, die sich weiss Gott was versprechen von dem ach so lukrativen Sexgeschäft...



So ein Projekt wäre zweifelsohne eine Wohltat für die Community, aber es ist eine Aufgabe einer etablierten NGO/Beratungsstellennetzwerk, Sexworker-Gewerkschaft oder Sexwork-Kammer, die über staatliche Finanzierung oder ein anerkanntes Selbstorganisations-Mandat verfügt. Vgl. Ugly Mugs Scheme UK wo es parallel die rechtliche Klassifikation der Hate Crimes gibt.



Bitte versuche persönlichen Kontakt zu suchen mit den Mulitplikatoren/Entscheidern in unseren jeweiligen Netzwerken (Amtsträger_in, Einrichtungsleiterin, Betreiber_in, Admina). Da kannst du am besten ausloten was möglich ist und welche Unterstützung Du findest. Ich wünsche dem Projekt viel Erfolg.


Bis dahin werden wir Sexworker auf das Instrumentarium zurückgreifen, was wir seit Jahrtausenden erprobt haben und es hier und da auch mit modernen Features von ICT oder Web2.0 upgraden. *LOL*

Vince
interessiert
interessiert
Beiträge: 9
Registriert: 11.07.2013, 16:42
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Vince »

Hi Marc!

Danke für deine Antwort und Einschätzung.

Zum Punkt "versuche persönlichen Kontakt zu suchen mit den Mulitplikatoren/Entscheidern in unseren jeweiligen Netzwerken" ... das ist gar nicht so einfach :) . Ich habe tatsächlich einige der großen Sexworker-Vereine und Beratungsstellen angeschrieben. Die Antworten waren bisher immer höflich ablehnend. Entweder weil man generell kein Interesse hat oder weil man nicht denkt das solch ein Dienst erfolgreich wäre/es überhaupt Bedarf gibt. Eine Person hat mir freundlich empfohlen, ich solle das ganze doch mal hier im Forum diskutieren lassen :) .

Daher bin ich fast ein wenig überrascht, dass du von einem " großen abstrakten Bedarf" sprichst. Den tatsächlich wäre das ja die Grundvoraussetzung, um diese Idee überhaupt weiter zu verfolgen...

Vielleicht habe ich bisher einfach die falschen Vereine und Organisationen angeschrieben? Falls du Tipps hast an wen man sich wenden sollte, wäre ich dankbar.

Und auch wenn ich verstehe, dass in der Branche immer ein gewisses (gesundes) Misstrauen mitschwingt: Falls das ganze realisiert werden sollte, soll es natürlich ein seriöser und verlässlicher Dienst werden. Dafür bin ich sehr gerne bereit und würde es toll finden mit zumindest einem der anerkannten Vereine/Organisationen zusammenzuarbeiten - was das Konzept angeht, die Umsetzung und gerne auch regelmäßige Kontrollen im laufenden Betrieb.
Aber bis dahin scheint es noch ein weiter weg zu sein...

Grüße,
Vince

P.S.: Natürlich hätte das dann eine "Killer App" ;) . Mein eigentliches Fachgebiet ist die Software-Entwicklung...

Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18063
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Beitrag von Zwerg »

          Bild
Vince hat geschrieben:Die Antworten waren bisher immer höflich ablehnend.
Vielleicht ist Dir die Brisanz des von Dir gesammelten Datenmaterials (wenn denn die Idee umgesetzt werden würde) nicht bewusst? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine SexarbeiterIn möchte, dass Jemand weiß wann und wo sie einen Job hat - und wie lange Dieser dauert. Um Behörden zu informieren bzw. im Notfall einschalten zu können müsstest Du Realdaten der SexarbeiterInnen haben. Ebenso wenn Du Verträge eingehen willst.... Gerade die Abgreifbarkeit dieser Datensätze durch Dritte ist ja zur Zeit ein gewisses Negativthema

Es ist auch (und das wissen wir aus unserer Covertätigkeit vor Ort) nicht immer einfach zu unterscheiden, was ein Notfall sein könnte und was nicht. Wie oft stehe ich vor SexarbeiterInnen, die eingeschlafen sind - Handy leer - oder auch einfach am Ort des Geschehens kein Empfang möglich ist. Wenn "wir" ins Leere fahren, ist das nicht so schlimm - wenn die uniformierte Behörde vor der Türe steht, ohne das tatsächlich was passiert ist, jedoch schon. Ich persönlich halte von CoverIng per SMS oder "Knopfdruck" nicht wirklich was. Auch da haben wir negative Erfahrungswerte - die beinahe die körperliche Unversehrtheit einer SexarbeiterIn gefährdet hätten.

Andersrum:

Wir haben hier in AT einen Betreiber, der gerade versucht über "eine Webseite zum Austausch" an Daten von SexarbeiterInnen (KundInnen und andere BetreiberInnen) zu kommen. Und er selbst möchte natürlich bei dieser Webseite nicht offiziell in Erscheinung treten. Das schlägt wieder in die Kerbe "wer bist Du überhaupt?" - Ohne dem wird es gerade in Bereichen der Sexarbeit nicht gehen! Du willst, dass Dir Menschen ihre Sicherheit anvertrauen? Dazu müsstest du zuerst vertrauenswürdig erscheinen.

christian

Benutzeravatar
Adultus-IT
Fachmoderator(in)
Beiträge: 1165
Registriert: 23.08.2010, 15:38
Wohnort: Palma (Islas Baleares) / Santa Ponsa - Calviá / Berlin
Ich bin: BetreiberIn

Halbautomatischer Cover-Service- gibt es einen Bedarf dafür?

Beitrag von Adultus-IT »

Dieses ist absolut nicht mein Fachgebiet und darum weiss ich auch nicht, ob es vermehrten Bedarf an einen solchen System gibt.... aber trotzdem mal eine Anmerkung.

In einer deutschen Stadt gibt es eine kleine Frauengruppe, die sich ihre Treffen mit einem "Minnipager" via GSM covern. Das System ist ausgereift, sicher und verständlich aber aus kaufmännischer Sicht, für den Betreiber, nicht wirklich wirtschaftlich.
Wie das nun im einzelnen funktioniert, werde ich hier nicht schreiben. Ich habe dieses System seinerzeit, auf bitten eines Freundes, in technischer bzw. rufnummerntechnischer sowie auch in finanzieller Hinsicht begleitet. Es ist aber beim kleinen Kreis an Nutzerinnen geblieben. Grund dafür ist/war der Arbeitspreis und eine oft mangelnde Nutzerzuverlässigkeit, um nur zwei Beispiele zu benennen.

Gruss Adultus - IT Micha
Fachmoderator im Spezialgebiet:
Telefonmehrwertdienste Bereich Erotik (Telefonsex/Hotline/Anbieter/Agenturen)
weitere Themengebiete: Grundlagen im Bereich der Online-Erotik
Kontakt: (Freecall DE) 08000 1 40 44 42

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Re: GSM Pager

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Adultus,


das erzählst du uns hier so nebenbei *LOL* und dann in einem Tread, den evt. kommendes Jahr niemand mehr findet weil er überdeckt worden ist von vielen neuen.

Wie wäre es dieses Projekt mal blitzlichtartig unter Sicherheitstipps vorzustellen, wenn es noch in Betrieb ist?


Danke und LG,
Marc
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 13.07.2013, 00:02, insgesamt 1-mal geändert.

Vince
interessiert
interessiert
Beiträge: 9
Registriert: 11.07.2013, 16:42
Ich bin: Keine Angabe

RE: Halbautomatischer Cover-Service- gibt es einen Bedarf da

Beitrag von Vince »

Hallo!

Danke für die weiteren Antworten.

@Zwerg:
Die Brisanz ist mir schon bewusst. Was ich unterschätze ist das allgemeine Misstrauen :) . Mein Gedanke war, dass man einen darauf spezialisierten Dienstleister eher sensible Daten anvertraut, als Freunden oder Kolleginnen (Cover-Zirkel). Menschen reden halt doch gerne aus verschiedenen Gründen, während ein Dienstleister ein vitales Interesse daran hat, dass vertrauliche Dinge vertraulich bleiben. Sonst wäre sein gesamtes Geschäft zerstört. Im Normalfall würden die Daten des System auch verschlüsselt in der Datenbank bleiben - ohne das Sie auch nur ein Mensch sieht.

Das Problem des Fehlalarms besteht. Man könnte auf Wunsch des Sexworkers auch jemand anderen als die Polizei in Notfällen anrufen - aber ich vermute das geht am Sinn vorbei. Um Fehlalarme zu minimieren gibt es ein paar Vorkehrungen, aber völlig vermeiden wird man das nicht können. Hier ist die Sexworkerin dann tatsächlich selbst verantwortlich.

Weil du mehr auf Details eingehst... Ich kann das Konzept bei Interesse auch gerne im Detail per PN schildern...

> Du willst, dass Dir Menschen ihre Sicherheit anvertrauen? Dazu müsstest du zuerst vertrauenswürdig erscheinen.
Das stimmt. Ich gebe mir ja auch alle Mühe, sofern es mir mit den drei Foren Posts möglich ist ;) .
Und falls das Projekt realisiert werden sollte, werde ich hoffentlich noch andere Gelegenheiten dazu finden. Aber die allgemeine Skepsis gegenüber dem Projekt scheint ja zu überwiegen...


@Adultus-IT:
Danke für den Hinweis. Ich muss zugeben, ich bin neugierig auf den "Arbeitspreis" und was "oft mangelnde Nutzerzuverlässigkeit" genau heißt. Wenn du da näher darauf eingehen kannst, wäre ich dir dankbar.


Grüße und gute Nacht,
Vince

Benutzeravatar
Asfaloth
Gelehrte(r)
Gelehrte(r)
Beiträge: 319
Registriert: 24.01.2012, 10:36
Wohnort: Noris Amoena
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Asfaloth »

Die Idee eines technikoptimierten Dienstleistungsangebotes in dem bereich ist so schlecht nicht, finde ich.

Entscheidend ist natürlich, das der Anbieter entsprechende Qualifikationen vorweisen kann, sich einer noch zu bestimmenden verfizierung unterzieht und die Risiken bezüglich Datenschutz und Verantwortung Vertraglich abgesichert sind. Mit juristischer beratung sollte das machbar sein.

Das Risiko, wenn eine Dame eine Agentur beauftragt und diese unprofessionell agiert, ist nicht kleiner und m.E. weniger beherrschbar.

Benutzeravatar
Tanja_Regensburg
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 1401
Registriert: 22.02.2007, 20:17
Wohnort: Regensburg
Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn

Beitrag von Tanja_Regensburg »

Das klingt ja alles sehr gut, aber es wird meiner Meinung nach nicht als zentrale Stelle funktionieren.

denke wenn man ein solches System, mit dem sich ein paar Mädels die sich autonom vernetzen, als "Kleinpaket" zusammenstellt und verkauft wird das eher etwas.

Ich persönlich würde mich nicht einem solchen "Riesen" der hier als anonymer unbekannter Anbieter fungiert anschließen, sondern eher einem kleinen Verbund von Koleginnen, die wie bisher auch bei Bedarf Covern.

Dafür eine App wär prima, aber nicht als halbautomatisches Robotercoversystem... sondern mit 4 bis x Kolleginnen, die ich kennengelernt hab und die ich auch persönlich etwas einschätzen kann.

LG Tanja

Benutzeravatar
Adultus-IT
Fachmoderator(in)
Beiträge: 1165
Registriert: 23.08.2010, 15:38
Wohnort: Palma (Islas Baleares) / Santa Ponsa - Calviá / Berlin
Ich bin: BetreiberIn

Halbautomatischer Cover-Service- gibt es einen Bedarf dafür?

Beitrag von Adultus-IT »

@Marc
Ich habe mal eine Anfrage an den jetzigen Eigentümer gesendet. Ich bitte um Verständnis, dass ich keine detaillierten, technischen und Sicherheitsrelevanten Details angeben kann, solange ich dazu nicht die Freigabe des Eigentümers/Betreibers habe, da ich auch nicht weiss, ob ihm das recht wäre.
Das System wird aber noch genutzt, wenn auch im kleinen Rahmen und in meinen Augen eher unwirtschaftlich. Genaue Zahlen werde ich natürlich nicht benennen.

Bild
Vince hat geschrieben:@Adultus-IT:
Danke für den Hinweis. Ich muss zugeben, ich bin neugierig auf den "Arbeitspreis" und was "oft mangelnde Nutzerzuverlässigkeit" genau heißt. Wenn du da näher darauf eingehen kannst, wäre ich dir dankbar.
Der Arbeitspreis, ist die Summe aus der Kontaktperson und technischen Dienstleistungen. Diese technischen Dinge habe ich über meine/unsere eigenen Systeme abgewickelt, (wo sie jetzt immer noch platziert sind), sodass die Kosten überschaubar waren. Meine Firma hat halt nichts verdient aber um Geld zu verdienen arbeiten wir. Die Anschaffungskosten haben wir darin natürlich auch eingerechnet.

Die "mangelnde Nutzerzuverlässigkeit" stellt sich wie folgt dar. Es wurden am Anfang 30 Geräte angeschafft, Stückpreis pro Minipager 170 Euro. Kleinere Modifizierungen der Software waren notwendig und auch das kostete Geld. 12 Geräte wurden schließlich, zum Start, ausgegeben und schon nach etwa zwei Wochen waren 3 Geräte verschwunden, davon eines gleich mit der Nutzerin und die beiden anderen wurden einfach verbummelt. Nun, die Geräte sollten ja eigentlich auch gegen Kaution ausgegeben werden aber als der Kautionspreis von 200 Euro viel, da war das Gejammer gross.
Also dann ohne Kaution. Der Mietpreis pro Gerät inkl. der technischen Anbindung und der dazu gehörenden, ich nenne es jetzt mal Sicherheitsleistungen durch die Kontaktperson, war für den Anfang mit
130 Euro im Monat kalkuliert. Außerdem musste immer wieder erklärt werden, dass solche Geräte nur einen Nutzen haben, wenn der Akku funktionstüchtig ist und das System auch so verwendet werden muss, wie es vorgesehen ist.
Außerdem gab es wohl Probleme mit offiziellen Abrechnung durch den Betreiber. Es ist zwar schön, wenn man von der Oma mal die Euros in einem Brief bekommt aber im Geschäftsleben geht das nun mal nicht. Ich hoffe Du verstehst was ich damit schreiben will und worin auch ein grosses Problem liegt oder liegen könnte. ....und so weiter und so weiter...


Gruss Adultus - IT Micha
Fachmoderator im Spezialgebiet:
Telefonmehrwertdienste Bereich Erotik (Telefonsex/Hotline/Anbieter/Agenturen)
weitere Themengebiete: Grundlagen im Bereich der Online-Erotik
Kontakt: (Freecall DE) 08000 1 40 44 42

Vince
interessiert
interessiert
Beiträge: 9
Registriert: 11.07.2013, 16:42
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Vince »

Hallo!

Danke für's Feedback.

@Asfaloth:
Das mit "einer noch zu bestimmenden verifizierung unterzieht" ist eine gute Idee - aber wie ich inzwischen denke wird aus der Branche da kein Verein interesse dran haben. Ist auch verständlich - es ist ja nicht deren Aufgabe andere Leute Software/Konzepte unter die Lupe zu nehmen. Und vermutlich wird bei vielen es auch an technischem Fachwissen mangeln.
Am ehesten könnte ich mir eine TÜV-Zertifizierung vorstellen...

@Tanja:
Darf ich fragen wie Covering für dich bisher läuft? Lässt du dich bereist wie beschrieben innerhalb von einem Zirkel Covern? Wie sind die Erfahrungen damit? Ich bin einfach den dem bisherigen "Cover-Alltag" interessiert :) .


@Adultus:
Danke für die Ausführungen.

Ehrlich gesagt macht mir das ja fast Mut, das ein System wie es mir vorschweb doch erfolg haben könnte... auch wenn dein Post sicher anders als Warnung gemeint war. Aber wenn ein System was doch recht kompliziert wirkt (extra Gerät) und auch nicht gerade billig zu sein scheint noch läuft, sollte ein System ohne extra Gerät und für weniger Geld doch eine Chance haben... :)

Die Abrechnungsprobleme würde ich versuchen zu umgehen, indem entweder über die Handyrechnung bezahlt wird, oder per "Prepaid" vor Anspruchname der Dienstleistung auf ein "Konto" eingezahlt wird, von dem die Kosten abgehen. Prepaid wird das allgemeine Misstrauen zwar bestimmt verstärken, aber bei solch kleinen Beträgen sollte man Aufwand zum Eintreiben von Außenständen einfach vermeiden...
Auf jedenfall interessant und Danke.


Grüße,
Vince

Benutzeravatar
Adultus-IT
Fachmoderator(in)
Beiträge: 1165
Registriert: 23.08.2010, 15:38
Wohnort: Palma (Islas Baleares) / Santa Ponsa - Calviá / Berlin
Ich bin: BetreiberIn

Beitrag von Adultus-IT »

Bild
Vince hat geschrieben:@Adultus:
Danke für die Ausführungen.

Ehrlich gesagt macht mir das ja fast Mut, das ein System wie es mir vorschweb doch erfolg haben könnte... auch wenn dein Post sicher anders als Warnung gemeint war. Aber wenn ein System was doch recht kompliziert wirkt (extra Gerät) und auch nicht gerade billig zu sein scheint noch läuft, sollte ein System ohne extra Gerät und für weniger Geld doch eine Chance haben... :)
......
Ich will nicht warnen sondern nur Hinweise geben und Tatsachen berichten. Ich habe auch nicht gesagt, dass Du keine Chancen am Markt hättest, weil ich das ja auch nicht so sehe. Eine Chance gibt es immer, für jedes gute Produkt. Vieles kann man auch erst erkennen und somit verbessern, wenn das Produkt im Einsatz ist.

Nochmal was zum Gerät. Der Minipager heißt ja nicht ohne Grund so. Er ist klein (halbe Streichholzschachtel) und mit einem Knopfdruck wird ein Alarm ausgelöst. Dieser Alarmvorgang, auf den ich hier nicht näher eingehe, wird von einer Kontaktperson bearbeitet und ein technischer Vorgang, darum GSM - Netz, lässt auch die eindeutige Kontrolle zu, ob es sich um einen echten Alarm oder etwa um einen Fehlalarm handelt. Letzterer ist praktisch (fast) ausgeschlossen und darum ist das System nicht kompliziert sondern eindeutig in der Funktion.

Das ist der Knackpunkt an Deinem System, denn so wie ich das verstanden habe, benötigst Du eine manuelle Rückmeldung nach Ende der Schutzphase und glaube mir, du wirst sehr oft hören...."Oh, das habe ich vergessen".

Ich wünsche Dir Viel Erfolg und ein glückliches Händchen.

Gruss Adultus - IT Micha
Fachmoderator im Spezialgebiet:
Telefonmehrwertdienste Bereich Erotik (Telefonsex/Hotline/Anbieter/Agenturen)
weitere Themengebiete: Grundlagen im Bereich der Online-Erotik
Kontakt: (Freecall DE) 08000 1 40 44 42

Benutzeravatar
Lucy
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 1760
Registriert: 26.05.2007, 02:03
Wohnort: Frankfurt
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Lucy »

ich würde einem fremden niemals meine daten oder die daten meiner kunden geben. und schon gar nicht einer größeren organisation.

lg lucy

Benutzeravatar
Adultus-IT
Fachmoderator(in)
Beiträge: 1165
Registriert: 23.08.2010, 15:38
Wohnort: Palma (Islas Baleares) / Santa Ponsa - Calviá / Berlin
Ich bin: BetreiberIn

Beitrag von Adultus-IT »

          Bild
Lucy hat geschrieben:ich würde einem fremden niemals meine daten oder die daten meiner kunden geben. und schon gar nicht einer größeren organisation.

lg lucy
Das ist ja auch okay so @ Lucy, denn jeder sorgt halt anders für die eigene Sicherheit und jeder setzt auch seine Prioritäten anders.

Ob man da nun so direkt von "Fremden" reden kann... ich denke mal das es sich hier um eine Dienstleistung handelt, die man annehmen kann oder auch nicht. Letztlich muss sich der Dienstleister auch erst einen guten Leumund erarbeiten, was sicher nicht leicht ist und auch nicht von heute auf morgen geht.
Die meisten von uns geben täglich, im normalen Leben, mehr private Daten preis als es ihnen selbst bewusst ist.

Ich gehe auch davon aus, das es Sexworker gibt, die sich um dieses Thema, der Sicherheit, gar keine Gedanken machen und andere wieder haben diese kleine privatere Möglichkeit , sich zu sichern, nicht.

Wie schon geschrieben... bin ich da nicht der Fachmann und kann das ganze daher nur von der technischen und logischen Seite betrachten.

Gruss Adultus - IT Micha
Fachmoderator im Spezialgebiet:
Telefonmehrwertdienste Bereich Erotik (Telefonsex/Hotline/Anbieter/Agenturen)
weitere Themengebiete: Grundlagen im Bereich der Online-Erotik
Kontakt: (Freecall DE) 08000 1 40 44 42

Vince
interessiert
interessiert
Beiträge: 9
Registriert: 11.07.2013, 16:42
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Vince »

@Adultus:
Meine Bemerkung von wegen "kompliziert" sollte das System nicht schlecht machen... es wird ja nicht ohne Grund schon länger in Betrieb sein. Ein Zusatzgerät ist halt nur ein zusätzlicher organisatorischer und finanzieller Aufwand, der auch gemanagt werden will.

> denn so wie ich das verstanden habe, benötigst Du eine manuelle Rückmeldung nach Ende der Schutzphase
Korrekt. Das wäre auch der Hauptunterschied zu einer Notruf-App, welche einen Knopfdruck benötigt um Alarm auszulösen.
Wenn die manuelle Rückmeldung nicht kommt würde erst per SMS erinnert werden, dann versucht anzurufen, dann die Polizei (oder Kontaktperson) informiert.

> und glaube mir, du wirst sehr oft hören...."Oh, das habe ich vergessen".
:D . Ja, das befürchte ich auch. Aber solange man das "Oh, das habe ich vergessen" beim Kontroll-Rückruf bekommt ist ja noch okay. Wenn dann erst Polizei klingelt, wird es u.U. problematischer.

@Lucy:
Danke auch für deine Rückmeldung. Die Sorge um die Datensicherheit und Datenmissbrauch habe ich ja ganz offensichtlich unterschätzt. :)
Eine Frage: Gibt es etwas, was deine Meinung bzgl. "größeren organisation" ändern würde?
Also z.B. wenn die größeren organisation von Verein XY oder von Kolleginnen empfohlen würde? Vielleicht wenn die Organisation irgendwelche Dinge garantiert oder sich von irgendjemanden Kontrollieren lässt.
Oder ist die Sorge eher prinzipieller Natur?

Grüße,
Vince

Benutzeravatar
Melanie_NRW
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 825
Registriert: 16.06.2011, 21:03
Wohnort: Bielefeld
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Melanie_NRW »

          Bild
Lucy hat geschrieben:ich würde einem fremden niemals meine daten oder die daten meiner kunden geben. und schon gar nicht einer größeren organisation.

lg lucy
Dem schließe ich mich an.
Vor allem die Daten der Kunden sind in diesem Zusammenhang noch fast prikärer als unsere.

Mal eine Gegenfrage: Warum fragst du überhaupt wenn du dich eh nicht vom Gegenteil überzeugen lassen möchtest? ;)

Vince
interessiert
interessiert
Beiträge: 9
Registriert: 11.07.2013, 16:42
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Vince »

 Bild
Melanie_NRW hat geschrieben:Mal eine Gegenfrage: Warum fragst du überhaupt wenn du dich eh nicht vom Gegenteil überzeugen lassen möchtest? ;)
Ich vermute die Gegenfrage richtet sich an mich?
Nun, es soll mich hier niemand von irgendwas "überzeugen". Ich versuche mir Meinungen einzuholen (danke auch für Deine), um mir selbst eine fundierter Meinung bilden zu können. Natürlich mag ich die Idee des Cover-Service und vertrete diese - sonst hätte ich hier ja nicht gepostet :) . Das heißt aber nicht, das ich die Idee in jedem Fall umsetzte - momentan liegt sie eher in der Schublade "Die Idee ist gut, aber die Welt noch nicht bereit" ;) .

Der Hauptkritikpunkt scheint ja das mangelnde Vertrauen gegenüber dieser ominösen "großen, anonymen Organisation" zu sein... was ich so nicht erwartet habe. Auch Agenturen, Cover-Zirkel, Online-Plattformen (kontakt24 o.ä.) existieren, welche die Daten kennen. Eigentlich hatte ich Datensicherheit für eine Stärke es Systems gehalten, da man hier eine größere Sicherheit garantieren kann (Nur im Notfall sieht ein Mitarbeiter die dafür notwendigen Daten).

Daher meine Überlegungen ob...
a) es ein Möglichkeit gäbe dieses mangelnde Vertrauen irgendwie herzustellen und
b) selbst wenn man dieser Organisation vertrauen würde ... besteht ein Bedarf für die Dienstleistung AN SICH, oder ist so ein System in jeden Fall überflüssig? Selbst wenn man ihm Vertraut?

Das ist mir noch nicht klar. Daher frage ich :) .


Grüße,
Vince

Benutzeravatar
Melanie_NRW
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 825
Registriert: 16.06.2011, 21:03
Wohnort: Bielefeld
Ich bin: Keine Angabe

RE: Halbautomatischer Cover-Service- gibt es einen Bedarf da

Beitrag von Melanie_NRW »

Den Unterschied sehe ich persönlich darin:

Eine Agentur zb betreut nur eine überschaubare Menge Damen... bzw sind nicht alle gleichzeitig im Date sondern immer nur vereinzelt welche. Da muss man keine Daten in irgendeinen System abspeichern.

Du rechnest im Hunderterbereich damit sich alles bezahlt macht... alles wird über ein System laufen. Und Systeme mit solch brisanten Daten werden auf gewissen Personen sicher einen netter Anreiz ausüben.

Ich regel das lieber über eine mir persönlich bekannte Person der ich absolut vertrauen kann. Geht ja auch um meine Sicherheit.

Benutzeravatar
Lucy
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 1760
Registriert: 26.05.2007, 02:03
Wohnort: Frankfurt
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Lucy »

es ist so, daß ich meine termine mit kunden als top secret behandel. es weiß ausschließlich ein befreundetes paar, wo sie meinen terminkalender finden. sie würden nur bei bedarf reingucken. aber mit den beiden hat sich das vertrauen über viele jahre aufgebaut. über eine organisation wäre so ein vertrauensverhältnis nicht möglich.

ich will dich nicht entmutigen, aber ich denke, daß viele damen damit ein problem haben, daten über ihre kunden bekanntzugeben.

lg lucy

Benutzeravatar
Tanja_Regensburg
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 1401
Registriert: 22.02.2007, 20:17
Wohnort: Regensburg
Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn

Beitrag von Tanja_Regensburg »

Ich gehöre auch zu den Anbieterinnen, die sich lieber über eine Kollegin sichert, die Ahnung vom Job hat, bzw selbst aktiv ist.

Wir sichern uns über unsere Handys ab und natürlich über spezielle Antwortsätze. Zusätzlich kennt sie meine Stimme sehr genau und weiß meine Antwoten einzuschätzen somit weiß sie ob mir etwas nicht geheuer ist, ob ich mich sicher fühle, oder ob Gefahr droht.

Ich werde jetzt unser Covering nicht im Detail beschreiben, aber das ist ganz sicher nicht durch ein halbautomatisches System zu toppen.

Könnte mir nur vorstellen, dass so ein System, innerhalb eines engen Kreises ( Agentur) die diese Daten ja sowieso hat, funktioniert. Da müssten die Daten aber innerhalb der Agentur bleiben , heißt es müsste dann ein autonomes System geben, welches man kaufen kann.

LG Tanja