LokalNachrichten: WIEN
-
- PlatinStern
- Beiträge: 825
- Registriert: 16.06.2011, 21:03
- Wohnort: Bielefeld
- Ich bin: Keine Angabe
RE: LokalNachrichten: WIEN
Vielleicht hat ja jemand Interesse an der Podiumsdiskussion (oder plant bereits hinzugehen?)
"Vielfach unerkannte moderne Sklaverei
Nur wenigen Opfern von Menschenhandel wird geholfen. Mit verantwortlich: Aufenthaltshärten, keine Aussicht auf Entschädigung. Am Montag wird in Wien zum Thema diskutiert.
Es können Bauarbeiter sein, auf einem Gerüst in Wien, oder, in der Erntezeit, Frauen auf einem Erdbeerfeld auf dem Land. Aber auch die dunkelhäutige Nanny in einem Diplomatenhaushalt oder der chinesische Kellner in einem Asia-Restaurant arbeiten dort möglicherweise nicht aus freiem Willen.
Sondern sie wurden vielleicht unter Vorspiegelung eines guten Einkommens angeworben, ohne bisher je einen Lohn gesehen zu haben. Oder sie müssen ihren Arbeitgebern rund um die Uhr zur Verfügung stehen: Zwei von 60 Indikatoren für das Vorliegen von Menschenhandel, die 2009 von der Europäischen Kommission und der Internationalen Arbeitsorganisation (Ilo) erstellt wurden.
Auch in Österreich
Opfer von Menschenhandel gebe es auch in Österreich, und zwar nicht nur unter Prostituierten und Kindern, die unter Zwang hergebracht wurden, sondern zunehmend auch im Bereich Arbeitsausbeutung, sagt Helga Konrad, ehemalige Beauftragte der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) gegen Menschenhandel. Doch in Österreich - und international - werde zu wenigen Betroffenen geholfen.
Zwar werde "seit Jahren auf internationalen Konferenzen über den Kampf gegen Menschenhandel debattiert". Aber vielfach fehlten politischer Wille und "Leadership", um wirksam gegen Formen moderner Sklaverei (siehe "Wissen" unten) vorzugehen.
"Kurzsichtiges" Denken
Mit dafür verantwortlich, so Konrad, sei ein "kurzsichtiger Sicherheitsbegriff" bei Polizei und Behörden. Bei Ermittlungen gegen Menschenhändler blieben deren Opfer zu oft auf der Strecke, weil sie aus jenen Staaten, in denen man sie gefunden hat, rasch wieder ausgewiesen werden.
Auch in Österreich ist das laut Experten ein Problem: Betroffene erhalten nur während strafrechtlicher Ermittlungen - 2012 gab es genau 70 Anzeigen - ein Aufenthaltsrecht. Dieses endet, so es keine Verurteilungen gibt.
Im Fall eines Urteils seien die Opfer anderen Ausländern am Arbeitsmarkt aber inzwischen gleichgestellt, wendet hier Gerald Tatzgern, Leiter der Zentralstelle gegen Schlepperei und Menschenhandel im Bundeskriminalamt, ein. Doch er konzediert, dass auch das vielen keine Hilfe ist: "Wenn sie, wie oft, nur niedrig qualifiziert sind, finden sie auf legalem Weg keinen Arbeitsplatz."
"Man sieht nur, was man weiß"
Derlei unsichere Perspektiven erschweren es Opfern, sich aus dem Ausbeutungsverhältnis zu befreien: Wie wenige überhaupt erkannt werden, zeigt ein Statistikvergleich. Laut Ilo wird die Zahl Betroffener weltweit auf 21,5 Millionen geschätzt, in der EU auf 880.000. Laut dem statistischen Amt der EU, Eurostat, wurden zwischen 2008 und 2011 europaweit genau 23.000 Personen als Opfer identifiziert.
"Man sieht nur, was man weiß", zitiert denn auch Elisabeth Tichy-Fisslberger, Österreichs nationale Koordinatorin zur Bekämpfung des Menschenhandels, Johann Wolfgang von Goethe. Es gelte, "Awareness" zu schaffen, sagt sie - anlässlich des heurigen "EU Anti Trafficking Day", etwa mittels der Veranstaltung "Gemeinsam gegen Menschenhandel" am Montag in der Wiener Diplomatischen Akademie: ein Termin des offiziellen Österreich, internationaler Organisationen und NGOs.
Mit auf dem Programm: eine Podiumsdiskussion über die Rolle der Freier bei der Bekämpfung sexueller Ausbeutung sowie ein Workshop über das derzeit vieldiskutierte Thema der Entschädigungen. Es gelte, Firmen, die von der modernen Arbeitssklaverei profitieren, zu Zahlungen an die Opfer zu zwingen, erläutert Julia Planitzer vom Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte in Wien, die seit Jahren dazu forscht. (Irene Brickner, DER STANDARD, 21.10.2013)
Wissen
Laut dem weltweiten Uno-Report über Menschenhandel aus dem Jahr 2012 sind die Opfer der modernen Sklaverei großteils weiblich:
55 bis 60 Prozent sind erwachsene Frauen. Frauen und Mädchen zusammen machen 75 Prozent der Betroffenen aus.
27 Prozent der Opfer sind Kinder.
Die Händler wiederum sind großteils Männer, aber der Anteil von Frauen ist höher als bei anderen Straftaten.
58 Prozent aller Fälle von Menschenhandel finden zu sexuellen Ausbeutungszwecken statt.
36 Prozent werden als Zwangsarbeiter gehandelt. Dieser Anteil hat sich seit 2008 verdoppelt.
Nur 1,5 Prozent werden gehandelt, um woanders zu betteln.
Menschenhandel zum Zweck des Organraubs findet in 16 Staaten statt.
Die Opfer stammten aus 136 Staaten. Sie wurden in 118 Staaten aufgefunden.
27 Prozent wurden innerhalb ihres Heimatstaates gehandelt. (red, DER STANDARD, 21.10.2013)"
http://derstandard.at/1381369204634/Vie ... -Sklaverei
"Vielfach unerkannte moderne Sklaverei
Nur wenigen Opfern von Menschenhandel wird geholfen. Mit verantwortlich: Aufenthaltshärten, keine Aussicht auf Entschädigung. Am Montag wird in Wien zum Thema diskutiert.
Es können Bauarbeiter sein, auf einem Gerüst in Wien, oder, in der Erntezeit, Frauen auf einem Erdbeerfeld auf dem Land. Aber auch die dunkelhäutige Nanny in einem Diplomatenhaushalt oder der chinesische Kellner in einem Asia-Restaurant arbeiten dort möglicherweise nicht aus freiem Willen.
Sondern sie wurden vielleicht unter Vorspiegelung eines guten Einkommens angeworben, ohne bisher je einen Lohn gesehen zu haben. Oder sie müssen ihren Arbeitgebern rund um die Uhr zur Verfügung stehen: Zwei von 60 Indikatoren für das Vorliegen von Menschenhandel, die 2009 von der Europäischen Kommission und der Internationalen Arbeitsorganisation (Ilo) erstellt wurden.
Auch in Österreich
Opfer von Menschenhandel gebe es auch in Österreich, und zwar nicht nur unter Prostituierten und Kindern, die unter Zwang hergebracht wurden, sondern zunehmend auch im Bereich Arbeitsausbeutung, sagt Helga Konrad, ehemalige Beauftragte der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) gegen Menschenhandel. Doch in Österreich - und international - werde zu wenigen Betroffenen geholfen.
Zwar werde "seit Jahren auf internationalen Konferenzen über den Kampf gegen Menschenhandel debattiert". Aber vielfach fehlten politischer Wille und "Leadership", um wirksam gegen Formen moderner Sklaverei (siehe "Wissen" unten) vorzugehen.
"Kurzsichtiges" Denken
Mit dafür verantwortlich, so Konrad, sei ein "kurzsichtiger Sicherheitsbegriff" bei Polizei und Behörden. Bei Ermittlungen gegen Menschenhändler blieben deren Opfer zu oft auf der Strecke, weil sie aus jenen Staaten, in denen man sie gefunden hat, rasch wieder ausgewiesen werden.
Auch in Österreich ist das laut Experten ein Problem: Betroffene erhalten nur während strafrechtlicher Ermittlungen - 2012 gab es genau 70 Anzeigen - ein Aufenthaltsrecht. Dieses endet, so es keine Verurteilungen gibt.
Im Fall eines Urteils seien die Opfer anderen Ausländern am Arbeitsmarkt aber inzwischen gleichgestellt, wendet hier Gerald Tatzgern, Leiter der Zentralstelle gegen Schlepperei und Menschenhandel im Bundeskriminalamt, ein. Doch er konzediert, dass auch das vielen keine Hilfe ist: "Wenn sie, wie oft, nur niedrig qualifiziert sind, finden sie auf legalem Weg keinen Arbeitsplatz."
"Man sieht nur, was man weiß"
Derlei unsichere Perspektiven erschweren es Opfern, sich aus dem Ausbeutungsverhältnis zu befreien: Wie wenige überhaupt erkannt werden, zeigt ein Statistikvergleich. Laut Ilo wird die Zahl Betroffener weltweit auf 21,5 Millionen geschätzt, in der EU auf 880.000. Laut dem statistischen Amt der EU, Eurostat, wurden zwischen 2008 und 2011 europaweit genau 23.000 Personen als Opfer identifiziert.
"Man sieht nur, was man weiß", zitiert denn auch Elisabeth Tichy-Fisslberger, Österreichs nationale Koordinatorin zur Bekämpfung des Menschenhandels, Johann Wolfgang von Goethe. Es gelte, "Awareness" zu schaffen, sagt sie - anlässlich des heurigen "EU Anti Trafficking Day", etwa mittels der Veranstaltung "Gemeinsam gegen Menschenhandel" am Montag in der Wiener Diplomatischen Akademie: ein Termin des offiziellen Österreich, internationaler Organisationen und NGOs.
Mit auf dem Programm: eine Podiumsdiskussion über die Rolle der Freier bei der Bekämpfung sexueller Ausbeutung sowie ein Workshop über das derzeit vieldiskutierte Thema der Entschädigungen. Es gelte, Firmen, die von der modernen Arbeitssklaverei profitieren, zu Zahlungen an die Opfer zu zwingen, erläutert Julia Planitzer vom Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte in Wien, die seit Jahren dazu forscht. (Irene Brickner, DER STANDARD, 21.10.2013)
Wissen
Laut dem weltweiten Uno-Report über Menschenhandel aus dem Jahr 2012 sind die Opfer der modernen Sklaverei großteils weiblich:
55 bis 60 Prozent sind erwachsene Frauen. Frauen und Mädchen zusammen machen 75 Prozent der Betroffenen aus.
27 Prozent der Opfer sind Kinder.
Die Händler wiederum sind großteils Männer, aber der Anteil von Frauen ist höher als bei anderen Straftaten.
58 Prozent aller Fälle von Menschenhandel finden zu sexuellen Ausbeutungszwecken statt.
36 Prozent werden als Zwangsarbeiter gehandelt. Dieser Anteil hat sich seit 2008 verdoppelt.
Nur 1,5 Prozent werden gehandelt, um woanders zu betteln.
Menschenhandel zum Zweck des Organraubs findet in 16 Staaten statt.
Die Opfer stammten aus 136 Staaten. Sie wurden in 118 Staaten aufgefunden.
27 Prozent wurden innerhalb ihres Heimatstaates gehandelt. (red, DER STANDARD, 21.10.2013)"
http://derstandard.at/1381369204634/Vie ... -Sklaverei
Online
-
- Senior Admin
- Beiträge: 18063
- Registriert: 15.06.2006, 19:26
- Wohnort: 1050 Wien
- Ich bin: engagierter Außenstehende(r)
Und aus!
Still und leise wurde die Erlaubniszone beim Wiener Prater zur Nichterlaubniszone gemacht. So ist es, wenn in Wien ein Prostitutionsgesetz verabschiedet wird und die verantwortliche PolitikerIn in Interviews tönt: "Ein Verbot des Straßenstrichs wird es nicht geben" - klar, man braucht nicht den Strich verbieten, denn man kann ja auch einfach die Erlaubniszonen aufheben. Das Resultat ist das Gleiche und man hat sich nicht die Hände schmutzig gemacht.
Es ist erbärmlich was da abgeht... Ein perfides Spiel von Leuten ohne Verantwortungsbewusstsein. Einfach nur widerlich!
christian knappik
Still und leise wurde die Erlaubniszone beim Wiener Prater zur Nichterlaubniszone gemacht. So ist es, wenn in Wien ein Prostitutionsgesetz verabschiedet wird und die verantwortliche PolitikerIn in Interviews tönt: "Ein Verbot des Straßenstrichs wird es nicht geben" - klar, man braucht nicht den Strich verbieten, denn man kann ja auch einfach die Erlaubniszonen aufheben. Das Resultat ist das Gleiche und man hat sich nicht die Hände schmutzig gemacht.
Es ist erbärmlich was da abgeht... Ein perfides Spiel von Leuten ohne Verantwortungsbewusstsein. Einfach nur widerlich!
christian knappik
-
- ModeratorIn
- Beiträge: 1242
- Registriert: 17.03.2007, 15:18
- Wohnort: Umgebung Wien
- Ich bin: Keine Angabe
Der Zustand in Wien scheint nunmehr verfassungswidrig zu sein: Wenn man das Verfassungsgerichtshof-Erkenntnis VfSlg 18.023 of 04.12.2006 ansieht (ein Prostitutionsverbot für das gesamte Gemeindegebiet Oberwart war verfassungswidrig), dann sollte eigentlich in jedem Bezirk (entspricht einer Gemeinde) eine Erlaubniszone eingerichtet werden.
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 135
- Registriert: 21.11.2012, 10:36
- Ich bin: Keine Angabe
Online
-
- Senior Admin
- Beiträge: 18063
- Registriert: 15.06.2006, 19:26
- Wohnort: 1050 Wien
- Ich bin: engagierter Außenstehende(r)
RE: LokalNachrichten: WIEN
Straßenstrich im Prater
Verbot treibt Prostituierte in die U-Bahnen
Wien hat ca. 130 Straßenprostituierte
Der Straßenstrich im Prater ist Geschichte. Das Areal wurde zum Wohngebiet umgewidmet, Prostitution ist jetzt somit strafbar. Rund 50 Frauen müssen sich nun einen neuen Arbeitsplatz suchen.
"Sie sind verzweifelt, kehren an alte Plätze zurück oder arbeiten in der U-Bahn. Das ist gefährlich", so Christian Knappik von sexworker.at. "Entgegen ihrer Versprechungen hat die Politik keine Alternativen gesucht – die Frauen werden sich nicht in Luft auflösen." Aus dem Büro von Stadträtin Sandra Frauenberger heißt es: "Wir wollen die Frauen lieber indoor." Birgit Hebein von den Grünen versteht das nicht: "Wir müssen geeignetere Plätze suchen und finden."
Anna Thalhammer
http://www.heute.at/news/oesterreich/wi ... 652,948145
Verbot treibt Prostituierte in die U-Bahnen
Wien hat ca. 130 Straßenprostituierte
Der Straßenstrich im Prater ist Geschichte. Das Areal wurde zum Wohngebiet umgewidmet, Prostitution ist jetzt somit strafbar. Rund 50 Frauen müssen sich nun einen neuen Arbeitsplatz suchen.
"Sie sind verzweifelt, kehren an alte Plätze zurück oder arbeiten in der U-Bahn. Das ist gefährlich", so Christian Knappik von sexworker.at. "Entgegen ihrer Versprechungen hat die Politik keine Alternativen gesucht – die Frauen werden sich nicht in Luft auflösen." Aus dem Büro von Stadträtin Sandra Frauenberger heißt es: "Wir wollen die Frauen lieber indoor." Birgit Hebein von den Grünen versteht das nicht: "Wir müssen geeignetere Plätze suchen und finden."
Anna Thalhammer
http://www.heute.at/news/oesterreich/wi ... 652,948145
Online
-
- Senior Admin
- Beiträge: 18063
- Registriert: 15.06.2006, 19:26
- Wohnort: 1050 Wien
- Ich bin: engagierter Außenstehende(r)
RE: LokalNachrichten: WIEN
Der Praterstrich ist Geschichte Die Maßnahme greift.
Einige Prostituierte weichen nun auf die Brunner Straße ab.
ostalgisch betrachtet, ist es eine Ära, die gerade zu Ende geht: Seit 249 Jahren ist der Prater die Vergnügungsmeile der Wiener – auch was die Prostitution betrifft (siehe unten). Doch seit wenigen Wochen ist die sündige Meile so gut wie verlassen – da traten Wohngebiet-Umwidmungen in Kraft, die das Rotlicht-Gewerbe auf eine 100-Meter-Erlaubniszone einschränkten.
Doch nicht einmal die 100 Meter sind den Straßenprostituierten geblieben. "Schaut man sich den Flächenwidmungsplan an, bleiben in Wirklichkeit 17 Meter", sagt Bezirksvorsteher Karlheinz Hora.
Pflaster wird uninteressant
Die Folge: Die Straßenzüge sind leer. „Wir hatten 40 Prostituierte im Prater. Die sind alle weg“, bestätigt Wolfgang Langer, Leiter des Referats für Prostitutionsangelegenheiten. Doch wohin? Das beobachten die Polizisten ganz genau. "Ein paar sind in die Brunner Straße nach Liesing gewechselt", sagt Langer. Waren dort früher an die 20 Damen, die gegen Bares ihre Dienste anboten, sind es nun bis zu 28.
"Einige werden auch in Laufhäuser gegangen sein", sagt Langer. Doch der Großteil, so glaubt er, kommt erst gar nicht nach Österreich, um hier an der Straße zu stehen. "Die Frauen kommen nur ein paar Tage die Woche. Da machen sie das Geld, dann fahren sie wieder nach Hause", erzählt der Polizist. Nun würden sie eben andere Städte ansteuern. "Dann fahren sie eben nach Deutschland."
Anmerkung von Zwerg: Herr Langer erweist sich wieder einmal höchst motiviert seine Ansichten zum Besten zu geben. Das Diese mit der Realität nicht übereinstimmen, scheint Niemand zu stören..... Die Frauen sind weder nach Deutschland migriert (auch wenn sich manche PolitikerInnen und deren Informationsgeber Hr. Langer dies wünschen) noch haben sie sich in Luft aufgelöst.... sie sind schlichtweg in die Illegalität getrieben worden. Das es auf der Brunnerstraße (vor den Augen der dort wieder einmal über Gebühr auftretenden Behörde) an mindestens 2 Tagen körperliche Gewalt zwischen den "alt eingesessenen und neuen" SexarbeiterInnen gegeben hat, blenden wir bewusst aus.... Und das auch nur eine der SexarbeiterInnen vom Straßenstrich 1020 Wien in ein Laufhaus gewechselt wäre, ist eine Desinformation, bei der die Frage nach dem Wissensstand der Behörden, erlaubt sein muss
Doch er schließt nicht aus, dass sich ein neuer Straßenstrich in Wien bildet. "Möglichkeiten gibt es genug", meint Langer. "Im Internet kann man sich die Industriegebiete, in denen die Straßenprostitution noch immer möglich ist, einfach raussuchen." Doch eine neue Meile habe sich bisher nicht gebildet. Dass sich ein flexibler Wander-Strich wie in Deutschland bilden könnte, hält er für unwahrscheinlich. "Die Frauen sind nicht organisiert. Und Freier brauchen fixe Orte, wo sie hinfahren können."
Anmerkung von Zwerg: Herr Langer verhöhnt an dieser Stelle die SexarbeiterInnen erneut. Die Behauptung es gäbe Plätze an welchen (sicher) gearbeitet werden kann bzw. darf ist schlicht weg der blanke Hohn! Wir bezweifeln nicht, das es ähnliche Plätze wie den Auhof gibt - Wir bezweifeln jedoch, dass man auf diesen Orten seines Lebens sicher ist. Und gerade ein Polizist sollte sich immer und ausnahmslos auf seine Aufgabe besinnen, bevor er solche haarsträubende Äußerungen tätigt.
Eine weitere Fragestellung ergibt sich aus der Tatsache: 3 300 Frauen in Wien als Kontrollprostituierte registriert. Somit brauchen 3 300 SexarbeiterInnen legale Arbeitsplätze.... Warum sind erst etwas mehr als 200 Bewilligungsverfahren für Lokale abgeschlossen?? Sollen die 3 300 Frauen in 200 Lokalen (zum Teil nur mit 1em Zimmer) arbeiten??? Warum dauert die Konzessionierung bei Manchen so lange? Und dann noch eine naive Frage: Warum dauert die Konzessionierung bei einigen Betreibern wieder gar nicht lang.... Böse Zunge erzählen von 24 Stunden bis zum Ausdruck der Behörde - Andere wieder brauchen Monate um einen Termin zu bekommen..... Man beginnt sich tatsächlich zu fragen, was da abläuft. Naiv wie man nun einmal ist.....
Dem Frieden will Bezirksvorsteher Hora noch nicht so recht trauen. "Warten wir den nächsten großen Kongress oder die nächste große Messe ab. Da kommen die Frauen gezielt hin." Eine Befürchtung wurde derweil aber nicht Realität. "Die Szene hätte ja auch ins Stuwerviertel schwappen können. Aber sogar die zehn Damen, die es hier sonst gibt, sind momentan nicht zu sehen."
Übrigens: Bisher machte die Polizei die Frauen auf das neue Verbot nur aufmerksam. Ab sofort drohen erwischten Straßenprostituierten Anzeigen und Verwaltungsstrafen in Höhe von 500 Euro.
Anmerkung von Zwerg: Die nächste Fehlinformation im Artikel - hier jedoch nahezu verständlich. Wenn JournalistInnen mit den Behörden sprechen und das Gehörte als "Tatsache" hinnehmen, so bekommt man halt das vermittelt, was die "Behörde" vermittelt haben will
Glasscherbentanz
Prostitution hat in Wien lange Tradition
Die Geschichte der Prostitution in Wien ist eine lange. Aber speziell um die Jahrhundertwende spitzte sich die Situation zu. 15.000 Frauen und Mädchen sollen damals ihren Körper verkauft haben.
"Die Hochblüte der Prostitution hat Wien ab den 1870er-Jahren erlebt", sagt Historiker Lutz Musner. Die Landbevölkerung wanderte in die Metropole ab. Gearbeitet wurde an sechs Tagen die Woche. Am Samstagabend wurde bei den "Glasscherbentänzen" gefeiert. Eine der größten Vergnügungsstätten der damaligen Zeit war Neulerchenfeld. Alkohol, Kleinkriminalität und Prostitution gingen Hand in Hand. Aber auch der Prater war als Vergnügungsviertel beliebt.
Jede Schicht hatte ihre käuflichen Damen. Mütter verkauften aus Armut ihre Töchter, Fabriksarbeiterinnen kamen mit ihrem Lohn nicht aus und verdienten dazu. "Im kleinbürgerlichen Milieu gab es das süße Mädel, das bezahlte Liebschaften einging, und im Theatermilieu die Kleindarstellerinnen, die etwas dazuverdienen mussten." Aber auch Luxusprostituierte waren damals ein Thema.
Die käuflichen Mädchen und Frauen wurden aus den östlichen Teilen der Monarchie, vor allem aus Galizien, nach Wien gebracht. Aber auch die Platten – gefürchtete Jugendbanden aus den Vororten – schickten ihre Mädchen auf die Straße.
Bis zum Jahr 1900 war das Mindestalter für Prostituierte 14 Jahre alt, danach stieg es auf 16 Jahre an. Rechte hatten sie keine. Sie wurden dafür verantwortlich gemacht, Krankheiten zu übertragen. Die Freier im Gegenzug kamen ohne Strafe davon, wenn sie den Lohn verweigerten.
Mit der Weltausstellung 1873 wurden die Prostituierten erstmals erfasst – sie mussten ein Gesundheitsbuch nachweisen. Was allerdings nicht viele taten. Nur rund 1600 Frauen und Mädchen ließen sich registrieren. Doch im mehr oder weniger Geheimen blühte das Geschäft rund um die Weltausstellung. Die Damen flanierten über die Wege und boten den Besuchern ihre Dienste an.
Anmerkung von Zwerg: Zur HistorikerIn, deren Wortwahl im Bezug auf Prostitution "Körper verkaufen" beinhaltet und nicht (!) auf die Sexarbeit am Gürtel, oder in der Thaliastraßé, Lerchenfelderstraßé, die Kärntnerstraße, Rustenschacherallee usw. hinweist, möchte ich gar nicht viel sagen.... Die Prostitution in Wien bzw. deren Tradition auf die in der Ferne liegende Vergangenheit zu reduzieren, ist eine bewusste Meinungsmache. Nur als kleiner Denkansatz: Wie viele Jahrzehnte war die Prostitution in der Felberstraße kein Problem?
http://kurier.at/chronik/wien/der-prate ... 33.380.863
Einige Prostituierte weichen nun auf die Brunner Straße ab.
ostalgisch betrachtet, ist es eine Ära, die gerade zu Ende geht: Seit 249 Jahren ist der Prater die Vergnügungsmeile der Wiener – auch was die Prostitution betrifft (siehe unten). Doch seit wenigen Wochen ist die sündige Meile so gut wie verlassen – da traten Wohngebiet-Umwidmungen in Kraft, die das Rotlicht-Gewerbe auf eine 100-Meter-Erlaubniszone einschränkten.
Doch nicht einmal die 100 Meter sind den Straßenprostituierten geblieben. "Schaut man sich den Flächenwidmungsplan an, bleiben in Wirklichkeit 17 Meter", sagt Bezirksvorsteher Karlheinz Hora.
Pflaster wird uninteressant
Die Folge: Die Straßenzüge sind leer. „Wir hatten 40 Prostituierte im Prater. Die sind alle weg“, bestätigt Wolfgang Langer, Leiter des Referats für Prostitutionsangelegenheiten. Doch wohin? Das beobachten die Polizisten ganz genau. "Ein paar sind in die Brunner Straße nach Liesing gewechselt", sagt Langer. Waren dort früher an die 20 Damen, die gegen Bares ihre Dienste anboten, sind es nun bis zu 28.
"Einige werden auch in Laufhäuser gegangen sein", sagt Langer. Doch der Großteil, so glaubt er, kommt erst gar nicht nach Österreich, um hier an der Straße zu stehen. "Die Frauen kommen nur ein paar Tage die Woche. Da machen sie das Geld, dann fahren sie wieder nach Hause", erzählt der Polizist. Nun würden sie eben andere Städte ansteuern. "Dann fahren sie eben nach Deutschland."
Anmerkung von Zwerg: Herr Langer erweist sich wieder einmal höchst motiviert seine Ansichten zum Besten zu geben. Das Diese mit der Realität nicht übereinstimmen, scheint Niemand zu stören..... Die Frauen sind weder nach Deutschland migriert (auch wenn sich manche PolitikerInnen und deren Informationsgeber Hr. Langer dies wünschen) noch haben sie sich in Luft aufgelöst.... sie sind schlichtweg in die Illegalität getrieben worden. Das es auf der Brunnerstraße (vor den Augen der dort wieder einmal über Gebühr auftretenden Behörde) an mindestens 2 Tagen körperliche Gewalt zwischen den "alt eingesessenen und neuen" SexarbeiterInnen gegeben hat, blenden wir bewusst aus.... Und das auch nur eine der SexarbeiterInnen vom Straßenstrich 1020 Wien in ein Laufhaus gewechselt wäre, ist eine Desinformation, bei der die Frage nach dem Wissensstand der Behörden, erlaubt sein muss
Doch er schließt nicht aus, dass sich ein neuer Straßenstrich in Wien bildet. "Möglichkeiten gibt es genug", meint Langer. "Im Internet kann man sich die Industriegebiete, in denen die Straßenprostitution noch immer möglich ist, einfach raussuchen." Doch eine neue Meile habe sich bisher nicht gebildet. Dass sich ein flexibler Wander-Strich wie in Deutschland bilden könnte, hält er für unwahrscheinlich. "Die Frauen sind nicht organisiert. Und Freier brauchen fixe Orte, wo sie hinfahren können."
Anmerkung von Zwerg: Herr Langer verhöhnt an dieser Stelle die SexarbeiterInnen erneut. Die Behauptung es gäbe Plätze an welchen (sicher) gearbeitet werden kann bzw. darf ist schlicht weg der blanke Hohn! Wir bezweifeln nicht, das es ähnliche Plätze wie den Auhof gibt - Wir bezweifeln jedoch, dass man auf diesen Orten seines Lebens sicher ist. Und gerade ein Polizist sollte sich immer und ausnahmslos auf seine Aufgabe besinnen, bevor er solche haarsträubende Äußerungen tätigt.
Eine weitere Fragestellung ergibt sich aus der Tatsache: 3 300 Frauen in Wien als Kontrollprostituierte registriert. Somit brauchen 3 300 SexarbeiterInnen legale Arbeitsplätze.... Warum sind erst etwas mehr als 200 Bewilligungsverfahren für Lokale abgeschlossen?? Sollen die 3 300 Frauen in 200 Lokalen (zum Teil nur mit 1em Zimmer) arbeiten??? Warum dauert die Konzessionierung bei Manchen so lange? Und dann noch eine naive Frage: Warum dauert die Konzessionierung bei einigen Betreibern wieder gar nicht lang.... Böse Zunge erzählen von 24 Stunden bis zum Ausdruck der Behörde - Andere wieder brauchen Monate um einen Termin zu bekommen..... Man beginnt sich tatsächlich zu fragen, was da abläuft. Naiv wie man nun einmal ist.....
Dem Frieden will Bezirksvorsteher Hora noch nicht so recht trauen. "Warten wir den nächsten großen Kongress oder die nächste große Messe ab. Da kommen die Frauen gezielt hin." Eine Befürchtung wurde derweil aber nicht Realität. "Die Szene hätte ja auch ins Stuwerviertel schwappen können. Aber sogar die zehn Damen, die es hier sonst gibt, sind momentan nicht zu sehen."
Übrigens: Bisher machte die Polizei die Frauen auf das neue Verbot nur aufmerksam. Ab sofort drohen erwischten Straßenprostituierten Anzeigen und Verwaltungsstrafen in Höhe von 500 Euro.
Anmerkung von Zwerg: Die nächste Fehlinformation im Artikel - hier jedoch nahezu verständlich. Wenn JournalistInnen mit den Behörden sprechen und das Gehörte als "Tatsache" hinnehmen, so bekommt man halt das vermittelt, was die "Behörde" vermittelt haben will
Glasscherbentanz
Prostitution hat in Wien lange Tradition
Die Geschichte der Prostitution in Wien ist eine lange. Aber speziell um die Jahrhundertwende spitzte sich die Situation zu. 15.000 Frauen und Mädchen sollen damals ihren Körper verkauft haben.
"Die Hochblüte der Prostitution hat Wien ab den 1870er-Jahren erlebt", sagt Historiker Lutz Musner. Die Landbevölkerung wanderte in die Metropole ab. Gearbeitet wurde an sechs Tagen die Woche. Am Samstagabend wurde bei den "Glasscherbentänzen" gefeiert. Eine der größten Vergnügungsstätten der damaligen Zeit war Neulerchenfeld. Alkohol, Kleinkriminalität und Prostitution gingen Hand in Hand. Aber auch der Prater war als Vergnügungsviertel beliebt.
Jede Schicht hatte ihre käuflichen Damen. Mütter verkauften aus Armut ihre Töchter, Fabriksarbeiterinnen kamen mit ihrem Lohn nicht aus und verdienten dazu. "Im kleinbürgerlichen Milieu gab es das süße Mädel, das bezahlte Liebschaften einging, und im Theatermilieu die Kleindarstellerinnen, die etwas dazuverdienen mussten." Aber auch Luxusprostituierte waren damals ein Thema.
Die käuflichen Mädchen und Frauen wurden aus den östlichen Teilen der Monarchie, vor allem aus Galizien, nach Wien gebracht. Aber auch die Platten – gefürchtete Jugendbanden aus den Vororten – schickten ihre Mädchen auf die Straße.
Bis zum Jahr 1900 war das Mindestalter für Prostituierte 14 Jahre alt, danach stieg es auf 16 Jahre an. Rechte hatten sie keine. Sie wurden dafür verantwortlich gemacht, Krankheiten zu übertragen. Die Freier im Gegenzug kamen ohne Strafe davon, wenn sie den Lohn verweigerten.
Mit der Weltausstellung 1873 wurden die Prostituierten erstmals erfasst – sie mussten ein Gesundheitsbuch nachweisen. Was allerdings nicht viele taten. Nur rund 1600 Frauen und Mädchen ließen sich registrieren. Doch im mehr oder weniger Geheimen blühte das Geschäft rund um die Weltausstellung. Die Damen flanierten über die Wege und boten den Besuchern ihre Dienste an.
Anmerkung von Zwerg: Zur HistorikerIn, deren Wortwahl im Bezug auf Prostitution "Körper verkaufen" beinhaltet und nicht (!) auf die Sexarbeit am Gürtel, oder in der Thaliastraßé, Lerchenfelderstraßé, die Kärntnerstraße, Rustenschacherallee usw. hinweist, möchte ich gar nicht viel sagen.... Die Prostitution in Wien bzw. deren Tradition auf die in der Ferne liegende Vergangenheit zu reduzieren, ist eine bewusste Meinungsmache. Nur als kleiner Denkansatz: Wie viele Jahrzehnte war die Prostitution in der Felberstraße kein Problem?
http://kurier.at/chronik/wien/der-prate ... 33.380.863
Online
-
- Senior Admin
- Beiträge: 18063
- Registriert: 15.06.2006, 19:26
- Wohnort: 1050 Wien
- Ich bin: engagierter Außenstehende(r)
RE: LokalNachrichten: WIEN
Und wieder äußerst unqualifizierte Wortmeldungen von Seiten SOLWODI auf http://www.kathweb.at/site/nachrichten/ ... 58428.html
Unter Anderem ist dort zu lesen:
Der Großteil der Österreich arbeitenden Prostituierten - etwa 85 bis 90 Prozent - sind Migrantinnen, die nach der Einreise zur Abnahme ihres Passes gezwungen und dann durch Einschüchterungen, Drohungen, Gewaltanwendungen, die Unterbindung von Kontaktmöglichkeiten und den Aufbau von Abhängigkeitsbezügen in die Fallen der Menschenhändler geraten. 90 Prozent aller Prostituierten werden dazu gewaltsam gezwungen.
Gleichzeitig im Artikel hält die VertreterIn von SOLWODI fest, dass sie keinerlei Streetwork betreiben - und somit KEINE Kontakte zu SexarbeiterInnen haben.... Trotzdem geben sie Stellungnahmen ab, die jede NGO die mit der Materie vertraut ist, in das Reich der Mythen und Legenden verweisen muss.
Vielleicht täte es den VertreterInnen von SOLWODI bei ihrer Meinungsfindung (so sie denn nicht vorgegeben sein sollte) gut, wenn sie einmal ein wenig bei sexworker.at "mitfahren" würden. Wir kennen einige viele sehr viele SexarbeiterInnen die durchaus selbstbestimmt ihren Job ausüben und sich dagegen verwehren diskriminierend behandelt zu werden.
Für Opfer muss man was tun - gerade wir wissen das nur zu gut - Nur Jede und Jeden zum Opfer zu erklären, ist nicht nur falsch, sondern auch widerlich!
http://www.kathweb.at/site/nachrichten/ ... 58428.html
Unter Anderem ist dort zu lesen:
Der Großteil der Österreich arbeitenden Prostituierten - etwa 85 bis 90 Prozent - sind Migrantinnen, die nach der Einreise zur Abnahme ihres Passes gezwungen und dann durch Einschüchterungen, Drohungen, Gewaltanwendungen, die Unterbindung von Kontaktmöglichkeiten und den Aufbau von Abhängigkeitsbezügen in die Fallen der Menschenhändler geraten. 90 Prozent aller Prostituierten werden dazu gewaltsam gezwungen.
Gleichzeitig im Artikel hält die VertreterIn von SOLWODI fest, dass sie keinerlei Streetwork betreiben - und somit KEINE Kontakte zu SexarbeiterInnen haben.... Trotzdem geben sie Stellungnahmen ab, die jede NGO die mit der Materie vertraut ist, in das Reich der Mythen und Legenden verweisen muss.
Vielleicht täte es den VertreterInnen von SOLWODI bei ihrer Meinungsfindung (so sie denn nicht vorgegeben sein sollte) gut, wenn sie einmal ein wenig bei sexworker.at "mitfahren" würden. Wir kennen einige viele sehr viele SexarbeiterInnen die durchaus selbstbestimmt ihren Job ausüben und sich dagegen verwehren diskriminierend behandelt zu werden.
Für Opfer muss man was tun - gerade wir wissen das nur zu gut - Nur Jede und Jeden zum Opfer zu erklären, ist nicht nur falsch, sondern auch widerlich!
http://www.kathweb.at/site/nachrichten/ ... 58428.html
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 961
- Registriert: 01.06.2009, 13:35
- Wohnort: Niederländische Grenzregion
- Ich bin: Keine Angabe
Re: RE: LokalNachrichten: WIEN

An diesem blossem Eröffnungssatz des Artikels "Wien ist ein europäischer Knoten- und Zielpunkt für Menschenhändler" erkennt man schon die Blickrichtung. Er ist genau in Übereinstimmung mit dem, worauf Maggie McNeill in letzterer Zeit schon öfters hingewiesen hat, und dem sie diese Woche einen wunderbaren Beitrag in ihrem Blog gewidmet, dem, wie sie es nennt, "King of the Hill"-Wettbewerb: Die Art, wie sich Städte und Staaten sich so förmlich brüsten damit, Hauptknotenpunkt des Menschenhandels zu sein (wobei es schon fast mehr Knotenpunkte als Stränge zu geben scheint...).Zwerg hat geschrieben:Und wieder äußerst unqualifizierte Wortmeldungen von Seiten SOLWODI auf http://www.kathweb.at/site/nachrichten/ ... 58428.html
Siehe hier. Es wäre lächerlich, wenn es nicht so traurig wäre...
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz
Online
-
- Senior Admin
- Beiträge: 18063
- Registriert: 15.06.2006, 19:26
- Wohnort: 1050 Wien
- Ich bin: engagierter Außenstehende(r)
RE: LokalNachrichten: WIEN
Den Laufhäusern gehört die Rotlicht-Zukunft. Das Geschäft auf der Straße ist kaum noch existent. Schmuddel-Lokale bekommen keine Bewilligung mehr
Laufhäuser boomen, Schmuddel-Lokalen wird der Kampf angesagt.
Das Etablissement ist ganz nach dem Geschmack von Wolfgang Langer (Anmerkung von Zwerg - Sollte es wirklich "nach dem Geschmack" eines Polizisten gehen.... oder sollten andere Kriterien fernab von dem, was sich ein Quereinsteiger zum Thema Prostitution vorstellt, zählen? Gesetze vielleicht??). Hell, videoüberwacht, sauber. Die Alarmknöpfe funktionieren. Die Zimmer sind bestens ausgestattet. Alkohol gibt es nur zu Wucherpreisen aus dem Getränkeautomaten. Allein: Das neue Laufhaus in der Wallensteinstraße kann noch Damen vertragen – derzeit hat nur eine junge Bulgarin ein Zimmer gemietet. „Ich war schon in Deutschland und in der Schweiz. Hier ist es gut“, sagt sie.
Den Laufhäusern gehört die Rotlicht-Zukunft, davon ist Langer, Leiter des Prostitutionsreferats der Wiener Polizei, überzeugt. „Gute Laufhäuser haben sogar Wartelisten, wo Frauen bis zu einem Jahr warten müssen“, sagt Langer (Anmerkung von Zwerg - Ein weiterer Beleg für den Wissensstand des Herrn Hofrat.... Nicht Alles was BetreiberInnen erzählen, um sich selbst und ihr Geschäftsmodell gut dastehen zu lassen, entspricht auch den Tatsachen). Und die Laufhäuser werden mehr. Noch in diesem Jahr sollen zwei weitere, eines in der Landstraße, das andere in Favoriten, aufsperren (Anmerkung von Zwerg - Komisch..... Wahrscheinlich wieder ein Eilverfahren für die begünstigten Modelle - während Andere, weniger Glückliche, ein wenig länger für die Bewilligung brauchen). „Hier sind die Frauen geschützt. Zuhälter haben keinen Zutritt“, erklärt Langer (Anmerkung von Zwerg - Und wieder diese höchst fragwürdige Aussage.... Wenn so die Unbefangenheit eines Polizisten aussieht, sollte man sich Sorgen machen).
Weg vom Hinterhof
Die Prostitution in Wien ist im Wandel. Das Geschäft auf der Straße ist kaum noch existent. Schmuddel-Lokale in Hinterhöfen bekommen keine Bewilligung mehr. „Es hat ein Reinigungsprozess stattgefunden“, erklärt der Polizist.
Groß, hell, gepflegt. Im Hintergrund teils internationale Investoren, die die Lokale wie Unternehmen führen – diese Entwicklung komme den Frauen zugute. Auch der frisch eröffnete Saunaclub am Stadtrand präsentiert sich so. "Herzlich willkommen", begrüßt der Türsteher die Polizisten. In 30 Minuten sind Mädchen und Lokal kontrolliert. Zwei Herren in weißen Bademänteln löffeln ihre Suppe vom Buffet. Im Pokerzimmer läuft Fußball. "Bleibt’s halt die Halbzeit da", schlägt ein Gast lachend vor. Die Ermittler müssen weiter. "Seriöse Betreiber achten darauf, dass alles passt. Sonst stehen wir ständig vor der Tür. Und das ist schlecht fürs Geschäft", erklärt Langer.
So wie in dem kleinen Lokal im zweiten Bezirk. Ein Mitbewerber gab den Polizisten den Zund, dass hier einiges nicht passen soll. Er soll recht behalten. Fünf Frauen und ein Transvestit bieten hier ihre Dienste an. "Polizeikontrolle. Ziehen Sie sich etwas an", fordert Langer die Runde auf.
Die Damen zieren sich. Das hat einen Grund. Gleich zwei Frauen haben keinen Deckel, sind also nicht angemeldet. Die dritte hat die vorgeschriebene, wöchentliche Gesundheitsuntersuchung versäumt. Sie müssen das Lokal verlassen. "Du Chef?", versucht eine Ungarin ihren Charme spielen zu lassen. "Bitte, bitte arbeiten." Doch da kennt Langer kein Pardon. "Heute nicht mehr. Die Gesundheit ist wichtiger."
Auch bei den baulichen Vorschriften werden die Polizisten fündig. Die Tür ist mit einem nicht genehmigten Riegel verschlossen. "Wenn es hier brennt, kommen die nicht raus", ärgert sich Langer. Der Betreiber kann sich auf eine ordentliche Geldstrafe einstellen. Und auch die nicht angemeldeten Damen bekommen eine Geldbuße.
Die Glocke des Lokals läutet. Statt eine der Frauen öffnet ein Ermittler. Der Kunde ist irritiert. "Transe?", äußert er seinen Wunsch. "Heute nicht", bekommt er zur Antwort. Die Tür geht zu.
Transvestiten sind in der Szene gefragt. Im zweiten Bezirk hat sich ein Club darauf spezialisiert. Doch mit Vorschriften nimmt man es hier nicht so genau. Zwei Herrschaften haben keine Aufenthaltserlaubnis – die Fremdenpolizei nimmt sie mit. Und auch sonst findet sich ein Problem nach dem nächsten. Schimmel, fehlende Rauchmelder und Türschnallen, Kabel die aus der Decke ragen. "Abenteuerlich", urteilt Langer. Die Betreiber der letzteren Lokale haben zwei Wochen Zeit, die Mängel zu beheben. Sonst droht die Schließung.
Fakten: Rotlicht in Wien
Die Frauen 3400 Prostituierte sind in Wien gemeldet. 1500 bis 1700 gehen pro Woche zur Untersuchung und sind aktiv im Geschäft. Ein Großteil der Frauen kommt aus Rumänien. Nur eine Handvoll Österreicherinnen ist im Geschäft.
Lokale 234 Rotlicht-Lokale sind bewilligt, 60 weitere sind im Verfahren. Fast die Hälfte wird von Frauen betrieben (Anmerkung von Zwerg - woran liegt es bloß, dass wir hier völlig andere Eindrücke haben?). 1100 Prostitutionszimmer gibt es.
http://kurier.at/chronik/wien/rotlichtr ... 34.739.540
Man sieht schon.... Immer wieder finden sich Zeitungen und JournalistInnen welche bei solchen "Razzien" mittraben und das Hohelied der ausführenden Organe ungefragt mitsummen.... Wäre es nicht auch für JournalistInnen interessant ein wenig die andere Seite zu hören? Wahrscheinlich nicht - wer macht schon gerne Unbequemes, wenn es auch bequemer geht?
Alleine das Niemand auffällt, dass es 1100 Zimmer geben soll (auch diese Zahl stimmt nicht, zumindest, wenn man nur die "Genehmigten" zählt) und 3400 registrierte SexarbeiterInnen.... Klingelt da nichts?
Laufhäuser boomen, Schmuddel-Lokalen wird der Kampf angesagt.
Das Etablissement ist ganz nach dem Geschmack von Wolfgang Langer (Anmerkung von Zwerg - Sollte es wirklich "nach dem Geschmack" eines Polizisten gehen.... oder sollten andere Kriterien fernab von dem, was sich ein Quereinsteiger zum Thema Prostitution vorstellt, zählen? Gesetze vielleicht??). Hell, videoüberwacht, sauber. Die Alarmknöpfe funktionieren. Die Zimmer sind bestens ausgestattet. Alkohol gibt es nur zu Wucherpreisen aus dem Getränkeautomaten. Allein: Das neue Laufhaus in der Wallensteinstraße kann noch Damen vertragen – derzeit hat nur eine junge Bulgarin ein Zimmer gemietet. „Ich war schon in Deutschland und in der Schweiz. Hier ist es gut“, sagt sie.
Den Laufhäusern gehört die Rotlicht-Zukunft, davon ist Langer, Leiter des Prostitutionsreferats der Wiener Polizei, überzeugt. „Gute Laufhäuser haben sogar Wartelisten, wo Frauen bis zu einem Jahr warten müssen“, sagt Langer (Anmerkung von Zwerg - Ein weiterer Beleg für den Wissensstand des Herrn Hofrat.... Nicht Alles was BetreiberInnen erzählen, um sich selbst und ihr Geschäftsmodell gut dastehen zu lassen, entspricht auch den Tatsachen). Und die Laufhäuser werden mehr. Noch in diesem Jahr sollen zwei weitere, eines in der Landstraße, das andere in Favoriten, aufsperren (Anmerkung von Zwerg - Komisch..... Wahrscheinlich wieder ein Eilverfahren für die begünstigten Modelle - während Andere, weniger Glückliche, ein wenig länger für die Bewilligung brauchen). „Hier sind die Frauen geschützt. Zuhälter haben keinen Zutritt“, erklärt Langer (Anmerkung von Zwerg - Und wieder diese höchst fragwürdige Aussage.... Wenn so die Unbefangenheit eines Polizisten aussieht, sollte man sich Sorgen machen).
Weg vom Hinterhof
Die Prostitution in Wien ist im Wandel. Das Geschäft auf der Straße ist kaum noch existent. Schmuddel-Lokale in Hinterhöfen bekommen keine Bewilligung mehr. „Es hat ein Reinigungsprozess stattgefunden“, erklärt der Polizist.
Groß, hell, gepflegt. Im Hintergrund teils internationale Investoren, die die Lokale wie Unternehmen führen – diese Entwicklung komme den Frauen zugute. Auch der frisch eröffnete Saunaclub am Stadtrand präsentiert sich so. "Herzlich willkommen", begrüßt der Türsteher die Polizisten. In 30 Minuten sind Mädchen und Lokal kontrolliert. Zwei Herren in weißen Bademänteln löffeln ihre Suppe vom Buffet. Im Pokerzimmer läuft Fußball. "Bleibt’s halt die Halbzeit da", schlägt ein Gast lachend vor. Die Ermittler müssen weiter. "Seriöse Betreiber achten darauf, dass alles passt. Sonst stehen wir ständig vor der Tür. Und das ist schlecht fürs Geschäft", erklärt Langer.
So wie in dem kleinen Lokal im zweiten Bezirk. Ein Mitbewerber gab den Polizisten den Zund, dass hier einiges nicht passen soll. Er soll recht behalten. Fünf Frauen und ein Transvestit bieten hier ihre Dienste an. "Polizeikontrolle. Ziehen Sie sich etwas an", fordert Langer die Runde auf.
Die Damen zieren sich. Das hat einen Grund. Gleich zwei Frauen haben keinen Deckel, sind also nicht angemeldet. Die dritte hat die vorgeschriebene, wöchentliche Gesundheitsuntersuchung versäumt. Sie müssen das Lokal verlassen. "Du Chef?", versucht eine Ungarin ihren Charme spielen zu lassen. "Bitte, bitte arbeiten." Doch da kennt Langer kein Pardon. "Heute nicht mehr. Die Gesundheit ist wichtiger."
Auch bei den baulichen Vorschriften werden die Polizisten fündig. Die Tür ist mit einem nicht genehmigten Riegel verschlossen. "Wenn es hier brennt, kommen die nicht raus", ärgert sich Langer. Der Betreiber kann sich auf eine ordentliche Geldstrafe einstellen. Und auch die nicht angemeldeten Damen bekommen eine Geldbuße.
Die Glocke des Lokals läutet. Statt eine der Frauen öffnet ein Ermittler. Der Kunde ist irritiert. "Transe?", äußert er seinen Wunsch. "Heute nicht", bekommt er zur Antwort. Die Tür geht zu.
Transvestiten sind in der Szene gefragt. Im zweiten Bezirk hat sich ein Club darauf spezialisiert. Doch mit Vorschriften nimmt man es hier nicht so genau. Zwei Herrschaften haben keine Aufenthaltserlaubnis – die Fremdenpolizei nimmt sie mit. Und auch sonst findet sich ein Problem nach dem nächsten. Schimmel, fehlende Rauchmelder und Türschnallen, Kabel die aus der Decke ragen. "Abenteuerlich", urteilt Langer. Die Betreiber der letzteren Lokale haben zwei Wochen Zeit, die Mängel zu beheben. Sonst droht die Schließung.
Fakten: Rotlicht in Wien
Die Frauen 3400 Prostituierte sind in Wien gemeldet. 1500 bis 1700 gehen pro Woche zur Untersuchung und sind aktiv im Geschäft. Ein Großteil der Frauen kommt aus Rumänien. Nur eine Handvoll Österreicherinnen ist im Geschäft.
Lokale 234 Rotlicht-Lokale sind bewilligt, 60 weitere sind im Verfahren. Fast die Hälfte wird von Frauen betrieben (Anmerkung von Zwerg - woran liegt es bloß, dass wir hier völlig andere Eindrücke haben?). 1100 Prostitutionszimmer gibt es.
http://kurier.at/chronik/wien/rotlichtr ... 34.739.540
Man sieht schon.... Immer wieder finden sich Zeitungen und JournalistInnen welche bei solchen "Razzien" mittraben und das Hohelied der ausführenden Organe ungefragt mitsummen.... Wäre es nicht auch für JournalistInnen interessant ein wenig die andere Seite zu hören? Wahrscheinlich nicht - wer macht schon gerne Unbequemes, wenn es auch bequemer geht?
Alleine das Niemand auffällt, dass es 1100 Zimmer geben soll (auch diese Zahl stimmt nicht, zumindest, wenn man nur die "Genehmigten" zählt) und 3400 registrierte SexarbeiterInnen.... Klingelt da nichts?
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Online
-
- Senior Admin
- Beiträge: 18063
- Registriert: 15.06.2006, 19:26
- Wohnort: 1050 Wien
- Ich bin: engagierter Außenstehende(r)
RE: LokalNachrichten: WIEN
Frauen aus China nach Wien geschleppt und prostituiert: Festnahmen
Bereits seit Ende 2012 ermittelt das Landeskriminalamt Wien gegen eine chinesische Schleppergruppe. Ins Rollen gebracht wurden die Ermittlungen durch die Aussagen zweier Opfer, die sich der Polizei anvertraut hatten. Die beiden Frauen mussten für ihre Schleppungen aus China nach Österreich bezahlen, indem sie sich in illegalen Massagesalons prostituierten, berichtet nun die Exekutive.
Die Frauen hatten bei den Ermittlern angegeben, dass sie von China über eine Kontaktperson nach Österreich geschleppt worden seien. Über Umwege in Wien angekommen, mussten sie ihre Pässe und andere Dokumente abgeben. Dann wurden sie ins Flüchtlingslager Traiskirchen gebracht, wo sie um Asyl ansuchen mussten. Ihnen wurden in weiterer Folge Kontrollkarten besorgt, sodass sie berechtigt waren, der Prostitution nachzugehen.
Durch die Einvernahmen und weiteren Ermittlungen konnten insgesamt sechs Opfer ausfindig gemacht werden. Am 28.10.2013 klickten schließlich die Handschellen für die beiden Haupttäter, berichtet die Polizei.
Illegale Massagestudios geschlossen
Die selbst aus China stammenden Verdächtigen – der Mann ist 35, die Frau 29 Jahre alt – brachten die Frauen in illegale Massagesalons in Wien. Sie nahmen ihnen die Pässe und andere persönliche Dokumente ab. Dann sagten sie den Opfern, dass sie die Kosten für die Reise von China nach Österreich abzuarbeiten hätten. Sie redeten ihnen ein, dass sie immense Kosten tragen mussten und riesigen Aufwand betrieben hätten, um sie nach Wien zu bringen. Die Frauen mussten zig tausend Euro abarbeiten. In einem Fall ging es beispielsweise um 30.000 Euro.
Am 28. Oktober schlugen die Kriminalbeamten zu und nahmen das Duo fest. Bei Hausdurchsuchungen stellten die Ermittler 20.000 Euro sicher. Drei illegale Massagesalons in verschiedenen Gegenden Wiens wurden geschlossen. Eine Kontaktperson in China stellte die Verbindung zu den Opfern her.
Die beiden Tatverdächtigen befinden sich nun in Haft.
(APA/Red.)
http://www.vienna.at/frauen-aus-china-n ... en/3771694
Wenn ein Verbrechen geschehen ist, so soll die Polizei handeln - Gut so! Ich frage mich nur ein klein wenig, warum man hierzu ein Jahr Ermittlung benötigt. Hoffentlich sind dieses Mal die Ermittlungsergebnisse eindeutig - denn beim letzten großen Menschenhandelsprozess in Wien wo man über viele Monate "ermittelt" hat, war dem nicht so. Anders kann ich mir sonst nicht erklären, warum Angeklagte bei der Urteilsverkündung geklatscht haben und die Strafen teiweilse bedingt ausgesprochen wurden.
Wenn es was ist, so soll es bekämpft werden - nur bitte: Nehmt auf das Wohl der vergewaltigten Frauen dabei Rücksicht - Es handelt sich in solchen Fällen nicht um Sexarbeit, sondern um erbärmliche Vergewaltigung, wenn Jemand gegen seinen Willen zu geschlechtlichen Handlungen genötigt wurde.
Nachher Fotos in der Weltgeschichte herzu zeigen (von grün und blaugeschlagenen Körpern) und gleichzeitig zu sagen "wir haben schon monatelang zugesehen" ist meines Erachtens höchst problematisch. Besonders im Hinblick darauf, dass die Recherche in vielen Fällen nicht für ein eindeutiges Urteil gereicht hat.
Bereits seit Ende 2012 ermittelt das Landeskriminalamt Wien gegen eine chinesische Schleppergruppe. Ins Rollen gebracht wurden die Ermittlungen durch die Aussagen zweier Opfer, die sich der Polizei anvertraut hatten. Die beiden Frauen mussten für ihre Schleppungen aus China nach Österreich bezahlen, indem sie sich in illegalen Massagesalons prostituierten, berichtet nun die Exekutive.
Die Frauen hatten bei den Ermittlern angegeben, dass sie von China über eine Kontaktperson nach Österreich geschleppt worden seien. Über Umwege in Wien angekommen, mussten sie ihre Pässe und andere Dokumente abgeben. Dann wurden sie ins Flüchtlingslager Traiskirchen gebracht, wo sie um Asyl ansuchen mussten. Ihnen wurden in weiterer Folge Kontrollkarten besorgt, sodass sie berechtigt waren, der Prostitution nachzugehen.
Durch die Einvernahmen und weiteren Ermittlungen konnten insgesamt sechs Opfer ausfindig gemacht werden. Am 28.10.2013 klickten schließlich die Handschellen für die beiden Haupttäter, berichtet die Polizei.
Illegale Massagestudios geschlossen
Die selbst aus China stammenden Verdächtigen – der Mann ist 35, die Frau 29 Jahre alt – brachten die Frauen in illegale Massagesalons in Wien. Sie nahmen ihnen die Pässe und andere persönliche Dokumente ab. Dann sagten sie den Opfern, dass sie die Kosten für die Reise von China nach Österreich abzuarbeiten hätten. Sie redeten ihnen ein, dass sie immense Kosten tragen mussten und riesigen Aufwand betrieben hätten, um sie nach Wien zu bringen. Die Frauen mussten zig tausend Euro abarbeiten. In einem Fall ging es beispielsweise um 30.000 Euro.
Am 28. Oktober schlugen die Kriminalbeamten zu und nahmen das Duo fest. Bei Hausdurchsuchungen stellten die Ermittler 20.000 Euro sicher. Drei illegale Massagesalons in verschiedenen Gegenden Wiens wurden geschlossen. Eine Kontaktperson in China stellte die Verbindung zu den Opfern her.
Die beiden Tatverdächtigen befinden sich nun in Haft.
(APA/Red.)
http://www.vienna.at/frauen-aus-china-n ... en/3771694
Wenn ein Verbrechen geschehen ist, so soll die Polizei handeln - Gut so! Ich frage mich nur ein klein wenig, warum man hierzu ein Jahr Ermittlung benötigt. Hoffentlich sind dieses Mal die Ermittlungsergebnisse eindeutig - denn beim letzten großen Menschenhandelsprozess in Wien wo man über viele Monate "ermittelt" hat, war dem nicht so. Anders kann ich mir sonst nicht erklären, warum Angeklagte bei der Urteilsverkündung geklatscht haben und die Strafen teiweilse bedingt ausgesprochen wurden.
Wenn es was ist, so soll es bekämpft werden - nur bitte: Nehmt auf das Wohl der vergewaltigten Frauen dabei Rücksicht - Es handelt sich in solchen Fällen nicht um Sexarbeit, sondern um erbärmliche Vergewaltigung, wenn Jemand gegen seinen Willen zu geschlechtlichen Handlungen genötigt wurde.
Nachher Fotos in der Weltgeschichte herzu zeigen (von grün und blaugeschlagenen Körpern) und gleichzeitig zu sagen "wir haben schon monatelang zugesehen" ist meines Erachtens höchst problematisch. Besonders im Hinblick darauf, dass die Recherche in vielen Fällen nicht für ein eindeutiges Urteil gereicht hat.
-
- PlatinStern
- Beiträge: 825
- Registriert: 16.06.2011, 21:03
- Wohnort: Bielefeld
- Ich bin: Keine Angabe
RE: LokalNachrichten: WIEN
Der Freier mit der Polizeimarke
Die Wiener Polizei hebt mit verdeckten Ermittlern illegale Bordelle aus. Ein heikles Unterfangen.
Die Wunderwaffe der Wiener Polizei gegen illegale Bordelle ist 1,75 Meter groß, trägt Jeans und einen hellblauen Pulli. Nennen wir ihn Franz Krainer.
Donnerstag, 14 Uhr, Wien-Neubau: Erster Stock, Top 4. Krainer klingelt, verschwindet dann in der Altbauwohnung. Laut dem Türschild residiert hier ein luxuriöser Massagesalon.
"Schuhe ausziehen", sagt eine Frau. Eine Zimmertür fällt ins Schloss. "Cola, Fanta, Sprite?", fragt die Frauenstimme. Krainer wählt Cola, bevor die entscheidenden Sätze fallen. Es geht um Sex und den Preis dafür. "150 Euro" für das volle Programm.
Im Halbstock hallen die Sätze durch den Raum. Ein Kriminalist hat via Handy den vermeintlichen Freier belauscht. Vermeintlich? Krainer ist ein verdeckter Ermittler. Einen Augenblick später klingelt es erneut. Diesmal lauter, länger. Die "Salon"-Tür geht auf, Wolfgang Langer, ein groß gewachsener Polizeijurist, zwei Kriminalisten und eine Beamtin treten ein. Langer, der Chef des Prostitutionsreferats der Polizei, stellt sich vor und sagt: "Ihr Lokal wird behördlich geschlossen."
Für Langer ist es eine neue Phase in einem langwierigen Prozess: Sein Team ist hauptverantwortlich für die Umsetzung des Wiener Prostitutionsgesetzes. Sie setzten strenge Regeln in einem Milieu durch, das lange Zeit nur seine eigenen kannte. Rund 450 Bordelle gab es vor der Ende 2011 in Kraft getretenen Novelle. Nun sind es nur mehr 263 bewilligte Etablissements, für 28 läuft das Verfahren. Geprüft wird alles, von A für die Abluftanlage bis zu Z für das Ziviltechniker-Gutachten. Viele ließen die Rollbalken runter.
Jetzt geht es um jene, die versteckt oder gut getarnt ihr Lokal betreiben. 14 solcher Betriebe schlossen die Beamten bereits. Das Landesgesetz gibt der Exekutive hierfür ein großzügiges Ermittlungsinstrument – den Einsatz von verdeckten Ermittlern. "Das ist nötig, weil das schwierige Amtshandlungen sind", sagt Langer.
"Nur Massagen"
Ein Rundgang in der sanierten Altbauwohnung zeigt, weshalb das so ist. Duftkerzen und Vasen zieren Abstellflächen, in einer Vitrine reihen sich Glasfläschchen mit Essenzen wie der weißen Waldrebe. An der Wand hängt ein Diplom zur "Aromaberaterin", in den schmucken Zimmern sind Massage-Liegen. Geworben wird im Internet mit halb nackten Frauen und Wellness. Dazu kommt noch eine selbstbewusste Frau, die sich als Chefin der fünf "Masseurinnen" vorstellt: "Wir machen nur Massagen!" Nichts weist explizit darauf hin, dass hier Sex angeboten wird.
Krainer spielt weiterhin den Freier. Seine Personalien werden notiert. Zum Abschied sagt er noch: "Bitte schicken Sie mir keine Ladung. Ich bin verheiratet." Dann verschwindet er. Sein Unterfangen war heikel. Ein verdeckter Ermittler darf niemanden zu einer illegalen Tat anstacheln. Deshalb hat er zugewartet, bis die "Masseurin" die Details ansprach.
Der Zugriff war kein Schnellschuss. Die Beamten hatten schon Freier befragt, das Haus observiert, die Homepage-Inhalte kopiert. In der Wohnung sichern sie Beweise: Sie fotografieren die spärliche Kleidung der Frauen, suchen nach gebrauchten Kondomen. "Das Tiefkühlfach", sagt ein Beamter, "ist ein beliebtes Versteck". Fündig wird er nicht.
"Mehr Zwang"
Wie viele Geheimbordelle es in Wien gibt, weiß auch Langer nicht. In illegalen Lokalen, sagt er, sei "der Anteil an Zwangsverhältnissen größer". Der Jurist meint sowohl ökonomische als auch physische, also strafrechtlich relevante Zwänge.
Im Vorraum überreicht die Chefin Langer ein Handy. "Unser Anwalt", sagt sie. Langer klärt ihn auf, kündigt die Anzeige an, überreicht dann der Frau ein Info-Blatt. Sie kann Berufung einlegen.
Die Frauen packen ihre Sachen. Ihnen droht eine Anzeige wegen illegaler Prostitution. In die Wohnung, die versiegelt wird, dürfen sie nicht mehr zurück. "Es geht nicht um Strafen. Wir wollen sie in die Legalität bringen", sagt ein Kriminalist.
Als Letzte räumt die Chefin ihren Salon. Sie macht die Kerzen aus, dreht das Licht ab. Dann bringt Langer den "Versiegelt"-Aufkleber an der Tür an. Für ihn war es ein Erfolg: "In keinem illegalen Bordell kann man sich sicher sein, dass wir nicht vor der Tür stehen."
FAKTEN: Das Wiener Rotlicht
Bordelle benötigen eine Genehmigung, Betreiber müssen "zuverlässig" – keine einschlägigen Vorstrafen – sein. Straßenprostitution ist im Wohngebiet verboten, im Grünland und Betriebsgebiet erlaubt.
263 Bordelle sind bewilligt, 28 im Verfahren. Vor dem neuen Gesetz waren es 450. 3400 Prostituierte sind gemeldet.Die Hälfte ist aktiv.
http://kurier.at/chronik/wien/der-freie ... 52.610.973
Die Wiener Polizei hebt mit verdeckten Ermittlern illegale Bordelle aus. Ein heikles Unterfangen.
Die Wunderwaffe der Wiener Polizei gegen illegale Bordelle ist 1,75 Meter groß, trägt Jeans und einen hellblauen Pulli. Nennen wir ihn Franz Krainer.
Donnerstag, 14 Uhr, Wien-Neubau: Erster Stock, Top 4. Krainer klingelt, verschwindet dann in der Altbauwohnung. Laut dem Türschild residiert hier ein luxuriöser Massagesalon.
"Schuhe ausziehen", sagt eine Frau. Eine Zimmertür fällt ins Schloss. "Cola, Fanta, Sprite?", fragt die Frauenstimme. Krainer wählt Cola, bevor die entscheidenden Sätze fallen. Es geht um Sex und den Preis dafür. "150 Euro" für das volle Programm.
Im Halbstock hallen die Sätze durch den Raum. Ein Kriminalist hat via Handy den vermeintlichen Freier belauscht. Vermeintlich? Krainer ist ein verdeckter Ermittler. Einen Augenblick später klingelt es erneut. Diesmal lauter, länger. Die "Salon"-Tür geht auf, Wolfgang Langer, ein groß gewachsener Polizeijurist, zwei Kriminalisten und eine Beamtin treten ein. Langer, der Chef des Prostitutionsreferats der Polizei, stellt sich vor und sagt: "Ihr Lokal wird behördlich geschlossen."
Für Langer ist es eine neue Phase in einem langwierigen Prozess: Sein Team ist hauptverantwortlich für die Umsetzung des Wiener Prostitutionsgesetzes. Sie setzten strenge Regeln in einem Milieu durch, das lange Zeit nur seine eigenen kannte. Rund 450 Bordelle gab es vor der Ende 2011 in Kraft getretenen Novelle. Nun sind es nur mehr 263 bewilligte Etablissements, für 28 läuft das Verfahren. Geprüft wird alles, von A für die Abluftanlage bis zu Z für das Ziviltechniker-Gutachten. Viele ließen die Rollbalken runter.
Jetzt geht es um jene, die versteckt oder gut getarnt ihr Lokal betreiben. 14 solcher Betriebe schlossen die Beamten bereits. Das Landesgesetz gibt der Exekutive hierfür ein großzügiges Ermittlungsinstrument – den Einsatz von verdeckten Ermittlern. "Das ist nötig, weil das schwierige Amtshandlungen sind", sagt Langer.
"Nur Massagen"
Ein Rundgang in der sanierten Altbauwohnung zeigt, weshalb das so ist. Duftkerzen und Vasen zieren Abstellflächen, in einer Vitrine reihen sich Glasfläschchen mit Essenzen wie der weißen Waldrebe. An der Wand hängt ein Diplom zur "Aromaberaterin", in den schmucken Zimmern sind Massage-Liegen. Geworben wird im Internet mit halb nackten Frauen und Wellness. Dazu kommt noch eine selbstbewusste Frau, die sich als Chefin der fünf "Masseurinnen" vorstellt: "Wir machen nur Massagen!" Nichts weist explizit darauf hin, dass hier Sex angeboten wird.
Krainer spielt weiterhin den Freier. Seine Personalien werden notiert. Zum Abschied sagt er noch: "Bitte schicken Sie mir keine Ladung. Ich bin verheiratet." Dann verschwindet er. Sein Unterfangen war heikel. Ein verdeckter Ermittler darf niemanden zu einer illegalen Tat anstacheln. Deshalb hat er zugewartet, bis die "Masseurin" die Details ansprach.
Der Zugriff war kein Schnellschuss. Die Beamten hatten schon Freier befragt, das Haus observiert, die Homepage-Inhalte kopiert. In der Wohnung sichern sie Beweise: Sie fotografieren die spärliche Kleidung der Frauen, suchen nach gebrauchten Kondomen. "Das Tiefkühlfach", sagt ein Beamter, "ist ein beliebtes Versteck". Fündig wird er nicht.
"Mehr Zwang"
Wie viele Geheimbordelle es in Wien gibt, weiß auch Langer nicht. In illegalen Lokalen, sagt er, sei "der Anteil an Zwangsverhältnissen größer". Der Jurist meint sowohl ökonomische als auch physische, also strafrechtlich relevante Zwänge.
Im Vorraum überreicht die Chefin Langer ein Handy. "Unser Anwalt", sagt sie. Langer klärt ihn auf, kündigt die Anzeige an, überreicht dann der Frau ein Info-Blatt. Sie kann Berufung einlegen.
Die Frauen packen ihre Sachen. Ihnen droht eine Anzeige wegen illegaler Prostitution. In die Wohnung, die versiegelt wird, dürfen sie nicht mehr zurück. "Es geht nicht um Strafen. Wir wollen sie in die Legalität bringen", sagt ein Kriminalist.
Als Letzte räumt die Chefin ihren Salon. Sie macht die Kerzen aus, dreht das Licht ab. Dann bringt Langer den "Versiegelt"-Aufkleber an der Tür an. Für ihn war es ein Erfolg: "In keinem illegalen Bordell kann man sich sicher sein, dass wir nicht vor der Tür stehen."
FAKTEN: Das Wiener Rotlicht
Bordelle benötigen eine Genehmigung, Betreiber müssen "zuverlässig" – keine einschlägigen Vorstrafen – sein. Straßenprostitution ist im Wohngebiet verboten, im Grünland und Betriebsgebiet erlaubt.
263 Bordelle sind bewilligt, 28 im Verfahren. Vor dem neuen Gesetz waren es 450. 3400 Prostituierte sind gemeldet.Die Hälfte ist aktiv.
http://kurier.at/chronik/wien/der-freie ... 52.610.973
Online
-
- Senior Admin
- Beiträge: 18063
- Registriert: 15.06.2006, 19:26
- Wohnort: 1050 Wien
- Ich bin: engagierter Außenstehende(r)
Noch erschütternder wird es im 2. Teil des Artikels:
Fiskus sieht Prostituierte ab sofort als Angestellte an
Rechtsprechung. Im heimischen Rotlicht rumort es gewaltig. Der Grund dafür ist ein einheitlicher Schrieb der Finanzämter, der in diesen Tagen bei Bordellbetreibern eintrudelt. Ab 1. April, so steht es geschrieben, werden Sexarbeiterinnen in "Bordellen", "Saunaclubs" und "Massagestudios" steuerrechtlich nicht mehr wie Selbstständige, sondern wie Arbeitnehmerinnen behandelt – sprich: Sie sind lohnsteuerpflichtig.
Der Fiskus beruft sich dabei auf die neueste Rechtsprechung. Diese befasste sich mit einem Bordellbetreiber, der wegen eines Bescheids bis vor den Verwaltungsgerichtshof zog. Das oberste Gericht bestätigte, dass seine Prostituierten wie Angestellte arbeiten würden.
Zuhälterei
Das könnte viele Probleme nach sich ziehen. Das berichtet Herr G., ein Urgestein im oberösterreichischen Rotlicht. Bisher führten Frauen, die in seinen Lokalen tätig waren, eine 250 Euro Pauschale über ihn ab. Zukünftig müsste er rund 1000 Euro Lohnsteuer einbehalten und abführen. Der Teufel liegt laut G. im Detail: "Wenn ich das Geld einbehalte, mache ich mich strafbar." Nach gängiger Rechtsansicht würde das den Tatbestand der Zuhälterei erfüllen.
Mit einer Anstellung seien Frauen auch weisungsgebunden, sagt Christian Knappik, Sprecher der Plattform sexworker.at. "Das darf es nicht geben." Sei der Bordellbetreiber der Chef, gehe dies zulasten der Selbstbestimmung. Frauen könnten nicht selbst entscheiden, wie sie arbeiten.
http://kurier.at/chronik/wien/der-freie ... n-52612585
Fiskus sieht Prostituierte ab sofort als Angestellte an
Rechtsprechung. Im heimischen Rotlicht rumort es gewaltig. Der Grund dafür ist ein einheitlicher Schrieb der Finanzämter, der in diesen Tagen bei Bordellbetreibern eintrudelt. Ab 1. April, so steht es geschrieben, werden Sexarbeiterinnen in "Bordellen", "Saunaclubs" und "Massagestudios" steuerrechtlich nicht mehr wie Selbstständige, sondern wie Arbeitnehmerinnen behandelt – sprich: Sie sind lohnsteuerpflichtig.
Der Fiskus beruft sich dabei auf die neueste Rechtsprechung. Diese befasste sich mit einem Bordellbetreiber, der wegen eines Bescheids bis vor den Verwaltungsgerichtshof zog. Das oberste Gericht bestätigte, dass seine Prostituierten wie Angestellte arbeiten würden.
Zuhälterei
Das könnte viele Probleme nach sich ziehen. Das berichtet Herr G., ein Urgestein im oberösterreichischen Rotlicht. Bisher führten Frauen, die in seinen Lokalen tätig waren, eine 250 Euro Pauschale über ihn ab. Zukünftig müsste er rund 1000 Euro Lohnsteuer einbehalten und abführen. Der Teufel liegt laut G. im Detail: "Wenn ich das Geld einbehalte, mache ich mich strafbar." Nach gängiger Rechtsansicht würde das den Tatbestand der Zuhälterei erfüllen.
Mit einer Anstellung seien Frauen auch weisungsgebunden, sagt Christian Knappik, Sprecher der Plattform sexworker.at. "Das darf es nicht geben." Sei der Bordellbetreiber der Chef, gehe dies zulasten der Selbstbestimmung. Frauen könnten nicht selbst entscheiden, wie sie arbeiten.
http://kurier.at/chronik/wien/der-freie ... n-52612585
-
- ModeratorIn
- Beiträge: 1242
- Registriert: 17.03.2007, 15:18
- Wohnort: Umgebung Wien
- Ich bin: Keine Angabe
Re: RE: LokalNachrichten: WIEN
Bei der Begutachtung des Wiener Prostitutionsgesetzes hat das Sexworker Forum genau vor derartigen Umtrieben der Polizei gewarnt: Wie aus dem Ablauf hervorgeht, wurde eine verdeckte Ermittlung durchgeführt, aber die Betroffenen davon nicht einmal informiert. Das ist eine Verletzung von Grundrechten. Unten wird das im Detail begründet.Melanie_NRW hat geschrieben:Die Wiener Polizei hebt mit verdeckten Ermittlern illegale Bordelle aus. Ein heikles Unterfangen.
[...]
Krainer wählt Cola, bevor die entscheidenden Sätze fallen. Es geht um Sex und den Preis dafür. "150 Euro" für das volle Programm.
Im Halbstock hallen die Sätze durch den Raum. Ein Kriminalist hat via Handy den vermeintlichen Freier belauscht. Vermeintlich? Krainer ist ein verdeckter Ermittler. Einen Augenblick später klingelt es erneut. Diesmal lauter, länger. Die "Salon"-Tür geht auf, Wolfgang Langer, ein groß gewachsener Polizeijurist, zwei Kriminalisten und eine Beamtin treten ein. Langer, der Chef des Prostitutionsreferats der Polizei, stellt sich vor und sagt: "Ihr Lokal wird behördlich geschlossen."
[...]
Krainer spielt weiterhin den Freier. Seine Personalien werden notiert. Zum Abschied sagt er noch: "Bitte schicken Sie mir keine Ladung. Ich bin verheiratet." Dann verschwindet er. Sein Unterfangen war heikel. Ein verdeckter Ermittler darf niemanden zu einer illegalen Tat anstacheln. Deshalb hat er zugewartet, bis die "Masseurin" die Details ansprach.
http://kurier.at/chronik/wien/der-freie ... 52.610.973
1.) Als Eingriff in das Privatleben muss eine verdeckte Ermittlung gesetzmäßig sein. Dazu reicht nach EGMR = Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte, nicht aus, dass ein Gesetz diese Ermittlung erlaubt, sondern das Gesetz muss auch noch Grundrechtsgarantien sicherstellen, wie unabhängige Kontrolle, Informationspflichten, unabhängiges Beschwerdeverfahren. Im Wiener Prostitutionsgesetz gibt es diese Garantien nicht. (Vergleichbar ist das frühere Militärbefugnis-Gesetz, wo solche Garantien ebenfalls fehlten, weshalb es 2004 vom VfGH = österr. Verfassungsgerichtshof als verfassungswidrig aufgehoben wurde.) Das Sicherheitspolizeigesetz und die Strafprozessordnung enthalten zwar solche Garantien, diese Gesetze wurden jedoch im konkreten Fall offenbar nicht angewandt. (Sie sind nur im Strafrecht relevant.)
2.) Eine verdeckte Ermittlung darf auch nur durchgeführt werden, wenn der Eingriff in Grundrechte verhältnismäßig zum Schutz von hochrangigen Rechtsgütern ist (z.B. Verbrechensbekämpfung). Für die Einhaltung von Verwaltungsvorschriften sind massive Polizei-Eingriffe unverhältnismäßig (EGMR,Buck gg Deutschland, zu einer richterlich angeordneten (!) Hausdurchsuchung), wobei Prostitution von vorne herein nichts mit Verbrechen zu tun hat (z.B. Urteile von EuGH = Gerichtshof der Europäischen Union, und VwGH = österreichischer Verwaltungsgerichtshof). Auch zum Mithören privater Gespräche, wie oben beschrieben, gibt es Erkenntnisse des VwGH.
3.) Durch das Verhalten des verdeckten Ermittlers wurden die Sexarbeiterinnen möglicherweise auch erniedrigender Behandlung ausgesetzt (z.B. Nacktheit vor Polizei): Hier handelt es sich dann um Verletzungen des Folterverbots (Art 3 EMRK), die durch nichts gerechtfertigt sind.
Wenn der Bericht von einer "heiklen" Polizeitätigkeit spricht, dann ist "heikel" wohl eher eine Umschreibung für ein Vorgehen, das nach den obigen Überlegungen den Eindruck von verfassungswidrigem Polizeihandeln hinterlässt. Indem die Polizei die verdeckte Ermittlung den Betroffenen gegenüber geheim hält, entsteht auch der Eindruck, dass den zuständigen leitenden Beamten diese Rechtswidrigkeit bewusst sein könnte, und sie dies vertuschen wollen. Wenn dieser Eindruck zutrifft, wäre das dann ein rechtswidriges Handeln, das im vollen Bewusstsein der Rechtswidrigkeit gesetzt wird, also Amtsmissbrauch.
-
- Gelehrte(r)
- Beiträge: 381
- Registriert: 22.03.2012, 21:57
- Ich bin: Keine Angabe
(Sollte es die falsche Rubrik sein, bitte verschieben)
Prostitution: Europa geht Richtung Verbot
"Der Wind weht Richtung Schweden": Legalisierung von Sexarbeit diene dem Menschenhandel, argumentieren die einen. Freierbestrafung dränge Frauen in den Untergrund, fürchten die anderen
Straßburg/Wien - Vier Minuten hatte Mary Honeyball Zeit, um die Abgeordneten des Europäischen Parlaments von ihrem Anliegen zu überzeugen. Menschenhandel und Prostitution stünden im direkten Zusammenhang, liberale Gesetze, wie etwa in Deutschland oder den Niederlanden, verstärkten diese Tendenz, trug die britische Abgeordnete überzeugt vor.
Mit großer Mehrheit von 343 zu 139 Stimmen nahmen die Abgeordneten am Mittwoch ihren Vorschlag an, zwar nicht Prostitution, dafür aber den Kauf von sexuellen Diensten unter Strafe zu stellen. Noch ist die Resolution nicht bindend, könnte aber weitreichende Konsequenzen haben.
Menschenwürde im Fokus
In ihrer Recherche habe sie viele Opfer von Menschenhandel kennengelernt, die innerhalb der EU von Land zu Land verkauft worden seien. "Viele sind drogenabhängig oder wurden missbraucht, die meisten rutschen aus Armut in die Prostitution", führte Honeyball aus. "In jeder Form ist Prostitution eine Verletzung der Menschenwürde."
In Schweden, wo die Freierbestrafung 1999 eingeführt wurde, habe sich die Prostitution und Menschenhandel signifikant verringert, erklärt ein Sprecher von Honeyball am Telefon: "Das Modell ist der Schlüssel zur Gleichstellung". Auch Norwegen und Island bestrafen die Käufer.
Eine ähnliche Stoßrichtung wie Honeyball verfolgt auch Alice Schwarzer in Deutschland oder Annelise Rohrer in Österreich, die "drakonische Strafen" für Freier fordert.
In der Frage, ob eher eine Liberalisierung oder ein Verbot besser für den Kampf gegen Menschenhandel geeignet ist, sind die EU-Staaten noch uneins. Viele deutsche und niederländische Abgeordnete hatten gegen Honeyballs Bericht gestimmt, der einem generellen Prostitutionsverbot gleichkommen würde.
Strenge Auflagen in meisten Mitgliedsstaaten
Ulrike Lunacek, Vizepräsidentin der Grünen im Europarlament, kritisiert, dass auch Frauen, die sich zwar aus Geldnot aber aus freien Stücken für Sexarbeit entschieden haben, kriminalisiert würden.
Betrachtet man die Entwicklungen der einzelnen EU-Länder in den vergangenen Jahren, ist der Trend eindeutig: Ohne Einschränkung ist Prostitution nur in Österreich und Ungarn erlaubt.
In den meisten anderen Mitgliedstaaten ist Sexarbeit an strenge Auflagen gebunden oder es wird bereits über ein Verbot diskutiert. Erst im Dezember 2013 verabschiedete Frankreich die Freierbestrafung nach langjähriger Debatte.
"Die aktuellen Änderungen in Europa zeigen: Der Wind weht Richtung Schweden", schreibt Mary Honeyball am Donnerstag per E-Mail. (Julia Herrnböck, DER STANDARD, 28.2.2014)
http://derstandard.at/1392686639626/Pro ... ung-Verbot
Prostitution: Europa geht Richtung Verbot
"Der Wind weht Richtung Schweden": Legalisierung von Sexarbeit diene dem Menschenhandel, argumentieren die einen. Freierbestrafung dränge Frauen in den Untergrund, fürchten die anderen
Straßburg/Wien - Vier Minuten hatte Mary Honeyball Zeit, um die Abgeordneten des Europäischen Parlaments von ihrem Anliegen zu überzeugen. Menschenhandel und Prostitution stünden im direkten Zusammenhang, liberale Gesetze, wie etwa in Deutschland oder den Niederlanden, verstärkten diese Tendenz, trug die britische Abgeordnete überzeugt vor.
Mit großer Mehrheit von 343 zu 139 Stimmen nahmen die Abgeordneten am Mittwoch ihren Vorschlag an, zwar nicht Prostitution, dafür aber den Kauf von sexuellen Diensten unter Strafe zu stellen. Noch ist die Resolution nicht bindend, könnte aber weitreichende Konsequenzen haben.
Menschenwürde im Fokus
In ihrer Recherche habe sie viele Opfer von Menschenhandel kennengelernt, die innerhalb der EU von Land zu Land verkauft worden seien. "Viele sind drogenabhängig oder wurden missbraucht, die meisten rutschen aus Armut in die Prostitution", führte Honeyball aus. "In jeder Form ist Prostitution eine Verletzung der Menschenwürde."
In Schweden, wo die Freierbestrafung 1999 eingeführt wurde, habe sich die Prostitution und Menschenhandel signifikant verringert, erklärt ein Sprecher von Honeyball am Telefon: "Das Modell ist der Schlüssel zur Gleichstellung". Auch Norwegen und Island bestrafen die Käufer.
Eine ähnliche Stoßrichtung wie Honeyball verfolgt auch Alice Schwarzer in Deutschland oder Annelise Rohrer in Österreich, die "drakonische Strafen" für Freier fordert.
In der Frage, ob eher eine Liberalisierung oder ein Verbot besser für den Kampf gegen Menschenhandel geeignet ist, sind die EU-Staaten noch uneins. Viele deutsche und niederländische Abgeordnete hatten gegen Honeyballs Bericht gestimmt, der einem generellen Prostitutionsverbot gleichkommen würde.
Strenge Auflagen in meisten Mitgliedsstaaten
Ulrike Lunacek, Vizepräsidentin der Grünen im Europarlament, kritisiert, dass auch Frauen, die sich zwar aus Geldnot aber aus freien Stücken für Sexarbeit entschieden haben, kriminalisiert würden.
Betrachtet man die Entwicklungen der einzelnen EU-Länder in den vergangenen Jahren, ist der Trend eindeutig: Ohne Einschränkung ist Prostitution nur in Österreich und Ungarn erlaubt.
In den meisten anderen Mitgliedstaaten ist Sexarbeit an strenge Auflagen gebunden oder es wird bereits über ein Verbot diskutiert. Erst im Dezember 2013 verabschiedete Frankreich die Freierbestrafung nach langjähriger Debatte.
"Die aktuellen Änderungen in Europa zeigen: Der Wind weht Richtung Schweden", schreibt Mary Honeyball am Donnerstag per E-Mail. (Julia Herrnböck, DER STANDARD, 28.2.2014)
http://derstandard.at/1392686639626/Pro ... ung-Verbot
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 135
- Registriert: 21.11.2012, 10:36
- Ich bin: Keine Angabe
Online
-
- Senior Admin
- Beiträge: 18063
- Registriert: 15.06.2006, 19:26
- Wohnort: 1050 Wien
- Ich bin: engagierter Außenstehende(r)
Haft für Chef eines Prostituierten-Rings 40-jähriger Bulgare "belieferte" Wiener Straßenstrich mit Mädchen. Haft auch für Lebensgefährtin.
Die maßgeblichen Personen einer bulgarischen Menschenhändler-Bande, die seit 2009 junge Frauen nach Österreich gebracht und in der Bundeshauptstadt der Prostitution zugeführt hatte, sind am Dienstagnachmittag im Straflandesgericht rechtskräftig zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Shtiliyan A. (40) fasste sechs Jahre, seine Lebensgefährtin Asya R. (39) dreieinhalb Jahre unbedingt aus.
Die Staatsanwaltschaft Wien hatte in dieser Sache gegen insgesamt 16 Personen ermittelt. Allesamt stammen aus derselben südbulgarischen Kleinstadt. Sie "belieferten" den Straßenstrich in Wien mit jungen Mädchen, indem sie diese in ihrer Heimat teilweise unter Vorspiegelung falscher Tatsachen anwarben. So versprach man einer von ihnen einen Job als Altenpflegerin. An die 80, in Österreich und im Ausland tätige Personen soll die Organisation insgesamt umfasst haben, die nicht streng hierarchisch aufgebaut war, sondern eine vergleichsweise flache Führungsebene hatte.
Shtiliyan A. hatte in dieser Struktur "eine maßgebliche Stellung, war Streitschlichter, eine Autoritätsperson und jemand, auf den man gehört hat", bilanzierte Richter Ulrich Nachtlberger am Ende des Beweisverfahrens. Dem rechtskräftigen Urteil zufolge führte der Zuhälter sechs Mädchen der Prostitution zu, ließ diese engmaschig überwachen - drei wurden in seiner eigenen Wohnung untergebracht und waren somit beinahe einer Rund-um-die Uhr-Kontrolle ausgesetzt - und nahm ihnen ihre gesamten Einnahmen ab. "Ich hab' mir das ausgerechnet, Sie haben damit so viel verdient wie zwei Hofräte des Obersten Gerichtshofs und noch a bissl mehr", bemerkte der Vorsitzende des Schöffensenats.
Lebensgefährtin als "Aufpasserin"
Die Lebensgefährtin des 40-Jährigen wurde wie dieser wegen Teilnahme an einer kriminellen Vereinigung, Menschenhandels, grenzüberschreitenden Prostitutionshandels und Zuhälterei schuldig erkannt. Die Frau, die mit 14 Jahren selbst unter Zwang als Prostituierte zu arbeiten begonnen hatte, hatte sich auf Basis ihrer Liaison mit Shtilyan A. zur "Aufpasserin" emporgearbeitet. Sie beobachtete die Mädchen auf der Straße, erteilte diesen Anweisungen und schritt ein, wenn sie nicht spurten, indem sie diese an den Haaren riss oder Gewaltmaßnahmen und Essensentzug androhte. Der Richter nannte Asya R. in der Urteilsbegründung "den Kapo auf der Straße".
Die bulgarische Justiz hatte in dieser Causa mit der heimischen Strafverfolgungsbehörde kooperiert und einige Beschuldigte, die vor allem von einer gerichtlich genehmigten Telefonüberwachung (TÜ) belastet wurden, gegen die Zusicherung ausgeliefert, dass diese im Fall einer Verurteilung ihre Strafen in ihrer Heimat verbüßen können. Die meisten von ihnen sind mittlerweile bereits rechtskräftig abgeurteilt und wieder abgeschoben worden.
Über ein halbes Jahr hatte die Polizei die internen Telefonate der Gruppierung abgehört, die vor allem auf den Straßenstrich an den bekannten Hotspots gesetzt hatte. Im Frühsommer 2013 war es zu den ersten Festnahmen gekommen.
Aysa R. soll in der naturgemäß fast ausschließlich mit Männern besetzten Bande ein hohes Ansehen genossen haben. Sie galt nicht nur als resolut und durchsetzungsstark, sondern hatte auch ein Zahlungssystem entwickelt, das einen bargeldlosen Geldtransfer von Wien nach Bulgarien ermöglichte. Man sah in ihr eine Art "Finanzministerin".
http://kurier.at/chronik/wien/haft-fuer ... 56.549.943
Die maßgeblichen Personen einer bulgarischen Menschenhändler-Bande, die seit 2009 junge Frauen nach Österreich gebracht und in der Bundeshauptstadt der Prostitution zugeführt hatte, sind am Dienstagnachmittag im Straflandesgericht rechtskräftig zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Shtiliyan A. (40) fasste sechs Jahre, seine Lebensgefährtin Asya R. (39) dreieinhalb Jahre unbedingt aus.
Die Staatsanwaltschaft Wien hatte in dieser Sache gegen insgesamt 16 Personen ermittelt. Allesamt stammen aus derselben südbulgarischen Kleinstadt. Sie "belieferten" den Straßenstrich in Wien mit jungen Mädchen, indem sie diese in ihrer Heimat teilweise unter Vorspiegelung falscher Tatsachen anwarben. So versprach man einer von ihnen einen Job als Altenpflegerin. An die 80, in Österreich und im Ausland tätige Personen soll die Organisation insgesamt umfasst haben, die nicht streng hierarchisch aufgebaut war, sondern eine vergleichsweise flache Führungsebene hatte.
Shtiliyan A. hatte in dieser Struktur "eine maßgebliche Stellung, war Streitschlichter, eine Autoritätsperson und jemand, auf den man gehört hat", bilanzierte Richter Ulrich Nachtlberger am Ende des Beweisverfahrens. Dem rechtskräftigen Urteil zufolge führte der Zuhälter sechs Mädchen der Prostitution zu, ließ diese engmaschig überwachen - drei wurden in seiner eigenen Wohnung untergebracht und waren somit beinahe einer Rund-um-die Uhr-Kontrolle ausgesetzt - und nahm ihnen ihre gesamten Einnahmen ab. "Ich hab' mir das ausgerechnet, Sie haben damit so viel verdient wie zwei Hofräte des Obersten Gerichtshofs und noch a bissl mehr", bemerkte der Vorsitzende des Schöffensenats.
Lebensgefährtin als "Aufpasserin"
Die Lebensgefährtin des 40-Jährigen wurde wie dieser wegen Teilnahme an einer kriminellen Vereinigung, Menschenhandels, grenzüberschreitenden Prostitutionshandels und Zuhälterei schuldig erkannt. Die Frau, die mit 14 Jahren selbst unter Zwang als Prostituierte zu arbeiten begonnen hatte, hatte sich auf Basis ihrer Liaison mit Shtilyan A. zur "Aufpasserin" emporgearbeitet. Sie beobachtete die Mädchen auf der Straße, erteilte diesen Anweisungen und schritt ein, wenn sie nicht spurten, indem sie diese an den Haaren riss oder Gewaltmaßnahmen und Essensentzug androhte. Der Richter nannte Asya R. in der Urteilsbegründung "den Kapo auf der Straße".
Die bulgarische Justiz hatte in dieser Causa mit der heimischen Strafverfolgungsbehörde kooperiert und einige Beschuldigte, die vor allem von einer gerichtlich genehmigten Telefonüberwachung (TÜ) belastet wurden, gegen die Zusicherung ausgeliefert, dass diese im Fall einer Verurteilung ihre Strafen in ihrer Heimat verbüßen können. Die meisten von ihnen sind mittlerweile bereits rechtskräftig abgeurteilt und wieder abgeschoben worden.
Über ein halbes Jahr hatte die Polizei die internen Telefonate der Gruppierung abgehört, die vor allem auf den Straßenstrich an den bekannten Hotspots gesetzt hatte. Im Frühsommer 2013 war es zu den ersten Festnahmen gekommen.
Aysa R. soll in der naturgemäß fast ausschließlich mit Männern besetzten Bande ein hohes Ansehen genossen haben. Sie galt nicht nur als resolut und durchsetzungsstark, sondern hatte auch ein Zahlungssystem entwickelt, das einen bargeldlosen Geldtransfer von Wien nach Bulgarien ermöglichte. Man sah in ihr eine Art "Finanzministerin".
http://kurier.at/chronik/wien/haft-fuer ... 56.549.943
Online
-
- Senior Admin
- Beiträge: 18063
- Registriert: 15.06.2006, 19:26
- Wohnort: 1050 Wien
- Ich bin: engagierter Außenstehende(r)
RE: LokalNachrichten: WIEN
Wirbel um erste Flatrate-Bordelle
Sex zum Pauschalpreis sorgt jetzt schon für heiße Diskussionen in der Politik.
Zum Festpreis so viel konsumieren, wie man(n) kann – im Pauschalpreis-Puff von Werner Schmuck bedeutet das: Für 145 Euro darf der Gast fünf Stunden lang mit fünf unterschiedlichen Frauen schlafen. Am 1. April sollen zwei dieser sogenannten Flatrate-Bordelle in Österreich eröffnen – in Wien und in Oberösterreich.
Jetzt laufen Politiker Sturm. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) ist über den Frauen-Festpreis schockiert. "Wir sprechen uns für eine bundesweite Regelung der Prostitutionsgesetzte aus, dann könnte man das verbieten."
Schützenhilfe bekommt die Ministerin von Berivan Aslan, der Frauensprecherin der Grünen. "Ich sehe das sehr kritisch, finde es sehr gefährlich und habe große Zweifel, dass die Frauen in diesem System gerecht bezahlt werden." Vor allem junge Frauen müssten in den Pauschal-Puffs leiden, weil der Kunde dort die freie Wahl habe, meint Aslan.
Frauensprecherin der Grünen fordert runden Tisch
„Allein die Vorstellung ist für mich nicht akzeptabel.“ Deshalb fordert sie einen runden Tisch zu dem Thema – mit den Sexarbeiterinnen. "Wir sollten nicht über sie entscheiden, sondern mit ihnen", sagt Aslan. "Viel Sex für wenig Geld. Da steckt meist Zwangsprostitution dahinter", sagt Hofrat Wolfgang Langer, Leiter des Referats für Prostitutionsangelegenheiten der Wiener Polizei.
Trotz Kritik plant Bordellbesitzer Werner Schmuck für Dienstag seine Eröffnung. "Bei mir läuft alles legal. Den Mädchen bleiben 50 Prozent, und ich garantiere ihnen bis zu 700 Euro pro Nacht." Rein rechnerisch bedeutet das: Eine Frau muss mit 48 Männern in einer Nacht Sex haben.
"Ich nehme Mädchen den Druck"
ÖSTERREICH: Bei Ihnen werden die Frauen zu einem Festpreis von 145 Euro pro Kunde arbeiten. Ausbeutung?
Werner Schmuck: Ich bin Unternehmer und habe mir überlegt, wie es für Kunden und Mädchen am besten ist. Mit diesem System tue ich den Sexarbeiterinnen einen Gefallen.
ÖSTERREICH: Der da wäre?
Schmuck: Ein schlechter Abend ist, wenn ein Mädchen nichts verdient. Bei mir wird jede verdienen, das garantiere ich. So nehme ich den Arbeiterinnen den Konkurrenzdruck. Auch wenn eine einmal weniger Kunden hatte.
http://www.oe24.at/oesterreich/chronik/ ... /137788485
Herr Hofrat Langer zeigt sich wieder einmal äußerst kompetent.... Viel Sex gegen wenig Geld.... da steckt dann sicher Zwang dahinter..... Alles klar! Nur: Auch in einem Flatratebordell darf wahrscheinlich der Zuhälter nicht rein... und deshalb gibt es ihn dort nicht -> So stellt es der Herr Hofrat auch schon des Öfteren im Bezug zu seinem Lieblingsmodell "Laufhaus" fest. Na dann sollte man halt den Zutritt von ZuhälterInnen auch in Flatratebordellen verbieten.... -> Wenn es denn wirklich so einfach wäre, wie der Herr Hofrat sich denn das zurecht rückt.
Bezüglich der runden Tische: Was hat denn bisher davon abgehalten die wahren ExpertInnen zum Thema zu befragen? Zeit wird es! Nur muss man halt dann auch damit rechnen, dass SexarbeiterInnen für wahlkampftaugliche Slogans wie "selbstverwaltete Laufhäuser" oder auch "indoor is better than outdoor" nicht viel übrig haben!
Was mich auch noch befremdet ist die Unterscheidung, dass gerade junge Frauen leiden würden.... Ich würde raten: Zuerst die SexarbeiterInnen selbst befragen - und sollten die dies bejahen, so wird es keinen Unterschied machen, ob die Frauen jünger oder älter sind.... Jede Frau - besser jeder Mensch - hat Recht auf Ihre sexuelle Integrität! Und zwar unabhängig vom Alter, der Herkunft, oder der sexuellen Ausrichtung! Selbstbestimmung ist das Schlüsselwort! Dort müssen wir hin! Fremdbestimmung von BetreiberInnen, oder aber auch durch PolitikerInnen gilt es zu verhindern!
christian
Sex zum Pauschalpreis sorgt jetzt schon für heiße Diskussionen in der Politik.
Zum Festpreis so viel konsumieren, wie man(n) kann – im Pauschalpreis-Puff von Werner Schmuck bedeutet das: Für 145 Euro darf der Gast fünf Stunden lang mit fünf unterschiedlichen Frauen schlafen. Am 1. April sollen zwei dieser sogenannten Flatrate-Bordelle in Österreich eröffnen – in Wien und in Oberösterreich.
Jetzt laufen Politiker Sturm. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) ist über den Frauen-Festpreis schockiert. "Wir sprechen uns für eine bundesweite Regelung der Prostitutionsgesetzte aus, dann könnte man das verbieten."
Schützenhilfe bekommt die Ministerin von Berivan Aslan, der Frauensprecherin der Grünen. "Ich sehe das sehr kritisch, finde es sehr gefährlich und habe große Zweifel, dass die Frauen in diesem System gerecht bezahlt werden." Vor allem junge Frauen müssten in den Pauschal-Puffs leiden, weil der Kunde dort die freie Wahl habe, meint Aslan.
Frauensprecherin der Grünen fordert runden Tisch
„Allein die Vorstellung ist für mich nicht akzeptabel.“ Deshalb fordert sie einen runden Tisch zu dem Thema – mit den Sexarbeiterinnen. "Wir sollten nicht über sie entscheiden, sondern mit ihnen", sagt Aslan. "Viel Sex für wenig Geld. Da steckt meist Zwangsprostitution dahinter", sagt Hofrat Wolfgang Langer, Leiter des Referats für Prostitutionsangelegenheiten der Wiener Polizei.
Trotz Kritik plant Bordellbesitzer Werner Schmuck für Dienstag seine Eröffnung. "Bei mir läuft alles legal. Den Mädchen bleiben 50 Prozent, und ich garantiere ihnen bis zu 700 Euro pro Nacht." Rein rechnerisch bedeutet das: Eine Frau muss mit 48 Männern in einer Nacht Sex haben.
"Ich nehme Mädchen den Druck"
ÖSTERREICH: Bei Ihnen werden die Frauen zu einem Festpreis von 145 Euro pro Kunde arbeiten. Ausbeutung?
Werner Schmuck: Ich bin Unternehmer und habe mir überlegt, wie es für Kunden und Mädchen am besten ist. Mit diesem System tue ich den Sexarbeiterinnen einen Gefallen.
ÖSTERREICH: Der da wäre?
Schmuck: Ein schlechter Abend ist, wenn ein Mädchen nichts verdient. Bei mir wird jede verdienen, das garantiere ich. So nehme ich den Arbeiterinnen den Konkurrenzdruck. Auch wenn eine einmal weniger Kunden hatte.
http://www.oe24.at/oesterreich/chronik/ ... /137788485
Herr Hofrat Langer zeigt sich wieder einmal äußerst kompetent.... Viel Sex gegen wenig Geld.... da steckt dann sicher Zwang dahinter..... Alles klar! Nur: Auch in einem Flatratebordell darf wahrscheinlich der Zuhälter nicht rein... und deshalb gibt es ihn dort nicht -> So stellt es der Herr Hofrat auch schon des Öfteren im Bezug zu seinem Lieblingsmodell "Laufhaus" fest. Na dann sollte man halt den Zutritt von ZuhälterInnen auch in Flatratebordellen verbieten.... -> Wenn es denn wirklich so einfach wäre, wie der Herr Hofrat sich denn das zurecht rückt.
Bezüglich der runden Tische: Was hat denn bisher davon abgehalten die wahren ExpertInnen zum Thema zu befragen? Zeit wird es! Nur muss man halt dann auch damit rechnen, dass SexarbeiterInnen für wahlkampftaugliche Slogans wie "selbstverwaltete Laufhäuser" oder auch "indoor is better than outdoor" nicht viel übrig haben!
Was mich auch noch befremdet ist die Unterscheidung, dass gerade junge Frauen leiden würden.... Ich würde raten: Zuerst die SexarbeiterInnen selbst befragen - und sollten die dies bejahen, so wird es keinen Unterschied machen, ob die Frauen jünger oder älter sind.... Jede Frau - besser jeder Mensch - hat Recht auf Ihre sexuelle Integrität! Und zwar unabhängig vom Alter, der Herkunft, oder der sexuellen Ausrichtung! Selbstbestimmung ist das Schlüsselwort! Dort müssen wir hin! Fremdbestimmung von BetreiberInnen, oder aber auch durch PolitikerInnen gilt es zu verhindern!
christian
Online
-
- Senior Admin
- Beiträge: 18063
- Registriert: 15.06.2006, 19:26
- Wohnort: 1050 Wien
- Ich bin: engagierter Außenstehende(r)
SPÖ-Brunner: Errichtung von Flatrate-Bordellen ist empörend
Bundesweite Regelung der Prostitutionsgesetze um Flatrate-Bordelle zu verbieten
Wien (OTS/SK) - "Flatrate-Bordelle sind menschenverachtende
Einrichtungen, in denen Frauen als billige Massenware behandelt
werden. Dass in Österreich wahrscheinlich demnächst zwei solcher
Betriebe eröffnet werden sollen, empört mich. Diese Entwicklung
müssen wir verhindern", sagte SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin
Andrea Brunner zu entsprechenden Medienberichten.****
Bisher würden die strafrechtlichen Regelungen fehlen, um solche
frauenverachtenden Geschäftszweige wie "Flatrate-Betriebe" zu
bekämpfen, wie auch die vom Frauenministerium geleitete
"Arbeitsgruppe Länderkompetenzen Prostitution" nachweist. Das könne
so nicht hingenommen werden.
"Uns SPÖ-Frauen geht es um den Schutz der betroffenen Frauen. Wir
sprechen uns daher für eine bundesweite Regelung der
Prostitutionsgesetze aus, dann könnten Flatrate-Bordelle verboten
werden", so Brunner abschließend.
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_ ... -empoerend
Ich frage mich, warum dies gerade von Seiten der SPÖ kommt - Gerade diese Partei hat doch maßgeblich mit dem Wiener Prostitutiongesetz dafür gesorgt, dass SexarbeiterInnen nicht unabhängig arbeiten können... Straßenstrich in erbärmliche Gebiete verbannt - Wohnungsprostitution ist verboten - und Bordelle wurden behördlich genehmigt. Das nunmehr in einem (in Wien) dieser genehmigten Bordelle etwas in Vorbereitung ist, was in den Augen der PoltikerInnen verboten gehört, hätte man vielleicht vorher durchdenken müssen.
Jetzt populistisch darauf zu reagieren ist irgendwie fehl am Platz. Besser wäre es zu sagen "Wir haben Fehler gemacht - Zurück an den Start" - und zwar MIT MITSPRACHE DER SEXARBEITERINNEN"! - denn dies sind die ExpertInnen zum Thema!
christian knappik
Bundesweite Regelung der Prostitutionsgesetze um Flatrate-Bordelle zu verbieten
Wien (OTS/SK) - "Flatrate-Bordelle sind menschenverachtende
Einrichtungen, in denen Frauen als billige Massenware behandelt
werden. Dass in Österreich wahrscheinlich demnächst zwei solcher
Betriebe eröffnet werden sollen, empört mich. Diese Entwicklung
müssen wir verhindern", sagte SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin
Andrea Brunner zu entsprechenden Medienberichten.****
Bisher würden die strafrechtlichen Regelungen fehlen, um solche
frauenverachtenden Geschäftszweige wie "Flatrate-Betriebe" zu
bekämpfen, wie auch die vom Frauenministerium geleitete
"Arbeitsgruppe Länderkompetenzen Prostitution" nachweist. Das könne
so nicht hingenommen werden.
"Uns SPÖ-Frauen geht es um den Schutz der betroffenen Frauen. Wir
sprechen uns daher für eine bundesweite Regelung der
Prostitutionsgesetze aus, dann könnten Flatrate-Bordelle verboten
werden", so Brunner abschließend.
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_ ... -empoerend
Ich frage mich, warum dies gerade von Seiten der SPÖ kommt - Gerade diese Partei hat doch maßgeblich mit dem Wiener Prostitutiongesetz dafür gesorgt, dass SexarbeiterInnen nicht unabhängig arbeiten können... Straßenstrich in erbärmliche Gebiete verbannt - Wohnungsprostitution ist verboten - und Bordelle wurden behördlich genehmigt. Das nunmehr in einem (in Wien) dieser genehmigten Bordelle etwas in Vorbereitung ist, was in den Augen der PoltikerInnen verboten gehört, hätte man vielleicht vorher durchdenken müssen.
Jetzt populistisch darauf zu reagieren ist irgendwie fehl am Platz. Besser wäre es zu sagen "Wir haben Fehler gemacht - Zurück an den Start" - und zwar MIT MITSPRACHE DER SEXARBEITERINNEN"! - denn dies sind die ExpertInnen zum Thema!
christian knappik
Online
-
- Senior Admin
- Beiträge: 18063
- Registriert: 15.06.2006, 19:26
- Wohnort: 1050 Wien
- Ich bin: engagierter Außenstehende(r)
RE: LokalNachrichten: WIEN
Flatrate-Bordell eröffnet: Verbot derzeit unmöglich
Freier bezahlen Eintritt und können fünf Stunden mit mehreren Frauen verbringen.
Werner Schmuck gründete einst mit dem "Golden Time" den ersten Saunaclub Österreichs. Jetzt startet er in Wien-Donaustadt mit einem besonders umstrittenen Modell im Rotlicht – eine Form des "Flatrate-Bordells". Freier bezahlen Eintritt und können fünf Stunden mit mehreren Frauen verbringen. Am Dienstag findet die Eröffnung statt.
Das Konzept stößt bei Polizei und Politikern zwar auf Ablehnung, doch eine rechtliche Handhabe gegen solche Etablissements scheint es nicht zu geben. Bisher stand das Konzept in Verruf, eine Form der Zuhälterei zu sein. Denn der Betreiber kassierte den Eintritt und bereicherte sich damit. Im "Donaudolls" behält nicht Schmuck, sondern ein von den Prostituierten per Werkvertrag beschäftigter Kassierer das Geld ein. Schmuck: "Das Konzept kommt den Frauen entgegen."
Im Prostitutionsreferat der Polizei ist man skeptisch: "Wir werden uns das anschauen und beim geringsten Verdacht auf Zuhälterei einschreiten." Befürchtet wird, dass es Nachahmer geben wird. Die Praxis sei "menschenverachtend", heißt es im Büro der Frauenstadträtin Sandra Frauenberger. Um solche Konzepte zu verbieten, brauche es eine "bundesweite Lösung".
http://kurier.at/chronik/wien/flatrate- ... 58.094.008
Aha...... interessante Argumentation.... die Polizei sagt "kassieren darf er nicht" (auch wir sind dieser Meinung) - somit sollte aber klar sein, dass auch keine "Lohnsteuereinhebung durch BetreiberInnen" möglich ist....
Und wozu wir dann ein Wiener Prostitutionsgesetz gebraucht haben, erscheint mir auch schleierhaft.... Haben die Frauen und Männer die sexuelle Dienstleistungen anbieten wirklich keinen Anspruch auf Rechtssicherheit??? Was von dem was jetzt passiert war nicht vorhersehbar??? Man hätte nur zuhören brauchen - aber nein, das wollte man ja auf gar keinen Fall.
---------- ein wenig fernab zum Thema, aber trotzdem nicht unwichtig -------
Man kann den Damen und Herren der hohen Politik nur ins Stammbuch schreiben: Redet mit den ExpertInnen zum Thema (die SexarbeiterInnen sind gemeint) - und vergesst die Leute in Eurem Umfeld, die ausschließlich ihre eigene Position als die Wahre und Notwendige darstellen! Ein Polizist möchte mehr kontrollieren - das Gesundheitsamt möchte mehr untersuchen und jeder stuft sich selbst als wichtig ein....
Und was ist die Folge davon:
Ist es wirklich in Eurem Sinn, dass Polizisten in zivil vorgeben Freier zu sein, Privatwohnungen aufsuchen und mögliche SexarbeiterInnen dazu verleiten wollen sexuelle Handlungen an ihnen zu tätigen??? Und dann, wenn die Frau (in dem Fall war es eine Frau), sich breitschlagen lässt, eine Handmassage durchzuführen, sich damit zu brüsten, dass man eine Geheimprostituierte erwischt hat.... die (auf Grund der zugesagten Handmassage) nunmehr wöchentlich auf den Gynostuhl muss.....? Ist das wirklich die Aufggabe, die unserer Polizei zugedacht wird??? Gäbe es da nicht gerade andere Themen, wo Polizeiarbeit sinnvoller wäre?
Freier bezahlen Eintritt und können fünf Stunden mit mehreren Frauen verbringen.
Werner Schmuck gründete einst mit dem "Golden Time" den ersten Saunaclub Österreichs. Jetzt startet er in Wien-Donaustadt mit einem besonders umstrittenen Modell im Rotlicht – eine Form des "Flatrate-Bordells". Freier bezahlen Eintritt und können fünf Stunden mit mehreren Frauen verbringen. Am Dienstag findet die Eröffnung statt.
Das Konzept stößt bei Polizei und Politikern zwar auf Ablehnung, doch eine rechtliche Handhabe gegen solche Etablissements scheint es nicht zu geben. Bisher stand das Konzept in Verruf, eine Form der Zuhälterei zu sein. Denn der Betreiber kassierte den Eintritt und bereicherte sich damit. Im "Donaudolls" behält nicht Schmuck, sondern ein von den Prostituierten per Werkvertrag beschäftigter Kassierer das Geld ein. Schmuck: "Das Konzept kommt den Frauen entgegen."
Im Prostitutionsreferat der Polizei ist man skeptisch: "Wir werden uns das anschauen und beim geringsten Verdacht auf Zuhälterei einschreiten." Befürchtet wird, dass es Nachahmer geben wird. Die Praxis sei "menschenverachtend", heißt es im Büro der Frauenstadträtin Sandra Frauenberger. Um solche Konzepte zu verbieten, brauche es eine "bundesweite Lösung".
http://kurier.at/chronik/wien/flatrate- ... 58.094.008
Aha...... interessante Argumentation.... die Polizei sagt "kassieren darf er nicht" (auch wir sind dieser Meinung) - somit sollte aber klar sein, dass auch keine "Lohnsteuereinhebung durch BetreiberInnen" möglich ist....
Und wozu wir dann ein Wiener Prostitutionsgesetz gebraucht haben, erscheint mir auch schleierhaft.... Haben die Frauen und Männer die sexuelle Dienstleistungen anbieten wirklich keinen Anspruch auf Rechtssicherheit??? Was von dem was jetzt passiert war nicht vorhersehbar??? Man hätte nur zuhören brauchen - aber nein, das wollte man ja auf gar keinen Fall.
---------- ein wenig fernab zum Thema, aber trotzdem nicht unwichtig -------
Man kann den Damen und Herren der hohen Politik nur ins Stammbuch schreiben: Redet mit den ExpertInnen zum Thema (die SexarbeiterInnen sind gemeint) - und vergesst die Leute in Eurem Umfeld, die ausschließlich ihre eigene Position als die Wahre und Notwendige darstellen! Ein Polizist möchte mehr kontrollieren - das Gesundheitsamt möchte mehr untersuchen und jeder stuft sich selbst als wichtig ein....
Und was ist die Folge davon:
Ist es wirklich in Eurem Sinn, dass Polizisten in zivil vorgeben Freier zu sein, Privatwohnungen aufsuchen und mögliche SexarbeiterInnen dazu verleiten wollen sexuelle Handlungen an ihnen zu tätigen??? Und dann, wenn die Frau (in dem Fall war es eine Frau), sich breitschlagen lässt, eine Handmassage durchzuführen, sich damit zu brüsten, dass man eine Geheimprostituierte erwischt hat.... die (auf Grund der zugesagten Handmassage) nunmehr wöchentlich auf den Gynostuhl muss.....? Ist das wirklich die Aufggabe, die unserer Polizei zugedacht wird??? Gäbe es da nicht gerade andere Themen, wo Polizeiarbeit sinnvoller wäre?