18.11.13 Unter den Linden Talkshow 22.15 Phoenix
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18.11.13 Unter den Linden Talkshow 22.15 Phoenix
[youtube][/youtube]
"Deutschland ein Rotlicht-Paradies? Zwischen Fördern, Dulden und Verbieten"
Zu Gast bei Michael Hirz sind:
- Alice Schwarzer (Publizistin)
- Hans-Peter Uhl (MdB CSU, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Innenpolitik der CDU/CSU-Bundestagsfraktion)
www.phoenix.de/content/phoenix/die_send ... 2013-11-19
"Deutschland ein Rotlicht-Paradies? Zwischen Fördern, Dulden und Verbieten"
Zu Gast bei Michael Hirz sind:
- Alice Schwarzer (Publizistin)
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@Lisa König
nein, die Sendung ist mit Publikum. Aber ich werde mir dese Sendung in jedem Fall nicht ansehen. Wäre nicht Gut für meine Nerven und meinen Blutdruck.
Glückwunsch an PHOENIX der ja bekanntlich das GANZE BILD vermittelt für die ausgewogene Diskussionsrunde.....
Kasharius grüßt fassungslos...
nein, die Sendung ist mit Publikum. Aber ich werde mir dese Sendung in jedem Fall nicht ansehen. Wäre nicht Gut für meine Nerven und meinen Blutdruck.
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Von Schwarzer etwas Neues: sie geht von 200.000 - 400.000 Sexarbeiter_innen aus. Ansonsten Polemik (gegen z.B. Bordellbetreiber Rudloff) und die üblichen Unwahrheiten.
Dank Schwarzer wissen wir jetzt auch, wie das mit den Freiern in Schweden abläuft: da die Frauen inserieren müssen wartet die Polizei vor der Terminwohnung. Greift den Freier ab. Der bekommt Brief nach Hause und muss zur Therapie. Dann wartet die Polizei bis der Zuhälter zur Wohnung kommt und sperrt den auch weg.
Folgende Punkte sind mir aufgefallen
Sollte nicht öffentlich-rechtlicher Rundfunk ausgewogen berichten? Warum bezahle ich meine Fernsehbeiträge wenn solch einseitige Informationen verbreitetet werden? Warum recherchieren Moderatoren vorher nicht und konfrontieren die Befragten mit Widersprüchen? Ist Phönix total zum Regierungssender verkommen?
Dank Schwarzer wissen wir jetzt auch, wie das mit den Freiern in Schweden abläuft: da die Frauen inserieren müssen wartet die Polizei vor der Terminwohnung. Greift den Freier ab. Der bekommt Brief nach Hause und muss zur Therapie. Dann wartet die Polizei bis der Zuhälter zur Wohnung kommt und sperrt den auch weg.
Folgende Punkte sind mir aufgefallen
- Wissenschaftliche Untersuchung, die einen Zusammenhang zwischen Tätigkeit in der Prostitution und sexuellem Missbrauch in der Kindheit nachweist.
- Bordellbetreiber werden in der Sendung ständig als Zuhälter bezeichnet und so getan, als ob Zuhälterei nicht bestraft werden könnte
- Polizei darf keine unangemeldete Razzien durchführen. Wenn sie es bei begründetem Verdacht tut wird sie immer fündig: viele "papierlose" Ausländer_innen, Minderjährige und Zwangsprostituierte würden dann angetroffen.
- Arbeitsagentur schickt Frauen in Bordelle
- Frau Schwarzer verunglimpft glückliche Sexarbeiterinnen (die kenne ich alle persönlich, die verdienen meist ihr Geld schon lange nicht mehr durch Prostitution")
- Jede 2. Prostituierte ist unter 21
- Es wird ein Bordellbesitzer, der auch ohne Namensnennung erkennbar war, verächtlich gemacht
- Zwangsuntersuchung zum Schutz der Frauen und Ehefrauen, auch um Prostituierte aus der Isolation zu holen und für Sozialarbeit zugänglich zu machen
- Forderung nach Registrierung zum Schutz der Frauen, nicht zur Stigmatisierung
- Weisungsrecht auch über Art und den Umfang sexueller Dienstleistungen durch Zuhälter und Betreiber
- Der grösste Teil des Gesprächs zeigte stark rassistische und menschenrechtswidrige Tendenzen
- Forderung nach Freierbestrafung, wenn er erkennbar mit einer Zwangsprostituierten verkehrt.
- Forderung nach Umkehr der Beweislast bei Zuhälterei
Sollte nicht öffentlich-rechtlicher Rundfunk ausgewogen berichten? Warum bezahle ich meine Fernsehbeiträge wenn solch einseitige Informationen verbreitetet werden? Warum recherchieren Moderatoren vorher nicht und konfrontieren die Befragten mit Widersprüchen? Ist Phönix total zum Regierungssender verkommen?
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- Admina
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RE: 18.11.13 Unter den Linden Talkshow 22.15 Phoenix
Künftig Strafe für Freier?
Bonn – In den Koalitionsgesprächen zwischen Union und SPD haben sich die Parteien offenbar bereits darauf geeinigt, das Prostitutionsgesetz zu verschärfen, Frauen stärker vor Zwangsprostitution und Menschenhandel zu schützen und die Täter konsequenter zu bestrafen. Doch CSU-Innenexperte Hans-Peter Uhl geht noch weiter und will auch die Freier belangen. “Wenn sie erkennen können, dass eine Frau minderjährig ist, unter Zwang, Gewalt oder Drohung handelt, dann dürfen sie sich diese Situation nicht zunutze machen. Das sollte sonst ein Straftatbestand sein”, erklärte Uhl in der Sendung UNTER DEN LINDEN im Fernsehsender PHOENIX. Uhl verlangte zudem, die Altersgrenze für Frauen, die der Prostitution nachgehen wollten, auf 21 Jahre anzuheben. “Zudem ist eine Gesundheitsuntersuchung sehr wichtig, die vom Gesetzgeber zum Schutz der Frauen erzwungen werden muss. Es braucht dieses vertrauliche Gespräch zwischen Prostituierten und Ärzten”, so der CSU-Politiker weiter.
Das von Rot-Grün vor elf Jahren verabschiedete liberale Prostitutionsgesetz sei “völlig verunglückt”, meinte Uhl. “Es ist nicht nur ein rechtsfreier Raum entstanden, sondern auch eine absurde Wertfreiheit, als wäre dies ein normaler Beruf und mit anderen Berufen gleich zu behandeln.” Notwendig sei eine raschere Bestrafung der Zuhälter und Menschenhändler. “Und die Polizei muss das Recht haben, bei entsprechendem Verdacht unangemeldete Razzien durchführen zu können”, erklärte Uhl.
www.02elf.net/politik/kuenftig-strafe-f ... ier-283923
Bonn – In den Koalitionsgesprächen zwischen Union und SPD haben sich die Parteien offenbar bereits darauf geeinigt, das Prostitutionsgesetz zu verschärfen, Frauen stärker vor Zwangsprostitution und Menschenhandel zu schützen und die Täter konsequenter zu bestrafen. Doch CSU-Innenexperte Hans-Peter Uhl geht noch weiter und will auch die Freier belangen. “Wenn sie erkennen können, dass eine Frau minderjährig ist, unter Zwang, Gewalt oder Drohung handelt, dann dürfen sie sich diese Situation nicht zunutze machen. Das sollte sonst ein Straftatbestand sein”, erklärte Uhl in der Sendung UNTER DEN LINDEN im Fernsehsender PHOENIX. Uhl verlangte zudem, die Altersgrenze für Frauen, die der Prostitution nachgehen wollten, auf 21 Jahre anzuheben. “Zudem ist eine Gesundheitsuntersuchung sehr wichtig, die vom Gesetzgeber zum Schutz der Frauen erzwungen werden muss. Es braucht dieses vertrauliche Gespräch zwischen Prostituierten und Ärzten”, so der CSU-Politiker weiter.
Das von Rot-Grün vor elf Jahren verabschiedete liberale Prostitutionsgesetz sei “völlig verunglückt”, meinte Uhl. “Es ist nicht nur ein rechtsfreier Raum entstanden, sondern auch eine absurde Wertfreiheit, als wäre dies ein normaler Beruf und mit anderen Berufen gleich zu behandeln.” Notwendig sei eine raschere Bestrafung der Zuhälter und Menschenhändler. “Und die Polizei muss das Recht haben, bei entsprechendem Verdacht unangemeldete Razzien durchführen zu können”, erklärte Uhl.
www.02elf.net/politik/kuenftig-strafe-f ... ier-283923
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Heißt das, dass es eine solche Untersuchung gibt, oder dass eine solche Untersuchung gefordert wurde?ehemaliger_User hat geschrieben: Wissenschaftliche Untersuchung, die einen Zusammenhang zwischen Tätigkeit in der Prostitution und sexuellem Missbrauch in der Kindheit nachweist.
Da frage ich mich gerade, wie das denn bei meiner gelegentlichen Partnerin auf Zeit, die jeden Monat nur ein paar Tage mit Sexarbeit in Deutschland verbringt und den Rest des Monats zuhause in einem anderen Job arbeitet, funktionieren soll.Zwangsuntersuchung zum Schutz der Frauen
Umkehrung im Strafrecht, oder anderswo?Forderung nach Umkehr der Beweislast bei Zuhälterei
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RE: 18.11.13 Unter den Linden Talkshow 22.15 Phoenix
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Also zur Zwangsuntersuchung der Frauen der wir als Österreicherinnen ja sowieso schon länger nachgehen müssen kann ich nur sagen dass ich die generell nicht schlecht finde.
Natürlich ist sie keine Garantie,- weil wenn ich mich zum Beispiel am Dienstag um 10h untersuchen lasse und um 12h stecke ich mich dann bei einem Gast an,- dann habe ich 1 Woche Zeit bis zur nächsten Untersuchung die Krankheit weiter zu verbreiten. (Sofern ich es nicht "vorher" selbst bemerkt habe). Aber trotzdem ist der Zeitrahmen reduziert.
Ich persönlich finde die Untersuchungen sogar sehr wichtig. Ich möchte keine Krankheiten über längere Dauer unbemerkt verbreiten. Find ich völlig verantwortungslos.
Mittlerweilen sollten wir ja alle wissen dass man trotz Schutz jemanden anstecken kann oder angesteckt werden kann.
Darum kann ich die ablehnende Haltung so mancher in diesem Punkt ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Selbst als Sexworkerin nicht.
Natürlich ist sie keine Garantie,- weil wenn ich mich zum Beispiel am Dienstag um 10h untersuchen lasse und um 12h stecke ich mich dann bei einem Gast an,- dann habe ich 1 Woche Zeit bis zur nächsten Untersuchung die Krankheit weiter zu verbreiten. (Sofern ich es nicht "vorher" selbst bemerkt habe). Aber trotzdem ist der Zeitrahmen reduziert.
Ich persönlich finde die Untersuchungen sogar sehr wichtig. Ich möchte keine Krankheiten über längere Dauer unbemerkt verbreiten. Find ich völlig verantwortungslos.
Mittlerweilen sollten wir ja alle wissen dass man trotz Schutz jemanden anstecken kann oder angesteckt werden kann.
Darum kann ich die ablehnende Haltung so mancher in diesem Punkt ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Selbst als Sexworkerin nicht.
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@JustMy2Cent
Ich schätze, ein wichtiger Grund, weswegen manche sich der Zwangsuntersuchung widerstreben, dürfte die (sehr berechtigte) Angst sein, solche Zwangsuntersuchung diene nur einer weiteren staatlichen Einflusnahme auf das Leben von SexarbeiterInnen. Die auch nur darauf hinziele, Euch immer wieder darauf hinzuweisen, wie schlecht und verdorben der Beruf doch eigentlich sei, oder auch, wie sehr ihr doch eigentlich Opfer männlicher Gewalt seid... Von Schwarzer und Uhl wird ja nicht umsonst ergänzt: "auch um Prostituierte aus der Isolation zu holen und für Sozialarbeit zugänglich zu machen." (Als wären Sozialarbeiter mit ausserberuflichen Freundschaften gleichzusetzen). Darum geht es der Gegnerschaft letztendlich wirklich. Die scheren sich einen Dreck um Eure Gesundheit, wenn's drauf ankommt.
Andererseits muss ich schon sagen, dass ich Deine Einschätzung sehr gut nachvollziehen kann. Als ich vor über dreissig Jahren meine Karriere als Kunde anfing, holte ich mir (zu jenen Zeiten, wo ein Gummi noch gar nicht in Frage kam, das Wort AIDS ging da noch nicht herum) bei einer meiner ersten drei oder so Damen gleich eine Syphilis. Ja, erfolgreich auskuriert, aber seitdem ist mir schon sehr bewusst, welche Gefahren es tatsächlich gibt. Und es gibt in der Tat immer mehr, mindestens in Deutschland, AO-Angebote. Und gewiss nicht nur auf dem Strich. So sind mir in NRW mindestens vier Häuser bekannt, wo dies der Fall ist.
In einem dieser war ich mal. Da geht's auch mit, aber ich habe sehr gut mitbekommen, worauf das hinauslaufen kann. Hätte ich, als es immer mehr zur Sache ging, selber nichts gesagt, hätte sie sich ohne Schutz penetrieren lassen, somit 20 zusätzliche Euro verdient. Es kam mir doch wenigstens vor, als liesse sie mich sehr gezielt sehr nah dran. Ich selber werde nie wieder hinfahren, aber ich kann mir schon denken, wie es anderen Kunden da ergehen könnte, die vielleicht nicht so unbedingt wollten, aber sich dann doch, auch wo in diesem Haus auf eine richtige GFE-Erfahrung gesetzt wird, mitreissen lassen. Noch mal ganz abgesehen von denen, die sich bei ohne Gummi gar nichts denken, sich kaum noch etwas bei einer Geschlechtskrankheit vorstellen können. Die meinen, die AIDS-Gefahr sei gebannt, und alles Übrige wär so etwas wie ein Schnupfen oder schlimmstenfalls wie eine Grippe. Ich selber aber weiss ganz genau, wie schlimm eine Syphilis sein kann, auch im Anfangsstadium. Und solche Krankheiten weitestgehend vorzubeugen scheint mir schon einiges wert. Da gilt aber an erster Stelle die Eigenverantwortung des Kunden, auch der Frau gegenüber. Man macht da einfach nicht mit.
Zwangsuntersuchung könnte auch dazu führen, dass immer mehr Kunden AO fordern würden, wo sie doch meinen, die Chancen auf Krankheiten verringerten sich damit. Aber, wie schon von Dir bemerkt, auch eine Zwangsuntersuchung kann eben nicht zuvorkommen, dass die Frau sich beim erst besten nächsten Kunden sich eine Krankheit holt, die sie dann, auch von ihr selber unbemerkt, weiter gibt. So kann man meinen, dass Zwangsuntersuchungen (in der deutschen Situation, wo es sie vorerst noch nicht gibt) nur zu einer Scheinsicherheit führen, die sich letztendlich für SW negativer auswirkt als der Fall gewesen wäre, hätte es sie nicht gegeben. Und ist man sehr paranoid, dürfte man sogar befürchten, Schwarzer und Uhl wären da gar nicht unzufrieden ...
Ich schätze, ein wichtiger Grund, weswegen manche sich der Zwangsuntersuchung widerstreben, dürfte die (sehr berechtigte) Angst sein, solche Zwangsuntersuchung diene nur einer weiteren staatlichen Einflusnahme auf das Leben von SexarbeiterInnen. Die auch nur darauf hinziele, Euch immer wieder darauf hinzuweisen, wie schlecht und verdorben der Beruf doch eigentlich sei, oder auch, wie sehr ihr doch eigentlich Opfer männlicher Gewalt seid... Von Schwarzer und Uhl wird ja nicht umsonst ergänzt: "auch um Prostituierte aus der Isolation zu holen und für Sozialarbeit zugänglich zu machen." (Als wären Sozialarbeiter mit ausserberuflichen Freundschaften gleichzusetzen). Darum geht es der Gegnerschaft letztendlich wirklich. Die scheren sich einen Dreck um Eure Gesundheit, wenn's drauf ankommt.
Andererseits muss ich schon sagen, dass ich Deine Einschätzung sehr gut nachvollziehen kann. Als ich vor über dreissig Jahren meine Karriere als Kunde anfing, holte ich mir (zu jenen Zeiten, wo ein Gummi noch gar nicht in Frage kam, das Wort AIDS ging da noch nicht herum) bei einer meiner ersten drei oder so Damen gleich eine Syphilis. Ja, erfolgreich auskuriert, aber seitdem ist mir schon sehr bewusst, welche Gefahren es tatsächlich gibt. Und es gibt in der Tat immer mehr, mindestens in Deutschland, AO-Angebote. Und gewiss nicht nur auf dem Strich. So sind mir in NRW mindestens vier Häuser bekannt, wo dies der Fall ist.
In einem dieser war ich mal. Da geht's auch mit, aber ich habe sehr gut mitbekommen, worauf das hinauslaufen kann. Hätte ich, als es immer mehr zur Sache ging, selber nichts gesagt, hätte sie sich ohne Schutz penetrieren lassen, somit 20 zusätzliche Euro verdient. Es kam mir doch wenigstens vor, als liesse sie mich sehr gezielt sehr nah dran. Ich selber werde nie wieder hinfahren, aber ich kann mir schon denken, wie es anderen Kunden da ergehen könnte, die vielleicht nicht so unbedingt wollten, aber sich dann doch, auch wo in diesem Haus auf eine richtige GFE-Erfahrung gesetzt wird, mitreissen lassen. Noch mal ganz abgesehen von denen, die sich bei ohne Gummi gar nichts denken, sich kaum noch etwas bei einer Geschlechtskrankheit vorstellen können. Die meinen, die AIDS-Gefahr sei gebannt, und alles Übrige wär so etwas wie ein Schnupfen oder schlimmstenfalls wie eine Grippe. Ich selber aber weiss ganz genau, wie schlimm eine Syphilis sein kann, auch im Anfangsstadium. Und solche Krankheiten weitestgehend vorzubeugen scheint mir schon einiges wert. Da gilt aber an erster Stelle die Eigenverantwortung des Kunden, auch der Frau gegenüber. Man macht da einfach nicht mit.
Zwangsuntersuchung könnte auch dazu führen, dass immer mehr Kunden AO fordern würden, wo sie doch meinen, die Chancen auf Krankheiten verringerten sich damit. Aber, wie schon von Dir bemerkt, auch eine Zwangsuntersuchung kann eben nicht zuvorkommen, dass die Frau sich beim erst besten nächsten Kunden sich eine Krankheit holt, die sie dann, auch von ihr selber unbemerkt, weiter gibt. So kann man meinen, dass Zwangsuntersuchungen (in der deutschen Situation, wo es sie vorerst noch nicht gibt) nur zu einer Scheinsicherheit führen, die sich letztendlich für SW negativer auswirkt als der Fall gewesen wäre, hätte es sie nicht gegeben. Und ist man sehr paranoid, dürfte man sogar befürchten, Schwarzer und Uhl wären da gar nicht unzufrieden ...
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz
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Danke für den Link, so konnte ich mir die Sendung zumindest anschauen - nach dem Motto: wenn ich weiß, was der Gegner sagt und denkt und will, kann ich dagegen argumentieren.
ehemaliger_User
hat oben eine phantastische Aufstellung gemacht, was geplant/behauptet/angegangen wird. Die Lügen werden leider immer mehr und der Wunschkatalog ebenfalls.
Am Liebsten würde ich gegen solche Menschen klagen! Aber wie?
Und es fällt mir immer schwerer:
"Auch wenn man wie Dreck gehandlet wird, kann man sich doch eine gewisse Würde bewahren."
Stephanie
ehemaliger_User
hat oben eine phantastische Aufstellung gemacht, was geplant/behauptet/angegangen wird. Die Lügen werden leider immer mehr und der Wunschkatalog ebenfalls.
Am Liebsten würde ich gegen solche Menschen klagen! Aber wie?
Und es fällt mir immer schwerer:
"Auch wenn man wie Dreck gehandlet wird, kann man sich doch eine gewisse Würde bewahren."
Stephanie
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Diskurs-Festigkeit
Alice S. bekommt auch wieder eine neue jährliche Maischbergersendung www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=136845#136845
Hier ein paar Arguliner:
DE www.bit.ly/prostitutions-debatte
EN www.bit.ly/prostitutiondebate
DE www.bit.ly/prostitutions-argumente
EN www.bit.ly/sexworkfacts
(...langsam ladende Google doc sites...)

Hier ein paar Arguliner:
DE www.bit.ly/prostitutions-debatte
EN www.bit.ly/prostitutiondebate
DE www.bit.ly/prostitutions-argumente
EN www.bit.ly/sexworkfacts
(...langsam ladende Google doc sites...)

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@Fragender
Die haben einfach behauptet, es sei wissenschaftlich nachgewiesen, dass es über 70 % der Frauen in der Sexarbeit sexuelle Gewalt in der Kindheit erfahren hätten.
Und der Herr Uhl will durchsetzen, dass wieder alle als Zuhälter gelten, die mer oder weniger mit den Frauen zu tun haben und nicht Freier sind.
Die haben einfach behauptet, es sei wissenschaftlich nachgewiesen, dass es über 70 % der Frauen in der Sexarbeit sexuelle Gewalt in der Kindheit erfahren hätten.
Und der Herr Uhl will durchsetzen, dass wieder alle als Zuhälter gelten, die mer oder weniger mit den Frauen zu tun haben und nicht Freier sind.
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Video bei 26:20,
Zitat: Hans-Peter Uhl: "...weswegen wir, oh Wunder, in Deutschland so gut wie keine bestraften Menschenhändler haben."
___________________________________________________________________
1.653 Verurteilte Personen sind also für Herrn Uhl so gut wie keine.
___________________________________________________________________
In den Jahren 2000 bis 2011 wurden in Deutschland 1653 Personen nach § 232 StGB (seit 2006) (bzw. 180a und 181 StGB alte Fassung,
Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung) zu einer Geld- oder Freiheitsstrafe verurteilt.
Quelle: Drucksache 17/12504
Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode
Seite 4.
Zitat: Hans-Peter Uhl: "...weswegen wir, oh Wunder, in Deutschland so gut wie keine bestraften Menschenhändler haben."
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1.653 Verurteilte Personen sind also für Herrn Uhl so gut wie keine.
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In den Jahren 2000 bis 2011 wurden in Deutschland 1653 Personen nach § 232 StGB (seit 2006) (bzw. 180a und 181 StGB alte Fassung,
Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung) zu einer Geld- oder Freiheitsstrafe verurteilt.
Quelle: Drucksache 17/12504
Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode
Seite 4.
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Die Quelle dafür könnte die hier unten vonehemaliger_User hat geschrieben:@Fragender
Die haben einfach behauptet, es sei wissenschaftlich nachgewiesen, dass es über 70 % der Frauen in der Sexarbeit sexuelle Gewalt in der Kindheit erfahren hätten.
Maggie McNeill angedeutete Studie sein, die spezifisch (amerikanische) Frauen vom Strassenstrich betraf:
'Yet over and over again, neofeminists trot out their incarcerated-streetwalker studies as representative of all prostitutes (despite the fact that they're not even representative of the majority of streetwalkers). We're told that "75% of women in prostitution become involved when they are under the age of eighteen," a figure taken from Benson, C. and Matthews, R. (1995), "Street Prostitution: Ten Facts in Search of a Policy" in International Journal of Sociology of the Law, Vol. 23, pp 395-415. Another claim is that "45% of prostitutes report childhood sexual abuse and 85% childhood physical abuse"; these figures derive from a paper on streetwalkers by Hester & Westmarland (2004) which was commissioned as part of a crime reduction program. Or how about "More than half of prostitutes have been raped and 75% beaten by a pimp or customer" and "the mortality rate for prostitutes is 12 times higher than that of other women"? Both were drawn from the UK government report "Solutions and Strategies: Drug Problems and Street Sex Markets." To my knowledge, NO study of mainstream prostitution has ever been done by an officially-sanctioned entity in either the U.S. or U.K.; both countries seem to prefer the rantings of neofeminists and extrapolation from the least-fortunate third of the bottom 15% of the hooker population.'
Der Prozentsatz scheint in blossen neun Jahren recht gewaltig zugenommen zu haben ...
Die Hester & Westmarland-Studie findet man übrigens hier.
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
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