Welche Praktiken sind wirklich safe?
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Welche Praktiken sind wirklich safe?
Ich würde mein Service gerne umstellen, sodass es wirklich möglichst safe ist. Mit safe meine ich nicht nur HIV, sondern möchte mich auch möglichst vor Tripper, Syphilis, Trichomonaden, usw schützen.
Ich weiß hier steht viel zum Thema, trotzdem ist mir noch nicht ganz klar:
- Kann ich mich mit einer Krankheit anstecken, wenn ein Mann mich intim mit den Fingern berührt?
Zwar kann ich den Kunden bitten sich vorher die Hände zu waschen der sogar zu desinfizieren.
Aber ich kann schwer verhindern, dass er sich im Zuge des Spieles selbst auf den Penis greift und danach wieder mich angreift.
- Welche Krankheiten kann man beim Lecken bekommen?
Ich hatte eine Infektion mit Trichomonaden, was mich nachdenklich gemacht hat.
Ich hatte definitiv keinen ungeschützen GV oder AV, auch nicht privat.
Allerdings Oralverkehr.
Ich weiß hier steht viel zum Thema, trotzdem ist mir noch nicht ganz klar:
- Kann ich mich mit einer Krankheit anstecken, wenn ein Mann mich intim mit den Fingern berührt?
Zwar kann ich den Kunden bitten sich vorher die Hände zu waschen der sogar zu desinfizieren.
Aber ich kann schwer verhindern, dass er sich im Zuge des Spieles selbst auf den Penis greift und danach wieder mich angreift.
- Welche Krankheiten kann man beim Lecken bekommen?
Ich hatte eine Infektion mit Trichomonaden, was mich nachdenklich gemacht hat.
Ich hatte definitiv keinen ungeschützen GV oder AV, auch nicht privat.
Allerdings Oralverkehr.
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- PlatinStern
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hallo, ich kann deinen gedankengang gut nachvollziehen, bin ja selbst so ne gesundheitsapostelin :-)
grundsätzlich muss man sagen, absolute safe praktiken im sinne von GARANTIERT sicher gibt es nahezu nicht, zumindest wäre damit kein erotischer service möglich.
ABER, es gibt safer praktiken, im sinne von ziemlich sicher, sofern man den gesunden menschenverstand walten lässt.
auf deine konkrete frage bezogen: ich würde dir sehr dazu raten, zu beginn des liebesspiels erst mal einen blick aufs gemächt deines gegenübers zu werfen, hier sind im speziellen warzen (HPV), ausfluss (tripper/andere bakterielle infektionen) und feuchte geschwürchen (syphilis im primäraffekt, sehr infektiös!) zu nennen.
dies sind alles erkrankungen die sich ratz fatz über schmierinfektion übertragen, insofern würde ich dir im falle einer auffälligkeit dazu raten den termin damit zu beenden (und den kunden fairerweise auf den grund hinzuweisen, das ist zwar unangenehm aber so hat er die möglichkeit sich behandeln zu lassen)
ausserdem, und da bin ich ehrlich, achte ich sehr sehr genau darauf dass sich männer sofern sie mich berühren wollen zum einen die hände waschen, und sich zum anderen keinesfalls! während der gemeinsamen zeit selbst an den schniedel fassen.
und ich weise auch sehr offen auf den grund hin, da sind nämlich speziell viele männer recht uninformiert.
das klingt jetzt bestimmt furchtbar unentspannt, ist es aber in realitas gar nicht wirklich, und ziemlich unabdingbar um viele schmierinfektionen zu verhindern.!
ansonsten, ja auch durchs lecken kann man sich infizieren, im speziellen mit syphilis (wenn die infektion frisch ist) und gonorrhoe (tripper), sofern sich der mann im vorfeld im oralen bereich infiziert hat.
das sind jetzt alles die möglichen infektionswege, sehr unschön...aber ich denke, wenn du konsequent kondome verwendest und darauf achtest dass mann nicht an sich selbst rumspielt und dann an dir, bist du schon gut dabei und arbeitest relativ safer.
die trichimonaden waren jedenfalls aller wahrscheinlichkeit nach eine klassische schmierinfektion.
sei lieb gegrüsst
grundsätzlich muss man sagen, absolute safe praktiken im sinne von GARANTIERT sicher gibt es nahezu nicht, zumindest wäre damit kein erotischer service möglich.
ABER, es gibt safer praktiken, im sinne von ziemlich sicher, sofern man den gesunden menschenverstand walten lässt.
auf deine konkrete frage bezogen: ich würde dir sehr dazu raten, zu beginn des liebesspiels erst mal einen blick aufs gemächt deines gegenübers zu werfen, hier sind im speziellen warzen (HPV), ausfluss (tripper/andere bakterielle infektionen) und feuchte geschwürchen (syphilis im primäraffekt, sehr infektiös!) zu nennen.
dies sind alles erkrankungen die sich ratz fatz über schmierinfektion übertragen, insofern würde ich dir im falle einer auffälligkeit dazu raten den termin damit zu beenden (und den kunden fairerweise auf den grund hinzuweisen, das ist zwar unangenehm aber so hat er die möglichkeit sich behandeln zu lassen)
ausserdem, und da bin ich ehrlich, achte ich sehr sehr genau darauf dass sich männer sofern sie mich berühren wollen zum einen die hände waschen, und sich zum anderen keinesfalls! während der gemeinsamen zeit selbst an den schniedel fassen.
und ich weise auch sehr offen auf den grund hin, da sind nämlich speziell viele männer recht uninformiert.
das klingt jetzt bestimmt furchtbar unentspannt, ist es aber in realitas gar nicht wirklich, und ziemlich unabdingbar um viele schmierinfektionen zu verhindern.!
ansonsten, ja auch durchs lecken kann man sich infizieren, im speziellen mit syphilis (wenn die infektion frisch ist) und gonorrhoe (tripper), sofern sich der mann im vorfeld im oralen bereich infiziert hat.
das sind jetzt alles die möglichen infektionswege, sehr unschön...aber ich denke, wenn du konsequent kondome verwendest und darauf achtest dass mann nicht an sich selbst rumspielt und dann an dir, bist du schon gut dabei und arbeitest relativ safer.
die trichimonaden waren jedenfalls aller wahrscheinlichkeit nach eine klassische schmierinfektion.
sei lieb gegrüsst
liebe grüsse malin
eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)
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Hier kannst Du Dir eine sehr umfangreiche und informative Mappe mit allen möglichen Krankheitsbildern und deren Infektionswegen herunterladen.
Diese wurde (soweit ich gelesen habe) speziell für SDL als Zielgruppe gemacht (und beim Gesundheitsamt hab ich das Büchlein auch in die Hand gedrückt bekommen, als ich zur Beratung dort war).
Hier gibt's den Sammelthread zum Thema Safer Sex: *klick*
Falls Du Bildmaterial brauchst, wie Du Infektionen erkennen kannst, findest Du das hier (Achtung! Eklig)
Liebe Grüße
Diese wurde (soweit ich gelesen habe) speziell für SDL als Zielgruppe gemacht (und beim Gesundheitsamt hab ich das Büchlein auch in die Hand gedrückt bekommen, als ich zur Beratung dort war).
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Liebe Grüße
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RE: Welche Praktiken sind wirklich safe?
Malin hat alles schon sehr schön beschrieben, 100 % safe gibt es nicht; Problem sind eben vor allem die Schmierinfektionen.
Man kann den Kunden auch einen Fingerling zum Fingern reichen, auch dann dürften sie sich damit dann aber nicht mehr selbst anfassen.
Wichtig ist auch, dass beim ungeschützten Fingern (ohne Fingerling) die Fingernägel kurz, aber nicht scharfkantig sind (ganz frisch geschnitten und nicht gefeilt ist auch wieder schlecht, weil Fingernägel dann sehr scharf sind und sich erst ein paar Stunden lang "abstumpfen" müssen), damit keine Mikroverletzungen in den Schleimhäuten mit Fingernägeln gesetzt werden. Mikroverletzungen bieten stets Eintrittspforten für viele verschiedene STD-Erreger und erhöhen das Infektionsrisiko. (Das ist dasselbe Prinzip, weshalb empfohlen wird, im engen zeitlichen Zusammenhang mit ungeschütztem Oralverkehr keine Zähne zu putzen oder mit Zahnseide zu fädeln, d.h. kurz davor und kurz danach. Das "Kurz" lässt sich nicht genau definieren, wie lange das gemeint ist.)
Wer also "ungeschützt" fingern lässt, sollte sich vorher mal unauffällig die Fingernägel anschauen (oder mal mit unauffälligen Bewegungen "drüberfühlen", man kann das geschickt in Streichel- oder Berühungsspiele einbauen) und im Zweifelsfall auf Fingern verzichten oder einen Fingerling reichen.
Fingerlinge sind kleiner wie Kondome und passen problemlos in die üblichen Handtäschchen.
Was Lecken betrifft, ist das Risiko für den- oder diejenige, der/die bei einer Sexarbeiterin leckt, größer als für diejenige, bei der geleckt wird, aber auch sie trägt ein Risiko. Man stelle sich nur vor, der/die Leckende hätte einen syphilitischen Primäraffekt vielleicht nicht einmal von außen ohne weiteres sichtbar an der Innenseite der Lippe, in der Wange oder an der Zunge. Das ist sicherlich ein worse case, und glücklicherweise ist Syphilis in der Hetero-Szene bei uns eher selten, aber eben nicht unmöglich.
Wer ganz sicher gehen will, muss zum Lecken Lecktücher/Dental Dams/notfalls aufgeschnittene Kondome, Frischhaltefolien oder Femidome verwenden.
Ich habe auch schon erlebt, dass Sexarbeiterinnen ihren Kunden zu/vor Beginn der Action eine antiseptische Mundspüllösung reichen. Wenn damit intensiv gespült und gegurgelt wird (gurgeln sehr wichtig, im Rachen sitzen die meisten kritischen Keime), ist das zwar kein Wundermittel, kann aber zumindest Infektionsrisiken reduzieren. Ob es nämlich zu einer Infektion "auf der anderen Seite" kommt, hängt entscheidend von der Infektionsdosis (d.h. Anzahl der übertragenen Bakterien bzw. Viren ab). Eine solche Spülung kann die Keime zwar nicht "ausrotten", aber zumindest reduzieren, also sinkt auch das Infektionsrisiko. Man muss so eine Maßnahme ja gar nicht unter dem Aspekt des Infektionsschutzes begründen, sondern mit "frischem Geschmack im Mund".
Wegen der Schmierinfektionen sollte auch die Schutzwirkung von Kondomen nicht überschätzt werden. Sie bieten einen sehr guten Schutz vor Infektionen, die primär über Sperma übertragen werden (wie HIV). Die Penisbasis ist aber vom Kondom nicht voll umschlossen, außerdem kann der Kondomring im Laufe der Zeit etwas hochrutschen, ohne dass das gleich als Kondomunfall wahrgenommen wird, weil das Sperma ja weiterhin zurückgehalten wird. Aber nicht-kondomgeschützte Penisabschnitte (Penishaut) können in Kontakt mit weiblichen Genitalschleimhäuten kommen. Falls diese Penishaut Infektionserreger trägt, z.B. syphilitischen Primäraffekt, Herpes, HPV (nicht sichtbar), aber z.B. auch Gonokokken, die im Rahmen von Schmierinfektionen zuvor dahin gelangt sind (vielleicht sogar beim Überstülpen des Kondoms, ausgehend vom Harnröhrenausgang), ist dann trotz regelrechter Kondomnutzung eine Übertragung auf den weiblichen Genitaltrakt möglich. So schätzt man, dass Kondome das Risiko für HPV-Übertragung nur um 50 bis 60 % (pro Akt kalkuliert) reduzieren.
Auch das macht deutlich, dass es 100 % Sicherheit nicht gibt, auch beim safer sex (darum "safer sex" und nicht "safe sex"), und daher situationsbezogene risikoreduzierende Maßnahmen ergriffen werden sollten wie schon die von Malin beschriebene "Penisinspektion", und dass auch Frauen, die safer arbeiten, sich in sinnvollen Abständen freiwillig und eigenverantwortlich im eigenen Interesse infektionsmedizinischen Untersuchungen unterziehen sollten (und bei Verdacht/Beschwerden sowieso), um evtl. Infektionen rasch entdecken und behandeln zu lassen.
Eddy
Man kann den Kunden auch einen Fingerling zum Fingern reichen, auch dann dürften sie sich damit dann aber nicht mehr selbst anfassen.
Wichtig ist auch, dass beim ungeschützten Fingern (ohne Fingerling) die Fingernägel kurz, aber nicht scharfkantig sind (ganz frisch geschnitten und nicht gefeilt ist auch wieder schlecht, weil Fingernägel dann sehr scharf sind und sich erst ein paar Stunden lang "abstumpfen" müssen), damit keine Mikroverletzungen in den Schleimhäuten mit Fingernägeln gesetzt werden. Mikroverletzungen bieten stets Eintrittspforten für viele verschiedene STD-Erreger und erhöhen das Infektionsrisiko. (Das ist dasselbe Prinzip, weshalb empfohlen wird, im engen zeitlichen Zusammenhang mit ungeschütztem Oralverkehr keine Zähne zu putzen oder mit Zahnseide zu fädeln, d.h. kurz davor und kurz danach. Das "Kurz" lässt sich nicht genau definieren, wie lange das gemeint ist.)
Wer also "ungeschützt" fingern lässt, sollte sich vorher mal unauffällig die Fingernägel anschauen (oder mal mit unauffälligen Bewegungen "drüberfühlen", man kann das geschickt in Streichel- oder Berühungsspiele einbauen) und im Zweifelsfall auf Fingern verzichten oder einen Fingerling reichen.
Fingerlinge sind kleiner wie Kondome und passen problemlos in die üblichen Handtäschchen.
Was Lecken betrifft, ist das Risiko für den- oder diejenige, der/die bei einer Sexarbeiterin leckt, größer als für diejenige, bei der geleckt wird, aber auch sie trägt ein Risiko. Man stelle sich nur vor, der/die Leckende hätte einen syphilitischen Primäraffekt vielleicht nicht einmal von außen ohne weiteres sichtbar an der Innenseite der Lippe, in der Wange oder an der Zunge. Das ist sicherlich ein worse case, und glücklicherweise ist Syphilis in der Hetero-Szene bei uns eher selten, aber eben nicht unmöglich.
Wer ganz sicher gehen will, muss zum Lecken Lecktücher/Dental Dams/notfalls aufgeschnittene Kondome, Frischhaltefolien oder Femidome verwenden.
Ich habe auch schon erlebt, dass Sexarbeiterinnen ihren Kunden zu/vor Beginn der Action eine antiseptische Mundspüllösung reichen. Wenn damit intensiv gespült und gegurgelt wird (gurgeln sehr wichtig, im Rachen sitzen die meisten kritischen Keime), ist das zwar kein Wundermittel, kann aber zumindest Infektionsrisiken reduzieren. Ob es nämlich zu einer Infektion "auf der anderen Seite" kommt, hängt entscheidend von der Infektionsdosis (d.h. Anzahl der übertragenen Bakterien bzw. Viren ab). Eine solche Spülung kann die Keime zwar nicht "ausrotten", aber zumindest reduzieren, also sinkt auch das Infektionsrisiko. Man muss so eine Maßnahme ja gar nicht unter dem Aspekt des Infektionsschutzes begründen, sondern mit "frischem Geschmack im Mund".
Wegen der Schmierinfektionen sollte auch die Schutzwirkung von Kondomen nicht überschätzt werden. Sie bieten einen sehr guten Schutz vor Infektionen, die primär über Sperma übertragen werden (wie HIV). Die Penisbasis ist aber vom Kondom nicht voll umschlossen, außerdem kann der Kondomring im Laufe der Zeit etwas hochrutschen, ohne dass das gleich als Kondomunfall wahrgenommen wird, weil das Sperma ja weiterhin zurückgehalten wird. Aber nicht-kondomgeschützte Penisabschnitte (Penishaut) können in Kontakt mit weiblichen Genitalschleimhäuten kommen. Falls diese Penishaut Infektionserreger trägt, z.B. syphilitischen Primäraffekt, Herpes, HPV (nicht sichtbar), aber z.B. auch Gonokokken, die im Rahmen von Schmierinfektionen zuvor dahin gelangt sind (vielleicht sogar beim Überstülpen des Kondoms, ausgehend vom Harnröhrenausgang), ist dann trotz regelrechter Kondomnutzung eine Übertragung auf den weiblichen Genitaltrakt möglich. So schätzt man, dass Kondome das Risiko für HPV-Übertragung nur um 50 bis 60 % (pro Akt kalkuliert) reduzieren.
Auch das macht deutlich, dass es 100 % Sicherheit nicht gibt, auch beim safer sex (darum "safer sex" und nicht "safe sex"), und daher situationsbezogene risikoreduzierende Maßnahmen ergriffen werden sollten wie schon die von Malin beschriebene "Penisinspektion", und dass auch Frauen, die safer arbeiten, sich in sinnvollen Abständen freiwillig und eigenverantwortlich im eigenen Interesse infektionsmedizinischen Untersuchungen unterziehen sollten (und bei Verdacht/Beschwerden sowieso), um evtl. Infektionen rasch entdecken und behandeln zu lassen.
Eddy
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Herzlichen Dank für die ausführlichen Antworten! Das ist wirklich sehr lieb.
Das mit der Mundspülung ist eine gute Idee. Danke.
Muss es eine spezielle sein oder reicht eine normale aus der Drogerie? (Listerine...)
Gibt es bei euch Frauen, die wirklich mit Fingerlingen arbeiten? Wie reagieren die Kunden?
Stimmt, 100% safe etwas Erotisches anzubieten ist schwer.
Allerdings ist Erotik ein weites Feld.
Es gibt ja auch zB Fußerotik, wo man sich wohl wirklich nichts holen kann (außer der Kunde vielleicht Fußpilz)
Oder erotische Massagen, bei denen der Kunde völlig passiv bleibt.
Aber da ist es nun auch wiederum so, dass die meisten Kunden fragen, ob fingern auch okay wäre.
Das mit der Mundspülung ist eine gute Idee. Danke.
Muss es eine spezielle sein oder reicht eine normale aus der Drogerie? (Listerine...)
Gibt es bei euch Frauen, die wirklich mit Fingerlingen arbeiten? Wie reagieren die Kunden?
Stimmt, 100% safe etwas Erotisches anzubieten ist schwer.
Allerdings ist Erotik ein weites Feld.
Es gibt ja auch zB Fußerotik, wo man sich wohl wirklich nichts holen kann (außer der Kunde vielleicht Fußpilz)
Oder erotische Massagen, bei denen der Kunde völlig passiv bleibt.
Aber da ist es nun auch wiederum so, dass die meisten Kunden fragen, ob fingern auch okay wäre.
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Re: RE: Welche Praktiken sind wirklich safe?

Oh, ich bin kein Mediziner, aber das würd ich nicht so unterschreiben.Eddy hat geschrieben: Was Lecken betrifft, ist das Risiko für den- oder diejenige, der/die bei einer Sexarbeiterin leckt, größer als für diejenige, bei der geleckt wird, aber auch sie trägt ein Risiko.
Immerhin können durch Blut und Speichel Erreger in die Scheide gelangen.
Was ich übrigens noch wichtig finde, was ich auch erst seit kurzem weiß: Die Flüssigkeit von Lippenherpesbläschen ist bei bestehener HIV- Infektion hoch ansteckend.
*Link: unterer Abschnitt*
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RE: Welche Praktiken sind wirklich safe?
Ja, das ist natürlich richtig, dass durch Blut oder Speichel Erreger (vom Mund des Leckenden) in die Scheide gelangen können, darum habe ich ja auch geschrieben: "aber auch sie (also die Sexarbeiterin, bei der geleckt wird) trägt ein Risiko."
Aber das Ausmaß des Risikos ist unterschiedlich. Der/die Leckende trägt ein relativ höheres Risiko als die „Geleckte.“
Beispiele:
1. Blut ist normalerweise nicht im Mund oder Speichel. Und man soll sich ja auch mindestens 1 Stunde vor ungeschütztem Oralverkehr (welcher Art auch immer) nicht mehr die Zähne putzen oder Zahnseide fädeln, was ggf. zum Zahnfleischbluten hätte führen können. Scheidenflüssigkeit kann dagegen „an bestimmten Tagen“ schon mal Blutspuren enthalten, selbst wenn auf dem Höhepunkt der Menstruation mit der Arbeit pausiert wird.
2. Potenziell krebserregende HPV-Typen (speziell der für den Rachenraum besonders kritische Typ HPV-16) finden sich auf den weiblichen Genitalschleimhäuten bei jungen Frauen, abhängig vom Alter und Anzahl der Sexpartner, etwas moduliert vom Kondomgebrauch, etwa um eine Größenordnung (also etwa Faktor 10) häufiger als im Mund-Rachen-Raum (es sei denn, die Frau ist gegen HPV geimpft). Damit ist das Infektionsrisiko für den/die Leckende(n) – von den Genitalschleimhäuten in den Rachen – viel größer als in umgekehrter Richtung.
3. Die Wahrscheinlichkleit für einen genitalen Gonokokken-Nachweis liegt bei Sexarbeiterinnen in Deutschland bei 3 bis 5 %, für Chlamydien bei 5 bis 12 %. Letzteres hört sich zwar drastisch an, bei Frauen der Allgemeinbevölkerung gleichen (jungen) Alters liegen die Quoten für Chlamydien aber nicht viel niedriger (anders als bei Gonokokken, die in der Allgemeinbevölkerung sehr selten sind; Risikoerhöhung für Gonokokken durch Sexarbeit fast Faktor 10). Chlamydien sind dagegen keine so seltene Begleiterscheinung zu Beginn des Sexlebens (daher kostenloses Chlamydienscreening bis zum 25. Lebensjahr als Kassenleistung in Deutschland).
Der Leckende geht also ein nicht zu vernachlässigendes Risiko ein, sich eine Gonokokken- oder Chlamydieninfektion im Rachen zu holen (dort meist unbemerkt, asymptomatisch, heilt meist binnen weniger Monate auch unbehandelt wieder aus, also nichts wirklich Dramatisches). Zwar kann er dann beim Lecken wiederum seine Partnerin genital anstecken. Da aber die „Masse“ der Gonokokken und Chlamydien im Rachen und nicht an der Zungenspitze sitzt, ist die Möglichkeit einer Infektion vom Mund (Zungenspitze, Lippen) auf die weiblichen Genitalschleimhäute zwar gegeben, aber das Risiko geringer als in umgekehrter Richtung.
4. HIV: Speichel wirkt HIV-inaktivierend und enthält daher normalerweise kein infektionsfähiges Virus mehr (Ausnahme: bei Blutanteil; in Anwesenheit von Sperma, das die virusinaktivierende Wirkung des Speichels aufhebt; sowie gelegentlich HIV-Nachweis in sehr geringen Konzentrationen bei massiven Zahnfleischentzündungen, wie sie bei fortgeschrittenem Immundefekt, also im Stadium AIDS, vorkommen). Somit unter realistischen Bedingungen kein HIV-Risiko für die „Geleckte“.
Umgekehrt enthält Scheidenflüssigkeit bei HIV-Infizierten schon infektionsfähiges HIV, wenn auch weniger als Sperma oder Blut. Blutbeimengungen oder begleitende Infektionen (z.B. Herpes) können die Menge infektionsfähigen Virus noch erhöhen. Wenn aufseiten des Leckenden dann auch noch Risikofaktoren im Mund oder an den Lippen vorhanden sind (z.B. Herpes, Wunden, Geschwüre usw.), ist eine HIV-Infektion beim Leckenden zwar immer noch sehr unwahrscheinlich, aber immerhin grundsätzlich möglich und biologisch plausibel.
Dies verdeutlicht, dass beim ungeschützten Lecken durchaus eine Asymmetrie bei der Größe des eingegangenen Risikos besteht. Richtig ist aber auch, dass immer beide Seiten ein Risiko haben.
Zu Herpes: ja, das ist so, man geht von einer Risikoerhöhung bis Faktor 10 aus. Und das gilt für beide Seiten:
Wer HIV-infiziert ist und Herpes hat, scheidet im Bereich der Herpesläsion mehr HIV aus.
Und wer noch nicht HIV-infiziert und Herpes hat, kann sich im Bereich der Herpesläsion bei Exposition gegenüber HIV-haltigen Körperflüssigkeiten leichter anstecken. Dies liegt einerseits an der Zerstörung der Schleimhautbarriere durch die Herpesläsion, zweitens finden sich in einer Herpesläsion auch viel mehr Zielzellen für HIV, also Lymphzellen, an die HIV direkt andocken und infizieren kann.
Und was das ganz besonders Fiese ist: selbst wenn die Herpesläsion abgeheilt ist, also nichts mehr zu sehen ist, bleibt die erhöhte Infizierbarkeit noch für mehrere Wochen bestehen – weil immer noch sehr viele infizierbare Lymphzellen dort vorhanden sind.
Wer also aus Infektionsschutzgründen bestimmte Praktiken mit nicht völlig auszuschließendem HIV-Risiko nicht anbietet, solange eine Herpesläsion besteht, sollte darauf auch noch einige Wochen länger verzichten (wie lange, kann man nicht genau sagen, die Zahl der Zielzellen geht ja allmählich und nicht sprunghaft zurück) – oder im Idealfall das ganz sein lassen.
Eddy
Aber das Ausmaß des Risikos ist unterschiedlich. Der/die Leckende trägt ein relativ höheres Risiko als die „Geleckte.“
Beispiele:
1. Blut ist normalerweise nicht im Mund oder Speichel. Und man soll sich ja auch mindestens 1 Stunde vor ungeschütztem Oralverkehr (welcher Art auch immer) nicht mehr die Zähne putzen oder Zahnseide fädeln, was ggf. zum Zahnfleischbluten hätte führen können. Scheidenflüssigkeit kann dagegen „an bestimmten Tagen“ schon mal Blutspuren enthalten, selbst wenn auf dem Höhepunkt der Menstruation mit der Arbeit pausiert wird.
2. Potenziell krebserregende HPV-Typen (speziell der für den Rachenraum besonders kritische Typ HPV-16) finden sich auf den weiblichen Genitalschleimhäuten bei jungen Frauen, abhängig vom Alter und Anzahl der Sexpartner, etwas moduliert vom Kondomgebrauch, etwa um eine Größenordnung (also etwa Faktor 10) häufiger als im Mund-Rachen-Raum (es sei denn, die Frau ist gegen HPV geimpft). Damit ist das Infektionsrisiko für den/die Leckende(n) – von den Genitalschleimhäuten in den Rachen – viel größer als in umgekehrter Richtung.
3. Die Wahrscheinlichkleit für einen genitalen Gonokokken-Nachweis liegt bei Sexarbeiterinnen in Deutschland bei 3 bis 5 %, für Chlamydien bei 5 bis 12 %. Letzteres hört sich zwar drastisch an, bei Frauen der Allgemeinbevölkerung gleichen (jungen) Alters liegen die Quoten für Chlamydien aber nicht viel niedriger (anders als bei Gonokokken, die in der Allgemeinbevölkerung sehr selten sind; Risikoerhöhung für Gonokokken durch Sexarbeit fast Faktor 10). Chlamydien sind dagegen keine so seltene Begleiterscheinung zu Beginn des Sexlebens (daher kostenloses Chlamydienscreening bis zum 25. Lebensjahr als Kassenleistung in Deutschland).
Der Leckende geht also ein nicht zu vernachlässigendes Risiko ein, sich eine Gonokokken- oder Chlamydieninfektion im Rachen zu holen (dort meist unbemerkt, asymptomatisch, heilt meist binnen weniger Monate auch unbehandelt wieder aus, also nichts wirklich Dramatisches). Zwar kann er dann beim Lecken wiederum seine Partnerin genital anstecken. Da aber die „Masse“ der Gonokokken und Chlamydien im Rachen und nicht an der Zungenspitze sitzt, ist die Möglichkeit einer Infektion vom Mund (Zungenspitze, Lippen) auf die weiblichen Genitalschleimhäute zwar gegeben, aber das Risiko geringer als in umgekehrter Richtung.
4. HIV: Speichel wirkt HIV-inaktivierend und enthält daher normalerweise kein infektionsfähiges Virus mehr (Ausnahme: bei Blutanteil; in Anwesenheit von Sperma, das die virusinaktivierende Wirkung des Speichels aufhebt; sowie gelegentlich HIV-Nachweis in sehr geringen Konzentrationen bei massiven Zahnfleischentzündungen, wie sie bei fortgeschrittenem Immundefekt, also im Stadium AIDS, vorkommen). Somit unter realistischen Bedingungen kein HIV-Risiko für die „Geleckte“.
Umgekehrt enthält Scheidenflüssigkeit bei HIV-Infizierten schon infektionsfähiges HIV, wenn auch weniger als Sperma oder Blut. Blutbeimengungen oder begleitende Infektionen (z.B. Herpes) können die Menge infektionsfähigen Virus noch erhöhen. Wenn aufseiten des Leckenden dann auch noch Risikofaktoren im Mund oder an den Lippen vorhanden sind (z.B. Herpes, Wunden, Geschwüre usw.), ist eine HIV-Infektion beim Leckenden zwar immer noch sehr unwahrscheinlich, aber immerhin grundsätzlich möglich und biologisch plausibel.
Dies verdeutlicht, dass beim ungeschützten Lecken durchaus eine Asymmetrie bei der Größe des eingegangenen Risikos besteht. Richtig ist aber auch, dass immer beide Seiten ein Risiko haben.
Zu Herpes: ja, das ist so, man geht von einer Risikoerhöhung bis Faktor 10 aus. Und das gilt für beide Seiten:
Wer HIV-infiziert ist und Herpes hat, scheidet im Bereich der Herpesläsion mehr HIV aus.
Und wer noch nicht HIV-infiziert und Herpes hat, kann sich im Bereich der Herpesläsion bei Exposition gegenüber HIV-haltigen Körperflüssigkeiten leichter anstecken. Dies liegt einerseits an der Zerstörung der Schleimhautbarriere durch die Herpesläsion, zweitens finden sich in einer Herpesläsion auch viel mehr Zielzellen für HIV, also Lymphzellen, an die HIV direkt andocken und infizieren kann.
Und was das ganz besonders Fiese ist: selbst wenn die Herpesläsion abgeheilt ist, also nichts mehr zu sehen ist, bleibt die erhöhte Infizierbarkeit noch für mehrere Wochen bestehen – weil immer noch sehr viele infizierbare Lymphzellen dort vorhanden sind.
Wer also aus Infektionsschutzgründen bestimmte Praktiken mit nicht völlig auszuschließendem HIV-Risiko nicht anbietet, solange eine Herpesläsion besteht, sollte darauf auch noch einige Wochen länger verzichten (wie lange, kann man nicht genau sagen, die Zahl der Zielzellen geht ja allmählich und nicht sprunghaft zurück) – oder im Idealfall das ganz sein lassen.
Eddy
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Danke für die zusätzlichen Informationen, Eddy.
Dass die erhöhte Infizierbarkeit selbst nach Abheilung noch länger weiterbesteht, war mir neu.
Zum Glück lässt sich aber auch Herpes gut minimieren, z.B. durch Aufbau des Immunsystems (Zink, gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf etc.) und durch Hitzeanwendungen direkt ab den ersten Anzeichen eines Ausbruchs.
Dass die erhöhte Infizierbarkeit selbst nach Abheilung noch länger weiterbesteht, war mir neu.
Zum Glück lässt sich aber auch Herpes gut minimieren, z.B. durch Aufbau des Immunsystems (Zink, gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf etc.) und durch Hitzeanwendungen direkt ab den ersten Anzeichen eines Ausbruchs.
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RE: Welche Praktiken sind wirklich safe?
Danke!
sehr informativ und hilfreich!
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Die einzigen zu 100 Prozent safen Sexualpraktiken sind solche, die Berührungen zwischen Körpern ausschließen, z.B. Peepshow oder Telefon-/Webcamsex. Alle körperberührenden Sexualpraktiken bringen ein gewisses Gesundheitsrisiko mit sich. Die Frage ist lediglich, wie hoch oder niedrig dieses ist oder gehalten werden kann. Dessen sollten wir uns immer bewußt sein.
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RE: Welche Praktiken sind wirklich safe?
Ja, das ist leider so, Doris67 hat völlig recht (wobei ich jetzt mal Kontakte intakter Haut wie bei Massagen ausschließen würde, sofern man keine ansteckende Hautkrankheit hat - aber dann kann man auch nicht mehr von intakter Haut reden).
Ein Wissenschaftler hat mal bei einem STD-Kongress gesagt:
"Man ist als Lebewesen gut beraten, nicht an ein anderes Lebewesen so dicht heranzugehen, wie man das bei der Sexualität tun muss“.
Aber alles kein Grund zur Panik und auch kein Argument gegen Sexarbeit. Welcher Beruf ist wirklich safe? Im Büro zu sitzen?
Immer mehr wird deutlich, dass langes Sitzen auch ungesund ist, zwar nicht in Sachen STD, aber z.B. Herz-Kreislauf und bestimmte Krebsformen. Gibt es überhaupt sichere Erwerbsarbeit?
Schafe hüten? Klingt romantisch und gesund ... aber auch da muss man sich schützen, mit breiten Hüten und langen Ärmeln
vor dem UV-Anteil im Sonnenlicht (sonst: Hautkrebs) ... dann sind der breite, lichtdichte Hut und die langen Ärmel aber auch eine "Barrieremethode" und damit ein Äquivalent zum Kondom bei der Sexarbeit ...
Was ich damit sagen will: Erwerbstätigkeit ist immer mit irgendwelchen Gesundheitsrisiken verbunden, wenn auch sehr unterschiedlicher Art, mal mehr, mal weniger; es kann letztendlich nur darum gehen, durch
1. Wissen über Risiken und Schutzmaßnahmen und
2. tatsächliches Umsetzen dieses Wissens und der risikoreduzierender Schutzmaßnahmen
dieses Risiko so klein wie möglich zu halten.
STDs sind daher kein Argument gegen Sexarbeit als solches, sondern ein Argument dafür, sich mit diesen Themen - wie es hier in diesem Forum vorbildlich geschieht - zu beschäftigen und Konsequenzen für die praktische Arbeit zu ziehen, wobei idealerweise beide Seiten (Sexarbeiterinnen und Kunden) mit einbezogen werden sollten.
Gutes Wissen und daran adaptiertes Verhalten auf beiden (!) Seiten sind ein sehr wichtiger Schutzfaktor gegenüber STDs.
Eddy
Ein Wissenschaftler hat mal bei einem STD-Kongress gesagt:
"Man ist als Lebewesen gut beraten, nicht an ein anderes Lebewesen so dicht heranzugehen, wie man das bei der Sexualität tun muss“.
Aber alles kein Grund zur Panik und auch kein Argument gegen Sexarbeit. Welcher Beruf ist wirklich safe? Im Büro zu sitzen?
Immer mehr wird deutlich, dass langes Sitzen auch ungesund ist, zwar nicht in Sachen STD, aber z.B. Herz-Kreislauf und bestimmte Krebsformen. Gibt es überhaupt sichere Erwerbsarbeit?
Schafe hüten? Klingt romantisch und gesund ... aber auch da muss man sich schützen, mit breiten Hüten und langen Ärmeln
vor dem UV-Anteil im Sonnenlicht (sonst: Hautkrebs) ... dann sind der breite, lichtdichte Hut und die langen Ärmel aber auch eine "Barrieremethode" und damit ein Äquivalent zum Kondom bei der Sexarbeit ...
Was ich damit sagen will: Erwerbstätigkeit ist immer mit irgendwelchen Gesundheitsrisiken verbunden, wenn auch sehr unterschiedlicher Art, mal mehr, mal weniger; es kann letztendlich nur darum gehen, durch
1. Wissen über Risiken und Schutzmaßnahmen und
2. tatsächliches Umsetzen dieses Wissens und der risikoreduzierender Schutzmaßnahmen
dieses Risiko so klein wie möglich zu halten.
STDs sind daher kein Argument gegen Sexarbeit als solches, sondern ein Argument dafür, sich mit diesen Themen - wie es hier in diesem Forum vorbildlich geschieht - zu beschäftigen und Konsequenzen für die praktische Arbeit zu ziehen, wobei idealerweise beide Seiten (Sexarbeiterinnen und Kunden) mit einbezogen werden sollten.
Gutes Wissen und daran adaptiertes Verhalten auf beiden (!) Seiten sind ein sehr wichtiger Schutzfaktor gegenüber STDs.
Eddy
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RE: Welche Praktiken sind wirklich safe?
Zur Frage von Wallflower (6.12.2013, 13.08 Uhr, Beitrag 5):
„Das mit der Mundspülung ist eine gute Idee. Danke.
Muss es eine spezielle sein oder reicht eine normale aus der Drogerie? (Listerine...)“
Die Frage nach dem Listerine steht noch offen.
Das Thema ist leider sehr komplex – soviel vorab: Listerine ist auf keinen Fall ein „Wundermittel“ für ungeschützten Oralsex.
Bevor ich auf Details eingehe, sind folgende Grundtatsachen wichtig:
1. Der „Goldstandard“ für den Infektionsschutz beim Oralsex (egal, ob Blasen, Lecken oder gar Zungenanal) sind Barrieremethoden (Kondome, Femidome, Lecktücher u.ä.). Kein Mundspülmittel kann einen so hohen Schutzeffekt bieten wie diese Barrieremethoden!
2. Es ist immer vom Mundspülen die Rede; viel wichtiger ist aber das Gurgeln im Rachenbereich. Sofern nämlich die Mundschleimhaut intakt ist (keine Wunden, Geschwüre, Verletzungen, Aphthen, Herpes), ist es vor allem der Rachenbereich mit seinen lymphatischen Geweben wie den verschiedenen Mandeln (auch u.a. am Zungengrund), der Eintrittspforten für verschiedene STD-Erreger bietet. Gonorrhoe und Chlamydien setzen sich in der Regel im Rachen fest, ebenso HPV. Auch HIV findet dort geeignete Eintrittspforten, nämlich in den Mandeln und deren Umfeld viele Lymphzellen, die als Zielzellen von HIV direkt infizierbar sind.
Wenn man also mit antiseptischen Spüllösungen arbeiten will, dann sollte man den Rachen unbedingt einbeziehen. Allerdings sollte man nicht gleich mit dem Gurgeln beginnen, denn dann könnte man potenziell infektiöse Sekrete, die man beim Oralsex aufgenommen hat, erst richtig in den Rachen transportieren. Daher erst den Mund mit der Spüllösung spülen, ausspucken, und erst mit einem 2. Schluck dann den Rachen gurgeln, also sich von „vorn“ nach „hinten“ vorarbeiten:
Nach Aufnahme potenziell infektiöser Flüssigkeiten/Sekrete (wie großer Lusttropfen, Sperma, Scheidenflüssigkeit) sollte daher in folgender Reihenfolge vorgegangen werden:
Sofort ausspucken, dann …
– mit Wasser unter geringem Druck nur den Mund spülen
– Wasser ausspucken
– mit antiseptischer Mundspüllösung unter geringem Druck den Mund spülen
– wieder ausspucken
– jetzt mit antiseptischer Mundspüllösung den Rachen gurgeln
– wieder ausspucken.
Diese Reihenfolge ist deshalb wichtig, um erst einmal so viel Keime wie möglich so schnell wie möglich zu entfernen, und um zu verhindern, dass Keime durch das Spülprozedere (also den 1. Schluck) erst noch in den Rachen verschleppt werden, wo sie bisher vielleicht noch gar nicht angekommen waren.
Auf jeden Fall ist es wichtig, den Rachen als Problemzone und wichtige Eintrittspforte für STD-Erreger zu begreifen und in die Überlegungen mit einzubeziehen – mit dem obersten Ziel der „Nichtkontamination“ - dass also möglichst von vornherein keine potenziell gefährlichen „Flüssigkeiten“ und Keime in den Rachen gelangen,
und Gurgeln des Rachens erst, wenn der Mund schon gut gesäubert und antiseptisch gespült ist, um mit dem „Schluck bis in den Rachen“ nicht erst noch Keime dorthin zu verschleppen.
3. Keine der Mundspüllösungen ist direkt gegen HPV wirksam. HPV ist als unbehülltes Virus (im Gegensatz z.B. zu HIV) sehr widerstandsfähig. Im Laborversuch benötigt man 70 bis 80 % Alkohol, um HPV zu inaktivieren. Mit kommerziell erhältlichen Mundspüllösungen ist das HPV-Problem daher nicht lösbar.
4. Es besteht seitens Industrie und Wissenschaft offenbar kein ernsthaftes Interesse, eine antiseptische Mundspüllösung mit dem Fokus auf Oralsex zu entwickeln, bzw. bereits vorhandene marktgängige Produkte auf ihre Eignung und Effizienz zum Infektionsschutz beim Oralsex zu testen.
Das ginge natürlich sowieso nicht im Menschenversuch, aber zumindest im Labor, die verschiedenen Produkte mal unverdünnt, mal leicht verdünnt (Simulation der Verdünnung durch Speichel) und mal in Kombination mit kleinen Speichelmengen gegen verschiedene STD-Erreger (wie freies HIV, zellgebundenes HIV, HPV, Herpes simplex Typen 1 und 2, Hepatitis B, Chlamydien, Gonokokken, Treponemen, Mykoplasmen usw.) zu testen.
Dies geschieht aber nicht, jedenfalls nicht in dieser konsequenten Systematik. Es gibt viele Untersuchungen zu zahnärztlichen Fragestellungen wie Zahnbelägen, Zahnfleischentzündungen, Karies, bestimmte Karies oder Zahnfleischerkrankungen auslösende Bakterienarten usw., aber eben fast nichts zu STDs. Das ist verständlich, denn die Spüllösungen sind ja primär aus Gründen, die im zahnärztlichen Bereich liegen, also Zahnfleischerkrankungen / Zahnbeläge / Kariesprävention entwickelt, nicht zum Kampf gegen STDs. Wer solche Spüllösungen nutzt, um nach ungeschütztem Oralsex sein STD-Risiko zu senken, wendet sie quasi außerhalb ihrer eigentlichen Bestimmung an. Daher darf man sich nicht wundern, dass der Zusammenhang zwischen diesen Spüllösungen und STD-Erregern nicht systematisch und konsequent untersucht wird.
Und eigentlich ist das ja eine Anwendung, die es „offiziell“ gar nicht geben dürfte: in festen Partnerschaften spielt die Frage nach dem STD-Risiko bei Oralsex keine oder allenfalls ein marginale Rolle, und bei Oralsex-Kontakten mit fremden Partnern, wie ONS, Paysex usw. soll man sich nach offizieller Lehrmeinung sowieso mit Barrieremethoden schützen. Warum sollte also eine Kosmetik- oder Pharmafirma eine auf die Belange des Oralsex hin optimierte Mundspüllösung anbieten, wenn es einen Markt für eine solche Spüllösung offiziell also eigentlich gar nicht geben dürfte? Insofern erwarte ich auch für die Zukunft auf diesem Gebiet keine wirklichen Fortschritte.
Wenn man sich dann mit der Frage beschäftigt, welche Mundspüllösung nach dem aus den oben genannten Gründen leider mageren Kenntnisstand (was STD-Effizienz betrifft) im Zusammenhang mit Oralsex geeignet ist, ist ein weiterer Sachverhalt von grundsätzlicher Bedeutung:
Eine einzelne Bakterie, ein einzelner Virus macht keine Infektion. Das Infektionsrisiko steigt stets mit der Menge der betreffenden Bakterien oder Viren an. Und diese müssen intakt und infektionsfähig sein. Eine antiseptische Mundspüllösung kann das Infektionsrisiko daher nur dann senken, wenn sie möglichst viele STD-Bakterien oder Viren inaktiviert. Diese müssen nicht unbedingt zerstört werden, sie können ggf. mit PCR weiter nachweisbar bleiben, Hauptsache, sie verlieren die Fähigkeit, Zellen oder Gewebe zu infizieren. Eine Mundspüllösung, die nur einen Teil der STD-Erreger inaktiviert und der Fähigkeit zur Infektiosität beraubt, ist daher immer noch besser als klares Wasser oder „gar nichts“. Aber man darf sich nicht auf sie verlassen, denn manche Keime bleiben doch aktiv und infektionsfähig. Das Infektionsrisiko wird zwar verkleinert, ist aber grundsätzlich immer noch da.
Neben dem funktionstüchtigen (d.h. infektionsfähigen) STD-Erreger bedarf es aber auch Eintrittspforten für diesen. Dies können kleine Wunden und Mikroverletzungen sein (daher in engem zeitlichen Zusammenhang mit ungeschütztem Oralsex keine Zähne putzen oder fädeln), oder je nach Erreger auch bestimmte Zielzellen, konkret bestimmte Zellen des Lymphsystems im Falle von HIV. Entzündungen jedweder Art im Mund und Rachen erhöhen die Eintrittspforten; die Schleimhäute werden aufgelockerter und durchlässiger, und es sind in den entzündeten Gebieten auch mehr Zielzellen für HIV vorhanden. Ein wichtiges Ziel der Infektionsprävention beim Oralsex besteht daher darin, die Entzündlichkeit im Mund- und Rachenraum gering zu halten und damit weniger Eintrittspforten für STD-Erreger zu schaffen. Dies muss dann allerdings schon (mindestens ein paar Tage) vor dem geplanten ungeschützten Oralsex angegangen werden, bei DLs also permanent.
Das Infektionsrisiko im konkreten „Risikofall“, also einem risikogeneigten ungeschützten Oralsex, wird dann also bestimmt:
1. von der Anzahl der Eintrittspforten (und damit vor allem auch von der Entzündlichkeit im Mund-Rachen-Raum), und
2. von der Anzahl der infektionsfähigen STD-Erreger. d.h. der Menge der aufgenommen Bakterien und/oder Viren, die noch intakt und damit infektionsfähig sind.
Diese Unterscheidung ist sehr wichtig, wenn man die Anti-STD-Wirkung von Mundspüllösungen beurteilen will.
Mundspüllösungen können das STD-Risiko verringern, indem sie nach einer Risikoexposition (quasi als Postexpositions-Prophylaxe) möglichst viele STD-Keime abtöten oder inaktivieren, d.h. infektions-unfähig machen (ich bezeichne das hier mal als direkte anti-STD-Wirkung)
und/oder aber dadurch, dass sie die Entzündlichkeit im Mund-Rachen-Raum senken und damit dafür sorgen, dass es weniger Eintrittspforten und eine geringere Empfänglichkeit für STD-Erreger gibt (ich bezeichne das mal als indirekte anti-STD-Wirkung).
Ersteres (also die direkte Wirkung) ist wissenschaftlich (labortechnisch) nur sehr lückenhaft untersucht, letzteres (also indirekte Wirkung) jedenfalls in Bezug auf Zahnfleischentzündungen sehr gut – denn dies ist ja die eigentliche Zweckbestimmung der Spüllösungen (siehe oben; im Rachen dürfte das dann aber nicht viel anders sein).
Nun zu den Mundspüllösungen selbst:
Goldstandard der direkten antiseptischen Wirkung ist Chlorhexidin, das man als Spüllösung meist mit 0,1 % oder 0,2 % (oder Werten dazwischen) erhält. Alkoholgehalt gering (ca. 7 %) und unmerklich; inzwischen auch alkoholfrei erhältlich. Chlorhexidin wird auch in urologischen Belangen verwendet, was schon deutlich macht, dass es nicht nur um Mundkeime geht, sondern auch im Uro-Bereich eine gute antiseptische Wirkung hat. Im Labor erwies sich Chlorhexidin in den Konzentrationen, wie sie in Mundspüllösungen verwendet werden, aber sogar bis zu einer Verdünnung von 1 : 4 als wirksam gegen HIV; daneben Hepatitis B und Herpes simplex Typ 1; daneben gegen eine Vielzahl von Bakterien, die z.T. auch im urologischen Bereich eine Rolle spielen, auch Gonokokken. Es zeichnet sich also durch eine gute und breit gestreute direkte anti-STD-Wirkung aus, indem es Keime inaktiviert oder abtötet.
Sieht man einmal davon ab, dass Chlorhexidin (Abkürzung: CHX) nicht gegen die unbehüllten HPV-Viren wirksam ist, wäre es eigentlich fast schon das gesuchte ideale Oralsex-Mittel, wenn nicht die Nebenwirkungen wären:
Häufige und/oder längerfristige Anwendung führt zu reversiblen Verfärbungen der Zunge, aber auch der Zähne, Geschmacksstörungen oder einem „schlechten Geschmack“ im Mund, und in seltenen Fällen kann es bei häufiger Anwendung auch zu Erosionen im Mund kommen (das sind Stellen, an denen die Schleimhaut oberflächlich defekt ist, was STD-Infektionsrisiken erhöht, weil dies Eintrittspforten sind). Auch Allergien wurden schon berichtet.
Vor allem die braunen Zungenverfärbungen (auf dem Zungenrücken) dürften für DLs völlig inakzeptabel sein. Und der schlechte Geschmack, der sich früher oder später einstellt, hinterlässt bei dem Betroffenen den Eindruck, dass er schlimmen Mundgeruch hätte. Ob der Partner dieses dann als Mundgeruch empfindet, oder beim Küssen den schlechten Geschmack merkt, sei dahingestellt.
Auch wenn die Nebenwirkungen, mal abgesehen von seltenen Erosionen oder Allergien, nicht schwerwiegend und eigentlich nur ästhetischer Natur sind, kommt CHX als Daueranwendung für DLs aus diesen Gründen nicht infrage. Mit „Daueranwendung“ ist die langfristige Anwendung, über Monate und Jahre, mit einer Frequenz von 1 x pro Tag oder öfter gemeint. Als Routinemittel zur täglichen Spülung, womöglich nach jedem ungeschützten Oralsex, ist CHX daher absolut ungeeignet.
CHX macht aber Sinn in gelegentlichen Situationen mit besonderem Risiko, wenn das nicht mehrmals pro Woche passiert und damit eben nicht einer (fast) täglichen Anwendung gleich kommt. Auch ist es individuell unterschiedlich, wie schnell sich die Zunge verfärbt, und dies geschieht auch nicht plötzlich, sondern schrittweise, so dass jeder für sich ausprobieren muss, wie häufig er CHX anwenden kann, ohne von den oben genannten (reversiblen!) Nebenwirkungen betroffen zu sein. Da die Nebenwirkungen reversibel sind, kann man es ja auf einen Versuch mal ankommen lassen … aber immer schön den Zungenrücken beobachten.
Freier haben es da besser; da sie aus zeitlichen und finanziellen Gründen typischerweise nur gelegentlich die Dienste einer DL in Anspruch nehmen, könnten sie es sich „leisten“, nach jedem ungeschützten Lecken bei einer DL mit CHX zu spülen. Wenn, dann am besten die 0,2%-Lösung nehmen, weil man sich von einer doppelten Konzentration auch eine höhere antimikrobielle Wirksamkeit versprechen kann.
Eine Alternative zu CHX wäre hochprozentiger Alkohol. Ab 40 % geht man von einer guten Wirksamkeit gegen HIV aus, ab 70 bis 80 % auch gegen HPV (nach Labordaten). Auch dies kann aber nur eine Notlösung für seltene Situationen mit besonders hohem Risiko sein. Hochprozentiger Alkohol erhöht das Risiko für Krebs der Mundschleimhaut und Rachen; und beim Spülen und Gurgeln ist der Kontakt mit diesen Schleimhäuten ja noch intensiver als beim einfachen Trinken. So gesehen bleibt dies eine Notlösung für extreme Sonderfälle, wenn mal „was schief gegangen“ ist, z.B. wenn eine DL, die grundsätzlich Spermaaufnahme ablehnt, versehentlich doch Sperma aufgenommen hat, oder wenn ein Freier, der bei einer DL leckt, merkt, dass er Blutgeschmack im Mund hat und die Genitalsekrete Blutbeimengungen hatten. In so einer Sondersituation könnte man mal mit hochprozentigem Alkohol spülen und gurgeln. Für die tägliche Routine ist das aber ausgeschlossen, erstens wegen des Krebsrisikos, zweitens, weil die Mundschleimhaut auch erhebliche Mengen Alkohol resorbiert (es ist hier nochmals zu betonen, dass der Schleimhautkontakt beim Spülen und Gurgeln viel intensiver ist als beim Schnapstrinken!).
Verglichen mit CHX oder hochprozentigem Alkohol ist Listerine nur ein schwaches Antiseptikum, falls man es überhaupt noch als „Antiseptikum“ bezeichnen will, und ein Teil seiner moderaten antiseptischen Wirkung ist wohl auf den 20 %-Alkoholanteil zurückzuführen (die direkte antivirale und antibakterielle Wirksamkeit von alkoholfreiem Listerine dürfte daher noch geringer ausfallen). Da es aber keine oder nur unbedeutende Verfärbungen im Mund macht, gilt Listerine als geeignet für die dauerhafte Anwendung 1 x am Tag, ggf. auch mehrfach am Tag. Man hat auch in mehreren Studien untersucht, ob der moderate Alkoholgehalt bei häufiger und langfristiger Anwendung mit einem Krebsrisiko verbunden ist, dies scheint aber nicht der Fall zu sein. In einer in-vivo-Studie zur Mutagenität und Zytotoxizität, d.h. Gen- und Zellschäden beim Menschen, erwies sich Listerine im Vergleich zu Konkurrenzprodukten als protektiv im Sinne eines Antioxidans, das in der Lage war, genetische Schäden zu verhindern.
Und in Laborversuchen erwies sich (alkoholhaltiges) Listerine grundsätzlich auch als wirksam gegen HIV, aber in geringerem Umfang als CHX. Die Wirksamkeit gegen Bakterien ist je nach Bakterienart sehr unterschiedlich, eine systematische Untersuchung in Bezug auf STD-Erreger erfolgte nicht. Die Ergebnisse zur Wirksamkeit gegen Herpes simplex Typ 1 sind widersprüchlich.
Allerdings führt das regelmäßige Spülen und Gurgeln mit Listerine ebenso effektiv zu einer Minderung der Entzündlichkeit im Mund wie CHX. Dies wurde kürzlich in einer breit angelegten Metaanalyse (wenn auch auf zahnärztliche Fragestellungen beschränkt) bestätigt. Was die konkrete direkte antibakterielle und antivirale Wirksamkeit anbetrifft, ist Listerine dem CHX unterlegen; wenn es aber darum geht, durch regelmäßiges Spülen die Entzündlichkeit zu reduzieren (in der Metaanalyse ging es um den Entzündungsgrad des Zahnfleisches), dann ist Listerine gegenüber CHX gleichwertig.
Fazit: CHX hat die eindeutig bessere direkte, antimikrobielle Wirksamkeit gegen STD-relevante Bakterien und Viren und eignet sich daher zur Risiko-REDUKTION (!) nach einzelnen (d.h. gelegentlichen) oralen Risikosituationen.
Listerine hat eine wesentlich geringere direkte antimikrobielle Wirksamkeit und eignet sich daher weniger gut zur Abtötung von STD-Keimen unmittelbar nach Hochrisiko-Ereignissen. Die regelmäßige Anwendung reduziert aber die Entzündlichkeit im Mund-Rachen-Raum und damit die Eintrittspforten und damit das Ausmaß der Infektionsgefährdung im Mund-Rachen-Raum für den Fall, dass es zu einem Risikoereignis kommt.
Daraus leitet sich folgende Empfehlung ab:
Listerine für die Routine, mindestens 1 x täglich, auch in arbeitsfreien Zeiten, um das Entzündungsniveau im Mund und Rachen auf Dauer niedrig zu halten;
CHX (oder, wenn nicht zur Hand, notfalls hochprozentigen Alkohol, dies aber wirklich nur in extremen Ausnahmefällen) zur gelegentlichen Anwendung in Situationen mit erhöhtem oralen Risiko, aber mit einer Häufigkeit, die weit unter 1 x pro Tag liegen sollte (wie häufig man es anwenden kann, bis sich deutliche Zungenverfärbungen oder Geschmacksirritationen zeigen, muss jeder selbst ausprobieren).
Jetzt kommt es natürlich auch auf die individuelle Arbeitsweise an, wie man das „hohe Risiko“ für sich definiert. Freier haben es da, wie schon gesagt, einfacher.
Wer normalerweise ungeschütztes Blasen, aber ohne Aufnahme, anbietet, kann im Falle einer seltenen versehentlichen Aufnahme durch beiderseitige Unaufmerksamkeit dann auf CHX (oder, wenn das sehr selten passiert, sogar hochprozentigen Alkohol) zurückgreifen, und wäre sonst mit routinemäßigen Listerine-Spülungen gut bedient.
Wer dagegen beispielsweise regulär Aufnahme anbietet (was wegen des HIV-Risikos nicht unproblematisch ist, um es mal sehr vorsichtig und neutral auszudrücken), wird nicht mehrmals am Tag mit CHX oder gar Alkohol spülen können. Hier tut sich wirklich eine Lücke auf, die sich nicht mit Mundspüllösungen schließen lässt. Es bleibt gar nichts anderes übrig, als dann auf mildere Mundspüllösungen wie Listerine oder andere auszuweichen, aber diese haben eben keinen so großen Effekt auf STD-Erreger einschließlich HIV.
Prinzipiell dasselbe gilt auch für das Lecken bei Kolleginnen (Lesbenspiele) oder Sex mit Paaren. Wer das selten praktiziert, kann auf CHX zurückgreifen; wer das häufig macht, muss sich mit weniger antimikrobiell wirksamen, aber zur häufigen Anwendung geeigneten Lösungen beschränken.
Damit gilt: eine DL, die selten in „orale Hochrisikosituationen“ kommt, ist mit einer Kombination von Listerine für die tägliche Routine und CHX-Anwendung nach seltenen Hochrisikosituationen relativ gut bedient.
Eine DL, die sich häufig, d.h. täglich und ggf. sogar täglich mehrfach, in „orale Hochrisikosituationen“ begibt, wird sich entscheiden müssen, welche konkreten Situationen für sie mit einem besonders großen Risiko verbunden sind (z.B. Sperma in den Rachen gelaufen), und kann dann in diesen Fällen auch CHX oder notfalls auch mal hochprozentigen Alkohol anwenden, wird sich aber ansonsten auf Listerine oder milde antiseptische Spüllösungen beschränken müssen, deren Wirkung weniger in der direkten Abtötung von STD-Keimen liegt, als in der rein mechanischen Elimination von STD-Keimen durch den Spülvorgang selbst und der Absenkung der Entzündlichkeit und Eintrittspforten für STD-Erreger im Mund.
Ganz wichtig: DLs sollten sich nie auf Mundspüllösungen verlassen und Risiken eingehen, die sie ohne diese Lösungen nie eingehen würden. Schließlich sind dies alles keine offiziellen Oralsexmittel – auch nicht im arzneimittelrechtlichen Sinne (außer Chlorhexidin handelt es sich ja auch nicht um Arzneimittel, sondern Kosmetikprodukte). Sie können allenfalls STD-Risiken reduzieren, und der Forschungsstand dazu ist eher als dürftig einzuschätzen. Es gibt also keinen Grund, sich darauf zu verlassen!
Jede DL sollte nur jene Oralsexpraktiken anbieten, die sie auch anbieten würde, wenn es diese Mittel nicht gäbe. Wenn sie im Vertrauen auf einen Schutz durch diese Mittel ihre Risikogrenze nach oben verschiebt, kann sich ihr Risiko dadurch im Endeffekt sogar erhöhen!
Noch ein Wort zu HPV: keine verfügbare Mundspüllösung kann diesen Virus aktiv bekämpfen, d.h. inaktivieren. Als unbehüllter Virus ist er sehr resistent; in Laborversuchen benötigt man schon 70 bis 80 % Alkohol, um ihn unschädlich zu machen. Selbst die meisten Hautdesinfektionsmittel schaffen das nicht. Theoretisch denkbar wäre eine „Periexpositionsprophylaxe“ auf Carrageen-Basis, das ist ein Stoff aus Algen, der in manchen Lebensmitteln z.B. als Verdickungsmittel genutzt wird (sogar in Baby-Nahrung), in Laborversuchen schon in niedrigen Konzentrationen HPV hemmt und in einem Vaginalgel auch schon beim Menschen seine Wirksamkeit gegen HPV (im Sinne einer Risikoreduktion) unter Beweis gestellt hat.
Abgesehen davon, dass es kommerziell noch keine auf diesen Zweck abgestellte und getestete Mund-/Rachenspüllösung gibt (nur ein Nasenspray), ist eine solche Carrageen-Prophylaxe, stets unmittelbar vor und nach jedem ungeschützten OV anzuwenden, im Alltag einer DL letztendlich unpraktikabel. (Es käme allenfalls mal für Kunden infrage, die gelegentlich bei einer DL lecken).
Immerhin konnte in einer amerikanischen Studie gezeigt werden, dass die regelmäßige Anwendung üblicher antiseptischer Mund-/Rachenspülungen das Risiko, sich im Mund-/Rachenraum eine Infektion mit HPV zu holen, deutlich verringert. Da die Spülungen aber keinen direkten Effekt auf das sehr resistente Virus haben, dürfte auch dies wieder auf indirekte Effekte der antiseptischen Spüllösungen, also die verminderte Entzündlichkeit und damit weniger Eintrittspforten/Angriffspunkte für HPV, zurückzuführen sein.
Die nach gegenwärtigem Kenntnisstand vergleichsweise sicherste Möglichkeit, sich gegen eine Infektion mit den potenziell krebserregenden HPV-Typen 16 und 18 im Mund-Rachen-Raum zu schützen, ist daher die HPV-Impfung. Zwar gibt es dazu bisher auch nur eine einzige Studie, aber in dieser Studie war das Risiko, dass sich bei HPV-geimpften Frauen (Alter zum Zeitpunkt der Impfung: 18 bis 25 Jahre) einige Jahre später HPV-16/18 im Mund-Rachen-Raum fand, um 93 % niedriger als in der Kontrollgruppe, die anstelle von HPV gegen Hepatitis A geimpft worden war.
Gesamtfazit: Den mit Abstand höchsten Schutz beim „professionellen“ Oralsex bieten nach wie vor Barrieremethoden wie Kondome, Lecktücher usw.; antiseptische Mundspüllösungen können da auf keinen Fall mithalten.
Wer aber – aus welchen Gründen auch immer – im Rahmen seiner Freiheit des sexuellen Selbstbestimmungsrechts, ggf. als Folge eines komplexen Abwägungsprozesses – ungeschützten Oralsex im Paysex praktiziert, oder wem bei geschütztem Paysex ein Malheur passiert (z.B. Kondomplatzer im Mund mit ungewollter Aufnahme), kann sein STD-Risiko durch einen differenzierten, risikoadaptierten Einsatz von antiseptischen Mundspüllösungen nach derzeitigen Kenntnissen in einem (nicht konkret prozentual bezifferbaren Ausmaß) verringern.
Ein solches Konzept sollte dann aus Listerine (oder Ähnlichem) zur täglichen Routine (mindestens 1 x pro Tag) bestehen, zur Senkung der Entzündlichkeit im Mund-Rachen, verminderter Anzahl von Eintrittspforten und verringerter Empfänglichkeit für STD-Erreger,
und 0,2 % Chlorhexidin für die gelegentliche Anwendung (deutlich!!! seltener als 1 x pro Tag) in besonderen Risikosituationen, die sich auch unbeabsichtigt ergeben können (ausnahmsweise stattdessen auch hochprozentiger Alkohol, dies muss aber wegen des Krebsrisikos bei häufigem Kontakt hochprozentigen Alkohols mit der Mundschleimhaut eine seltene Ausnahme bleiben).
Eddy
„Das mit der Mundspülung ist eine gute Idee. Danke.
Muss es eine spezielle sein oder reicht eine normale aus der Drogerie? (Listerine...)“
Die Frage nach dem Listerine steht noch offen.
Das Thema ist leider sehr komplex – soviel vorab: Listerine ist auf keinen Fall ein „Wundermittel“ für ungeschützten Oralsex.
Bevor ich auf Details eingehe, sind folgende Grundtatsachen wichtig:
1. Der „Goldstandard“ für den Infektionsschutz beim Oralsex (egal, ob Blasen, Lecken oder gar Zungenanal) sind Barrieremethoden (Kondome, Femidome, Lecktücher u.ä.). Kein Mundspülmittel kann einen so hohen Schutzeffekt bieten wie diese Barrieremethoden!
2. Es ist immer vom Mundspülen die Rede; viel wichtiger ist aber das Gurgeln im Rachenbereich. Sofern nämlich die Mundschleimhaut intakt ist (keine Wunden, Geschwüre, Verletzungen, Aphthen, Herpes), ist es vor allem der Rachenbereich mit seinen lymphatischen Geweben wie den verschiedenen Mandeln (auch u.a. am Zungengrund), der Eintrittspforten für verschiedene STD-Erreger bietet. Gonorrhoe und Chlamydien setzen sich in der Regel im Rachen fest, ebenso HPV. Auch HIV findet dort geeignete Eintrittspforten, nämlich in den Mandeln und deren Umfeld viele Lymphzellen, die als Zielzellen von HIV direkt infizierbar sind.
Wenn man also mit antiseptischen Spüllösungen arbeiten will, dann sollte man den Rachen unbedingt einbeziehen. Allerdings sollte man nicht gleich mit dem Gurgeln beginnen, denn dann könnte man potenziell infektiöse Sekrete, die man beim Oralsex aufgenommen hat, erst richtig in den Rachen transportieren. Daher erst den Mund mit der Spüllösung spülen, ausspucken, und erst mit einem 2. Schluck dann den Rachen gurgeln, also sich von „vorn“ nach „hinten“ vorarbeiten:
Nach Aufnahme potenziell infektiöser Flüssigkeiten/Sekrete (wie großer Lusttropfen, Sperma, Scheidenflüssigkeit) sollte daher in folgender Reihenfolge vorgegangen werden:
Sofort ausspucken, dann …
– mit Wasser unter geringem Druck nur den Mund spülen
– Wasser ausspucken
– mit antiseptischer Mundspüllösung unter geringem Druck den Mund spülen
– wieder ausspucken
– jetzt mit antiseptischer Mundspüllösung den Rachen gurgeln
– wieder ausspucken.
Diese Reihenfolge ist deshalb wichtig, um erst einmal so viel Keime wie möglich so schnell wie möglich zu entfernen, und um zu verhindern, dass Keime durch das Spülprozedere (also den 1. Schluck) erst noch in den Rachen verschleppt werden, wo sie bisher vielleicht noch gar nicht angekommen waren.
Auf jeden Fall ist es wichtig, den Rachen als Problemzone und wichtige Eintrittspforte für STD-Erreger zu begreifen und in die Überlegungen mit einzubeziehen – mit dem obersten Ziel der „Nichtkontamination“ - dass also möglichst von vornherein keine potenziell gefährlichen „Flüssigkeiten“ und Keime in den Rachen gelangen,
und Gurgeln des Rachens erst, wenn der Mund schon gut gesäubert und antiseptisch gespült ist, um mit dem „Schluck bis in den Rachen“ nicht erst noch Keime dorthin zu verschleppen.
3. Keine der Mundspüllösungen ist direkt gegen HPV wirksam. HPV ist als unbehülltes Virus (im Gegensatz z.B. zu HIV) sehr widerstandsfähig. Im Laborversuch benötigt man 70 bis 80 % Alkohol, um HPV zu inaktivieren. Mit kommerziell erhältlichen Mundspüllösungen ist das HPV-Problem daher nicht lösbar.
4. Es besteht seitens Industrie und Wissenschaft offenbar kein ernsthaftes Interesse, eine antiseptische Mundspüllösung mit dem Fokus auf Oralsex zu entwickeln, bzw. bereits vorhandene marktgängige Produkte auf ihre Eignung und Effizienz zum Infektionsschutz beim Oralsex zu testen.
Das ginge natürlich sowieso nicht im Menschenversuch, aber zumindest im Labor, die verschiedenen Produkte mal unverdünnt, mal leicht verdünnt (Simulation der Verdünnung durch Speichel) und mal in Kombination mit kleinen Speichelmengen gegen verschiedene STD-Erreger (wie freies HIV, zellgebundenes HIV, HPV, Herpes simplex Typen 1 und 2, Hepatitis B, Chlamydien, Gonokokken, Treponemen, Mykoplasmen usw.) zu testen.
Dies geschieht aber nicht, jedenfalls nicht in dieser konsequenten Systematik. Es gibt viele Untersuchungen zu zahnärztlichen Fragestellungen wie Zahnbelägen, Zahnfleischentzündungen, Karies, bestimmte Karies oder Zahnfleischerkrankungen auslösende Bakterienarten usw., aber eben fast nichts zu STDs. Das ist verständlich, denn die Spüllösungen sind ja primär aus Gründen, die im zahnärztlichen Bereich liegen, also Zahnfleischerkrankungen / Zahnbeläge / Kariesprävention entwickelt, nicht zum Kampf gegen STDs. Wer solche Spüllösungen nutzt, um nach ungeschütztem Oralsex sein STD-Risiko zu senken, wendet sie quasi außerhalb ihrer eigentlichen Bestimmung an. Daher darf man sich nicht wundern, dass der Zusammenhang zwischen diesen Spüllösungen und STD-Erregern nicht systematisch und konsequent untersucht wird.
Und eigentlich ist das ja eine Anwendung, die es „offiziell“ gar nicht geben dürfte: in festen Partnerschaften spielt die Frage nach dem STD-Risiko bei Oralsex keine oder allenfalls ein marginale Rolle, und bei Oralsex-Kontakten mit fremden Partnern, wie ONS, Paysex usw. soll man sich nach offizieller Lehrmeinung sowieso mit Barrieremethoden schützen. Warum sollte also eine Kosmetik- oder Pharmafirma eine auf die Belange des Oralsex hin optimierte Mundspüllösung anbieten, wenn es einen Markt für eine solche Spüllösung offiziell also eigentlich gar nicht geben dürfte? Insofern erwarte ich auch für die Zukunft auf diesem Gebiet keine wirklichen Fortschritte.
Wenn man sich dann mit der Frage beschäftigt, welche Mundspüllösung nach dem aus den oben genannten Gründen leider mageren Kenntnisstand (was STD-Effizienz betrifft) im Zusammenhang mit Oralsex geeignet ist, ist ein weiterer Sachverhalt von grundsätzlicher Bedeutung:
Eine einzelne Bakterie, ein einzelner Virus macht keine Infektion. Das Infektionsrisiko steigt stets mit der Menge der betreffenden Bakterien oder Viren an. Und diese müssen intakt und infektionsfähig sein. Eine antiseptische Mundspüllösung kann das Infektionsrisiko daher nur dann senken, wenn sie möglichst viele STD-Bakterien oder Viren inaktiviert. Diese müssen nicht unbedingt zerstört werden, sie können ggf. mit PCR weiter nachweisbar bleiben, Hauptsache, sie verlieren die Fähigkeit, Zellen oder Gewebe zu infizieren. Eine Mundspüllösung, die nur einen Teil der STD-Erreger inaktiviert und der Fähigkeit zur Infektiosität beraubt, ist daher immer noch besser als klares Wasser oder „gar nichts“. Aber man darf sich nicht auf sie verlassen, denn manche Keime bleiben doch aktiv und infektionsfähig. Das Infektionsrisiko wird zwar verkleinert, ist aber grundsätzlich immer noch da.
Neben dem funktionstüchtigen (d.h. infektionsfähigen) STD-Erreger bedarf es aber auch Eintrittspforten für diesen. Dies können kleine Wunden und Mikroverletzungen sein (daher in engem zeitlichen Zusammenhang mit ungeschütztem Oralsex keine Zähne putzen oder fädeln), oder je nach Erreger auch bestimmte Zielzellen, konkret bestimmte Zellen des Lymphsystems im Falle von HIV. Entzündungen jedweder Art im Mund und Rachen erhöhen die Eintrittspforten; die Schleimhäute werden aufgelockerter und durchlässiger, und es sind in den entzündeten Gebieten auch mehr Zielzellen für HIV vorhanden. Ein wichtiges Ziel der Infektionsprävention beim Oralsex besteht daher darin, die Entzündlichkeit im Mund- und Rachenraum gering zu halten und damit weniger Eintrittspforten für STD-Erreger zu schaffen. Dies muss dann allerdings schon (mindestens ein paar Tage) vor dem geplanten ungeschützten Oralsex angegangen werden, bei DLs also permanent.
Das Infektionsrisiko im konkreten „Risikofall“, also einem risikogeneigten ungeschützten Oralsex, wird dann also bestimmt:
1. von der Anzahl der Eintrittspforten (und damit vor allem auch von der Entzündlichkeit im Mund-Rachen-Raum), und
2. von der Anzahl der infektionsfähigen STD-Erreger. d.h. der Menge der aufgenommen Bakterien und/oder Viren, die noch intakt und damit infektionsfähig sind.
Diese Unterscheidung ist sehr wichtig, wenn man die Anti-STD-Wirkung von Mundspüllösungen beurteilen will.
Mundspüllösungen können das STD-Risiko verringern, indem sie nach einer Risikoexposition (quasi als Postexpositions-Prophylaxe) möglichst viele STD-Keime abtöten oder inaktivieren, d.h. infektions-unfähig machen (ich bezeichne das hier mal als direkte anti-STD-Wirkung)
und/oder aber dadurch, dass sie die Entzündlichkeit im Mund-Rachen-Raum senken und damit dafür sorgen, dass es weniger Eintrittspforten und eine geringere Empfänglichkeit für STD-Erreger gibt (ich bezeichne das mal als indirekte anti-STD-Wirkung).
Ersteres (also die direkte Wirkung) ist wissenschaftlich (labortechnisch) nur sehr lückenhaft untersucht, letzteres (also indirekte Wirkung) jedenfalls in Bezug auf Zahnfleischentzündungen sehr gut – denn dies ist ja die eigentliche Zweckbestimmung der Spüllösungen (siehe oben; im Rachen dürfte das dann aber nicht viel anders sein).
Nun zu den Mundspüllösungen selbst:
Goldstandard der direkten antiseptischen Wirkung ist Chlorhexidin, das man als Spüllösung meist mit 0,1 % oder 0,2 % (oder Werten dazwischen) erhält. Alkoholgehalt gering (ca. 7 %) und unmerklich; inzwischen auch alkoholfrei erhältlich. Chlorhexidin wird auch in urologischen Belangen verwendet, was schon deutlich macht, dass es nicht nur um Mundkeime geht, sondern auch im Uro-Bereich eine gute antiseptische Wirkung hat. Im Labor erwies sich Chlorhexidin in den Konzentrationen, wie sie in Mundspüllösungen verwendet werden, aber sogar bis zu einer Verdünnung von 1 : 4 als wirksam gegen HIV; daneben Hepatitis B und Herpes simplex Typ 1; daneben gegen eine Vielzahl von Bakterien, die z.T. auch im urologischen Bereich eine Rolle spielen, auch Gonokokken. Es zeichnet sich also durch eine gute und breit gestreute direkte anti-STD-Wirkung aus, indem es Keime inaktiviert oder abtötet.
Sieht man einmal davon ab, dass Chlorhexidin (Abkürzung: CHX) nicht gegen die unbehüllten HPV-Viren wirksam ist, wäre es eigentlich fast schon das gesuchte ideale Oralsex-Mittel, wenn nicht die Nebenwirkungen wären:
Häufige und/oder längerfristige Anwendung führt zu reversiblen Verfärbungen der Zunge, aber auch der Zähne, Geschmacksstörungen oder einem „schlechten Geschmack“ im Mund, und in seltenen Fällen kann es bei häufiger Anwendung auch zu Erosionen im Mund kommen (das sind Stellen, an denen die Schleimhaut oberflächlich defekt ist, was STD-Infektionsrisiken erhöht, weil dies Eintrittspforten sind). Auch Allergien wurden schon berichtet.
Vor allem die braunen Zungenverfärbungen (auf dem Zungenrücken) dürften für DLs völlig inakzeptabel sein. Und der schlechte Geschmack, der sich früher oder später einstellt, hinterlässt bei dem Betroffenen den Eindruck, dass er schlimmen Mundgeruch hätte. Ob der Partner dieses dann als Mundgeruch empfindet, oder beim Küssen den schlechten Geschmack merkt, sei dahingestellt.
Auch wenn die Nebenwirkungen, mal abgesehen von seltenen Erosionen oder Allergien, nicht schwerwiegend und eigentlich nur ästhetischer Natur sind, kommt CHX als Daueranwendung für DLs aus diesen Gründen nicht infrage. Mit „Daueranwendung“ ist die langfristige Anwendung, über Monate und Jahre, mit einer Frequenz von 1 x pro Tag oder öfter gemeint. Als Routinemittel zur täglichen Spülung, womöglich nach jedem ungeschützten Oralsex, ist CHX daher absolut ungeeignet.
CHX macht aber Sinn in gelegentlichen Situationen mit besonderem Risiko, wenn das nicht mehrmals pro Woche passiert und damit eben nicht einer (fast) täglichen Anwendung gleich kommt. Auch ist es individuell unterschiedlich, wie schnell sich die Zunge verfärbt, und dies geschieht auch nicht plötzlich, sondern schrittweise, so dass jeder für sich ausprobieren muss, wie häufig er CHX anwenden kann, ohne von den oben genannten (reversiblen!) Nebenwirkungen betroffen zu sein. Da die Nebenwirkungen reversibel sind, kann man es ja auf einen Versuch mal ankommen lassen … aber immer schön den Zungenrücken beobachten.
Freier haben es da besser; da sie aus zeitlichen und finanziellen Gründen typischerweise nur gelegentlich die Dienste einer DL in Anspruch nehmen, könnten sie es sich „leisten“, nach jedem ungeschützten Lecken bei einer DL mit CHX zu spülen. Wenn, dann am besten die 0,2%-Lösung nehmen, weil man sich von einer doppelten Konzentration auch eine höhere antimikrobielle Wirksamkeit versprechen kann.
Eine Alternative zu CHX wäre hochprozentiger Alkohol. Ab 40 % geht man von einer guten Wirksamkeit gegen HIV aus, ab 70 bis 80 % auch gegen HPV (nach Labordaten). Auch dies kann aber nur eine Notlösung für seltene Situationen mit besonders hohem Risiko sein. Hochprozentiger Alkohol erhöht das Risiko für Krebs der Mundschleimhaut und Rachen; und beim Spülen und Gurgeln ist der Kontakt mit diesen Schleimhäuten ja noch intensiver als beim einfachen Trinken. So gesehen bleibt dies eine Notlösung für extreme Sonderfälle, wenn mal „was schief gegangen“ ist, z.B. wenn eine DL, die grundsätzlich Spermaaufnahme ablehnt, versehentlich doch Sperma aufgenommen hat, oder wenn ein Freier, der bei einer DL leckt, merkt, dass er Blutgeschmack im Mund hat und die Genitalsekrete Blutbeimengungen hatten. In so einer Sondersituation könnte man mal mit hochprozentigem Alkohol spülen und gurgeln. Für die tägliche Routine ist das aber ausgeschlossen, erstens wegen des Krebsrisikos, zweitens, weil die Mundschleimhaut auch erhebliche Mengen Alkohol resorbiert (es ist hier nochmals zu betonen, dass der Schleimhautkontakt beim Spülen und Gurgeln viel intensiver ist als beim Schnapstrinken!).
Verglichen mit CHX oder hochprozentigem Alkohol ist Listerine nur ein schwaches Antiseptikum, falls man es überhaupt noch als „Antiseptikum“ bezeichnen will, und ein Teil seiner moderaten antiseptischen Wirkung ist wohl auf den 20 %-Alkoholanteil zurückzuführen (die direkte antivirale und antibakterielle Wirksamkeit von alkoholfreiem Listerine dürfte daher noch geringer ausfallen). Da es aber keine oder nur unbedeutende Verfärbungen im Mund macht, gilt Listerine als geeignet für die dauerhafte Anwendung 1 x am Tag, ggf. auch mehrfach am Tag. Man hat auch in mehreren Studien untersucht, ob der moderate Alkoholgehalt bei häufiger und langfristiger Anwendung mit einem Krebsrisiko verbunden ist, dies scheint aber nicht der Fall zu sein. In einer in-vivo-Studie zur Mutagenität und Zytotoxizität, d.h. Gen- und Zellschäden beim Menschen, erwies sich Listerine im Vergleich zu Konkurrenzprodukten als protektiv im Sinne eines Antioxidans, das in der Lage war, genetische Schäden zu verhindern.
Und in Laborversuchen erwies sich (alkoholhaltiges) Listerine grundsätzlich auch als wirksam gegen HIV, aber in geringerem Umfang als CHX. Die Wirksamkeit gegen Bakterien ist je nach Bakterienart sehr unterschiedlich, eine systematische Untersuchung in Bezug auf STD-Erreger erfolgte nicht. Die Ergebnisse zur Wirksamkeit gegen Herpes simplex Typ 1 sind widersprüchlich.
Allerdings führt das regelmäßige Spülen und Gurgeln mit Listerine ebenso effektiv zu einer Minderung der Entzündlichkeit im Mund wie CHX. Dies wurde kürzlich in einer breit angelegten Metaanalyse (wenn auch auf zahnärztliche Fragestellungen beschränkt) bestätigt. Was die konkrete direkte antibakterielle und antivirale Wirksamkeit anbetrifft, ist Listerine dem CHX unterlegen; wenn es aber darum geht, durch regelmäßiges Spülen die Entzündlichkeit zu reduzieren (in der Metaanalyse ging es um den Entzündungsgrad des Zahnfleisches), dann ist Listerine gegenüber CHX gleichwertig.
Fazit: CHX hat die eindeutig bessere direkte, antimikrobielle Wirksamkeit gegen STD-relevante Bakterien und Viren und eignet sich daher zur Risiko-REDUKTION (!) nach einzelnen (d.h. gelegentlichen) oralen Risikosituationen.
Listerine hat eine wesentlich geringere direkte antimikrobielle Wirksamkeit und eignet sich daher weniger gut zur Abtötung von STD-Keimen unmittelbar nach Hochrisiko-Ereignissen. Die regelmäßige Anwendung reduziert aber die Entzündlichkeit im Mund-Rachen-Raum und damit die Eintrittspforten und damit das Ausmaß der Infektionsgefährdung im Mund-Rachen-Raum für den Fall, dass es zu einem Risikoereignis kommt.
Daraus leitet sich folgende Empfehlung ab:
Listerine für die Routine, mindestens 1 x täglich, auch in arbeitsfreien Zeiten, um das Entzündungsniveau im Mund und Rachen auf Dauer niedrig zu halten;
CHX (oder, wenn nicht zur Hand, notfalls hochprozentigen Alkohol, dies aber wirklich nur in extremen Ausnahmefällen) zur gelegentlichen Anwendung in Situationen mit erhöhtem oralen Risiko, aber mit einer Häufigkeit, die weit unter 1 x pro Tag liegen sollte (wie häufig man es anwenden kann, bis sich deutliche Zungenverfärbungen oder Geschmacksirritationen zeigen, muss jeder selbst ausprobieren).
Jetzt kommt es natürlich auch auf die individuelle Arbeitsweise an, wie man das „hohe Risiko“ für sich definiert. Freier haben es da, wie schon gesagt, einfacher.
Wer normalerweise ungeschütztes Blasen, aber ohne Aufnahme, anbietet, kann im Falle einer seltenen versehentlichen Aufnahme durch beiderseitige Unaufmerksamkeit dann auf CHX (oder, wenn das sehr selten passiert, sogar hochprozentigen Alkohol) zurückgreifen, und wäre sonst mit routinemäßigen Listerine-Spülungen gut bedient.
Wer dagegen beispielsweise regulär Aufnahme anbietet (was wegen des HIV-Risikos nicht unproblematisch ist, um es mal sehr vorsichtig und neutral auszudrücken), wird nicht mehrmals am Tag mit CHX oder gar Alkohol spülen können. Hier tut sich wirklich eine Lücke auf, die sich nicht mit Mundspüllösungen schließen lässt. Es bleibt gar nichts anderes übrig, als dann auf mildere Mundspüllösungen wie Listerine oder andere auszuweichen, aber diese haben eben keinen so großen Effekt auf STD-Erreger einschließlich HIV.
Prinzipiell dasselbe gilt auch für das Lecken bei Kolleginnen (Lesbenspiele) oder Sex mit Paaren. Wer das selten praktiziert, kann auf CHX zurückgreifen; wer das häufig macht, muss sich mit weniger antimikrobiell wirksamen, aber zur häufigen Anwendung geeigneten Lösungen beschränken.
Damit gilt: eine DL, die selten in „orale Hochrisikosituationen“ kommt, ist mit einer Kombination von Listerine für die tägliche Routine und CHX-Anwendung nach seltenen Hochrisikosituationen relativ gut bedient.
Eine DL, die sich häufig, d.h. täglich und ggf. sogar täglich mehrfach, in „orale Hochrisikosituationen“ begibt, wird sich entscheiden müssen, welche konkreten Situationen für sie mit einem besonders großen Risiko verbunden sind (z.B. Sperma in den Rachen gelaufen), und kann dann in diesen Fällen auch CHX oder notfalls auch mal hochprozentigen Alkohol anwenden, wird sich aber ansonsten auf Listerine oder milde antiseptische Spüllösungen beschränken müssen, deren Wirkung weniger in der direkten Abtötung von STD-Keimen liegt, als in der rein mechanischen Elimination von STD-Keimen durch den Spülvorgang selbst und der Absenkung der Entzündlichkeit und Eintrittspforten für STD-Erreger im Mund.
Ganz wichtig: DLs sollten sich nie auf Mundspüllösungen verlassen und Risiken eingehen, die sie ohne diese Lösungen nie eingehen würden. Schließlich sind dies alles keine offiziellen Oralsexmittel – auch nicht im arzneimittelrechtlichen Sinne (außer Chlorhexidin handelt es sich ja auch nicht um Arzneimittel, sondern Kosmetikprodukte). Sie können allenfalls STD-Risiken reduzieren, und der Forschungsstand dazu ist eher als dürftig einzuschätzen. Es gibt also keinen Grund, sich darauf zu verlassen!
Jede DL sollte nur jene Oralsexpraktiken anbieten, die sie auch anbieten würde, wenn es diese Mittel nicht gäbe. Wenn sie im Vertrauen auf einen Schutz durch diese Mittel ihre Risikogrenze nach oben verschiebt, kann sich ihr Risiko dadurch im Endeffekt sogar erhöhen!
Noch ein Wort zu HPV: keine verfügbare Mundspüllösung kann diesen Virus aktiv bekämpfen, d.h. inaktivieren. Als unbehüllter Virus ist er sehr resistent; in Laborversuchen benötigt man schon 70 bis 80 % Alkohol, um ihn unschädlich zu machen. Selbst die meisten Hautdesinfektionsmittel schaffen das nicht. Theoretisch denkbar wäre eine „Periexpositionsprophylaxe“ auf Carrageen-Basis, das ist ein Stoff aus Algen, der in manchen Lebensmitteln z.B. als Verdickungsmittel genutzt wird (sogar in Baby-Nahrung), in Laborversuchen schon in niedrigen Konzentrationen HPV hemmt und in einem Vaginalgel auch schon beim Menschen seine Wirksamkeit gegen HPV (im Sinne einer Risikoreduktion) unter Beweis gestellt hat.
Abgesehen davon, dass es kommerziell noch keine auf diesen Zweck abgestellte und getestete Mund-/Rachenspüllösung gibt (nur ein Nasenspray), ist eine solche Carrageen-Prophylaxe, stets unmittelbar vor und nach jedem ungeschützten OV anzuwenden, im Alltag einer DL letztendlich unpraktikabel. (Es käme allenfalls mal für Kunden infrage, die gelegentlich bei einer DL lecken).
Immerhin konnte in einer amerikanischen Studie gezeigt werden, dass die regelmäßige Anwendung üblicher antiseptischer Mund-/Rachenspülungen das Risiko, sich im Mund-/Rachenraum eine Infektion mit HPV zu holen, deutlich verringert. Da die Spülungen aber keinen direkten Effekt auf das sehr resistente Virus haben, dürfte auch dies wieder auf indirekte Effekte der antiseptischen Spüllösungen, also die verminderte Entzündlichkeit und damit weniger Eintrittspforten/Angriffspunkte für HPV, zurückzuführen sein.
Die nach gegenwärtigem Kenntnisstand vergleichsweise sicherste Möglichkeit, sich gegen eine Infektion mit den potenziell krebserregenden HPV-Typen 16 und 18 im Mund-Rachen-Raum zu schützen, ist daher die HPV-Impfung. Zwar gibt es dazu bisher auch nur eine einzige Studie, aber in dieser Studie war das Risiko, dass sich bei HPV-geimpften Frauen (Alter zum Zeitpunkt der Impfung: 18 bis 25 Jahre) einige Jahre später HPV-16/18 im Mund-Rachen-Raum fand, um 93 % niedriger als in der Kontrollgruppe, die anstelle von HPV gegen Hepatitis A geimpft worden war.
Gesamtfazit: Den mit Abstand höchsten Schutz beim „professionellen“ Oralsex bieten nach wie vor Barrieremethoden wie Kondome, Lecktücher usw.; antiseptische Mundspüllösungen können da auf keinen Fall mithalten.
Wer aber – aus welchen Gründen auch immer – im Rahmen seiner Freiheit des sexuellen Selbstbestimmungsrechts, ggf. als Folge eines komplexen Abwägungsprozesses – ungeschützten Oralsex im Paysex praktiziert, oder wem bei geschütztem Paysex ein Malheur passiert (z.B. Kondomplatzer im Mund mit ungewollter Aufnahme), kann sein STD-Risiko durch einen differenzierten, risikoadaptierten Einsatz von antiseptischen Mundspüllösungen nach derzeitigen Kenntnissen in einem (nicht konkret prozentual bezifferbaren Ausmaß) verringern.
Ein solches Konzept sollte dann aus Listerine (oder Ähnlichem) zur täglichen Routine (mindestens 1 x pro Tag) bestehen, zur Senkung der Entzündlichkeit im Mund-Rachen, verminderter Anzahl von Eintrittspforten und verringerter Empfänglichkeit für STD-Erreger,
und 0,2 % Chlorhexidin für die gelegentliche Anwendung (deutlich!!! seltener als 1 x pro Tag) in besonderen Risikosituationen, die sich auch unbeabsichtigt ergeben können (ausnahmsweise stattdessen auch hochprozentiger Alkohol, dies muss aber wegen des Krebsrisikos bei häufigem Kontakt hochprozentigen Alkohols mit der Mundschleimhaut eine seltene Ausnahme bleiben).
Eddy
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RE: Welche Praktiken sind wirklich safe?
Sorry, wenn ich euch hier so lese muss ich unweigerlich hieran denken....
*duckundwech*
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RE: Welche Praktiken sind wirklich safe?
Geht die Aufklärung über safer-sex-Praktiken (und m.E. sogar die Etablierung jener als normativen (Qualitäts-)Standard) denn nicht unweigerlich mit der Professionalisierung von Sexarbeit einher, Melanie?
STDs sind nunmal keine Glaubensfrage.
Ich find' deinen ausführlichen Beitrag jedenfalls sehr hilfreich, Eddy.
STDs sind nunmal keine Glaubensfrage.
Ich find' deinen ausführlichen Beitrag jedenfalls sehr hilfreich, Eddy.
Rien faire comme und bête.
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