Radiointerview:
2 Stunden (1:40)
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Interview mit Carmen und Sonja von Menschenhandelheute
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- Admina
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Interview mit Carmen und Sonja von Menschenhandelheute
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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Fakten und Infos über Prostitution
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Re: Interview mit Carmen und Sonja von Menschenhandelheute
Sehr gutes Interview! 

Men are pussy-whipped. And they know it. That´s what the strip clubs are about; not woman as victim, not woman as slave, but woman as goddess. (Camille Paglia)
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Kleine Ergänzung
Man sieht, dass der Kampf um Respekt & Rechte von Prostitution und Sexworkern sehr vom Bildungsstand der Sexworker abhängt (Privilegierung).
Deswegen gelingt es Carmen sich in einer schwierigen Debatte zu behaupten, wenn sie nicht gelinkt wird wie etwa vom Spiegel Journalisten und Fotoredakteur.
Das Pisa-/Bildungs-Dilemma wird auch deutlich mit dem Anrufer, der als gay4pay Stricher gearbeitet hat.
Der wird geradezu vorgeführt nicht Vorkasse genommen zu haben und hat nicht das erforderliche Bildungsniveu oder Diskurspraxis sich hier angemessen zu verteidigen.
Deswegen übernehme ich mal den Part für meinen mir unbekannten Stricher-Kollegen oder Callboy .
In der mann-männlichen Sexarbeit ist das Vorkasseprinzip nicht so stark verbreitet, weil die Gewaltasymmetrie spiegelverkehrt ist, d.h. der Freier ist bei uns eher von Gewalt bedroht (vgl. Sedelmaier, Moshammer etc.). Viele Escorts nehmen das Geld erst nach der Beglückung, weil sonst die Kunden aus Angst abgezockt zu werden gar keinen hoch kriegen, um es schamlos unzensiert zu formulieren.
Wie wir als Gruppe aller Sexworker aus dieser strukturellen Prostitutionsfalle herauskommen sollen ist schwer. Die Mehrheit der Sexworker sind Ausländer. Viele Sexworker haben eben nicht studieren können etc. ... Sexworker-Akademie wird nicht öffentlich gefördert ...
Aber den Furor, den Emma und Co entfacht haben, er bietet auch eine Chance, dass sich das Blatt jetzt langsam wendet, weil die Sexworker, die schweigende Mehrheit und hoffentlich auch noch mehr Kunden ... aufwachen und das Wort öffentlich ergreifen.
Deswegen gelingt es Carmen sich in einer schwierigen Debatte zu behaupten, wenn sie nicht gelinkt wird wie etwa vom Spiegel Journalisten und Fotoredakteur.
Das Pisa-/Bildungs-Dilemma wird auch deutlich mit dem Anrufer, der als gay4pay Stricher gearbeitet hat.
Der wird geradezu vorgeführt nicht Vorkasse genommen zu haben und hat nicht das erforderliche Bildungsniveu oder Diskurspraxis sich hier angemessen zu verteidigen.
Deswegen übernehme ich mal den Part für meinen mir unbekannten Stricher-Kollegen oder Callboy .
In der mann-männlichen Sexarbeit ist das Vorkasseprinzip nicht so stark verbreitet, weil die Gewaltasymmetrie spiegelverkehrt ist, d.h. der Freier ist bei uns eher von Gewalt bedroht (vgl. Sedelmaier, Moshammer etc.). Viele Escorts nehmen das Geld erst nach der Beglückung, weil sonst die Kunden aus Angst abgezockt zu werden gar keinen hoch kriegen, um es schamlos unzensiert zu formulieren.
Wie wir als Gruppe aller Sexworker aus dieser strukturellen Prostitutionsfalle herauskommen sollen ist schwer. Die Mehrheit der Sexworker sind Ausländer. Viele Sexworker haben eben nicht studieren können etc. ... Sexworker-Akademie wird nicht öffentlich gefördert ...
Aber den Furor, den Emma und Co entfacht haben, er bietet auch eine Chance, dass sich das Blatt jetzt langsam wendet, weil die Sexworker, die schweigende Mehrheit und hoffentlich auch noch mehr Kunden ... aufwachen und das Wort öffentlich ergreifen.