Menschenhandel vs. Migration
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- PlatinStern
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RE: Menschenhandel vs. Migration
Sendung vom 10.10.13
Die hab ich irgendwie gar nicht mitbekommen...
Menschenhandel
Deutschland schaut zu?
„Es ist ein Kampf gegen Windmühlen“ – so beschreibt ein Beamter seine Arbeit im Kampf gegen die Menschenhändler. Denn die haben es in Deutschland leicht, Geschäfte mit sexueller Ausbeutung zu machen. Viele Frauen werden mit Versprechen nach Deutschland gelockt: ein besseres Leben, Arbeit, eine Zukunft. Und landen in der Zwangsprostitution. Die Kriminalpolizei muss viel zu oft nur zuschauen, statt festzunehmen. Obwohl sie die Orte und die Händler genau kennt. Das Problem für die Kripo ist es, den Menschenhandel nachzuweisen. Gesetze und Bestimmungen halten die Beamten oft davon ab, das Milieu genauer kontrollieren zu können.
Der Handel mit Frauen blüht
Deutschland hat sich zum Eldorado für Menschenhändler entwickelt, die vor allem Frauen und Kinder zwingen, sich an zahlende Freier zu verkaufen. Arbeit im sexuellen Schichtbetrieb. Zwangsprostitution. Ohne Einkommen, ohne ein Zuhause. Die Frauen werden mit Versprechen nach Deutschland gelockt: ein besseres Leben, Arbeit, eine Zukunft. Die Länder, in denen angeworben wird (u.a.): Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Polen, afrikanische Staaten.
Nach Schätzungen der OSZE bringen Händler jedes Jahr zwischen 120.000 und 500.000 Frauen nach Westeuropa. Aber das BKA hat im Jahr 2011 nur 640 Opfer in Deutschland gezählt. Die Diskrepanz ist auffällig, das Dunkelfeld unbekannt.
Was ist da los in Deutschland?
Natürlich: Es gibt Gesetze in Deutschland, die den Menschenhandel „zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung“ verbieten. (§232 STGB) Mit bis zu fünf Jahren Haft kann ein Menschenhändler bestraft werden. Für Kritiker ist das zu wenig, aber das ist gar nicht so sehr das Problem. Das Problem für die Kripo ist es, den Menschenhandel nachzuweisen!
„Um Menschenhandel nachzuweisen, brauchen wir ständige Kontrollen in den Bordellen“, sagt Dirk Bosse von der Kripo. Die aber gibt es nicht, weil nicht erlaubt. Die Polizei hat kein generelles Betretungsrecht. Nur, wenn Gefahr im Verzug ist. Mord beispielsweise, Fluchtgefahr.
Um Händlern auf die Spur zu kommen, sind unangemeldete Kotrollen unabdingbar: Haben die Frauen Pässe? Wie alt sind sie? Wie viel Geld haben sie? Sind sie freiwillig im Bordell?
Die Zulassungserlaubnis eines Bordellbetriebes wäre wünschenswert. Bisher kann jeder ohne Genehmigung ein Bordell eröffnen.
Ein Gesetz gegen Zuhälterei würde ebenfalls helfen. Oder die Bestrafung der Freier, die sich wissentlich mit einer „Zwangsprostituierten“ einlassen. Sagen Eingeweihte.
Das Gesetz gegen Menschenhändler reicht nicht
Bisher ist die Kripo nämlich auf die Aussagen der Opfer angewiesen. Da steht dann vor Gericht Aussage gegen Aussage. Viel zu viele Frauen haben Angst vor ihren Zuhältern, kennen ihre Rechte nicht, sind traumatisiert, das sind die Erfahrungen der Frauenhilfsverbände wie SOLWODI. Und: Nach einer Aussage können die Frauen wieder in ihr Heimatland abgeschoben werden. Auch davor haben sie Angst. Deshalb fordert SOLWODI beispielsweise zum Schutz der Frauen ein Bleiberecht.
Die EU hat die Probleme erkannt und die Länder aufgefordert, Verbesserungen zu machen. Deutschland hat im Frühjahr die Frist zur Umsetzung verstreichen lassen. Zuletzt sollte noch vor der Wahl ein Gesetz durchgepeitscht werden, das nach Ansicht von Fachleuten das Papier nicht wert war, auf dem es geschrieben stand. Der Bundesrat hat vor drei Wochen das Gesetz entsprechend gestoppt. Noch immer ist Deutschland ein Paradies für Menschenhändler.
Autorin: Petra Storch frauTV WDR Köln
http://www.wdr.de/tv/frautv/sendungsbei ... handel.jsp
Die hab ich irgendwie gar nicht mitbekommen...
Menschenhandel
Deutschland schaut zu?
„Es ist ein Kampf gegen Windmühlen“ – so beschreibt ein Beamter seine Arbeit im Kampf gegen die Menschenhändler. Denn die haben es in Deutschland leicht, Geschäfte mit sexueller Ausbeutung zu machen. Viele Frauen werden mit Versprechen nach Deutschland gelockt: ein besseres Leben, Arbeit, eine Zukunft. Und landen in der Zwangsprostitution. Die Kriminalpolizei muss viel zu oft nur zuschauen, statt festzunehmen. Obwohl sie die Orte und die Händler genau kennt. Das Problem für die Kripo ist es, den Menschenhandel nachzuweisen. Gesetze und Bestimmungen halten die Beamten oft davon ab, das Milieu genauer kontrollieren zu können.
Der Handel mit Frauen blüht
Deutschland hat sich zum Eldorado für Menschenhändler entwickelt, die vor allem Frauen und Kinder zwingen, sich an zahlende Freier zu verkaufen. Arbeit im sexuellen Schichtbetrieb. Zwangsprostitution. Ohne Einkommen, ohne ein Zuhause. Die Frauen werden mit Versprechen nach Deutschland gelockt: ein besseres Leben, Arbeit, eine Zukunft. Die Länder, in denen angeworben wird (u.a.): Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Polen, afrikanische Staaten.
Nach Schätzungen der OSZE bringen Händler jedes Jahr zwischen 120.000 und 500.000 Frauen nach Westeuropa. Aber das BKA hat im Jahr 2011 nur 640 Opfer in Deutschland gezählt. Die Diskrepanz ist auffällig, das Dunkelfeld unbekannt.
Was ist da los in Deutschland?
Natürlich: Es gibt Gesetze in Deutschland, die den Menschenhandel „zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung“ verbieten. (§232 STGB) Mit bis zu fünf Jahren Haft kann ein Menschenhändler bestraft werden. Für Kritiker ist das zu wenig, aber das ist gar nicht so sehr das Problem. Das Problem für die Kripo ist es, den Menschenhandel nachzuweisen!
„Um Menschenhandel nachzuweisen, brauchen wir ständige Kontrollen in den Bordellen“, sagt Dirk Bosse von der Kripo. Die aber gibt es nicht, weil nicht erlaubt. Die Polizei hat kein generelles Betretungsrecht. Nur, wenn Gefahr im Verzug ist. Mord beispielsweise, Fluchtgefahr.
Um Händlern auf die Spur zu kommen, sind unangemeldete Kotrollen unabdingbar: Haben die Frauen Pässe? Wie alt sind sie? Wie viel Geld haben sie? Sind sie freiwillig im Bordell?
Die Zulassungserlaubnis eines Bordellbetriebes wäre wünschenswert. Bisher kann jeder ohne Genehmigung ein Bordell eröffnen.
Ein Gesetz gegen Zuhälterei würde ebenfalls helfen. Oder die Bestrafung der Freier, die sich wissentlich mit einer „Zwangsprostituierten“ einlassen. Sagen Eingeweihte.
Das Gesetz gegen Menschenhändler reicht nicht
Bisher ist die Kripo nämlich auf die Aussagen der Opfer angewiesen. Da steht dann vor Gericht Aussage gegen Aussage. Viel zu viele Frauen haben Angst vor ihren Zuhältern, kennen ihre Rechte nicht, sind traumatisiert, das sind die Erfahrungen der Frauenhilfsverbände wie SOLWODI. Und: Nach einer Aussage können die Frauen wieder in ihr Heimatland abgeschoben werden. Auch davor haben sie Angst. Deshalb fordert SOLWODI beispielsweise zum Schutz der Frauen ein Bleiberecht.
Die EU hat die Probleme erkannt und die Länder aufgefordert, Verbesserungen zu machen. Deutschland hat im Frühjahr die Frist zur Umsetzung verstreichen lassen. Zuletzt sollte noch vor der Wahl ein Gesetz durchgepeitscht werden, das nach Ansicht von Fachleuten das Papier nicht wert war, auf dem es geschrieben stand. Der Bundesrat hat vor drei Wochen das Gesetz entsprechend gestoppt. Noch immer ist Deutschland ein Paradies für Menschenhändler.
Autorin: Petra Storch frauTV WDR Köln
http://www.wdr.de/tv/frautv/sendungsbei ... handel.jsp
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Re: WDR frauTV über Bruchstraße Braunschweig
Das war ja wiedermal ein lancierter Scharfmacher-Artikel wie es derzeit Solwodi auch in Wien macht.
Aber wenigstens konnte man mal etwas über die Bruchstraße erfahren mit vielen Sexarbeitsplätzen.
Hier meine Ergänzungen
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=135849#135849
Aber wenigstens konnte man mal etwas über die Bruchstraße erfahren mit vielen Sexarbeitsplätzen.
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Ursache für Illegale Migration
Welt VISA Anforderungen
In wieviele Länder kann man ohne Visum reisen, je nach Staatsbürgerschaft
http://serene-brook-1172.herokuapp.com/
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Wissenschaftliche Arbeit
Anal-yse der Journalistischen - Medialen - Feministischen - Religiösen - Evangelikalen...
Anti-Menschenhandels-Diskurse, mit denen Sexworker und Migrant_innen zu Opfern stilisiert werden, um Sexualität, Prostitution und Migration zu definieren und zu kontrollieren.
Anti-Menschenhandels-Diskurse, mit denen Sexworker und Migrant_innen zu Opfern stilisiert werden, um Sexualität, Prostitution und Migration zu definieren und zu kontrollieren.
- Dateianhänge
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- Slave Hunters 2013 Galusca - highlighted.pdf
- Prof. Roxana Galusca, Uni Chicago:
"Slave Hunters, Brothel Busters, and Feminist Interventions: Investigative Journalists as Anti-Sex-Trafficking Humanitarians"
in: Feminist Formations, Volume 24, Issue 2, Summer 2012, pp. 1-24 - (474.21 KiB) 1414-mal heruntergeladen
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Menschenhandel ist gerade ein Hype
Emilija Mitrovic über Prostitution
"Menschenhandel ist gerade ein Hype"
"Die Tendenz, alle SexarbeiterInnen zu Opfern zu erklären, ist absolut kontraproduktiv": Protest gegen Zwangsprostitution. Bild: dpa
Aufklärungsarbeit anstatt schärferer Prostitutionsgesetze fordert die Sozialwissenschaftlerin Emilija Mitrovic.
EMILIJA MITROVIC
60, ist Sozialwissenschaftlerin und koordiniert den Ratschlag Prostitution - einen Zusammenschluss von Hilfseinrichtungen für Prostituierte -der Gewerschaft Ver.di in Hamburg.
Sie veröffentlichte unter anderem die Bücher "Prostitution und Frauenhandel" (2006) und "Sexarbeit - ein Beruf mit Interessensvertretung" (2009).
taz: Frau Mitrovic, Alice Schwarzer fordert in der neuen Emma wieder einmal ein Verbot der Prostitution. Ihr „Appell“ vertritt eine These, die sich zurzeit zu etablieren scheint: Die liberalen Prostitutionsgesetze in Deutschland fördern den Menschenhandel.
Emilija Mitrovic: Ich weiß gar nicht, ob diese These sich wirklich etabliert hat oder gewisse Protagonisten sich einfach sehr gut in Szene setzen können. Menschenhandel ist gerade ein ziemlicher Hype. Da gibt es Gelder, und viele Beratungsstellen, die früher ziemlich überzeugt waren, dass die Frauen freiwillig hier sind, sehen plötzlich überall Ausbeutung und Menschenhandel. Ich war kürzlich auf einem EU-Forum gegen Menschenhandel in Vilnius. Dort wurde auch wieder betont, dass es in Deutschland kaum Fälle gibt: Laut BKA kann man mit Sicherheit nur von 640 mutmaßlichen Opfern in Deutschland im Jahr 2011 sprechen. Alles andere sind Schätzungen, die jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehren.
www.bit.ly/bkazahlen
Das Ziel der Prostitutionsgesetze war eine Verbesserung der Lage der Frauen, indem Prostitution entstigmatisiert und als normaler Beruf anerkannt wird.
Nicht unbedingt als normaler Beruf. Wir als Gewerkschaft haben schon immer deutlich gesagt: Prostitution ist kein Beruf wie jeder andere, weil es sich durchaus um eine Branche handelt, in der es viel Gewalt und Verstecken gibt. Der Appell für die Stärkung der SexarbeiterInnen propagiert auch nicht, dass Prostitution sich ausbreiten soll, sondern möchte eine Akzeptanz und möglichst normale Verhältnisse. Wir erkennen Sexarbeit als Arbeit an, in der die Prostituierten die gleichen Rechte haben müssen wie jedeR andere ArbeitnehmerIn. Das wird durch das Prostitutionsgesetz möglich. Ich finde es entwürdigend für die Frauen in der Sexarbeit, von Frau Schwarzer pauschal zu Opfern stilisiert und in ihrer Selbstbestimmtheit entmündigt zu werden. Im Grunde genommen ist sie es, die die Frauen zu Objekten macht.
Auf der anderen Seite fällt es schwer, Phänomene wie Flatrate-Bordelle nicht als entwürdigend zu empfinden.
Meiner Meinung nach war das ein Werbegag, der von der männlichen Selbstüberschätzung profitiert, ihre Libido würde für ein gesamtes Bordell ausreichen. Das erste Flatrate-Bordell wurde in Stuttgart von einer Frau gegründet, die dafür von zwei Konkurrenten aus dem Milieu stark angegriffen wurde. Mit dieser vermeintlich feministischen Öffentlichkeitsarbeit wollten sie ihre eigenen Bordelle besser vermarkten. Nach Aussagen der Frauen, die dort gearbeitet haben, lief es da nicht viel anders ab als in anderen Bordellen auch.
Die selbstbestimmte Sexarbeiterin gilt unter Prostitutionsgegnern als intellektuelles Konstrukt, das an der Realität völlig vorbeigeht.
Natürlich gibt es die selbstbestimmten Sexarbeiterinnen, sie haben gerade im Oktober den „Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen“ www.sexwork-deutschland.de gegründet. Das sind sehr toughe und kluge Frauen, die die gesellschaftlichen Verhältnisse durchschauen und sich dort selbstbewusst positionieren.
Prostitutionsgegner argumentieren mit der minderjährigen osteuropäischen Zwangsprostituierten, Prostitutionsbefürworter mit der mittelständischen SM-Studio-Besitzerin aus Leidenschaft. Gehen nicht beide Positionen an der Situation des Großteils der SexarbeiterInnen vorbei?
Natürlich ist weder die Elends- noch die Edelprostitution die Regel. Es ist eine sehr facettenreiche Tätigkeit. Ich wohne seit 30 Jahren in Hamburg-St. Georg, und auch hier gibt es nicht nur Armuts- und Drogenprostitution. Es gibt Edelpuffs wie das Relax, Hausfrauen aus Itzehoe, die zwei Tage pro Woche ihr Taschengeld aufbessern, und circa 800 männliche Prostituierte, über die fast gar nicht gesprochen wird. Die Elendsprostitution macht eher den kleineren Teil aus. Im Übrigen ist es auch ein Klischee, dass die osteuropäischen Prostituierten alle Opfer von Ausbeutung sind.
Laut Angaben von SozialarbeiterInnen hat der Anstieg der Armutsprostitution in St. Georg dazu geführt, dass dort ungeschützter Geschlechtsverkehr für 30 Euro angeboten wird.
Ich glaube, das ist eine temporäre Erscheinung und auch nicht der Regelfall. Die Frauen aus Südosteuropa, die meistens bewusst hierher kommen, um als Prostituierte zu arbeiten, kennen die Sprache und die Verhältnisse nicht und wissen vielleicht auch gar nicht, dass sie 50 Euro verlangen können. Sobald die sich hier etablieren, werden sich viele von ihnen auch emanzipieren.
Würden Sie so weit gehen wie Juanita Henning vom Prostituiertenverein Doña Carmen, die Armutsprostitution als „Völkerverständigung von unten“ bezeichnet?
Das würde eine Idealisierung der Prostitution bedeuten, die ich nicht teile. Das Hauptmotiv für Frauen, in der Prostitution zu arbeiten, ist meiner Meinung nach nicht der Spaß an der Arbeit, sondern weil sie das Geld brauchen und woanders keine besseren Chancen haben. Natürlich gibt es schlimme Fälle von Armutsprostitution, und auch schlimme Fälle von Menschenhandel. Norbert Cyrus spricht in seiner Studie über Menschenhandel in Arbeitsausbeutung von einer Pyramide, die man auch auf die Sexarbeit übertragen kann: Die Spitze des Eisberges ist der Menschenhandel, und das ist auch das, was medial wahrgenommen wird. Alles andere hat Elemente von normalen Abhängigkeitsstrukturen, wie sie dem Kapitalismus inhärent sind. Und dann gibt es noch einen Satz selbstbestimmt arbeitender Frauen.
Sie sagen also: Die Lage der Straßenprostituierten in St. Georg ist nicht so elend, wie behauptet wird.
Straßenprostitution ist nicht per se elend. Viele Frauen arbeiten lieber auf der Straße, weil sie sich dort sicherer fühlen als in einer Wohnung. Sie können einen Freier im persönlichen Kontakt besser einschätzen als über das Internet. Außerdem ist der gegenseitige Schutz größer: Auf der Straße sehen die anderen Frauen, wer mit wem mitgeht und ob die Kollegin rechtzeitig wieder aus dem Zimmer herauskommt. Die Lage der SexarbeiterInnen in St. Georg hat sich aber tatsächlich entschieden verschlechtert, und zwar durch die im Januar 2012 eingeführte Kontaktverbotsverordnung, die sowohl die SexarbeiterInnen als auch die Freier kriminalisiert. Dort kann man sehr gut sehen, wohin repressive Verordnungen führen: Die Frauen müssen sich versteckt halten und sind damit ganz anderen Gefahren ausgesetzt. Das führt auch dazu, dass sie eher Schutz bei einem Zuhälter suchen. Übrigens entspricht das auch der Entwicklung in Schweden, das ja so häufig als Vorzeigemodell angeführt wird. Dort wird zwar nicht die Prostituierte kriminalisiert, sondern „nur“ der Freier – was aber eben dazu führt, dass die Frauen von der Straße in die Dunkelecke gedrängt werden. Verringert hat sich die Zahl der Prostituierten in Schweden nicht wesentlich, sie sind nur nicht mehr sichtbar.
In St. Pauli, dem zweiten großen Rotlichtmilieu Hamburgs, ist Prostitution als Touristenmagnet durchaus sichtbar. Allerdings können sich SexarbeiterInnen ohne Zuhälter dort überhaupt nicht in die Laufhäuser und Modellwohnungen einmieten.
Dieses friedliche Arrangement zwischen Polizei und Zuhältern in St. Pauli wundert mich allerdings auch. In St. Georg werden Unmengen von Bußgeldern verteilt, und auf dem Kiez, wo alles von 2 oder 3 Gruppen durchorganisiert ist, wird nichts getan. Ich vermute, durch die Regelung, zwischen 8 Uhr abends und 6 Uhr morgens die Sperrbezirksverordnung aufzuheben, ist Prostitution dort sozial verträglicher.
Wie selbstbestimmt kann Prostitution sein, wenn der Zuhälter 50-70% der Einnahmen bekommt und dafür im Prinzip keine Gegenleistung erbringt? Die Security ist zumeist schon in der Miete für das Laufhaus oder die Modellwohnung enthalten.
Mit diesen Zahlen wäre ich vorsichtig. Nicht jede Frau hat einen Zuhälter, und nicht jeder Zuhälter ist ein Ausbeuter. Es gibt viele Frauen, die ihren Freund gerne mitfinanzieren, ohne dass der Zwang besteht, ihre Einnahmen abzugeben. Manche Frauen ziehen auch ihren Dealer mit durch.]/b] Das sind zum Teil durchaus schwierige Verhältnisse, aber das Bild des Zuhälters, der die Frau ständig brutal schlägt und ausbeutet, stimmt so sicher nicht.
Die Polizei und SozialarbeiterInnen klagen, dass sie gewalttätige Zuhälter nicht belangen können, weil die Frau aus Angst oder Liebe nicht aussagt.
Natürlich, aber das ist dasselbe wie in anderen Gewaltverhältnissen, zum Beispiel in der Ehe. Wenn die Frau nicht aussagt, wird der Mann nicht belangt. Die Ausbeutungsstrukturen in der Prostitution gründen sich nicht unbedingt auf der persönlichen, sondern vor allem auf der ökonomischen Ebene. Das fängt bei den Mieten an. Zum Teil zahlen die Frauen über 100 Euro Miete pro Nacht für ein Zimmer im Bordell.
In Frankreich kann ein Mann wegen Zuhälterei verurteilt werden, wenn er nicht nachweisen kann, dass sein Lebensstandard seinem Einkommen entspricht. Halten Sie das für sinnvoll?
In Schweden gibt es diese Regelung auch, und das ist eine furchtbare Sache. Eine schwedische Prostituierte, mit der ich gesprochen habe, lebt mit ihrem Vater in einer Wohnung und versorgt ihn. Der kam dann in den Verruf, Zuhälter zu sein. Dort und in Frankreich muss im Prinzip sogar der 18-jährige Sohn nachweisen, dass er kein Zuhälter ist, wenn er in der Wohnung seiner Mutter lebt.
Was könnte juristisch getan werden, um Ausbeutungsstrukturen beizukommen, ohne Prostitution zu kriminalisieren?
Die rechtliche Ebene ist nicht das Problem, sondern die gesellschaftliche Akzeptanz. Es muss mehr Forschung und mehr Öffentlichkeitsarbeit geben. Wenn Frauen selbstbewusster auftreten und sich weniger stigmatisiert fühlen, können sie sich auch besser gegen Ausbeutungsverhältnisse wehren. Die Tendenz, alle SexarbeiterInnen zu Opfern zu erklären, ist hingegen absolut
www.taz.de/Emilija-Mitrovic-ueber-Prost ... %21127156/
"Menschenhandel ist gerade ein Hype"
"Die Tendenz, alle SexarbeiterInnen zu Opfern zu erklären, ist absolut kontraproduktiv": Protest gegen Zwangsprostitution. Bild: dpa
Aufklärungsarbeit anstatt schärferer Prostitutionsgesetze fordert die Sozialwissenschaftlerin Emilija Mitrovic.
EMILIJA MITROVIC
60, ist Sozialwissenschaftlerin und koordiniert den Ratschlag Prostitution - einen Zusammenschluss von Hilfseinrichtungen für Prostituierte -der Gewerschaft Ver.di in Hamburg.
Sie veröffentlichte unter anderem die Bücher "Prostitution und Frauenhandel" (2006) und "Sexarbeit - ein Beruf mit Interessensvertretung" (2009).
taz: Frau Mitrovic, Alice Schwarzer fordert in der neuen Emma wieder einmal ein Verbot der Prostitution. Ihr „Appell“ vertritt eine These, die sich zurzeit zu etablieren scheint: Die liberalen Prostitutionsgesetze in Deutschland fördern den Menschenhandel.
Emilija Mitrovic: Ich weiß gar nicht, ob diese These sich wirklich etabliert hat oder gewisse Protagonisten sich einfach sehr gut in Szene setzen können. Menschenhandel ist gerade ein ziemlicher Hype. Da gibt es Gelder, und viele Beratungsstellen, die früher ziemlich überzeugt waren, dass die Frauen freiwillig hier sind, sehen plötzlich überall Ausbeutung und Menschenhandel. Ich war kürzlich auf einem EU-Forum gegen Menschenhandel in Vilnius. Dort wurde auch wieder betont, dass es in Deutschland kaum Fälle gibt: Laut BKA kann man mit Sicherheit nur von 640 mutmaßlichen Opfern in Deutschland im Jahr 2011 sprechen. Alles andere sind Schätzungen, die jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehren.
www.bit.ly/bkazahlen
Das Ziel der Prostitutionsgesetze war eine Verbesserung der Lage der Frauen, indem Prostitution entstigmatisiert und als normaler Beruf anerkannt wird.
Nicht unbedingt als normaler Beruf. Wir als Gewerkschaft haben schon immer deutlich gesagt: Prostitution ist kein Beruf wie jeder andere, weil es sich durchaus um eine Branche handelt, in der es viel Gewalt und Verstecken gibt. Der Appell für die Stärkung der SexarbeiterInnen propagiert auch nicht, dass Prostitution sich ausbreiten soll, sondern möchte eine Akzeptanz und möglichst normale Verhältnisse. Wir erkennen Sexarbeit als Arbeit an, in der die Prostituierten die gleichen Rechte haben müssen wie jedeR andere ArbeitnehmerIn. Das wird durch das Prostitutionsgesetz möglich. Ich finde es entwürdigend für die Frauen in der Sexarbeit, von Frau Schwarzer pauschal zu Opfern stilisiert und in ihrer Selbstbestimmtheit entmündigt zu werden. Im Grunde genommen ist sie es, die die Frauen zu Objekten macht.
Auf der anderen Seite fällt es schwer, Phänomene wie Flatrate-Bordelle nicht als entwürdigend zu empfinden.
Meiner Meinung nach war das ein Werbegag, der von der männlichen Selbstüberschätzung profitiert, ihre Libido würde für ein gesamtes Bordell ausreichen. Das erste Flatrate-Bordell wurde in Stuttgart von einer Frau gegründet, die dafür von zwei Konkurrenten aus dem Milieu stark angegriffen wurde. Mit dieser vermeintlich feministischen Öffentlichkeitsarbeit wollten sie ihre eigenen Bordelle besser vermarkten. Nach Aussagen der Frauen, die dort gearbeitet haben, lief es da nicht viel anders ab als in anderen Bordellen auch.
Die selbstbestimmte Sexarbeiterin gilt unter Prostitutionsgegnern als intellektuelles Konstrukt, das an der Realität völlig vorbeigeht.
Natürlich gibt es die selbstbestimmten Sexarbeiterinnen, sie haben gerade im Oktober den „Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen“ www.sexwork-deutschland.de gegründet. Das sind sehr toughe und kluge Frauen, die die gesellschaftlichen Verhältnisse durchschauen und sich dort selbstbewusst positionieren.
Prostitutionsgegner argumentieren mit der minderjährigen osteuropäischen Zwangsprostituierten, Prostitutionsbefürworter mit der mittelständischen SM-Studio-Besitzerin aus Leidenschaft. Gehen nicht beide Positionen an der Situation des Großteils der SexarbeiterInnen vorbei?
Natürlich ist weder die Elends- noch die Edelprostitution die Regel. Es ist eine sehr facettenreiche Tätigkeit. Ich wohne seit 30 Jahren in Hamburg-St. Georg, und auch hier gibt es nicht nur Armuts- und Drogenprostitution. Es gibt Edelpuffs wie das Relax, Hausfrauen aus Itzehoe, die zwei Tage pro Woche ihr Taschengeld aufbessern, und circa 800 männliche Prostituierte, über die fast gar nicht gesprochen wird. Die Elendsprostitution macht eher den kleineren Teil aus. Im Übrigen ist es auch ein Klischee, dass die osteuropäischen Prostituierten alle Opfer von Ausbeutung sind.
Laut Angaben von SozialarbeiterInnen hat der Anstieg der Armutsprostitution in St. Georg dazu geführt, dass dort ungeschützter Geschlechtsverkehr für 30 Euro angeboten wird.
Ich glaube, das ist eine temporäre Erscheinung und auch nicht der Regelfall. Die Frauen aus Südosteuropa, die meistens bewusst hierher kommen, um als Prostituierte zu arbeiten, kennen die Sprache und die Verhältnisse nicht und wissen vielleicht auch gar nicht, dass sie 50 Euro verlangen können. Sobald die sich hier etablieren, werden sich viele von ihnen auch emanzipieren.
Würden Sie so weit gehen wie Juanita Henning vom Prostituiertenverein Doña Carmen, die Armutsprostitution als „Völkerverständigung von unten“ bezeichnet?
Das würde eine Idealisierung der Prostitution bedeuten, die ich nicht teile. Das Hauptmotiv für Frauen, in der Prostitution zu arbeiten, ist meiner Meinung nach nicht der Spaß an der Arbeit, sondern weil sie das Geld brauchen und woanders keine besseren Chancen haben. Natürlich gibt es schlimme Fälle von Armutsprostitution, und auch schlimme Fälle von Menschenhandel. Norbert Cyrus spricht in seiner Studie über Menschenhandel in Arbeitsausbeutung von einer Pyramide, die man auch auf die Sexarbeit übertragen kann: Die Spitze des Eisberges ist der Menschenhandel, und das ist auch das, was medial wahrgenommen wird. Alles andere hat Elemente von normalen Abhängigkeitsstrukturen, wie sie dem Kapitalismus inhärent sind. Und dann gibt es noch einen Satz selbstbestimmt arbeitender Frauen.
Sie sagen also: Die Lage der Straßenprostituierten in St. Georg ist nicht so elend, wie behauptet wird.
Straßenprostitution ist nicht per se elend. Viele Frauen arbeiten lieber auf der Straße, weil sie sich dort sicherer fühlen als in einer Wohnung. Sie können einen Freier im persönlichen Kontakt besser einschätzen als über das Internet. Außerdem ist der gegenseitige Schutz größer: Auf der Straße sehen die anderen Frauen, wer mit wem mitgeht und ob die Kollegin rechtzeitig wieder aus dem Zimmer herauskommt. Die Lage der SexarbeiterInnen in St. Georg hat sich aber tatsächlich entschieden verschlechtert, und zwar durch die im Januar 2012 eingeführte Kontaktverbotsverordnung, die sowohl die SexarbeiterInnen als auch die Freier kriminalisiert. Dort kann man sehr gut sehen, wohin repressive Verordnungen führen: Die Frauen müssen sich versteckt halten und sind damit ganz anderen Gefahren ausgesetzt. Das führt auch dazu, dass sie eher Schutz bei einem Zuhälter suchen. Übrigens entspricht das auch der Entwicklung in Schweden, das ja so häufig als Vorzeigemodell angeführt wird. Dort wird zwar nicht die Prostituierte kriminalisiert, sondern „nur“ der Freier – was aber eben dazu führt, dass die Frauen von der Straße in die Dunkelecke gedrängt werden. Verringert hat sich die Zahl der Prostituierten in Schweden nicht wesentlich, sie sind nur nicht mehr sichtbar.
In St. Pauli, dem zweiten großen Rotlichtmilieu Hamburgs, ist Prostitution als Touristenmagnet durchaus sichtbar. Allerdings können sich SexarbeiterInnen ohne Zuhälter dort überhaupt nicht in die Laufhäuser und Modellwohnungen einmieten.
Dieses friedliche Arrangement zwischen Polizei und Zuhältern in St. Pauli wundert mich allerdings auch. In St. Georg werden Unmengen von Bußgeldern verteilt, und auf dem Kiez, wo alles von 2 oder 3 Gruppen durchorganisiert ist, wird nichts getan. Ich vermute, durch die Regelung, zwischen 8 Uhr abends und 6 Uhr morgens die Sperrbezirksverordnung aufzuheben, ist Prostitution dort sozial verträglicher.
Wie selbstbestimmt kann Prostitution sein, wenn der Zuhälter 50-70% der Einnahmen bekommt und dafür im Prinzip keine Gegenleistung erbringt? Die Security ist zumeist schon in der Miete für das Laufhaus oder die Modellwohnung enthalten.
Mit diesen Zahlen wäre ich vorsichtig. Nicht jede Frau hat einen Zuhälter, und nicht jeder Zuhälter ist ein Ausbeuter. Es gibt viele Frauen, die ihren Freund gerne mitfinanzieren, ohne dass der Zwang besteht, ihre Einnahmen abzugeben. Manche Frauen ziehen auch ihren Dealer mit durch.]/b] Das sind zum Teil durchaus schwierige Verhältnisse, aber das Bild des Zuhälters, der die Frau ständig brutal schlägt und ausbeutet, stimmt so sicher nicht.
Die Polizei und SozialarbeiterInnen klagen, dass sie gewalttätige Zuhälter nicht belangen können, weil die Frau aus Angst oder Liebe nicht aussagt.
Natürlich, aber das ist dasselbe wie in anderen Gewaltverhältnissen, zum Beispiel in der Ehe. Wenn die Frau nicht aussagt, wird der Mann nicht belangt. Die Ausbeutungsstrukturen in der Prostitution gründen sich nicht unbedingt auf der persönlichen, sondern vor allem auf der ökonomischen Ebene. Das fängt bei den Mieten an. Zum Teil zahlen die Frauen über 100 Euro Miete pro Nacht für ein Zimmer im Bordell.
In Frankreich kann ein Mann wegen Zuhälterei verurteilt werden, wenn er nicht nachweisen kann, dass sein Lebensstandard seinem Einkommen entspricht. Halten Sie das für sinnvoll?
In Schweden gibt es diese Regelung auch, und das ist eine furchtbare Sache. Eine schwedische Prostituierte, mit der ich gesprochen habe, lebt mit ihrem Vater in einer Wohnung und versorgt ihn. Der kam dann in den Verruf, Zuhälter zu sein. Dort und in Frankreich muss im Prinzip sogar der 18-jährige Sohn nachweisen, dass er kein Zuhälter ist, wenn er in der Wohnung seiner Mutter lebt.
Was könnte juristisch getan werden, um Ausbeutungsstrukturen beizukommen, ohne Prostitution zu kriminalisieren?
Die rechtliche Ebene ist nicht das Problem, sondern die gesellschaftliche Akzeptanz. Es muss mehr Forschung und mehr Öffentlichkeitsarbeit geben. Wenn Frauen selbstbewusster auftreten und sich weniger stigmatisiert fühlen, können sie sich auch besser gegen Ausbeutungsverhältnisse wehren. Die Tendenz, alle SexarbeiterInnen zu Opfern zu erklären, ist hingegen absolut
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Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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RE: Menschenhandel vs. Migration
So nebenbei einmal
Lieber Marc,
vielen, vielen Dank, für die Links zu aufschlussreichen Dokumenten! Sehr hilfreich, sehr informativ, von großem Wert für die (Selbst-) Qualifizierung von uns ProSexWorkAktiven
Grüße aus Köln von der DSTIG Tagung, bei der durchaus kritisch über die Schirmherrin der Veranstaltung gesprochen wurde.
"Unser" neuer Verband erotische und sexuelle Dienstleistung, wünscht sich, ein öffentliches Gespräch mit Frau Süssmuth. Da bin ich, wenn es gerade irgend geht, dabei.
Klaus
Lieber Marc,
vielen, vielen Dank, für die Links zu aufschlussreichen Dokumenten! Sehr hilfreich, sehr informativ, von großem Wert für die (Selbst-) Qualifizierung von uns ProSexWorkAktiven
Grüße aus Köln von der DSTIG Tagung, bei der durchaus kritisch über die Schirmherrin der Veranstaltung gesprochen wurde.
"Unser" neuer Verband erotische und sexuelle Dienstleistung, wünscht sich, ein öffentliches Gespräch mit Frau Süssmuth. Da bin ich, wenn es gerade irgend geht, dabei.
Klaus
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Realität und Mythos Nigeria Connection
Das macht mehr Sinn als die Stories in den deutschen Medien:
Forschung in den Herkunftsländern der Sexworker-Migrantinnen
Life in Nigeria after selling sex in Europe
For almost 3 years Sine Plambech, a social anthropologist at the Danish Institute for International Studies, has followed 30 returned Nigerian women and their families in Benin City as part of her doctoral project.
There are signs warning of the horrors of human trafficking, but people perceive these campaigns as a warning not to migrate.
As long as migrants send money home to their families, which materializes in nice cars, houses and clothing, and as long as poverty and unemployment are endemic, the campaigns will not take hold.
It is estimated that about 85% of the Nigerian women who sell sex in Europe have travelled via Benin City. This is also where many of them return to when they are deported.
“You would think that the women who get assistance would get by easier, but I can’t see that they do. Over time their situation ends up being the same as those who don’t receive support,” says Plambech.
Moreover, the European categorisation of who is a victim and who is an illegal alien is arbitrary and unsystematic.
“In the western world there is an intense focus on correctly identifying victims, on the importance of distinguishing between the women who are victims of human trafficking and those who aren’t. But my research shows that these categories are determined fairly randomly and as a result it’s coincidental as to who gets sent home as victims or who are deported as illegal immigrants.”
Migration to Europe is often a joint project involving the women who will migrate, her family and the madam who organizes the trip. Plambech’s informants use the word “madam” or “guide” about the person who is referred to in the West as “human trafficker”.
In 2012, a ticket and a forged visa could cost between $6,500 and $12,000.
The total amount usually ends up being over $50,000.
In many cases families pawn their property to secure payment of the high cost. Sometimes it is pawned to the madam; in other cases to a broker, who then pays the madam.
“The family doesn’t distinguish between whether the woman has been deported or has returned voluntarily,” says Plambech.
“The families expect the women to have access to resources regardless of how and why they have come home. They might demand that the women return to Europe or try to get the women to support family members financially.”
One of Plambech’s informants, Cynthia, was forced to travel back to Europe after her first return to Benin City; otherwise her parents would have lost their home. Cynthia spent 5 years in Italy, came back to Benin City and stayed for 2 years, before travelling to Spain and then to Denmark. After 2 years in Denmark, she was categorised as an “illegal immigrant” and was deported again.
The women who return voluntarily do not have financial difficulties in the 1. year, according to Plambech. The financial support they receive covers their basic needs. For example, they can have their mortgage paid in advance for an entire year.
“In contrast to other migrants who are returned to countries such as Iraq and Afghanistan, these women do not receive the money directly. Instead the organizations take the women out shopping to buy things or they pay the mortgage for them, as if these women in particular can’t be counted on to use the money wisely,” says Plambech.
However, the women are not able to find stable, long-term sources of income. And the money runs out.
Because of the stigma connected to the returned women, it is difficult for them to create new opportunities to earn money, and many of them have lost their social networks.
Grace, one of Plambech’s informants who returned voluntarily, used the financial support she received to buy some cooking pots and open a food stall on the outskirts of Benin City. It went well to begin with, but after 2 months Grace was robbed. Her money and pots disappeared. The organization that had given her money could not help her anymore.
In addition to family demands, crime erases any remaining distinction between women who return voluntarily and those who are deported. “The crime rate in the area where they live does not distinguish between victims of human trafficking and deportees,” says Plambech.
The violence is not perpetrated by their “traffickers”, like many Europeans believe. “It has to do with the overall security situation in Nigeria and the area around Benin City,” says Plambech.
People are required to have an education if they want to open shops in “Government Reserved Areas”, areas that are protected by security guards. So the women are forced to stay in the outskirts of the city.
“The women don’t have the money or education to live in the safe areas of the city. They live in those areas with little electricity and poor roads, and they can’t afford to buy doors with proper locks.”
All the women interviewed by Plambech had been the victims of armed robbery or rape or both. Some of them experienced this in Europe; all of them experienced it after returning home. Since the women are believed to have resources after returning from Europe, they are even more vulnerable to robbery and burglary.
“Some of them said it was much safer to sell sex in Rome or Hamburg than to sell food from a food stall in Benin City,” says Plambech.
“It’s not my intention to shift the focus away from the people responsible for trafficking, but the same poverty and massive unemployment that produces undocumented migration and prostitution abroad also creates young male criminals and gangs in Benin City.”
Due to the security situation in Benin City, Plambech could not always follow her informants in their daily lives. Crime, violence and armed robbery and kidnappings are common.
It would have been dangerous for Plambech to spend time where her informants lived. Likewise, it would have been risky for her informants to be seen with a white woman. It would have made them vulnerable to robbery and violence. The solution was a creative kind of ethnography. For example, Plambech gave the women disposable cameras and asked them to take photos and write in journals to document their lives. Plambech often conducted the interviews in an apartment she rented in the city centre.
Finding women who wanted to participate in the project was a long process. Deported women do not queue up and wait for Western researchers with questions. Some of the women receiving assistance, however, do just that.
A Catholic NGO offered Plambech interviews with 3 victims of human trafficking. This was a standing invitation that the organisation made to Western visitors: diplomats, journalists, donors and researchers. For each interview the guests paid the women $15, and they were expected to give the same amount to the nuns.
“The women told horrible stories that included all of the classic features of a Nigerian trafficking story. It was clear that they had told their stories many times before,” says Plambech.
“The ones who receive assistance have usually spent several years in the NGO system in Europe. They may have been in internment centres, visited by many social workers. In the end the women learn what to say to get certain reactions. If you say that you went to Europe to earn money for your family, you knew that you would sell sex and you bought the illegal papers yourself, then you probably won’t get help. If you say that you didn’t know you were going to sell sex, you get help.”
It was at the Catholic NGO that Plambech met Grace, who had recently returned after 6 years in Italy. Grace missed Italian gelato and pizza, so Plambech invited her to a pizza restaurant in the city. During the meal Grace told a more complicated story than she had before, and through Grace Plambech got to meet deported women who did not take part in the assistance programmes.
The rescue industry
In the wake of the international focus on human trafficking in the past decade, a large rescue industry has developed, which Plambech calls the “Rescue Industrial Complex”.
By this she means the large international organisations, national Norwegian and Danish organisations, the airlines that fly specially chartered planes filled to capacity with deported migrants, the security company that accompanies the flights, and finally the local organisations in places such as Benin City which receive money from abroad to support victims of human trafficking when they return.
Most of the local organisations in Benin City are Catholic or affiliated with Pentecostal churches, according to Plambech.
“They are highly moralistic and consequently focus on the women’s personal behaviour rather than critiquing the system,” says Plambech.
“In this way responsibility for the women’s situation becomes individualised, and there is enormous individual pressure on the women to return to and stay in Nigeria. They should change their behaviour, open a shop and provide for their families. By the same token, some of them live with trauma from their time in Europe and a difficult life in Nigeria.”
Plambech emphasises that many of the religious organisations do a lot of good work. But they also play a major role in creating and supporting a national narrative which says that the women who leave are greedy, possessed by evil spirits and a stain on the national image. They want to give the women their dignity back and in so doing give Nigeria its dignity back, according to Plambech.
“The women know what kinds of job await them in Europe,” says the doctoral candidate.
“The women who migrated 5-10 years ago probably didn’t have as much information about what lay in store for them. Today they even negotiate the price of migration. After all, this is something that has been going on for a long time now.”
When Plambech spoke with Grace two years after she had returned, the only thing Grace had left from her status as a victim of human trafficking was the $15 she was paid each time she gave an interview about her experiences in Europe.
Cynthia hoped that she would manage to travel back to Europe again, for the 3rd time. Before she was deported from Denmark, she got pregnant with a Danish man. The Danish man paid her debt and sent her money every now and then. However, it was a security risk to have a half-white son in Benin City’s bad neighbourhoods, and it was hard being a single mother.
The last resort
While the Danish system of dealing with human trafficking focuses mainly on returning the women, the Norwegian system has put more emphasis on investigating the cases in order to prosecute the people behind the smuggling.
The women Plambech has followed are not concerned with European court cases. They are interested in getting their lives on the right track. Returning voluntarily is always a last resort, when there is no other option, according to the researcher. This corresponds with the findings of Anette Brunovskis, researcher at Fafo – Institute for Applied International Studies, who has studied returned women from Albania, Serbia and Moldova.
The Nigerian women top the statistics on potential victims of human trafficking in Norway. Of 247 potential victims in 2011, 108 were from Nigeria. The second largest group was 28 Romanians. Potential victims are those who receive some form of follow-up within the Norwegian system.
Voluntary returns are organised by the International Organisation for Migration IOM Norway on agreement with Norwegian authorities.
“A key objective of the return and reintegration programme is to prevent trafficking from reoccurring, but so far we have limited knowledge about what has happened to the women who have chosen to return,” writes the coordination unit for victims of human trafficking under the Norwegian National Police Directorate in its report from 2012.
The unit writes that some women choose to return without assistance. Some travel to other European countries. Many disappear without a trace.
http://eng.kilden.forskningsradet.no/c5 ... ?tid=85201
___
Voodoo
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=129966#129966
Forschung in den Herkunftsländern der Sexworker-Migrantinnen
Life in Nigeria after selling sex in Europe
For almost 3 years Sine Plambech, a social anthropologist at the Danish Institute for International Studies, has followed 30 returned Nigerian women and their families in Benin City as part of her doctoral project.
There are signs warning of the horrors of human trafficking, but people perceive these campaigns as a warning not to migrate.
As long as migrants send money home to their families, which materializes in nice cars, houses and clothing, and as long as poverty and unemployment are endemic, the campaigns will not take hold.
It is estimated that about 85% of the Nigerian women who sell sex in Europe have travelled via Benin City. This is also where many of them return to when they are deported.
“You would think that the women who get assistance would get by easier, but I can’t see that they do. Over time their situation ends up being the same as those who don’t receive support,” says Plambech.
Moreover, the European categorisation of who is a victim and who is an illegal alien is arbitrary and unsystematic.
“In the western world there is an intense focus on correctly identifying victims, on the importance of distinguishing between the women who are victims of human trafficking and those who aren’t. But my research shows that these categories are determined fairly randomly and as a result it’s coincidental as to who gets sent home as victims or who are deported as illegal immigrants.”
Migration to Europe is often a joint project involving the women who will migrate, her family and the madam who organizes the trip. Plambech’s informants use the word “madam” or “guide” about the person who is referred to in the West as “human trafficker”.
In 2012, a ticket and a forged visa could cost between $6,500 and $12,000.
The total amount usually ends up being over $50,000.
In many cases families pawn their property to secure payment of the high cost. Sometimes it is pawned to the madam; in other cases to a broker, who then pays the madam.
“The family doesn’t distinguish between whether the woman has been deported or has returned voluntarily,” says Plambech.
“The families expect the women to have access to resources regardless of how and why they have come home. They might demand that the women return to Europe or try to get the women to support family members financially.”
One of Plambech’s informants, Cynthia, was forced to travel back to Europe after her first return to Benin City; otherwise her parents would have lost their home. Cynthia spent 5 years in Italy, came back to Benin City and stayed for 2 years, before travelling to Spain and then to Denmark. After 2 years in Denmark, she was categorised as an “illegal immigrant” and was deported again.
The women who return voluntarily do not have financial difficulties in the 1. year, according to Plambech. The financial support they receive covers their basic needs. For example, they can have their mortgage paid in advance for an entire year.
“In contrast to other migrants who are returned to countries such as Iraq and Afghanistan, these women do not receive the money directly. Instead the organizations take the women out shopping to buy things or they pay the mortgage for them, as if these women in particular can’t be counted on to use the money wisely,” says Plambech.
However, the women are not able to find stable, long-term sources of income. And the money runs out.
Because of the stigma connected to the returned women, it is difficult for them to create new opportunities to earn money, and many of them have lost their social networks.
Grace, one of Plambech’s informants who returned voluntarily, used the financial support she received to buy some cooking pots and open a food stall on the outskirts of Benin City. It went well to begin with, but after 2 months Grace was robbed. Her money and pots disappeared. The organization that had given her money could not help her anymore.
In addition to family demands, crime erases any remaining distinction between women who return voluntarily and those who are deported. “The crime rate in the area where they live does not distinguish between victims of human trafficking and deportees,” says Plambech.
The violence is not perpetrated by their “traffickers”, like many Europeans believe. “It has to do with the overall security situation in Nigeria and the area around Benin City,” says Plambech.
People are required to have an education if they want to open shops in “Government Reserved Areas”, areas that are protected by security guards. So the women are forced to stay in the outskirts of the city.
“The women don’t have the money or education to live in the safe areas of the city. They live in those areas with little electricity and poor roads, and they can’t afford to buy doors with proper locks.”
All the women interviewed by Plambech had been the victims of armed robbery or rape or both. Some of them experienced this in Europe; all of them experienced it after returning home. Since the women are believed to have resources after returning from Europe, they are even more vulnerable to robbery and burglary.
“Some of them said it was much safer to sell sex in Rome or Hamburg than to sell food from a food stall in Benin City,” says Plambech.
“It’s not my intention to shift the focus away from the people responsible for trafficking, but the same poverty and massive unemployment that produces undocumented migration and prostitution abroad also creates young male criminals and gangs in Benin City.”
Due to the security situation in Benin City, Plambech could not always follow her informants in their daily lives. Crime, violence and armed robbery and kidnappings are common.
It would have been dangerous for Plambech to spend time where her informants lived. Likewise, it would have been risky for her informants to be seen with a white woman. It would have made them vulnerable to robbery and violence. The solution was a creative kind of ethnography. For example, Plambech gave the women disposable cameras and asked them to take photos and write in journals to document their lives. Plambech often conducted the interviews in an apartment she rented in the city centre.
Finding women who wanted to participate in the project was a long process. Deported women do not queue up and wait for Western researchers with questions. Some of the women receiving assistance, however, do just that.
A Catholic NGO offered Plambech interviews with 3 victims of human trafficking. This was a standing invitation that the organisation made to Western visitors: diplomats, journalists, donors and researchers. For each interview the guests paid the women $15, and they were expected to give the same amount to the nuns.
“The women told horrible stories that included all of the classic features of a Nigerian trafficking story. It was clear that they had told their stories many times before,” says Plambech.
“The ones who receive assistance have usually spent several years in the NGO system in Europe. They may have been in internment centres, visited by many social workers. In the end the women learn what to say to get certain reactions. If you say that you went to Europe to earn money for your family, you knew that you would sell sex and you bought the illegal papers yourself, then you probably won’t get help. If you say that you didn’t know you were going to sell sex, you get help.”
It was at the Catholic NGO that Plambech met Grace, who had recently returned after 6 years in Italy. Grace missed Italian gelato and pizza, so Plambech invited her to a pizza restaurant in the city. During the meal Grace told a more complicated story than she had before, and through Grace Plambech got to meet deported women who did not take part in the assistance programmes.
The rescue industry
In the wake of the international focus on human trafficking in the past decade, a large rescue industry has developed, which Plambech calls the “Rescue Industrial Complex”.
By this she means the large international organisations, national Norwegian and Danish organisations, the airlines that fly specially chartered planes filled to capacity with deported migrants, the security company that accompanies the flights, and finally the local organisations in places such as Benin City which receive money from abroad to support victims of human trafficking when they return.
Most of the local organisations in Benin City are Catholic or affiliated with Pentecostal churches, according to Plambech.
“They are highly moralistic and consequently focus on the women’s personal behaviour rather than critiquing the system,” says Plambech.
“In this way responsibility for the women’s situation becomes individualised, and there is enormous individual pressure on the women to return to and stay in Nigeria. They should change their behaviour, open a shop and provide for their families. By the same token, some of them live with trauma from their time in Europe and a difficult life in Nigeria.”
Plambech emphasises that many of the religious organisations do a lot of good work. But they also play a major role in creating and supporting a national narrative which says that the women who leave are greedy, possessed by evil spirits and a stain on the national image. They want to give the women their dignity back and in so doing give Nigeria its dignity back, according to Plambech.
“The women know what kinds of job await them in Europe,” says the doctoral candidate.
“The women who migrated 5-10 years ago probably didn’t have as much information about what lay in store for them. Today they even negotiate the price of migration. After all, this is something that has been going on for a long time now.”
When Plambech spoke with Grace two years after she had returned, the only thing Grace had left from her status as a victim of human trafficking was the $15 she was paid each time she gave an interview about her experiences in Europe.
Cynthia hoped that she would manage to travel back to Europe again, for the 3rd time. Before she was deported from Denmark, she got pregnant with a Danish man. The Danish man paid her debt and sent her money every now and then. However, it was a security risk to have a half-white son in Benin City’s bad neighbourhoods, and it was hard being a single mother.
The last resort
While the Danish system of dealing with human trafficking focuses mainly on returning the women, the Norwegian system has put more emphasis on investigating the cases in order to prosecute the people behind the smuggling.
The women Plambech has followed are not concerned with European court cases. They are interested in getting their lives on the right track. Returning voluntarily is always a last resort, when there is no other option, according to the researcher. This corresponds with the findings of Anette Brunovskis, researcher at Fafo – Institute for Applied International Studies, who has studied returned women from Albania, Serbia and Moldova.
The Nigerian women top the statistics on potential victims of human trafficking in Norway. Of 247 potential victims in 2011, 108 were from Nigeria. The second largest group was 28 Romanians. Potential victims are those who receive some form of follow-up within the Norwegian system.
Voluntary returns are organised by the International Organisation for Migration IOM Norway on agreement with Norwegian authorities.
“A key objective of the return and reintegration programme is to prevent trafficking from reoccurring, but so far we have limited knowledge about what has happened to the women who have chosen to return,” writes the coordination unit for victims of human trafficking under the Norwegian National Police Directorate in its report from 2012.
The unit writes that some women choose to return without assistance. Some travel to other European countries. Many disappear without a trace.
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RE: Menschenhandel vs. Migration
Die Schweiz thematisiert die Freierbestrafung
Podiumsdiskussion Stop Menschenhandel
StopArmut-Konferenz 2013 „Stopp Menschenhandel".
Mit Esther Bodenmann (Moderation),
Laurent Knubel (KSMM),
Pierre Tami (Shift 360),
Irene Hirzel,
Marianne Streiff (Nationalrätin ev. Volkspartei, Lehrerin) und
Markus Gähwiler (Ermittler gegen Menschenhandel, Zürich und Interpol-AG).
37 minuten
Podiumsdiskussion Stop Menschenhandel
StopArmut-Konferenz 2013 „Stopp Menschenhandel".
Mit Esther Bodenmann (Moderation),
Laurent Knubel (KSMM),
Pierre Tami (Shift 360),
Irene Hirzel,
Marianne Streiff (Nationalrätin ev. Volkspartei, Lehrerin) und
Markus Gähwiler (Ermittler gegen Menschenhandel, Zürich und Interpol-AG).
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Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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London-Lambeth: Modern Day Slavery Case !!! ???
Drei Frauen in London Lambeth befreit
die als häusliche Sklaven bis zu 30 Jahren gefangen gehalten waren
www.theguardian.com/world/2013/nov/21/l ... -captivity
Why south London's 'slave' house is nothing of the sort
The slavery hysteria whipped up by the media and politicians is a convenient distraction from dealing with real problems of exploitation and low pay
Frank Furedi
www.theguardian.com/commentisfree/2013/ ... y-hysteria
‘Slavery’ in London: an hysterical morality tale
Frank Furedi
sociologist and commentator
We denigrate history’s victims of slavery with our misuse of the s-word.
www.spiked-online.com/newsite/article/s ... tale/14331
Why did the media get the London slavery case so wrong?
Posted on November 25, 2013
There was no ‘rescue’, the captors weren’t who they seemed, and what is the role of Freedom Charity?
http://socialhypotheses.wordpress.com/2 ... -so-wrong/
die als häusliche Sklaven bis zu 30 Jahren gefangen gehalten waren
www.theguardian.com/world/2013/nov/21/l ... -captivity
Why south London's 'slave' house is nothing of the sort
The slavery hysteria whipped up by the media and politicians is a convenient distraction from dealing with real problems of exploitation and low pay
Frank Furedi
www.theguardian.com/commentisfree/2013/ ... y-hysteria
‘Slavery’ in London: an hysterical morality tale
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We denigrate history’s victims of slavery with our misuse of the s-word.
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Why did the media get the London slavery case so wrong?
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There was no ‘rescue’, the captors weren’t who they seemed, and what is the role of Freedom Charity?
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RE: Menschenhandel vs. Migration
LKA: Menschenhandel mit Frauen auch in Brandenburg
Menschenhandel in Brandenburg: Laut Landeskriminalamt (LKA) wurde 2012 ein Fall von "Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung" bekannt. Im Vorjahr habe es keine, 2010 eine Meldung gegeben. Margarete Muresan vom Verband "In Via" sagte, dass das aber nicht heiße, dass es keine weiteren Fälle gegeben habe. Nicht immer meldeten sich Zwangsprostituierte bei der Polizei - aus Scham oder Furcht. "In Via" gehört zum Erzbistum Berlin und macht für Mädchen und Frauen Sozialarbeit. Brandenburg ist häufig die erste Anlaufstelle für Osteuropäerinnen, die - freiwillig oder nicht - käuflichen Sex in Deutschland anbieten.
www.t-online.de/regionales/id_66805800/ ... nburg.html
Menschenhandel in Brandenburg: Laut Landeskriminalamt (LKA) wurde 2012 ein Fall von "Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung" bekannt. Im Vorjahr habe es keine, 2010 eine Meldung gegeben. Margarete Muresan vom Verband "In Via" sagte, dass das aber nicht heiße, dass es keine weiteren Fälle gegeben habe. Nicht immer meldeten sich Zwangsprostituierte bei der Polizei - aus Scham oder Furcht. "In Via" gehört zum Erzbistum Berlin und macht für Mädchen und Frauen Sozialarbeit. Brandenburg ist häufig die erste Anlaufstelle für Osteuropäerinnen, die - freiwillig oder nicht - käuflichen Sex in Deutschland anbieten.
www.t-online.de/regionales/id_66805800/ ... nburg.html
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Kritische Betrachtung von zu hoch gerechneten Roma-(Armuts)-Migrations-Zahlen
www.heise.de/tp/artikel/39/39098/1.html
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Innenausschuss diskutiert über Opfer von Menschenhandel
Berlin - Der Innenausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses befasst sich in seiner letzten Sitzung dieses Jahres mit Problemen der Ausländer- und Flüchtlingspolitik. Auf Antrag der Oppositionsfraktionen von Linken, Grünen und Piraten stehen am Montag ein Bleiberecht für verschleppte Frauen und die Ausrichtung der Ausländerbehörde auf der Tagesordnung.
Die Opposition fordert in einem Antrag mehr Rechte und Unterstützung für die meist weiblichen Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution. Außerdem wollen Linke, Grüne und Piraten, dass die Ausländerbehörde, die als frühere Polizeibehörde dem Innensenator unterstellt ist, der Senatsverwaltung für Arbeit und Integration zugeordnet wird. Zusätzlich soll sie dann Einwanderungsbehörde heißen.
http://www.morgenpost.de/newsticker/dpa ... andel.html
Berlin - Der Innenausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses befasst sich in seiner letzten Sitzung dieses Jahres mit Problemen der Ausländer- und Flüchtlingspolitik. Auf Antrag der Oppositionsfraktionen von Linken, Grünen und Piraten stehen am Montag ein Bleiberecht für verschleppte Frauen und die Ausrichtung der Ausländerbehörde auf der Tagesordnung.
Die Opposition fordert in einem Antrag mehr Rechte und Unterstützung für die meist weiblichen Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution. Außerdem wollen Linke, Grüne und Piraten, dass die Ausländerbehörde, die als frühere Polizeibehörde dem Innensenator unterstellt ist, der Senatsverwaltung für Arbeit und Integration zugeordnet wird. Zusätzlich soll sie dann Einwanderungsbehörde heißen.
http://www.morgenpost.de/newsticker/dpa ... andel.html
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Zahlenmaterial
Statistik-Stichprobe USA
von der Anwalts-Vereinigung
Anal-yse von 150 Menschenhandelsfällen aus den letzten 10 Jahren

Meine Folgerungen:
- Eintrittsalter Sexwork ist 23 Jahre (volljährige Erwachsene und nicht Kinder wie oft fälschlicherweise behauptet)
Age of entry into prostitution or/and migration is 23+ and not 13 as abolitionists falsely claim
- Mehr Arbeitsausbeutung als Prostitutionsausbeutung
Labour trafficking is larger than sex trafficking
- Riesen Problem ausgebeutete Hausarbeit bei Diplomaten
- T-Visum ermöglicht neben Bleiberecht des Opfers auch den Nachzug von Angehörigen
Die Kontingente werden aber bei weitem nicht ausgeschöpft.
Source
with PDF 3 pages
http://www2.nycbar.org/citybarjusticece ... ing-cases/
___
Die letzten 30 Jahre Razzien und Sexworker-Festnahmen USA:
viewtopic.php?p=135841#135841
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Anal-yse von 150 Menschenhandelsfällen aus den letzten 10 Jahren

Meine Folgerungen:
- Eintrittsalter Sexwork ist 23 Jahre (volljährige Erwachsene und nicht Kinder wie oft fälschlicherweise behauptet)
Age of entry into prostitution or/and migration is 23+ and not 13 as abolitionists falsely claim
- Mehr Arbeitsausbeutung als Prostitutionsausbeutung
Labour trafficking is larger than sex trafficking
- Riesen Problem ausgebeutete Hausarbeit bei Diplomaten
- T-Visum ermöglicht neben Bleiberecht des Opfers auch den Nachzug von Angehörigen
Die Kontingente werden aber bei weitem nicht ausgeschöpft.
Source
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 14.12.2013, 13:12, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: RE: Menschenhandel vs. Migration

Komischerweise wird hier von diesem Beamten das genaue Gegenteil ausgesagt von dem, was er meint. Don Quijote nämlich, Cervantes' Urheber der Windmühlenbekämpfung, bekämpfte eben Windmühlen, weil er sie für gefährliche Riesen hielt. Waren sie aber nicht, es waren ja nur Windmühlen.Melanie_NRW hat geschrieben:
„Es ist ein Kampf gegen Windmühlen“ – so beschreibt ein Beamter seine Arbeit im Kampf gegen die Menschenhändler. Denn die haben es in Deutschland leicht, Geschäfte mit sexueller Ausbeutung zu machen.
So sagt der Beamte wortwörtlich eigentlich aus, dass es die riesigen Menschenhändler eigentlich als solche nicht gibt, es seien nur Windmühlen..... Leider hat er's aber nicht so gemeint... Sich einigermassen in der Weltliteratur auszukennen wäre vielleicht auch für einen Beamten keine schlechte Idee.
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz
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Ausbeutende Helfer
Hilfseinrichtungen manchmal wie Menschenhändler:
Magdalene Laundries in Ireland
...
Testimonies from the Magdalene women of their treatment and daily life within the laundries, bears tragic and telling similarities with those from women categorised as trafficked, living in anti-trafficking shelters in many countries worldwide.
...
After visiting many anti-trafficking shelters in Asia, Africa and Europe over the years I have seen a broad range of such institutions.
Some offer empowering assistance to help women re-integrate into society after a deeply traumatic experience. But many more seem to punish women for such experiences - treating them as if their failure to avoid being trafficked leaves them incapable of making wise decisions.
These institutions often see women languishing for years on end, sometimes they are forbidden to leave unless they accept to be placed in the guardianship of a parent or husband, other times until they have been sufficiently ‘rehabilitated’ and the institution is certain they will not return to the sex industry.
...
Trafficked women - today's Magdelenes?
Source: Thomson Reuters Foundation - Tue, 12 Feb 2013
Author: Caroline Robinson, independent trafficking consultant
www.trust.org/item/?map=trafficked-wome ... magdelenes
Logbuch versagender Hilfsorganisationen
www.sync.in/WXSPayFpGo
Magdalene Laundries in Ireland
...
Testimonies from the Magdalene women of their treatment and daily life within the laundries, bears tragic and telling similarities with those from women categorised as trafficked, living in anti-trafficking shelters in many countries worldwide.
...
After visiting many anti-trafficking shelters in Asia, Africa and Europe over the years I have seen a broad range of such institutions.
Some offer empowering assistance to help women re-integrate into society after a deeply traumatic experience. But many more seem to punish women for such experiences - treating them as if their failure to avoid being trafficked leaves them incapable of making wise decisions.
These institutions often see women languishing for years on end, sometimes they are forbidden to leave unless they accept to be placed in the guardianship of a parent or husband, other times until they have been sufficiently ‘rehabilitated’ and the institution is certain they will not return to the sex industry.
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Trafficked women - today's Magdelenes?
Source: Thomson Reuters Foundation - Tue, 12 Feb 2013
Author: Caroline Robinson, independent trafficking consultant
www.trust.org/item/?map=trafficked-wome ... magdelenes
Logbuch versagender Hilfsorganisationen
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RE: Menschenhandel vs. Migration
SCHWEIZ
Ein Jahr nationale Zeugenschutzstelle
Organisierte Kriminalität, Menschenhandel, Anstiftung zum Terrorismus – wollen Täter oder Opfer als Zeugen aussagen, können sie in Lebensgefahr geraten. Davor soll die nationale Zeugenschutzstelle schützen.
Seit einem Jahr schützt die Schweiz Zeuginnen und Zeugen, damit Verbrechen leichter aufgedeckt werden können. Die Verantwortung liegt bei der Nationalen Zeugenschutzstelle des Bundesamts für Polizei, FedPol. Doch nicht über jeden hält die Behörde ihre schützende Hand. Sie tut es nur auf Antrag der Strafverfolgung und auch nur, wenn die entsprechende Person gewisse Kriterien erfüllt.
Audio "Ein Jahr Zeugenschutzprogramm" abspielen.
Beratung macht ein Drittel aus
So habe man zunächst die Eignung der Person für das Zeugenschutzprogramm zu prüfen, erklärt Andreas Leuzinger. Er leitet die nationale Zeugenschutzstelle beim Bundesamt für Polizei Fedpol.
«Noch wichtiger als die persönliche Eignung ist aber, ob die Aussage tatsächlich von entscheidender Bedeutung ist, um das Verfahren zum Abschluss zu bringen», so Leuzinger. Aufgrund der strengen Kriterien gibt es bis jetzt nur wenige Fälle. Das FedPol spricht von zehn bis fünfzehn pro Jahr.
«Ein Drittel der Arbeit der Zeugenschutzstelle macht die Beratung aus», sagt Leuzinger. Das beginne bei einfachen Tipps. Wie verhalte ich mich im Ausgang? Wie benutze ich die sozialen Medien? Solche Fragen würden dann gemeinsam mit den entsprechenden Personen abgearbeitet.
Bewertung der Arbeit erst in Jahren möglich
Wer im Zeugenschutzprogramm aufgenommen wird, durchläuft drei Phasen. In der Krisenphase wird der Zeuge geschützt und in einem anderen Umfeld platziert. Darauf folgt die Stabilisierungsphase. Hier sind erste Aussagen möglich, um das Verbrechen aufzuklären. Als Letztes folgt die Integrationsphase in das Leben danach.
«In unserem ersten Jahr haben wir Personen erlebt, die die ersten beiden Phasen durchlaufen haben», so Andreas Leuzinger. Um über die Integrationsphase zu sprechen, sei es aber noch viel zu früh, sagt der Chef der Zeugenschutzstelle. Denn in der letzten Phase zieht sich der Zeugenschutz zurück. Das sei aber erst nach rund fünf bis sechs Jahren der Fall, so Leuzinger.
Opfer sollten überall gleich gut geschützt werden
Dieses Programm sei wichtig, heisst es bei der Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration FIZ in Zürich. Beschränkt auf Kronzeugen biete es aber nur wenig Schutz, sagt Susanne Seytter von der FIZ:
«Was es eigentlich braucht, ist ein nationales Opferschutzprogramm, sodass alle Opfer den gleichen Schutz erfahren – unabhängig davon, in welchem Kanton sie Opfer werden.» Hierin sieht Seytter die eigentliche Herausforderung.
«Alle Fälle bisher erwartungsgemäss verlaufen»
Für FedPol-Vize Adrian Lobsiger liegt die Herausforderung des kommenden Jahres darin, die Zeugen im Programm nicht nur zu schützen, sondern zu verhindern, dass sie wieder aussteigen.
Denn wichtig sei schliesslich, dass die Personen am Tag X, an dem sie ihre entscheidende Zeugenaussage machen müssen, ihren Mann oder ihre Frau stünden, so Lobsiger.
Das erste Jahr war gewissermassen eine Nagelprobe für die Zeugenschutzstelle. Bisher seien aber alle Fälle den Erwartungen entsprechend verlaufen, sagt der Vize-Direktor. Dem Ziel, die schwere Kriminalität zu bekämpfen und dem Staat die Wahrheitsfindung zu ermöglichen, sei man damit näher gekommen.
www.srf.ch/news/schweiz/ein-jahr-nation ... hutzstelle
Ein Jahr nationale Zeugenschutzstelle
Organisierte Kriminalität, Menschenhandel, Anstiftung zum Terrorismus – wollen Täter oder Opfer als Zeugen aussagen, können sie in Lebensgefahr geraten. Davor soll die nationale Zeugenschutzstelle schützen.
Seit einem Jahr schützt die Schweiz Zeuginnen und Zeugen, damit Verbrechen leichter aufgedeckt werden können. Die Verantwortung liegt bei der Nationalen Zeugenschutzstelle des Bundesamts für Polizei, FedPol. Doch nicht über jeden hält die Behörde ihre schützende Hand. Sie tut es nur auf Antrag der Strafverfolgung und auch nur, wenn die entsprechende Person gewisse Kriterien erfüllt.
Audio "Ein Jahr Zeugenschutzprogramm" abspielen.
Beratung macht ein Drittel aus
So habe man zunächst die Eignung der Person für das Zeugenschutzprogramm zu prüfen, erklärt Andreas Leuzinger. Er leitet die nationale Zeugenschutzstelle beim Bundesamt für Polizei Fedpol.
«Noch wichtiger als die persönliche Eignung ist aber, ob die Aussage tatsächlich von entscheidender Bedeutung ist, um das Verfahren zum Abschluss zu bringen», so Leuzinger. Aufgrund der strengen Kriterien gibt es bis jetzt nur wenige Fälle. Das FedPol spricht von zehn bis fünfzehn pro Jahr.
«Ein Drittel der Arbeit der Zeugenschutzstelle macht die Beratung aus», sagt Leuzinger. Das beginne bei einfachen Tipps. Wie verhalte ich mich im Ausgang? Wie benutze ich die sozialen Medien? Solche Fragen würden dann gemeinsam mit den entsprechenden Personen abgearbeitet.
Bewertung der Arbeit erst in Jahren möglich
Wer im Zeugenschutzprogramm aufgenommen wird, durchläuft drei Phasen. In der Krisenphase wird der Zeuge geschützt und in einem anderen Umfeld platziert. Darauf folgt die Stabilisierungsphase. Hier sind erste Aussagen möglich, um das Verbrechen aufzuklären. Als Letztes folgt die Integrationsphase in das Leben danach.
«In unserem ersten Jahr haben wir Personen erlebt, die die ersten beiden Phasen durchlaufen haben», so Andreas Leuzinger. Um über die Integrationsphase zu sprechen, sei es aber noch viel zu früh, sagt der Chef der Zeugenschutzstelle. Denn in der letzten Phase zieht sich der Zeugenschutz zurück. Das sei aber erst nach rund fünf bis sechs Jahren der Fall, so Leuzinger.
Opfer sollten überall gleich gut geschützt werden
Dieses Programm sei wichtig, heisst es bei der Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration FIZ in Zürich. Beschränkt auf Kronzeugen biete es aber nur wenig Schutz, sagt Susanne Seytter von der FIZ:
«Was es eigentlich braucht, ist ein nationales Opferschutzprogramm, sodass alle Opfer den gleichen Schutz erfahren – unabhängig davon, in welchem Kanton sie Opfer werden.» Hierin sieht Seytter die eigentliche Herausforderung.
«Alle Fälle bisher erwartungsgemäss verlaufen»
Für FedPol-Vize Adrian Lobsiger liegt die Herausforderung des kommenden Jahres darin, die Zeugen im Programm nicht nur zu schützen, sondern zu verhindern, dass sie wieder aussteigen.
Denn wichtig sei schliesslich, dass die Personen am Tag X, an dem sie ihre entscheidende Zeugenaussage machen müssen, ihren Mann oder ihre Frau stünden, so Lobsiger.
Das erste Jahr war gewissermassen eine Nagelprobe für die Zeugenschutzstelle. Bisher seien aber alle Fälle den Erwartungen entsprechend verlaufen, sagt der Vize-Direktor. Dem Ziel, die schwere Kriminalität zu bekämpfen und dem Staat die Wahrheitsfindung zu ermöglichen, sei man damit näher gekommen.
www.srf.ch/news/schweiz/ein-jahr-nation ... hutzstelle
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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Fakten und Infos über Prostitution
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Fakten und Infos über Prostitution
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Buch
Buch gegen Menschenhandel zeitgleich mit dem ersten US-Menschenhandelsgesetz (Mann Act 1910):
Fighting the Traffic in Young Girls - War on the White Slave Trade
by Various, Edited by Ernest A. Bell
1910
http://www.gutenberg.org/files/26081/26 ... 6081-h.htm
Fighting the Traffic in Young Girls - War on the White Slave Trade
by Various, Edited by Ernest A. Bell
1910
http://www.gutenberg.org/files/26081/26 ... 6081-h.htm
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Ulrike Lembke
Feminisierung der Migration
Prof. jur. Dr. Ulrike Lembke
Uni Hamburg
Interview
Migration, Flucht und Geschlecht
30 min
www.fernuni-hagen.de/rechtundgender/lembke.shtml
Die größten Flüchtlingsströme bleiben innerhalb Regionen und kommen gar nicht nach Deutschland.
Feminisierung durch den Wandel von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft.
Erwerbstätigkeit ausländischer Frauen ist viel höher 60% statt 40%.
Inklusive Sexdienstleistungen.
2 Millionen Haushalte in D beschäftigen Migrant_innen,
aber nur 60.000 haben eine Arbeitskraft angemeldet und sozialversichert (nur 3% !!!).
[Vgl. das mit dem Argument es sind nur 44 Sexworker in D formal Sozialversichert gemeldet (0,04%).]
Verteilungsproblem von Hausarbeit in der Partnerschaft und zwischen Beruf und Privat.
Es gibt bei den Haushaltsjobs Ausbeutung aber es kann auch Chance sein.
Asylrecht wurde wg. Drittstaatenregelung praktisch ausgehebelt [Dublin 1997 DÜ].
http://de.wikipedia.org/wiki/Drittstaatenregelung
Asylrecht war geprägt von maskulinistischem Konzept des Freiheitskämpfers.
Fluchtgründe heute wg. nichtstaatlichen Akteuren z.B. Zwangsheirat, Beschneidung (FGM)...
§ 60 Aufenthaltsgesetz [Verbot der Abschiebung]: Auch Frau heute als Flüchtling anerkannt. Rechtsnormproblem ob Frau als Gruppe eine zu große Eigenschaft ist.
www.gesetze-im-internet.de/aufenthg_2004/__60.html
Verschleierungszwang erkennen Deutsche Verwaltungsgerichte nicht als Flüchtlingsgrund an.
Migrationsverwaltungsrecht ist teilweise elitär bis rassistisch.
Völkerrecht: Prinzip der Staatensouveränität. Ausnahme Krieg, Progrome... kommen vor den intl. Strafgerichtshof.
Sexualisierte Gewalt: Massenvergewaltigungen in Bosnien und Ruanda wurde rechtsdogmatisch als Völkermord anerkannt. Aber USA, China, Russland und Israel unterwerfen sich dieser Rechtsprechung NICHT.
Es sind auch Männer Opfer ("sie werden zu Frauen gemacht"), aber sie zeigen solche Verbrechen noch weniger an als Frauen.
Humanitäre Militärintervention mit Frauenrechten zu begründen wäre zu heikel.
Menschenhandel als Zuwanderungsbeschränkungs-Rechtfertigung.
Deutschland ist beim Defizitären Opferschutz ganz vorne.
Opfern von Menschenhandel kann man nicht raten sich für Prozesse zur Verfügung zu stellen:
- Lange Prozessdauern
- Unsicherer Prozessausgang
- schlechter Aufenthalts-status während des Prozessses
- An den Ausweispapieren kann jeder sehen, dass es sich um eine Opferzeugin eines Menschenhandelsprozesses handelt (Hamburg handhabt das jetzt anders)
- Abschiebung am Prozessende
- Ankunfts- und Re-Integrationsproblematik in der Heimatgesellschaft z.B. wg. Prostitutionsstigma, Stigma der gescheiterten Migrantin.
Nicht jede bezahlte Einschleusung ist Menschenhandel.
Wir sind ein kapitalistisches Land. Die Schengenregeln erzwingen quasi illegale Einreisehilfsmethoden (Schleusung).
Wenn die Schulden für die informelle Migration überschaubar sind und auch in absehbarem Zeitramen mit vmtl. illegaler Arbeit abzubezahlen sind, dann liegt KEIN Menschenhandel vor, sondern ein Vertrag !!! Die Polizei sieht das natürlich anders, weil die Einreise bereits illegal ist etc..
Polizei sollte Schleusung NICHT verfolgen.
Mißbrauch sollte nicht nur bei der sog. Zwangsprostitution verortet werden, es gibt ihn genaus in der Landwirtschaft etc.
Bildungsproblem für illegalisierte Kinder
Meldungspflicht Illegaler durch Schulen ist als Zustand nicht hinnehmbar (Kinderrechskonvention).
Recht auf Lohn wurde Illegalen lange vorenthalten.
1.800 Flüchtlinge ertranken im Mittelmehr in 2011 (Frontex, Blutzoll für Festung Europa).
Problematik des globalisierten ungleichverteilten Reichtums.
Geschlechtsunsensible Entwicklungspolitik derzeit.
Gleichberechtigung der Geschlechter darf nicht für Zuwanderungshindernisse mißbraucht werden etwa beim Einwanderungsfragebogen etwas verlangen, was die Deutsche Bevölkerung in der Mehrheit evt. auch nicht ankreuzen würde (Frauen, Homosexualität).
Siehe auch die Veranstaltung in Bremen:
Sinnvolle Reglementierung anstelle von Stigmatisierung der Sexarbeit
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=138269#138269
Ihr toller Video-Vortrag zum ProstG
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=138291#138291
Prof. jur. Dr. Ulrike Lembke
Uni Hamburg
Interview
Migration, Flucht und Geschlecht
30 min
www.fernuni-hagen.de/rechtundgender/lembke.shtml
Die größten Flüchtlingsströme bleiben innerhalb Regionen und kommen gar nicht nach Deutschland.
Feminisierung durch den Wandel von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft.
Erwerbstätigkeit ausländischer Frauen ist viel höher 60% statt 40%.
Inklusive Sexdienstleistungen.
2 Millionen Haushalte in D beschäftigen Migrant_innen,
aber nur 60.000 haben eine Arbeitskraft angemeldet und sozialversichert (nur 3% !!!).
[Vgl. das mit dem Argument es sind nur 44 Sexworker in D formal Sozialversichert gemeldet (0,04%).]
Verteilungsproblem von Hausarbeit in der Partnerschaft und zwischen Beruf und Privat.
Es gibt bei den Haushaltsjobs Ausbeutung aber es kann auch Chance sein.
Asylrecht wurde wg. Drittstaatenregelung praktisch ausgehebelt [Dublin 1997 DÜ].
http://de.wikipedia.org/wiki/Drittstaatenregelung
Asylrecht war geprägt von maskulinistischem Konzept des Freiheitskämpfers.
Fluchtgründe heute wg. nichtstaatlichen Akteuren z.B. Zwangsheirat, Beschneidung (FGM)...
§ 60 Aufenthaltsgesetz [Verbot der Abschiebung]: Auch Frau heute als Flüchtling anerkannt. Rechtsnormproblem ob Frau als Gruppe eine zu große Eigenschaft ist.
www.gesetze-im-internet.de/aufenthg_2004/__60.html
Verschleierungszwang erkennen Deutsche Verwaltungsgerichte nicht als Flüchtlingsgrund an.
Migrationsverwaltungsrecht ist teilweise elitär bis rassistisch.
Völkerrecht: Prinzip der Staatensouveränität. Ausnahme Krieg, Progrome... kommen vor den intl. Strafgerichtshof.
Sexualisierte Gewalt: Massenvergewaltigungen in Bosnien und Ruanda wurde rechtsdogmatisch als Völkermord anerkannt. Aber USA, China, Russland und Israel unterwerfen sich dieser Rechtsprechung NICHT.
Es sind auch Männer Opfer ("sie werden zu Frauen gemacht"), aber sie zeigen solche Verbrechen noch weniger an als Frauen.
Humanitäre Militärintervention mit Frauenrechten zu begründen wäre zu heikel.
Menschenhandel als Zuwanderungsbeschränkungs-Rechtfertigung.
Deutschland ist beim Defizitären Opferschutz ganz vorne.
Opfern von Menschenhandel kann man nicht raten sich für Prozesse zur Verfügung zu stellen:
- Lange Prozessdauern
- Unsicherer Prozessausgang
- schlechter Aufenthalts-status während des Prozessses
- An den Ausweispapieren kann jeder sehen, dass es sich um eine Opferzeugin eines Menschenhandelsprozesses handelt (Hamburg handhabt das jetzt anders)
- Abschiebung am Prozessende
- Ankunfts- und Re-Integrationsproblematik in der Heimatgesellschaft z.B. wg. Prostitutionsstigma, Stigma der gescheiterten Migrantin.
Nicht jede bezahlte Einschleusung ist Menschenhandel.
Wir sind ein kapitalistisches Land. Die Schengenregeln erzwingen quasi illegale Einreisehilfsmethoden (Schleusung).
Wenn die Schulden für die informelle Migration überschaubar sind und auch in absehbarem Zeitramen mit vmtl. illegaler Arbeit abzubezahlen sind, dann liegt KEIN Menschenhandel vor, sondern ein Vertrag !!! Die Polizei sieht das natürlich anders, weil die Einreise bereits illegal ist etc..
Polizei sollte Schleusung NICHT verfolgen.
Mißbrauch sollte nicht nur bei der sog. Zwangsprostitution verortet werden, es gibt ihn genaus in der Landwirtschaft etc.
Bildungsproblem für illegalisierte Kinder
Meldungspflicht Illegaler durch Schulen ist als Zustand nicht hinnehmbar (Kinderrechskonvention).
Recht auf Lohn wurde Illegalen lange vorenthalten.
1.800 Flüchtlinge ertranken im Mittelmehr in 2011 (Frontex, Blutzoll für Festung Europa).
Problematik des globalisierten ungleichverteilten Reichtums.
Geschlechtsunsensible Entwicklungspolitik derzeit.
Gleichberechtigung der Geschlechter darf nicht für Zuwanderungshindernisse mißbraucht werden etwa beim Einwanderungsfragebogen etwas verlangen, was die Deutsche Bevölkerung in der Mehrheit evt. auch nicht ankreuzen würde (Frauen, Homosexualität).
Siehe auch die Veranstaltung in Bremen:
Sinnvolle Reglementierung anstelle von Stigmatisierung der Sexarbeit
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=138269#138269
Ihr toller Video-Vortrag zum ProstG
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=138291#138291
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Noch eine Zahl:
http://www.rp-online.de/nrw/panorama/ro ... -1.3169465
Wenn 30.000 Sexarbeiter_innen in NRW (17 Mio Einwohner entspricht ca. 1/5 der Bevölkerung der BRD) tätig sind ergibt das hochgerechnet 150.000 Sexarbeiter_innen in Deutschland.
http://www.rp-online.de/nrw/panorama/ro ... -1.3169465
Wenn 30.000 Sexarbeiter_innen in NRW (17 Mio Einwohner entspricht ca. 1/5 der Bevölkerung der BRD) tätig sind ergibt das hochgerechnet 150.000 Sexarbeiter_innen in Deutschland.
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RE: Menschenhandel vs. Migration
Weser-Kurier, Kurier am Sonntag, 16.02.2014, S. 16
Wenn Haushälterinnen zu Sklavinnen werden
Der Fall einer indonesischen Bediensteten in Hongkong könnte eine ganze "Branche" verändern
von Jessica Chan
Hongkong. Der Fall von Erwiana Sulistyaningsih könnte nicht nur für ihren Peiniger ein böses Nachspiel
haben. Der steht seit einigen Tagen in Hongkong vor Gericht, weil er seine indonesische Haushälterin mehr
als ein halbes Jahr gequält haben soll. Die 23-Jährige wurde so übel zugerichtet, dass sie nach Aussage
ihres Arztes nicht gehen kann, geschweige denn scharf sehen. Ursache dafür sind unter anderem
Schwellungen des Gehirns, die sie bei Schlägen auf den Kopf erhalten hat.
Doch verhandelt wird in diesen Tagen nicht nur über das Strafmaß für eine abscheuliche Tat. Die
Konsequenzen, die Indonesien zu ziehen gedenkt, könnten unter Umständen ganz Hongkong empfindlich
treffen. Die Regierung in Jakarta möchte nach den jüngst publik gewordenen Misshandlungen
künftig keine Hausangestellten mehr nach Übersee schicken. "Wir wollen das bis 2017 umsetzen",
sagte der im indonesischen Außenministerium zuständige Direktor, Tatang Budie Utama Razak.
Etwa die Hälfte der 320 000 Haushaltshilfen im wohlhabenden Hongkong sind Frauen aus Indonesien.Geht
es nach dem Willen Jakartas soll sich das bald ändern. So berichtete die „South China Morning Post“
kürzlich über Verhandlungen zwischen Vertretern Indonesiens und Hongkongs. Dabei sei es um die
Möglichkeit gegangen, lieber qualifizierte Arbeitskräfte, etwa vom Bau, aus Indonesien zu entsenden.
Derweil ist Erwiana Sulistyaningsih vor drei Wochen nach Indonesien zurückgekehrt, wo sie in einem
Krankenhaus behandelt wird. In einem Telefongespräch mit ihr und ihrem Vater berichtete der indonesische
Präsident Susilo Bambang Yudhoyono über seinen "Ärger sowie seine Besorgnis" über die Angelegenheit.
Vor knapp einer Woche gingen rund 1000 Hausangestellte und ihre Unterstützer in Hongkong auf die
Straße. Es war bereits das dritte Mal, dass sie ihre Empörung über den Fall ihrer jungen Kollegin zum
Ausdruck brachten. Erst im vergangenen Jahr offenbarte eine Studie der Hongkonger Behörden das ganze
Ausmaß des Problems. Demnach haben 58 Prozent der Haushaltshilfen verbale Angriffe erdulden müssen,
18 Prozent wurden körperlich misshandelt, und sechs Prozent berichteten von sexuellem Missbrauch. Die
Leiterin des Netzwerkes indonesischer Gastarbeiter, Eni Lestari, hält wenig davon, den Frauen aus ihrer
Heimat die Arbeit im Ausland untersagen zu wollen. „Der Plan der Regierung ist eine Illusion. Die Regierung
ist damit gescheitert, Arbeitsplätze bereitzustellen. Gleichzeitig war sie nicht in der Lage zu erkennen, dass
die meisten Jobs im Ausland eben in Hausarbeit bestehen“, sagt sie.
Ein Verbot könnte womöglich zu einer Zunahme des Menschenhandels fü;hren, gibt Robert Godden von
Amnesty International zu bedenken. „Die Erfahrung zeigt, dass Verbote oft von Vermittlern umgangen
werden und dabei Frauen auswandern, ohne dass dies amtlich erfasst wird.“ Das erhöhe ihre Anfälligkeit für
sexuelle Ausbeutung und Zwangsarbeit. (Hervorhebungen Klaus Fricke)
Grüße
Klaus Fricke