Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
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- Admina
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RE: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
PROZESS WEGEN MENSCHENHANDEL
Richter verfolgten „kleinen Mann“
Ein seltsames Bild: Zwei Bonner Richter, die Roben überm Arm, ganz hektisch. Im Laufschritt durchqueren sie die Gerichtshalle und nehmen die Verfolgung auf, vorbei an Weihnachtsbaum und Sicherheitsschleuse auf die Straße. Von Ulrike Schödel
Druckenper Mail
Bonn/Troisdorf.
Ein seltsames Bild: Zwei Bonner Richter, die Roben überm Arm, ganz hektisch. Im Laufschritt durchqueren sie die Gerichtshalle und nehmen die Verfolgung auf, vorbei an Weihnachtsbaum und Sicherheitsschleuse auf die Straße. „Da ist er!“, brüllt ein Wachtmeister und zeigt auf einen kleinen Mann mit Mütze und einer dicke Plastiktüte. Der Vorsitzende der 1. Großen Strafkammer, Hinrich de Vries, gibt ihm ein Zeichen herzukommen. „Ich, warum ich?“, fragte der Mann. Sekundenlang scheint er unschlüssig, ob er dem Ruf der Richter folgen oder doch lieber schnell um die Ecke flitzen soll. Aber dann kapituliert der 43-Jährige und gibt freiwillig seine Personalien an.
Den „kleinen Mann“ hat die 23-jährige Zeugin im Bonner Prozess gegen ein mutmaßliches Zuhälter-Duo gestern wiedererkannt. „Draußen vor dem Gerichtssaal steht einer, der damals bei meiner Entführung dabei war“, erzählte sie. Der Mann sei ebenfalls im Auto gewesen, gemeinsam mit der 50-Jährigen aus Troisdorf und dem 29-Jährigen aus Hennef, die sich derzeit wegen schweren Menschenhandels, gefährlicher Körperverletzung, versuchter räuberischer Erpressung, Zuhälterei und Bedrohung verantworten müssen. Die Kammer unterbricht den Prozess sofort – und geht dem mutmaßlichen Mittäter auf die Spur.
Zuvor hatte die Zeugin mit leiser Stimme ihre Verschleppung im Frühjahr 2009 geschildert. 18 Jahre war sie gerade alt, als sie von ihrer Tante und ihrem Freund zu einem Disco-Ausflug eingeladen worden sei. Auf dem Heimweg habe ihr die Tante „eine Cola zu trinken“ gegeben: „Mir wurde schlecht, ich bekam Kopfschmerzen und schlief ein.“ Sie sei in einem fremden Auto aufgewacht, neben ihr drei fremde Menschen, die sie in ein Haus in Troisdorf brachten, wo sie sich zusammen mit drei anderen Mädchen ein Zimmer teilte. Die Papiere seien ihr abgenommen worden.
„Wir haben deiner Tante viel Geld gegeben, das musst du jetzt abarbeiten“, hätten die Täter gesagt. Dann, so die Zeugin, sei sie zum Bonner Straßenstrich und in ein Godesberger Bordell gefahren worden, wo sie mit Männern schlafen und ihren Lohn vollständig angeben musste. Und auch geschlagen wurde.
Die 23-Jährige hatte offenbar noch Glück: Ein Freier verliebte sich in sie, nahm einen Kredit über 20 000 Euro auf, um sie die ganze Nacht zu sehen und ihr die Prostitution zu ersparen. Der Kraftfahrer war sogar bereit, sie den Zuhältern abzukaufen. Aber die geforderten 50 000 Euro habe er nicht aufbringen können.
Im November 2009, nach zehnmonatiger Gefangenschaft, sei das Paar gemeinsam in ihre Heimat geflohen, die Tschechin zeigte den Fall (der kein Einzelfall ist) bei der Polizei an. Zwei Jahre später kehrten sie nach Deutschland zurück, sie heirateten und leben seitdem im Raum Düren.
www.rundschau-online.de/rhein-sieg/proz ... 85206.html
Richter verfolgten „kleinen Mann“
Ein seltsames Bild: Zwei Bonner Richter, die Roben überm Arm, ganz hektisch. Im Laufschritt durchqueren sie die Gerichtshalle und nehmen die Verfolgung auf, vorbei an Weihnachtsbaum und Sicherheitsschleuse auf die Straße. Von Ulrike Schödel
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Bonn/Troisdorf.
Ein seltsames Bild: Zwei Bonner Richter, die Roben überm Arm, ganz hektisch. Im Laufschritt durchqueren sie die Gerichtshalle und nehmen die Verfolgung auf, vorbei an Weihnachtsbaum und Sicherheitsschleuse auf die Straße. „Da ist er!“, brüllt ein Wachtmeister und zeigt auf einen kleinen Mann mit Mütze und einer dicke Plastiktüte. Der Vorsitzende der 1. Großen Strafkammer, Hinrich de Vries, gibt ihm ein Zeichen herzukommen. „Ich, warum ich?“, fragte der Mann. Sekundenlang scheint er unschlüssig, ob er dem Ruf der Richter folgen oder doch lieber schnell um die Ecke flitzen soll. Aber dann kapituliert der 43-Jährige und gibt freiwillig seine Personalien an.
Den „kleinen Mann“ hat die 23-jährige Zeugin im Bonner Prozess gegen ein mutmaßliches Zuhälter-Duo gestern wiedererkannt. „Draußen vor dem Gerichtssaal steht einer, der damals bei meiner Entführung dabei war“, erzählte sie. Der Mann sei ebenfalls im Auto gewesen, gemeinsam mit der 50-Jährigen aus Troisdorf und dem 29-Jährigen aus Hennef, die sich derzeit wegen schweren Menschenhandels, gefährlicher Körperverletzung, versuchter räuberischer Erpressung, Zuhälterei und Bedrohung verantworten müssen. Die Kammer unterbricht den Prozess sofort – und geht dem mutmaßlichen Mittäter auf die Spur.
Zuvor hatte die Zeugin mit leiser Stimme ihre Verschleppung im Frühjahr 2009 geschildert. 18 Jahre war sie gerade alt, als sie von ihrer Tante und ihrem Freund zu einem Disco-Ausflug eingeladen worden sei. Auf dem Heimweg habe ihr die Tante „eine Cola zu trinken“ gegeben: „Mir wurde schlecht, ich bekam Kopfschmerzen und schlief ein.“ Sie sei in einem fremden Auto aufgewacht, neben ihr drei fremde Menschen, die sie in ein Haus in Troisdorf brachten, wo sie sich zusammen mit drei anderen Mädchen ein Zimmer teilte. Die Papiere seien ihr abgenommen worden.
„Wir haben deiner Tante viel Geld gegeben, das musst du jetzt abarbeiten“, hätten die Täter gesagt. Dann, so die Zeugin, sei sie zum Bonner Straßenstrich und in ein Godesberger Bordell gefahren worden, wo sie mit Männern schlafen und ihren Lohn vollständig angeben musste. Und auch geschlagen wurde.
Die 23-Jährige hatte offenbar noch Glück: Ein Freier verliebte sich in sie, nahm einen Kredit über 20 000 Euro auf, um sie die ganze Nacht zu sehen und ihr die Prostitution zu ersparen. Der Kraftfahrer war sogar bereit, sie den Zuhältern abzukaufen. Aber die geforderten 50 000 Euro habe er nicht aufbringen können.
Im November 2009, nach zehnmonatiger Gefangenschaft, sei das Paar gemeinsam in ihre Heimat geflohen, die Tschechin zeigte den Fall (der kein Einzelfall ist) bei der Polizei an. Zwei Jahre später kehrten sie nach Deutschland zurück, sie heirateten und leben seitdem im Raum Düren.
www.rundschau-online.de/rhein-sieg/proz ... 85206.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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Fakten und Infos über Prostitution
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RE: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
Aichach
Model oder Modell?
62-jähriger Agenturchef aus einem kleinen Dorf im nördlichen Augsburger Landkreis soll Frauen zur Prostitution vermittelt und bedroht haben. Er verlangte 20 Prozent des Liebeslohnes.
Vielleicht hat man schon von Internetseiten gehört, auf denen junge Frauen, vorzugsweise aus Osteuropa, als "Model" angeboten werden. So eine Seite wird auch betrieben von einem 62-Jährigen und seiner Frau aus einem kleinen Dorf im nördlichen Landkreis. "Fußerotik", "Halbakte" und "Trachten" werden dort beispielsweise von Nataliya K., geboren 1984 in Lettland, versprochen. Der 62-Jährige muss sich seit Dienstag vergangener Woche wegen versuchter räuberischer Erpressung vor dem Aichacher Schöffengericht verantworten. Man wirft ihm vor, er habe eben diese Nataliya, die tatsächlich noch immer auf seiner Internetseite zu finden ist, zur Prostitution vermittelt, und dann von ihr und ihrem Freier Geld gefordert. Zahle sie nicht, werde sie sterben.
Bis in die späteren Abendstunden zog sich die Verhandlung vor Richterin Cornelia Handl hin, fortgesetzt wird sie im Januar. Zu undurchsichtig sind die Geschehnisse rund um die Modelagentur. Staatsanwalt Thomas Kolbe wirft dem Angeklagten vor, er habe Nataliya K. und deren Freundin im Oktober 2010 in sein Studio gelockt, das sich in dem kleinen Dorf im Landkreis-Norden befindet. Zwei Monate lang habe er Fotos gefertigt, doch Model-Auftrag sei keiner vermittelt worden. Dann habe der Angeklagte verlangt, dass die Frauen sich Männern anböten und den Kontakt zu einem Münchner Rechtsanwalt als potenziellen Freier hergestellt. Dieser habe beim ersten Treffen in einem Nobelhotel in der Landeshauptstadt 500 Euro bezahlt, beim zweiten 1000. 20 Prozent davon habe der Angeklagte verlangt und bekommen.
Sodann aber habe Nataliya K., 29, selbst den Kontakt zu dem betuchten Anwalt, 46, gehalten. Um zu verhindern, dass quasi an seiner Kasse vorbei gearbeitet wurde, habe der 62-Jährige gedroht, sie zu ermorden, falls sie ohne sein Wissen Männer treffe. Im Januar 2011 sei es zu einer Begegnung im „Stanglwirt“ am Wilden Kaiser gekommen. Der Angeklagte habe der Frau und dem Juristen aufgelauert: „Du stirbst, wenn er nicht zahlt“, soll er gedroht haben.
Der Rechtsanwalt erklärte als Zeuge vor Gericht, er habe niemals für Sex bezahlt. Er habe 2006 für Mandanten, die „ganz großen aus der Medienbranche“, im Internet recherchiert, welche Geschäfte sich mit Partneragenturen machen ließen. Dabei habe er Kontakt zu einer „Alicia“ bekommen, sich mit dieser getroffen und ihr, rein für Informationen, 1000 Euro gezahlt. Dann aber sei das Mandat im Sande verlaufen. Jahre später, 2010, habe er eine Mail erhalten. Absender: Alicia. Sie habe ihn nie vergessen und sehne sich nach ihm. In Wirklichkeit sei die Mail von dem Angeklagten gewesen, der gezielt Nataliya K. auf ihn angesetzt habe. Er habe sich mit dieser getroffen und sofort gesehen, dass sie nicht Alicia sei. Daraufhin habe sie ihm die traurige Geschichte erzählt, dass der Angeklagte ihr versprochen habe, sie könne als Fashion-Model in Mailand die Laufstege erobern. Dass er Geld sehen wolle. „Ich habe ihr 500 Euro gegeben. Das ist keine Unsumme für mich“, so der 46-Jährige. Er habe sich dann mit der jungen Frau angefreundet. Sie berichtete, sie habe sich schnell in ihn verliebt, dürfe in seiner Kanzlei arbeiten. Inzwischen sind die beiden ungleichen Erscheinungen ein Paar.
Der Angeklagte, vertreten von Rechtsanwalt Stefan Pfalzgraf, bestritt die Vorwürfe, die ihm gemacht werden. Er leidet unter einer Art Sprachstörung. Er könne die Worte einfach nicht herausbringen, schilderte er seine Schwierigkeiten. Und so gestaltete sich seine Vernehmung schwierig, mit langen Pausen, in denen er um Atem rang, den Kopf schüttelte, sich das Gesicht rieb und nervös mit den Händen über die Tischplatte strich. Er erklärte, er habe etwas dagegen gehabt, dass sich Nataliya K. prostituiere. Er habe ihr verboten, mit den von seiner Agentur angefertigten Bildern für ihre Dienste zu werben. Im Stanglwirt sei er dem Paar rein zufällig begegnet. Er habe dort mit seiner Frau ein Wochenende verbracht, weil diese dort den Schauspieler Wolfgang Stumph habe treffen wollen. Er habe niemals jemanden bedroht.
Am 7. Januar wird der Prozess fortgesetzt.
www.stadtzeitung.de/nachrichten/aichach ... t480,10054
Model oder Modell?
62-jähriger Agenturchef aus einem kleinen Dorf im nördlichen Augsburger Landkreis soll Frauen zur Prostitution vermittelt und bedroht haben. Er verlangte 20 Prozent des Liebeslohnes.
Vielleicht hat man schon von Internetseiten gehört, auf denen junge Frauen, vorzugsweise aus Osteuropa, als "Model" angeboten werden. So eine Seite wird auch betrieben von einem 62-Jährigen und seiner Frau aus einem kleinen Dorf im nördlichen Landkreis. "Fußerotik", "Halbakte" und "Trachten" werden dort beispielsweise von Nataliya K., geboren 1984 in Lettland, versprochen. Der 62-Jährige muss sich seit Dienstag vergangener Woche wegen versuchter räuberischer Erpressung vor dem Aichacher Schöffengericht verantworten. Man wirft ihm vor, er habe eben diese Nataliya, die tatsächlich noch immer auf seiner Internetseite zu finden ist, zur Prostitution vermittelt, und dann von ihr und ihrem Freier Geld gefordert. Zahle sie nicht, werde sie sterben.
Bis in die späteren Abendstunden zog sich die Verhandlung vor Richterin Cornelia Handl hin, fortgesetzt wird sie im Januar. Zu undurchsichtig sind die Geschehnisse rund um die Modelagentur. Staatsanwalt Thomas Kolbe wirft dem Angeklagten vor, er habe Nataliya K. und deren Freundin im Oktober 2010 in sein Studio gelockt, das sich in dem kleinen Dorf im Landkreis-Norden befindet. Zwei Monate lang habe er Fotos gefertigt, doch Model-Auftrag sei keiner vermittelt worden. Dann habe der Angeklagte verlangt, dass die Frauen sich Männern anböten und den Kontakt zu einem Münchner Rechtsanwalt als potenziellen Freier hergestellt. Dieser habe beim ersten Treffen in einem Nobelhotel in der Landeshauptstadt 500 Euro bezahlt, beim zweiten 1000. 20 Prozent davon habe der Angeklagte verlangt und bekommen.
Sodann aber habe Nataliya K., 29, selbst den Kontakt zu dem betuchten Anwalt, 46, gehalten. Um zu verhindern, dass quasi an seiner Kasse vorbei gearbeitet wurde, habe der 62-Jährige gedroht, sie zu ermorden, falls sie ohne sein Wissen Männer treffe. Im Januar 2011 sei es zu einer Begegnung im „Stanglwirt“ am Wilden Kaiser gekommen. Der Angeklagte habe der Frau und dem Juristen aufgelauert: „Du stirbst, wenn er nicht zahlt“, soll er gedroht haben.
Der Rechtsanwalt erklärte als Zeuge vor Gericht, er habe niemals für Sex bezahlt. Er habe 2006 für Mandanten, die „ganz großen aus der Medienbranche“, im Internet recherchiert, welche Geschäfte sich mit Partneragenturen machen ließen. Dabei habe er Kontakt zu einer „Alicia“ bekommen, sich mit dieser getroffen und ihr, rein für Informationen, 1000 Euro gezahlt. Dann aber sei das Mandat im Sande verlaufen. Jahre später, 2010, habe er eine Mail erhalten. Absender: Alicia. Sie habe ihn nie vergessen und sehne sich nach ihm. In Wirklichkeit sei die Mail von dem Angeklagten gewesen, der gezielt Nataliya K. auf ihn angesetzt habe. Er habe sich mit dieser getroffen und sofort gesehen, dass sie nicht Alicia sei. Daraufhin habe sie ihm die traurige Geschichte erzählt, dass der Angeklagte ihr versprochen habe, sie könne als Fashion-Model in Mailand die Laufstege erobern. Dass er Geld sehen wolle. „Ich habe ihr 500 Euro gegeben. Das ist keine Unsumme für mich“, so der 46-Jährige. Er habe sich dann mit der jungen Frau angefreundet. Sie berichtete, sie habe sich schnell in ihn verliebt, dürfe in seiner Kanzlei arbeiten. Inzwischen sind die beiden ungleichen Erscheinungen ein Paar.
Der Angeklagte, vertreten von Rechtsanwalt Stefan Pfalzgraf, bestritt die Vorwürfe, die ihm gemacht werden. Er leidet unter einer Art Sprachstörung. Er könne die Worte einfach nicht herausbringen, schilderte er seine Schwierigkeiten. Und so gestaltete sich seine Vernehmung schwierig, mit langen Pausen, in denen er um Atem rang, den Kopf schüttelte, sich das Gesicht rieb und nervös mit den Händen über die Tischplatte strich. Er erklärte, er habe etwas dagegen gehabt, dass sich Nataliya K. prostituiere. Er habe ihr verboten, mit den von seiner Agentur angefertigten Bildern für ihre Dienste zu werben. Im Stanglwirt sei er dem Paar rein zufällig begegnet. Er habe dort mit seiner Frau ein Wochenende verbracht, weil diese dort den Schauspieler Wolfgang Stumph habe treffen wollen. Er habe niemals jemanden bedroht.
Am 7. Januar wird der Prozess fortgesetzt.
www.stadtzeitung.de/nachrichten/aichach ... t480,10054
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RE: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
ERMITTLER ÜBERFÜHRTE BORDELL-BOSS
Der Staatsanwalt mit der Al-Capone-Methode
Von MARC HERRIGER
Hendrik Timmer hat es mit dem alten Al-Capone-Trick geschafft: Er brachte einen gewieften Rotlicht-König wegen Steuerhinterziehung doch noch in den Knast.
KLEVE –
Ein Staatsanwalt mit Mut und Ideen: Hendrik Timmer ( 43) aus Kleve hat jetzt einen Bordell-Boss hinter Gitter gebracht. Weil er ihn wegen Menschenhandel kaum belangen konnte, forschte Timmer in den Büchern des Sex-Clubs – und kriegte den Rotlicht-König wegen Steuerhinterziehung dran.
Schon im Chicago der 20er Jahre zeigte sich, dass selbst der bekannteste Gangster-Boss nicht leicht zu verurteilen ist. Selbst Superermittler Eliot Ness (verewigt im Film „Die Unbestechlichen“) konnte Al Capone nicht hinter Gitter bringen. Das schaffte erst das US-Finanzamt. Capone kam wegen Steuerhinterziehung in den Knast.
Eine Inspiration für den Klever Staatsanwalt Hendrik Timmer. Er hat den Emmericher Bordell-Boss Esed D. ebenfalls über die Steuern zu Fall gebracht. Sogar der „Spiegel“ berichtete über den mutigen und kreativen Ansatz des Anklägers vom Niederrhein.
Esed D. betrieb in Emmerich jahrelang einen FKK-Club namens „Fun Garden“. Immer wieder gab es den Verdacht des Menschenhandels – Frauen aus Osteuropa sollen in dem Club zur Prostitution gezwungen worden sein. Doch die verängstigten Opfer weigerten sich fast immer auszusagen.
„Uns fiel dann auf, dass die Gewerbeanmeldungen, die die Damen beantragt hatten, alle von der Lebensgefährtin von Esed D. unterschrieben waren. Da haben wir uns gefragt, wie es wohl um die Selbstständigkeit der Damen steht“, sagt Timmer zum EXPRESS.
Bei einer Riesen-Razzia in Emmerich fanden die Ermittler die doppelte Buchführung des Bordell-Chefs.
Dank einer spektakulären Razzia im Club und den Privatwohnungen von Olga G. und Esed D. fanden Timmer und Kollegen die doppelte Buchführung des Clubs – penibel eingetragen in DINA5-Hefte.
Am Ende stand das Urteil: Fünf Jahre und neun Monate für Esed D. wegen Hinterziehung von 41 Millionen Euro!
www.express.de/duesseldorf/ermittler-ue ... 78554.html
Hier das Urteil
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=11499
[ergänzt M]
Der Staatsanwalt mit der Al-Capone-Methode
Von MARC HERRIGER
Hendrik Timmer hat es mit dem alten Al-Capone-Trick geschafft: Er brachte einen gewieften Rotlicht-König wegen Steuerhinterziehung doch noch in den Knast.
KLEVE –
Ein Staatsanwalt mit Mut und Ideen: Hendrik Timmer ( 43) aus Kleve hat jetzt einen Bordell-Boss hinter Gitter gebracht. Weil er ihn wegen Menschenhandel kaum belangen konnte, forschte Timmer in den Büchern des Sex-Clubs – und kriegte den Rotlicht-König wegen Steuerhinterziehung dran.
Schon im Chicago der 20er Jahre zeigte sich, dass selbst der bekannteste Gangster-Boss nicht leicht zu verurteilen ist. Selbst Superermittler Eliot Ness (verewigt im Film „Die Unbestechlichen“) konnte Al Capone nicht hinter Gitter bringen. Das schaffte erst das US-Finanzamt. Capone kam wegen Steuerhinterziehung in den Knast.
Eine Inspiration für den Klever Staatsanwalt Hendrik Timmer. Er hat den Emmericher Bordell-Boss Esed D. ebenfalls über die Steuern zu Fall gebracht. Sogar der „Spiegel“ berichtete über den mutigen und kreativen Ansatz des Anklägers vom Niederrhein.
Esed D. betrieb in Emmerich jahrelang einen FKK-Club namens „Fun Garden“. Immer wieder gab es den Verdacht des Menschenhandels – Frauen aus Osteuropa sollen in dem Club zur Prostitution gezwungen worden sein. Doch die verängstigten Opfer weigerten sich fast immer auszusagen.
„Uns fiel dann auf, dass die Gewerbeanmeldungen, die die Damen beantragt hatten, alle von der Lebensgefährtin von Esed D. unterschrieben waren. Da haben wir uns gefragt, wie es wohl um die Selbstständigkeit der Damen steht“, sagt Timmer zum EXPRESS.
Bei einer Riesen-Razzia in Emmerich fanden die Ermittler die doppelte Buchführung des Bordell-Chefs.
Dank einer spektakulären Razzia im Club und den Privatwohnungen von Olga G. und Esed D. fanden Timmer und Kollegen die doppelte Buchführung des Clubs – penibel eingetragen in DINA5-Hefte.
Am Ende stand das Urteil: Fünf Jahre und neun Monate für Esed D. wegen Hinterziehung von 41 Millionen Euro!
www.express.de/duesseldorf/ermittler-ue ... 78554.html
Hier das Urteil
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=11499
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RE: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
Oberösterreich > Innviertel
"Ich habe eine Prostituierte noch nie zu etwas gezwungen"
Prozess gegen Bordellbetreiber: Beide Männer müssen in Haft.
Die beiden Männer betrieben mehrere Bordelle im Innviertel.
"Es war ein ganz großer Fehler", sagt der 57-jährige Angeklagte vor der Urteilsverkündung zu Richter Josef Lautner. Ein Fehler, den er gemeinsam mit einem heute 44-jährigen Bordellbesitzer begangen hatte. Rund 50 slowakische Mädchen "transferierten" die beiden bisher unbescholten gewesenen Innviertler im Laufe mehrerer Jahre von der Slowakei in verschiedene Etablissements im Innviertel.
Dabei arbeiteten die beiden mit zwei Slowaken zusammen. Einer von ihnen hat sich mittlerweile das Leben genommen, gegen den anderen ermittelt die Justiz in der Slowakei.
Ein Visum hatten die Damen, die in verschiedenen Bordellen der Prostitution nachgingen, keines. Es sei eine andere Zeit gewesen, sagt einer der Angeklagten. Ob sie gewusst hätten, dass sie nicht nur als Tänzerinnen arbeiten müssten, will Richter Josef Lautner von einem der Angeklagten wissen. "Natürlich wussten sie, dass sie als Prostituierte arbeiten, das Tanzen ist da sowieso inkludiert."
Mädchen kommen und gehen
Heute würde das Geschäft völlig anders laufen. "Wie denn?", bohrt der Prozessvorsitzende nach. "Die Mädchen gehen und kommen, wann immer sie wollen. Außerdem sind die Preise viel niedriger als noch vor zehn Jahren", hält ein Beschuldigter fest.
Aber auch damals seien die Mädchen nicht daran gehindert worden, das Bordell zu verlassen. "Sie hätten jederzeit wieder heimfahren können", sagt der Ältere der beiden. Dass den Frauen Ungemach drohte, wenn sie sich mit Gästen auch privat einließen, bestreitet der Jüngere vehement. "Bei mir haben sogar drei Frauen gearbeitet, die jetzt mit ehemaligen Gästen verheiratet sind. Ich habe noch nie eine Prostituierte zu etwas gezwungen." Auch seine jetzige Frau habe früher bei ihm gearbeitet.
Um zusätzliche Einnahmen zu lukrieren, spielten die Bordellbetreiber einem Innviertler auf besonders gemeine Weise mit. Sie erpressten den Stammkunden, der sich in eine Prostituierte verliebt hatte. Die Frau sei nicht frei und müsse, um für ihn frei zu werden, aus einem Ostblock-Ring herausgekauft werden, behaupteten sie.
Der leichtgläubige Bordellbesucher bezahlte den Männern rund 58.000 Euro. Dazu habe er, so Rieds Leitende Staatsanwältin Ernestine Heger, sein gesamtes Erbe den Männern überlassen. Vom finanziellen Schaden habe er sich bis heute nicht erholt.
Nach kurzer Beratung verurteilt der Richter den 57-Jährigen zu drei Jahren Haft, davon ein Jahr unbedingt, der 44-Jährige fasst zweieinhalb Jahre Gefängnis, davon zehn Monate unbedingt, aus. Die Angeklagten nehmen das Urteil an. Da sich die Staatsanwaltschaft mit den Strafen zufrieden gibt, sind sie bereits rechtskräftig.
http://www.nachrichten.at/oberoesterrei ... 70,1359733
"Ich habe eine Prostituierte noch nie zu etwas gezwungen"
Prozess gegen Bordellbetreiber: Beide Männer müssen in Haft.
Die beiden Männer betrieben mehrere Bordelle im Innviertel.
"Es war ein ganz großer Fehler", sagt der 57-jährige Angeklagte vor der Urteilsverkündung zu Richter Josef Lautner. Ein Fehler, den er gemeinsam mit einem heute 44-jährigen Bordellbesitzer begangen hatte. Rund 50 slowakische Mädchen "transferierten" die beiden bisher unbescholten gewesenen Innviertler im Laufe mehrerer Jahre von der Slowakei in verschiedene Etablissements im Innviertel.
Dabei arbeiteten die beiden mit zwei Slowaken zusammen. Einer von ihnen hat sich mittlerweile das Leben genommen, gegen den anderen ermittelt die Justiz in der Slowakei.
Ein Visum hatten die Damen, die in verschiedenen Bordellen der Prostitution nachgingen, keines. Es sei eine andere Zeit gewesen, sagt einer der Angeklagten. Ob sie gewusst hätten, dass sie nicht nur als Tänzerinnen arbeiten müssten, will Richter Josef Lautner von einem der Angeklagten wissen. "Natürlich wussten sie, dass sie als Prostituierte arbeiten, das Tanzen ist da sowieso inkludiert."
Mädchen kommen und gehen
Heute würde das Geschäft völlig anders laufen. "Wie denn?", bohrt der Prozessvorsitzende nach. "Die Mädchen gehen und kommen, wann immer sie wollen. Außerdem sind die Preise viel niedriger als noch vor zehn Jahren", hält ein Beschuldigter fest.
Aber auch damals seien die Mädchen nicht daran gehindert worden, das Bordell zu verlassen. "Sie hätten jederzeit wieder heimfahren können", sagt der Ältere der beiden. Dass den Frauen Ungemach drohte, wenn sie sich mit Gästen auch privat einließen, bestreitet der Jüngere vehement. "Bei mir haben sogar drei Frauen gearbeitet, die jetzt mit ehemaligen Gästen verheiratet sind. Ich habe noch nie eine Prostituierte zu etwas gezwungen." Auch seine jetzige Frau habe früher bei ihm gearbeitet.
Um zusätzliche Einnahmen zu lukrieren, spielten die Bordellbetreiber einem Innviertler auf besonders gemeine Weise mit. Sie erpressten den Stammkunden, der sich in eine Prostituierte verliebt hatte. Die Frau sei nicht frei und müsse, um für ihn frei zu werden, aus einem Ostblock-Ring herausgekauft werden, behaupteten sie.
Der leichtgläubige Bordellbesucher bezahlte den Männern rund 58.000 Euro. Dazu habe er, so Rieds Leitende Staatsanwältin Ernestine Heger, sein gesamtes Erbe den Männern überlassen. Vom finanziellen Schaden habe er sich bis heute nicht erholt.
Nach kurzer Beratung verurteilt der Richter den 57-Jährigen zu drei Jahren Haft, davon ein Jahr unbedingt, der 44-Jährige fasst zweieinhalb Jahre Gefängnis, davon zehn Monate unbedingt, aus. Die Angeklagten nehmen das Urteil an. Da sich die Staatsanwaltschaft mit den Strafen zufrieden gibt, sind sie bereits rechtskräftig.
http://www.nachrichten.at/oberoesterrei ... 70,1359733
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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RE: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
SCHWEINFURT
„Aufpasser“ streitet fast alles ab
17. Verhandlungstag im Bordellprozess
Im Rotlichtprozess lauten die gravierendsten Vorwürfe gegen den 38 Jahre alten Bordellchef und Hauptangeklagten auf schwere Körperverletzung, Freiheitsberaubung, Förderung der Prostitution und Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung von Frauen.
Den Vorwurf des Menschenhandels dürfte der Angeklagte aber los haben. Er lasse sich nach der bisherigen Anhörung der Zeugen, darunter etliche Prostituierte, so wie angeklagt nicht mehr halten. Diesen rechtlichen Hinweis gab Vorsitzender Erik Ohlenschlager.
Am 17. Prozesstag stand mal nicht der mittlerweile redende Boss, sondern der mitangeklagte Aufpasser (39) im Mittelpunkt. Auch ihm wird Freiheitsberaubung, Vergewaltigung, schwere Körperverletzung und Unterschlagung vorgeworfen. Seine „Einlassung“ hatte er angekündigt. Er berichtete darin, wie er „durch Zufall“ zum Puff-Aufpasser wurde, er bestätigte die vielfach geschilderten Abläufe im Innenstadt-Bordell, stritt aber die ihn betreffenden Vorwürfe weitgehend ab. Als Tankwart lernte er den Bordellchef kennen. Um seinen dünnen Verdienst aufzustocken, fuhr er anfangs Prostituierte zu Hausbesuchen, kaufte für die Damen ein. Er machte trotz Wechsels in die Großindustrie weiter, wurde Aufpasser, großteils an den Wochenenden. Acht der insgesamt 40 Anklagepunkte betreffen den 39-Jährigen.
Fall 3: Er bestätigte, dass er die eingenommenen Gelder einer Prostituierten, ihr Bordellname war Mae, verwaltete. Als sie ihre rund 4000 Euro zurückwollte, habe er das nicht getan, behauptet die Frau.
Fall 4: Der Angeklagte war mit dieser Prostituierten eine zeitlang liiert. Als sie das Verhältnis wegen der Unterschlagung beendete, soll er ihr gedroht haben, sie nur gegen eine tägliche Zahlung von 50, bei guten Geschäften 100 Euro in Ruhe zu lassen. Der Angeklagte bestritt das.
Fall 5: Noch einmal Mae. Er soll ihr gedroht haben, sie umzubringen, er wisse, wo sie wohnt.
Fall 7: Er hat den Auftrag, bei Polizeikontrollen eine illegal eingereiste Prostituierte aus Schwarzafrika im Puff zu verstecken. Es findet eine Kontrolle statt, die Prostituierte wurde zu spät versteckt. Die Bordelltür war von einer anderen Prostituierten geöffnet worden. Schläge erhielten sie und zwei weitere Frauen – und zwar vom Boss und vom Aufpasser, den der Bordellchef dazu aufgefordert hatte. Diesen Ablauf bestätigte der Aufpasser. Seine Schläge seien dem Bordellchef aber offensichtlich nicht hart genug gewesen. Er habe ihn deshalb mit einer Strafzahlung von 1000 Euro belegt. Die Schwarzafrikanerin war dem Boss ja abhanden gekommen.
Fall 28: Eine Prostituierte hatte die Polizei gerufen, weil sie festgehalten würde. Von einer Freiheitsberaubung wollte der Aufpasser aber nichts wissen. Die Polizisten hatten ausgesagt, dass der Aufpasser sie nicht eingelassen habe, dass ihnen, als sie sich Zugang verschafft hatten, eine „verängstigte und eingeschüchterte Frau an den Hals gefallen“ sei. Die Prostituierte hatte ausgesagt, dass sie das Puff nur in Begleitung des Aufpassers verlassen durfte, dass er sie dauerüberwacht habe.
http://www.mainpost.de/regional/schwein ... 42,8108777
„Aufpasser“ streitet fast alles ab
17. Verhandlungstag im Bordellprozess
Im Rotlichtprozess lauten die gravierendsten Vorwürfe gegen den 38 Jahre alten Bordellchef und Hauptangeklagten auf schwere Körperverletzung, Freiheitsberaubung, Förderung der Prostitution und Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung von Frauen.
Den Vorwurf des Menschenhandels dürfte der Angeklagte aber los haben. Er lasse sich nach der bisherigen Anhörung der Zeugen, darunter etliche Prostituierte, so wie angeklagt nicht mehr halten. Diesen rechtlichen Hinweis gab Vorsitzender Erik Ohlenschlager.
Am 17. Prozesstag stand mal nicht der mittlerweile redende Boss, sondern der mitangeklagte Aufpasser (39) im Mittelpunkt. Auch ihm wird Freiheitsberaubung, Vergewaltigung, schwere Körperverletzung und Unterschlagung vorgeworfen. Seine „Einlassung“ hatte er angekündigt. Er berichtete darin, wie er „durch Zufall“ zum Puff-Aufpasser wurde, er bestätigte die vielfach geschilderten Abläufe im Innenstadt-Bordell, stritt aber die ihn betreffenden Vorwürfe weitgehend ab. Als Tankwart lernte er den Bordellchef kennen. Um seinen dünnen Verdienst aufzustocken, fuhr er anfangs Prostituierte zu Hausbesuchen, kaufte für die Damen ein. Er machte trotz Wechsels in die Großindustrie weiter, wurde Aufpasser, großteils an den Wochenenden. Acht der insgesamt 40 Anklagepunkte betreffen den 39-Jährigen.
Fall 3: Er bestätigte, dass er die eingenommenen Gelder einer Prostituierten, ihr Bordellname war Mae, verwaltete. Als sie ihre rund 4000 Euro zurückwollte, habe er das nicht getan, behauptet die Frau.
Fall 4: Der Angeklagte war mit dieser Prostituierten eine zeitlang liiert. Als sie das Verhältnis wegen der Unterschlagung beendete, soll er ihr gedroht haben, sie nur gegen eine tägliche Zahlung von 50, bei guten Geschäften 100 Euro in Ruhe zu lassen. Der Angeklagte bestritt das.
Fall 5: Noch einmal Mae. Er soll ihr gedroht haben, sie umzubringen, er wisse, wo sie wohnt.
Fall 7: Er hat den Auftrag, bei Polizeikontrollen eine illegal eingereiste Prostituierte aus Schwarzafrika im Puff zu verstecken. Es findet eine Kontrolle statt, die Prostituierte wurde zu spät versteckt. Die Bordelltür war von einer anderen Prostituierten geöffnet worden. Schläge erhielten sie und zwei weitere Frauen – und zwar vom Boss und vom Aufpasser, den der Bordellchef dazu aufgefordert hatte. Diesen Ablauf bestätigte der Aufpasser. Seine Schläge seien dem Bordellchef aber offensichtlich nicht hart genug gewesen. Er habe ihn deshalb mit einer Strafzahlung von 1000 Euro belegt. Die Schwarzafrikanerin war dem Boss ja abhanden gekommen.
Fall 28: Eine Prostituierte hatte die Polizei gerufen, weil sie festgehalten würde. Von einer Freiheitsberaubung wollte der Aufpasser aber nichts wissen. Die Polizisten hatten ausgesagt, dass der Aufpasser sie nicht eingelassen habe, dass ihnen, als sie sich Zugang verschafft hatten, eine „verängstigte und eingeschüchterte Frau an den Hals gefallen“ sei. Die Prostituierte hatte ausgesagt, dass sie das Puff nur in Begleitung des Aufpassers verlassen durfte, dass er sie dauerüberwacht habe.
http://www.mainpost.de/regional/schwein ... 42,8108777
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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Fakten und Infos über Prostitution
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Fakten und Infos über Prostitution
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So, eine neue Runde der Weltmeisterschaft Stimmungsmache gegen die Prostitution läuft an, mit allem was dazu gehört in den Leserkommentaren (ja, sogar ein Aufruf zur Freierkastration, denn wir sind ja verantwortlich für abenteuerliche Schätzungen, umso abenteurlicher wo sie basieren auf Schätzungen die es offensichtlich nicht gibt...):
Böse, aber profitabel
Pornos unter Zwang, Malochen in Bergwerken: Mit Zwangsarbeit verdienen Menschenhändler jedes Jahr rund 150 Milliarden Dollar. In Asien machen sie die höchsten Gewinne. von Jan Dirk Herbermann und Carsten Brönstrup
Erschienen im Tagesspiegel
20. Mai 2014 11:31 Uhr
Sie müssen als Prostituierte anschaffen, in Fabriken schuften und in Privathaushalten die Drecksarbeit verrichten: Zwangsarbeiter, moderne Sklaven. Auf 21 Millionen weltweit schätzt die Internationale Arbeitsagentur ILO ihre Zahl, darunter sollen mehr als fünf Millionen Kinder bis 17 Jahre sein. Ihre Ausbeuter machen ein sattes Geschäft: 150 Milliarden Dollar verdienen sie laut ILO-Berechnungen – pro Jahr. Zwangsarbeit sei zwar "fundamental böse, aber enorm profitabel", warnte ILO-Generaldirektor Guy Ryder am Montag in Genf. Sklaverei ist allerdings kein Thema nur für arme Länder – auch in Deutschland gibt es Fälle.
Laut ILO-Chef Ryder werden Opfer von Zwangsarbeit meist völlig unzureichend oder überhaupt nicht bezahlt. Weigerten sie sich zu arbeiten, müssten sie mit heftigen Strafen wie Prügel oder Nahrungsentzug rechnen. Besonders lukrativ ist der ILO zufolge die "kommerzielle sexuelle Ausbeutung". ILO-Chef Ryder rief zu einem entschlossenen Kampf gegen die Zwangsarbeit auf, die oft von Kriminellen organisiert wird.
Zu den schmutzigen Geschäften der Schlepper und Zuhälter gehört auch Pornografie unter Zwang. Allein mit derlei Machenschaften verdienten die Täter jährlich 99 Milliarden Dollar. Die Opfer sind vor allem Frauen. Dahinter folgen Zwangsarbeit auf dem Bau, in Fabriken sowie im Bergbau. Dort werden pro Jahr 34 Milliarden Dollar mit illegaler Beschäftigung verdient. In der Land- und Forstwirtschaft sowie in der Fischerei verdienen die Auftraggeber durch den Einsatz von Zwangsarbeitern schätzungsweise neun Milliarden Dollar. Hinzu kommt das Geld, das viele private Haushalte sparen, weil sie ihren Angestellten viel zu wenig bezahlen – diese Summe belaufe sich noch einmal auf acht Milliarden Dollar.
Asien ist der größte Markt moderner Sklaverei
Am weitesten ist Zwangsarbeit in Asien verbreitet, dort werden laut ILO fast zwölf Millionen Menschen zur Arbeit gezwungen. Aber auch in Europa ist moderne Sklaverei ein Thema: Fast zwei von 1.000 Personen auf dem alten Kontinent sind nach einer ILO-Faustformel Zwangsarbeiter. Bezogen auf Deutschland wären das gut 145.000 Menschen. Daten dazu gibt es aber nicht, nicht einmal Schätzungen, sagt Luiza Lupescu, Expertin beim Bündnis gegen Menschenhandel, einem Zusammenschluss von Verbänden und Gewerkschaften, die Zwangsarbeit bekämpfen wollen.
Durch die Globalisierung und die Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes ist Ausbeutung in den vergangenen Jahren ein immer stärkeres Thema geworden. Das weltweite Wohlstandsgefälle treibt Menschen in die reichen Länder – dort verdienen Geschäftemacher mit ihnen viel Geld. Deutschland beispielsweise ist für Osteuropäer ein beliebtes Ziel. "Wer Menschen ausnutzt, macht sich oft ihre mangelnden Sprachkenntnisse zunutze und verlangt von ihnen hohe Gebühren für Anreise und Arbeitsvermittlung in Deutschland", berichtet Expertin Lupescu. "Mitunter sehen sich die Betroffenen gezwungen, jahrelang zu schuften, um diese Schulden abzuarbeiten – das ist eine moderne Form der Sklaverei."
Die Politik bleibt mit vielen Gesetzen oft wirkungslos
Zwar steht Zwangsarbeit unter Strafe – doch die Ermittlungserfolge der Behörden sind übersichtlich. "Die Dunkelziffer ist enorm", berichtet Heike Rabe vom Deutschen Institut für Menschenrechte. "Und die Beratungsstellen hierzulande sind noch immer vor allem auf sexuelle Ausbeutung von Frauen ausgerichtet."
Die Politik ist alarmiert. "Zwangsarbeit ist ein schreckliches Verbrechen", sagt Brigitte Pothmer, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag. "Die Opfer müssen konsequent geschützt und unterstützt werden. Das geht nur mit klaren gesetzliche Regelungen, effektiven Kontrollen und Beratungsangeboten für die Opfer."
Asien ist die Region, in der die Zwangsarbeit den höchsten Gewinn abwirft: 52 Milliarden Dollar sollen dort jährlich mit Zwangsarbeit verdient werden. Obwohl in den USA, in der EU und anderen entwickelten Staaten vergleichsweise wenige Menschen unter Zwang arbeiten müssen, erreichen die Profite in diesen reichen Ländern den zweithöchsten Wert aller Regionen: 47 Milliarden Dollar. In Afrika müssen schätzungsweise 3,7 Millionen Männer, Frauen und Kinder gegen ihren Willen schuften. Dahinter folgen Lateinamerika mit der Karibik (1,8 Millionen), Südosteuropa und die Nachfolgestaaten der Sowjetunion (1,6 Millionen) sowie die USA, die EU-Länder und andere entwickelte Staaten (1,5 Millionen).
Wie aber geraten Menschen in die Fänge der Profiteure von Zwangsarbeit? Die größte Gefahr ist laut ILO ein "plötzlicher ökonomischer Schock" wie der Wegfall des regulären Einkommens. Betroffene, die keine soziale Absicherung haben, müssen jeden Job akzeptieren, um über die Runden zu kommen. Weitere Risikogruppen sind Analphabeten und Migranten ohne gültige Papiere.
Erschienen im Tagesspiegel
http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-05/m ... ostitution
Böse, aber profitabel
Pornos unter Zwang, Malochen in Bergwerken: Mit Zwangsarbeit verdienen Menschenhändler jedes Jahr rund 150 Milliarden Dollar. In Asien machen sie die höchsten Gewinne. von Jan Dirk Herbermann und Carsten Brönstrup
Erschienen im Tagesspiegel
20. Mai 2014 11:31 Uhr
Sie müssen als Prostituierte anschaffen, in Fabriken schuften und in Privathaushalten die Drecksarbeit verrichten: Zwangsarbeiter, moderne Sklaven. Auf 21 Millionen weltweit schätzt die Internationale Arbeitsagentur ILO ihre Zahl, darunter sollen mehr als fünf Millionen Kinder bis 17 Jahre sein. Ihre Ausbeuter machen ein sattes Geschäft: 150 Milliarden Dollar verdienen sie laut ILO-Berechnungen – pro Jahr. Zwangsarbeit sei zwar "fundamental böse, aber enorm profitabel", warnte ILO-Generaldirektor Guy Ryder am Montag in Genf. Sklaverei ist allerdings kein Thema nur für arme Länder – auch in Deutschland gibt es Fälle.
Laut ILO-Chef Ryder werden Opfer von Zwangsarbeit meist völlig unzureichend oder überhaupt nicht bezahlt. Weigerten sie sich zu arbeiten, müssten sie mit heftigen Strafen wie Prügel oder Nahrungsentzug rechnen. Besonders lukrativ ist der ILO zufolge die "kommerzielle sexuelle Ausbeutung". ILO-Chef Ryder rief zu einem entschlossenen Kampf gegen die Zwangsarbeit auf, die oft von Kriminellen organisiert wird.
Zu den schmutzigen Geschäften der Schlepper und Zuhälter gehört auch Pornografie unter Zwang. Allein mit derlei Machenschaften verdienten die Täter jährlich 99 Milliarden Dollar. Die Opfer sind vor allem Frauen. Dahinter folgen Zwangsarbeit auf dem Bau, in Fabriken sowie im Bergbau. Dort werden pro Jahr 34 Milliarden Dollar mit illegaler Beschäftigung verdient. In der Land- und Forstwirtschaft sowie in der Fischerei verdienen die Auftraggeber durch den Einsatz von Zwangsarbeitern schätzungsweise neun Milliarden Dollar. Hinzu kommt das Geld, das viele private Haushalte sparen, weil sie ihren Angestellten viel zu wenig bezahlen – diese Summe belaufe sich noch einmal auf acht Milliarden Dollar.
Asien ist der größte Markt moderner Sklaverei
Am weitesten ist Zwangsarbeit in Asien verbreitet, dort werden laut ILO fast zwölf Millionen Menschen zur Arbeit gezwungen. Aber auch in Europa ist moderne Sklaverei ein Thema: Fast zwei von 1.000 Personen auf dem alten Kontinent sind nach einer ILO-Faustformel Zwangsarbeiter. Bezogen auf Deutschland wären das gut 145.000 Menschen. Daten dazu gibt es aber nicht, nicht einmal Schätzungen, sagt Luiza Lupescu, Expertin beim Bündnis gegen Menschenhandel, einem Zusammenschluss von Verbänden und Gewerkschaften, die Zwangsarbeit bekämpfen wollen.
Durch die Globalisierung und die Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes ist Ausbeutung in den vergangenen Jahren ein immer stärkeres Thema geworden. Das weltweite Wohlstandsgefälle treibt Menschen in die reichen Länder – dort verdienen Geschäftemacher mit ihnen viel Geld. Deutschland beispielsweise ist für Osteuropäer ein beliebtes Ziel. "Wer Menschen ausnutzt, macht sich oft ihre mangelnden Sprachkenntnisse zunutze und verlangt von ihnen hohe Gebühren für Anreise und Arbeitsvermittlung in Deutschland", berichtet Expertin Lupescu. "Mitunter sehen sich die Betroffenen gezwungen, jahrelang zu schuften, um diese Schulden abzuarbeiten – das ist eine moderne Form der Sklaverei."
Die Politik bleibt mit vielen Gesetzen oft wirkungslos
Zwar steht Zwangsarbeit unter Strafe – doch die Ermittlungserfolge der Behörden sind übersichtlich. "Die Dunkelziffer ist enorm", berichtet Heike Rabe vom Deutschen Institut für Menschenrechte. "Und die Beratungsstellen hierzulande sind noch immer vor allem auf sexuelle Ausbeutung von Frauen ausgerichtet."
Die Politik ist alarmiert. "Zwangsarbeit ist ein schreckliches Verbrechen", sagt Brigitte Pothmer, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag. "Die Opfer müssen konsequent geschützt und unterstützt werden. Das geht nur mit klaren gesetzliche Regelungen, effektiven Kontrollen und Beratungsangeboten für die Opfer."
Asien ist die Region, in der die Zwangsarbeit den höchsten Gewinn abwirft: 52 Milliarden Dollar sollen dort jährlich mit Zwangsarbeit verdient werden. Obwohl in den USA, in der EU und anderen entwickelten Staaten vergleichsweise wenige Menschen unter Zwang arbeiten müssen, erreichen die Profite in diesen reichen Ländern den zweithöchsten Wert aller Regionen: 47 Milliarden Dollar. In Afrika müssen schätzungsweise 3,7 Millionen Männer, Frauen und Kinder gegen ihren Willen schuften. Dahinter folgen Lateinamerika mit der Karibik (1,8 Millionen), Südosteuropa und die Nachfolgestaaten der Sowjetunion (1,6 Millionen) sowie die USA, die EU-Länder und andere entwickelte Staaten (1,5 Millionen).
Wie aber geraten Menschen in die Fänge der Profiteure von Zwangsarbeit? Die größte Gefahr ist laut ILO ein "plötzlicher ökonomischer Schock" wie der Wegfall des regulären Einkommens. Betroffene, die keine soziale Absicherung haben, müssen jeden Job akzeptieren, um über die Runden zu kommen. Weitere Risikogruppen sind Analphabeten und Migranten ohne gültige Papiere.
Erschienen im Tagesspiegel
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Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
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11.9.2014
Bulgare griff im Streit am Straßenstrich ein
Zwei 25 Jahre junge, aber bereits altgediente Prostituierte wollten am 5. Januar 2013 einigen Neulingen die Regeln auf dem Straßenstrich am Zoo erklären. Doch die jungen Bulgarinnen wollten sich durchaus nichts erklären lassen. Sie griffen stattdessen zum Telefon. Was folgte, brachte einem 45-jährigen Bulgaren aus Marxloh gestern in zweiter Instanz vor dem Landgericht acht Monate Gefängnis ein.
Wegen gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung war er vom Amtsgericht zu zehn Monaten Knast verurteilt worden. Von den jungen Damen am Zoo alarmiert, sei der Angeklagte mit seinen beiden Söhnen herangerauscht und habe eine der 25-Jährigen mit einer Hand gewürgt, während sein Sohn auf die zu Boden gehende Liebesdienerin eintrat - was dem übrigens sechs Monate eingebracht hatte.
Der jungen Frau war es allerdings gelungen, Pfefferspray zu zücken und die Angreifer so in die Flucht zu schlagen. Im Wagen zweier Bekannter verfolgte sie die Täter und lotste die Polizei zu einer erfolgreichen Festnahmen.
Vor der Berufungskammer beteuerte der 45-Jährige gestern seine Unschuld. "Ich bin Christ und habe acht Kinder." Er sei nur zu dem Parkplatz gefahren, um seine Söhne dort abzuholen, weil die jemand mit Gas besprüht habe. "Ich habe niemanden geschlagen und nichts mit dem Straßenstrich zu tun."
Kein Zweifel an der Schuld
Sein Vorstrafenresister berichtete anderes: Unter anderem war der liebenswürdige Zeitgenosse verurteilt worden, weil er seine eigene Schwägerin mit schlagenden Argumenten zur Prostitution gezwungen hatte. Zum Zeitpunkt des Übergriffs auf dem Parkplatz stand er noch unter Bewährung. Die Aussagen der beiden Hauptbelastungszeuginnen ließen an der neuerlichen Schuld des Angeklagten wenig Zweifel. Eine angebliche Entlastungszeugin schaffte es dagegen, dass der Staatsanwalt ihr zum Ende der Aussage ankündigte, nun ein Verfahren wegen Falschaussage einleiten zu wollen.
Auch die Kammer hatte am Ende des Verfahrens keinen Zweifel an der Schuld des Angeklagten. Warum sie ihm zwei Monate nachließen, bleibt das Geheimnis der Richter. Die Staatsanwaltschaft darf sich damit trösten, dass der Angeklagte nun auch die zweijährige Bewährungsstrafe wird absitzen müssen.
http://www.derwesten.de/staedte/duisbur ... 09016.html
Bulgare griff im Streit am Straßenstrich ein
Zwei 25 Jahre junge, aber bereits altgediente Prostituierte wollten am 5. Januar 2013 einigen Neulingen die Regeln auf dem Straßenstrich am Zoo erklären. Doch die jungen Bulgarinnen wollten sich durchaus nichts erklären lassen. Sie griffen stattdessen zum Telefon. Was folgte, brachte einem 45-jährigen Bulgaren aus Marxloh gestern in zweiter Instanz vor dem Landgericht acht Monate Gefängnis ein.
Wegen gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung war er vom Amtsgericht zu zehn Monaten Knast verurteilt worden. Von den jungen Damen am Zoo alarmiert, sei der Angeklagte mit seinen beiden Söhnen herangerauscht und habe eine der 25-Jährigen mit einer Hand gewürgt, während sein Sohn auf die zu Boden gehende Liebesdienerin eintrat - was dem übrigens sechs Monate eingebracht hatte.
Der jungen Frau war es allerdings gelungen, Pfefferspray zu zücken und die Angreifer so in die Flucht zu schlagen. Im Wagen zweier Bekannter verfolgte sie die Täter und lotste die Polizei zu einer erfolgreichen Festnahmen.
Vor der Berufungskammer beteuerte der 45-Jährige gestern seine Unschuld. "Ich bin Christ und habe acht Kinder." Er sei nur zu dem Parkplatz gefahren, um seine Söhne dort abzuholen, weil die jemand mit Gas besprüht habe. "Ich habe niemanden geschlagen und nichts mit dem Straßenstrich zu tun."
Kein Zweifel an der Schuld
Sein Vorstrafenresister berichtete anderes: Unter anderem war der liebenswürdige Zeitgenosse verurteilt worden, weil er seine eigene Schwägerin mit schlagenden Argumenten zur Prostitution gezwungen hatte. Zum Zeitpunkt des Übergriffs auf dem Parkplatz stand er noch unter Bewährung. Die Aussagen der beiden Hauptbelastungszeuginnen ließen an der neuerlichen Schuld des Angeklagten wenig Zweifel. Eine angebliche Entlastungszeugin schaffte es dagegen, dass der Staatsanwalt ihr zum Ende der Aussage ankündigte, nun ein Verfahren wegen Falschaussage einleiten zu wollen.
Auch die Kammer hatte am Ende des Verfahrens keinen Zweifel an der Schuld des Angeklagten. Warum sie ihm zwei Monate nachließen, bleibt das Geheimnis der Richter. Die Staatsanwaltschaft darf sich damit trösten, dass der Angeklagte nun auch die zweijährige Bewährungsstrafe wird absitzen müssen.
http://www.derwesten.de/staedte/duisbur ... 09016.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
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10.9.2014
Bordell-Chefin: "Sie war immer gerne bei uns"
Prostitutionsprozess: Keine neuen Hinweise auf Schuld des Angeklagten
Der neue Freund des mutmaßlichen Opfers, die Bordell-Betreiberin aus Nordhorn und ein früherer Freier haben am Mittwoch im Prostitutionsprozess vor dem Landgericht Osnabrück ausgesagt. Den Angeklagten weiter belastet haben sie nicht unbedingt.
Osnabrück/Nordhorn. Hat ein 34 Jahre alter Mann aus Polen seine sieben Jahre jüngere Freundin 2009/2010 geschlagen, vergewaltigt und zur Prostitution gezwungen, unter anderem in einem Bordell in Nordhorn? Dieser Frage geht die 18. Große Strafkammer des Landgerichts Osnabrück nach. Am Mittwoch war der dritte Verhandlungstag. Geladen waren drei Zeugen, unter ihnen die Chefin des Hauses in Nordhorn.
Die Bordell-Inhaberin: Die 44-Jährige war nicht gerade begeistert davon, vor Gericht öffentlich aussagen zu müssen. Auch habe sie die bisherige Berichterstattung in den GN mit Bauchschmerzen verfolgt, sagte sie der Vorsitzenden Richterin Annegret Quere-Degener, Vizepräsidentin des Landgerichts. Grund für dieses Unbehagen war vor allem, dass ihre frühere Mitarbeiterin am ersten Verhandlungstag ausgesagt hatte, in dem Bordell ganz gut verdient zu haben. Die 27-Jährige wollte pro Woche rund 120 Freier bedient und dabei bis zu 5000 Euro kassiert haben. Geld, das sie ihrem früheren Freund geben musste, wie es in der Anklage heißt.
Die genannten Zahlen seien allesamt "unrealistisch", sagte die 44-Jährige, die das Bordell in Nordhorn mit ihrem Mann betreibt. Nach ihren Schätzungen ist die 27-Jährige vermutlich auf einen Verdienst von 1500 bis 1800 Euro pro Woche gekommen. Sie habe gute Arbeit geleistet und sei bei den Gästen sehr beliebt gewesen, erklärte die Chefin. Sie könne allerdings nichts über einen möglichen Zusatzverdienst der 27-Jährigen sagen. Extras, also Kundenwünsche, die über das gewöhnliche Maß hinausgingen, rechne jede Prostituierte separat ab. Davon erfahre sie nichts, erklärte die 44-Jährige. Zudem seien die Frauen nicht fest angestellt, sondern arbeiteten selbstständig. Sie stelle lediglich die Räumlichkeiten zur Verfügung.
Die Bordell-Inhaberin beschrieb die heute 27-Jährige, die zwischen 2008 und 2010 bei ihr tätig war, als fröhlichen, aber auch verschlossenen Menschen. Das Verhältnis zu ihrem damaligen Lebensgefährten habe sie für "normal" gehalten. "Das war ein Liebespärchen, mit kleinem Hund", erzählte die 44-Jährige. Zwar habe sie mitbekommen, dass es ab und an Stress zwischen den beiden gab, vor allem telefonisch. Dass aber der Angeklagte seine Freundin zur Prostitution gezwungen und danach abgezockt habe, könne sie nicht bestätigen. Den "kleinen blauen Flecken" am Körper der 27-Jährigen habe sie keine allzu große Bedeutung beigemessen. "Ich habe auch mal blaue Flecken und weiß nicht, woher", erklärte die 44-Jährige. Ihr Fazit zur Tätigkeit des mutmaßlichen Opfers: "Sie war immer gerne bei uns."
Keine Hinweise auf körperliche Gewalt
Ein damaliger Freier: Den Kontakt zu dem Grafschafter Bordell hatte ein heute 48-jähriger Emsländer vermittelt, der am Mittwoch ebenso vor Gericht aussagte. Er habe die damals 20-Jährige als Freier in einem holländischen Bordell kennengelernt, erzählte er - und sich gleich in sie verliebt. Er habe dann versucht, ihr die Arbeit im Rotlichtmilieu auszureden, denn "da gehört sie nicht hin". Damit habe er aber keinen Erfolg gehabt. Sie selbst habe ihn darum gebeten, nach einer Stelle Ausschau zu halten, bei der noch mehr Geld zu verdienen ist. Wie auch schon andere Zeugen vor ihm, berichtete der 48-Jährige, dass der Angeklagte in der Beziehung sehr deutlich den Ton angegeben habe und auch schon mal aus der Haut gefahren sei. Allerdings könne er nicht behaupten, dass der 34-Jährige seine Freundin misshandelt oder zur Prostitution gezwungen habe.
Der neue Freund: Zu Wort kam am Mittwoch auch der heutige Partner der 27-Jährigen, ein 47-Jähriger. Er hatte das Paar 2009 an dessen Wohnsitz im nördlichen Emsland kennengelernt. Das Verhältnis zwischen den beiden beschrieb er als wenig zärtlich. Es habe immer wieder mal Krach gegeben – vor allem, nachdem die junge Frau sich im Oktober 2010 vom Angeklagten getrennt habe. Aber auch vorher habe er bereits den Eindruck gehabt, dass die beiden nicht verliebt gewesen seien. Es sei ihnen immer nur ums Geld gegangen, sagte der 47-Jährige. Der Angeklagte habe ihm seine Freundin auch zum Sex angeboten – was er aber empört abgelehnt habe. Erst später seien er und sie sich nähergekommen.
So gehts weiter: Als die Verhandlung eigentlich schon beendet war, ergriff Oberstaatsanwalt Hubert Feldkamp noch einmal das Wort. Er teilte dem Angeklagten und seinem Verteidiger mit, dass sich die Vorwürfe nicht mehr auf den einst festgelegten Tatzeitraum von Juli 2009 bis Oktober 2010 beziehen, sondern nur noch auf Juli und August 2010.
Die Verhandlung wird am Freitag, 12. September, um 9 Uhr in Saal 176 fortgesetzt. Dann soll die 27-Jährige, die in dem Verfahren als Nebenklägerin auftritt und die gestern nicht anwesend war, erneut befragt werden. Sollten sich aus dieser Vernehmung keine wichtigen Änderungen ergeben, wird anschließend ein psychologisches Gutachten der 27-Jährigen präsentiert. Eventuell folgen dann auch noch die Plädoyers von Anklage und Verteidigung.
http://www.gn-online.de/Nachrichten/Bor ... 81494.html
Bordell-Chefin: "Sie war immer gerne bei uns"
Prostitutionsprozess: Keine neuen Hinweise auf Schuld des Angeklagten
Der neue Freund des mutmaßlichen Opfers, die Bordell-Betreiberin aus Nordhorn und ein früherer Freier haben am Mittwoch im Prostitutionsprozess vor dem Landgericht Osnabrück ausgesagt. Den Angeklagten weiter belastet haben sie nicht unbedingt.
Osnabrück/Nordhorn. Hat ein 34 Jahre alter Mann aus Polen seine sieben Jahre jüngere Freundin 2009/2010 geschlagen, vergewaltigt und zur Prostitution gezwungen, unter anderem in einem Bordell in Nordhorn? Dieser Frage geht die 18. Große Strafkammer des Landgerichts Osnabrück nach. Am Mittwoch war der dritte Verhandlungstag. Geladen waren drei Zeugen, unter ihnen die Chefin des Hauses in Nordhorn.
Die Bordell-Inhaberin: Die 44-Jährige war nicht gerade begeistert davon, vor Gericht öffentlich aussagen zu müssen. Auch habe sie die bisherige Berichterstattung in den GN mit Bauchschmerzen verfolgt, sagte sie der Vorsitzenden Richterin Annegret Quere-Degener, Vizepräsidentin des Landgerichts. Grund für dieses Unbehagen war vor allem, dass ihre frühere Mitarbeiterin am ersten Verhandlungstag ausgesagt hatte, in dem Bordell ganz gut verdient zu haben. Die 27-Jährige wollte pro Woche rund 120 Freier bedient und dabei bis zu 5000 Euro kassiert haben. Geld, das sie ihrem früheren Freund geben musste, wie es in der Anklage heißt.
Die genannten Zahlen seien allesamt "unrealistisch", sagte die 44-Jährige, die das Bordell in Nordhorn mit ihrem Mann betreibt. Nach ihren Schätzungen ist die 27-Jährige vermutlich auf einen Verdienst von 1500 bis 1800 Euro pro Woche gekommen. Sie habe gute Arbeit geleistet und sei bei den Gästen sehr beliebt gewesen, erklärte die Chefin. Sie könne allerdings nichts über einen möglichen Zusatzverdienst der 27-Jährigen sagen. Extras, also Kundenwünsche, die über das gewöhnliche Maß hinausgingen, rechne jede Prostituierte separat ab. Davon erfahre sie nichts, erklärte die 44-Jährige. Zudem seien die Frauen nicht fest angestellt, sondern arbeiteten selbstständig. Sie stelle lediglich die Räumlichkeiten zur Verfügung.
Die Bordell-Inhaberin beschrieb die heute 27-Jährige, die zwischen 2008 und 2010 bei ihr tätig war, als fröhlichen, aber auch verschlossenen Menschen. Das Verhältnis zu ihrem damaligen Lebensgefährten habe sie für "normal" gehalten. "Das war ein Liebespärchen, mit kleinem Hund", erzählte die 44-Jährige. Zwar habe sie mitbekommen, dass es ab und an Stress zwischen den beiden gab, vor allem telefonisch. Dass aber der Angeklagte seine Freundin zur Prostitution gezwungen und danach abgezockt habe, könne sie nicht bestätigen. Den "kleinen blauen Flecken" am Körper der 27-Jährigen habe sie keine allzu große Bedeutung beigemessen. "Ich habe auch mal blaue Flecken und weiß nicht, woher", erklärte die 44-Jährige. Ihr Fazit zur Tätigkeit des mutmaßlichen Opfers: "Sie war immer gerne bei uns."
Keine Hinweise auf körperliche Gewalt
Ein damaliger Freier: Den Kontakt zu dem Grafschafter Bordell hatte ein heute 48-jähriger Emsländer vermittelt, der am Mittwoch ebenso vor Gericht aussagte. Er habe die damals 20-Jährige als Freier in einem holländischen Bordell kennengelernt, erzählte er - und sich gleich in sie verliebt. Er habe dann versucht, ihr die Arbeit im Rotlichtmilieu auszureden, denn "da gehört sie nicht hin". Damit habe er aber keinen Erfolg gehabt. Sie selbst habe ihn darum gebeten, nach einer Stelle Ausschau zu halten, bei der noch mehr Geld zu verdienen ist. Wie auch schon andere Zeugen vor ihm, berichtete der 48-Jährige, dass der Angeklagte in der Beziehung sehr deutlich den Ton angegeben habe und auch schon mal aus der Haut gefahren sei. Allerdings könne er nicht behaupten, dass der 34-Jährige seine Freundin misshandelt oder zur Prostitution gezwungen habe.
Der neue Freund: Zu Wort kam am Mittwoch auch der heutige Partner der 27-Jährigen, ein 47-Jähriger. Er hatte das Paar 2009 an dessen Wohnsitz im nördlichen Emsland kennengelernt. Das Verhältnis zwischen den beiden beschrieb er als wenig zärtlich. Es habe immer wieder mal Krach gegeben – vor allem, nachdem die junge Frau sich im Oktober 2010 vom Angeklagten getrennt habe. Aber auch vorher habe er bereits den Eindruck gehabt, dass die beiden nicht verliebt gewesen seien. Es sei ihnen immer nur ums Geld gegangen, sagte der 47-Jährige. Der Angeklagte habe ihm seine Freundin auch zum Sex angeboten – was er aber empört abgelehnt habe. Erst später seien er und sie sich nähergekommen.
So gehts weiter: Als die Verhandlung eigentlich schon beendet war, ergriff Oberstaatsanwalt Hubert Feldkamp noch einmal das Wort. Er teilte dem Angeklagten und seinem Verteidiger mit, dass sich die Vorwürfe nicht mehr auf den einst festgelegten Tatzeitraum von Juli 2009 bis Oktober 2010 beziehen, sondern nur noch auf Juli und August 2010.
Die Verhandlung wird am Freitag, 12. September, um 9 Uhr in Saal 176 fortgesetzt. Dann soll die 27-Jährige, die in dem Verfahren als Nebenklägerin auftritt und die gestern nicht anwesend war, erneut befragt werden. Sollten sich aus dieser Vernehmung keine wichtigen Änderungen ergeben, wird anschließend ein psychologisches Gutachten der 27-Jährigen präsentiert. Eventuell folgen dann auch noch die Plädoyers von Anklage und Verteidigung.
http://www.gn-online.de/Nachrichten/Bor ... 81494.html
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12.9.2014
Menschenhandel: 5 Jahre Gefängnis
Eine 52-jährige Bordellbetreiberin wurde zu einer Freiheitsstrafe von 5 Jahren und 3 Monaten verurteilt. Sie hat sich des Menschenhandels schuldig gemacht. Ihr Etablissement war am Lagerweg in der Lorraine.
Eine Freiheitsstrafe von 5 Jahren und 3 Monaten für die Bordellbetreiberin, ihr Gehilfe muss 6 Monate absitzen. So urteilte das Regionalgericht Bern-Mittelland gestern in einem Fall wegen Menschenhandels, Förderung der Prostitution und weiterer Delikte. Am Lagerweg in Bern betrieb die verurteilte 52-Jährige aus Thailand über Jahre ein Bordell.
Insgesamt acht Etablissements führte sie an verschiedenen Orten in der Schweiz. Die Frauen und Transvestiten, welche für sie arbeiteten, waren fast ausschliesslich illegal im Land. Die Bordellbetreiberin bestellte die Frauen jeweils anhand von Fotos, «so wie wir Kleider in einem Katalog bestellen», sagte Gerichtspräsidentin Christine Schaer gestern bei der Urteilsbegründung.
Den Frauen wurde der Verdienst abgeknöpft
Die Geschichte der Opfer ist meist dieselbe: Sie stammen aus ärmlichen Verhältnissen, sie hatten Schulden, sie hatten Familienmitglieder, für die sie sorgen mussten. Die Frauen mussten einer Organisation 28000 bis 30000 Franken für die Einreise bezahlen. Einmal angekommen, mussten sie den Freiern Tag und Nacht zur Verfügung stehen.
50 Prozent ihres Verdienstes wurde für die Abzahlung der Schulden einbezogen, die anderen 50 Prozent verschwanden in der Tasche der Bordellbetreiberin. Den Prostituierten blieben nur die Trinkgelder.
Ihnen wurde durch unterschwellige Drohungen Angst gemacht, sie waren isoliert, ohne Orts- und Sprachkenntnisse. Und sie wurden jeweils vom einen Bordell ins andere verschoben wie ein Möbelstück. «Das klingt ganz eindeutig nach Menschenhandel», so Schaer.
Zwar hätten die Frauen in der Regel von Anfang an gewusst, dass sie sich in der Schweiz prostituieren müssen, «sie kamen aber mit unvollständigen Angaben». Insbesondere hätten sie keine Ahnung davon gehabt, in welchem Verhältnis ihre Schulden zu ihrem Verdienst stehen würden, so die Gerichtspräsidentin. «Von auch nur annähernd autonom ausgeführter Prostitution kann hier keine Rede sein.»
Auch ein 48-jähriger Thailänder - der sich selbst als Gutmensch sah, der den Frauen nur helfen wollte – wurde schuldig gesprochen. «Er rutschte zwar in die Sache hinein, dann wurde er aber Teil des Systems. Er wusste über alles Bescheid», sagte Schaer. Er wurde zu einer teilbedingten Freiheitsstrafe von 27 Monaten verurteilt, davon muss er 6 verbüssen.
Der vierte Fall an derselben Adresse
Der Menschenhändlerring, der die Verurteilten belieferte, flog auf, als sich eine Prostituierte im Oktober 2011 in Bern an die Polizei wandte. Es war bereits der vierte Fall, der in diesem Zusammenhang vor Gericht verhandelt wurde. Alle endeten mit einem Schuldspruch.
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern ... y/24146618
Menschenhandel: 5 Jahre Gefängnis
Eine 52-jährige Bordellbetreiberin wurde zu einer Freiheitsstrafe von 5 Jahren und 3 Monaten verurteilt. Sie hat sich des Menschenhandels schuldig gemacht. Ihr Etablissement war am Lagerweg in der Lorraine.
Eine Freiheitsstrafe von 5 Jahren und 3 Monaten für die Bordellbetreiberin, ihr Gehilfe muss 6 Monate absitzen. So urteilte das Regionalgericht Bern-Mittelland gestern in einem Fall wegen Menschenhandels, Förderung der Prostitution und weiterer Delikte. Am Lagerweg in Bern betrieb die verurteilte 52-Jährige aus Thailand über Jahre ein Bordell.
Insgesamt acht Etablissements führte sie an verschiedenen Orten in der Schweiz. Die Frauen und Transvestiten, welche für sie arbeiteten, waren fast ausschliesslich illegal im Land. Die Bordellbetreiberin bestellte die Frauen jeweils anhand von Fotos, «so wie wir Kleider in einem Katalog bestellen», sagte Gerichtspräsidentin Christine Schaer gestern bei der Urteilsbegründung.
Den Frauen wurde der Verdienst abgeknöpft
Die Geschichte der Opfer ist meist dieselbe: Sie stammen aus ärmlichen Verhältnissen, sie hatten Schulden, sie hatten Familienmitglieder, für die sie sorgen mussten. Die Frauen mussten einer Organisation 28000 bis 30000 Franken für die Einreise bezahlen. Einmal angekommen, mussten sie den Freiern Tag und Nacht zur Verfügung stehen.
50 Prozent ihres Verdienstes wurde für die Abzahlung der Schulden einbezogen, die anderen 50 Prozent verschwanden in der Tasche der Bordellbetreiberin. Den Prostituierten blieben nur die Trinkgelder.
Ihnen wurde durch unterschwellige Drohungen Angst gemacht, sie waren isoliert, ohne Orts- und Sprachkenntnisse. Und sie wurden jeweils vom einen Bordell ins andere verschoben wie ein Möbelstück. «Das klingt ganz eindeutig nach Menschenhandel», so Schaer.
Zwar hätten die Frauen in der Regel von Anfang an gewusst, dass sie sich in der Schweiz prostituieren müssen, «sie kamen aber mit unvollständigen Angaben». Insbesondere hätten sie keine Ahnung davon gehabt, in welchem Verhältnis ihre Schulden zu ihrem Verdienst stehen würden, so die Gerichtspräsidentin. «Von auch nur annähernd autonom ausgeführter Prostitution kann hier keine Rede sein.»
Auch ein 48-jähriger Thailänder - der sich selbst als Gutmensch sah, der den Frauen nur helfen wollte – wurde schuldig gesprochen. «Er rutschte zwar in die Sache hinein, dann wurde er aber Teil des Systems. Er wusste über alles Bescheid», sagte Schaer. Er wurde zu einer teilbedingten Freiheitsstrafe von 27 Monaten verurteilt, davon muss er 6 verbüssen.
Der vierte Fall an derselben Adresse
Der Menschenhändlerring, der die Verurteilten belieferte, flog auf, als sich eine Prostituierte im Oktober 2011 in Bern an die Polizei wandte. Es war bereits der vierte Fall, der in diesem Zusammenhang vor Gericht verhandelt wurde. Alle endeten mit einem Schuldspruch.
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern ... y/24146618
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12.9.2014
Aussage des Opfers "ohne Substanz"
Prostitutionsprozess gegen 34-jährigen Polen endet am Mittwoch
Es sieht nicht danach aus, dass einem 34-jährigen Polen nachgewiesen werden kann, seine frühere Freundin vergewaltigt und zur Prostitution in einem Bordell in Nordhorn gezwungen zu haben. Die Frau konnte ihm erneut keine belastbaren Vorwürfe machen.
Osnabrück/Nordhorn. Eigentlich war nicht vorgesehen, dass die 27-jährige Polin noch einmal vor der 18. Großen Strafkammer des Landgerichts Osnabrück aussagen muss. Doch die drei Richter und die zwei Schöffen hatten noch Fragen an die ehemalige Prostituierte, die im Emsland lebt und bereits am ersten Tag der Verhandlung ausführlich vernommen worden war. Sie sollte am Freitag noch einmal konkret sagen, was sie ihrem ehemaligen Freund - mittlerweile 34 Jahre alt - vorwirft.
Darum gehts: Das frühere Paar war 2006 von Polen in die Niederlande gezogen. Die damals 19-Jährige hatte sich dazu bereit erklärt, anschaffen zu gehen und damit den Lebensunterhalt für sich und ihren Lebenspartner zu verdienen. 2008 zogen die beiden ins nördliche Emsland. Die junge Frau arbeitete von da an bis 2010 in einem Bordell in Nordhorn. Im Oktober 2010 trennte sie sich von ihrem Freund und erstattete im Februar 2011 Anzeige gegen ihn. Der Vorwurf: Er soll sie von Juli 2009 bis Oktober 2010 wiederholt geschlagen, vergewaltigt und gezwungen haben, weiterhin als Prostituierte zu arbeiten -obwohl sie das nicht mehr wollte.
Vor Gericht: Die Verhandlung gegen den 34-Jährigen begann in der vergangenen Woche. Rasch zeichnete sich ab, dass es schwierig werden dürfte, die Vorwürfe zu belegen. Die Frau war nicht in der Lage, den Tatablauf konkret zu benennen. Auch mehrere Zeugen, die den beiden Polen auf unterschiedliche Art verbunden waren, konnten die Vorwürfe gegen den 34-Jährigen nicht entscheidend erhärten. Die Vorsitzende Richterin Annegret Quere-Degener machte der Frau am Freitag erneut klar, dass die Kammer einen konkreten Vorwurf benötige: "Das ganze Allgemeine brauchen wir nicht. Das hilft uns nicht weiter." Doch die 27-Jährige konnte nur wiederholen: "Er war aggressiv und hat mich geschlagen - so wie immer." Sie hielt an den Vorwürfen der Vergewaltigung und der Zwangsprostitution fest.
Der letzte Zeuge: Zu Wort kam am Freitag auch ein Polizist aus Papenburg. Er hatte die Frau nach ihrer Anzeige 2011 vernommen. Sie habe zu jener Zeit einen gebrechlichen, ängstlichen Eindruck auf ihn gemacht - nach einer gewissen Zeit aber relativ gefasst gewirkt, meinte der Beamte. Anhand ihres Terminkalenders habe er dann versucht, die Taten zeitlich einzugrenzen. Eine genaue Schilderung habe es aber auch da schon nicht gegeben. Das sei bei der Vielzahl der genannten Vorwürfe aber auch nicht weiter ungewöhnlich gewesen, sagte der Beamte.
Aussage "ein Skelett ohne Fleisch"
Glaubwürdigkeit: Das sah Hartmut Böhm, Diplom-Psychologe aus Osnabrück, ähnlich. Er stellte der Kammer am Freitag sein psychologisches Gutachten vor. Es soll darüber Aufschluss geben, ob die Aussagen der früheren Prostituierten, die in dem Prozess Nebenklägerin ist, glaubwürdig sind. In einer Vorabfassung hatte der Psychologe erklärt, dass die Schilderungen durchaus glaubhaft sind. Er habe während seiner Befragung nicht den Eindruck gewonnen, dass sich die Frau die Vorwürfe ausgedacht hatte. In der Verhandlung seien aber mehrfach Widersprüche aufgetreten - und das sei ein Problem.
Böhm sagte, dass die Vorwürfe - womöglich wegen ihrer Vielzahl - zu Schema-Erinnerungen geronnen seien. Es gebe keine genauen Schilderungen. Zudem habe sich während des Prozesses ergeben, dass die Frau dem Angeklagten - nach der Trennung im Oktober 2010 - noch per SMS Liebesbekundungen gemacht hat. Dies passe nicht zu den Vorwürfen. Böhm erklärte, dass die vor der Kammer gemachte Aussage der 27-Jährigen „keine Substanz“ habe. Es sei außerdem nicht auszuschließen, dass bei den Vorwürfen eine verschmähte Liebe eine Rolle gespielt hat und sie dem 34-Jährigen etwas heimzahlen will. Daher seien die Vorwürfe aus seiner Sicht nicht mehr als "ein Skelett ohne Fleisch", berichtete der Sachverständige.
So geht’s weiter: Mit der Vorstellung des Gutachtens hat die Kammer die Beweisaufnahme beendet. Der voraussichtlich letzte Prozesstag beginnt am Mittwoch, 17. September, um 9 Uhr. Dann halten zunächst die Vertreter von Staatsanwaltschaft, Nebenklage und Verteidigung ihre Plädoyers. Noch am selben Tag will die Kammer ihre Entscheidung verkünden.
http://www.gn-online.de/Nachrichten/Aus ... 81723.html
Aussage des Opfers "ohne Substanz"
Prostitutionsprozess gegen 34-jährigen Polen endet am Mittwoch
Es sieht nicht danach aus, dass einem 34-jährigen Polen nachgewiesen werden kann, seine frühere Freundin vergewaltigt und zur Prostitution in einem Bordell in Nordhorn gezwungen zu haben. Die Frau konnte ihm erneut keine belastbaren Vorwürfe machen.
Osnabrück/Nordhorn. Eigentlich war nicht vorgesehen, dass die 27-jährige Polin noch einmal vor der 18. Großen Strafkammer des Landgerichts Osnabrück aussagen muss. Doch die drei Richter und die zwei Schöffen hatten noch Fragen an die ehemalige Prostituierte, die im Emsland lebt und bereits am ersten Tag der Verhandlung ausführlich vernommen worden war. Sie sollte am Freitag noch einmal konkret sagen, was sie ihrem ehemaligen Freund - mittlerweile 34 Jahre alt - vorwirft.
Darum gehts: Das frühere Paar war 2006 von Polen in die Niederlande gezogen. Die damals 19-Jährige hatte sich dazu bereit erklärt, anschaffen zu gehen und damit den Lebensunterhalt für sich und ihren Lebenspartner zu verdienen. 2008 zogen die beiden ins nördliche Emsland. Die junge Frau arbeitete von da an bis 2010 in einem Bordell in Nordhorn. Im Oktober 2010 trennte sie sich von ihrem Freund und erstattete im Februar 2011 Anzeige gegen ihn. Der Vorwurf: Er soll sie von Juli 2009 bis Oktober 2010 wiederholt geschlagen, vergewaltigt und gezwungen haben, weiterhin als Prostituierte zu arbeiten -obwohl sie das nicht mehr wollte.
Vor Gericht: Die Verhandlung gegen den 34-Jährigen begann in der vergangenen Woche. Rasch zeichnete sich ab, dass es schwierig werden dürfte, die Vorwürfe zu belegen. Die Frau war nicht in der Lage, den Tatablauf konkret zu benennen. Auch mehrere Zeugen, die den beiden Polen auf unterschiedliche Art verbunden waren, konnten die Vorwürfe gegen den 34-Jährigen nicht entscheidend erhärten. Die Vorsitzende Richterin Annegret Quere-Degener machte der Frau am Freitag erneut klar, dass die Kammer einen konkreten Vorwurf benötige: "Das ganze Allgemeine brauchen wir nicht. Das hilft uns nicht weiter." Doch die 27-Jährige konnte nur wiederholen: "Er war aggressiv und hat mich geschlagen - so wie immer." Sie hielt an den Vorwürfen der Vergewaltigung und der Zwangsprostitution fest.
Der letzte Zeuge: Zu Wort kam am Freitag auch ein Polizist aus Papenburg. Er hatte die Frau nach ihrer Anzeige 2011 vernommen. Sie habe zu jener Zeit einen gebrechlichen, ängstlichen Eindruck auf ihn gemacht - nach einer gewissen Zeit aber relativ gefasst gewirkt, meinte der Beamte. Anhand ihres Terminkalenders habe er dann versucht, die Taten zeitlich einzugrenzen. Eine genaue Schilderung habe es aber auch da schon nicht gegeben. Das sei bei der Vielzahl der genannten Vorwürfe aber auch nicht weiter ungewöhnlich gewesen, sagte der Beamte.
Aussage "ein Skelett ohne Fleisch"
Glaubwürdigkeit: Das sah Hartmut Böhm, Diplom-Psychologe aus Osnabrück, ähnlich. Er stellte der Kammer am Freitag sein psychologisches Gutachten vor. Es soll darüber Aufschluss geben, ob die Aussagen der früheren Prostituierten, die in dem Prozess Nebenklägerin ist, glaubwürdig sind. In einer Vorabfassung hatte der Psychologe erklärt, dass die Schilderungen durchaus glaubhaft sind. Er habe während seiner Befragung nicht den Eindruck gewonnen, dass sich die Frau die Vorwürfe ausgedacht hatte. In der Verhandlung seien aber mehrfach Widersprüche aufgetreten - und das sei ein Problem.
Böhm sagte, dass die Vorwürfe - womöglich wegen ihrer Vielzahl - zu Schema-Erinnerungen geronnen seien. Es gebe keine genauen Schilderungen. Zudem habe sich während des Prozesses ergeben, dass die Frau dem Angeklagten - nach der Trennung im Oktober 2010 - noch per SMS Liebesbekundungen gemacht hat. Dies passe nicht zu den Vorwürfen. Böhm erklärte, dass die vor der Kammer gemachte Aussage der 27-Jährigen „keine Substanz“ habe. Es sei außerdem nicht auszuschließen, dass bei den Vorwürfen eine verschmähte Liebe eine Rolle gespielt hat und sie dem 34-Jährigen etwas heimzahlen will. Daher seien die Vorwürfe aus seiner Sicht nicht mehr als "ein Skelett ohne Fleisch", berichtete der Sachverständige.
So geht’s weiter: Mit der Vorstellung des Gutachtens hat die Kammer die Beweisaufnahme beendet. Der voraussichtlich letzte Prozesstag beginnt am Mittwoch, 17. September, um 9 Uhr. Dann halten zunächst die Vertreter von Staatsanwaltschaft, Nebenklage und Verteidigung ihre Plädoyers. Noch am selben Tag will die Kammer ihre Entscheidung verkünden.
http://www.gn-online.de/Nachrichten/Aus ... 81723.html
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14.9.2014
Rotlichtunternehmer Marcus Eberhardt
Prinz Protz und seine noblen Firmenwagen
Ulm - Ulm, bäh, da kommt Prinz Marcus von Anhalt schon lange kaum noch hin. "Nur noch zum Geldholen", verriet die Rotlichtgröße in der Dezemberausgabe 2012 des Ulmer Stadtmagazins "Spazz" in einem Interview. Zu neblig, zu weit weg von allem. In Los Angeles und Monte Carlo, sagte der Interviewgast mit der ewigen Sonnenbrille auf dem Kopf, verbringe er den Großteil seines Lebens.
Das war nicht immer so. Noch 2008 zum Beispiel guckte der 47-Jährige ganz öffentlich in seinem Neu-Ulmer Bordell "FKK Safari" vorbei und durfte sich nebenher der neugierig gewordenen "Südwest Presse" als seriöser Arbeitgeber präsentieren. "Der Bordellkönig besucht sein Reich", hieß es dann halb ironisch, halb fasziniert.
Die Puffadresse in der Neu-Ulmer Zeppelinstraße ist zugleich eingetragener Geschäftssitz der Eberhardt Entertainment Enterprises GmbH. Zur Gesellschaft gehört eine ganze Reihe weiterer Laufhäuser, Tabledance-Bars und FKK-Häuser bis hinauf zur Mitte Deutschlands: das "Pure Platinum" drüben in Ulm, das "FKK-Safari" in Fellbach, das "Roteshaus" in Frankfurt, das "Traum-Paradies" in Köln oder das "FKK Safari Pforzheim". Von 23 Rotlichtbetrieben unter seiner Regie sprach Prinz Marcus Ende 2012 . Rund 400 Mitarbeiter beschäftige er, dazu etwa 1800 "freie Mitarbeiter". Keiner in Deutschland sei größer als er, der Prinz. Wer ihm etwas streitig machen wolle, müsse sich warm anziehen.
Die Eberhardt-Bordelle bleiben außen vor
Die Beamten der Ulmer Sitte wissen, dass der Rotlichtunternehmer zum Schutz seiner Läden die Hells Angels per Pauschalvertrag engagiert hat. Im zurückliegenden großen Rockerkrieg von Ulm und Neu-Ulm, in dem es auch um die Vorherrschaft im Rotlicht ging, schlugen und beschossen sich die Gesetzlosen von den Black Jackets und den Bandidos, der Red Legion und der Rock Machine. Bis heute beschäftigen die Gewaltfälle die Gerichte. Nie aber hat es ein Kuttenträger gewagt, eines der Eberhardt-Bordelle anzugreifen. Was Mercedes im Autobau sei, das sei er im deutschen Rotlichtgeschäft, prahlte seine "Königliche Hoheit" mehrfach.
Auf den Titel legt der 47-Jährige Wert. Kumpels dürfen ihn, schlichter, Prinz Marcus nennen. Die komplette förmliche Anrede dürfte sich sowieso keiner merken können: Prinz Marcus Eberhard Edward von Anhalt, Herzog zu Sachsen und Westfalen, Graf von Askanien. Der Verkäufer dieses Titels ist – für eine unbekannte Summe - im Jahr 2005 Prinz Frederic von Anhalt gewesen, der seinen Titel wiederum selber zugekauft hat, Zsa Zsa Gabor ehelichte und nach der Jahrtausendwende Dauergast eines Frankfurter Eberhardt-Lokals war.
Der Adelstitel ebnete den Weg in die Klatschspalten
Seitdem, sagte der Prinz einmal von sich selbst, sei er auf einmal nicht mehr "der Eberhardt" gewesen, der gelernte Metzger, Koch und Puffbesitzer aus Pforzheim. Eberhardt hielt Einzug in Klatschspalten und TV-Sendungen. Dort gab er den mit Orden behängten Großkotz, wurde, was man einen Trash-Promi nennt. In sein Schlepptau nahm er halbnackte Schönheiten, und wenn er mal wieder vor Gericht stand wegen illegaler Autorennen oder Fahrens unter Alkoholeinfluss oder Tempoüberschreitung, dann nutzte er das, um sein omnipräsentes Lächeln aufzusetzen und zu spotten, die Geldstrafen seien für einen Mann seines Formats ein Witz.
Das Bundeszentralregister führt den Bordellchef, den die bunten Blätter auch Prinz Protz oder Prinz Porno betiteln, mit weit mehr als Kavaliersdelikten. 2003 verurteilte ihn das Landgericht Karlsruhe wegen Zuhälterei, Menschenhandel, gefährlicher Körperverletzung und versuchter räuberischer Erpressung zu einer Gefängnisstrafe. Auf seiner Facebook-Seite behauptete der Prinz über sich selbst, er habe, "abgesehen von Jugendsünden", nie für die ihm vorgeworfenen Straftaten verurteilt werden können.
Die präzisen Auskünfte des Prinzen alarmierten die Behörden
Seit Mitte April sitzt der Pforzheimer Adelstitelträger wieder in Untersuchungshaft. Es geht um den Vorwurf der Steuerhinterziehung im großen Stil. Ausgerechnet das Winterinterview von 2012 im Gratismagazin "Spazz" leitete sein Verhängnis ein. Erst sagte Eberhardt auf eine entsprechende Frage, er besitze 41 Autos. Etwas später präzisierte er: "Acht sind in Ulm angemeldet. Wenn ich in Deutschland ein Auto fahre, lasse ich das auf Ulm zu, weil ich keinen deutschen Wohnsitz mehr habe. Auf mich selber kann ich es nicht mehr zulassen. Meine Autos sind alle in der Schweiz zugelassen. Die anderen lasse ich hier auf eine Firma laufen."
Den noch etwas später geäußerten Vorwurf Eberhardts, er finde "das deutsche Steuersystem nicht gerecht", brauchte es nicht mehr, um das Finanzamt Neu-Ulm aufzuschrecken. Eine Sammlung von Bentleys, Ferraris und Porsches, getarnt als Betriebsmittel und finanziert mit Hilfe deutscher Steuervergünstigungen? Das ist der Verdacht, dem längt auch die Staatsanwaltschaft Augsburg nachgeht. Ein Haftbefehl wurde ausgestellt. Fahnder fassten zu, als der Rotlichtunternehmer kurz aus der Schweiz einreiste und sein Haus in der Nähe von Pforzheim aufsuchte. Die Justizbehörden sehen Fluchtgefahr.
Inzwischen scheint sich die Beweislage gegen Eberhardt verdichtet zu haben. Am Donnerstag teilte die Augsburger Staatsanwaltschaft mit, sie habe Anklage gegen den 47-Jährigen erhoben. Der Strafrahmen für "Steuerverkürzungen in großem Ausmaß" betrage sechs Monate bis zu zehn Jahren.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... d2a43.html
Rotlichtunternehmer Marcus Eberhardt
Prinz Protz und seine noblen Firmenwagen
Ulm - Ulm, bäh, da kommt Prinz Marcus von Anhalt schon lange kaum noch hin. "Nur noch zum Geldholen", verriet die Rotlichtgröße in der Dezemberausgabe 2012 des Ulmer Stadtmagazins "Spazz" in einem Interview. Zu neblig, zu weit weg von allem. In Los Angeles und Monte Carlo, sagte der Interviewgast mit der ewigen Sonnenbrille auf dem Kopf, verbringe er den Großteil seines Lebens.
Das war nicht immer so. Noch 2008 zum Beispiel guckte der 47-Jährige ganz öffentlich in seinem Neu-Ulmer Bordell "FKK Safari" vorbei und durfte sich nebenher der neugierig gewordenen "Südwest Presse" als seriöser Arbeitgeber präsentieren. "Der Bordellkönig besucht sein Reich", hieß es dann halb ironisch, halb fasziniert.
Die Puffadresse in der Neu-Ulmer Zeppelinstraße ist zugleich eingetragener Geschäftssitz der Eberhardt Entertainment Enterprises GmbH. Zur Gesellschaft gehört eine ganze Reihe weiterer Laufhäuser, Tabledance-Bars und FKK-Häuser bis hinauf zur Mitte Deutschlands: das "Pure Platinum" drüben in Ulm, das "FKK-Safari" in Fellbach, das "Roteshaus" in Frankfurt, das "Traum-Paradies" in Köln oder das "FKK Safari Pforzheim". Von 23 Rotlichtbetrieben unter seiner Regie sprach Prinz Marcus Ende 2012 . Rund 400 Mitarbeiter beschäftige er, dazu etwa 1800 "freie Mitarbeiter". Keiner in Deutschland sei größer als er, der Prinz. Wer ihm etwas streitig machen wolle, müsse sich warm anziehen.
Die Eberhardt-Bordelle bleiben außen vor
Die Beamten der Ulmer Sitte wissen, dass der Rotlichtunternehmer zum Schutz seiner Läden die Hells Angels per Pauschalvertrag engagiert hat. Im zurückliegenden großen Rockerkrieg von Ulm und Neu-Ulm, in dem es auch um die Vorherrschaft im Rotlicht ging, schlugen und beschossen sich die Gesetzlosen von den Black Jackets und den Bandidos, der Red Legion und der Rock Machine. Bis heute beschäftigen die Gewaltfälle die Gerichte. Nie aber hat es ein Kuttenträger gewagt, eines der Eberhardt-Bordelle anzugreifen. Was Mercedes im Autobau sei, das sei er im deutschen Rotlichtgeschäft, prahlte seine "Königliche Hoheit" mehrfach.
Auf den Titel legt der 47-Jährige Wert. Kumpels dürfen ihn, schlichter, Prinz Marcus nennen. Die komplette förmliche Anrede dürfte sich sowieso keiner merken können: Prinz Marcus Eberhard Edward von Anhalt, Herzog zu Sachsen und Westfalen, Graf von Askanien. Der Verkäufer dieses Titels ist – für eine unbekannte Summe - im Jahr 2005 Prinz Frederic von Anhalt gewesen, der seinen Titel wiederum selber zugekauft hat, Zsa Zsa Gabor ehelichte und nach der Jahrtausendwende Dauergast eines Frankfurter Eberhardt-Lokals war.
Der Adelstitel ebnete den Weg in die Klatschspalten
Seitdem, sagte der Prinz einmal von sich selbst, sei er auf einmal nicht mehr "der Eberhardt" gewesen, der gelernte Metzger, Koch und Puffbesitzer aus Pforzheim. Eberhardt hielt Einzug in Klatschspalten und TV-Sendungen. Dort gab er den mit Orden behängten Großkotz, wurde, was man einen Trash-Promi nennt. In sein Schlepptau nahm er halbnackte Schönheiten, und wenn er mal wieder vor Gericht stand wegen illegaler Autorennen oder Fahrens unter Alkoholeinfluss oder Tempoüberschreitung, dann nutzte er das, um sein omnipräsentes Lächeln aufzusetzen und zu spotten, die Geldstrafen seien für einen Mann seines Formats ein Witz.
Das Bundeszentralregister führt den Bordellchef, den die bunten Blätter auch Prinz Protz oder Prinz Porno betiteln, mit weit mehr als Kavaliersdelikten. 2003 verurteilte ihn das Landgericht Karlsruhe wegen Zuhälterei, Menschenhandel, gefährlicher Körperverletzung und versuchter räuberischer Erpressung zu einer Gefängnisstrafe. Auf seiner Facebook-Seite behauptete der Prinz über sich selbst, er habe, "abgesehen von Jugendsünden", nie für die ihm vorgeworfenen Straftaten verurteilt werden können.
Die präzisen Auskünfte des Prinzen alarmierten die Behörden
Seit Mitte April sitzt der Pforzheimer Adelstitelträger wieder in Untersuchungshaft. Es geht um den Vorwurf der Steuerhinterziehung im großen Stil. Ausgerechnet das Winterinterview von 2012 im Gratismagazin "Spazz" leitete sein Verhängnis ein. Erst sagte Eberhardt auf eine entsprechende Frage, er besitze 41 Autos. Etwas später präzisierte er: "Acht sind in Ulm angemeldet. Wenn ich in Deutschland ein Auto fahre, lasse ich das auf Ulm zu, weil ich keinen deutschen Wohnsitz mehr habe. Auf mich selber kann ich es nicht mehr zulassen. Meine Autos sind alle in der Schweiz zugelassen. Die anderen lasse ich hier auf eine Firma laufen."
Den noch etwas später geäußerten Vorwurf Eberhardts, er finde "das deutsche Steuersystem nicht gerecht", brauchte es nicht mehr, um das Finanzamt Neu-Ulm aufzuschrecken. Eine Sammlung von Bentleys, Ferraris und Porsches, getarnt als Betriebsmittel und finanziert mit Hilfe deutscher Steuervergünstigungen? Das ist der Verdacht, dem längt auch die Staatsanwaltschaft Augsburg nachgeht. Ein Haftbefehl wurde ausgestellt. Fahnder fassten zu, als der Rotlichtunternehmer kurz aus der Schweiz einreiste und sein Haus in der Nähe von Pforzheim aufsuchte. Die Justizbehörden sehen Fluchtgefahr.
Inzwischen scheint sich die Beweislage gegen Eberhardt verdichtet zu haben. Am Donnerstag teilte die Augsburger Staatsanwaltschaft mit, sie habe Anklage gegen den 47-Jährigen erhoben. Der Strafrahmen für "Steuerverkürzungen in großem Ausmaß" betrage sechs Monate bis zu zehn Jahren.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... d2a43.html
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17.9.2014
Fortsetzung zu http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 667#142667
Das Landgericht hat einen 34-jährigen Polen von dem Vorwurf freigesprochen, seine Freundin in den Jahren 2009 und 2010 geschlagen, vergewaltigt und zur Prostitution gezwungen zu haben. Von der Unschuld überzeugt ist die Kammer jedoch nicht.
Osnabrück/Nordhorn. "Es ist einfach kein hinreichender Tatverdacht da, den man überprüfen könnte", erklärte die Vorsitzende Richterin Annegret Quere-Degener am Mittwochnachmittag in der Urteilsbegründung. Die Aussagen der Zeugen und die vorgelegten Beweise reichten nicht aus, um dem Angeklagten die Vorwürfe nachzuweisen. "Was im Einzelnen passiert ist, ist nicht bekannt", sagte sie am Ende des fünftägigen Prozesses.
Oberstaatsanwalt Hubert Feldkamp hatte den 34-jährigen Polen angeklagt, weil er seine Freundin von Juli 2009 bis Oktober 2010 elf Mal vergewaltigt und misshandelt haben soll. Außerdem soll er sie dazu gezwungen haben, als Prostituierte zu arbeiten - unter anderem in einem Bordell in Nordhorn. Die Frau, die 2006 als 19-Jährige zunächst im Einvernehmen mit ihrem Lebensgefährten anschaffen ging, trennte sich im Oktober 2010 von ihm und zeigte ihn im Februar 2011 an.
Wann und wo ist was passiert?
Die heute 27-Jährige sagte vor Gericht zwei Mal aus. Sie schilderte aber keine genauen Abläufe und tat sich vor der 18. Großen Strafkammer schwer damit, Zeit und Ort der Taten anzugeben. "Für eine Verurteilung ist es jedoch notwendig festzustellen, was wann wo passiert ist", erklärte die Richterin. Gleichwohl sei die Kammer durchaus der Ansicht, dass es zu Misshandlungen gekommen ist. Darauf deuteten die Schilderungen der früheren Prostituierten hin und auch die Aussagen der Nachbarn und Bekannten, die dem Angeklagten ein impulsives Verhalten bescheinigten.
"Wem soll man glauben? Es ist schwierig", hatte Oberstaatsanwalt Feldkamp vor der Urteilsverkündung in seinem Plädoyer festgestellt. Er bemängelte ebenfalls, dass es keine objektiven Schilderungen gebe. Dass die 27-Jährige in allen Vernehmungen die Vorwürfe gleichlautend wiederholt habe, spreche jedoch für die Frau. "Ich glaube ihr, und ich bin erschüttert davon, wie Sie sie behandelt haben", rief Feldkamp dem Angeklagten zu. Er räumte aber ein, dass es nicht genügend Anhaltspunkte für eine Verurteilung gebe und dass die Anklage mit Mängeln behaftet gewesen sei. Daher gebe es nur eine Möglichkeit: den 34-Jährigen freisprechen. Er müsse zudem eine staatliche Entschädigung erhalten, weil er von März bis Juni 2011 in Untersuchungshaft gesessen hatte.
Birte Wolken-Lammers, die die 27-Jährige als Anwältin in der Nebenklage vertrat, war sich in ihrem Plädoyer sicher, dass die Vorwürfe berechtigt sind. Daher sei der Angeklagte zu verurteilen. Zur Höhe der Strafe stellte sie keine Forderungen.
"Ich bin kein Monster"
Dass ein Urteil nicht auf einer "allgemeinen Aussage" beruhen könne, sagte auch Anwalt Robert Koop, der Verteidiger des 34-Jährigen. Seiner Meinung nach hat die 27-Jährige während der Verhandlung keine "persönliche Betroffenheit" gezeigt. Zu ihrer Arbeit in dem Bordell in Nordhorn meinte Koop: "Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine misshandelte Frau dort arbeiten und viel Geld verdienen kann." Das jedoch hatte die Nebenklägerin der Kammer ausführlich geschildert. Koop forderte ebenfalls einen Freispruch und eine Entschädigung. Dem folgte die Kammer.
Das letzte Wort vor der Urteilsverkündung hatte - wie üblich - der 34-Jährige. Er beteuerte noch einmal wortreich seine Unschuld und sagte: "Ich bin kein Monster."
http://www.gn-online.de/Nachrichten/Ein ... 82293.html
Fortsetzung zu http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 667#142667
Das Landgericht hat einen 34-jährigen Polen von dem Vorwurf freigesprochen, seine Freundin in den Jahren 2009 und 2010 geschlagen, vergewaltigt und zur Prostitution gezwungen zu haben. Von der Unschuld überzeugt ist die Kammer jedoch nicht.
Osnabrück/Nordhorn. "Es ist einfach kein hinreichender Tatverdacht da, den man überprüfen könnte", erklärte die Vorsitzende Richterin Annegret Quere-Degener am Mittwochnachmittag in der Urteilsbegründung. Die Aussagen der Zeugen und die vorgelegten Beweise reichten nicht aus, um dem Angeklagten die Vorwürfe nachzuweisen. "Was im Einzelnen passiert ist, ist nicht bekannt", sagte sie am Ende des fünftägigen Prozesses.
Oberstaatsanwalt Hubert Feldkamp hatte den 34-jährigen Polen angeklagt, weil er seine Freundin von Juli 2009 bis Oktober 2010 elf Mal vergewaltigt und misshandelt haben soll. Außerdem soll er sie dazu gezwungen haben, als Prostituierte zu arbeiten - unter anderem in einem Bordell in Nordhorn. Die Frau, die 2006 als 19-Jährige zunächst im Einvernehmen mit ihrem Lebensgefährten anschaffen ging, trennte sich im Oktober 2010 von ihm und zeigte ihn im Februar 2011 an.
Wann und wo ist was passiert?
Die heute 27-Jährige sagte vor Gericht zwei Mal aus. Sie schilderte aber keine genauen Abläufe und tat sich vor der 18. Großen Strafkammer schwer damit, Zeit und Ort der Taten anzugeben. "Für eine Verurteilung ist es jedoch notwendig festzustellen, was wann wo passiert ist", erklärte die Richterin. Gleichwohl sei die Kammer durchaus der Ansicht, dass es zu Misshandlungen gekommen ist. Darauf deuteten die Schilderungen der früheren Prostituierten hin und auch die Aussagen der Nachbarn und Bekannten, die dem Angeklagten ein impulsives Verhalten bescheinigten.
"Wem soll man glauben? Es ist schwierig", hatte Oberstaatsanwalt Feldkamp vor der Urteilsverkündung in seinem Plädoyer festgestellt. Er bemängelte ebenfalls, dass es keine objektiven Schilderungen gebe. Dass die 27-Jährige in allen Vernehmungen die Vorwürfe gleichlautend wiederholt habe, spreche jedoch für die Frau. "Ich glaube ihr, und ich bin erschüttert davon, wie Sie sie behandelt haben", rief Feldkamp dem Angeklagten zu. Er räumte aber ein, dass es nicht genügend Anhaltspunkte für eine Verurteilung gebe und dass die Anklage mit Mängeln behaftet gewesen sei. Daher gebe es nur eine Möglichkeit: den 34-Jährigen freisprechen. Er müsse zudem eine staatliche Entschädigung erhalten, weil er von März bis Juni 2011 in Untersuchungshaft gesessen hatte.
Birte Wolken-Lammers, die die 27-Jährige als Anwältin in der Nebenklage vertrat, war sich in ihrem Plädoyer sicher, dass die Vorwürfe berechtigt sind. Daher sei der Angeklagte zu verurteilen. Zur Höhe der Strafe stellte sie keine Forderungen.
"Ich bin kein Monster"
Dass ein Urteil nicht auf einer "allgemeinen Aussage" beruhen könne, sagte auch Anwalt Robert Koop, der Verteidiger des 34-Jährigen. Seiner Meinung nach hat die 27-Jährige während der Verhandlung keine "persönliche Betroffenheit" gezeigt. Zu ihrer Arbeit in dem Bordell in Nordhorn meinte Koop: "Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine misshandelte Frau dort arbeiten und viel Geld verdienen kann." Das jedoch hatte die Nebenklägerin der Kammer ausführlich geschildert. Koop forderte ebenfalls einen Freispruch und eine Entschädigung. Dem folgte die Kammer.
Das letzte Wort vor der Urteilsverkündung hatte - wie üblich - der 34-Jährige. Er beteuerte noch einmal wortreich seine Unschuld und sagte: "Ich bin kein Monster."
http://www.gn-online.de/Nachrichten/Ein ... 82293.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
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18.9.2014
Landgericht Darmstadt
Anklage: Zwangsprostitution und Missbrauch Minderjähriger
Ein Pärchen ist der Zuhälterei und des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger angeklagt worden. Die Opfer waren angeblich junge Frauen aus Osteuropa.
Der 37-Jährige und seine 34-jährige Lebensgefährtin haben ihren Wohnsitz in Offenbach, sie sollen aber auch in Langen und Neu-Isenburg Wohnungen für Prostituierte gehabt haben. Vor der 1. Großen Strafkammer am Landgericht Darmstadt wird am 23. September gegen sie ein Verfahren wegen Zuhälterei und sexuellem Missbrauchs Minderjähriger eröffnet. Das Gericht rechnet nicht damit, das Verfahren vor Ende November abschließen zu können. Außer dem Paar sollen an den schweren Straftaten, so die Staatsanwaltschaft, noch zwei weitere Angeklagte beteiligt sein. Gegen sie wird zwar derzeit noch ermittelt, aber sie sind gegenwärtig für die deutsche Justiz nicht zu fassen.
Der Vorwurf gegen die Angeklagten wiegt schwer. Sie sollen in mindestens einer Wohnung in Offenbach junge Ausländerinnen aus Osteuropa eingesperrt und abkassiert haben. Eine 17-jährige Bulgarin berichtete den Ermittlern, sie sei von dem Paar zusammen mit anderen jungen Frauen auf den Strich geschickt worden. Alles Geld, das sie einnahmen, wurde von dem Paar einbehalten. Sie hätten die Wohnung nicht verlassen dürfen. Wenn sie nicht genug Geld angeschafft hätten, seien sie geschlagen worden und hätten nichts zu essen bekommen.
Um ihr erfolgreiches "Geschäfts-modell" noch auszubauen, haben die Frau und ihr Komplize laut Anklage versucht, den Darmstädter Straßenstrich unter ihre Kontrolle zu bringen. Zunächst mit Erfolg, bis die Sache dann auch der Polizei auffiel.
Die dort tätigen "freiberuflichen Frauen" hätten pro Nacht 50 Euro "Standgebühr" an das Paar zahlen und sich an dessen strenge Regeln halten müssen, ergaben die Ermittlungen. Rollte der Rubel nicht, setzte es brutale Schläge. Weshalb die Frauen es vorzogen, zu zahlen und zu schweigen.
Das Duo soll ferner junge Frauen aus Bulgarien unter Vorspiegelung "attraktiver Jobs" nach Deutschland gelockt und dann zur Straßenprostitution gezwungen haben. Sie sollen diese Prostituierten genötigt haben, nahezu ihre gesamten Tageseinnahmen an sie abzugeben, auch bei Eis und Schnee die ganze Nacht durchzuarbeiten und Geschlechtsverkehr ohne Kondom auszuüben. Seine Regeln habe das Paar engmaschig überwacht. Aber damit immer noch nicht genug, heißt es in der Anklage. Das Zuhälterduo beschäftigte nicht nur eine Schwangere auf dem Straßenstrich, sondern bot auch "Kollegen" in ganz Deutschland Frauen aus Bulgarien zum weiteren Einsatz an. So wurde, heißt es in der Anklage, eine 18-jährige Bulgarin für 800 Euro an einen Zuhälter in Berlin "verkauft".
http://www.fnp.de/rhein-main/Anklage-Zw ... ,1037705,1#__
Landgericht Darmstadt
Anklage: Zwangsprostitution und Missbrauch Minderjähriger
Ein Pärchen ist der Zuhälterei und des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger angeklagt worden. Die Opfer waren angeblich junge Frauen aus Osteuropa.
Der 37-Jährige und seine 34-jährige Lebensgefährtin haben ihren Wohnsitz in Offenbach, sie sollen aber auch in Langen und Neu-Isenburg Wohnungen für Prostituierte gehabt haben. Vor der 1. Großen Strafkammer am Landgericht Darmstadt wird am 23. September gegen sie ein Verfahren wegen Zuhälterei und sexuellem Missbrauchs Minderjähriger eröffnet. Das Gericht rechnet nicht damit, das Verfahren vor Ende November abschließen zu können. Außer dem Paar sollen an den schweren Straftaten, so die Staatsanwaltschaft, noch zwei weitere Angeklagte beteiligt sein. Gegen sie wird zwar derzeit noch ermittelt, aber sie sind gegenwärtig für die deutsche Justiz nicht zu fassen.
Der Vorwurf gegen die Angeklagten wiegt schwer. Sie sollen in mindestens einer Wohnung in Offenbach junge Ausländerinnen aus Osteuropa eingesperrt und abkassiert haben. Eine 17-jährige Bulgarin berichtete den Ermittlern, sie sei von dem Paar zusammen mit anderen jungen Frauen auf den Strich geschickt worden. Alles Geld, das sie einnahmen, wurde von dem Paar einbehalten. Sie hätten die Wohnung nicht verlassen dürfen. Wenn sie nicht genug Geld angeschafft hätten, seien sie geschlagen worden und hätten nichts zu essen bekommen.
Um ihr erfolgreiches "Geschäfts-modell" noch auszubauen, haben die Frau und ihr Komplize laut Anklage versucht, den Darmstädter Straßenstrich unter ihre Kontrolle zu bringen. Zunächst mit Erfolg, bis die Sache dann auch der Polizei auffiel.
Die dort tätigen "freiberuflichen Frauen" hätten pro Nacht 50 Euro "Standgebühr" an das Paar zahlen und sich an dessen strenge Regeln halten müssen, ergaben die Ermittlungen. Rollte der Rubel nicht, setzte es brutale Schläge. Weshalb die Frauen es vorzogen, zu zahlen und zu schweigen.
Das Duo soll ferner junge Frauen aus Bulgarien unter Vorspiegelung "attraktiver Jobs" nach Deutschland gelockt und dann zur Straßenprostitution gezwungen haben. Sie sollen diese Prostituierten genötigt haben, nahezu ihre gesamten Tageseinnahmen an sie abzugeben, auch bei Eis und Schnee die ganze Nacht durchzuarbeiten und Geschlechtsverkehr ohne Kondom auszuüben. Seine Regeln habe das Paar engmaschig überwacht. Aber damit immer noch nicht genug, heißt es in der Anklage. Das Zuhälterduo beschäftigte nicht nur eine Schwangere auf dem Straßenstrich, sondern bot auch "Kollegen" in ganz Deutschland Frauen aus Bulgarien zum weiteren Einsatz an. So wurde, heißt es in der Anklage, eine 18-jährige Bulgarin für 800 Euro an einen Zuhälter in Berlin "verkauft".
http://www.fnp.de/rhein-main/Anklage-Zw ... ,1037705,1#__
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RE: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
Kein Beweis für Menschenhandel
„Das Gericht weiß nicht, was geschehen ist“, so fasste Richter Karl-Michael Walz am Donnerstagnachmittag sein Urteil zusammen. Fast zwei volle Verhandlungstage hatte die Beweisaufnahme vor dem Schöffengericht gedauert. Einer 32-jährigen Pforzheimerin und deren ehemaligen 23-jährigen Lebensgefährten waren schwerer Menschenhandel, Körperverletzung und ausbeuterische Zuhälterei vorgeworfen worden. Letztlich konnte das Urteil nur „Freispruch“ lauten, so Walz.
Während er diese Entscheidung ausführlich begründete, hörte der 23-jährige Angeklagte ihm mit ernstem Gesichtsausdruck aufmerksam zu. Seine ehemalige Partnerin lächelte immer wieder. Die Entstehung der Aussage der vermeintlich Geschädigten, einer jungen Polin, die mittlerweile in ihre Heimat zurückgekehrt ist, liege im Dunkeln und bleibe für die Prozessbeteiligten weiterhin mysteriös, so Walz. Dieser Umstand trage nicht zur Glaubwürdigkeit bei. Den Aussagen der Frau fehle es allerdings auch an Realkriterien, das hatten bereits die beiden Verteidiger in ihren Abschlussplädoyers bemängelt. So soll der Angeklagte die Frau bei ihrer Ankunft in Deutschland beispielsweise geschlagen haben. Wie, womit oder wohin, das habe sie nicht gesagt. Auch wenn die Aussagen des vermeintlichen Opfers glaubhaft gewesen wären, lägen keine objektiven Beweismittel vor, die eine eindeutige Interpretation zuließen. Ebenso wenig gebe es weitere glaubhafte Aussagen, die gegen die Angeklagten sprächen
http://www.pz-news.de/pforzheim_artikel ... 11706.html
„Das Gericht weiß nicht, was geschehen ist“, so fasste Richter Karl-Michael Walz am Donnerstagnachmittag sein Urteil zusammen. Fast zwei volle Verhandlungstage hatte die Beweisaufnahme vor dem Schöffengericht gedauert. Einer 32-jährigen Pforzheimerin und deren ehemaligen 23-jährigen Lebensgefährten waren schwerer Menschenhandel, Körperverletzung und ausbeuterische Zuhälterei vorgeworfen worden. Letztlich konnte das Urteil nur „Freispruch“ lauten, so Walz.
Während er diese Entscheidung ausführlich begründete, hörte der 23-jährige Angeklagte ihm mit ernstem Gesichtsausdruck aufmerksam zu. Seine ehemalige Partnerin lächelte immer wieder. Die Entstehung der Aussage der vermeintlich Geschädigten, einer jungen Polin, die mittlerweile in ihre Heimat zurückgekehrt ist, liege im Dunkeln und bleibe für die Prozessbeteiligten weiterhin mysteriös, so Walz. Dieser Umstand trage nicht zur Glaubwürdigkeit bei. Den Aussagen der Frau fehle es allerdings auch an Realkriterien, das hatten bereits die beiden Verteidiger in ihren Abschlussplädoyers bemängelt. So soll der Angeklagte die Frau bei ihrer Ankunft in Deutschland beispielsweise geschlagen haben. Wie, womit oder wohin, das habe sie nicht gesagt. Auch wenn die Aussagen des vermeintlichen Opfers glaubhaft gewesen wären, lägen keine objektiven Beweismittel vor, die eine eindeutige Interpretation zuließen. Ebenso wenig gebe es weitere glaubhafte Aussagen, die gegen die Angeklagten sprächen
http://www.pz-news.de/pforzheim_artikel ... 11706.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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22.9.2014
Bordell: Die Hälfte geht an die Betreiberin
25-Jährige "Spitzenkraft" hilft Gericht mit Liste.
Krefeld. Angebot und Nachfrage regeln auch im ältesten Gewerbe der Welt die Höhe des Verdienstes. Das wurde bei den Zeugenaussagen von Prostituierten vor der Wirtschaftskammer deutlich, die sich bisher auf der Suche nach verwertbaren Einnahmen einer Bordellbetreiberin schwer getan hatte. Die 57-jährige Krefelderin wird beschuldigt, zwischen 2006 und 2012 Einkommens-, Umsatz- und Gewerbesteuer in Höhe von 300.000 Euro hinterzogen zu haben.
Am Monatsanfang hätten die Freier mehr Geld, berichteten die Zeuginnen. Dann kämen bis zu 15 Kunden täglich pro Frau. Es gebe halt gute und schlechte Zeiten, sagte eine 53-Jährige, die ihre Einkünfte als Reinigungskraft regelmäßig um durchschnittlich 2000 Euro aufbessert. Eine 37-jährige Friseurin bezifferte ihren Zuverdienst eher auf die Hälfte und begründete das mit nötigen Auszeiten. "Im Vergleich zum Verdienst als Friseurin hat sich das aber gelohnt."
25-Jährige sagt aus, jeden Monat 5000 Euro verdient zu haben
Eine 25-Jährige sagte aus, jeden Monat durchschnittlich 5000 Euro verdient zu haben. Sie gehörte laut Aussage einer Kollegin zu den Top-Verdienerinnen: "Sie hatte es einfach drauf." Sie übergab dem Gericht eine Namensliste von 16 Kolleginnen, die im Anklagezeitraum in zwei Mietwohnungen an der Seidenstraße gearbeitet haben sollen.
Die Frauen gaben die "in der Branche übliche" Hälfte ihrer Einnahmen an die Bordellbetreiberin ab, die dafür Räume, Getränke und Hygienemittel bereitstellte, für Werbung und Telefondienst sorgte. Dank der Zeuginnen stehen dem Gericht nun verwertbare Daten zur Verfügung, um die Steuern für die Betreiberin hochzurechnen.
Da das Bordell täglich zwischen 9 und 22 Uhr geöffnet war und durchschnittlich drei bis vier Frauen ihre Dienste angeboten haben, dürfte das Gericht der Angeklagten eine andere Rechnung aufmachen als die 2000 Euro netto, die ihr angeblich monatlich geblieben sind. Fortsetzung am 2. Oktober.
http://www.wz-newsline.de/lokales/krefe ... -1.1748558
Bordell: Die Hälfte geht an die Betreiberin
25-Jährige "Spitzenkraft" hilft Gericht mit Liste.
Krefeld. Angebot und Nachfrage regeln auch im ältesten Gewerbe der Welt die Höhe des Verdienstes. Das wurde bei den Zeugenaussagen von Prostituierten vor der Wirtschaftskammer deutlich, die sich bisher auf der Suche nach verwertbaren Einnahmen einer Bordellbetreiberin schwer getan hatte. Die 57-jährige Krefelderin wird beschuldigt, zwischen 2006 und 2012 Einkommens-, Umsatz- und Gewerbesteuer in Höhe von 300.000 Euro hinterzogen zu haben.
Am Monatsanfang hätten die Freier mehr Geld, berichteten die Zeuginnen. Dann kämen bis zu 15 Kunden täglich pro Frau. Es gebe halt gute und schlechte Zeiten, sagte eine 53-Jährige, die ihre Einkünfte als Reinigungskraft regelmäßig um durchschnittlich 2000 Euro aufbessert. Eine 37-jährige Friseurin bezifferte ihren Zuverdienst eher auf die Hälfte und begründete das mit nötigen Auszeiten. "Im Vergleich zum Verdienst als Friseurin hat sich das aber gelohnt."
25-Jährige sagt aus, jeden Monat 5000 Euro verdient zu haben
Eine 25-Jährige sagte aus, jeden Monat durchschnittlich 5000 Euro verdient zu haben. Sie gehörte laut Aussage einer Kollegin zu den Top-Verdienerinnen: "Sie hatte es einfach drauf." Sie übergab dem Gericht eine Namensliste von 16 Kolleginnen, die im Anklagezeitraum in zwei Mietwohnungen an der Seidenstraße gearbeitet haben sollen.
Die Frauen gaben die "in der Branche übliche" Hälfte ihrer Einnahmen an die Bordellbetreiberin ab, die dafür Räume, Getränke und Hygienemittel bereitstellte, für Werbung und Telefondienst sorgte. Dank der Zeuginnen stehen dem Gericht nun verwertbare Daten zur Verfügung, um die Steuern für die Betreiberin hochzurechnen.
Da das Bordell täglich zwischen 9 und 22 Uhr geöffnet war und durchschnittlich drei bis vier Frauen ihre Dienste angeboten haben, dürfte das Gericht der Angeklagten eine andere Rechnung aufmachen als die 2000 Euro netto, die ihr angeblich monatlich geblieben sind. Fortsetzung am 2. Oktober.
http://www.wz-newsline.de/lokales/krefe ... -1.1748558
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23.9.2014
Angeklagte zwingen Frauen zur Prostitution
Zuhälterei mit "Voodoo-Zauber"
Sie sollen vier junge Nigerianerinnen mit "Voodoo"-Schwüren bedroht und damit zur Prostitution gezwungen haben. Deshalb stehen ein Mann und zwei Frauen vor Gericht.
Frankfurt: Sie ließen ihre Opfer "Voodoo"-Schwüre leisten und das reichte, um die jungen, naiven Frauen gefügig zu machen. Wegen ausbeuterischer Zuhälterei und Menschenhandel haben sich seit gestern zwei Frauen und ein Mann aus Nigeria vor dem Landgericht zu verantworten. Sie sollen in wechselseitiger Beteiligung vier junge Frauen aus ihrer Heimat in Empfang genommen und in verschiedenen Bordellen in ganz Hessen untergebracht haben. Die 26 Jahre alte Mitangeklagte soll dabei als "Madame" die Hauptrolle gespielt haben - der 29 Jahre alte Mann und die um ein Jahr jüngere Mitangeklagte gingen ihr je nach Bedarf zur Hand.
Zunächst jedoch hatten sich die zwischen 18 und 20 Jahre alten Opfer dem "Voodoo"-Schwur zu unterziehen. Sie wurden auf vollständigen Gehorsam und Unterwerfung "vereidigt". Sollten sie den Anweisungen der "Madame" nicht Folge leisten, hätte dies massive Konsequenzen: Eine "ewige Periode" und ein "rastloses Leben ohne Ruhe" seien dann programmiert. Obwohl es für diese Folgen keinerlei konkrete Beispiele gab, ließen sich die jungen Frauen einschüchtern. Vielleicht aber lag es auch an ihrer trostlosen Situation in dem übervölkerten Land, dass sie irgendwann einmal im Flugzeug Richtung Europa saßen.
Nach ihrer Ankunft auf Flughäfen in Frankreich und Italien wurde ihnen eröffnet, dass sie nun circa 70000 Euro Schulden (für den Transfer und die Unterkunft) hätten und dass dieser Betrag abzuarbeiten sei. Für ihre "Tätigkeit" in den Bordellen also bekamen sie erst einmal gar nichts. Für die Staatsanwaltschaft ist damit bereits der Tatbestand der ausbeuterischen Zuhälterei erfüllt. Gut zwei Jahre ging es nach dieser Masche, danach wurde die Polizei bei einer Überprüfung des Frankfurter Bordells auf eines der Opfer aufmerksam, das sich in einer Toilette eingeschlossen hatte. Die Frau sprach über die miserablen Bedingungen, unter denen sie zu arbeiten habe, und brachte die Sache ins Rollen. Anfang dieses Jahres wurden die Angeklagten festgenommen - in Düsseldorf, wo es auch eine "Zweigstelle" im Rotlichtviertel gab.
Eine der beiden Frauen hat mittlerweile ein Kind zur Welt gebracht. Deshalb kann die 26. Große Strafkammer mit ihrem Vorsitzenden Richter Jörn Immerschmitt nur jeweils wenige Stunden am Tag in dieser Sache verhandeln. Nach der Verlesung der Anklageschrift und kurzen Statements zur Persönlichkeit der Angeklagten war deshalb gestern auch schon Schluss. Einlassen zur Sache wollen sich die Angeklagten erst an einer der kommenden Verhandlungstage. Gleichwohl blieb die Aussage zur Person zumindest bei einer der beiden Frauen aufschlussreich. Sie erklärte, in jungen Jahren bereits das gleiche Schicksal erlitten zu haben wie jetzt die Frauen. Sie sei unter dem Eindruck der „Voodoo“-Flüche nach Russland gebracht und dort in ein Bordell gesteckt worden.
Die Strafkammer steht vor einer umfangreichen Beweisaufnahme. Neben den vier Opfern, die alle als Nebenklägerinnen zugelassen wurden, sollen auch zahlreiche andere Zeugen vernommen werden. Die Verhandlungstermine reichen bis in den November.
http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Zuh ... 75,1045592
Angeklagte zwingen Frauen zur Prostitution
Zuhälterei mit "Voodoo-Zauber"
Sie sollen vier junge Nigerianerinnen mit "Voodoo"-Schwüren bedroht und damit zur Prostitution gezwungen haben. Deshalb stehen ein Mann und zwei Frauen vor Gericht.
Frankfurt: Sie ließen ihre Opfer "Voodoo"-Schwüre leisten und das reichte, um die jungen, naiven Frauen gefügig zu machen. Wegen ausbeuterischer Zuhälterei und Menschenhandel haben sich seit gestern zwei Frauen und ein Mann aus Nigeria vor dem Landgericht zu verantworten. Sie sollen in wechselseitiger Beteiligung vier junge Frauen aus ihrer Heimat in Empfang genommen und in verschiedenen Bordellen in ganz Hessen untergebracht haben. Die 26 Jahre alte Mitangeklagte soll dabei als "Madame" die Hauptrolle gespielt haben - der 29 Jahre alte Mann und die um ein Jahr jüngere Mitangeklagte gingen ihr je nach Bedarf zur Hand.
Zunächst jedoch hatten sich die zwischen 18 und 20 Jahre alten Opfer dem "Voodoo"-Schwur zu unterziehen. Sie wurden auf vollständigen Gehorsam und Unterwerfung "vereidigt". Sollten sie den Anweisungen der "Madame" nicht Folge leisten, hätte dies massive Konsequenzen: Eine "ewige Periode" und ein "rastloses Leben ohne Ruhe" seien dann programmiert. Obwohl es für diese Folgen keinerlei konkrete Beispiele gab, ließen sich die jungen Frauen einschüchtern. Vielleicht aber lag es auch an ihrer trostlosen Situation in dem übervölkerten Land, dass sie irgendwann einmal im Flugzeug Richtung Europa saßen.
Nach ihrer Ankunft auf Flughäfen in Frankreich und Italien wurde ihnen eröffnet, dass sie nun circa 70000 Euro Schulden (für den Transfer und die Unterkunft) hätten und dass dieser Betrag abzuarbeiten sei. Für ihre "Tätigkeit" in den Bordellen also bekamen sie erst einmal gar nichts. Für die Staatsanwaltschaft ist damit bereits der Tatbestand der ausbeuterischen Zuhälterei erfüllt. Gut zwei Jahre ging es nach dieser Masche, danach wurde die Polizei bei einer Überprüfung des Frankfurter Bordells auf eines der Opfer aufmerksam, das sich in einer Toilette eingeschlossen hatte. Die Frau sprach über die miserablen Bedingungen, unter denen sie zu arbeiten habe, und brachte die Sache ins Rollen. Anfang dieses Jahres wurden die Angeklagten festgenommen - in Düsseldorf, wo es auch eine "Zweigstelle" im Rotlichtviertel gab.
Eine der beiden Frauen hat mittlerweile ein Kind zur Welt gebracht. Deshalb kann die 26. Große Strafkammer mit ihrem Vorsitzenden Richter Jörn Immerschmitt nur jeweils wenige Stunden am Tag in dieser Sache verhandeln. Nach der Verlesung der Anklageschrift und kurzen Statements zur Persönlichkeit der Angeklagten war deshalb gestern auch schon Schluss. Einlassen zur Sache wollen sich die Angeklagten erst an einer der kommenden Verhandlungstage. Gleichwohl blieb die Aussage zur Person zumindest bei einer der beiden Frauen aufschlussreich. Sie erklärte, in jungen Jahren bereits das gleiche Schicksal erlitten zu haben wie jetzt die Frauen. Sie sei unter dem Eindruck der „Voodoo“-Flüche nach Russland gebracht und dort in ein Bordell gesteckt worden.
Die Strafkammer steht vor einer umfangreichen Beweisaufnahme. Neben den vier Opfern, die alle als Nebenklägerinnen zugelassen wurden, sollen auch zahlreiche andere Zeugen vernommen werden. Die Verhandlungstermine reichen bis in den November.
http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Zuh ... 75,1045592
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RE: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
KOMMENTAR
Niederlassungsfreiheit für Sexarbeitende ... Teil 1
24.09.2014 11:25
Sehr geehrter Herr Gerhart,
das von Ihnen beschriebene Szenario ist nicht neu. Der Weser-Kurier z.B. berichtet: Prostitution mit Zauber erzwungen - Nigerianerin legt Geständnis ab, 3. O k t. 1 9 9 7, WESER-KURIER, Seite 5
WAS TUN?
Ich schlage vor, dass Sexarbeitenden (Transsexuelle, Männer, Frauen ... ) die Niederlassungsfreiheit als Dienstleistende eingeräumt wird, egal aus welchem Land sie stammen.
 Die deutschen Auslandsvertretungen sollten entsprechende Visa für Drittstaatenangehörige ausstellen. Interessierte Menschen, die so eine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen erreichen wollen, wären nicht mehr auf die Dienste Dritter angewiesen, die ihre prekäre Lage ausnutzen und Wucher betreiben, der Schuldsklaverei zur Folge hat. Der Gang zur deutschen Botschaft würde dem ein Ende bereiten. Leider wurde diese Option nicht in Erwägung gezogen. Der Deutsche Gesetzgeber, und als dessen Souverän die Wählenden, haben eine mögliche Option schon 1997, wahrscheinlich schon früher verpasst.
Niederlassungsfreiheit ... Teil 2
Viele Vorteile für alle Seiten
- Der (organisierten ?) Kriminalität würde der Boden entzogen
- Menschen hätten die Chance aus eigener Kraft für eine bessere Existenz zu sorgen
- sie würden einen Beitrag zum deutschen Bruttoinlandsprodukt leisten und durch Zahlung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen deren Finanzausstattung verbessern
- sie würden geschützt und anerkannt ihrer Berufstätigkeit als Sexarbeitende nachgehen können, eine Tätigkeit die grundrechtlichen Schutz des Artikels 12 GG unterliegt, wie das Bundesverfassungsgericht 2009 urteilte
Ihre besorgte Frage nach Zwang, lasse ich Helon Habila, Nigeria, beantworten:
"Im ganzen Land gab es Razzien in den Bordellen, bei denen Wohlfahrtsorganisationen mit der Polizei Hand in Hand arbeiteten, um unschuldige Mädchen vor ihrem schrecklichen Schicksal zu bewahren, aber, ha, nicht alle wollten gerettet oder rehabilitiert werden. sie wollten einfach nur Prostituierte sein! Haha. ..." Helon Habila - Öl auf Wasser, Heidelberg 2012
p.s.
Vielen Dank an Dich Nina777 und an die anderen wie frances, die dazu Beitragen, die Berichterstattung gegen die Hurenbewegung und die Sexarbeitenden in diesem Forum zu dokumentieren.
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RE: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
Nachtrag zum Thema, erst jetzt bei Recherche zum Thema gefunden. Mehr dazu bei anderer Gelegenheit in Lokalnachrichten: Bremen
Menschenhandel Gefängnisstrafe für bulgarische Familie
In einem Prozess wegen schweren Menschenhandels und Zuhälterei hat das Bremer Landgericht drei der vier Angeklagten zu Haftstrafen zwischen vier und zwei Jahren verurteilt. Die Richter setzten die Zwei-Jahres-Strafe zur Bewährung aus. Gegen den vierten Angeklagten wurde das Verfahren eingestellt.
36 Tage lang hatte das Gericht gegen einen 53 Jahre alten Mann aus Bulgarien, seine gleichaltrige Ehefrau und deren 26-jährige Tochter verhandelt. Die Staatsanwaltschaft hatte ihnen vorgeworfen, acht junge Frauen aus ihrer früheren Nachbarschaft in Bulgarien nach Bremen geholt und sie hier zur Prostitution gezwungen zu haben.
Einige der Opfer sind mit den Verurteilten verwandt. Die Frauen sind Roma und stammen aus ärmlichsten Verhältnissen. Der versprochene Lohn wurde ihnen nie ausgezahlt. Um sie zu überwachen, hatten die Angeklagten ein Kontroll- und Bedrohungssystem aufgebaut. Gegen einen mitangeklagten 69-jährigen Deutschen, dem Beihilfe zu diesen Taten vorgeworfen wurde, stellte das Landgericht das Verfahren ein.
http://www.radiobremen.de/nachrichten/g ... en100.html
Radio Bremen
21. Februar 2014, 18:26 Uhr
Radio Bremen
21. Februar 2014, 18:26 Uhr
Menschenhandel Gefängnisstrafe für bulgarische Familie
In einem Prozess wegen schweren Menschenhandels und Zuhälterei hat das Bremer Landgericht drei der vier Angeklagten zu Haftstrafen zwischen vier und zwei Jahren verurteilt. Die Richter setzten die Zwei-Jahres-Strafe zur Bewährung aus. Gegen den vierten Angeklagten wurde das Verfahren eingestellt.
36 Tage lang hatte das Gericht gegen einen 53 Jahre alten Mann aus Bulgarien, seine gleichaltrige Ehefrau und deren 26-jährige Tochter verhandelt. Die Staatsanwaltschaft hatte ihnen vorgeworfen, acht junge Frauen aus ihrer früheren Nachbarschaft in Bulgarien nach Bremen geholt und sie hier zur Prostitution gezwungen zu haben.
Einige der Opfer sind mit den Verurteilten verwandt. Die Frauen sind Roma und stammen aus ärmlichsten Verhältnissen. Der versprochene Lohn wurde ihnen nie ausgezahlt. Um sie zu überwachen, hatten die Angeklagten ein Kontroll- und Bedrohungssystem aufgebaut. Gegen einen mitangeklagten 69-jährigen Deutschen, dem Beihilfe zu diesen Taten vorgeworfen wurde, stellte das Landgericht das Verfahren ein.
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25.9.2014
Opfer blieben fünf Euro täglich
Prozess gegen Menschenhändler aus Löhne vor dem Schöffengericht
Löhne/Herford Prozesse wegen Menschenhandels sind selten geworden: Zuhälter schweigen meist, die zur Prostitution gezwungenen Frauen sind oft eingeschüchtert und die veränderte Gesetzeslage erschwert nach Ermittlerangaben oft den Nachweis der Taten.
Wegen Menschenhandels, Zuhälterei und Körperverletzung musste sich aktuell nun aber ein 28-Jähriger aus Löhne vor dem Herforder Schöffengericht verantworten. Ein ungewöhnlicher Fall mit einem geständigen Zuhälter, der sogar von einem Löhner Bordellbesitzer ins Rollen gebracht worden war: Der hatte, als der 28-Jährige im November 2013 vor seinem Club randalierte, die Polizei gerufen.
Dabei stießen die Beamten auch auf das 22-jährige Opfer, das noch heute von Nadeschda, der Hilfsorganisation für Opfer von Menschenhandel, unterstützt wird: "Er hat mich zur Prostitution gezwungen", berichtete das Opfer im Zeugenstand. "Er hat damit gedroht, mich an Leute zu verkaufen, die mir Drogen geben und dass er meinem Kind etwas antut", so die Mutter eines kleinen Mädchens, die sich mit dem Angeklagten ein besseres Leben in Deutschland erhofft hatte. "Er hatte mir erzählt, er sei geschieden. Wir haben uns über Facebook kennengelernt, ich habe ihn zuerst kontaktiert", berichtete die Frau, die von Opferanwältin Sabine Blöbaum vertreten wurde.
In Deutschland angekommen änderte sich aber das Gebaren: Zunächst wurde das Opfer von seinem Peiniger gezwungen, in einem Bordell in Osnabrück anzuschaffen. "Der Chef merkte, dass ich dort nicht arbeiten wollte und hat mich nach drei Tagen heimgeschickt. Ich sollte wieder nach Bulgarien fahren." Sie habe aber zu viel Angst gehabt und sei zu dem Täter zurückgekehrt.
Umgehend brachte der 28-Jährige sie in ein Löhner Bordell in dem sie rund drei Wochen lang anschaffen musste - der Angeklagte lebte mit ihr sogar auf dem Zimmer. Bis auf fünf Euro täglich für Zigaretten nahm er der 22-Jährigen alle Einnahmen weg, so die Anklage der Staatsanwaltschaft Bielefeld, die vom Opfer bestätigt wurde.
Schließlich kam es zum Streit, weil die 22-Jährige angeblich nicht genug Freier und damit zu wenig Geld verdient hatte. Nachdem er sie zuvor geschlagen hatte, kam der 28-Jährige schließlich drei Tage später mit zwei Verwandten in den Club. "Er war betrunken und schrie, wollte mich in eine anderes Bordell bringen", berichtet das Opfer.
Dann reichte es dem Bordellbesitzer und er schmiss den Angeklagten raus. "Das ist nicht deine Sache, das ist mein Mädchen und ich mach mit ihr was ich will", schrie der Angeklagte nach Angaben des Opfers. Er habe dann gegen die Scheiben und die Tür geschlagen.
Schließlich rief der Clubbesitzer die Polizei - die nun neben dem betrunkenen Zuhälter auch auf sein Opfer stieß und die Ermittlungen einleitete.
Bereits zu Anfang des Prozesses hatte der 28-Jährige die Anklagevorwürfe weitgehend eingeräumt. "Das ist ungewöhnlich", stellte die Staatsanwältin fest, die sonst regelmäßig auf Schweigen bei den Angeklagten trifft.
Das Geständnis bewahrte den Familienvater, der bisher wegen Körperverletzung und Alkohol im Straßenverkehr aufgefallen war, aber auch vor einer Haftstrafe. Sowohl Anklage als auch Verteidigung hatten eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und acht Monaten gefordert - ausgesetzt zur Bewährung. Diesen Anträgen folgte auch das Gericht und setzte neben der Haftzeit die Bewährungsdauer auf drei Jahre fest. Außerdem muss der Mann 100 Sozialstunden ableisten
http://www.nw-news.de/owl/kreis_herford ... glich.html
Opfer blieben fünf Euro täglich
Prozess gegen Menschenhändler aus Löhne vor dem Schöffengericht
Löhne/Herford Prozesse wegen Menschenhandels sind selten geworden: Zuhälter schweigen meist, die zur Prostitution gezwungenen Frauen sind oft eingeschüchtert und die veränderte Gesetzeslage erschwert nach Ermittlerangaben oft den Nachweis der Taten.
Wegen Menschenhandels, Zuhälterei und Körperverletzung musste sich aktuell nun aber ein 28-Jähriger aus Löhne vor dem Herforder Schöffengericht verantworten. Ein ungewöhnlicher Fall mit einem geständigen Zuhälter, der sogar von einem Löhner Bordellbesitzer ins Rollen gebracht worden war: Der hatte, als der 28-Jährige im November 2013 vor seinem Club randalierte, die Polizei gerufen.
Dabei stießen die Beamten auch auf das 22-jährige Opfer, das noch heute von Nadeschda, der Hilfsorganisation für Opfer von Menschenhandel, unterstützt wird: "Er hat mich zur Prostitution gezwungen", berichtete das Opfer im Zeugenstand. "Er hat damit gedroht, mich an Leute zu verkaufen, die mir Drogen geben und dass er meinem Kind etwas antut", so die Mutter eines kleinen Mädchens, die sich mit dem Angeklagten ein besseres Leben in Deutschland erhofft hatte. "Er hatte mir erzählt, er sei geschieden. Wir haben uns über Facebook kennengelernt, ich habe ihn zuerst kontaktiert", berichtete die Frau, die von Opferanwältin Sabine Blöbaum vertreten wurde.
In Deutschland angekommen änderte sich aber das Gebaren: Zunächst wurde das Opfer von seinem Peiniger gezwungen, in einem Bordell in Osnabrück anzuschaffen. "Der Chef merkte, dass ich dort nicht arbeiten wollte und hat mich nach drei Tagen heimgeschickt. Ich sollte wieder nach Bulgarien fahren." Sie habe aber zu viel Angst gehabt und sei zu dem Täter zurückgekehrt.
Umgehend brachte der 28-Jährige sie in ein Löhner Bordell in dem sie rund drei Wochen lang anschaffen musste - der Angeklagte lebte mit ihr sogar auf dem Zimmer. Bis auf fünf Euro täglich für Zigaretten nahm er der 22-Jährigen alle Einnahmen weg, so die Anklage der Staatsanwaltschaft Bielefeld, die vom Opfer bestätigt wurde.
Schließlich kam es zum Streit, weil die 22-Jährige angeblich nicht genug Freier und damit zu wenig Geld verdient hatte. Nachdem er sie zuvor geschlagen hatte, kam der 28-Jährige schließlich drei Tage später mit zwei Verwandten in den Club. "Er war betrunken und schrie, wollte mich in eine anderes Bordell bringen", berichtet das Opfer.
Dann reichte es dem Bordellbesitzer und er schmiss den Angeklagten raus. "Das ist nicht deine Sache, das ist mein Mädchen und ich mach mit ihr was ich will", schrie der Angeklagte nach Angaben des Opfers. Er habe dann gegen die Scheiben und die Tür geschlagen.
Schließlich rief der Clubbesitzer die Polizei - die nun neben dem betrunkenen Zuhälter auch auf sein Opfer stieß und die Ermittlungen einleitete.
Bereits zu Anfang des Prozesses hatte der 28-Jährige die Anklagevorwürfe weitgehend eingeräumt. "Das ist ungewöhnlich", stellte die Staatsanwältin fest, die sonst regelmäßig auf Schweigen bei den Angeklagten trifft.
Das Geständnis bewahrte den Familienvater, der bisher wegen Körperverletzung und Alkohol im Straßenverkehr aufgefallen war, aber auch vor einer Haftstrafe. Sowohl Anklage als auch Verteidigung hatten eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und acht Monaten gefordert - ausgesetzt zur Bewährung. Diesen Anträgen folgte auch das Gericht und setzte neben der Haftzeit die Bewährungsdauer auf drei Jahre fest. Außerdem muss der Mann 100 Sozialstunden ableisten
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25.09.2014
Beamter wollte Gratis-Sex
Polizist soll Prostituierte erpresst haben
Stuttgart - Alarm: Am 13. November 2013 geht um 22.32 Uhr ein Notruf bei der Polizei ein. Ein Polizeibeamter soll in der Altstadt hinterlistig überfallen, in ein Haus gezerrt und brutal zusammengeschlagen worden sein. Das Führungs- und Lagezentrum schickt mehrere Streifenwagen zur Weberstraße ins Leonhardsviertel. Als die Streife eines Polizeioberkommissars dort ankommt, sitzt ein junger Mann in Zivil in einem anderen Einsatzfahrzeug. Der Beamte blutet aus einer Platzwunde am Kopf.
"Als ich die Geschichte des Kollegen gehört habe, sagte ich zu ihm: Mensch, halt lieber die Klappe, Junge", so der Polizeioberkommissar als Zeuge vor dem Amtsgericht. Denn die Story des Kollegen, er sei von zwei Männern ins Haus gezerrt und verprügelt worden, sei ihm komisch, ja unglaubhaft vorgekommen, so der Zeuge. Die Version der Prostituierten sei plausibler gewesen.
Seit Mittwoch muss sich der Polizeiobermeister, der von den besagten zwei Männern überfallen worden sein will, vor dem Amtsgericht wegen Erpressung und Bestechlichkeit verantworten. Der 23-Jährige schweigt zu den schweren Vorwürfen. Laut Anklage soll er an einem späten Abend im August vorigen Jahres an der Weberstraße Kontakt zu einer Dirne aufgenommen und von ihr Gratis-Sex gefordert haben. Es sei zum Streit gekommen, weil er die Liebesdienerin zwei Monate zuvor nach einem Einsatz wegen unerlaubter Prostitution angezeigt hatte. Die Frau musste daraufhin 1800 Euro Strafe bezahlen. Weil sie Angst vor weiteren Anzeigen gehabt habe, sei es zum unentgeltlichen Geschlechtsverkehr gekommen.
Im Oktober 2013 soll der junge Beamte erneut privat in der Altstadt unterwegs gewesen sein. Er habe einer anderen Dirne angeboten, sie regelmäßig vor anstehenden Polizeikontrollen zu warnen - gegen Sex. Die Hure lehnte ab.
Und dann der 13. November 2013. Der Polizeimeister, seit 2012 bei der Einsatzhundertschaft Stuttgart tätig und seit Mai dieses Jahres suspendiert, kommt laut Anklage mit einer Prostituierten ins Bordell an der Weberstraße. Kurze Zeit später schreit die Frau um Hilfe, der Wirtschafter eilt ins Untergeschoss und haut dem mutmaßlichen Freier mit einem Schlagstock auf den Kopf, weil der Mann ihn angegriffen haben soll. Die Frau sagt aus, sie habe 30 Euro Dirnenlohn verlangt, der Mann habe aber gegen Vorlage seines Dienstausweises Sex umsonst verlangt und sei rabiat geworden.
"Ich hatte von anderen Mädchen schon vorher gehört, dass da ein Polizist Gratis-Sex will", so der Wirtschafter. Er habe das aber nicht geglaubt, weil es das "bei der deutschen Polizei doch nicht gebe".
Das Schöffengericht wird den Prozess am nächsten Mittwoch fortsetzen - in der Hoffnung, dass wenigstens die Dirne vom 13. November als Hauptzeugin auftaucht.
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/i ... 933d0.html
Beamter wollte Gratis-Sex
Polizist soll Prostituierte erpresst haben
Stuttgart - Alarm: Am 13. November 2013 geht um 22.32 Uhr ein Notruf bei der Polizei ein. Ein Polizeibeamter soll in der Altstadt hinterlistig überfallen, in ein Haus gezerrt und brutal zusammengeschlagen worden sein. Das Führungs- und Lagezentrum schickt mehrere Streifenwagen zur Weberstraße ins Leonhardsviertel. Als die Streife eines Polizeioberkommissars dort ankommt, sitzt ein junger Mann in Zivil in einem anderen Einsatzfahrzeug. Der Beamte blutet aus einer Platzwunde am Kopf.
"Als ich die Geschichte des Kollegen gehört habe, sagte ich zu ihm: Mensch, halt lieber die Klappe, Junge", so der Polizeioberkommissar als Zeuge vor dem Amtsgericht. Denn die Story des Kollegen, er sei von zwei Männern ins Haus gezerrt und verprügelt worden, sei ihm komisch, ja unglaubhaft vorgekommen, so der Zeuge. Die Version der Prostituierten sei plausibler gewesen.
Seit Mittwoch muss sich der Polizeiobermeister, der von den besagten zwei Männern überfallen worden sein will, vor dem Amtsgericht wegen Erpressung und Bestechlichkeit verantworten. Der 23-Jährige schweigt zu den schweren Vorwürfen. Laut Anklage soll er an einem späten Abend im August vorigen Jahres an der Weberstraße Kontakt zu einer Dirne aufgenommen und von ihr Gratis-Sex gefordert haben. Es sei zum Streit gekommen, weil er die Liebesdienerin zwei Monate zuvor nach einem Einsatz wegen unerlaubter Prostitution angezeigt hatte. Die Frau musste daraufhin 1800 Euro Strafe bezahlen. Weil sie Angst vor weiteren Anzeigen gehabt habe, sei es zum unentgeltlichen Geschlechtsverkehr gekommen.
Im Oktober 2013 soll der junge Beamte erneut privat in der Altstadt unterwegs gewesen sein. Er habe einer anderen Dirne angeboten, sie regelmäßig vor anstehenden Polizeikontrollen zu warnen - gegen Sex. Die Hure lehnte ab.
Und dann der 13. November 2013. Der Polizeimeister, seit 2012 bei der Einsatzhundertschaft Stuttgart tätig und seit Mai dieses Jahres suspendiert, kommt laut Anklage mit einer Prostituierten ins Bordell an der Weberstraße. Kurze Zeit später schreit die Frau um Hilfe, der Wirtschafter eilt ins Untergeschoss und haut dem mutmaßlichen Freier mit einem Schlagstock auf den Kopf, weil der Mann ihn angegriffen haben soll. Die Frau sagt aus, sie habe 30 Euro Dirnenlohn verlangt, der Mann habe aber gegen Vorlage seines Dienstausweises Sex umsonst verlangt und sei rabiat geworden.
"Ich hatte von anderen Mädchen schon vorher gehört, dass da ein Polizist Gratis-Sex will", so der Wirtschafter. Er habe das aber nicht geglaubt, weil es das "bei der deutschen Polizei doch nicht gebe".
Das Schöffengericht wird den Prozess am nächsten Mittwoch fortsetzen - in der Hoffnung, dass wenigstens die Dirne vom 13. November als Hauptzeugin auftaucht.
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I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.