Lokalnachrichten: MÜNCHEN & BAYERN
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München
Laut SZ wird auch in München umfangreichere Kontrollen gefordert. Dabei sind die "Besonderen" Münchener-Verhältnisse schon jetzt extrem und werden einfach per Macht durchgesetzt.
Gruß Jupiter
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/pro ... -1.1750673
Mehr als 2700 Prostituierte arbeiten in München, Tendenz steigend. Viele von ihnen kommen aus Osteuropa und werden von ihren Zuhältern ausgebeutet. Auch Menschenhandel wird zunehmend zum Problem - nun will die Polizei härter durchgreifen.
Von Florian Fuchs
Die Zahl der Prostituierten in München nimmt immer mehr zu, die große Mehrheit der anschaffenden Frauen kommt dabei inzwischen aus Osteuropa. Um Straftaten wie Menschenhandel oder Zwangsprostitution vorzubeugen, fordert die Münchner Polizei deshalb schärfere Gesetze. Regelungen wie eine gewerberechtliche Überwachung von Bordellen, wie sie gerade im Zuge der Überarbeitung des Prostitutionsgesetzes aus dem Jahr 2002 auf Bundesebene diskutiert werden, gehen dem Präsidium aber nicht weit genug. Die Münchner Ermittler verlangen unter anderem, dass das Mindestalter von Prostituierten von 18 Jahren auf 21 Jahre angehoben wird. Außerdem sollen Bordellbetreiber Prostituierten keine Anweisungen mehr geben dürfen.
Nach bisher unveröffentlichten Zahlen des Präsidiums gibt es in München 178 Betriebe, in denen Prostitution angeboten wird - also Bordelle, Laufhäuser oder auch SM-Studios - und neun sogenannte Anbahnungszonen. Die größten Rotlichtbezirke befinden sich beim Euro-Industriepark und am Stahlgruberring.
Im Jahr 2012 zählten die Ermittler vom zuständigen Kommissariat 35 insgesamt 2760 Prostituierte. Das sind mehr als doppelt so viele wie noch vor zehn Jahren. "Und das sind nur die erfassten Frauen, wie hoch die Dunkelziffer ist, wissen wir nicht", sagt Sprecher Werner Kraus. Nur 21 Prozent der Prostituierten sind heute Deutsche, vor zehn waren es noch etwa 75 Prozent.
Gesetz verbesserte Position von Zuhältern
Die Münchner Polizei betont, dass es in der Stadt im Vergleich zu anderen Großstädten wie Berlin oder Hamburg wenig Kriminalität im Rotlichtmilieu gibt. Trotzdem seien die Auswirkungen des Prostitutionsgesetzes aus dem Jahr 2002 problematisch.
Die rot-grüne Bundesregierung setzte damals durch, dass Prostitution juristisch nicht mehr als sittenwidrig galt: Die Frauen in Bordellen und auf dem Strich dürfen sich seitdem sozialversichern, sie bekommen Arbeitsverträge und können ihren Lohn einklagen.
Was den Schutz der Prostituierten erhöhen und den Ausstieg aus dem Gewerbe erleichtern sollte, hat nach Ansicht zahlreicher Experten aber vor allem die Position von Zuhältern gestärkt. Durften etwa Bordellbetreiber früher Prostituierten überhaupt keine Vorschriften machen, haben sie nun ein eingeschränktes Weisungsrecht - zum Beispiel bei Arbeitszeiten oder Preisen.
"Prostituierte können mehr ausgebeutet werden, weil der Nachweis der Ausbeutung für die Ermittler viel problematischer ist", klagt Kraus. Weil die Polizei früher auch mehr Befugnisse zu Kontrollen von Betrieben hatte, seien nun Nachforschungen bei Verdacht auf Menschenhandel und Zwangsprostitution schwieriger.
Probleme mit Menschenhandel
Das auf Bundesebene diskutierte Gesetz sieht nun strengere Kontrollen für Bordelle und schärfere Strafen für Menschenhandel vor. Die Gewerbeaufsicht soll künftig Prostitutionsbetriebe genehmigen und einen positiven Bescheid auch davon abhängig machen, dass nicht gegen die Interessen der Prostituierten verstoßen wird.
Das Münchner Präsidium fordert darüber hinaus, das Direktionsrecht von Bordellbetreibern wieder einzuschränken. Um angesichts der Menge an Frauen, die aus Osteuropa kommen und in München auf den Strich gehen, Menschenhandel und Zwangsprostitution wirksamer zu unterbinden, soll das Mindestalter für Prostituierte 21 Jahre betragen. "In diesem Alter sind die Frauen wesentlich reifer und lassen sich nicht so leicht von Versprechungen in die Prostitution locken", sagt Kraus.
Zudem wünschen sich die Ermittler mehr Befugnisse bei der Telefonüberwachung. Die jüngsten Zahlen zu der Problematik stammen aus dem Jahr 2011, damals zählten die Ermittler in München zwölf abgeschlossene Fälle von Menschenhandel und vier von illegaler Zuhälterei. Bundesweit geht der Trend laut Polizei dahin, Frauen in kurzen Abständen von Bordell zu Bordell und Stadt zu Stadt zu schicken. So seien Zwang und Menschenhandel noch schwerer nachzuweisen.
Gruß Jupiter
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/pro ... -1.1750673
Mehr als 2700 Prostituierte arbeiten in München, Tendenz steigend. Viele von ihnen kommen aus Osteuropa und werden von ihren Zuhältern ausgebeutet. Auch Menschenhandel wird zunehmend zum Problem - nun will die Polizei härter durchgreifen.
Von Florian Fuchs
Die Zahl der Prostituierten in München nimmt immer mehr zu, die große Mehrheit der anschaffenden Frauen kommt dabei inzwischen aus Osteuropa. Um Straftaten wie Menschenhandel oder Zwangsprostitution vorzubeugen, fordert die Münchner Polizei deshalb schärfere Gesetze. Regelungen wie eine gewerberechtliche Überwachung von Bordellen, wie sie gerade im Zuge der Überarbeitung des Prostitutionsgesetzes aus dem Jahr 2002 auf Bundesebene diskutiert werden, gehen dem Präsidium aber nicht weit genug. Die Münchner Ermittler verlangen unter anderem, dass das Mindestalter von Prostituierten von 18 Jahren auf 21 Jahre angehoben wird. Außerdem sollen Bordellbetreiber Prostituierten keine Anweisungen mehr geben dürfen.
Nach bisher unveröffentlichten Zahlen des Präsidiums gibt es in München 178 Betriebe, in denen Prostitution angeboten wird - also Bordelle, Laufhäuser oder auch SM-Studios - und neun sogenannte Anbahnungszonen. Die größten Rotlichtbezirke befinden sich beim Euro-Industriepark und am Stahlgruberring.
Im Jahr 2012 zählten die Ermittler vom zuständigen Kommissariat 35 insgesamt 2760 Prostituierte. Das sind mehr als doppelt so viele wie noch vor zehn Jahren. "Und das sind nur die erfassten Frauen, wie hoch die Dunkelziffer ist, wissen wir nicht", sagt Sprecher Werner Kraus. Nur 21 Prozent der Prostituierten sind heute Deutsche, vor zehn waren es noch etwa 75 Prozent.
Gesetz verbesserte Position von Zuhältern
Die Münchner Polizei betont, dass es in der Stadt im Vergleich zu anderen Großstädten wie Berlin oder Hamburg wenig Kriminalität im Rotlichtmilieu gibt. Trotzdem seien die Auswirkungen des Prostitutionsgesetzes aus dem Jahr 2002 problematisch.
Die rot-grüne Bundesregierung setzte damals durch, dass Prostitution juristisch nicht mehr als sittenwidrig galt: Die Frauen in Bordellen und auf dem Strich dürfen sich seitdem sozialversichern, sie bekommen Arbeitsverträge und können ihren Lohn einklagen.
Was den Schutz der Prostituierten erhöhen und den Ausstieg aus dem Gewerbe erleichtern sollte, hat nach Ansicht zahlreicher Experten aber vor allem die Position von Zuhältern gestärkt. Durften etwa Bordellbetreiber früher Prostituierten überhaupt keine Vorschriften machen, haben sie nun ein eingeschränktes Weisungsrecht - zum Beispiel bei Arbeitszeiten oder Preisen.
"Prostituierte können mehr ausgebeutet werden, weil der Nachweis der Ausbeutung für die Ermittler viel problematischer ist", klagt Kraus. Weil die Polizei früher auch mehr Befugnisse zu Kontrollen von Betrieben hatte, seien nun Nachforschungen bei Verdacht auf Menschenhandel und Zwangsprostitution schwieriger.
Probleme mit Menschenhandel
Das auf Bundesebene diskutierte Gesetz sieht nun strengere Kontrollen für Bordelle und schärfere Strafen für Menschenhandel vor. Die Gewerbeaufsicht soll künftig Prostitutionsbetriebe genehmigen und einen positiven Bescheid auch davon abhängig machen, dass nicht gegen die Interessen der Prostituierten verstoßen wird.
Das Münchner Präsidium fordert darüber hinaus, das Direktionsrecht von Bordellbetreibern wieder einzuschränken. Um angesichts der Menge an Frauen, die aus Osteuropa kommen und in München auf den Strich gehen, Menschenhandel und Zwangsprostitution wirksamer zu unterbinden, soll das Mindestalter für Prostituierte 21 Jahre betragen. "In diesem Alter sind die Frauen wesentlich reifer und lassen sich nicht so leicht von Versprechungen in die Prostitution locken", sagt Kraus.
Zudem wünschen sich die Ermittler mehr Befugnisse bei der Telefonüberwachung. Die jüngsten Zahlen zu der Problematik stammen aus dem Jahr 2011, damals zählten die Ermittler in München zwölf abgeschlossene Fälle von Menschenhandel und vier von illegaler Zuhälterei. Bundesweit geht der Trend laut Polizei dahin, Frauen in kurzen Abständen von Bordell zu Bordell und Stadt zu Stadt zu schicken. So seien Zwang und Menschenhandel noch schwerer nachzuweisen.
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.
(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)
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RE: München
Ich vergaß noch zu erwähnen, dass ja u. a. in Bayern Landtagswahl anstehen.
Lucy, wie wir erst kürzlich hier irgendwo lesen konnten, ist der Kontrolldruck so groß, dass die SW sich "freiwillig" registrieren lassen.
Gruß Jupiter
Lucy, wie wir erst kürzlich hier irgendwo lesen konnten, ist der Kontrolldruck so groß, dass die SW sich "freiwillig" registrieren lassen.
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Interessant, dass in Stuttgart (600.000 Einwohner) 3.300 Sexarbeiter_innen registriert sind und in München (1.378.000 Einwohner) mit wesentlich schärferer Polizeiaufsicht "nur" 2.700.
Fakt ist allerdings - und das sollten wir nicht verschweigen, dass sich einige Club- und Wohnungsbetreiber nicht an das eingeschränkte Weisungsrecht halten. Ich kenne genug Betriebe, in denen die Ablehnung eines Freiers zu Sanktionen führt. Bis hin zum sofortigen Hausverbot. Von überzogener Anwesenheitspflicht von 12 - 16 Stunden bis zum Verbot, sich mit anderen Frauen im Kontaktraum zu unterhalten ist alles dabei.
Ist aber so wie in vielen anderen Betrieben mit vielen Migrant_innen. Ich denke da an die Reportagen über Amazon und Grossschlächtereien, an Arbeitsbedingungen bei Schlecker.
Die Polizei will offensichtlich mit "Ersatzverboten" willkürlich einschreiten - so wie früher. Im Grunde haben viele Staatsanwaltschaften vor 2002 jahrzehntelang Rechtsbeugung begangen - denn ihnen "genehme" Betreiber konnten auch in luxuriöser Umgebung ungestraft ihren Geschäften nachgehen.
Fakt ist allerdings - und das sollten wir nicht verschweigen, dass sich einige Club- und Wohnungsbetreiber nicht an das eingeschränkte Weisungsrecht halten. Ich kenne genug Betriebe, in denen die Ablehnung eines Freiers zu Sanktionen führt. Bis hin zum sofortigen Hausverbot. Von überzogener Anwesenheitspflicht von 12 - 16 Stunden bis zum Verbot, sich mit anderen Frauen im Kontaktraum zu unterhalten ist alles dabei.
Ist aber so wie in vielen anderen Betrieben mit vielen Migrant_innen. Ich denke da an die Reportagen über Amazon und Grossschlächtereien, an Arbeitsbedingungen bei Schlecker.
Die Polizei will offensichtlich mit "Ersatzverboten" willkürlich einschreiten - so wie früher. Im Grunde haben viele Staatsanwaltschaften vor 2002 jahrzehntelang Rechtsbeugung begangen - denn ihnen "genehme" Betreiber konnten auch in luxuriöser Umgebung ungestraft ihren Geschäften nachgehen.
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- Admina
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RE: Lokalnachrichten: MÜNCHEN & BAYERN
Das Münchner Rotlicht-Milieu wappnet sich für die Wiesn
Das Oktoberfest spült Wiesn-Wirten, Taxifahren und Hotelbesitzern einen Haufen Geld in die Taschen – rund 400 Millionen Euro werden von den Besuchern auf dem Festgelände gelassen. Aber: Rund 600 Millionen geben sie nochmal im restlichen Stadtgebiet aus – und davon profitiert auch das horizontale Gewerbe in München.
Rund 1500 Prostituierte arbeiten während des Oktoberfests täglich
Rund 3000 Prostituierte sind in München gemeldet, pro Tag arbeiten 500 bis 800 von ihnen. Aber zur Wiesn-Zeit wird sich diese Zahl laut Polizei in etwa verdoppeln: Bis zu 1500 Prostituierte werden dann tagtäglich dem horizontalen Gewerbe nachgehen. Sie reisen teilweise aus allen Ecken Deutschlands nach München, um ebenfalls etwas vom Oktoberfest-Kuchen abzubekommen. Ein Haufen Arbeit für das Kommissariat 35 der Münchner Polizei, das seinen Schwerpunkt im Bereich Prostitutionsstraftaten hat.
„Zur Wiesn-Zeit und zu den großen Messen in München sind die Betriebe einfach voll“, weiß Kriminalhauptkommissar Uwe Dörnhöfer. Da liegt der Verdacht nahe, dass einige Prostituierte hin und wieder auch in Hotels ihrer Arbeit nachgehen. „Da haben wir natürlich ein scharfes Auge darauf, das zu unterbinden. Denn Prostitution im Sperrbezirk in München ist verboten. Wir im Jahr 2011 etwa 100 Fälle, in denen wir Prostituierte erwischt haben, die im Sperrbezirk gearbeitet haben – und das wird stark geahndet in München.“
Die Polizei warnt vor Abzocke in Table-Dance-Bars
180 Betriebe, in denen Sex für Geld gekauft werden kann, gibt es in München. Die Betreiber sind der Polizei bestens bekannt. Sie alle sind nahezu unproblematisch – im Gegensatz zu so mancher Table-Dance-Bar in Bahnhofsnähe.
„Insbesondere zur Wiesn-Zeit fällt uns das auf, dass alkoholisierte Gäste, die von der Wiesn kommen und sich in die Innenstadt begeben, oft ausgenutzt werden von sogenannten Animierbetrieben“, warnt Dörnhöfer. „Da passiert es sehr oft, dass der Alkoholpegel der Gäste ausgenutzt wird, um den Leuten in die Taschen zu greifen. Und dass dann hinterher vierstellige Summen bezahlt werden müssen für irgendwelche überteuerten Getränke.“
Regelmäßige Kontrollen im Vorfeld des Oktoberfests
Etwa 80 Prozent der Prostituierten in München kommen aus dem EU-Ausland. Bei zahlreichen Razzien kontrollieren die Beamten auch die Ausweise – immer wieder werden in diesen die Geburtsdaten gefälscht, um ein scheinbar legales Alter für die Prostitution vorzutäuschen. Aber meist verlaufen die Kontrollen zur Zufriedenheit der Polizei.
„Wenn wir Razzien machen, werden wir oft gefragt: Warum findet ihr so wenig?“, erzählt der Hauptkommissar. Aus Sicht der Polizei liegt das vor allem an der langen und gründlichen Vorarbeit: „Wir sprechen mit den Betreibern, wir verhindern zum Beispiel auch, dass sich Zuhälter in den Betrieben aufhalten. Es gibt in keinem Münchner Rotlichtbetrieb Waffen, und wir finden auch nie Waffen bei Razzien. Wir machen eben von vornherein die Linie klar und kontrollieren so viel, dass wir das sofort feststellen würden, wenn da irgendwas aus dem Ruder läuft.“
Die Münchner Linie funktioniert
„Zuhälterkrieg um Straßenstrich“ – solche Schlagzeilen sucht man in der bayerischen Landeshauptstadt vergeblich. In den Bordellen werden keine Waffen, und äußerst selten illegale Prostituierte entdeckt. Die Münchner Linie funktioniert offenbar.
„Wir kennen jede Prostituierte in München. Und zwar dadurch, dass wir viel kontrollieren“, erklärt Dörnhöfer. Mit den Bordellbetreibern hat die Polizei die Absprache getroffen, dass die Prostituierten vor Arbeitsaufnahme zuerst auf die Dienststelle kommen und sich dort anmelden.
„Da werden die Pässe überprüft, da wird der Aufenthaltsstatus überprüft, da werden die Frauen belehrt, was sie dürfen und was sie nicht dürfen. Da werden den Frauen auch Hilfsangebote unterbreitet, die den Ausstieg aus der Prostitution fördern sollen. Beziehungsweise es wird auch genau hinterfragt, warum gehen sie der Prostitution nach. Ist ein Zwang dahinter – ja oder nein?“
Auch während des diesjährigen Oktoberfests werden die Beamten des Kommissariats 35 wieder einige Razzien im Rotlichtmilieu durchführen – je weniger sie finden, umso erfolgreicher war ihre Arbeit im Vorfeld.
www.muenchen.tv/das-muenchner-rotlicht- ... i8eiH_IuSo
Das Oktoberfest spült Wiesn-Wirten, Taxifahren und Hotelbesitzern einen Haufen Geld in die Taschen – rund 400 Millionen Euro werden von den Besuchern auf dem Festgelände gelassen. Aber: Rund 600 Millionen geben sie nochmal im restlichen Stadtgebiet aus – und davon profitiert auch das horizontale Gewerbe in München.
Rund 1500 Prostituierte arbeiten während des Oktoberfests täglich
Rund 3000 Prostituierte sind in München gemeldet, pro Tag arbeiten 500 bis 800 von ihnen. Aber zur Wiesn-Zeit wird sich diese Zahl laut Polizei in etwa verdoppeln: Bis zu 1500 Prostituierte werden dann tagtäglich dem horizontalen Gewerbe nachgehen. Sie reisen teilweise aus allen Ecken Deutschlands nach München, um ebenfalls etwas vom Oktoberfest-Kuchen abzubekommen. Ein Haufen Arbeit für das Kommissariat 35 der Münchner Polizei, das seinen Schwerpunkt im Bereich Prostitutionsstraftaten hat.
„Zur Wiesn-Zeit und zu den großen Messen in München sind die Betriebe einfach voll“, weiß Kriminalhauptkommissar Uwe Dörnhöfer. Da liegt der Verdacht nahe, dass einige Prostituierte hin und wieder auch in Hotels ihrer Arbeit nachgehen. „Da haben wir natürlich ein scharfes Auge darauf, das zu unterbinden. Denn Prostitution im Sperrbezirk in München ist verboten. Wir im Jahr 2011 etwa 100 Fälle, in denen wir Prostituierte erwischt haben, die im Sperrbezirk gearbeitet haben – und das wird stark geahndet in München.“
Die Polizei warnt vor Abzocke in Table-Dance-Bars
180 Betriebe, in denen Sex für Geld gekauft werden kann, gibt es in München. Die Betreiber sind der Polizei bestens bekannt. Sie alle sind nahezu unproblematisch – im Gegensatz zu so mancher Table-Dance-Bar in Bahnhofsnähe.
„Insbesondere zur Wiesn-Zeit fällt uns das auf, dass alkoholisierte Gäste, die von der Wiesn kommen und sich in die Innenstadt begeben, oft ausgenutzt werden von sogenannten Animierbetrieben“, warnt Dörnhöfer. „Da passiert es sehr oft, dass der Alkoholpegel der Gäste ausgenutzt wird, um den Leuten in die Taschen zu greifen. Und dass dann hinterher vierstellige Summen bezahlt werden müssen für irgendwelche überteuerten Getränke.“
Regelmäßige Kontrollen im Vorfeld des Oktoberfests
Etwa 80 Prozent der Prostituierten in München kommen aus dem EU-Ausland. Bei zahlreichen Razzien kontrollieren die Beamten auch die Ausweise – immer wieder werden in diesen die Geburtsdaten gefälscht, um ein scheinbar legales Alter für die Prostitution vorzutäuschen. Aber meist verlaufen die Kontrollen zur Zufriedenheit der Polizei.
„Wenn wir Razzien machen, werden wir oft gefragt: Warum findet ihr so wenig?“, erzählt der Hauptkommissar. Aus Sicht der Polizei liegt das vor allem an der langen und gründlichen Vorarbeit: „Wir sprechen mit den Betreibern, wir verhindern zum Beispiel auch, dass sich Zuhälter in den Betrieben aufhalten. Es gibt in keinem Münchner Rotlichtbetrieb Waffen, und wir finden auch nie Waffen bei Razzien. Wir machen eben von vornherein die Linie klar und kontrollieren so viel, dass wir das sofort feststellen würden, wenn da irgendwas aus dem Ruder läuft.“
Die Münchner Linie funktioniert
„Zuhälterkrieg um Straßenstrich“ – solche Schlagzeilen sucht man in der bayerischen Landeshauptstadt vergeblich. In den Bordellen werden keine Waffen, und äußerst selten illegale Prostituierte entdeckt. Die Münchner Linie funktioniert offenbar.
„Wir kennen jede Prostituierte in München. Und zwar dadurch, dass wir viel kontrollieren“, erklärt Dörnhöfer. Mit den Bordellbetreibern hat die Polizei die Absprache getroffen, dass die Prostituierten vor Arbeitsaufnahme zuerst auf die Dienststelle kommen und sich dort anmelden.
„Da werden die Pässe überprüft, da wird der Aufenthaltsstatus überprüft, da werden die Frauen belehrt, was sie dürfen und was sie nicht dürfen. Da werden den Frauen auch Hilfsangebote unterbreitet, die den Ausstieg aus der Prostitution fördern sollen. Beziehungsweise es wird auch genau hinterfragt, warum gehen sie der Prostitution nach. Ist ein Zwang dahinter – ja oder nein?“
Auch während des diesjährigen Oktoberfests werden die Beamten des Kommissariats 35 wieder einige Razzien im Rotlichtmilieu durchführen – je weniger sie finden, umso erfolgreicher war ihre Arbeit im Vorfeld.
www.muenchen.tv/das-muenchner-rotlicht- ... i8eiH_IuSo
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
*****
Fakten und Infos über Prostitution
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RE: Lokalnachrichten: MÜNCHEN & BAYERN
Nach der Wiesn in den Puff
Das Oktoberfest spült nicht nur Wiesn-Wirten, Taxifahren und Hotelbesitzern Geld in die Taschen. Rund 400 Millionen Euro werden von den Besuchern auf dem Festgelände gelassen. Noch mal rund 600 Millionen im restlichen Stadtgebiet. Auch das horizontale Gewerbe in München profitiert von der Geldmaschine „Wiesn“. Grundsätzlich sind in München 600-800 Prostituierte gemeldet. Zum Oktoberfest werden es laut Polizei doppelt so viele.
www.muenchen.tv/mediathek/tag/prostitut ... jzUaYbxok0
Wie entwürdigend und kriminalisierens ist die Registrierungspflicht für Sexworker in München.
Ich weiß, warum ich München immer vermieden habe.
Mir graut es bei der Vorstellung, das die Registrierungspflicht bei der Polizei wieder bundesweit eingeführt wird.
Das Oktoberfest spült nicht nur Wiesn-Wirten, Taxifahren und Hotelbesitzern Geld in die Taschen. Rund 400 Millionen Euro werden von den Besuchern auf dem Festgelände gelassen. Noch mal rund 600 Millionen im restlichen Stadtgebiet. Auch das horizontale Gewerbe in München profitiert von der Geldmaschine „Wiesn“. Grundsätzlich sind in München 600-800 Prostituierte gemeldet. Zum Oktoberfest werden es laut Polizei doppelt so viele.
www.muenchen.tv/mediathek/tag/prostitut ... jzUaYbxok0
Wie entwürdigend und kriminalisierens ist die Registrierungspflicht für Sexworker in München.
Ich weiß, warum ich München immer vermieden habe.
Mir graut es bei der Vorstellung, das die Registrierungspflicht bei der Polizei wieder bundesweit eingeführt wird.
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RE: Lokalnachrichten: MÜNCHEN & BAYERN
Eine lesenswerte Anfrage an die bayerische Landtag.
http://www1.bayern.landtag.de/ElanTextA ... 016197.pdf
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Prostitution: Kripo Neu-Ulm erwischt vier Frauen am Pfuhler Baggersee
Mit einer Anzeige wegen Prostitution müssen jetzt vier Frauen in Neu-Ulm rechnen. Fahnder der Neu-Ulmer Kripo haben das Quartett, das im Internet für seine Dienste geworben hatte, am Pfuhler Baggersee erwischt.
Die Ausübung verbotener Prostitution wird vier Frauen aus dem Ruhrgebiet vorgeworfen. Fahndungsbeamte der Neu-Ulmer Kriminalpolizei haben sie vor einigen Tagen am Pfuhler Baggersee angetroffen. Geworben hat das Quartett im Internet. Nach Abschluss der Ermittlungen müssen sie mit einer Anzeige rechnen.
Für Neu-Ulm ist die Ausübung der Prostitution durch die so genannte Sperrbezirksverordnung der Regierung von Schwaben geregelt. Straßenprostitution ist dabei generell verboten und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften wird von der Fahndung der Kripo in Zusammenarbeit mit der Schutzpolizei und Vertretern der Stadt überwacht. Regelmäßige Kontrollen auch in Bordellbetrieben dienen dabei neben dem Schutz der dort arbeitenden Prostituierten der Gefahrenabwehr und der Strafverfolgung.
Erst im vergangenen Frühjahr konnten so Erkenntnisse zu einem Menschenhändlerring in einem Neu-Ulmer Stadtteil erlangt werden. Im Verlauf der Ermittlungen geriet damals eine Tätergruppe - drei Männer und eine Frau - in den Fokus der Fahndung. Vier der Tatverdächtigen konnten schließlich bei einem groß angelegten Einsatz direkt vor Ort und einer einige Zeit später mit internationalem Haftbefehl in Rumänien festgenommen werden.
SWP 9,10.13
Und dabei behaupten manche manche Polizeiführer immer, dass sie nicht mehr kontrollieren dürften...
Mit einer Anzeige wegen Prostitution müssen jetzt vier Frauen in Neu-Ulm rechnen. Fahnder der Neu-Ulmer Kripo haben das Quartett, das im Internet für seine Dienste geworben hatte, am Pfuhler Baggersee erwischt.
Die Ausübung verbotener Prostitution wird vier Frauen aus dem Ruhrgebiet vorgeworfen. Fahndungsbeamte der Neu-Ulmer Kriminalpolizei haben sie vor einigen Tagen am Pfuhler Baggersee angetroffen. Geworben hat das Quartett im Internet. Nach Abschluss der Ermittlungen müssen sie mit einer Anzeige rechnen.
Für Neu-Ulm ist die Ausübung der Prostitution durch die so genannte Sperrbezirksverordnung der Regierung von Schwaben geregelt. Straßenprostitution ist dabei generell verboten und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften wird von der Fahndung der Kripo in Zusammenarbeit mit der Schutzpolizei und Vertretern der Stadt überwacht. Regelmäßige Kontrollen auch in Bordellbetrieben dienen dabei neben dem Schutz der dort arbeitenden Prostituierten der Gefahrenabwehr und der Strafverfolgung.
Erst im vergangenen Frühjahr konnten so Erkenntnisse zu einem Menschenhändlerring in einem Neu-Ulmer Stadtteil erlangt werden. Im Verlauf der Ermittlungen geriet damals eine Tätergruppe - drei Männer und eine Frau - in den Fokus der Fahndung. Vier der Tatverdächtigen konnten schließlich bei einem groß angelegten Einsatz direkt vor Ort und einer einige Zeit später mit internationalem Haftbefehl in Rumänien festgenommen werden.
SWP 9,10.13
Und dabei behaupten manche manche Polizeiführer immer, dass sie nicht mehr kontrollieren dürften...
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3.11.2013 Landshut
Rotes Licht und mächtig Qualm
Heißer Einsatz: Feuer im Bordell
Heißer Einsatz für die Landshuter und Piflaser Feuerwehr am Sonntagmorgen im Bordell. Schuld an der Aufregung war allerdings keine heiße Nummer, sondern, ganz banal, ein implodierter Fernseher.
Gegen 7.45 Uhr, so die ersten Informationen vom Einsatzort, wurde die Feuerwehr alarmiert, da in dem Gebäude in der Siemensstraße ein Zimmerbrand ausgebrochen war. Da davon auszugehen war, dass noch Personen im Gebäude sind, wurden drei Löschzüge, Siedlung, Stadt und Piflas angefordert.
Die Einsatzkräfte hatten dank des schnellen Eingreifens die Lage dann schnell im Griff. Im offiziellen Polizeibericht heißt es: "Über Notruf wurde ein Wohnungsbrand in Landshut, Siemensstraße, über einer Gaststätte im 2. Stock, mitgeteilt. Es wurde zwar Rauch festgestellt, aber keine Brandstelle. Aus diesem Grund wurden im zweiten Stock zwei Türen gewaltsam geöffnet und im ersten Stock eine. In dem Zimmer im ersten Stock wurde dann die Brandstelle entdeckt.
Laut Polizei wurden drei Personen leicht verletzt.
Als Ursache dürfte ein defekter Fernseher in Betracht kommen. Es entstand ein Sachschaden von ca. 20.000 Euro. Die Sachbearbeitung hat die Kriminalpolizei Landshut übernommen.
http://www.wochenblatt.de/nachrichten/l ... t67,208937
Rotes Licht und mächtig Qualm
Heißer Einsatz: Feuer im Bordell
Heißer Einsatz für die Landshuter und Piflaser Feuerwehr am Sonntagmorgen im Bordell. Schuld an der Aufregung war allerdings keine heiße Nummer, sondern, ganz banal, ein implodierter Fernseher.
Gegen 7.45 Uhr, so die ersten Informationen vom Einsatzort, wurde die Feuerwehr alarmiert, da in dem Gebäude in der Siemensstraße ein Zimmerbrand ausgebrochen war. Da davon auszugehen war, dass noch Personen im Gebäude sind, wurden drei Löschzüge, Siedlung, Stadt und Piflas angefordert.
Die Einsatzkräfte hatten dank des schnellen Eingreifens die Lage dann schnell im Griff. Im offiziellen Polizeibericht heißt es: "Über Notruf wurde ein Wohnungsbrand in Landshut, Siemensstraße, über einer Gaststätte im 2. Stock, mitgeteilt. Es wurde zwar Rauch festgestellt, aber keine Brandstelle. Aus diesem Grund wurden im zweiten Stock zwei Türen gewaltsam geöffnet und im ersten Stock eine. In dem Zimmer im ersten Stock wurde dann die Brandstelle entdeckt.
Laut Polizei wurden drei Personen leicht verletzt.
Als Ursache dürfte ein defekter Fernseher in Betracht kommen. Es entstand ein Sachschaden von ca. 20.000 Euro. Die Sachbearbeitung hat die Kriminalpolizei Landshut übernommen.
http://www.wochenblatt.de/nachrichten/l ... t67,208937
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
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RE: Lokalnachrichten: MÜNCHEN & BAYERN
Die Überwachungsmethoden in einem Moosacher Nachtclub. Ich finde es gut, dass von den SW geklagt wurde. Leider musste der Redakteur seine voyeuriste Sicht einfliessen lassen.
Gruß Jupiter
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/pro ... -1.1870498
Prostituierte und Freier im Whirlpool, beim Champagner trinken und "bei der Arbeit": Die Bardame eines Münchner Nachtclubs macht Fotos im Bordell - zum Teil in recht unpassenden Momenten. Dagegen haben die Prostituierten nun geklagt.
Auf beängstigend hohen Stöckelschuhen schreitet eine Dame nach der anderen am Donnerstag in den Saal 123 des Münchner Amtsgerichts, und alle Zeuginnen geben sich schwer entrüstet über die Zustände in einem Moosacher Nachtclub mit angeschlossenem Stundenhotel. Die drei Frauen waren dort 2012 als Prostituierte tätig. Während ihrer Arbeit wurden sie von einer Kollegin, die normalerweise hinter der Bar stand, fotografiert.
Die Aufnahmen zeigen die blonden und dunkelhaarigen Frauen zusammen mit ihren Kunden in den Arbeitszimmern oder im hauseigenen Whirlpool, alle sind nackt, Champagnerflaschen stehen herum. Doch nicht etwa die Freier haben sich über die kompromittierende Fotografiererei in dem Etablissement beschwert und schließlich Anzeige erstattet. Sondern die Prostituierten fühlten sich durch die "unbefugten Bildaufnahmen in ihrem höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt" und meldeten die Sache der Münchner Staatsanwaltschaft.
Es folgte eine Durchsuchung des Clubs, bei der tatsächlich intime Fotos auf dem Chip einer Digitalkamera gefunden wurden. Gegen die ehemalige Bardame Daniela H., 48, sowie den 56-jährigen Manfred H. wurde Anklage erhoben. Den Mann nannten alle "Chef" in dem Laden, offiziell war er dort als Hausmeister angestellt. Mit Daniela H. soll er vereinbart haben, dass regelmäßig Fotos von Freiern geschossen wurden. Damit konnte angeblich später, wenn es eventuell zum Streit über die Rechnung kam, ein Beweis vom Besuch der Männer im Club erbracht werden.
Spaßfaktor und Rechnung sollen steigen
Die beiden Angeklagten stritten ab, dass ohne das Wissen und die Einwilligung der Prostituierten fotografiert wurde. Die Zeuginnen beharrten unterdessen auf ihrer Darstellung, wonach sie bei der Arbeit nicht fotografiert werden wollten. Es soll auch noch andere seltsame Gepflogenheiten in dem Amüsierbetrieb gegeben haben: So seien den Freiern im Club Getränke und Dienstleistungen förmlich aufgedrängt worden, berichteten die Zeuginnen.
Sobald beispielsweise ein Mädchen mit einem Kunden im Zimmer zugange gewesen sei, schilderte eine der Frauen, seien gleich weitere Mädchen "nachgeschickt" worden, um Spaßfaktor und Rechnung zu erhöhen. Schließlich wurde noch ungefragt Champagner in die Zimmer gebracht. Für die Rechnung sollten dann die Bilder als Beleg dienen.
"Ich war perplex", sagte Monique
Eine der Zeuginnen, die tatsächlich Monique heißt, fand die angebliche Abzocke unmöglich. "Den Job" macht sie eigenen Angaben zufolge schon seit 13 Jahren in verschiedenen Nachtclubs. Aber so etwas sei ihr noch nie untergekommen. Noch als sie zusammen mit anderen Kolleginnen mit einem englischen Gast zusammen im Bett gelegen habe, sei plötzlich die Tür aufgegangen und Daniela H. habe von allen ein Foto geschossen. "Ich war perplex", sagte Monique. Auch ihre beiden Kolleginnen bestätigten das so und versicherten, die Aufnahmen seien nicht abgesprochen gewesen. "Wenn meine Mutter so ein Bild in die Hände bekäme, na danke", sagte eine der Zeuginnen.
Die drei Damen arbeiten mittlerweile alle in einem anderen Nachtclub, der gar nicht weit weg liegt von ihrem ehemaligen Arbeitsplatz. Der Verteidiger von Manfred H., der sich längst verbittert aus dem Milieu verabschiedet hat, wies eigens darauf hin, dass die Zeuginnen heute weiter dem gleichen Job nachgingen. Bei der ganzen Sache gehe es letztlich also nur darum, der Konkurrenz eins auszuwischen, betonte der Anwalt und forderte für Manfred H. einen Freispruch. Die Verteidigerin von Daniela H. schloss sich dieser Sichtweise an.
An den Fotos konnte das Gericht aber nicht vorbei. Richter Josef Bonkamp hegte jedenfalls keinen Zweifel daran, dass Freier und Prostituierte gegen ihren Willen abgelichtet wurden. Die Angeklagten wurden - wie vom Staatsanwalt beantragt - wegen der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen schuldig gesprochen. Manfred H. muss als ehemals Verantwortlicher in dem Club 3600 Euro Geldstrafe, Daniela H. 3150 Euro zahlen.
Gruß Jupiter
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/pro ... -1.1870498
Prostituierte und Freier im Whirlpool, beim Champagner trinken und "bei der Arbeit": Die Bardame eines Münchner Nachtclubs macht Fotos im Bordell - zum Teil in recht unpassenden Momenten. Dagegen haben die Prostituierten nun geklagt.
Auf beängstigend hohen Stöckelschuhen schreitet eine Dame nach der anderen am Donnerstag in den Saal 123 des Münchner Amtsgerichts, und alle Zeuginnen geben sich schwer entrüstet über die Zustände in einem Moosacher Nachtclub mit angeschlossenem Stundenhotel. Die drei Frauen waren dort 2012 als Prostituierte tätig. Während ihrer Arbeit wurden sie von einer Kollegin, die normalerweise hinter der Bar stand, fotografiert.
Die Aufnahmen zeigen die blonden und dunkelhaarigen Frauen zusammen mit ihren Kunden in den Arbeitszimmern oder im hauseigenen Whirlpool, alle sind nackt, Champagnerflaschen stehen herum. Doch nicht etwa die Freier haben sich über die kompromittierende Fotografiererei in dem Etablissement beschwert und schließlich Anzeige erstattet. Sondern die Prostituierten fühlten sich durch die "unbefugten Bildaufnahmen in ihrem höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt" und meldeten die Sache der Münchner Staatsanwaltschaft.
Es folgte eine Durchsuchung des Clubs, bei der tatsächlich intime Fotos auf dem Chip einer Digitalkamera gefunden wurden. Gegen die ehemalige Bardame Daniela H., 48, sowie den 56-jährigen Manfred H. wurde Anklage erhoben. Den Mann nannten alle "Chef" in dem Laden, offiziell war er dort als Hausmeister angestellt. Mit Daniela H. soll er vereinbart haben, dass regelmäßig Fotos von Freiern geschossen wurden. Damit konnte angeblich später, wenn es eventuell zum Streit über die Rechnung kam, ein Beweis vom Besuch der Männer im Club erbracht werden.
Spaßfaktor und Rechnung sollen steigen
Die beiden Angeklagten stritten ab, dass ohne das Wissen und die Einwilligung der Prostituierten fotografiert wurde. Die Zeuginnen beharrten unterdessen auf ihrer Darstellung, wonach sie bei der Arbeit nicht fotografiert werden wollten. Es soll auch noch andere seltsame Gepflogenheiten in dem Amüsierbetrieb gegeben haben: So seien den Freiern im Club Getränke und Dienstleistungen förmlich aufgedrängt worden, berichteten die Zeuginnen.
Sobald beispielsweise ein Mädchen mit einem Kunden im Zimmer zugange gewesen sei, schilderte eine der Frauen, seien gleich weitere Mädchen "nachgeschickt" worden, um Spaßfaktor und Rechnung zu erhöhen. Schließlich wurde noch ungefragt Champagner in die Zimmer gebracht. Für die Rechnung sollten dann die Bilder als Beleg dienen.
"Ich war perplex", sagte Monique
Eine der Zeuginnen, die tatsächlich Monique heißt, fand die angebliche Abzocke unmöglich. "Den Job" macht sie eigenen Angaben zufolge schon seit 13 Jahren in verschiedenen Nachtclubs. Aber so etwas sei ihr noch nie untergekommen. Noch als sie zusammen mit anderen Kolleginnen mit einem englischen Gast zusammen im Bett gelegen habe, sei plötzlich die Tür aufgegangen und Daniela H. habe von allen ein Foto geschossen. "Ich war perplex", sagte Monique. Auch ihre beiden Kolleginnen bestätigten das so und versicherten, die Aufnahmen seien nicht abgesprochen gewesen. "Wenn meine Mutter so ein Bild in die Hände bekäme, na danke", sagte eine der Zeuginnen.
Die drei Damen arbeiten mittlerweile alle in einem anderen Nachtclub, der gar nicht weit weg liegt von ihrem ehemaligen Arbeitsplatz. Der Verteidiger von Manfred H., der sich längst verbittert aus dem Milieu verabschiedet hat, wies eigens darauf hin, dass die Zeuginnen heute weiter dem gleichen Job nachgingen. Bei der ganzen Sache gehe es letztlich also nur darum, der Konkurrenz eins auszuwischen, betonte der Anwalt und forderte für Manfred H. einen Freispruch. Die Verteidigerin von Daniela H. schloss sich dieser Sichtweise an.
An den Fotos konnte das Gericht aber nicht vorbei. Richter Josef Bonkamp hegte jedenfalls keinen Zweifel daran, dass Freier und Prostituierte gegen ihren Willen abgelichtet wurden. Die Angeklagten wurden - wie vom Staatsanwalt beantragt - wegen der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen schuldig gesprochen. Manfred H. muss als ehemals Verantwortlicher in dem Club 3600 Euro Geldstrafe, Daniela H. 3150 Euro zahlen.
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.
(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)
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München: Interview mit dem Chef der Sitte Bernhard Feiner
tz-Artikel vom Wochenende 25./26.Januar
http://lust.tz.de/lust/sitten-chef-habe ... 31669.html
Wir haben das Milieu im Griff
München - Das schlechte Gewissen des Münchner Rotlichts heißt Bernhard Feiner (49). Im großen tz-Interview spricht der Chef der Sitte über Bordell-Sex, Razzien und Kriminalität bei der käuflichen Liebe.
Zusammen mit seinen Kollegen vom Kommissariat 35 überwacht er das Rotlichtmilieu in der Stadt und versucht Menschenhandel, Zuhälterei und Ausbeutung zu verhindern. Im großen tz-Interview spricht der Chef der Sitte über Bordell-Sex, Razzien und Kriminalität bei der käuflichen Liebe.
Herr Feiner, wie viele Bordelle gibt es in der Stadt?
Feiner: Wir haben 180 legale Prostitutionsbetriebe, die außerhalb des Sperrbezirks liegen. Etwa 130 davon sind Bordellwohnungen, der Rest verteilt sich auf Sauna-Clubs und Massage-Studios. Manche haben große Leuchtreklamen, andere liegen versteckt im Innenhof. Von außen ist das oft nicht direkt erkennbar.
Wie oft führen Sie Kontrollen durch und wie laufen diese ab?
Feiner: Die genau Zahl ist geheim. Bordell-Betreiber müssen damit rechnen, dass wir zu jeder Tages- und Nachtzeit aufschlagen. Es gibt zunächst die Ad-hoc-Lagen: Ein Mitteiler ruft an und meldet ein Problem. Dann fahren wir hin und klären das. Daneben führen wir ganzjährig Streifen und größer angelegte Razzien durch – zum Beispiel vor der Wiesn. Wir haben ein Team, das zu den unterschiedlichsten Zeiten und Besetzungen im Milieu unterwegs ist.
Was überprüfen Sie dann genau?
Feiner: Wir kontrollieren alle Personen und Räume – jeder muss sich ausweisen können. Neun von zehn Prostituierten kommen freiwillig zu unserer Dienststelle und melden sich.
Warum ist das für Sie so wichtig?
Feiner: Die Betreiber müssen mit erheblichen Problemen rechnen, wenn sie Minderjährige beschäftigen – die Ausweisprüfung bei den Frauen können sie selbst nicht vornehmen. Wir vermitteln die Frauen auch an Beratungsstellen.
Wie viele Prostituierte arbeiten in der Stadt?
Feiner: Aufgrund der häufigen Streifen kennen wir nahezu jede, 2800 treffen wir tatsächlich in Betrieben an. Es gibt auch Frauen, die sich zwar anmelden, aber nie arbeiten.
Woher stammen sie?
Feiner: Das ist sehr schwierig zu filtern, weil oft eine Staatsangehörigkeit durch Heirat erlangt wird, aber ein Migrationshintergrund besteht. Nur noch rund 15 Prozent sind deutsche Staatsangehörige.
Wie viele Männer schaffen an?
Feiner: Die Frage ist: Was ist Mann und Frau? Es gibt da unterschiedlichste Abstufungen und eine relativ hohe Anzahl von Männern, die als Frau arbeiten – für Männer. Neben den Transsexuellen gibt es den männlichen Escort-Bereich.
[...] (siehe Link)
tz-Artikel vom Wochenende 25./26.Januar
http://lust.tz.de/lust/sitten-chef-habe ... 31669.html
Wir haben das Milieu im Griff
München - Das schlechte Gewissen des Münchner Rotlichts heißt Bernhard Feiner (49). Im großen tz-Interview spricht der Chef der Sitte über Bordell-Sex, Razzien und Kriminalität bei der käuflichen Liebe.
Zusammen mit seinen Kollegen vom Kommissariat 35 überwacht er das Rotlichtmilieu in der Stadt und versucht Menschenhandel, Zuhälterei und Ausbeutung zu verhindern. Im großen tz-Interview spricht der Chef der Sitte über Bordell-Sex, Razzien und Kriminalität bei der käuflichen Liebe.
Herr Feiner, wie viele Bordelle gibt es in der Stadt?
Feiner: Wir haben 180 legale Prostitutionsbetriebe, die außerhalb des Sperrbezirks liegen. Etwa 130 davon sind Bordellwohnungen, der Rest verteilt sich auf Sauna-Clubs und Massage-Studios. Manche haben große Leuchtreklamen, andere liegen versteckt im Innenhof. Von außen ist das oft nicht direkt erkennbar.
Wie oft führen Sie Kontrollen durch und wie laufen diese ab?
Feiner: Die genau Zahl ist geheim. Bordell-Betreiber müssen damit rechnen, dass wir zu jeder Tages- und Nachtzeit aufschlagen. Es gibt zunächst die Ad-hoc-Lagen: Ein Mitteiler ruft an und meldet ein Problem. Dann fahren wir hin und klären das. Daneben führen wir ganzjährig Streifen und größer angelegte Razzien durch – zum Beispiel vor der Wiesn. Wir haben ein Team, das zu den unterschiedlichsten Zeiten und Besetzungen im Milieu unterwegs ist.
Was überprüfen Sie dann genau?
Feiner: Wir kontrollieren alle Personen und Räume – jeder muss sich ausweisen können. Neun von zehn Prostituierten kommen freiwillig zu unserer Dienststelle und melden sich.
Warum ist das für Sie so wichtig?
Feiner: Die Betreiber müssen mit erheblichen Problemen rechnen, wenn sie Minderjährige beschäftigen – die Ausweisprüfung bei den Frauen können sie selbst nicht vornehmen. Wir vermitteln die Frauen auch an Beratungsstellen.
Wie viele Prostituierte arbeiten in der Stadt?
Feiner: Aufgrund der häufigen Streifen kennen wir nahezu jede, 2800 treffen wir tatsächlich in Betrieben an. Es gibt auch Frauen, die sich zwar anmelden, aber nie arbeiten.
Woher stammen sie?
Feiner: Das ist sehr schwierig zu filtern, weil oft eine Staatsangehörigkeit durch Heirat erlangt wird, aber ein Migrationshintergrund besteht. Nur noch rund 15 Prozent sind deutsche Staatsangehörige.
Wie viele Männer schaffen an?
Feiner: Die Frage ist: Was ist Mann und Frau? Es gibt da unterschiedlichste Abstufungen und eine relativ hohe Anzahl von Männern, die als Frau arbeiten – für Männer. Neben den Transsexuellen gibt es den männlichen Escort-Bereich.
[...] (siehe Link)
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Prostitution geht Stadt gegen den Strich
Amberg kämpft noch um seine Sperrzonen. In Weiden läuft die seit 20 Jahren geltende Verordnung im Juni aus. Dasselbe gilt für Regensburg.
von Mariele Schön
Amberg. Ziel der Stadt ist es, die Prostitution ganz aus Amberg zu vertreiben. Der Stadtrat entschied bereits im Oktober 2012, deswegen bei der Regierung der Oberpfalz einen entsprechenden Antrag einzureichen. „Eine Entscheidung seitens der Regierung steht noch aus“, erklärte auf Nachfrage der Pressesprecher bei der Regierung der Oberpfalz, Joseph Karl.
Die Stadt Weiden hat ihre Sperrzonenverordnung seit 20 Jahren in der Tasche. In Regensburg gilt ebenfalls eine Sperrzonenverordnung, die wie in Weiden im Juni ausläuft.
Karl sagte, von beiden Städten liege kein neuer Antrag vor. Mündlich habe Regensburg mitgeteilt, dass es eine Verlängerung der Verordnung wolle. Bei Amberg würde es sich um eine neue Verordnung handeln. „Jeder Fall wird einzeln entschieden“, betonte Karl. Seitdem der Antrag der Stadt Amberg eingegangen sei, seien Informationen über die Sachlage ermittelt worden. So werde beispielsweise die Meinung der Polizei einbezogen, erklärte Karl. Auf Nachfrage sagte der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Amberg, Werner Pichl, dass es aus Sicht der Polizei keine großen Probleme mit der bestehenden Prostitution in Amberg gebe.
Was bleibt, sind die Klagen der Stadträte zu dieser Angelegenheit. Wann immer das Thema Sperrgebietsverordnung auf der Tagesordnung einer Sitzung stand, brachten sie die Sorgen von Hauseigentümern in der Nähe von Wohnungsprostitution an, die um einen Wertverlust ihrer Immobilien fürchteten.
Die Häuser, in denen Wohnungsprostitution stattfindet, liegen meist in den Gassen Ambergs. Schlendert man da durch, liest man an den Klingelschildern „Tanja“ oder „Ronja“. Manchmal sind die Schilder mit kleinen Herzchen versehen, meist aber weist von außen nichts darauf hin, was im Innern passiert. Oft sind es die schon maroden Häuser, die sich noch lukrativ an die Damen des horizontalen Gewerbes vermieten lassen.
Aus der Sulzbacher Straße konnte die Stadt das Gewerbe vertreiben, in dem sie sich auf Baurecht berief. Pressesprecherin Susanne Schwab sagte, nach dem Baurecht sei Wohnungsprostitution erlaubt, nicht aber ein Bordell. Im Fall der Sulzbacher Straße habe ein bordellartiger Betrieb nachgewiesen werden können. Bei einem solchen gebe es in einem Haus viele Wohnungen oder Zimmer, die einzeln vermietet würden. Aktuell lebten noch Damen in dem betreffenden Haus, die aber nicht mehr zu Prostitutionszwecken geöffnet hätten. Dies sei kontrolliert worden.
Vorbild Weiden:In erster Linie zielt der Antrag der Stadt Amberg darauf ab, analog zu Weiden ein Sperrgebiet für das gesamte Stadtgebiet zu erreichen.
Sollte dies nicht möglich sein, solle der Antrag ein differenziertes Sperrgebiet für verschiedene Ortsteile oder Flächen von Amberg umfassen.
Kompromiss:Die Kriterien bei der Ausweisung sollen sich danach richten, ob Schulen, an die minderjährige Schüler gehen, oder ob Kindergärten in der Nähe sind.
Weitere Kriterien sind Kinderspielplätze, Wohngebiete mit überdurchschnittlich vielen Kindern oder religiöse Einrichtungen.
Sollte eine Verordnung für diese Gebiete auch nicht möglich sein, soll zumindest für das Gebiet der Altstadt eine Sperrgebietsverordnung erlassen werden.
http://www.mittelbayerische.de/region/a ... trich.html
Amberg kämpft noch um seine Sperrzonen. In Weiden läuft die seit 20 Jahren geltende Verordnung im Juni aus. Dasselbe gilt für Regensburg.
von Mariele Schön
Amberg. Ziel der Stadt ist es, die Prostitution ganz aus Amberg zu vertreiben. Der Stadtrat entschied bereits im Oktober 2012, deswegen bei der Regierung der Oberpfalz einen entsprechenden Antrag einzureichen. „Eine Entscheidung seitens der Regierung steht noch aus“, erklärte auf Nachfrage der Pressesprecher bei der Regierung der Oberpfalz, Joseph Karl.
Die Stadt Weiden hat ihre Sperrzonenverordnung seit 20 Jahren in der Tasche. In Regensburg gilt ebenfalls eine Sperrzonenverordnung, die wie in Weiden im Juni ausläuft.
Karl sagte, von beiden Städten liege kein neuer Antrag vor. Mündlich habe Regensburg mitgeteilt, dass es eine Verlängerung der Verordnung wolle. Bei Amberg würde es sich um eine neue Verordnung handeln. „Jeder Fall wird einzeln entschieden“, betonte Karl. Seitdem der Antrag der Stadt Amberg eingegangen sei, seien Informationen über die Sachlage ermittelt worden. So werde beispielsweise die Meinung der Polizei einbezogen, erklärte Karl. Auf Nachfrage sagte der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Amberg, Werner Pichl, dass es aus Sicht der Polizei keine großen Probleme mit der bestehenden Prostitution in Amberg gebe.
Was bleibt, sind die Klagen der Stadträte zu dieser Angelegenheit. Wann immer das Thema Sperrgebietsverordnung auf der Tagesordnung einer Sitzung stand, brachten sie die Sorgen von Hauseigentümern in der Nähe von Wohnungsprostitution an, die um einen Wertverlust ihrer Immobilien fürchteten.
Die Häuser, in denen Wohnungsprostitution stattfindet, liegen meist in den Gassen Ambergs. Schlendert man da durch, liest man an den Klingelschildern „Tanja“ oder „Ronja“. Manchmal sind die Schilder mit kleinen Herzchen versehen, meist aber weist von außen nichts darauf hin, was im Innern passiert. Oft sind es die schon maroden Häuser, die sich noch lukrativ an die Damen des horizontalen Gewerbes vermieten lassen.
Aus der Sulzbacher Straße konnte die Stadt das Gewerbe vertreiben, in dem sie sich auf Baurecht berief. Pressesprecherin Susanne Schwab sagte, nach dem Baurecht sei Wohnungsprostitution erlaubt, nicht aber ein Bordell. Im Fall der Sulzbacher Straße habe ein bordellartiger Betrieb nachgewiesen werden können. Bei einem solchen gebe es in einem Haus viele Wohnungen oder Zimmer, die einzeln vermietet würden. Aktuell lebten noch Damen in dem betreffenden Haus, die aber nicht mehr zu Prostitutionszwecken geöffnet hätten. Dies sei kontrolliert worden.
Vorbild Weiden:In erster Linie zielt der Antrag der Stadt Amberg darauf ab, analog zu Weiden ein Sperrgebiet für das gesamte Stadtgebiet zu erreichen.
Sollte dies nicht möglich sein, solle der Antrag ein differenziertes Sperrgebiet für verschiedene Ortsteile oder Flächen von Amberg umfassen.
Kompromiss:Die Kriterien bei der Ausweisung sollen sich danach richten, ob Schulen, an die minderjährige Schüler gehen, oder ob Kindergärten in der Nähe sind.
Weitere Kriterien sind Kinderspielplätze, Wohngebiete mit überdurchschnittlich vielen Kindern oder religiöse Einrichtungen.
Sollte eine Verordnung für diese Gebiete auch nicht möglich sein, soll zumindest für das Gebiet der Altstadt eine Sperrgebietsverordnung erlassen werden.
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Prostitution geht Stadt gegen den Strich
Amberg kämpft noch um seine Sperrzonen. In Weiden läuft die seit 20 Jahren geltende Verordnung im Juni aus. Dasselbe gilt für Regensburg.
von Mariele Schön
Amberg. Ziel der Stadt ist es, die Prostitution ganz aus Amberg zu vertreiben. Der Stadtrat entschied bereits im Oktober 2012, deswegen bei der Regierung der Oberpfalz einen entsprechenden Antrag einzureichen. „Eine Entscheidung seitens der Regierung steht noch aus“, erklärte auf Nachfrage der Pressesprecher bei der Regierung der Oberpfalz, Joseph Karl.
Die Stadt Weiden hat ihre Sperrzonenverordnung seit 20 Jahren in der Tasche. In Regensburg gilt ebenfalls eine Sperrzonenverordnung, die wie in Weiden im Juni ausläuft.
Karl sagte, von beiden Städten liege kein neuer Antrag vor. Mündlich habe Regensburg mitgeteilt, dass es eine Verlängerung der Verordnung wolle. Bei Amberg würde es sich um eine neue Verordnung handeln. „Jeder Fall wird einzeln entschieden“, betonte Karl. Seitdem der Antrag der Stadt Amberg eingegangen sei, seien Informationen über die Sachlage ermittelt worden. So werde beispielsweise die Meinung der Polizei einbezogen, erklärte Karl. Auf Nachfrage sagte der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Amberg, Werner Pichl, dass es aus Sicht der Polizei keine großen Probleme mit der bestehenden Prostitution in Amberg gebe.
Was bleibt, sind die Klagen der Stadträte zu dieser Angelegenheit. Wann immer das Thema Sperrgebietsverordnung auf der Tagesordnung einer Sitzung stand, brachten sie die Sorgen von Hauseigentümern in der Nähe von Wohnungsprostitution an, die um einen Wertverlust ihrer Immobilien fürchteten.
Die Häuser, in denen Wohnungsprostitution stattfindet, liegen meist in den Gassen Ambergs. Schlendert man da durch, liest man an den Klingelschildern „Tanja“ oder „Ronja“. Manchmal sind die Schilder mit kleinen Herzchen versehen, meist aber weist von außen nichts darauf hin, was im Innern passiert. Oft sind es die schon maroden Häuser, die sich noch lukrativ an die Damen des horizontalen Gewerbes vermieten lassen.
Aus der Sulzbacher Straße konnte die Stadt das Gewerbe vertreiben, in dem sie sich auf Baurecht berief. Pressesprecherin Susanne Schwab sagte, nach dem Baurecht sei Wohnungsprostitution erlaubt, nicht aber ein Bordell. Im Fall der Sulzbacher Straße habe ein bordellartiger Betrieb nachgewiesen werden können. Bei einem solchen gebe es in einem Haus viele Wohnungen oder Zimmer, die einzeln vermietet würden. Aktuell lebten noch Damen in dem betreffenden Haus, die aber nicht mehr zu Prostitutionszwecken geöffnet hätten. Dies sei kontrolliert worden.
Vorbild Weiden:In erster Linie zielt der Antrag der Stadt Amberg darauf ab, analog zu Weiden ein Sperrgebiet für das gesamte Stadtgebiet zu erreichen.
Sollte dies nicht möglich sein, solle der Antrag ein differenziertes Sperrgebiet für verschiedene Ortsteile oder Flächen von Amberg umfassen.
Kompromiss:Die Kriterien bei der Ausweisung sollen sich danach richten, ob Schulen, an die minderjährige Schüler gehen, oder ob Kindergärten in der Nähe sind.
Weitere Kriterien sind Kinderspielplätze, Wohngebiete mit überdurchschnittlich vielen Kindern oder religiöse Einrichtungen.
Sollte eine Verordnung für diese Gebiete auch nicht möglich sein, soll zumindest für das Gebiet der Altstadt eine Sperrgebietsverordnung erlassen werden.
http://www.mittelbayerische.de/region/a ... trich.html
Amberg kämpft noch um seine Sperrzonen. In Weiden läuft die seit 20 Jahren geltende Verordnung im Juni aus. Dasselbe gilt für Regensburg.
von Mariele Schön
Amberg. Ziel der Stadt ist es, die Prostitution ganz aus Amberg zu vertreiben. Der Stadtrat entschied bereits im Oktober 2012, deswegen bei der Regierung der Oberpfalz einen entsprechenden Antrag einzureichen. „Eine Entscheidung seitens der Regierung steht noch aus“, erklärte auf Nachfrage der Pressesprecher bei der Regierung der Oberpfalz, Joseph Karl.
Die Stadt Weiden hat ihre Sperrzonenverordnung seit 20 Jahren in der Tasche. In Regensburg gilt ebenfalls eine Sperrzonenverordnung, die wie in Weiden im Juni ausläuft.
Karl sagte, von beiden Städten liege kein neuer Antrag vor. Mündlich habe Regensburg mitgeteilt, dass es eine Verlängerung der Verordnung wolle. Bei Amberg würde es sich um eine neue Verordnung handeln. „Jeder Fall wird einzeln entschieden“, betonte Karl. Seitdem der Antrag der Stadt Amberg eingegangen sei, seien Informationen über die Sachlage ermittelt worden. So werde beispielsweise die Meinung der Polizei einbezogen, erklärte Karl. Auf Nachfrage sagte der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Amberg, Werner Pichl, dass es aus Sicht der Polizei keine großen Probleme mit der bestehenden Prostitution in Amberg gebe.
Was bleibt, sind die Klagen der Stadträte zu dieser Angelegenheit. Wann immer das Thema Sperrgebietsverordnung auf der Tagesordnung einer Sitzung stand, brachten sie die Sorgen von Hauseigentümern in der Nähe von Wohnungsprostitution an, die um einen Wertverlust ihrer Immobilien fürchteten.
Die Häuser, in denen Wohnungsprostitution stattfindet, liegen meist in den Gassen Ambergs. Schlendert man da durch, liest man an den Klingelschildern „Tanja“ oder „Ronja“. Manchmal sind die Schilder mit kleinen Herzchen versehen, meist aber weist von außen nichts darauf hin, was im Innern passiert. Oft sind es die schon maroden Häuser, die sich noch lukrativ an die Damen des horizontalen Gewerbes vermieten lassen.
Aus der Sulzbacher Straße konnte die Stadt das Gewerbe vertreiben, in dem sie sich auf Baurecht berief. Pressesprecherin Susanne Schwab sagte, nach dem Baurecht sei Wohnungsprostitution erlaubt, nicht aber ein Bordell. Im Fall der Sulzbacher Straße habe ein bordellartiger Betrieb nachgewiesen werden können. Bei einem solchen gebe es in einem Haus viele Wohnungen oder Zimmer, die einzeln vermietet würden. Aktuell lebten noch Damen in dem betreffenden Haus, die aber nicht mehr zu Prostitutionszwecken geöffnet hätten. Dies sei kontrolliert worden.
Vorbild Weiden:In erster Linie zielt der Antrag der Stadt Amberg darauf ab, analog zu Weiden ein Sperrgebiet für das gesamte Stadtgebiet zu erreichen.
Sollte dies nicht möglich sein, solle der Antrag ein differenziertes Sperrgebiet für verschiedene Ortsteile oder Flächen von Amberg umfassen.
Kompromiss:Die Kriterien bei der Ausweisung sollen sich danach richten, ob Schulen, an die minderjährige Schüler gehen, oder ob Kindergärten in der Nähe sind.
Weitere Kriterien sind Kinderspielplätze, Wohngebiete mit überdurchschnittlich vielen Kindern oder religiöse Einrichtungen.
Sollte eine Verordnung für diese Gebiete auch nicht möglich sein, soll zumindest für das Gebiet der Altstadt eine Sperrgebietsverordnung erlassen werden.
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Gesundheitsrisiko Prostitution – was tun?
Augsburg | 28.02.2014
Prostitution. © bellopropello - Fotolia.com
Prostitution. © bellopropello - Fotolia.com
Seit die Debatte um Prostitution in aller Munde ist, erreichen das Gesundheitsamt Augsburg vermehrt Fragen zu sexuell übertragbaren Erkrankungen. Kondompflicht schön und gut – doch das Gesundheitsamt Augsburg fordert mehr.
Die Diskussion um das geplante Großbordell im Lechhauser Industrieviertel hat die Augsburger aufgerüttelt. Mit Beginn der Freudenhaus-Debatte häuften sich beim städtischen Gesundheitsamt Anfragen zur medizinischen Überwachung von Prostituierten. Auch viele Fragen zu sexuell übertragbaren Erkrankungen erreichen das Amt. Viele Freier scheinen fälschlicherweise davon ausgegangen zu sein, dass Prostituierte regelmäßig gesundheitlich untersucht werden. Dem ist jedoch nicht so. Die Kunden sollten sich der Gefahr der Krankheitsübertragung bewusst sein.
Untersuchungspflicht seit 2001 abgeschafft
Vielleicht erinnern einige dieser Freier sich an eine gesetzliche Regelung, die jedoch im Jahr 2001 abgeschafft wurde. Bis dato war die Untersuchungspflicht für Personen, die sexuelle Dienstleistungen anbieten, tatsächlich Gang und Gebe. Doch auch, wenn die medizinische Untersuchung noch so aufwendig gestaltet wird – bei den meisten Geschlechtskrankheiten können Ärzte keine Aussage im Hinblick auf eine mögliche Ansteckung machen. So kann eine HIV-Infektion zum Beispiel frühestens drei Monate nach dem Risikokontakt sicher ausgeschlossen werden. Mit dem nächsten Kunden kann sich für die Prostituierten dann alles wieder ändern. Das Einzige, was gegen die Übertragung von Geschlechtskrankheiten wirklich hilft, ist – ganz genau: Das Kondom.
Hygieneverordnung in Bayern schreibt Kondompflicht vor
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Die Hygieneverordnung in Bayern schreibt eigentlich auch vor, dass „weibliche und männliche Prostituierte und deren Kunden verpflichtet sind, beim Geschlechtsverkehr Kondome zu verwenden.“ Doch ob diese Vorschrift auch tatsächlich eingehalten wird, wissen wohl nur die Betroffenen selbst.
Gesundheitsamt Augsburg will Prostituierten helfen
Daher betont auch das Gesundheitsamt Augsburgs, dass es für Prostituierte umso wichtiger ist, sich untersuchen zu lassen. Doch auch hier gilt es Hürden zu überwinden. Die meisten Frauen die als Prostituierte arbeiten, sind Migrantinnen aus Ost- und Südosteuropa. Sprachliche, soziale und kulturelle Barrieren verhindern, dass die Frauen sich informieren oder Beratungs- und Untersuchungsangebote wahrnehmen können. Auch, so das Gesundheitsamt Augsburg, werden immer mehr Frauen zur Prostitution gezwungen. Oft ist es ihnen nicht möglich, Behandlungs- und Hilfsmöglichkeiten in Anspruch zu nehmen.
Was das Gesundheitsamt Augsburg fordert
Das städtische Gesundheitsamt von Augsburg bietet zwar kostenlose Untersuchungen für Prostituierte auf freiwilliger Basis an. Doch viele der Frauen wissen gar nicht um dieses Angebot Bescheid. Dabei würde das Gesundheitsamt den Prostituierten gerne mit beratender Funktion zur Seite stehen. Angesichts dieser Problematik, spricht sich das Gesundheitsamt Augsburg für eine verpflichtende Gesundheitsuntersuchung zu Beginn der Tätigkeit in Augsburg aus. So wäre eine Aufklärung über die gesundheitlichen Gefahren und Hilfeleistungen möglich.
http://www.b4bschwaben.de/nachrichten/a ... 35014.html
Augsburg | 28.02.2014
Prostitution. © bellopropello - Fotolia.com
Prostitution. © bellopropello - Fotolia.com
Seit die Debatte um Prostitution in aller Munde ist, erreichen das Gesundheitsamt Augsburg vermehrt Fragen zu sexuell übertragbaren Erkrankungen. Kondompflicht schön und gut – doch das Gesundheitsamt Augsburg fordert mehr.
Die Diskussion um das geplante Großbordell im Lechhauser Industrieviertel hat die Augsburger aufgerüttelt. Mit Beginn der Freudenhaus-Debatte häuften sich beim städtischen Gesundheitsamt Anfragen zur medizinischen Überwachung von Prostituierten. Auch viele Fragen zu sexuell übertragbaren Erkrankungen erreichen das Amt. Viele Freier scheinen fälschlicherweise davon ausgegangen zu sein, dass Prostituierte regelmäßig gesundheitlich untersucht werden. Dem ist jedoch nicht so. Die Kunden sollten sich der Gefahr der Krankheitsübertragung bewusst sein.
Untersuchungspflicht seit 2001 abgeschafft
Vielleicht erinnern einige dieser Freier sich an eine gesetzliche Regelung, die jedoch im Jahr 2001 abgeschafft wurde. Bis dato war die Untersuchungspflicht für Personen, die sexuelle Dienstleistungen anbieten, tatsächlich Gang und Gebe. Doch auch, wenn die medizinische Untersuchung noch so aufwendig gestaltet wird – bei den meisten Geschlechtskrankheiten können Ärzte keine Aussage im Hinblick auf eine mögliche Ansteckung machen. So kann eine HIV-Infektion zum Beispiel frühestens drei Monate nach dem Risikokontakt sicher ausgeschlossen werden. Mit dem nächsten Kunden kann sich für die Prostituierten dann alles wieder ändern. Das Einzige, was gegen die Übertragung von Geschlechtskrankheiten wirklich hilft, ist – ganz genau: Das Kondom.
Hygieneverordnung in Bayern schreibt Kondompflicht vor
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Die Hygieneverordnung in Bayern schreibt eigentlich auch vor, dass „weibliche und männliche Prostituierte und deren Kunden verpflichtet sind, beim Geschlechtsverkehr Kondome zu verwenden.“ Doch ob diese Vorschrift auch tatsächlich eingehalten wird, wissen wohl nur die Betroffenen selbst.
Gesundheitsamt Augsburg will Prostituierten helfen
Daher betont auch das Gesundheitsamt Augsburgs, dass es für Prostituierte umso wichtiger ist, sich untersuchen zu lassen. Doch auch hier gilt es Hürden zu überwinden. Die meisten Frauen die als Prostituierte arbeiten, sind Migrantinnen aus Ost- und Südosteuropa. Sprachliche, soziale und kulturelle Barrieren verhindern, dass die Frauen sich informieren oder Beratungs- und Untersuchungsangebote wahrnehmen können. Auch, so das Gesundheitsamt Augsburg, werden immer mehr Frauen zur Prostitution gezwungen. Oft ist es ihnen nicht möglich, Behandlungs- und Hilfsmöglichkeiten in Anspruch zu nehmen.
Was das Gesundheitsamt Augsburg fordert
Das städtische Gesundheitsamt von Augsburg bietet zwar kostenlose Untersuchungen für Prostituierte auf freiwilliger Basis an. Doch viele der Frauen wissen gar nicht um dieses Angebot Bescheid. Dabei würde das Gesundheitsamt den Prostituierten gerne mit beratender Funktion zur Seite stehen. Angesichts dieser Problematik, spricht sich das Gesundheitsamt Augsburg für eine verpflichtende Gesundheitsuntersuchung zu Beginn der Tätigkeit in Augsburg aus. So wäre eine Aufklärung über die gesundheitlichen Gefahren und Hilfeleistungen möglich.
http://www.b4bschwaben.de/nachrichten/a ... 35014.html
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- Ich bin: Keine Angabe
1. März 2014 11:56
Prostitution in Deutschland
"Die Kondompflicht hilft den Frauen nicht"
Von Jana Stegemann
Weil im benachbarten Frankreich Prostitution verboten ist, fahren französische Freier zu Tausenden über die Grenze ins nur wenige Kilometer entfernte Saarbrücken, wo mehr als 1000 Prostituierte in Bordellen und privaten Räumlichkeiten oder dem Straßenstrich ihre Dienste anbieten.
Die schwarz-rote Landesregierung des Saarlands hat Anfang der Woche eine Kondompflicht für Freier nach bayerischem Modell beschlossen, die vom 1. April an gelten soll. Die Regelung ist nicht unumstritten - Baden-Württembergs Sozialministerin Katrin Altpeter (SPD) lehnt die Kondompflicht ab, "weil damit einseitig nur Prostituierte verfolgt und kriminalisiert werden, die Freier hingegen bleiben ungeschoren". Denn die Verstöße der Freier könnten in der Regel nicht kontrolliert werden, die der Prostituierten hingegen schon - nämlich durch Scheinfreier der Ordnungsämter, wie sie in Bayern eingesetzt würden, ließ Altpeter über ihren Sprecher mitteilen.
Annemarie Rödl arbeitet für das Landratsamt Regensburg und berät seit sieben Jahren die Prostituierten in Regensburg hinsichtlich Aidsprävention und Arbeitsbedingungen. Im Gespräch mit Süddeutsche.de warnt Rödl vor einer zunehmenden Kriminalisierung und Diskriminierung der Frauen.
SZ.de: Frau Rödl, wie bewerten Sie die Entscheidung aus dem Saarland?
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Annemarie Rödl: Die Kondompflicht, wie sie in der Hygieneverordnung vorgeschrieben ist, ist ein Papiertiger. Seit 2006 gibt es sie in Bayern und aus Gesprächen mit den Frauen weiß ich, dass sie ihnen nicht wirklich hilft. Im Gegenteil: Viele Prostituierte reagieren verärgert auf das Papier. Denn in der Realität ist es so: Die Freier scheren sich nicht um die Hygieneverordnung. 70 Prozent oder noch mehr aller Freier verlangen Sex ohne Kondom. Das hat sich in den vergangenen Jahren nicht verändert. Sollte eine Prostituierte ungeschützten Verkehr verweigern, wird der Freier höchstwahrscheinlich eine andere Frau finden, die ihm seinen Wunsch erfüllt.
Warum erklären sich Frauen denn überhaupt zu ungeschütztem Verkehr bereit?
Die jungen Frauen stammen zum Teil aus prekären Verhältnissen, viele können nicht besonders gut oder kaum Deutsch. Wenn das der Fall ist, können sie sich kaum gegenüber Freiern behaupten. Außerdem fehlt bei vielen das Wissen über sexuell übertragbare Krankheiten.
Wie wird die Kondompflicht kontrolliert?
Aus Regensburg sind mir keine Kontrollen durch Scheinfreier oder ähnliches bekannt. Frauen haben mir jedoch von solchen Kontrollen in Landshut berichtet. Angeblich fragten nach Bekanntwerden der Aktion weniger Freier nach ungeschützem Verkehr als vorher. Ansonsten kann die Polizei natürlich Kontrollen in Bordellen machen und beanstanden, wenn der Hinweis dort nicht sichtbar aufgehängt ist. Aber es ist mit dieser Kondompflicht wie mit dem Fahrradfahren auf der falschen Straßenseite: Das machen auch viele, solange keine Polizei in Sicht ist. Andererseits holen sogar Vermieter, die an Prostituierte vermieten, die Hygienevorschrift bei uns persönlich im Gesundheitsamt ab, um sie im Hausflur und in den Wohnungen aufzuhängen. Wonach sich erstaunlich viele Prostituierte zu sehnen scheinen, ist jedoch die Zeit vor 2001.
Was war damals anders?
Dazu muss man wissen, dass es bis 2001 ein Bundesseuchengesetz gab, wonach alle Prostituierten regelmäßig zu Zwangsuntersuchungen kommen mussten. Es gibt teilweise den Wunsch von Seiten der Frauen, diese Zwangsuntersuchungen für alle Prostituierte wieder einzuführen. Mit der Einführung des Infektionsschutzgesetzes 2001 folgte ein Paradigmenwechsel, die Prostituierten bekamen Eigenverantwortung für ihre Gesundheit übertragen. Nun geschehen solche Untersuchungen beim Gesundheitsamt auf freiwilliger Basis.
Was für Untersuchungen sind das?
Die Frauen werden mittels eines Bluttestes und eines Vaginalabstriches auf sexuell übertragbare Krankheiten, vor allem HIV, Hepatitis C und Syphilis, untersucht. Wenn eine Patientin berichtet, dass sie häufig ungeschützten Oralverkehr praktiziert, machen wir auch einen Rachenabstrich.
Wie wird dieses Angebot der freiwilligen Untersuchungen von den Frauen angenommen?
Das große Problem ist die Aufklärungsarbeit. Damit meine ich, dass viele Frauen von unserem Angebot nichts wissen. Das hat damit zu tun, dass sie häufig unsere Sprache nicht sprechen und auch damit, dass die meisten Frauen nur wenige Wochen am gleichen Ort arbeiten und dann weiterziehen. Viele mieten sich für ein, zwei Wochen über das Internet ein Appartement in Regensburg, leben und arbeiten dort. Dann reisen sie weiter, in andere deutsche Städte, nach Österreich oder in die Schweiz. Ich kenne auch Frauen, die regelmäßig in Norwegen oder Schottland arbeiten.
Warum dieses Nomadentum?
Die Frauen liefern mir in unseren Gesprächen eine ganz einfache, aber brutale Begründung: Männer brauchen immer Frischfleisch. Der Konkurrenzdruck im Gewerbe ist mittlerweile sehr groß.
Wie viele Frauen bieten in Regensburg ihre Dienste an?
Schätzungsweise zwischen 120 und 180 Frauen. Ich versuche auch an männliche Prostituierte heranzukommen, um Aufklärungsarbeit zu leisten - bisher gestaltet sich die Kontaktaufnahme jedoch schwierig.
Wie gehen Sie auf die Frauen zu?
Nach siebenjähriger Erfahrung weiß ich mittlerweile, wo die Frauen in Regensburg ihre Appartements mieten. Jeden Mittwoch mache ich meine Runde, versuche möglichst viele zu erreichen. Ich gehe bei ihnen vorbei und klingele. Die meisten öffnen die Tür, einige bitten mich und meine Mitarbeiterinnen sogar herein. Dann versuche ich die Frauen so gut wie möglich über Präventionsmaßnahmen aufzuklären. Wir haben Infomaterial in 18 Sprachen dabei. Notfalls verteilen wir auch Kondome. Unsere Arbeit ist jedoch immer eine reine Präventionsmaßnahme - keine Kontrolle. Das ist mir wichtig und das versuche ich den Frauen auch zu kommunizieren.
Wie viele Frauen erreichen Sie mit ihrer Arbeit?
Ich versuche so viele wie möglich zu erreichen, was durch den ständigen Wechsel aber nicht immer klappt. Häufig begleiten mich auch Dolmetscherinnen für Bulgarisch und Ungarisch. Wir möchten unser Testangebot bekannt machen. Die Frauen sollen sich lieber einmal mehr testen lassen als einmal zu wenig. Zu einem normalen Hausarzt trauen sich viele der Frauen aus Scham nicht. Auch ein Gynäkologe kann keine vernünftige Untersuchung machen, wenn er den Beruf seiner Patientin nicht kennt. Bei normalen Untersuchungen wird zumeist nicht auf Hepatitis und Aids getestet. Die meisten Prostituierten in Regensburg sind zwischen 18 und 30 Jahren alt. Doch es gibt auch ältere, die teilweise seit 20, 30 Jahren im Geschäft sind. Einige von ihnen bringen immer wieder die Institution der sogenannten "Puffmutter" ins Gespräch - die es früher gab und die heute meist fehlt nach Ansicht einiger älterer Frauen.
Warum das?
Früher wurden junge Frauen in Bordellen regelrecht angelernt. Heute kämpft jede für sich allein. Das birgt große Gefahren. Wie soll sich eine 19-Jährige mit schlechten Sprachkenntnissen gegen ihren Freier behaupten? Wie soll sie ihm deutlich machen, dass sie die Chefin im Ring ist? Viele der Frauen haben untereinander kaum Kontakt. Ein immer größeres Problem werden auch einige Vermieter. 30-Quadratmeter-Appartements werden in Regensburg wochenweise für bis zu 600 Euro an die Frauen vermietet. Ein anderes großes Problem ist, dass wir nicht an die Freier herankommen, damit bei Ihnen ein Umdenken stattfindet. Es ist doch so: Die Prostituierten sollen immer alles richten, dabei sind sie häufig die schwächste Stelle im Business. Das sieht man auch jetzt bei der neuen Verordnung.
Was würden Sie stattdessen vorschlagen?
Die Patentlösung gibt es leider nicht. Durch härtere Kontrollen würden die Frauen zunehmend kriminalisiert und diskriminiert. Ich kann Politiker verstehen, die nach strengeren Kontrollen rufen. Die meisten von ihnen möchten Gutes tun, die Frauen besser schützen, ihnen helfen. Doch diese Rechnung geht in der Realität nicht so einfach auf. Wir müssen weiter Aufklärungsarbeit leisten, ein landesweites Netz an Beratungsstellen ausbauen und noch viel mehr niederschwellige Beratungsangebote initiieren.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/pro ... -1.1901503
Prostitution in Deutschland
"Die Kondompflicht hilft den Frauen nicht"
Von Jana Stegemann
Weil im benachbarten Frankreich Prostitution verboten ist, fahren französische Freier zu Tausenden über die Grenze ins nur wenige Kilometer entfernte Saarbrücken, wo mehr als 1000 Prostituierte in Bordellen und privaten Räumlichkeiten oder dem Straßenstrich ihre Dienste anbieten.
Die schwarz-rote Landesregierung des Saarlands hat Anfang der Woche eine Kondompflicht für Freier nach bayerischem Modell beschlossen, die vom 1. April an gelten soll. Die Regelung ist nicht unumstritten - Baden-Württembergs Sozialministerin Katrin Altpeter (SPD) lehnt die Kondompflicht ab, "weil damit einseitig nur Prostituierte verfolgt und kriminalisiert werden, die Freier hingegen bleiben ungeschoren". Denn die Verstöße der Freier könnten in der Regel nicht kontrolliert werden, die der Prostituierten hingegen schon - nämlich durch Scheinfreier der Ordnungsämter, wie sie in Bayern eingesetzt würden, ließ Altpeter über ihren Sprecher mitteilen.
Annemarie Rödl arbeitet für das Landratsamt Regensburg und berät seit sieben Jahren die Prostituierten in Regensburg hinsichtlich Aidsprävention und Arbeitsbedingungen. Im Gespräch mit Süddeutsche.de warnt Rödl vor einer zunehmenden Kriminalisierung und Diskriminierung der Frauen.
SZ.de: Frau Rödl, wie bewerten Sie die Entscheidung aus dem Saarland?
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Annemarie Rödl: Die Kondompflicht, wie sie in der Hygieneverordnung vorgeschrieben ist, ist ein Papiertiger. Seit 2006 gibt es sie in Bayern und aus Gesprächen mit den Frauen weiß ich, dass sie ihnen nicht wirklich hilft. Im Gegenteil: Viele Prostituierte reagieren verärgert auf das Papier. Denn in der Realität ist es so: Die Freier scheren sich nicht um die Hygieneverordnung. 70 Prozent oder noch mehr aller Freier verlangen Sex ohne Kondom. Das hat sich in den vergangenen Jahren nicht verändert. Sollte eine Prostituierte ungeschützten Verkehr verweigern, wird der Freier höchstwahrscheinlich eine andere Frau finden, die ihm seinen Wunsch erfüllt.
Warum erklären sich Frauen denn überhaupt zu ungeschütztem Verkehr bereit?
Die jungen Frauen stammen zum Teil aus prekären Verhältnissen, viele können nicht besonders gut oder kaum Deutsch. Wenn das der Fall ist, können sie sich kaum gegenüber Freiern behaupten. Außerdem fehlt bei vielen das Wissen über sexuell übertragbare Krankheiten.
Wie wird die Kondompflicht kontrolliert?
Aus Regensburg sind mir keine Kontrollen durch Scheinfreier oder ähnliches bekannt. Frauen haben mir jedoch von solchen Kontrollen in Landshut berichtet. Angeblich fragten nach Bekanntwerden der Aktion weniger Freier nach ungeschützem Verkehr als vorher. Ansonsten kann die Polizei natürlich Kontrollen in Bordellen machen und beanstanden, wenn der Hinweis dort nicht sichtbar aufgehängt ist. Aber es ist mit dieser Kondompflicht wie mit dem Fahrradfahren auf der falschen Straßenseite: Das machen auch viele, solange keine Polizei in Sicht ist. Andererseits holen sogar Vermieter, die an Prostituierte vermieten, die Hygienevorschrift bei uns persönlich im Gesundheitsamt ab, um sie im Hausflur und in den Wohnungen aufzuhängen. Wonach sich erstaunlich viele Prostituierte zu sehnen scheinen, ist jedoch die Zeit vor 2001.
Was war damals anders?
Dazu muss man wissen, dass es bis 2001 ein Bundesseuchengesetz gab, wonach alle Prostituierten regelmäßig zu Zwangsuntersuchungen kommen mussten. Es gibt teilweise den Wunsch von Seiten der Frauen, diese Zwangsuntersuchungen für alle Prostituierte wieder einzuführen. Mit der Einführung des Infektionsschutzgesetzes 2001 folgte ein Paradigmenwechsel, die Prostituierten bekamen Eigenverantwortung für ihre Gesundheit übertragen. Nun geschehen solche Untersuchungen beim Gesundheitsamt auf freiwilliger Basis.
Was für Untersuchungen sind das?
Die Frauen werden mittels eines Bluttestes und eines Vaginalabstriches auf sexuell übertragbare Krankheiten, vor allem HIV, Hepatitis C und Syphilis, untersucht. Wenn eine Patientin berichtet, dass sie häufig ungeschützten Oralverkehr praktiziert, machen wir auch einen Rachenabstrich.
Wie wird dieses Angebot der freiwilligen Untersuchungen von den Frauen angenommen?
Das große Problem ist die Aufklärungsarbeit. Damit meine ich, dass viele Frauen von unserem Angebot nichts wissen. Das hat damit zu tun, dass sie häufig unsere Sprache nicht sprechen und auch damit, dass die meisten Frauen nur wenige Wochen am gleichen Ort arbeiten und dann weiterziehen. Viele mieten sich für ein, zwei Wochen über das Internet ein Appartement in Regensburg, leben und arbeiten dort. Dann reisen sie weiter, in andere deutsche Städte, nach Österreich oder in die Schweiz. Ich kenne auch Frauen, die regelmäßig in Norwegen oder Schottland arbeiten.
Warum dieses Nomadentum?
Die Frauen liefern mir in unseren Gesprächen eine ganz einfache, aber brutale Begründung: Männer brauchen immer Frischfleisch. Der Konkurrenzdruck im Gewerbe ist mittlerweile sehr groß.
Wie viele Frauen bieten in Regensburg ihre Dienste an?
Schätzungsweise zwischen 120 und 180 Frauen. Ich versuche auch an männliche Prostituierte heranzukommen, um Aufklärungsarbeit zu leisten - bisher gestaltet sich die Kontaktaufnahme jedoch schwierig.
Wie gehen Sie auf die Frauen zu?
Nach siebenjähriger Erfahrung weiß ich mittlerweile, wo die Frauen in Regensburg ihre Appartements mieten. Jeden Mittwoch mache ich meine Runde, versuche möglichst viele zu erreichen. Ich gehe bei ihnen vorbei und klingele. Die meisten öffnen die Tür, einige bitten mich und meine Mitarbeiterinnen sogar herein. Dann versuche ich die Frauen so gut wie möglich über Präventionsmaßnahmen aufzuklären. Wir haben Infomaterial in 18 Sprachen dabei. Notfalls verteilen wir auch Kondome. Unsere Arbeit ist jedoch immer eine reine Präventionsmaßnahme - keine Kontrolle. Das ist mir wichtig und das versuche ich den Frauen auch zu kommunizieren.
Wie viele Frauen erreichen Sie mit ihrer Arbeit?
Ich versuche so viele wie möglich zu erreichen, was durch den ständigen Wechsel aber nicht immer klappt. Häufig begleiten mich auch Dolmetscherinnen für Bulgarisch und Ungarisch. Wir möchten unser Testangebot bekannt machen. Die Frauen sollen sich lieber einmal mehr testen lassen als einmal zu wenig. Zu einem normalen Hausarzt trauen sich viele der Frauen aus Scham nicht. Auch ein Gynäkologe kann keine vernünftige Untersuchung machen, wenn er den Beruf seiner Patientin nicht kennt. Bei normalen Untersuchungen wird zumeist nicht auf Hepatitis und Aids getestet. Die meisten Prostituierten in Regensburg sind zwischen 18 und 30 Jahren alt. Doch es gibt auch ältere, die teilweise seit 20, 30 Jahren im Geschäft sind. Einige von ihnen bringen immer wieder die Institution der sogenannten "Puffmutter" ins Gespräch - die es früher gab und die heute meist fehlt nach Ansicht einiger älterer Frauen.
Warum das?
Früher wurden junge Frauen in Bordellen regelrecht angelernt. Heute kämpft jede für sich allein. Das birgt große Gefahren. Wie soll sich eine 19-Jährige mit schlechten Sprachkenntnissen gegen ihren Freier behaupten? Wie soll sie ihm deutlich machen, dass sie die Chefin im Ring ist? Viele der Frauen haben untereinander kaum Kontakt. Ein immer größeres Problem werden auch einige Vermieter. 30-Quadratmeter-Appartements werden in Regensburg wochenweise für bis zu 600 Euro an die Frauen vermietet. Ein anderes großes Problem ist, dass wir nicht an die Freier herankommen, damit bei Ihnen ein Umdenken stattfindet. Es ist doch so: Die Prostituierten sollen immer alles richten, dabei sind sie häufig die schwächste Stelle im Business. Das sieht man auch jetzt bei der neuen Verordnung.
Was würden Sie stattdessen vorschlagen?
Die Patentlösung gibt es leider nicht. Durch härtere Kontrollen würden die Frauen zunehmend kriminalisiert und diskriminiert. Ich kann Politiker verstehen, die nach strengeren Kontrollen rufen. Die meisten von ihnen möchten Gutes tun, die Frauen besser schützen, ihnen helfen. Doch diese Rechnung geht in der Realität nicht so einfach auf. Wir müssen weiter Aufklärungsarbeit leisten, ein landesweites Netz an Beratungsstellen ausbauen und noch viel mehr niederschwellige Beratungsangebote initiieren.
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RE: Lokalnachrichten: MÜNCHEN & BAYERN
Prozess in Schweinfurt
Bordellbetreiber gesteht Schläge gegen Prostituierte
http://www.abendzeitung-muenchen.de/inh ... 3c29a.html
Seit Monaten läuft der Prozess gegen einen Schweinfurter Bordellbetreiber wegen Menschenhandels. Nachdem Prostituierte viele Vorwürfe bestätigen, gibt der Mann sein Schweigen auf – und räumt ein: Im Bordell war Gewalt zeitweise an der Tagesordnung.
Schweinfurt – Im Prozess um Menschenhandel in einem Schweinfurter Bordell hat der Betreiber gestanden, immer wieder Prostituierte geschlagen zu haben. Dies sei auch als Disziplinierungsmaßnahme gedacht gewesen, bestätigte der 38 Jahre alte Hauptangeklagte am Donnerstag auf Nachfragen der Richter. Das umfangreiche Verfahren am Landgericht Schweinfurt läuft bereits seit Mitte Dezember, bislang hatte der Mann aber geschwiegen. Den Vorwurf, Frauen mit dem Tod von Angehörigen gedroht zu haben, wies er bei seinem Geständnis zurück.
Der Mann soll die Prostituierten mit Gewalt und Drohungen gehindert haben, das Bordell zu verlassen. Mehrere mutmaßliche Opfer hatten die Vorwürfe vor Gericht bestätigt. Einige soll er mit falschen Versprechen aus dem Ausland zu sich gelockt haben.
Der Mann betonte, in seiner Internetwerbung sei stets klar gewesen, dass es ausschließlich um Prostitution geht. Die Schläge fielen nach seiner Darstellung vor allem aus Verärgerung und Wut, wenn die Frauen seine Regeln nicht befolgten – zum Beispiel, weil sie es bei einer Kontrolle versäumten, eine Kollegin ohne gültige Papiere zu verstecken. Er habe damals auch viel Kokain und Alkohol konsumiert.
„Wollten Sie damit nicht auch ein Exempel statuieren?“, frage der Vorsitzende Richter Erik Ohlenschlager ihn. „Ist schon so“, erwiderte der Angeklagte. Er betonte aber auch, dass die Frauen nicht eingesperrt waren und das Bordell hätten verlassen können. „Wenn jetzt eine unbedingt gehen wollte, konnte sie gehen, jederzeit.“ Als drei Frauen verschwanden, versuchte er allerdings, sie wiederzufinden - auch mit Drohungen, wie er einräumte.
Bei Vorwürfen gegen seinen Mitangeklagten – einen Aufpasser des Bordells -, hielt sich der Mann sehr zurück oder machte gar keine Angaben. Gegen einen weiteren mutmaßlichen Helfer wird inzwischen getrennt verhandelt, da er nur in einem kleinen Teil der 40 angeklagten Fälle beteiligt gewesen sein soll.
Bordellbetreiber gesteht Schläge gegen Prostituierte
http://www.abendzeitung-muenchen.de/inh ... 3c29a.html
Seit Monaten läuft der Prozess gegen einen Schweinfurter Bordellbetreiber wegen Menschenhandels. Nachdem Prostituierte viele Vorwürfe bestätigen, gibt der Mann sein Schweigen auf – und räumt ein: Im Bordell war Gewalt zeitweise an der Tagesordnung.
Schweinfurt – Im Prozess um Menschenhandel in einem Schweinfurter Bordell hat der Betreiber gestanden, immer wieder Prostituierte geschlagen zu haben. Dies sei auch als Disziplinierungsmaßnahme gedacht gewesen, bestätigte der 38 Jahre alte Hauptangeklagte am Donnerstag auf Nachfragen der Richter. Das umfangreiche Verfahren am Landgericht Schweinfurt läuft bereits seit Mitte Dezember, bislang hatte der Mann aber geschwiegen. Den Vorwurf, Frauen mit dem Tod von Angehörigen gedroht zu haben, wies er bei seinem Geständnis zurück.
Der Mann soll die Prostituierten mit Gewalt und Drohungen gehindert haben, das Bordell zu verlassen. Mehrere mutmaßliche Opfer hatten die Vorwürfe vor Gericht bestätigt. Einige soll er mit falschen Versprechen aus dem Ausland zu sich gelockt haben.
Der Mann betonte, in seiner Internetwerbung sei stets klar gewesen, dass es ausschließlich um Prostitution geht. Die Schläge fielen nach seiner Darstellung vor allem aus Verärgerung und Wut, wenn die Frauen seine Regeln nicht befolgten – zum Beispiel, weil sie es bei einer Kontrolle versäumten, eine Kollegin ohne gültige Papiere zu verstecken. Er habe damals auch viel Kokain und Alkohol konsumiert.
„Wollten Sie damit nicht auch ein Exempel statuieren?“, frage der Vorsitzende Richter Erik Ohlenschlager ihn. „Ist schon so“, erwiderte der Angeklagte. Er betonte aber auch, dass die Frauen nicht eingesperrt waren und das Bordell hätten verlassen können. „Wenn jetzt eine unbedingt gehen wollte, konnte sie gehen, jederzeit.“ Als drei Frauen verschwanden, versuchte er allerdings, sie wiederzufinden - auch mit Drohungen, wie er einräumte.
Bei Vorwürfen gegen seinen Mitangeklagten – einen Aufpasser des Bordells -, hielt sich der Mann sehr zurück oder machte gar keine Angaben. Gegen einen weiteren mutmaßlichen Helfer wird inzwischen getrennt verhandelt, da er nur in einem kleinen Teil der 40 angeklagten Fälle beteiligt gewesen sein soll.
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- Admina
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- Registriert: 07.09.2009, 04:52
- Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
- Ich bin: Keine Angabe
RE: Lokalnachrichten: MÜNCHEN & BAYERN
Stadt will Prostitution einschränken
Das älteste Gewerbe der Welt soll das Welterbe nicht beeinträchtigen. Die Polizei rät den Stadträten deshalb, die Sperrbezirke zu erweitern.
Im Bereich des Straßenstrichs an der Guerickestraße trafen Polizeibeamte bis vor einem Jahr in der Regel nur noch zwei ältere Frauen an. Dann habe ein Mann aus Nürnberg diese „Marktlücke“ entdeckt und setze seitdem allabendliche seine „Freundin“ dort ab, wo sie zu Fuß ihre Dienste anbiete. Weil der Mann mehrfach versucht habe, die Konkurrentinnen zu vertreiben, hätten diese sich wiederholt an die Polizei gewandt. Zwei weitere Prostituierte bieten ihre Dienste regelmäßig im Hafenbereich an.
Polizei für erweiterten Sperrbezirk
Als Schwerpunkte der Wohnungsprostitution listet Kriminaloberrat Huf vom Polizeipräsidium Oberpfalz die Udet-, die Landshuter, die Grunewald- und die Johannisstraße auf. Allerdings sei es nicht möglich, eine verbindliche Liste zu erstellen, da Wohnungsaufgaben und Neubelegungen erst durch Internetrecherchen und Kontrollen ans Licht kämen. Meldepflicht und verpflichtende Gesundheitsvorsorge gebe es nicht mehr, bedauert in diesem Zusammenhang Dr. Schörnig. Er sieht den Gesetzgeber in der Pflicht, auch dafür zu sorgen, dass Prostituierte ein Mindestalter und so gute Sprachkenntnisse haben müssen, dass sie sich gegebenenfalls an die Polizei oder eine andere Behörde wenden können, wenn sie bedroht werden.
http://www.mittelbayerische.de/region/r ... enken.html
Das älteste Gewerbe der Welt soll das Welterbe nicht beeinträchtigen. Die Polizei rät den Stadträten deshalb, die Sperrbezirke zu erweitern.
Im Bereich des Straßenstrichs an der Guerickestraße trafen Polizeibeamte bis vor einem Jahr in der Regel nur noch zwei ältere Frauen an. Dann habe ein Mann aus Nürnberg diese „Marktlücke“ entdeckt und setze seitdem allabendliche seine „Freundin“ dort ab, wo sie zu Fuß ihre Dienste anbiete. Weil der Mann mehrfach versucht habe, die Konkurrentinnen zu vertreiben, hätten diese sich wiederholt an die Polizei gewandt. Zwei weitere Prostituierte bieten ihre Dienste regelmäßig im Hafenbereich an.
Polizei für erweiterten Sperrbezirk
Als Schwerpunkte der Wohnungsprostitution listet Kriminaloberrat Huf vom Polizeipräsidium Oberpfalz die Udet-, die Landshuter, die Grunewald- und die Johannisstraße auf. Allerdings sei es nicht möglich, eine verbindliche Liste zu erstellen, da Wohnungsaufgaben und Neubelegungen erst durch Internetrecherchen und Kontrollen ans Licht kämen. Meldepflicht und verpflichtende Gesundheitsvorsorge gebe es nicht mehr, bedauert in diesem Zusammenhang Dr. Schörnig. Er sieht den Gesetzgeber in der Pflicht, auch dafür zu sorgen, dass Prostituierte ein Mindestalter und so gute Sprachkenntnisse haben müssen, dass sie sich gegebenenfalls an die Polizei oder eine andere Behörde wenden können, wenn sie bedroht werden.
http://www.mittelbayerische.de/region/r ... enken.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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Fakten und Infos über Prostitution
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Re: RE: Lokalnachrichten: MÜNCHEN & BAYERN

Dies ist bei weitem der blödeste Satz, den ich in meinem Leben je gelesen habe. So lächerlich, wenn es nicht so traurig wäre... Das ist genau derselbe Blickwinkel wie bei der Empörung um Deutschland, das Land der Dichter und Denker, als das Bordell Europas. Die heilige deutsche Kultur wird anscheinend von diesen Huren vollends zertrampelt. Daraus spricht letztendlich kein allzu grosses Selbstvertrauen. Das deutet eher auf eine ernsthafte, sehr tiefgreifende Identitätskrise hin. Es zeigt die schwache innere Verfassung dieser Prostitutionsbekämpfer, sowie die Bigotterie ihrer Kulturverehrung. Man würde fast meinen, die lieben die deutsche Kultur nicht richtig, sonst würden sie ihretwegen weit mehr inneres Vertrauen an den Tag legen ... Ach, die arme MünchenerFrauenkirche, bald glauben die Touristen aus aller Welt, damit ist wohl eine Hurenkirche gemeint, das darf doch nicht sein, ogottogottogott....fraences hat geschrieben:
Das älteste Gewerbe der Welt soll das Welterbe nicht beeinträchtigen.
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz