Kampagne "Frauenheld" Bremen
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Kampagne "Frauenheld" Bremen
21.05.2014
Frauenheld Bremen gesucht
Am Montag, 2. Juni 2014, dem Internationalen Hurentag, startet die Öffentlichkeitskampagne "Frauenheld Bremen". Sie richtet sich an Freier, aber auch an die allgemeine Öffentlichkeit und setzt sich gegen Menschenhandel und für einen fairen und respektvollen Umgang beim Kauf von Sexdienstleistungen ein.
Foto als Zorro
Auftakt dazu ist am 2. Juni um 11 bis 14 Uhr auf dem Bremer Marktplatz. Lauter Zorros, die RächerInnen für Gerechtigkeit und Freiheit, verteilen dann Informationen zu der Kampagne. Wer möchte, kann sich außerdem im Zorro-Kostüm fotografieren lassen.
Freier sensibilisieren
Hintergrund der Kampagne ist, Freier zu sensibilieren und neugierig zu machen, sich mit dem Thema Achtsamkeit gegenüber Prostituierten zu beschäftigen. Ebenso will die Kampagne darüber aufklären, wie man Zwang erkennen kann und zum Hinschauen und Handeln ermutigen. Unter der Telefonnummer 0421-349 67 23 können anonym Hinweise auf mögliche Betroffene gegeben werden.
Gemeinsame Aktion
Ins Leben gerufen wird die Aktion von der Beratungsstelle BBMeZ im Verein für Innere Mission in Bremen, dem Diakonischen Werk Bremen e.V., der Beratungsstelle Nitribitt e.V., dem Gesundheitsamt Bremen und der Männerarbeit der Bremischen Evangelischen Kirche.
Weitere Informationen zu der Aktion unter www.frauenheld-bremen.de
22.05.2014
Kampagne "Frauenheld Bremen" gegen Zwangsprostitution
Die Kampagne "Frauenheld Bremen" gegen Zwangsprostitution startet am Montag, 2. Juni, auf dem Bremer Marktplatz. Die von der Bremer Diakonie unterstützte Kampagne richtet sich an die Freier, die gegen Menschenhandel und die Ausbeutung von Frauen in der Prostitution sind und setzt sich für fairen und respektvollen Umgang beim Kauf von Sexdienstleistungen ein.
Hierzu wird unter www.frauenheld-bremen.de eine Homepage mit Informationen und einem Email-Kontaktformular erstellt, ebenso steht eine Hotline zur Verfügung. Unter der Bremer Telefonnummer 3496723 können anonym Hinweise auf mögliche Betroffene gegeben werden, die dann vertraulich durch die beteiligten Institutionen überprüft und gegebenenfalls an die Polizei weiter geleitet werden.
Zum Auftakt der Kampagne werden viele „Zorros“, die RächerInnen für Gerechtigkeit und Freiheit, Informationen auf dem Marktplatz verteilen.
Aktion mit Bierdeckeln und Edgar-Cards in Bremer Kneipen
In den nächsten Wochen werden in den Bremer Kneipen Postkarten, Streichholzbriefchen und Bierdeckel verteilt. Das Gesundheitsamt verteilt bei seiner Arbeit Kondome mit Informationen über die Kampagne.
Was will die Freierkampagne?
Die Kampagne soll sensibilisieren,neugierig machen und auffordern, sich mit dem Thema Achtsamkeit gegenüber Prostituierten zu beschäftigen. Ferner soll sie aufklären, wie man Zwang erkennen kann und zum Hinschauen und Handeln ermutigen. Ins Leben gerufen wird die gemeinsame Aktion "Frauenheld Bremen" von der Beratungsstelle BBMeZ im Verein für Innere Mission, dem Diakonischen Werk Bremen e.V., der Beratungsstelle für Prostituierte Nitribitt e.V., dem Gesundheitsamt Bremen und der Männerarbeit der Bremischen Evangelischen Kirche.
Finanzielle Unterstützung gibt es neben den genannten Trägern weiterhin von der Senatorin für Soziales (Selbsthilfemittel) und dem Senator für Inneres (Kooperationsstelle Kriminalprävention). Sie fußt auf eine Kampagne des Diakonischen Werkes Baden aus dem Jahr 2006, freundlicherweise unterstützt die Rechteinhaberin dieser Kampagne, die Agentur ursachewirkung auch die Bremer Aktion, in dem sie die Rechte der Vorgängerkampagne zur Verfügung stellt.
Weitere Informationen:
Katharina Kähler, kaehler@inneremission-bremen.de, 0421 34 96 739
Angela Hesse, Hesse@diakonie-bremen.de, Tel. 0176-16 38 41 40
siehe dazu auch:
http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 781#140781 und folgende Beiträge zu gleicher Angelegenheit.
Danke noch einmal @doris67, für die klaren Statements in der Sache. Wir sind reisebedingt leider nur dazu in der Lage schriftlich Stellung zu nehmen. Der Fortgang der Angelegenheit wird jetzt hier dokumentiert.
Frauenheld Bremen gesucht
Am Montag, 2. Juni 2014, dem Internationalen Hurentag, startet die Öffentlichkeitskampagne "Frauenheld Bremen". Sie richtet sich an Freier, aber auch an die allgemeine Öffentlichkeit und setzt sich gegen Menschenhandel und für einen fairen und respektvollen Umgang beim Kauf von Sexdienstleistungen ein.
Foto als Zorro
Auftakt dazu ist am 2. Juni um 11 bis 14 Uhr auf dem Bremer Marktplatz. Lauter Zorros, die RächerInnen für Gerechtigkeit und Freiheit, verteilen dann Informationen zu der Kampagne. Wer möchte, kann sich außerdem im Zorro-Kostüm fotografieren lassen.
Freier sensibilisieren
Hintergrund der Kampagne ist, Freier zu sensibilieren und neugierig zu machen, sich mit dem Thema Achtsamkeit gegenüber Prostituierten zu beschäftigen. Ebenso will die Kampagne darüber aufklären, wie man Zwang erkennen kann und zum Hinschauen und Handeln ermutigen. Unter der Telefonnummer 0421-349 67 23 können anonym Hinweise auf mögliche Betroffene gegeben werden.
Gemeinsame Aktion
Ins Leben gerufen wird die Aktion von der Beratungsstelle BBMeZ im Verein für Innere Mission in Bremen, dem Diakonischen Werk Bremen e.V., der Beratungsstelle Nitribitt e.V., dem Gesundheitsamt Bremen und der Männerarbeit der Bremischen Evangelischen Kirche.
Weitere Informationen zu der Aktion unter www.frauenheld-bremen.de
22.05.2014
Kampagne "Frauenheld Bremen" gegen Zwangsprostitution
Die Kampagne "Frauenheld Bremen" gegen Zwangsprostitution startet am Montag, 2. Juni, auf dem Bremer Marktplatz. Die von der Bremer Diakonie unterstützte Kampagne richtet sich an die Freier, die gegen Menschenhandel und die Ausbeutung von Frauen in der Prostitution sind und setzt sich für fairen und respektvollen Umgang beim Kauf von Sexdienstleistungen ein.
Hierzu wird unter www.frauenheld-bremen.de eine Homepage mit Informationen und einem Email-Kontaktformular erstellt, ebenso steht eine Hotline zur Verfügung. Unter der Bremer Telefonnummer 3496723 können anonym Hinweise auf mögliche Betroffene gegeben werden, die dann vertraulich durch die beteiligten Institutionen überprüft und gegebenenfalls an die Polizei weiter geleitet werden.
Zum Auftakt der Kampagne werden viele „Zorros“, die RächerInnen für Gerechtigkeit und Freiheit, Informationen auf dem Marktplatz verteilen.
Aktion mit Bierdeckeln und Edgar-Cards in Bremer Kneipen
In den nächsten Wochen werden in den Bremer Kneipen Postkarten, Streichholzbriefchen und Bierdeckel verteilt. Das Gesundheitsamt verteilt bei seiner Arbeit Kondome mit Informationen über die Kampagne.
Was will die Freierkampagne?
Die Kampagne soll sensibilisieren,neugierig machen und auffordern, sich mit dem Thema Achtsamkeit gegenüber Prostituierten zu beschäftigen. Ferner soll sie aufklären, wie man Zwang erkennen kann und zum Hinschauen und Handeln ermutigen. Ins Leben gerufen wird die gemeinsame Aktion "Frauenheld Bremen" von der Beratungsstelle BBMeZ im Verein für Innere Mission, dem Diakonischen Werk Bremen e.V., der Beratungsstelle für Prostituierte Nitribitt e.V., dem Gesundheitsamt Bremen und der Männerarbeit der Bremischen Evangelischen Kirche.
Finanzielle Unterstützung gibt es neben den genannten Trägern weiterhin von der Senatorin für Soziales (Selbsthilfemittel) und dem Senator für Inneres (Kooperationsstelle Kriminalprävention). Sie fußt auf eine Kampagne des Diakonischen Werkes Baden aus dem Jahr 2006, freundlicherweise unterstützt die Rechteinhaberin dieser Kampagne, die Agentur ursachewirkung auch die Bremer Aktion, in dem sie die Rechte der Vorgängerkampagne zur Verfügung stellt.
Weitere Informationen:
Katharina Kähler, kaehler@inneremission-bremen.de, 0421 34 96 739
Angela Hesse, Hesse@diakonie-bremen.de, Tel. 0176-16 38 41 40
siehe dazu auch:
http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 781#140781 und folgende Beiträge zu gleicher Angelegenheit.
Danke noch einmal @doris67, für die klaren Statements in der Sache. Wir sind reisebedingt leider nur dazu in der Lage schriftlich Stellung zu nehmen. Der Fortgang der Angelegenheit wird jetzt hier dokumentiert.
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RE: Kampagne "Frauenheld" Bremen
von: SIB-SWinfoBremen@gmx.de am 25.05.2014
an: taz Bremen, Herrn Zier
cc: ProSWHB, BesD, BSD (S. Klee), Diakonie Bremen, Innere Mission Bremen, Nitribitt, Gesundheitsamt
Zusammenfassung:
Die Leitung der Initiative Frauenheld hat ihre Kampagne ohne Beteiligung von Kund*innnen sexueller und erotischer Dienstleistungen vorbereitet und verweigert sich der Teilhabe von Kund*innen, Sexarbeitenden und Betreibenden von Betriebsstätten für selbstständig tätige Sexarbeitende. Sie verstößt damit gegen Ihre Verpflichtung aus der Kooperationsvereinbarung des Runden Tisch Menschenhandel Bremen zur Vernetzung aller relevanten Akteur*innen im Bereich des Menschenhandels in die sexuelle Ausbeutung.
Als persönlich und öffentlich verantwotlich sich bezeichnende Personen treten dabei zumindest folgende Frauen auf:
"Katharina Kähler, Fon: 0421-3 49 67 39, Fax: 0421-34 54 71 kaehler@inneremission-bremen.de" (1)
"Petra Wulf-Lengner. Fon: 0421-3 49 67 18, Fax: 0421-34 54 71, wulf-lengner@inneremission-bremen.de" (1) und (2)
"Angela Hesse, Hesse@diakonie-bremen.de, Tel. 0176-16 38 41 40" (2)
Sehr geehrter Herr Zier,
den Artikel http://www.taz.de/Kampagne-gegen-Zwangs ... n/!139114/ , in dem "Frau Hesse" (2) von der Diakonie Bremen für die Kooperierenden Auskunft gibt, habe ich soeben zur Kenntnis genommen. Auf die Kampagne war bereits am 13.05.2014 auf der öffentlichen Diskussionsveranstaltung der LinkeBremen! von "Katharina Kähler" (1), BBMeZ, Innere Mission hingewiesen worden.
Bei dieser Gelegenheit hatte ich "Katharina Kähler" (1), gefragt, ob bei der Planung der Aktion auch der Kontakt zu bekennenden Kund*innen von sexuellen Dienstleistungen gesucht worden war und ob das Programm dazu schon vorliegen würde. Beides wurde verneint. Jedoch wäre die Männerarbeit der evangelischen Kirche an der Aktion beteiligt. Herrr Schnepel spricht für die Männerarbeit der BEK, so meine Information. Schön das jetzt so zügig Material vorliegen soll und auch eine Webseite kurz vor der Freischaltung steht.
Wie "Frau Hesse" (2) betont, hat es zur Fußball WM 2006 bereits eine ähnliche Kampagne gegeben, die wenig erfolgreich aber doch recht kostspielig war (etliche Millionen Euro und lediglich 33 eingegangene Hinweise seitens der Kund*innen von sexuellen und erotischen Dienstleistungen). Frau Dr. Dita Vogel, Universität Bremen, die mit einem EU Forschungsauftrag in der Sache betraut ist, kann Ihnen die genauen Zahlen mit Quelle nennen. "Frau Hesse" (2) vertritt die Auffassung, dass die jetzige Kampagne aus den Fehlern der 2006er Kampagne gelernt hat und nicht mehr moralisch oder sozialpädagogisch daherkommt. Es geht, so sagt sie, um Augenhöhe.
Nun ist es den Beteiligten der Frauenheld Kampagne nicht unbekannt, dass es in Bremen eine Frühstücksrunde von Menschen, insbesondere von Kunden gibt, die aus Diskussionen auf dem Kund*innenforum Bremersex hervorgegangen ist. Mitarbeiterinnen von Nitribitt e.V. haben an einer dieser Frühstücksrunde teilgenommen, die sich über eine Mailingliste von SIB-SWinfoBremen@gmx.de verabredet und verständigt. Ich bin zudem als bekennender Kunde bereits mehrfach im Rundfunk interviewt worden und hätte zur Verfügung gestanden, um eine Kampagne zu initiieren, die sich an Kund*innen richtet. Bei der Planung der Kampagne, wurde das nicht berücksichtigt. Die Kampagne soll sich also an Kund*innen wenden, wendete sich aber in der Vorbereitung nicht an die Kunden, die in Bremen selbstorganisiert aktiv sind. Das ist bedauerlich und wenig hilfreich. Das Gefühl von Augenhöhe vermittelt sich nicht.
Am 15.05.2014 hatte ich mich, mit diesem Hintergrund und auf der Grundlage der persönlichen Nachfrage bei "Katharina Kähler" (1), am 13.05.2014, mit Email an die mir bekanntgeworden Beteiligten der Kampagne gewandt. Meine Kritik
"Bedauerlich jedenfalls, das Kund_innen in die Vorbereitung der Aktion nicht eingebunden worden sind, obwohl Kund_innen, die sich als solche outen zumindest Nitribitt e.V. persönlich bekannt sind."
Herr Schnepel kontaktierte mich daraufhin und ich antwortete ihm mit einer ausführlichen Mail, ohne dazu eine Rückmeldung erhalten zu haben. Da der Termin der Kampagneneröffnung näher rückte und ich von den angeschriebenen Beteiligten keine Rückmeldung zu meiner Kritik erhalten hatte, wendete ich mich am 20.05.2014 erneut an Beteiligte.
Die Kritik die dabei von meiner Ehefrau Lara Freudmann, Sexarbeiterin derzeit im Ruhestand, Mitglied des Bundesverbandes erotische und sexuelle Dienstleistungen, Betreiberin des "Haus9" - Vermietung von Betriebsstätten zur gewerblichen Tätigkeit an selbständig in der Sexarbeit tätige Menschen und mir geäußert wurde:
"Es vermittelt sich Lara ... und mir nicht, dass die doch irgendwie wenigstens akzeptierend mit Sexarbeit befassten Institutionen und die darin tätigen Personen Bremens, ein ernsthaftes Interesse am Gespräch mit uns haben. Eher vermittelt sich der Eindruck, dass vieles dafür getan wird, ein ernsthaftes Gespräch zu meiden, wenn nicht gar Teilhabe von uns an Gesprächen dieser Personen und Institutionen auszuschließen. Das sich dieses Gefühl vermittelt, ist ein schlechtes Zeugnis für klientenzentrierte Beratungstätigkeit."
Frau "Katharina Kähler" (1) und Frau "Petra Wulf-Lengner" (1) (2) antworteten am 21.05.2014 auf die von uns geäußerte Kritik. Sie bewerteten unsere Kritik als unseriös, unsachlich und ohne Anstand (siehe Link am Ende des Textes). Wir wurden aufgefordert keine weiteren Emails mehr an sie zu senden und sie erläuterten
Es gibt unserseits keinerlei Verpflichtungen, Sie oder andere Betreiber von Prostitutionsobjekten mit an der Durchführung zu beteiligen, ebenso wenig gibt es Ihrerseits einen begründeten Anspruch, Ihre Interessen in der Ausgestaltung der Kampagne wieder zu finden.
Die BBMeZ ist federführend mit öffentlichem Auftrag und öffentlich finanziert für den Runden Tisch Menschenhandel tätig. Der Runde Tisch Menschenhandel ist auch der Initiator der Kampagne "Frauenheld".
„Die verfolgten Ziele des Runden Tisches sind:
- die Vernetzung aller für das Themenfeld relevanten Akteurinnen und Akteure
- der Austausch von Informationen und Erfahrungen
- die Verbesserung der rechtlichen, gesundheitlichen und sozialen Situation der Betroffenen
- die gegenseitige Unterstützung." ( siehe: http://www.bremische-buergerschaft.de/d ... _45f71.pdf )
Trotzdem verweigert die BBMeZ sich der Teilhabe von meiner Frau und mir und damit implizit auch der Teilhabe von anderen Kunden und Sexarbeiterinnen an der Kampagne Frauenheld und der Auseinandersetzung um die von uns geäußerte Kritik an deren bisherigen Vorbereitung und an der Ende 2013 in Buten und Binnen erfolgte Ansprache von "Katharina Kähler" (1) an Kund*innen, die durchaus als respektlos verstanden werden kann (siehe Link am Ende des Textes).
Inwieweit die BBMeZ bezüglich unserer Ausgrenzung aus der Teilhabe an der Kampahgne und der vorausgehenden Initiative im Auftrag der anderen an der Kampagne Beteiligten: Gesundheitsamt, Nitribitt e.V. und evangelische Männerarbeit und der Senate für Inneres und Soziales handelt, ist uns nicht bekannt. Wir können jedoch nicht erkennen, dass das Prinzip der Augenhöhe, das Frau "Angela Hesse" (2) von der Diakonie Bremen als Leitbild der Kampagne betont, bisher verwirklicht wurde und befürchten, dass öffentliche Mittel ineffizient verwendet werden und eventuell lediglich Aufmerksamkeit für die Kooperierenden erzielt wird.
Wir, meine Frau und ich, bedauern es sehr, dass sich die BBMeZ bis dato einem kritisch sachlichen Gespräch mit uns verweigert. Zwischenzeitlich wurde ++++ Editanfang ++++ der Empfang unserer Emails durch die Innere Mission, so wie aus einer entsprechenden Mail hervorgeht zum Teil ++++ Editende ++++ blockiert. Inwieweit dieses Handeln für eine Einrichtung angemessen und zulässig ist, die im öffentlichen Auftrag wirkt, könnte eine Frage von öffentlichem Interesse sein.
Weitere Informationen in der Sache finden Sie ausführlich hier
http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 781#140781
und in den darauf folgenden Beiträgen zu gleicher Angelegenheit.
Mit freundlichen Grüßen
Lara Freudmann
- Sexarbeiterin, derzeit im Ruhestand
- Mitglied des Bundesverbandes erotische und sexuelle Dienstleistungen
- Betreiberin "Haus9" - Vermietung von Betriebsstätten zur gewerblichen Tätigkeit an selbständig in der Sexarbeit tätige Menschen
Klaus Fricke
- Fachmoderator rumänisches Unterforum auf www.sexworker.at, Netzwerk u. Forum f. gegstg. Hilfe u. Aufklärung seit 2005 akkreditiert als Verfasserin von Schattenberichten zur Lage von Sexworkern in Ländern in Zentraleuropa an UN'OHCHR Genf seit 2010
- Initiator Projekt Ne-RO-In, Netzwerk z. Austausch v. Infos in Rumänisch u. Deutsch f. Menschen u. Drittparteien i. d. Sexarbeit
- Sprecher "Haus9", Vermietg. v. Betriebsstätten z. gewerbl. Tätigkeit an selbständig i. d. Sexarbeit Tätige
- Organisator Frühstücksrunde ProSWHB v. Sexarbeitenden, Betreibenden, Kunden u. Interessierten
Quellen:
(1) http://www.inneremission-bremen.de/bera ... stitution/
(2) http://www.diakonie-bremen.de/aktuell/a ... stitution/
an: taz Bremen, Herrn Zier
cc: ProSWHB, BesD, BSD (S. Klee), Diakonie Bremen, Innere Mission Bremen, Nitribitt, Gesundheitsamt
Zusammenfassung:
Die Leitung der Initiative Frauenheld hat ihre Kampagne ohne Beteiligung von Kund*innnen sexueller und erotischer Dienstleistungen vorbereitet und verweigert sich der Teilhabe von Kund*innen, Sexarbeitenden und Betreibenden von Betriebsstätten für selbstständig tätige Sexarbeitende. Sie verstößt damit gegen Ihre Verpflichtung aus der Kooperationsvereinbarung des Runden Tisch Menschenhandel Bremen zur Vernetzung aller relevanten Akteur*innen im Bereich des Menschenhandels in die sexuelle Ausbeutung.
Als persönlich und öffentlich verantwotlich sich bezeichnende Personen treten dabei zumindest folgende Frauen auf:
"Katharina Kähler, Fon: 0421-3 49 67 39, Fax: 0421-34 54 71 kaehler@inneremission-bremen.de" (1)
"Petra Wulf-Lengner. Fon: 0421-3 49 67 18, Fax: 0421-34 54 71, wulf-lengner@inneremission-bremen.de" (1) und (2)
"Angela Hesse, Hesse@diakonie-bremen.de, Tel. 0176-16 38 41 40" (2)
Sehr geehrter Herr Zier,
den Artikel http://www.taz.de/Kampagne-gegen-Zwangs ... n/!139114/ , in dem "Frau Hesse" (2) von der Diakonie Bremen für die Kooperierenden Auskunft gibt, habe ich soeben zur Kenntnis genommen. Auf die Kampagne war bereits am 13.05.2014 auf der öffentlichen Diskussionsveranstaltung der LinkeBremen! von "Katharina Kähler" (1), BBMeZ, Innere Mission hingewiesen worden.
Bei dieser Gelegenheit hatte ich "Katharina Kähler" (1), gefragt, ob bei der Planung der Aktion auch der Kontakt zu bekennenden Kund*innen von sexuellen Dienstleistungen gesucht worden war und ob das Programm dazu schon vorliegen würde. Beides wurde verneint. Jedoch wäre die Männerarbeit der evangelischen Kirche an der Aktion beteiligt. Herrr Schnepel spricht für die Männerarbeit der BEK, so meine Information. Schön das jetzt so zügig Material vorliegen soll und auch eine Webseite kurz vor der Freischaltung steht.
Wie "Frau Hesse" (2) betont, hat es zur Fußball WM 2006 bereits eine ähnliche Kampagne gegeben, die wenig erfolgreich aber doch recht kostspielig war (etliche Millionen Euro und lediglich 33 eingegangene Hinweise seitens der Kund*innen von sexuellen und erotischen Dienstleistungen). Frau Dr. Dita Vogel, Universität Bremen, die mit einem EU Forschungsauftrag in der Sache betraut ist, kann Ihnen die genauen Zahlen mit Quelle nennen. "Frau Hesse" (2) vertritt die Auffassung, dass die jetzige Kampagne aus den Fehlern der 2006er Kampagne gelernt hat und nicht mehr moralisch oder sozialpädagogisch daherkommt. Es geht, so sagt sie, um Augenhöhe.
Nun ist es den Beteiligten der Frauenheld Kampagne nicht unbekannt, dass es in Bremen eine Frühstücksrunde von Menschen, insbesondere von Kunden gibt, die aus Diskussionen auf dem Kund*innenforum Bremersex hervorgegangen ist. Mitarbeiterinnen von Nitribitt e.V. haben an einer dieser Frühstücksrunde teilgenommen, die sich über eine Mailingliste von SIB-SWinfoBremen@gmx.de verabredet und verständigt. Ich bin zudem als bekennender Kunde bereits mehrfach im Rundfunk interviewt worden und hätte zur Verfügung gestanden, um eine Kampagne zu initiieren, die sich an Kund*innen richtet. Bei der Planung der Kampagne, wurde das nicht berücksichtigt. Die Kampagne soll sich also an Kund*innen wenden, wendete sich aber in der Vorbereitung nicht an die Kunden, die in Bremen selbstorganisiert aktiv sind. Das ist bedauerlich und wenig hilfreich. Das Gefühl von Augenhöhe vermittelt sich nicht.
Am 15.05.2014 hatte ich mich, mit diesem Hintergrund und auf der Grundlage der persönlichen Nachfrage bei "Katharina Kähler" (1), am 13.05.2014, mit Email an die mir bekanntgeworden Beteiligten der Kampagne gewandt. Meine Kritik
"Bedauerlich jedenfalls, das Kund_innen in die Vorbereitung der Aktion nicht eingebunden worden sind, obwohl Kund_innen, die sich als solche outen zumindest Nitribitt e.V. persönlich bekannt sind."
Herr Schnepel kontaktierte mich daraufhin und ich antwortete ihm mit einer ausführlichen Mail, ohne dazu eine Rückmeldung erhalten zu haben. Da der Termin der Kampagneneröffnung näher rückte und ich von den angeschriebenen Beteiligten keine Rückmeldung zu meiner Kritik erhalten hatte, wendete ich mich am 20.05.2014 erneut an Beteiligte.
Die Kritik die dabei von meiner Ehefrau Lara Freudmann, Sexarbeiterin derzeit im Ruhestand, Mitglied des Bundesverbandes erotische und sexuelle Dienstleistungen, Betreiberin des "Haus9" - Vermietung von Betriebsstätten zur gewerblichen Tätigkeit an selbständig in der Sexarbeit tätige Menschen und mir geäußert wurde:
"Es vermittelt sich Lara ... und mir nicht, dass die doch irgendwie wenigstens akzeptierend mit Sexarbeit befassten Institutionen und die darin tätigen Personen Bremens, ein ernsthaftes Interesse am Gespräch mit uns haben. Eher vermittelt sich der Eindruck, dass vieles dafür getan wird, ein ernsthaftes Gespräch zu meiden, wenn nicht gar Teilhabe von uns an Gesprächen dieser Personen und Institutionen auszuschließen. Das sich dieses Gefühl vermittelt, ist ein schlechtes Zeugnis für klientenzentrierte Beratungstätigkeit."
Frau "Katharina Kähler" (1) und Frau "Petra Wulf-Lengner" (1) (2) antworteten am 21.05.2014 auf die von uns geäußerte Kritik. Sie bewerteten unsere Kritik als unseriös, unsachlich und ohne Anstand (siehe Link am Ende des Textes). Wir wurden aufgefordert keine weiteren Emails mehr an sie zu senden und sie erläuterten
Es gibt unserseits keinerlei Verpflichtungen, Sie oder andere Betreiber von Prostitutionsobjekten mit an der Durchführung zu beteiligen, ebenso wenig gibt es Ihrerseits einen begründeten Anspruch, Ihre Interessen in der Ausgestaltung der Kampagne wieder zu finden.
Die BBMeZ ist federführend mit öffentlichem Auftrag und öffentlich finanziert für den Runden Tisch Menschenhandel tätig. Der Runde Tisch Menschenhandel ist auch der Initiator der Kampagne "Frauenheld".
„Die verfolgten Ziele des Runden Tisches sind:
- die Vernetzung aller für das Themenfeld relevanten Akteurinnen und Akteure
- der Austausch von Informationen und Erfahrungen
- die Verbesserung der rechtlichen, gesundheitlichen und sozialen Situation der Betroffenen
- die gegenseitige Unterstützung." ( siehe: http://www.bremische-buergerschaft.de/d ... _45f71.pdf )
Trotzdem verweigert die BBMeZ sich der Teilhabe von meiner Frau und mir und damit implizit auch der Teilhabe von anderen Kunden und Sexarbeiterinnen an der Kampagne Frauenheld und der Auseinandersetzung um die von uns geäußerte Kritik an deren bisherigen Vorbereitung und an der Ende 2013 in Buten und Binnen erfolgte Ansprache von "Katharina Kähler" (1) an Kund*innen, die durchaus als respektlos verstanden werden kann (siehe Link am Ende des Textes).
Inwieweit die BBMeZ bezüglich unserer Ausgrenzung aus der Teilhabe an der Kampahgne und der vorausgehenden Initiative im Auftrag der anderen an der Kampagne Beteiligten: Gesundheitsamt, Nitribitt e.V. und evangelische Männerarbeit und der Senate für Inneres und Soziales handelt, ist uns nicht bekannt. Wir können jedoch nicht erkennen, dass das Prinzip der Augenhöhe, das Frau "Angela Hesse" (2) von der Diakonie Bremen als Leitbild der Kampagne betont, bisher verwirklicht wurde und befürchten, dass öffentliche Mittel ineffizient verwendet werden und eventuell lediglich Aufmerksamkeit für die Kooperierenden erzielt wird.
Wir, meine Frau und ich, bedauern es sehr, dass sich die BBMeZ bis dato einem kritisch sachlichen Gespräch mit uns verweigert. Zwischenzeitlich wurde ++++ Editanfang ++++ der Empfang unserer Emails durch die Innere Mission, so wie aus einer entsprechenden Mail hervorgeht zum Teil ++++ Editende ++++ blockiert. Inwieweit dieses Handeln für eine Einrichtung angemessen und zulässig ist, die im öffentlichen Auftrag wirkt, könnte eine Frage von öffentlichem Interesse sein.
Weitere Informationen in der Sache finden Sie ausführlich hier
http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 781#140781
und in den darauf folgenden Beiträgen zu gleicher Angelegenheit.
Mit freundlichen Grüßen
Lara Freudmann
- Sexarbeiterin, derzeit im Ruhestand
- Mitglied des Bundesverbandes erotische und sexuelle Dienstleistungen
- Betreiberin "Haus9" - Vermietung von Betriebsstätten zur gewerblichen Tätigkeit an selbständig in der Sexarbeit tätige Menschen
Klaus Fricke
- Fachmoderator rumänisches Unterforum auf www.sexworker.at, Netzwerk u. Forum f. gegstg. Hilfe u. Aufklärung seit 2005 akkreditiert als Verfasserin von Schattenberichten zur Lage von Sexworkern in Ländern in Zentraleuropa an UN'OHCHR Genf seit 2010
- Initiator Projekt Ne-RO-In, Netzwerk z. Austausch v. Infos in Rumänisch u. Deutsch f. Menschen u. Drittparteien i. d. Sexarbeit
- Sprecher "Haus9", Vermietg. v. Betriebsstätten z. gewerbl. Tätigkeit an selbständig i. d. Sexarbeit Tätige
- Organisator Frühstücksrunde ProSWHB v. Sexarbeitenden, Betreibenden, Kunden u. Interessierten
Quellen:
(1) http://www.inneremission-bremen.de/bera ... stitution/
(2) http://www.diakonie-bremen.de/aktuell/a ... stitution/
Zuletzt geändert von Klaus Fricke am 18.07.2014, 22:38, insgesamt 3-mal geändert.
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Internationaler Hurentag
Zwischen Menschenhandel, Ausbeutung, Zwangsbedingungen und Fairness, Respekt, Achtsamkeit.
Zwischen "Echte Männer kaufen keine Frauen" und "Engagiere dich, sei ein Held".
Zwischen Abschiebung und Opferschutz.
Zwischen Polizei, Rettungsindustrie, RächerInnen.
Aus dem taz Artikel 'http://www.taz.de/Kampagne-gegen-Zwangs ... n/!139114/'
Die Informationen werden dann von den Beratungsstellen geprüft und gegebenenfalls an die Polizei weitergegeben. Die soll die betroffenen Frauen dann wiederum direkt an die Beratungsstellen vermitteln.
„Wir lassen uns von der Polizei nicht reinreden“, sagt Angela Hesse von der Diakonie Bremen.
Die Frauen haben dann etwa drei Monate Zeit, um sich zu überlegen, ob sie bereit sind, gegen die TäterInnen auszusagen. Das Problem, so Hesse: Ihr Aufenthalt in Deutschland sei nicht gesichert, wenn sie schweigen, etwa aus Angst vor Repressionen.
Wem gehört der Internationale Hurentag?
Das ist der Tag der
* Sexdienstleistenden
* SexarbeiterInnen
* Sex Workers
Und was macht Ihr da?
Der weitverbreitetste Irrtum ist doch: "Wenn sie's umsonst macht macht sie's freiwillig".
Zwischen "Echte Männer kaufen keine Frauen" und "Engagiere dich, sei ein Held".
Zwischen Abschiebung und Opferschutz.
Zwischen Polizei, Rettungsindustrie, RächerInnen.
Aus dem taz Artikel 'http://www.taz.de/Kampagne-gegen-Zwangs ... n/!139114/'
Die Informationen werden dann von den Beratungsstellen geprüft und gegebenenfalls an die Polizei weitergegeben. Die soll die betroffenen Frauen dann wiederum direkt an die Beratungsstellen vermitteln.
„Wir lassen uns von der Polizei nicht reinreden“, sagt Angela Hesse von der Diakonie Bremen.
Die Frauen haben dann etwa drei Monate Zeit, um sich zu überlegen, ob sie bereit sind, gegen die TäterInnen auszusagen. Das Problem, so Hesse: Ihr Aufenthalt in Deutschland sei nicht gesichert, wenn sie schweigen, etwa aus Angst vor Repressionen.
Wem gehört der Internationale Hurentag?
Das ist der Tag der
* Sexdienstleistenden
* SexarbeiterInnen
* Sex Workers
Und was macht Ihr da?
Der weitverbreitetste Irrtum ist doch: "Wenn sie's umsonst macht macht sie's freiwillig".
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RE: Kampagne "Frauenheld" Bremen
Guten Tag,
in der heutigen Bremer Ausgabe der TAZ wurde unser Leserbrief zur Frauenheld Kampagne abgedruckt.
Kunden werden ausgeschlossen
btr.: "Freier zu Helden machen", taz.nord 24.05.2014
"Eine Iniative öffentlich legitimierter Organisationen, die sich an Kund*innen von sexuellen und erotischen Dienstleistungen wendet, sollte Kund*innen in die Planung und Durchführung ihrer Initiativen einbeziehen. Von der Leitung des Runden Tisches Bremen, der BBMeZ, die federführend für die Initiierung der Kampagne "Frauenheld" ist, wurde dieser Versuch nicht unternommen. Die BBMeZ lehnt eine Zusammenarbeit mit mir als bekennendem Kunden und Initiator der Frühstücksrunde ProSexworkHB (ProSWHB) ab.
ProSWHB ist eine Initiative, die sich auch an Kund*innen von Sexarbeitenden richtet. In ihr treffen sich Kunden, die interessiert an einem fairen Umgang mit Sexarbeitenden und guten Bedingungen in der Sexarbeit sind. Eine Teilhabe von mir als Initiator dieser Gruppe wird von der BBMeZ kategorisch abgelehnt. Dies widerspricht dem Auftrag, den die BBMeZ als öffentlich legitimierte und finanzierte Leitung des Runden Tisch Menschenhandel Bremen hat.
Ihre Aufgabe ist es Akteur*innen im Feld der erotischen und sexuellen Dienstleistungen zu vernetzen, um Menschenhandel z.B. in die sexuelle Ausbeutung aktiv begegnen zu können. Es stellt sich die Frage, ob öffentliche Mittel zweckentfremdet verwendet werden und die BBMeZ ihre Leitungsaufgabe ausreichend neutral und fachlich angemessen wahrnimmt, wenn sie die Männerarbeit der evangelischen Kirche an der Initiative beteiligt, bekennende Kunden jedoch ausschließt.
Lara Freudmann, Klaus Fricke, Bremen"
in der heutigen Bremer Ausgabe der TAZ wurde unser Leserbrief zur Frauenheld Kampagne abgedruckt.
Kunden werden ausgeschlossen
btr.: "Freier zu Helden machen", taz.nord 24.05.2014
"Eine Iniative öffentlich legitimierter Organisationen, die sich an Kund*innen von sexuellen und erotischen Dienstleistungen wendet, sollte Kund*innen in die Planung und Durchführung ihrer Initiativen einbeziehen. Von der Leitung des Runden Tisches Bremen, der BBMeZ, die federführend für die Initiierung der Kampagne "Frauenheld" ist, wurde dieser Versuch nicht unternommen. Die BBMeZ lehnt eine Zusammenarbeit mit mir als bekennendem Kunden und Initiator der Frühstücksrunde ProSexworkHB (ProSWHB) ab.
ProSWHB ist eine Initiative, die sich auch an Kund*innen von Sexarbeitenden richtet. In ihr treffen sich Kunden, die interessiert an einem fairen Umgang mit Sexarbeitenden und guten Bedingungen in der Sexarbeit sind. Eine Teilhabe von mir als Initiator dieser Gruppe wird von der BBMeZ kategorisch abgelehnt. Dies widerspricht dem Auftrag, den die BBMeZ als öffentlich legitimierte und finanzierte Leitung des Runden Tisch Menschenhandel Bremen hat.
Ihre Aufgabe ist es Akteur*innen im Feld der erotischen und sexuellen Dienstleistungen zu vernetzen, um Menschenhandel z.B. in die sexuelle Ausbeutung aktiv begegnen zu können. Es stellt sich die Frage, ob öffentliche Mittel zweckentfremdet verwendet werden und die BBMeZ ihre Leitungsaufgabe ausreichend neutral und fachlich angemessen wahrnimmt, wenn sie die Männerarbeit der evangelischen Kirche an der Initiative beteiligt, bekennende Kunden jedoch ausschließt.
Lara Freudmann, Klaus Fricke, Bremen"
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RE: Kampagne "Frauenheld" Bremen
Oh mann Klaus, die müssen dich hassen. Aber ich meine, du musst das verstehen: wo kämen wir denn da hin, wenn solche Kampagnen mit Fakten aus der Praxis belastet würden. Am Ende müsste man sich dann differenziert damit auseinandersetzen, was für ein Aufwand ...
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
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RE: Kampagne "Frauenheld" Bremen
@ nymphe,
"Oh mann Klaus, die müssen dich hassen"
Das Gefühl habe ich schon seit Jahren. Was soll ich dazu sagen:
Später sagte Gnarr, Bürgermeister von Rykjavik, Anarchist by occasion:
«Es war ein Wahlkampf, ganz wie der Satz von Mahatma Ghandi: Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich, und dann gewinnst du.»
www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Meh ... y/25977893
"Oh mann Klaus, die müssen dich hassen"
Das Gefühl habe ich schon seit Jahren. Was soll ich dazu sagen:
Später sagte Gnarr, Bürgermeister von Rykjavik, Anarchist by occasion:
«Es war ein Wahlkampf, ganz wie der Satz von Mahatma Ghandi: Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich, und dann gewinnst du.»
www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Meh ... y/25977893
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RE: Kampagne "Frauenheld" Bremen
Hallo,
ja es ist eine Zumutung. Der Fricke schreibt schon wieder Romane und lädt Texte über Texte in einen Beitrag. Ich weiß. Aber Dokumentation muß sein. Nicht das später gesagt wird, wir haben von nichts gewusst. Also ab dafür
http://www.frauenheld-bremen.de/
„Die Öffentlichkeitskampagne „Frauenheld Bremen“ richtet sich an Freier, aber auch an die allgemeine Öffentlichkeit und setzt sich gegen Menschenhandel, Zwangsbedingungen in der Prostitution und für fairen und respektvollen Umgang beim Kauf von Sexdienstleistungen ein. Sie möchte sensibilisieren, will neugierig machen und auffordern, sich mit dem Thema Achtsamkeit gegenüber Prostituierten zu beschäftigen. Auf dieser Seite finden sich Indikatoren, welche Hinweise für möglichen Zwang sein können. Frauenheld Bremen möchte ermutigen, eventuelle Anzeichen weiter zu leiten, damit mögliche Betroffene eine Unterstützung bekommen können. Sie müssen kein Kunde sein, um etwas zu bemerken!“
http://www.frauenheld-bremen.de/indikatoren/
„Sie hat Spuren von Gewaltanwendung auf ihrem Körper. Sie arbeitet in abgeschlossenen Räumen. Die Preise werden von oben diktiert und nicht frei ausgehandelt. Sie nimmt das Geld für ihre Dienste nicht selbst in Empfang oder gibt es sofort ab. Sie ist verängstigt und weint. Sie ist auffallend willenlos und erfüllt alle Wünsche. Sie ist erkennbar minderjährig. Sie spricht wenig oder kein Deutsch. Sie besteht nicht auf den Gebrauch eines Kondoms. Bei einem oder mehreren dieser Anzeichen kann es sich um eine/n Betroffene/n von Zwangsprostitution handeln. Wichtig: Es sind Hinweise, dass hier ein Fall von Zwangsprostitution vorliegen kann, dieses muss aber nicht zwingend der Fall sein.“
http://www.frauenheld-bremen.de/unterstuetzer/
„Diese Kampagne wird ermöglicht durch die freundliche Unterstützung von:
Verein für Innere Mission in Bremen - Bremische Evangelische Kirche - Diakonisches Werk Bremen e.V. - Selbsthilfemittel der Senatorin für Soziales - Kooperationsstelle Kriminalprävention des Senators für Inneres - Diakonisches Werk Baden - Agentur ursachewirkung
Mitstreiter im Kampf gegen die Zwangsprostitution
BBMeZ im Verein für Innere Mission in Bremen - Diakonisches Werk Bremen e.V. - Gesundheitsamt Bremen, AIDS/STD Beratung - Nitribitt e.V. - Männerarbeit der Bremischen Evangelischen Kirche“
http://www.frauenheld-bremen.de/melden/
„Bei Verdacht auf Zwang: Hier melden!
Bitte melden Sie hier, wen oder was Sie beobachtet haben. Bitte geben Sie so viele Informationen an, wie Sie haben, schreiben Sie klar, was Ihnen aufgefallen ist. Jede Information kann helfen. Ihre Informationen werden anonym verarbeitet, nur wenn Sie wollen, können Sie uns unten auch Kontaktdaten für eventuelle Rückfragen nennen.
Was passiert mit den anonymen Hinweisen?
Die Hinweise werden von den MitstreiterInnen der Kampagne geprüft und gegebenenfalls an entsprechende Interventionsstellen weiter geleitet. Dieses kann eine Beratungsstelle, aber auch unter Umständen die zuständige Polizeidienststelle sein. Keinesfalls werden Versuche einer Rückverfolgung unternommen, um den Hinweisgeber heraus zu finden!
Frauenheld Bremen bittet alle Hinweisgeber, nur ernsthafte Anzeichen, die tatsächlich so wahr genommen wurden weiter zu leiten und diese Kampagne nicht als persönliche Racheaktion eines unzufriedenen Freiers zu nutzen.“
http://www.frauenheld-bremen.de/freierregeln/
„Freierregeln - Welche Regeln gelten beim Kauf von Sexdienstleistungen?
Der erste Eindruck ist entscheidend: Respekt, Höflichkeit und ein gepflegtes Erscheinungsbild führen leichter zum Ziel - Alkohol und andere Drogen gefährden das Stehvermögen und können zu unangemessenem Verhalten führen. Weniger kommt hier besser! - Ein Mann steht zu seinem Wort. Klare Absprachen zu Preis und Leistungen ersparen Enttäuschungen. Nachverhandeln ist nicht drin. - Faire Kunden respektieren Grenzen. „Nein“ heißt „Nein“. Zungenküsse zum Beispiel sind meistens unerwünscht. - Gummi oder Gummi? Ob schwarz, grün oder blau, gerippt oder genoppt, nur mit Gummi wird gepoppt. Schließlich schützen Gummis vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen. - Geschäft ist Geschäft. Auch wenn es noch so schön war, mit Liebe hat das nichts zu tun. Also cool und auf dem Teppich bleiben! - Wer nicht zufrieden ist, fordert nicht sein Geld zurück, sondern bleibt gelassen und spricht das an. - Wenn’s mal nicht klappt, ist niemand „schuld“ daran. Leistungsdruck hilft niemandem - entspannen und bei Gelegenheit einen neuen Versuch starten schon. - Bei Verdacht auf Zwang, hier auf der Homepage melden oder anrufen: 0421 – 3 49 67 23“
21.05.2014
Frauenheld Bremen gesucht
Am Montag, 2. Juni 2014, dem Internationalen Hurentag, startet die Öffentlichkeitskampagne "Frauenheld Bremen". Sie richtet sich an Freier, aber auch an die allgemeine Öffentlichkeit und setzt sich gegen Menschenhandel und für einen fairen und respektvollen Umgang beim Kauf von Sexdienstleistungen ein.
Foto als Zorro
Auftakt dazu ist am 2. Juni um 11 bis 14 Uhr auf dem Bremer Marktplatz. Lauter Zorros, die RächerInnen für Gerechtigkeit und Freiheit, verteilen dann Informationen zu der Kampagne. Wer möchte, kann sich außerdem im Zorro-Kostüm fotografieren lassen.
Freier sensibilisieren
Hintergrund der Kampagne ist, Freier zu sensibilieren und neugierig zu machen, sich mit dem Thema Achtsamkeit gegenüber Prostituierten zu beschäftigen. Ebenso will die Kampagne darüber aufklären, wie man Zwang erkennen kann und zum Hinschauen und Handeln ermutigen. Unter der Telefonnummer 0421-349 67 23 können anonym Hinweise auf mögliche Betroffene gegeben werden.
Gemeinsame Aktion
Ins Leben gerufen wird die Aktion von der Beratungsstelle BBMeZ im Verein für Innere Mission in Bremen, dem Diakonischen Werk Bremen e.V., der Beratungsstelle Nitribitt e.V., dem Gesundheitsamt Bremen und der Männerarbeit der Bremischen Evangelischen Kirche.
Weitere Informationen zu der Aktion unter www.frauenheld-bremen.de
22.05.2014
Kampagne „Frauenheld Bremen“ gegen Zwangsprostitution
Die Kampagne „Frauenheld Bremen“ gegen Zwangsprostitution startet am Montag, 2. Juni, auf dem Bremer Marktplatz. Die von der Bremer Diakonie unterstützte Kampagne richtet sich an die Freier, die gegen Menschenhandel und die Ausbeutung von Frauen in der Prostitution sind und setzt sich für fairen und respektvollen Umgang beim Kauf von Sexdienstleistungen ein.;
Hierzu wird unter www.frauenheld-bremen.de eine Homepage mit Informationen und einem Email-Kontaktformular erstellt, ebenso steht eine Hotline zur Verfügung. Unter der Bremer Telefonnummer 3496723 können anonym Hinweise auf mögliche Betroffene gegeben werden, die dann vertraulich durch die beteiligten Institutionen überprüft und gegebenenfalls an die Polizei weiter geleitet werden.
Zum Auftakt der Kampagne werden viele „Zorros“, die RächerInnen für Gerechtigkeit und Freiheit, informationen auf dem Marktplatz verteilen.
Aktion mit Bierdeckeln und Edgar-Cards in Bremer Kneipen
In den nächsten Wochen werden in den Bremer Kneipen Postkarten, Streichholzbriefchen und Bierdeckel verteilt. Das Gesundheitsamt verteilt bei seiner Arbeit Kondome mit Informationen über die Kampagne.
Was will die Freierkampagne?
Die Kampagne soll sensibilisieren,neugierig machen und auffordern, sich mit dem Thema Achtsamkeit gegenüber Prostituierten zu beschäftigen. Ferner soll sie aufklären, wie man Zwang erkennen kann und zum Hinschauen und Handeln ermutigen. Ins Leben gerufen wird die gemeinsame Aktion „Frauenheld Bremen“ von der Beratungsstelle BBMeZ im Verein für Innere Mission, dem Diakonischen Werk Bremen e.V. , der Beratungsstelle für Prostituierte Nitribitt e.V., dem Gesundheitsamt Bremen und der Männerarbeit der Bremischen Evangelischen Kirche.
Finanzielle Unterstützung gibt es neben den genannten Trägern weiterhin von der Senatorin für Soziales (Selbsthilfemittel) und dem Senator für Inneres (Kooperationsstelle Kriminalprävention). Sie fußt auf eine Kampagne des Diakonischen Werkes Baden aus dem Jahr 2006, freundlicherweise unterstützt die Rechteinhaberin dieser Kampagne, die Agentur ursachewirkung auch die Bremer Aktion, in dem sie die Rechte der Vorgängerkampagne zur Verfügung stellt. Weitere Informationen: Katharina Kähler, kaehler@inneremission-bremen.de, 0421 •-34 96 739 - Angela Hesse, Hesse@diakonie-bremen.de, Tel. 0176-16 38 41 40
Kampagne zum besseren Schutz von Zwangsprostituierten wendet sich an Männer / Anonyme Hinweise an Hotline erwünscht
von Frauke Fischer
Bremen. Die Zahl der Frauen, die sich bei Petra Wulf-Lengner und ihren Kolleginnen in der Beratungsstelle für Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution (BBMeZ) melden, ist von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Ihre Lebensgeschichten ähneln sich. Sie sind Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution und versuchen mit Unterstützung der Beraterinnen, der Gewalt und Entwürdigung zu entkommen. Manchmal sind es Freier, die anonym Hinweise auf mögliche Zwangsprostitution geben. Mit der jetzt gestarteten Kampagne „Frauenhelden gesucht“ möchten die beteiligten Initiativen die Männer noch stärker zum Hinsehen und Bekanntmachen ermutigen.
Als Zielgruppe der Kampagne, hinter der Institutionen wie der Verein für Innere Mission, das Diakonische Werk, die Prostituiertenberatung Nitribitt, das Gesundheitsamt und die Männerarbeit der Bremischen Evangelischen Kirche stehen, kommen viele Männer infrage. „Statistisch gesehen geht jeder fünfte Mann zu Prostituierten“, sagt Angela Hesse vom Diakonischen Werk. Die Initiative nun wolle sich nicht gegen Prostitution, wohl aber gegen den Zwang dazu stellen. Mit der Aktion gestern auf dem Marktplatz und der Verteilung von Postkarten mit der Telefonnummer der Hotline und der Internetadresse www.frauenheld-Bremen.de sollen Freier für das Thema Zwangsprostitution sensibilisiert werden. Dazu werden auf der Webseite mögliche Indikatoren für Zwangsprostitution genannt. Wenn die Frau kaum Deutsch spricht, keine Ahnung hat, wo sie lebt, teilnahmslos ist und ungeschützten Verkehr ohne Debatte zulässt.
Vielen Frauen, mit denen Petra Wulf-Lengner oder andere Kampagnen-Mitstreiter zu tun haben, geht es so: Sie wissen oft nicht einmal, in welcher Stadt sie gelandet sind, mussten ihre Pässe abgeben und regelmäßig die Einkünfte aus der Zwangsprostitution. Sie haben Angst, sind durch Drohungen, Drogen oder Gewalt willenlos gemacht worden. „Manche haben auch von Kindesbeinen an Gewalt und Missbrauch erlebt und empfinden sich gar nicht als Opfer“, erzählt Wulf-Lengner.
Wenn sie zur Beratung kommen, haben sie oft einen langen Weg hinter sich, sind ihren Peinigern entkommen oder von der Polizei aus bekannt gewordenen Wohnungen geholt worden. Der geänderten Gesetzeslage nach haben sie dann drei Monate Zeit zu überlegen, ob sie als Zeuginnen gegen die Täter aussagen wollen, schildert die Sozialpädagogin den möglichen Verlauf
„Viele möchten so schnell wie möglich in ihr Heimatland, weil dort die Familie wartet“, sagt sie. Die, die aussagen wollen, lassen sich auf polizeiliche Vernehmungen, auf Gerichtstermine mit Tätern und deren Rechtsanwälten, auf Verunsicherung und neuerliche Drohungen ein. Die Ausweitung der Bedenkzeit auf drei Monate hält die Beraterin darum für einen wichtigen Schritt zugunsten der Opfer.
Damit letztere bessere Chancen haben, entdeckt zu werden, rückt die Kampagne unter der Schirmherrschaft von Bürgerschaftspräsident Christian Weber das Thema in die Öffentlichkeit. Weber sieht die Politik in der Pflicht. Mehrfach seien Menschenhandel und Zwangsprostitution in der Bürgerschaft debattiert worden. „Im größer werdenden Europa müssen Rechtsnormen zum Schutz der Frauen formuliert werden. Wir dürfen uns nicht wegducken.“
"Prostituierte müssen selbstbestimmt handeln können"
Gespräch mit Katharina Kähler (Innere Mission Bremen)
Die Kampagne "Frauenheld Bremen" richtet sich gegen Zwangsprostitution, Menschenhandel und die Ausbeutung von Frauen in der Prostitution. Und sie richtet sich an die Freier: Gefordert wird ein fairer und respektvoller Umgang mit den Frauen beim Kauf von Sexdienstleistungen. Auftakt der Kampagne ist am 2. Juni, dem Internationalen Hurentag. Sie wird unter anderem von der Bremer Diakonie und der Inneren Mission unterstützt. Dazu ein Gespräch mit Katharina Kähler von der Inneren Mission.
Radio Bremen: Frau Kähler, worum geht es bei der Kampagne "Frauenheld Bremen"?
Katharina Kähler: [/b]Wir möchten gern mehr Aufmerksamkeit, einmal auf das Thema "fairer Umgang miteinander beim Kauf von Sexdienstleistungen", erregen, wir möchten, dass die Menschen achtsam werden im Umgang miteinander und sich fair begegnen, wenn sie die Leistungen von Prostituierten in Anspruch nehmen. Und wir möchten natürlich auch darauf aufmerksam machen, dass es auch Frauen gibt, die die Prostitution nicht freiwillig ausüben, sondern unter Zwangsbedingungen, und dass diese Frauen unter Umständen unsere Hilfe und Unterstützung brauchen.
Radio Bremen: Was heißt denn Achtsamkeit in der Praxis?
Katharina Kähler:Das bedeutet zum Beispiel, dass ich, wenn ich zu einer Prostituierten gehe, genau hinschaue: Wie sind die Bedingungen dort? Macht die Frau den Eindruck, dass sie die Tätigkeit freiwillig ausübt, muss sie ihr Geld möglicherweise bei anderen Personen abgeben? Gibt es Hinweise darauf, dass sie sich in einer Notsituation befindet? Das alles können Hinweise darauf sein, dass es sich um nicht freiwillige Prostitution handelt. Und genau darüber möchten wir informieren, sodass die Leute neugierig werden, sich informieren und achtsam mit ihren Mitmenschen umgehen. Denn nicht nur Freier – also Kunden – treffen auf Menschen in der Prostitution, sondern auch andere Menschen treffen diese Personen.
Radio Bremen: Sie meinen, wenn mir etwa in meiner Nachbarschaft irgendwas seltsam vorkommt? Ständig wechselnde Herrenbesuche bei den Studentinnen zum Beispiel, und die Studentinnen sehen auch eher unglücklich aus und nicht nach Studentin – dann wäre es richtig, einen Moment darüber nachzudenken, ob das alles so seine Richtigkeit hat?
Katharina Kähler: Genau, das Thema Nachbarschaft finde ich ein sehr gelungenes Beispiel, weil wir hier in Bremen sehr viel Wohnungsprostitution haben und das ein Bereich ist, der sehr stark abgeschottet ist.Wir möchten an die breite Öffentlichkeit appellieren, hier achtsam zu bleiben und zu schauen, wie die Lebensbedingungen meiner Mitmenschen sind, möglicherweise Hilfe anzubieten. Mal gucken ob man in Kontakt kommt. Oder man kann auch uns als Beratungsstelle für Betroffene von Menschenhandel oder eine Beratungsstelle für Prostituierte informieren, sodass eine Kontaktaufnahme stattfinden kann und wir ein Hilfsangebot machen können, wenn das gewünscht ist.
Radio Bremen: Können Sie denn dann auch tatsächlich etwas unternehmen, wenn man sich bei Ihnen meldet und Sie finden heraus, dass da Dinge tatsächlich nicht ganz freiwillig passieren?
Katharina Kähler: Wenn wir in Kontakt mit den Frauen kommen – und dafür sind wir eben auf Hinweise angewiesen – dann können wir tatsächlich gucken, dass wir in Kontakt mit den Frauen kommen. Wir können mit ihnen ein Beratungsgespräch führen und mit ihnen gemeinsam ausloten wie ihre Situation ist. Sollten sie etwa ein Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution sein, können wir ihnen Hilfe anbieten. Sollten sie andere Hilfe benötigen, gibt es auch weitere Beratungsstellen: zum Beispiel das Gesundheitsamt in Bremen für Gesundheitsfragen oder aber auch die Beratungsstelle Nitribitt e.V. , die Frauen in der Prostitution berät und auch Unterstützung anbietet.
Radio Bremen: Das kann ein sehr schmaler Grat sein, zwischen Beobachten, Denunzieren, sich freundlich in der Nachbarschaft oder auf der Straße umgucken und Dingen, die dann nicht nur nett gemeint sind. Wie verhält man sich am besten, damit man niemandem zu nahe tritt? Denn es gibt ja, wie Sie gesagt haben, nicht nur Zwangsprostitution.
Katharina Kähler: Genau! Das ist ein ganz wichtiges Thema. Es ist eine ganz klare Intention unserer Kampagne, dass wir uns zwar für Achtsamkeit einsetzen wollen, aber wir wollen Prostitution und Prostituierte nicht stigmatisieren und behaupten, dass jede Frau, die in der Prostitution tätig ist, auch gleichzeitig unter Zwangsbedingungen arbeitet. Das ist uns ganz wichtig. Uns ist wichtig, dass die Frauen selbstbestimmt handeln können. Was das eigene Verhalten angeht: Wenn man tatsächlich selber Bedingungen entdeckt hat, von denen man sich vorstellen kann, dass sie nicht in Ordnung sind, dann sollte man eine der Beratungsstelle kontaktieren, sodass diese dann persönlich mit den Frauen Kontakt aufnehmen können. Ich denke, das ist die beste Variante, denn es geht ja nicht darum, mit dem Finger auf Personen zu zeigen oder Prostitution moralisch zu bewerten.
Radio Bremen: Und heute beginnt diese Kampagne "Frauenheld Bremen" und mehr Informationen gibt es natürlich auch im Internet unter "frauenheld-bremen.de" und wünsche viel Erfolg.
Das Gespräch führte Anja Goerz.
ja es ist eine Zumutung. Der Fricke schreibt schon wieder Romane und lädt Texte über Texte in einen Beitrag. Ich weiß. Aber Dokumentation muß sein. Nicht das später gesagt wird, wir haben von nichts gewusst. Also ab dafür
http://www.frauenheld-bremen.de/
„Die Öffentlichkeitskampagne „Frauenheld Bremen“ richtet sich an Freier, aber auch an die allgemeine Öffentlichkeit und setzt sich gegen Menschenhandel, Zwangsbedingungen in der Prostitution und für fairen und respektvollen Umgang beim Kauf von Sexdienstleistungen ein. Sie möchte sensibilisieren, will neugierig machen und auffordern, sich mit dem Thema Achtsamkeit gegenüber Prostituierten zu beschäftigen. Auf dieser Seite finden sich Indikatoren, welche Hinweise für möglichen Zwang sein können. Frauenheld Bremen möchte ermutigen, eventuelle Anzeichen weiter zu leiten, damit mögliche Betroffene eine Unterstützung bekommen können. Sie müssen kein Kunde sein, um etwas zu bemerken!“
http://www.frauenheld-bremen.de/indikatoren/
„Sie hat Spuren von Gewaltanwendung auf ihrem Körper. Sie arbeitet in abgeschlossenen Räumen. Die Preise werden von oben diktiert und nicht frei ausgehandelt. Sie nimmt das Geld für ihre Dienste nicht selbst in Empfang oder gibt es sofort ab. Sie ist verängstigt und weint. Sie ist auffallend willenlos und erfüllt alle Wünsche. Sie ist erkennbar minderjährig. Sie spricht wenig oder kein Deutsch. Sie besteht nicht auf den Gebrauch eines Kondoms. Bei einem oder mehreren dieser Anzeichen kann es sich um eine/n Betroffene/n von Zwangsprostitution handeln. Wichtig: Es sind Hinweise, dass hier ein Fall von Zwangsprostitution vorliegen kann, dieses muss aber nicht zwingend der Fall sein.“
http://www.frauenheld-bremen.de/unterstuetzer/
„Diese Kampagne wird ermöglicht durch die freundliche Unterstützung von:
Verein für Innere Mission in Bremen - Bremische Evangelische Kirche - Diakonisches Werk Bremen e.V. - Selbsthilfemittel der Senatorin für Soziales - Kooperationsstelle Kriminalprävention des Senators für Inneres - Diakonisches Werk Baden - Agentur ursachewirkung
Mitstreiter im Kampf gegen die Zwangsprostitution
BBMeZ im Verein für Innere Mission in Bremen - Diakonisches Werk Bremen e.V. - Gesundheitsamt Bremen, AIDS/STD Beratung - Nitribitt e.V. - Männerarbeit der Bremischen Evangelischen Kirche“
http://www.frauenheld-bremen.de/melden/
„Bei Verdacht auf Zwang: Hier melden!
Bitte melden Sie hier, wen oder was Sie beobachtet haben. Bitte geben Sie so viele Informationen an, wie Sie haben, schreiben Sie klar, was Ihnen aufgefallen ist. Jede Information kann helfen. Ihre Informationen werden anonym verarbeitet, nur wenn Sie wollen, können Sie uns unten auch Kontaktdaten für eventuelle Rückfragen nennen.
Was passiert mit den anonymen Hinweisen?
Die Hinweise werden von den MitstreiterInnen der Kampagne geprüft und gegebenenfalls an entsprechende Interventionsstellen weiter geleitet. Dieses kann eine Beratungsstelle, aber auch unter Umständen die zuständige Polizeidienststelle sein. Keinesfalls werden Versuche einer Rückverfolgung unternommen, um den Hinweisgeber heraus zu finden!
Frauenheld Bremen bittet alle Hinweisgeber, nur ernsthafte Anzeichen, die tatsächlich so wahr genommen wurden weiter zu leiten und diese Kampagne nicht als persönliche Racheaktion eines unzufriedenen Freiers zu nutzen.“
http://www.frauenheld-bremen.de/freierregeln/
„Freierregeln - Welche Regeln gelten beim Kauf von Sexdienstleistungen?
Der erste Eindruck ist entscheidend: Respekt, Höflichkeit und ein gepflegtes Erscheinungsbild führen leichter zum Ziel - Alkohol und andere Drogen gefährden das Stehvermögen und können zu unangemessenem Verhalten führen. Weniger kommt hier besser! - Ein Mann steht zu seinem Wort. Klare Absprachen zu Preis und Leistungen ersparen Enttäuschungen. Nachverhandeln ist nicht drin. - Faire Kunden respektieren Grenzen. „Nein“ heißt „Nein“. Zungenküsse zum Beispiel sind meistens unerwünscht. - Gummi oder Gummi? Ob schwarz, grün oder blau, gerippt oder genoppt, nur mit Gummi wird gepoppt. Schließlich schützen Gummis vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen. - Geschäft ist Geschäft. Auch wenn es noch so schön war, mit Liebe hat das nichts zu tun. Also cool und auf dem Teppich bleiben! - Wer nicht zufrieden ist, fordert nicht sein Geld zurück, sondern bleibt gelassen und spricht das an. - Wenn’s mal nicht klappt, ist niemand „schuld“ daran. Leistungsdruck hilft niemandem - entspannen und bei Gelegenheit einen neuen Versuch starten schon. - Bei Verdacht auf Zwang, hier auf der Homepage melden oder anrufen: 0421 – 3 49 67 23“
21.05.2014
Frauenheld Bremen gesucht
Am Montag, 2. Juni 2014, dem Internationalen Hurentag, startet die Öffentlichkeitskampagne "Frauenheld Bremen". Sie richtet sich an Freier, aber auch an die allgemeine Öffentlichkeit und setzt sich gegen Menschenhandel und für einen fairen und respektvollen Umgang beim Kauf von Sexdienstleistungen ein.
Foto als Zorro
Auftakt dazu ist am 2. Juni um 11 bis 14 Uhr auf dem Bremer Marktplatz. Lauter Zorros, die RächerInnen für Gerechtigkeit und Freiheit, verteilen dann Informationen zu der Kampagne. Wer möchte, kann sich außerdem im Zorro-Kostüm fotografieren lassen.
Freier sensibilisieren
Hintergrund der Kampagne ist, Freier zu sensibilieren und neugierig zu machen, sich mit dem Thema Achtsamkeit gegenüber Prostituierten zu beschäftigen. Ebenso will die Kampagne darüber aufklären, wie man Zwang erkennen kann und zum Hinschauen und Handeln ermutigen. Unter der Telefonnummer 0421-349 67 23 können anonym Hinweise auf mögliche Betroffene gegeben werden.
Gemeinsame Aktion
Ins Leben gerufen wird die Aktion von der Beratungsstelle BBMeZ im Verein für Innere Mission in Bremen, dem Diakonischen Werk Bremen e.V., der Beratungsstelle Nitribitt e.V., dem Gesundheitsamt Bremen und der Männerarbeit der Bremischen Evangelischen Kirche.
Weitere Informationen zu der Aktion unter www.frauenheld-bremen.de
22.05.2014
Kampagne „Frauenheld Bremen“ gegen Zwangsprostitution
Die Kampagne „Frauenheld Bremen“ gegen Zwangsprostitution startet am Montag, 2. Juni, auf dem Bremer Marktplatz. Die von der Bremer Diakonie unterstützte Kampagne richtet sich an die Freier, die gegen Menschenhandel und die Ausbeutung von Frauen in der Prostitution sind und setzt sich für fairen und respektvollen Umgang beim Kauf von Sexdienstleistungen ein.;
Hierzu wird unter www.frauenheld-bremen.de eine Homepage mit Informationen und einem Email-Kontaktformular erstellt, ebenso steht eine Hotline zur Verfügung. Unter der Bremer Telefonnummer 3496723 können anonym Hinweise auf mögliche Betroffene gegeben werden, die dann vertraulich durch die beteiligten Institutionen überprüft und gegebenenfalls an die Polizei weiter geleitet werden.
Zum Auftakt der Kampagne werden viele „Zorros“, die RächerInnen für Gerechtigkeit und Freiheit, informationen auf dem Marktplatz verteilen.
Aktion mit Bierdeckeln und Edgar-Cards in Bremer Kneipen
In den nächsten Wochen werden in den Bremer Kneipen Postkarten, Streichholzbriefchen und Bierdeckel verteilt. Das Gesundheitsamt verteilt bei seiner Arbeit Kondome mit Informationen über die Kampagne.
Was will die Freierkampagne?
Die Kampagne soll sensibilisieren,neugierig machen und auffordern, sich mit dem Thema Achtsamkeit gegenüber Prostituierten zu beschäftigen. Ferner soll sie aufklären, wie man Zwang erkennen kann und zum Hinschauen und Handeln ermutigen. Ins Leben gerufen wird die gemeinsame Aktion „Frauenheld Bremen“ von der Beratungsstelle BBMeZ im Verein für Innere Mission, dem Diakonischen Werk Bremen e.V. , der Beratungsstelle für Prostituierte Nitribitt e.V., dem Gesundheitsamt Bremen und der Männerarbeit der Bremischen Evangelischen Kirche.
Finanzielle Unterstützung gibt es neben den genannten Trägern weiterhin von der Senatorin für Soziales (Selbsthilfemittel) und dem Senator für Inneres (Kooperationsstelle Kriminalprävention). Sie fußt auf eine Kampagne des Diakonischen Werkes Baden aus dem Jahr 2006, freundlicherweise unterstützt die Rechteinhaberin dieser Kampagne, die Agentur ursachewirkung auch die Bremer Aktion, in dem sie die Rechte der Vorgängerkampagne zur Verfügung stellt. Weitere Informationen: Katharina Kähler, kaehler@inneremission-bremen.de, 0421 •-34 96 739 - Angela Hesse, Hesse@diakonie-bremen.de, Tel. 0176-16 38 41 40
http://www.weser-kurier.de/bremen_artik ... 65714.html Weser-Kurier vom 03.06.2014, Seite 7
Wie Freier zu „Frauenhelden“ werden können Kampagne zum besseren Schutz von Zwangsprostituierten wendet sich an Männer / Anonyme Hinweise an Hotline erwünscht
von Frauke Fischer
Bremen. Die Zahl der Frauen, die sich bei Petra Wulf-Lengner und ihren Kolleginnen in der Beratungsstelle für Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution (BBMeZ) melden, ist von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Ihre Lebensgeschichten ähneln sich. Sie sind Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution und versuchen mit Unterstützung der Beraterinnen, der Gewalt und Entwürdigung zu entkommen. Manchmal sind es Freier, die anonym Hinweise auf mögliche Zwangsprostitution geben. Mit der jetzt gestarteten Kampagne „Frauenhelden gesucht“ möchten die beteiligten Initiativen die Männer noch stärker zum Hinsehen und Bekanntmachen ermutigen.
Als Zielgruppe der Kampagne, hinter der Institutionen wie der Verein für Innere Mission, das Diakonische Werk, die Prostituiertenberatung Nitribitt, das Gesundheitsamt und die Männerarbeit der Bremischen Evangelischen Kirche stehen, kommen viele Männer infrage. „Statistisch gesehen geht jeder fünfte Mann zu Prostituierten“, sagt Angela Hesse vom Diakonischen Werk. Die Initiative nun wolle sich nicht gegen Prostitution, wohl aber gegen den Zwang dazu stellen. Mit der Aktion gestern auf dem Marktplatz und der Verteilung von Postkarten mit der Telefonnummer der Hotline und der Internetadresse www.frauenheld-Bremen.de sollen Freier für das Thema Zwangsprostitution sensibilisiert werden. Dazu werden auf der Webseite mögliche Indikatoren für Zwangsprostitution genannt. Wenn die Frau kaum Deutsch spricht, keine Ahnung hat, wo sie lebt, teilnahmslos ist und ungeschützten Verkehr ohne Debatte zulässt.
Vielen Frauen, mit denen Petra Wulf-Lengner oder andere Kampagnen-Mitstreiter zu tun haben, geht es so: Sie wissen oft nicht einmal, in welcher Stadt sie gelandet sind, mussten ihre Pässe abgeben und regelmäßig die Einkünfte aus der Zwangsprostitution. Sie haben Angst, sind durch Drohungen, Drogen oder Gewalt willenlos gemacht worden. „Manche haben auch von Kindesbeinen an Gewalt und Missbrauch erlebt und empfinden sich gar nicht als Opfer“, erzählt Wulf-Lengner.
Wenn sie zur Beratung kommen, haben sie oft einen langen Weg hinter sich, sind ihren Peinigern entkommen oder von der Polizei aus bekannt gewordenen Wohnungen geholt worden. Der geänderten Gesetzeslage nach haben sie dann drei Monate Zeit zu überlegen, ob sie als Zeuginnen gegen die Täter aussagen wollen, schildert die Sozialpädagogin den möglichen Verlauf
„Viele möchten so schnell wie möglich in ihr Heimatland, weil dort die Familie wartet“, sagt sie. Die, die aussagen wollen, lassen sich auf polizeiliche Vernehmungen, auf Gerichtstermine mit Tätern und deren Rechtsanwälten, auf Verunsicherung und neuerliche Drohungen ein. Die Ausweitung der Bedenkzeit auf drei Monate hält die Beraterin darum für einen wichtigen Schritt zugunsten der Opfer.
Damit letztere bessere Chancen haben, entdeckt zu werden, rückt die Kampagne unter der Schirmherrschaft von Bürgerschaftspräsident Christian Weber das Thema in die Öffentlichkeit. Weber sieht die Politik in der Pflicht. Mehrfach seien Menschenhandel und Zwangsprostitution in der Bürgerschaft debattiert worden. „Im größer werdenden Europa müssen Rechtsnormen zum Schutz der Frauen formuliert werden. Wir dürfen uns nicht wegducken.“
"Prostituierte müssen selbstbestimmt handeln können"
Gespräch mit Katharina Kähler (Innere Mission Bremen)
Die Kampagne "Frauenheld Bremen" richtet sich gegen Zwangsprostitution, Menschenhandel und die Ausbeutung von Frauen in der Prostitution. Und sie richtet sich an die Freier: Gefordert wird ein fairer und respektvoller Umgang mit den Frauen beim Kauf von Sexdienstleistungen. Auftakt der Kampagne ist am 2. Juni, dem Internationalen Hurentag. Sie wird unter anderem von der Bremer Diakonie und der Inneren Mission unterstützt. Dazu ein Gespräch mit Katharina Kähler von der Inneren Mission.
Radio Bremen: Frau Kähler, worum geht es bei der Kampagne "Frauenheld Bremen"?
Katharina Kähler: [/b]Wir möchten gern mehr Aufmerksamkeit, einmal auf das Thema "fairer Umgang miteinander beim Kauf von Sexdienstleistungen", erregen, wir möchten, dass die Menschen achtsam werden im Umgang miteinander und sich fair begegnen, wenn sie die Leistungen von Prostituierten in Anspruch nehmen. Und wir möchten natürlich auch darauf aufmerksam machen, dass es auch Frauen gibt, die die Prostitution nicht freiwillig ausüben, sondern unter Zwangsbedingungen, und dass diese Frauen unter Umständen unsere Hilfe und Unterstützung brauchen.
Radio Bremen: Was heißt denn Achtsamkeit in der Praxis?
Katharina Kähler:Das bedeutet zum Beispiel, dass ich, wenn ich zu einer Prostituierten gehe, genau hinschaue: Wie sind die Bedingungen dort? Macht die Frau den Eindruck, dass sie die Tätigkeit freiwillig ausübt, muss sie ihr Geld möglicherweise bei anderen Personen abgeben? Gibt es Hinweise darauf, dass sie sich in einer Notsituation befindet? Das alles können Hinweise darauf sein, dass es sich um nicht freiwillige Prostitution handelt. Und genau darüber möchten wir informieren, sodass die Leute neugierig werden, sich informieren und achtsam mit ihren Mitmenschen umgehen. Denn nicht nur Freier – also Kunden – treffen auf Menschen in der Prostitution, sondern auch andere Menschen treffen diese Personen.
Radio Bremen: Sie meinen, wenn mir etwa in meiner Nachbarschaft irgendwas seltsam vorkommt? Ständig wechselnde Herrenbesuche bei den Studentinnen zum Beispiel, und die Studentinnen sehen auch eher unglücklich aus und nicht nach Studentin – dann wäre es richtig, einen Moment darüber nachzudenken, ob das alles so seine Richtigkeit hat?
Katharina Kähler: Genau, das Thema Nachbarschaft finde ich ein sehr gelungenes Beispiel, weil wir hier in Bremen sehr viel Wohnungsprostitution haben und das ein Bereich ist, der sehr stark abgeschottet ist.Wir möchten an die breite Öffentlichkeit appellieren, hier achtsam zu bleiben und zu schauen, wie die Lebensbedingungen meiner Mitmenschen sind, möglicherweise Hilfe anzubieten. Mal gucken ob man in Kontakt kommt. Oder man kann auch uns als Beratungsstelle für Betroffene von Menschenhandel oder eine Beratungsstelle für Prostituierte informieren, sodass eine Kontaktaufnahme stattfinden kann und wir ein Hilfsangebot machen können, wenn das gewünscht ist.
Radio Bremen: Können Sie denn dann auch tatsächlich etwas unternehmen, wenn man sich bei Ihnen meldet und Sie finden heraus, dass da Dinge tatsächlich nicht ganz freiwillig passieren?
Katharina Kähler: Wenn wir in Kontakt mit den Frauen kommen – und dafür sind wir eben auf Hinweise angewiesen – dann können wir tatsächlich gucken, dass wir in Kontakt mit den Frauen kommen. Wir können mit ihnen ein Beratungsgespräch führen und mit ihnen gemeinsam ausloten wie ihre Situation ist. Sollten sie etwa ein Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution sein, können wir ihnen Hilfe anbieten. Sollten sie andere Hilfe benötigen, gibt es auch weitere Beratungsstellen: zum Beispiel das Gesundheitsamt in Bremen für Gesundheitsfragen oder aber auch die Beratungsstelle Nitribitt e.V. , die Frauen in der Prostitution berät und auch Unterstützung anbietet.
Radio Bremen: Das kann ein sehr schmaler Grat sein, zwischen Beobachten, Denunzieren, sich freundlich in der Nachbarschaft oder auf der Straße umgucken und Dingen, die dann nicht nur nett gemeint sind. Wie verhält man sich am besten, damit man niemandem zu nahe tritt? Denn es gibt ja, wie Sie gesagt haben, nicht nur Zwangsprostitution.
Katharina Kähler: Genau! Das ist ein ganz wichtiges Thema. Es ist eine ganz klare Intention unserer Kampagne, dass wir uns zwar für Achtsamkeit einsetzen wollen, aber wir wollen Prostitution und Prostituierte nicht stigmatisieren und behaupten, dass jede Frau, die in der Prostitution tätig ist, auch gleichzeitig unter Zwangsbedingungen arbeitet. Das ist uns ganz wichtig. Uns ist wichtig, dass die Frauen selbstbestimmt handeln können. Was das eigene Verhalten angeht: Wenn man tatsächlich selber Bedingungen entdeckt hat, von denen man sich vorstellen kann, dass sie nicht in Ordnung sind, dann sollte man eine der Beratungsstelle kontaktieren, sodass diese dann persönlich mit den Frauen Kontakt aufnehmen können. Ich denke, das ist die beste Variante, denn es geht ja nicht darum, mit dem Finger auf Personen zu zeigen oder Prostitution moralisch zu bewerten.
Radio Bremen: Und heute beginnt diese Kampagne "Frauenheld Bremen" und mehr Informationen gibt es natürlich auch im Internet unter "frauenheld-bremen.de" und wünsche viel Erfolg.
Das Gespräch führte Anja Goerz.
weitere Beiträge zum Thema auf Radio Bremen
http://www.radiobremen.de/gesellsch.... ... kt100.html (02.06.2014)
http://www.radiobremen.de/video60992-popup.html 02.06.2014
http://www.radiobremen.de/gesellschaft/ ... im100.html (09.12.2013)
http://www.radiobremen.de/gesellsch.... ... on110.html (10.12.2013)
http://www.radiobremen.de/nachrichten/g ... ss100.html (06.09.2013)
http://www.radiobremen.de/gesellsch.... ... kt100.html (02.06.2014)
http://www.radiobremen.de/video60992-popup.html 02.06.2014
http://www.radiobremen.de/gesellschaft/ ... im100.html (09.12.2013)
http://www.radiobremen.de/gesellsch.... ... on110.html (10.12.2013)
http://www.radiobremen.de/nachrichten/g ... ss100.html (06.09.2013)
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RE: Kampagne "Frauenheld" Bremen
Teil 2
Und jetzt auch noch der Kommentar, eingestellt auf die E-Paper Ausgabe des Weser-Kurier
Unser Kommentar
Menschenhandel in die Ausbeutung
Der überraschende Umgang der Initiatoren der Frauenheld-Kampagne mit ihrem Thema
Zusammenfassung
Die unter Federführung der BBMeZ und des Runden Tisches Menschenhandel mit öffentlichem Auftrag ins Leben gerufene „Frauenheld Kampagne“ für die
"Katharina Kähler, Fon: 0421-3 49 67 39, Fax: 0421-34 54 71 kaehler@inneremission-bremen.de" (1)
"Petra Wulf-Lengner. Fon: 0421-3 49 67 18, Fax: 0421-34 54 71, wulf-lengner@inneremission-bremen.de" (1) und (2)
"Angela Hesse, Hesse@diakonie-bremen.de, Tel. 0176-16 38 41 40" (2) als persönlich und öffentlich verantwotlich sich bezeichnende Personen auftreten
wird ihrem eigenen Anspruch, Achtsamkeit gegenüber Sexarbeitenden zu fördern, durch die im Vordergrund stehenden Inhalte der Kampagne, die Aufforderung zur Anzeige von Verdachtsfällen des Menschenhandels und Zwangs, von denen Sexarbeitende betroffen sein könnten, nicht gerecht. Dieses Ziel der Kampagne erhöht die Gefahr, das Sexarbeit in der Öffentlichkeit und in Nachbarschaften als Gefahrenort wahrgenommen wird und ermutigt weder Sexarbeitende noch Nachbarschaft noch Öffentlichkeit, noch Politik, das dringend erforderliche Gespräch auf Augenhöhe zu suchen.
Ein achtsamer Umgang mit Sexarbeit erfordert es, Ressentiments, Klischees, Stereotype und Vorverurteilungen aufzubrechen, die alle ihren Beitrag zur allgegenwärtigen Stigmatisierung von Menschen leisten, die im Bereich der erotischen und sexuellen Dienstleistungen tätig sind. Nötig wäre neben der Förderung eines offenen Dialogs, Vertreter*innen der Sexarbeit aktiv unterstützend den Zugang zur Teilhabe an allen Entscheidungen, die sie betreffen, zu eröffnen.
Die BBMeZ als Leitung und andere beteiligten Organisationen des Runden Tisch Menschenhandel ignorieren hingegen ihren öffentlichen Auftrag, aktiv alle massgeblichen Akteur*innen des Feldes Menschenhandel in die sexuelle Ausbeutung in ihre Arbeit einzubeziehen. Im Gegenteil, die BBMeZ und wohl auch andere Organisationen des Runden Tisches Menschenhandel Bremen weigern sich, mit uns als im Wirtschaftszweig der erotischen und sexuellen Dienstleistungen aktiven Bremer*innen, zusammenzuarbeiten, obwohl wir anerkannt und beispielhaft für die Rechte der Menschen in der Sexarbeit eintreten. Auch die Zusammenarbeit mit bekennenden Kunden von erotischen und sexuellen Dienstleistungen wird von der BBMeZ und wohl auch von anderen Organisationen des Runden Tisches Menschenhandel Bremen abgelehnt.
Dies ist ebenso ein Verstoß gegen den öffentlichen Auftrag und die öffentliche Legitimation, die der Runde Tisch Menschenhandel und die BBMeZ als dessen Leitung haben, wie die Tatsache, dass der Runde Tisch Menschenhandel sich, soweit bekannt, ausschließlich um den Bereich des Menschenhandels in die sexuelle Ausbeutung, die auch als Zwangsprostitution bezeichnet wird, befasst, den Menschenhandel in andere Ausbeutungsverhältnisse, von dem sowohl Deutsche als auch nach Deutschland migrierte Menschen betroffen sind, EU Richtlinien und internationale Vereinbarungen brechend (und damit Betroffene durch Unterlassung potentiell schädigend) aber unberücksichtigt lässt.
Die Beteiligten der Kampagne „Frauenheld Bremen“ verschreiben sich einem Projekt, das bereits 2006 zur Fußball-WM in Deutschland teuer war, aber erfolglos blieb. Sie verpassen die Chance einen Beitrag zur Normalisierung und Gleichbehandlung von Sexarbeit zu leisten. Mit ihrer Fokussierung auf die Gefahr von Menschenhandel in die sexuelle Ausbeutung, tragen sie, und das unter Missbrauch des internationalen Tages der Hurenbewegung, zur Verschmelzung von Sexarbeit mit Kriminalität bei. Die Stigmatisierung der in der Sexarbeit wirtschaftlich tätigen Menschen wird verlängert und vertieft. Gruppenbezogener Menschfeindlichkeit wird der Boden bereitet, Populismus gefördert und die Verletzlichkeit der Menschen in der Sexarbeit, entgegen der Empfehlungen des EU Parlamentes, erhöht. Dies ist ein Angriff auf die Freiheits- und Menschenrechte aller im Feld der erotischen und sexuellen Dienstleistungen Tätigen.
Die Absage an unser Angebot zur Teilhabe an der Frauenheld Kampagne und unsere Abwertung durch die BBMeZ als unsachlich, unanständig und unseriös sind eine Fortsetzung der Nötigung, des Mobbings und der üblen Nachrede, die wir seitens einer von den Medien und der Politik in Bremen unterstützten Bürgerinitiative bereits 2010 traumatisierend erleben mussten und eine Fortsetzung einer problematischen Traditionslinie, die der Verein der Inneren Mission im Umgang Sexarbeitenden hat. Diese Traditionslinie setzt sich fort, wenn uns durch die BBMeZ die Kooperation und das persönliche Gespräch trotz gegenteiliger Zusage verweigert wird, um uns anschließend, mit Verweis auf angeblich nicht gesuchte persönliche Gespräche, jede Form des Anstandes, der Fairness, der Sachlichkeit und der Seriosität abzusprechen.
Haupttext
Die BBMeZ, der Runde Tisch Menschenhandel und andere Akteure der Kampagne
Unzweifelhaft gibt es Fälle von wirtschaftlicher Ausbeutung und es gibt dabei auch Gewalt. Es gibt diese Vorfälle auch im Wirtschaftszweig der erotischen und sexuellen Dienstleistungen, dem wir angehören. Betroffen sind wenige Einzelfälle und Personen, die ausreichend durch das allgemeine Strafrecht und auch durch das Verbot des Menschenhandels geschützt sind, deren Schutz im zivilen Leben allerdings unzureichend ist. Alle Forderungen, die die zivil- und aufenthaltsrechtlichen Interessen von Migrant*innen berücksichtigen, sind gut und unterstützenswert. Ebenso die Einforderungen der zivilrechtlichen Ansprüche für Betroffene, die aus Deutschland stammen.
Als Sexarbeiterin im derzeitigen Ruhestand, die zuvor viele Jahre erfolgreich in Bremen gearbeitet hat, als Betreiberin des „Haus9“ (Vermietung von Betriebsstätten zur gewerblichen Tätigkeit an selbständig in der Sexarbeit tätige Menschen), Mitglied des Bundesverbandes erotische und sexuelle Dienstleistungen, Mitglied im Bundesverband sexuelle Dienstleistungen, Fachmoderator und Mitglied einer von der UN anerkannten Nichtregierungsorgansiation zur Wahrung der rechte Sexarbeitender, Initiator des Projektes Ne-RO-In (Netzwerk zum Austausch von Informationen in Rumänisch und Deutsch für Menschen und Drittparteien in der Sexarbeit), Initiator der Frühstücksrunde ProSexworkBremen (von Kundinnen, Sexarbeitenden, Betreibenden und anderen Interessierten im Rahmen der Sexwork-Info-Bremen SIB-SWinfoHB@gmx.de Mailingliste) und Sprecher des „Haus9“, verfügen wir über detaillierte Kenntnisse des Wirtschaftszweiges erotischer und sexueller Dienstleistungen insbesondere in Bremen.
Wir bemühen uns seit langer Zeit um Kontakte zu allen Akteur*innen, die in diesem Feld tätig sind, seien es Sexarbeitende, andere Vermietende von Betriebsstätten an Sexarbeitende, Nitribitt, Gesundheitsamt, Innensenat, Polizei, Clearingstelle, BBMeZ oder Medien, stellen dabei aber immer die Interessen des Wirtschaftszweiges der erotischen und sexuellen Dienstleistungen in den Mittelpunkt und üben, unabhängig von Dritten, staatlichen, kirchlichen oder sonstigen Trägern Kritik an Aussagen und Vorhaben, die den Interessen der Sexarbeit widersprechen. Diese Unabhängigkeit und spezielle Sachkenntnis fehlt anderen Akteur*innen, die in Bremen Einfluss auf die Sexarbeit nehmen.
Beispielhaft für unser Bemühen um Kontakt dürfte unsere Email an die in Gründung befindliche Clearingstelle Modellwohnungen vom 17.11.2010 sein. Darin heißt es: Lara Freudmann „bietet der Clearingstelle Unterstützung und Beratung an, soweit dieses dazu beitragen kann, die Rahmenbedingungen der Arbeit im Feld der sexuellen Dienstleistungen für die Sexdienstleistenden zu verbessern.“
Auch die BBMeZ weißt ausdrücklich auf die vielen Mails hin, die Sie von uns erhalten hat. Wir sind in Bremen, national und über die Grenzen Deutschlands hinaus aktiv für die Rechte des Wirtschaftszweiges der erotischen und sexuellen Dienstleistungen tätig, machen Pressearbeit, sind im Rundfunk präsent, veröffentlichen eigene Studien und werden zu verschiedensten Fachtagungen auch auf Podien eingeladen, um zu referieren. Wir bemühen uns um gute Arbeitsbedingungen in der Sexarbeit, sind der Meinung, das Standards durch Selbstverpflichtungen der Betreibenden von Arbeitsorten für Sexarbeitende erprobt und dann landesweit umgesetzt werden sollten. Wir unterstützen, konzeptionell abgesichert (öffentlich präsentiert auf der Tagung Grauzone am 9.4.2014) Teilhabe von Sexarbeitenden sowohl an der Gestaltung der alltäglichen Abläufe im „Haus9“, als auch an politischer Entscheidungsfindung.
Am 13.04.2014 fand eine Diskussionsveranstaltung von „DieLinke! Bremen“ statt, an der Frau "Katharina Kähler" (1), von der BBMeZ als Podiumsgast teilnahm. Frau "Katharina Kähler" (1) berichtete, dass zum 02.06.2014 der Start einer Kampagne beabsichtigt sei, die sich sensibilisierend an Kund*innen von Sexarbeitenden (Freier von Prostituierten, wie sie sagte) richten sollte. Ziel sei es, zur Achtsamkeit gegenüber Sexarbeitenden (Frau Kähler nannte diese Prostituierte) anzuregen. Auf unsere persönliche kritische Nachfrage (Klaus Fricke), ob denn an der Planung der Aktion auch Kund*innen beteiligt worden wären, antwortete Frau "Katharina Kähler" (1), dass wäre nicht der Fall. Die Männerarbeit der evangelischen Kirche dagegen wäre an der Planung der Kampagne beteiligt.
In weiteren Emails kritisierten wir daraufhin, dass Kund*innen, aber auch aktive Sexarbeitende oder Betreiber*innen von Betriebsstätten zur Vermietung an Sexarbeitende nicht in die Planung der Kampagne einbezogen worden seien. Wir kritisierten ausserdem, dass ausgerechnet am 02. Juni, dem internationalen Tag der Rechte von Sexarbeiterinnen, der von den unabhängigen internationalen Hurenorganisationen, als ihr Tag gefeiert wird, eine Kampagne begonnen werden soll, in der erneut Sexarbeit und sexuelle Ausbeutung vermischt und zu einem Gefahrendherd verschmolzen werden, was im direkten Widerspruch zu den Forderungen dieser Organisationen auf Entkriminalisierung und Gleichbehandlung steht.
Am 20.05.2014 schrieben wir, u.a. auch an die BBMeZ:
„Vielleicht, wenn es ernst gemeint ist mit Entstigmatisierung, Rechten und Augenhöhe sollten solche Initiativen, wie die jetzt sich an Kunden richtende am 2.6. nicht ohne uns auf den Weg gebracht werden und ob der 2.6. ein gut gewählter Termin ist, damit evangelische Männer und thematisch mit Menschenhandel in den sexuellen Missbrauch sich befassende Institutionen öffentlichkeitswirksam werden, da sind Bedenken nicht unzulässig. Das hört sich mehr nach Verschmelzung von Sexarbeit mit Kriminalität an, als nach Entstigmatisierung, und das am internationalen Tag der Hurenbewegung.“
Die Texte in den Medien zur Kampagne und die Aussagen auf der Homepage „Frauenheld-Bremen“ bestätigen diese Befürchtungen. Zwar wird auch das Thema Achtsamkeit gegenüber Sexarbeitenden (dort wird von Prostituierten gesprochen) berührt. Alle geplanten Aktionen haben aber das Ziel, Dritte dazu zu bewegen, Sexarbeit und Sexarbeitsorte als verdächtig auf Anzeichen von Gewalt hin unter Beobachtung zu nehmen, um entweder anonym die Kampagne zu informieren oder sich direkt an die Polizei zu wenden. Davon, den direkten Kontakt mit Sexarbeitenden aus der Nachbarschaft zu suchen und mit Ihnen Kaffee zu trinken und ein normales Nachbarschaftliches Verhältnis zu pflegen, ist nicht die Rede.
Diese Richtung der Kampagne hatten wir befürchtet, als wir am 13.05.2014 erstmal davon erfuhren und uns daraufhin unmittelbar und persönlich kritisch fragend zu Wort gemeldet und unsere Kritik mit Schreiben vom 16.05.2014 an uns nahestehende Personen und Organisationen und mit Schreiben vom 20.05.2014 an die BBMeZ und andere an der Kampagne Beteiligte übermittelt.
Am 21.05.2014 antworteten Frau "Katharina Kähler" (1) und Frau "Petra Wulf-Lengner" (1) (2), die über Dritte auch unser internes Schreiben vom 16.05. erhalten hatte, für die Innere Mission und die BBMeZ. Nachdem sie unsere Kritik als unsachlich, unseriös und unanständig bewertet, sagten sie für die BBMeZ und wohl auch für andere an der Kampagne Beteiligte:
++++ Editanfang ++++ das es seitens der Inneren Mission, BBMeZ keinerlei Verpflichtungen gibt, uns oder andere Betreiber von Prostitutionsobjekten mit an der Durchführung zu beteiligen, ebenso wenig gibt es unsererseits einen begründeten Anspruch, unsere Interessen in der Ausgestaltung der Kampagne wieder zu finden. ... Wir möchten, so werden wir aufgefordert, weder durch Beiträge wie unsere Mails vom 16.05.2014 und 20.05.2014 den Erfolg der geplanten Öffentlichkeitskampagne gefährden, noch über Dritte unsachliche Kritik an der Arbeit der Inneren Mission, BBMeZ verbreiten, ohne hierzu mit eine nichtöffentliche Auseinandersetzung geführt zu haben. Für die Zukunft sollen wir ie Innere Mision. BBMeZ uns aus unserem Verteiler für Informationen streichen. Zeitgleich sperrt die Innere Mission, wie aus einer Mail hervorgeht den Emailzugang von Emails, die von uns versendet werden
++++ Editende ++++ und verhinderten damit die geforderte Auseinandersetzung zu weiteren Kritikpunkten mit uns, die wir gerne, allerdings transparent und öffentlich, geführt hätten.
Das ereignete sich auf der Grundlage des öffentlichen Auftrages den die BBMeZ als Leitung des Runden Tisch Menschenhandel in Bremen hat: Ihre Aufgabe ist bezüglich der Tätigkeit gegen den Menschenhandel
„- die Vernetzung aller für das Themenfeld relevanten Akteurinnen und Akteure
- der Austausch von Informationen und Erfahrungen
- die Verbesserung der rechtlichen, gesundheitlichen und sozialen Situation der Betroffenen
- die gegenseitige Unterstützung.“
Der Menschenhandel
Die Untersuchung des Neuseeländischen Justizministeriums, eine der Weltweit einzigen zu diesem Thema, ermittelte, das 4,3 % der befragten Sexarbeitenden angaben, durch Zwang zu ihrer Tätigkeit veranlasst worden zu sein. Entgegen der Behauptung von Innensenator Mäurer und Landesfrauenbeauftragter Frau Hauffe, rumänische (und andere migrierte) Sexarbeiterinnen seien zum weit überwiegenden Teil verschleppt und von Gewalt betroffen (Weser-Kurier vom 26.1.2013), ist die Mehrheit der in Bremen in Wohnungen tätigen Sexarbeiterinnen aus Rumänien weder durch Gewalt, noch durch Verschleppung sondern aus eigenem freien Willen in der Sexarbeit tätig (siehe: Vorabausgabe der Studie „Rumänische Sexarbeiterinnen“, Hrsg. „Haus9“, Download über sexworker.at). Selbst das Ergebnis der neuseeländischen Studie konnte für rumänische Sexarbeiterinnen, die in Bremen in Wohnungen tätig sind, nicht bestätigt werden. Keine der befragten 68 Frauen gab an, unter Zwang zur Sexarbeit veranlasst worden zu sein. Bei der Aussagen von Frau Hauffe und Herrn Mäurer handelt es sich somit wenigstens um unwahre Tatsachenbehauptung, wenn nicht üble Nachrede oder gar Beleidigung und falsche Anschuldigungen im Amt. Sicher haben diese Aussagen stigmatisierende und diskriminierende Folgen für die davon betroffen Sexarbeiterinnen. Um achtsamen Umgang mit Sexarbeitenden, für die sich die Kampagne und ihre Organisationen einsetzen wollen, handelt es sich bei diesen Ausssagen von Herrn Mäurer und Frau Hauffe nicht. Kritik der Organisator*innen der Kampagne an Herrn Mäurer und Frau Hauffe wurde jedoch nicht geübt. Auch das bestätigt unsere kritische Haltung, die wir seit dem 13.04.2014, als wir erstmals von der Kampagne erfuhren und uns persönlich mit kritischen Fragen äußerten. - Dazu später mehr.
Die Polizei Bremen hat festgehalten, das rumänische Sexarbeiterinnen nach damaligen Erkenntnissen (Gespräch mit Beamtinnen des Bremer Kommissariat 44 am 27.01.2014 ab 13:30 Uhr), nicht von Zwang und Verschleppung betroffen seien, sondern selbstbewusst ihrer Tätigkeit nachgehen würden. Prof. Monika Frommel hält fest: „In fast allen Strafverfahren erwies sich, dass die Betroffenen wussten, dass sie in die Prostitution vermittelt werden sollten. Sie wollten dies auch, stellten sich aber die Bedingungen besser vor, sie wurden also allenfalls getäuscht. Das aber ist kein Menschenhandel.“ (Novo Argumente, Online Ausgabe, Heft 117). Ähnliches gilt für einen Teil der Klientinnen, die die BBMeZ derzeit bei Prozessen gegen mutmasslich ausbeuterische Dritte unterstützt.
Insgesamt kann festgehalten werden, dass die Gruppe der von Menschenhandel, und Verschleppung betroffenen Sexarbeitenden deutlich kleiner ist, als die bereits kleine Gruppe von Sexarbeitenden, die unter ausbeuterischen Zuständen ihrer Tätigkeit nachgehen müssen. Vergleichende Untersuchungen, die zu ermitteln versuchen, wie viele Migrant*innen, insbesondere papierlose, in Deutschland unter prekären oder ausbeuterischen Verhältnissen in Privathaushalten, auf dem Bau, in der Fleischindustrie oder in anderen Wirtschaftszweigen tätig sind und zu ermitteln versuchen, ob in diesen Bereichen höhere Anteile von Ausbeutung betroffen sind, gibt es nicht.
Die BBMeZ, als Beratungsstelle für betroffene von Menschenhandel und Zwangsprostitution, hat sich, ebenso wie die Polizei Bremen diesem Feld des Menschenhandels bislang nicht ernsthaft gewidmet, obwohl davon auszugehen ist, dass weit mehr Migrant*innen in Wirtschaftszweigen ausserhalb der erotischen und sexuellen Dienstleistungen tätig sind, als in diesem und die absolute Zahl der von Ausbeutung Betroffenen wahrscheinlich deutlich höher, wenn nicht sogar prozentual höher ist, als die der Betroffenen in der Sexarbeit. “Relativ neu im Fokus der Ermittler ist der Bereich Menschenhandel mit dem Ziel der Arbeitsausbeutung. Eine Statistik gibt es zu diesem Bereich noch nicht. ,Das Thema rückt gerade erst ins öffentliche Bewusstsein‘, sagt Fachfrau Nicola Dreke von der Diakonie. Das bestätigt auch die Polizei: ,Verfahren wegen Menschenhandels in Verbindung mit Arbeitsausbeutung wurden in Bremen und Bremerhaven bislang noch nicht eingeleitet‘, sagt Kriminalkommissar Weisner.“ (Weser Kurier vom 24.09.2013, S. 7, Menschenhandel nimmt zu, von Antje Stürmann). Da gäbe es also einiges aufzuarbeiten.
Und nun also diese Zorro Kampagne der maskierten öffentlich legitimierten Frauenhelden. Das kostet Zeit und Geld und war bereits 2006 ein Misserfolg (Globale Allianz gegen Frauenhandel - GAATW, und BKA zur Auswertung der Kampagne von 2006 in Bundeslagebild Menschenhandel 2006). Die Frage bleibt, wann wird von den Verantwortlichen bei BBMeZ und Polizei mit gleichem Nachdruck in allen Wirtschaftszweigen gegen Menschenhandel agiert und ermittelt, wie in dem der erotischen und sexuellen Dienstleistungen? Wieso wird öffentlich von Polizei, BBMeZ, Diakonie, Senator des Inneren und Frauenbeauftragter, jetzt auch vom Senatspräsidenten Weber das Thema sexuelle Ausbeutung so stark besetzt und das der Ausbeutung insbesondere von Migrant*innen in anderen Wirtschaftszweigen so nachlässig behandelt? Prof. Monika Frommel vermutet: „Nur wenn man das Problem extremer Armut, das es ja tatsächlich gibt, so zurichtet, dass es nur noch um käuflichen Sex kreist, erscheint der Ruf nach mehr und härterem Strafrecht vordergründig plausibel. ... mittlerweile hätte man in den öffentlichen Debatten etwas mehr Fachlichkeit erwarten können, zumal nach der EU-Erweiterung fast alle Arbeitsmigrantinnen EU-Bürgerinnen sind, die hier arbeiten dürfen – die aber nicht wirtschaftlich ,ausgebeutet‘ werden dürfen. Diese Debatte blieb aber aus.“ (s.o.)
Und zur Erinnerung, die Vorbilder der „literarischen“ Gestalt des Zorro „... waren wahrscheinlich mexikanische Volkshelden aus der Zeit des Unabhängigkeitskampfes gegen die spanische Kolonialherrschaft, z. B. Jesus Malverde.“ (Wikipedia). Die Figur steht also für den Kampf gegen koloniale bzw. staatliche Fremdherrschaft und Diktatur, mehr und härteres Strafrecht stand nicht auf ihren Agenda.
Die Mitstreiter gegen den Missbrauch, ihre Leitfigur missbrauchend?
Achtsamkeit gegenüber Sexarbeitenden
Zweifelsfrei sind Sexarbeitende bis heute in erheblicher Weise von Diskriminierung, Ungleichbehandlung und Stigmatisierung betroffen. Die wichtigste Forderung von Sexarbeitenden mag deswegen vielleicht die „Sprecht mit uns, nicht über uns! Nothing about us, without us!“ sein.
Richtig bemerkt Christoph Lövenich: „Prostituierte selbst trauen sich wegen des sozialen Stigmas, der ihrem Beruf anhaftet, kaum zu öffentlichen Bekenntnissen; viele von ihnen verfügen als Arbeitsmigrantinnen (noch) nicht einmal über die erforderlichen Sprachkenntnisse, um an einer gesellschaftlichen Debatte hierzulande teilzunehmen. Betreiber von Prostitutionsstätten sind nach allgemeinem Klischee sowieso kriminelle Luden. Und Kunden von Prostituierten ziehen es fast ausnahmslos vor, als solche öffentlich nicht in Erscheinung zu treten.“
Der EU Rat hat auch bezugnehmend auf die Allgegenwart der Stigmatisierung Sexarbeitende empfohlen, dass auf allen öffentlichen Ebenen dafür Sorge zu tragen sei, dass Sexarbeitende in allen sie betreffenden Angelegenheiten gehört werden müssen (To have a Say). Ähnlich lauten die Empfehlungen der Expert*innen, die zum Thema vom Bund gehört wurden (z.B. Helferich et al 2005), oder aus vergleichenden Untersuchungen zu den bisherigen Bemühungen um die rechtliche Regelung des Wirtschaftsfeldes der erotischen und sexuellen Dienstleistungen (z.B. Wagenaar et al, 2013).
Das Problem der Stigmatisierung und daraus sich ergebend, der besonderen Verletzlichkeit von Sexarbeitenden, wird auch vom EU Parlament gesehen.
„Das Europäische Parlament, ... betont,
- dass Prostituierte sozial, wirtschaftlich, physisch, psychisch, emotional und hinsichtlich ihrer Familienbindungen besonders schutzbedürftig und starker Gewalt ausgesetzt sind
oder eher zu Schaden kommen können als Personen, die eine andere Tätigkeit ausüben;
ist der Auffassung, dass die nationalen Polizeibehörden daher aufgefordert werden sollten, unter anderem gegen die niedrige Zahl von Verurteilungen für die Vergewaltigung von Prostituierten vorzugehen;
- weist mit Nachdruck darauf hin, dass Prostituierte öffentlichen Schmähungen und sozialer
Stigmatisierung auch noch ausgesetzt sind, wenn sie nicht mehr der Prostitution nachgehen;“ (Bericht vom 03.02.2014, Entscheidung vom 21. oder 26.02.2014, Hervorhebungen L.F., K.F.)
Hurenstigma
„Liberal zu sein reicht nicht aus. Eine progressive Prostitutionspolitik muss das „Hurenstigma“ bekämpfen wie die Kriminalisierung von Sexarbeit“ so PG Macioti in Standpunkte 07/2014 der Rosa Luxemburg Stiftung. Ja, das wäre optimal.
Ein Anfang wäre gemacht, wenn öffentlich legitimierte Kampagnen, Organisationen und Leitungen von Runden Tischen wie die BBMeZ aktiv den Kontakt zu den wenigen Sexarbeitenden, Betreibenden und Kund*innen suchen würden, die bereit sind, den Diskurs zu führen. Deutlich mehr wäre erreicht, wenn das Land Bremen ein Forum Dialog Sexarbeit initiieren würde und dafür ernsthaft Akteur*innen aus dem Wirtschaftsfeld der sexuellen und erotischen Dienstleistungen ansprechen und öffentlich legitimieren würde.
Noch mehr wäre erreicht, wenn Nachbarschaften, anstatt sich dem populistischen Mainstream durch Bürgerinitiativen gegen Sexarbeiterinnen und Modellwohnungen anzuschließen und sich dabei des Mobbings, der Nötigung, der üble Nachreden (Behauptungen von Ausbeutung und Zuhälterschaft) schuldig zu machen - wie im Jahr 2010 gegen uns geschehen - der Einladung zum Gespräch und zum Kaffee folgen würden. Damals hat die BBMeZ nicht Stellung gegen diese Ereignisse genommen und heute empfiehlt sie der Nachbarschaft Misstrauen zu pflegen, und sich an die Kampagne Frauenheld zu wenden. Frau "Katharina Kähler" (1) „... das Thema Nachbarschaft finde ich ein sehr gelungenes Beispiel, weil wir hier in Bremen sehr viel Wohnungsprostitution haben und das ein Bereich ist, der sehr stark abgeschottet ist. Wir möchten an die breite Öffentlichkeit appellieren, hier achtsam zu bleiben und zu schauen, wie die Lebensbedingungen meiner Mitmenschen sind, möglicherweise Hilfe anzubieten. Mal gucken ob man in Kontakt kommt. Wenn man tatsächlich selber Bedingungen entdeckt hat, von denen man sich vorstellen kann, dass sie nicht in Ordnung sind, dann sollte man eine der Beratungsstelle kontaktieren, sodass diese dann persönlich mit den Frauen Kontakt aufnehmen können.“
Unsere Empfehlung, die wir uns auch von der BBMeZ, der Frauenheld Kampagne und der Politik wünschen: Überwinden sie ihre Scheu und Vorbehalte, Sexarbeitende sind Menschen wie Du und ich, Kunden und Vermietende auch. Sie freuen sich über ein „Guten Tag“ und haben (bis auf die Kunden) nichts dagegen, sich zum Kaffee in die Nachbarschaft einladen zu lassen und diese Einladung zu erwidern. Sprechen Sie offen über Ihre Vorbehalte und lernen Sie den Alltag von Sexarbeitenden kennen. Eine Empfehlung „ ... möglicherweise Hilfe anzubieten. Mal gucken ob man in Kontakt kommt“ ist deutlich zu zurückhaltend in einer Situation, in der Sexarbeit als Gefahrenort klassifiziert und zur sozialen Ächtung ausgeschrieben wird (siehe Appell gegen Prostitution, Emma). Damit wird nachbarschaftlich Achtsamkeit gegenüber der Prostitution kaum erreicht, wohl aber das Klima allgemeiner Bedrohung aufrecht erhalten.
Der Menschenhandelsvorwurf wäre, nachbarschaftliches Kaffeetrinken zur Regel gemacht, schnell vom Tisch und verbleibende, sich bedeckt haltende an Sexarbeitende Vermietende, die es vorziehen ihren Mieterinnen öffentlichen Kontakt zu untersagen, hätten mehr als nur ein Rechtfertigungsproblem. Die verdächtigten Orte der Sexarbeit wären jedenfalls kein Rückzugsareal mehr für vermutete oder schreckgespenstige Peiniger und Ausbeuter. Reale Gefahren minimiert, zu Lasten konstruierter, populistisch der Bewirtschaftung der Angst dienender, Hysterie und Panik auslösender Szenarien, die nicht nur Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit fördern oder gar auslösen, sondern Freiheits- und Menschenrechte ignorierend, auf dem Weg der Zivilisation zurück, in dunkle Zeiten gehen wollen.
Willensschwach - Zorro steh uns bei
Das Verhalten der mit öffentlichem Auftrag und Mitteln versehenen BBMeZ als Leitung des Runden Tisches Menschenhandel uns gegenüber, halten wir für unzulässig. Insbesondere, da es laut Aussagen von Frau "Katharina Kähler" (1) darum gehen würde zur „Achtsamkeit gegenüber Sexarbeitenden anzuregen“ und sich diese Absicht auch auf der Homepage der Kampagne Frauenheld an erster Stelle findet. Dort heißt es: „Sie möchte sensibilisieren, will neugierig machen und auffordern, sich mit dem Thema Achtsamkeit gegenüber Prostituierten zu beschäftigen.“ Wie dies gelingen soll, wenn das Gespräch mit uns ebenso verweigert wird (teilweise Sperrung unserer Email Adresse), wie unsere Beteiligung an einer Kampagne, die sich an Kund*innen in der Sexarbeit richtet, können wir nicht nachvollziehen. Wir sind der Auffassung, dass die BBMeZ sich nicht pflichtgemäß und uns diskriminierend verhält. Uns als Betroffene und Geschädigte, muss niemand suchen. Investigative Privat- oder auch Profiermittler, maskiert, mit flatterndem Gewand oder mit öffentlichem Ausweis, müssen nicht bemüht werden. Wenn es der BBMeZ darum geht, sensibel mit Sexarbeit umzugehen, hier sind wir.
Noch einmal Prof. Monika Frommel
„Beim Recht auf Abtreibung und beim Recht auf Kommerzialisierung der eigenen Sexualität geht es um Freiheitsrechte, denen ein strafender Staat nur eine angeblich höhere Moral, also ein Sittlichkeitsstrafrecht entgegen setzen kann.(2) ... bei der Prostitution wird ein „Menschenrecht gegen Ausbeutung“ strapaziert, wobei Ausbeutung schon in der Kommerzialisierung der Sexualität gesehen wird. „Menschenwürde“ wird zum Eingriffstatbestand. Die Betroffenen werden erst gar nicht gehört, sondern für eine „Neue Gesellschaft“ mit einer „Neuen Ethik“ umerzogen. Frauen durch Beratung, Männer mit Strafrecht oder Ordnungsrecht. Abschreckung der angeblich Überlegenen, fürsorgliche Bevormundung der Schwachen. Die geheime Botschaft lautet, dass „Zwangsprostituierte“ zur sexuellen Selbstbestimmung unfähig seien. Sie werden nur noch als Opfer, die es zu schützen gilt, etikettiert und damit zum Objekt fürsorglicher Politik. Die Differenz zum Obrigkeitsstaat des ausgehenden 19. Jahrhundert ist dabei nicht so groß. Damals galten Prostituierte als „willensschwach“ und konnten ins „Arbeitshaus“ gesteckt werden“
Dann bitte, die strapazierte Figur wieder auf die Füße stellend: Zorro stehe uns bei.
Lara Freudmann
Klaus Fricke
Quellen:
http://www.inneremission-bremen.de/bera ... stitution/
http://www.diakonie-bremen.de/aktuell/a ... stitution/
Und jetzt auch noch der Kommentar, eingestellt auf die E-Paper Ausgabe des Weser-Kurier
Unser Kommentar
Menschenhandel in die Ausbeutung
Der überraschende Umgang der Initiatoren der Frauenheld-Kampagne mit ihrem Thema
Zusammenfassung
Die unter Federführung der BBMeZ und des Runden Tisches Menschenhandel mit öffentlichem Auftrag ins Leben gerufene „Frauenheld Kampagne“ für die
"Katharina Kähler, Fon: 0421-3 49 67 39, Fax: 0421-34 54 71 kaehler@inneremission-bremen.de" (1)
"Petra Wulf-Lengner. Fon: 0421-3 49 67 18, Fax: 0421-34 54 71, wulf-lengner@inneremission-bremen.de" (1) und (2)
"Angela Hesse, Hesse@diakonie-bremen.de, Tel. 0176-16 38 41 40" (2) als persönlich und öffentlich verantwotlich sich bezeichnende Personen auftreten
wird ihrem eigenen Anspruch, Achtsamkeit gegenüber Sexarbeitenden zu fördern, durch die im Vordergrund stehenden Inhalte der Kampagne, die Aufforderung zur Anzeige von Verdachtsfällen des Menschenhandels und Zwangs, von denen Sexarbeitende betroffen sein könnten, nicht gerecht. Dieses Ziel der Kampagne erhöht die Gefahr, das Sexarbeit in der Öffentlichkeit und in Nachbarschaften als Gefahrenort wahrgenommen wird und ermutigt weder Sexarbeitende noch Nachbarschaft noch Öffentlichkeit, noch Politik, das dringend erforderliche Gespräch auf Augenhöhe zu suchen.
Ein achtsamer Umgang mit Sexarbeit erfordert es, Ressentiments, Klischees, Stereotype und Vorverurteilungen aufzubrechen, die alle ihren Beitrag zur allgegenwärtigen Stigmatisierung von Menschen leisten, die im Bereich der erotischen und sexuellen Dienstleistungen tätig sind. Nötig wäre neben der Förderung eines offenen Dialogs, Vertreter*innen der Sexarbeit aktiv unterstützend den Zugang zur Teilhabe an allen Entscheidungen, die sie betreffen, zu eröffnen.
Die BBMeZ als Leitung und andere beteiligten Organisationen des Runden Tisch Menschenhandel ignorieren hingegen ihren öffentlichen Auftrag, aktiv alle massgeblichen Akteur*innen des Feldes Menschenhandel in die sexuelle Ausbeutung in ihre Arbeit einzubeziehen. Im Gegenteil, die BBMeZ und wohl auch andere Organisationen des Runden Tisches Menschenhandel Bremen weigern sich, mit uns als im Wirtschaftszweig der erotischen und sexuellen Dienstleistungen aktiven Bremer*innen, zusammenzuarbeiten, obwohl wir anerkannt und beispielhaft für die Rechte der Menschen in der Sexarbeit eintreten. Auch die Zusammenarbeit mit bekennenden Kunden von erotischen und sexuellen Dienstleistungen wird von der BBMeZ und wohl auch von anderen Organisationen des Runden Tisches Menschenhandel Bremen abgelehnt.
Dies ist ebenso ein Verstoß gegen den öffentlichen Auftrag und die öffentliche Legitimation, die der Runde Tisch Menschenhandel und die BBMeZ als dessen Leitung haben, wie die Tatsache, dass der Runde Tisch Menschenhandel sich, soweit bekannt, ausschließlich um den Bereich des Menschenhandels in die sexuelle Ausbeutung, die auch als Zwangsprostitution bezeichnet wird, befasst, den Menschenhandel in andere Ausbeutungsverhältnisse, von dem sowohl Deutsche als auch nach Deutschland migrierte Menschen betroffen sind, EU Richtlinien und internationale Vereinbarungen brechend (und damit Betroffene durch Unterlassung potentiell schädigend) aber unberücksichtigt lässt.
Die Beteiligten der Kampagne „Frauenheld Bremen“ verschreiben sich einem Projekt, das bereits 2006 zur Fußball-WM in Deutschland teuer war, aber erfolglos blieb. Sie verpassen die Chance einen Beitrag zur Normalisierung und Gleichbehandlung von Sexarbeit zu leisten. Mit ihrer Fokussierung auf die Gefahr von Menschenhandel in die sexuelle Ausbeutung, tragen sie, und das unter Missbrauch des internationalen Tages der Hurenbewegung, zur Verschmelzung von Sexarbeit mit Kriminalität bei. Die Stigmatisierung der in der Sexarbeit wirtschaftlich tätigen Menschen wird verlängert und vertieft. Gruppenbezogener Menschfeindlichkeit wird der Boden bereitet, Populismus gefördert und die Verletzlichkeit der Menschen in der Sexarbeit, entgegen der Empfehlungen des EU Parlamentes, erhöht. Dies ist ein Angriff auf die Freiheits- und Menschenrechte aller im Feld der erotischen und sexuellen Dienstleistungen Tätigen.
Die Absage an unser Angebot zur Teilhabe an der Frauenheld Kampagne und unsere Abwertung durch die BBMeZ als unsachlich, unanständig und unseriös sind eine Fortsetzung der Nötigung, des Mobbings und der üblen Nachrede, die wir seitens einer von den Medien und der Politik in Bremen unterstützten Bürgerinitiative bereits 2010 traumatisierend erleben mussten und eine Fortsetzung einer problematischen Traditionslinie, die der Verein der Inneren Mission im Umgang Sexarbeitenden hat. Diese Traditionslinie setzt sich fort, wenn uns durch die BBMeZ die Kooperation und das persönliche Gespräch trotz gegenteiliger Zusage verweigert wird, um uns anschließend, mit Verweis auf angeblich nicht gesuchte persönliche Gespräche, jede Form des Anstandes, der Fairness, der Sachlichkeit und der Seriosität abzusprechen.
Haupttext
Die BBMeZ, der Runde Tisch Menschenhandel und andere Akteure der Kampagne
Unzweifelhaft gibt es Fälle von wirtschaftlicher Ausbeutung und es gibt dabei auch Gewalt. Es gibt diese Vorfälle auch im Wirtschaftszweig der erotischen und sexuellen Dienstleistungen, dem wir angehören. Betroffen sind wenige Einzelfälle und Personen, die ausreichend durch das allgemeine Strafrecht und auch durch das Verbot des Menschenhandels geschützt sind, deren Schutz im zivilen Leben allerdings unzureichend ist. Alle Forderungen, die die zivil- und aufenthaltsrechtlichen Interessen von Migrant*innen berücksichtigen, sind gut und unterstützenswert. Ebenso die Einforderungen der zivilrechtlichen Ansprüche für Betroffene, die aus Deutschland stammen.
Als Sexarbeiterin im derzeitigen Ruhestand, die zuvor viele Jahre erfolgreich in Bremen gearbeitet hat, als Betreiberin des „Haus9“ (Vermietung von Betriebsstätten zur gewerblichen Tätigkeit an selbständig in der Sexarbeit tätige Menschen), Mitglied des Bundesverbandes erotische und sexuelle Dienstleistungen, Mitglied im Bundesverband sexuelle Dienstleistungen, Fachmoderator und Mitglied einer von der UN anerkannten Nichtregierungsorgansiation zur Wahrung der rechte Sexarbeitender, Initiator des Projektes Ne-RO-In (Netzwerk zum Austausch von Informationen in Rumänisch und Deutsch für Menschen und Drittparteien in der Sexarbeit), Initiator der Frühstücksrunde ProSexworkBremen (von Kundinnen, Sexarbeitenden, Betreibenden und anderen Interessierten im Rahmen der Sexwork-Info-Bremen SIB-SWinfoHB@gmx.de Mailingliste) und Sprecher des „Haus9“, verfügen wir über detaillierte Kenntnisse des Wirtschaftszweiges erotischer und sexueller Dienstleistungen insbesondere in Bremen.
Wir bemühen uns seit langer Zeit um Kontakte zu allen Akteur*innen, die in diesem Feld tätig sind, seien es Sexarbeitende, andere Vermietende von Betriebsstätten an Sexarbeitende, Nitribitt, Gesundheitsamt, Innensenat, Polizei, Clearingstelle, BBMeZ oder Medien, stellen dabei aber immer die Interessen des Wirtschaftszweiges der erotischen und sexuellen Dienstleistungen in den Mittelpunkt und üben, unabhängig von Dritten, staatlichen, kirchlichen oder sonstigen Trägern Kritik an Aussagen und Vorhaben, die den Interessen der Sexarbeit widersprechen. Diese Unabhängigkeit und spezielle Sachkenntnis fehlt anderen Akteur*innen, die in Bremen Einfluss auf die Sexarbeit nehmen.
Beispielhaft für unser Bemühen um Kontakt dürfte unsere Email an die in Gründung befindliche Clearingstelle Modellwohnungen vom 17.11.2010 sein. Darin heißt es: Lara Freudmann „bietet der Clearingstelle Unterstützung und Beratung an, soweit dieses dazu beitragen kann, die Rahmenbedingungen der Arbeit im Feld der sexuellen Dienstleistungen für die Sexdienstleistenden zu verbessern.“
Auch die BBMeZ weißt ausdrücklich auf die vielen Mails hin, die Sie von uns erhalten hat. Wir sind in Bremen, national und über die Grenzen Deutschlands hinaus aktiv für die Rechte des Wirtschaftszweiges der erotischen und sexuellen Dienstleistungen tätig, machen Pressearbeit, sind im Rundfunk präsent, veröffentlichen eigene Studien und werden zu verschiedensten Fachtagungen auch auf Podien eingeladen, um zu referieren. Wir bemühen uns um gute Arbeitsbedingungen in der Sexarbeit, sind der Meinung, das Standards durch Selbstverpflichtungen der Betreibenden von Arbeitsorten für Sexarbeitende erprobt und dann landesweit umgesetzt werden sollten. Wir unterstützen, konzeptionell abgesichert (öffentlich präsentiert auf der Tagung Grauzone am 9.4.2014) Teilhabe von Sexarbeitenden sowohl an der Gestaltung der alltäglichen Abläufe im „Haus9“, als auch an politischer Entscheidungsfindung.
Am 13.04.2014 fand eine Diskussionsveranstaltung von „DieLinke! Bremen“ statt, an der Frau "Katharina Kähler" (1), von der BBMeZ als Podiumsgast teilnahm. Frau "Katharina Kähler" (1) berichtete, dass zum 02.06.2014 der Start einer Kampagne beabsichtigt sei, die sich sensibilisierend an Kund*innen von Sexarbeitenden (Freier von Prostituierten, wie sie sagte) richten sollte. Ziel sei es, zur Achtsamkeit gegenüber Sexarbeitenden (Frau Kähler nannte diese Prostituierte) anzuregen. Auf unsere persönliche kritische Nachfrage (Klaus Fricke), ob denn an der Planung der Aktion auch Kund*innen beteiligt worden wären, antwortete Frau "Katharina Kähler" (1), dass wäre nicht der Fall. Die Männerarbeit der evangelischen Kirche dagegen wäre an der Planung der Kampagne beteiligt.
In weiteren Emails kritisierten wir daraufhin, dass Kund*innen, aber auch aktive Sexarbeitende oder Betreiber*innen von Betriebsstätten zur Vermietung an Sexarbeitende nicht in die Planung der Kampagne einbezogen worden seien. Wir kritisierten ausserdem, dass ausgerechnet am 02. Juni, dem internationalen Tag der Rechte von Sexarbeiterinnen, der von den unabhängigen internationalen Hurenorganisationen, als ihr Tag gefeiert wird, eine Kampagne begonnen werden soll, in der erneut Sexarbeit und sexuelle Ausbeutung vermischt und zu einem Gefahrendherd verschmolzen werden, was im direkten Widerspruch zu den Forderungen dieser Organisationen auf Entkriminalisierung und Gleichbehandlung steht.
Am 20.05.2014 schrieben wir, u.a. auch an die BBMeZ:
„Vielleicht, wenn es ernst gemeint ist mit Entstigmatisierung, Rechten und Augenhöhe sollten solche Initiativen, wie die jetzt sich an Kunden richtende am 2.6. nicht ohne uns auf den Weg gebracht werden und ob der 2.6. ein gut gewählter Termin ist, damit evangelische Männer und thematisch mit Menschenhandel in den sexuellen Missbrauch sich befassende Institutionen öffentlichkeitswirksam werden, da sind Bedenken nicht unzulässig. Das hört sich mehr nach Verschmelzung von Sexarbeit mit Kriminalität an, als nach Entstigmatisierung, und das am internationalen Tag der Hurenbewegung.“
Die Texte in den Medien zur Kampagne und die Aussagen auf der Homepage „Frauenheld-Bremen“ bestätigen diese Befürchtungen. Zwar wird auch das Thema Achtsamkeit gegenüber Sexarbeitenden (dort wird von Prostituierten gesprochen) berührt. Alle geplanten Aktionen haben aber das Ziel, Dritte dazu zu bewegen, Sexarbeit und Sexarbeitsorte als verdächtig auf Anzeichen von Gewalt hin unter Beobachtung zu nehmen, um entweder anonym die Kampagne zu informieren oder sich direkt an die Polizei zu wenden. Davon, den direkten Kontakt mit Sexarbeitenden aus der Nachbarschaft zu suchen und mit Ihnen Kaffee zu trinken und ein normales Nachbarschaftliches Verhältnis zu pflegen, ist nicht die Rede.
Diese Richtung der Kampagne hatten wir befürchtet, als wir am 13.05.2014 erstmal davon erfuhren und uns daraufhin unmittelbar und persönlich kritisch fragend zu Wort gemeldet und unsere Kritik mit Schreiben vom 16.05.2014 an uns nahestehende Personen und Organisationen und mit Schreiben vom 20.05.2014 an die BBMeZ und andere an der Kampagne Beteiligte übermittelt.
Am 21.05.2014 antworteten Frau "Katharina Kähler" (1) und Frau "Petra Wulf-Lengner" (1) (2), die über Dritte auch unser internes Schreiben vom 16.05. erhalten hatte, für die Innere Mission und die BBMeZ. Nachdem sie unsere Kritik als unsachlich, unseriös und unanständig bewertet, sagten sie für die BBMeZ und wohl auch für andere an der Kampagne Beteiligte:
++++ Editanfang ++++ das es seitens der Inneren Mission, BBMeZ keinerlei Verpflichtungen gibt, uns oder andere Betreiber von Prostitutionsobjekten mit an der Durchführung zu beteiligen, ebenso wenig gibt es unsererseits einen begründeten Anspruch, unsere Interessen in der Ausgestaltung der Kampagne wieder zu finden. ... Wir möchten, so werden wir aufgefordert, weder durch Beiträge wie unsere Mails vom 16.05.2014 und 20.05.2014 den Erfolg der geplanten Öffentlichkeitskampagne gefährden, noch über Dritte unsachliche Kritik an der Arbeit der Inneren Mission, BBMeZ verbreiten, ohne hierzu mit eine nichtöffentliche Auseinandersetzung geführt zu haben. Für die Zukunft sollen wir ie Innere Mision. BBMeZ uns aus unserem Verteiler für Informationen streichen. Zeitgleich sperrt die Innere Mission, wie aus einer Mail hervorgeht den Emailzugang von Emails, die von uns versendet werden
++++ Editende ++++ und verhinderten damit die geforderte Auseinandersetzung zu weiteren Kritikpunkten mit uns, die wir gerne, allerdings transparent und öffentlich, geführt hätten.
Das ereignete sich auf der Grundlage des öffentlichen Auftrages den die BBMeZ als Leitung des Runden Tisch Menschenhandel in Bremen hat: Ihre Aufgabe ist bezüglich der Tätigkeit gegen den Menschenhandel
„- die Vernetzung aller für das Themenfeld relevanten Akteurinnen und Akteure
- der Austausch von Informationen und Erfahrungen
- die Verbesserung der rechtlichen, gesundheitlichen und sozialen Situation der Betroffenen
- die gegenseitige Unterstützung.“
Der Menschenhandel
Die Untersuchung des Neuseeländischen Justizministeriums, eine der Weltweit einzigen zu diesem Thema, ermittelte, das 4,3 % der befragten Sexarbeitenden angaben, durch Zwang zu ihrer Tätigkeit veranlasst worden zu sein. Entgegen der Behauptung von Innensenator Mäurer und Landesfrauenbeauftragter Frau Hauffe, rumänische (und andere migrierte) Sexarbeiterinnen seien zum weit überwiegenden Teil verschleppt und von Gewalt betroffen (Weser-Kurier vom 26.1.2013), ist die Mehrheit der in Bremen in Wohnungen tätigen Sexarbeiterinnen aus Rumänien weder durch Gewalt, noch durch Verschleppung sondern aus eigenem freien Willen in der Sexarbeit tätig (siehe: Vorabausgabe der Studie „Rumänische Sexarbeiterinnen“, Hrsg. „Haus9“, Download über sexworker.at). Selbst das Ergebnis der neuseeländischen Studie konnte für rumänische Sexarbeiterinnen, die in Bremen in Wohnungen tätig sind, nicht bestätigt werden. Keine der befragten 68 Frauen gab an, unter Zwang zur Sexarbeit veranlasst worden zu sein. Bei der Aussagen von Frau Hauffe und Herrn Mäurer handelt es sich somit wenigstens um unwahre Tatsachenbehauptung, wenn nicht üble Nachrede oder gar Beleidigung und falsche Anschuldigungen im Amt. Sicher haben diese Aussagen stigmatisierende und diskriminierende Folgen für die davon betroffen Sexarbeiterinnen. Um achtsamen Umgang mit Sexarbeitenden, für die sich die Kampagne und ihre Organisationen einsetzen wollen, handelt es sich bei diesen Ausssagen von Herrn Mäurer und Frau Hauffe nicht. Kritik der Organisator*innen der Kampagne an Herrn Mäurer und Frau Hauffe wurde jedoch nicht geübt. Auch das bestätigt unsere kritische Haltung, die wir seit dem 13.04.2014, als wir erstmals von der Kampagne erfuhren und uns persönlich mit kritischen Fragen äußerten. - Dazu später mehr.
Die Polizei Bremen hat festgehalten, das rumänische Sexarbeiterinnen nach damaligen Erkenntnissen (Gespräch mit Beamtinnen des Bremer Kommissariat 44 am 27.01.2014 ab 13:30 Uhr), nicht von Zwang und Verschleppung betroffen seien, sondern selbstbewusst ihrer Tätigkeit nachgehen würden. Prof. Monika Frommel hält fest: „In fast allen Strafverfahren erwies sich, dass die Betroffenen wussten, dass sie in die Prostitution vermittelt werden sollten. Sie wollten dies auch, stellten sich aber die Bedingungen besser vor, sie wurden also allenfalls getäuscht. Das aber ist kein Menschenhandel.“ (Novo Argumente, Online Ausgabe, Heft 117). Ähnliches gilt für einen Teil der Klientinnen, die die BBMeZ derzeit bei Prozessen gegen mutmasslich ausbeuterische Dritte unterstützt.
Insgesamt kann festgehalten werden, dass die Gruppe der von Menschenhandel, und Verschleppung betroffenen Sexarbeitenden deutlich kleiner ist, als die bereits kleine Gruppe von Sexarbeitenden, die unter ausbeuterischen Zuständen ihrer Tätigkeit nachgehen müssen. Vergleichende Untersuchungen, die zu ermitteln versuchen, wie viele Migrant*innen, insbesondere papierlose, in Deutschland unter prekären oder ausbeuterischen Verhältnissen in Privathaushalten, auf dem Bau, in der Fleischindustrie oder in anderen Wirtschaftszweigen tätig sind und zu ermitteln versuchen, ob in diesen Bereichen höhere Anteile von Ausbeutung betroffen sind, gibt es nicht.
Die BBMeZ, als Beratungsstelle für betroffene von Menschenhandel und Zwangsprostitution, hat sich, ebenso wie die Polizei Bremen diesem Feld des Menschenhandels bislang nicht ernsthaft gewidmet, obwohl davon auszugehen ist, dass weit mehr Migrant*innen in Wirtschaftszweigen ausserhalb der erotischen und sexuellen Dienstleistungen tätig sind, als in diesem und die absolute Zahl der von Ausbeutung Betroffenen wahrscheinlich deutlich höher, wenn nicht sogar prozentual höher ist, als die der Betroffenen in der Sexarbeit. “Relativ neu im Fokus der Ermittler ist der Bereich Menschenhandel mit dem Ziel der Arbeitsausbeutung. Eine Statistik gibt es zu diesem Bereich noch nicht. ,Das Thema rückt gerade erst ins öffentliche Bewusstsein‘, sagt Fachfrau Nicola Dreke von der Diakonie. Das bestätigt auch die Polizei: ,Verfahren wegen Menschenhandels in Verbindung mit Arbeitsausbeutung wurden in Bremen und Bremerhaven bislang noch nicht eingeleitet‘, sagt Kriminalkommissar Weisner.“ (Weser Kurier vom 24.09.2013, S. 7, Menschenhandel nimmt zu, von Antje Stürmann). Da gäbe es also einiges aufzuarbeiten.
Und nun also diese Zorro Kampagne der maskierten öffentlich legitimierten Frauenhelden. Das kostet Zeit und Geld und war bereits 2006 ein Misserfolg (Globale Allianz gegen Frauenhandel - GAATW, und BKA zur Auswertung der Kampagne von 2006 in Bundeslagebild Menschenhandel 2006). Die Frage bleibt, wann wird von den Verantwortlichen bei BBMeZ und Polizei mit gleichem Nachdruck in allen Wirtschaftszweigen gegen Menschenhandel agiert und ermittelt, wie in dem der erotischen und sexuellen Dienstleistungen? Wieso wird öffentlich von Polizei, BBMeZ, Diakonie, Senator des Inneren und Frauenbeauftragter, jetzt auch vom Senatspräsidenten Weber das Thema sexuelle Ausbeutung so stark besetzt und das der Ausbeutung insbesondere von Migrant*innen in anderen Wirtschaftszweigen so nachlässig behandelt? Prof. Monika Frommel vermutet: „Nur wenn man das Problem extremer Armut, das es ja tatsächlich gibt, so zurichtet, dass es nur noch um käuflichen Sex kreist, erscheint der Ruf nach mehr und härterem Strafrecht vordergründig plausibel. ... mittlerweile hätte man in den öffentlichen Debatten etwas mehr Fachlichkeit erwarten können, zumal nach der EU-Erweiterung fast alle Arbeitsmigrantinnen EU-Bürgerinnen sind, die hier arbeiten dürfen – die aber nicht wirtschaftlich ,ausgebeutet‘ werden dürfen. Diese Debatte blieb aber aus.“ (s.o.)
Und zur Erinnerung, die Vorbilder der „literarischen“ Gestalt des Zorro „... waren wahrscheinlich mexikanische Volkshelden aus der Zeit des Unabhängigkeitskampfes gegen die spanische Kolonialherrschaft, z. B. Jesus Malverde.“ (Wikipedia). Die Figur steht also für den Kampf gegen koloniale bzw. staatliche Fremdherrschaft und Diktatur, mehr und härteres Strafrecht stand nicht auf ihren Agenda.
Die Mitstreiter gegen den Missbrauch, ihre Leitfigur missbrauchend?
Achtsamkeit gegenüber Sexarbeitenden
Zweifelsfrei sind Sexarbeitende bis heute in erheblicher Weise von Diskriminierung, Ungleichbehandlung und Stigmatisierung betroffen. Die wichtigste Forderung von Sexarbeitenden mag deswegen vielleicht die „Sprecht mit uns, nicht über uns! Nothing about us, without us!“ sein.
Richtig bemerkt Christoph Lövenich: „Prostituierte selbst trauen sich wegen des sozialen Stigmas, der ihrem Beruf anhaftet, kaum zu öffentlichen Bekenntnissen; viele von ihnen verfügen als Arbeitsmigrantinnen (noch) nicht einmal über die erforderlichen Sprachkenntnisse, um an einer gesellschaftlichen Debatte hierzulande teilzunehmen. Betreiber von Prostitutionsstätten sind nach allgemeinem Klischee sowieso kriminelle Luden. Und Kunden von Prostituierten ziehen es fast ausnahmslos vor, als solche öffentlich nicht in Erscheinung zu treten.“
Der EU Rat hat auch bezugnehmend auf die Allgegenwart der Stigmatisierung Sexarbeitende empfohlen, dass auf allen öffentlichen Ebenen dafür Sorge zu tragen sei, dass Sexarbeitende in allen sie betreffenden Angelegenheiten gehört werden müssen (To have a Say). Ähnlich lauten die Empfehlungen der Expert*innen, die zum Thema vom Bund gehört wurden (z.B. Helferich et al 2005), oder aus vergleichenden Untersuchungen zu den bisherigen Bemühungen um die rechtliche Regelung des Wirtschaftsfeldes der erotischen und sexuellen Dienstleistungen (z.B. Wagenaar et al, 2013).
Das Problem der Stigmatisierung und daraus sich ergebend, der besonderen Verletzlichkeit von Sexarbeitenden, wird auch vom EU Parlament gesehen.
„Das Europäische Parlament, ... betont,
- dass Prostituierte sozial, wirtschaftlich, physisch, psychisch, emotional und hinsichtlich ihrer Familienbindungen besonders schutzbedürftig und starker Gewalt ausgesetzt sind
oder eher zu Schaden kommen können als Personen, die eine andere Tätigkeit ausüben;
ist der Auffassung, dass die nationalen Polizeibehörden daher aufgefordert werden sollten, unter anderem gegen die niedrige Zahl von Verurteilungen für die Vergewaltigung von Prostituierten vorzugehen;
- weist mit Nachdruck darauf hin, dass Prostituierte öffentlichen Schmähungen und sozialer
Stigmatisierung auch noch ausgesetzt sind, wenn sie nicht mehr der Prostitution nachgehen;“ (Bericht vom 03.02.2014, Entscheidung vom 21. oder 26.02.2014, Hervorhebungen L.F., K.F.)
Hurenstigma
„Liberal zu sein reicht nicht aus. Eine progressive Prostitutionspolitik muss das „Hurenstigma“ bekämpfen wie die Kriminalisierung von Sexarbeit“ so PG Macioti in Standpunkte 07/2014 der Rosa Luxemburg Stiftung. Ja, das wäre optimal.
Ein Anfang wäre gemacht, wenn öffentlich legitimierte Kampagnen, Organisationen und Leitungen von Runden Tischen wie die BBMeZ aktiv den Kontakt zu den wenigen Sexarbeitenden, Betreibenden und Kund*innen suchen würden, die bereit sind, den Diskurs zu führen. Deutlich mehr wäre erreicht, wenn das Land Bremen ein Forum Dialog Sexarbeit initiieren würde und dafür ernsthaft Akteur*innen aus dem Wirtschaftsfeld der sexuellen und erotischen Dienstleistungen ansprechen und öffentlich legitimieren würde.
Noch mehr wäre erreicht, wenn Nachbarschaften, anstatt sich dem populistischen Mainstream durch Bürgerinitiativen gegen Sexarbeiterinnen und Modellwohnungen anzuschließen und sich dabei des Mobbings, der Nötigung, der üble Nachreden (Behauptungen von Ausbeutung und Zuhälterschaft) schuldig zu machen - wie im Jahr 2010 gegen uns geschehen - der Einladung zum Gespräch und zum Kaffee folgen würden. Damals hat die BBMeZ nicht Stellung gegen diese Ereignisse genommen und heute empfiehlt sie der Nachbarschaft Misstrauen zu pflegen, und sich an die Kampagne Frauenheld zu wenden. Frau "Katharina Kähler" (1) „... das Thema Nachbarschaft finde ich ein sehr gelungenes Beispiel, weil wir hier in Bremen sehr viel Wohnungsprostitution haben und das ein Bereich ist, der sehr stark abgeschottet ist. Wir möchten an die breite Öffentlichkeit appellieren, hier achtsam zu bleiben und zu schauen, wie die Lebensbedingungen meiner Mitmenschen sind, möglicherweise Hilfe anzubieten. Mal gucken ob man in Kontakt kommt. Wenn man tatsächlich selber Bedingungen entdeckt hat, von denen man sich vorstellen kann, dass sie nicht in Ordnung sind, dann sollte man eine der Beratungsstelle kontaktieren, sodass diese dann persönlich mit den Frauen Kontakt aufnehmen können.“
Unsere Empfehlung, die wir uns auch von der BBMeZ, der Frauenheld Kampagne und der Politik wünschen: Überwinden sie ihre Scheu und Vorbehalte, Sexarbeitende sind Menschen wie Du und ich, Kunden und Vermietende auch. Sie freuen sich über ein „Guten Tag“ und haben (bis auf die Kunden) nichts dagegen, sich zum Kaffee in die Nachbarschaft einladen zu lassen und diese Einladung zu erwidern. Sprechen Sie offen über Ihre Vorbehalte und lernen Sie den Alltag von Sexarbeitenden kennen. Eine Empfehlung „ ... möglicherweise Hilfe anzubieten. Mal gucken ob man in Kontakt kommt“ ist deutlich zu zurückhaltend in einer Situation, in der Sexarbeit als Gefahrenort klassifiziert und zur sozialen Ächtung ausgeschrieben wird (siehe Appell gegen Prostitution, Emma). Damit wird nachbarschaftlich Achtsamkeit gegenüber der Prostitution kaum erreicht, wohl aber das Klima allgemeiner Bedrohung aufrecht erhalten.
Der Menschenhandelsvorwurf wäre, nachbarschaftliches Kaffeetrinken zur Regel gemacht, schnell vom Tisch und verbleibende, sich bedeckt haltende an Sexarbeitende Vermietende, die es vorziehen ihren Mieterinnen öffentlichen Kontakt zu untersagen, hätten mehr als nur ein Rechtfertigungsproblem. Die verdächtigten Orte der Sexarbeit wären jedenfalls kein Rückzugsareal mehr für vermutete oder schreckgespenstige Peiniger und Ausbeuter. Reale Gefahren minimiert, zu Lasten konstruierter, populistisch der Bewirtschaftung der Angst dienender, Hysterie und Panik auslösender Szenarien, die nicht nur Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit fördern oder gar auslösen, sondern Freiheits- und Menschenrechte ignorierend, auf dem Weg der Zivilisation zurück, in dunkle Zeiten gehen wollen.
Willensschwach - Zorro steh uns bei
Das Verhalten der mit öffentlichem Auftrag und Mitteln versehenen BBMeZ als Leitung des Runden Tisches Menschenhandel uns gegenüber, halten wir für unzulässig. Insbesondere, da es laut Aussagen von Frau "Katharina Kähler" (1) darum gehen würde zur „Achtsamkeit gegenüber Sexarbeitenden anzuregen“ und sich diese Absicht auch auf der Homepage der Kampagne Frauenheld an erster Stelle findet. Dort heißt es: „Sie möchte sensibilisieren, will neugierig machen und auffordern, sich mit dem Thema Achtsamkeit gegenüber Prostituierten zu beschäftigen.“ Wie dies gelingen soll, wenn das Gespräch mit uns ebenso verweigert wird (teilweise Sperrung unserer Email Adresse), wie unsere Beteiligung an einer Kampagne, die sich an Kund*innen in der Sexarbeit richtet, können wir nicht nachvollziehen. Wir sind der Auffassung, dass die BBMeZ sich nicht pflichtgemäß und uns diskriminierend verhält. Uns als Betroffene und Geschädigte, muss niemand suchen. Investigative Privat- oder auch Profiermittler, maskiert, mit flatterndem Gewand oder mit öffentlichem Ausweis, müssen nicht bemüht werden. Wenn es der BBMeZ darum geht, sensibel mit Sexarbeit umzugehen, hier sind wir.
Noch einmal Prof. Monika Frommel
„Beim Recht auf Abtreibung und beim Recht auf Kommerzialisierung der eigenen Sexualität geht es um Freiheitsrechte, denen ein strafender Staat nur eine angeblich höhere Moral, also ein Sittlichkeitsstrafrecht entgegen setzen kann.(2) ... bei der Prostitution wird ein „Menschenrecht gegen Ausbeutung“ strapaziert, wobei Ausbeutung schon in der Kommerzialisierung der Sexualität gesehen wird. „Menschenwürde“ wird zum Eingriffstatbestand. Die Betroffenen werden erst gar nicht gehört, sondern für eine „Neue Gesellschaft“ mit einer „Neuen Ethik“ umerzogen. Frauen durch Beratung, Männer mit Strafrecht oder Ordnungsrecht. Abschreckung der angeblich Überlegenen, fürsorgliche Bevormundung der Schwachen. Die geheime Botschaft lautet, dass „Zwangsprostituierte“ zur sexuellen Selbstbestimmung unfähig seien. Sie werden nur noch als Opfer, die es zu schützen gilt, etikettiert und damit zum Objekt fürsorglicher Politik. Die Differenz zum Obrigkeitsstaat des ausgehenden 19. Jahrhundert ist dabei nicht so groß. Damals galten Prostituierte als „willensschwach“ und konnten ins „Arbeitshaus“ gesteckt werden“
Dann bitte, die strapazierte Figur wieder auf die Füße stellend: Zorro stehe uns bei.
Lara Freudmann
Klaus Fricke
Quellen:
http://www.inneremission-bremen.de/bera ... stitution/
http://www.diakonie-bremen.de/aktuell/a ... stitution/
Zuletzt geändert von Klaus Fricke am 18.07.2014, 22:58, insgesamt 2-mal geändert.
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RE: Kampagne "Frauenheld" Bremen
Nitribitt e.V. zur Teilnahme an der Kampagne
Prostitution: „Wichtige soziale Funktionen“
von Hauke Hirsinger
Die Nitribitt-Streetworkerinnen Bea Augustin und Manon Süsens werben in einem Interview für eine weitere Entstigmatisierung der Prostitution. Außerdem fordern sie Freier dazu auf, Zwangsprostitution anonym zu melden.
Weser-Report: Ist das Prostitutionsgesetz von 2002 Segen oder Fluch?
Süsens: Beides. Die Legalisierung der Prostitution ist ein Segen. Ein Fluch ist aber, dass das Gesetz nicht die Voraussetzungen dafür geschaffen hat, das Stigma „Prostituierte“ effektiv aufzulösen.
Augustin: Besonders schwierig ist der Umgang mit diesem „Makel“ nach wie vor für Frauen, die nicht täglich in diesem Beruf anschaffen gehen – beispielsweise Hausfrauen oder Studentinnen.
WR: Die Große Koalition will das Prostitutionsgesetz überarbeiten. Was müsste geändert werden?
Süsens: Da ist ja wieder totaler Quatsch geplant. Beispielsweise, das Mindestalter von 18 auf 21 Jahre hochzusetzen.
Augustin: Mit so einer Maßnahme werden dann 18-Jährige in die Illegalität getrieben. Dadurch passiert genau das Gegenteil von dem, was der Gesetzgeber wollte. Die Prostitution wird nicht aus der Schmuddelecke geholt und die Dunkelziffer steigt.
Süsens: Wichtig wäre vielmehr, den Beruf „Prostituierte“ zu schaffen. Bislang ist das alles nur schwammig. Mit dem Ergebnis, dass die Frauen oft nicht von dem Prostitutionsgesetz profitieren.
WR: Am Internationalen Hurentag beteiligt sich Nitribitt unter dem Motto: Prostitution ja! Zwang nein! Warum dieses unumwundene Bekenntnis zur Prostitution?
Augustin: Es ist das älteste Gewerbe der Welt und erfüllt wichtige soziale Funktionen.
Süsens: Prostitution dient vielen Männern als Ventil. Wenn es dieses Ventil nicht mehr gibt, kann das schlimme Folgen haben.
WR: Innensenator Ulrich Mäurer geht davon aus, dass ein Großteil der Bremer Prostituierten Zwangsprostituierte sind. Deckt sich das mit Ihren Erfahrungen?
Süsens: Überhaupt nicht. Es schwirrt ja sogar der Wert 80 Prozent durch die Medien. Das ist maßlos übertrieben. Ich halte diese Behauptung nicht zuletzt auch deshalb für bedenklich, weil damit all die Frauen, die ihren Beruf freiwillig und auch mit Spaß ausüben, erneut stigmatisiert werden.
Augustin: Dennoch ist auch Zwangsprostitution ein übles Problem, auf das wir mit der Aktion am 2. Juni dringend aufmerksam machen wollen.
Anlässlich des Internationalen Hurentages am heutigen Montag, 2. Juni, wird Nitribitt von 11 bis 14 Uhr auf dem Marktplatz in Kooperation mit der Inneren Mission, der Diakonie, der evangelischen Männerarbeit und dem Gesundheitsamt auf die Kampagne „Frauenheld Bremen“ hinweisen. Sie ermöglicht es Freiern, anonym auf www.frauenheld-bremen.de und über Telefon 349 67 23 Verdachtsfälle von Zwangsprostitution zu melden.
http://www.weserreporter.de/artikelid31 ... ionen.html
Weser-Reporter vom vom 02.06.2014
Weser-Reporter vom vom 02.06.2014
Prostitution: „Wichtige soziale Funktionen“
von Hauke Hirsinger
Die Nitribitt-Streetworkerinnen Bea Augustin und Manon Süsens werben in einem Interview für eine weitere Entstigmatisierung der Prostitution. Außerdem fordern sie Freier dazu auf, Zwangsprostitution anonym zu melden.
Weser-Report: Ist das Prostitutionsgesetz von 2002 Segen oder Fluch?
Süsens: Beides. Die Legalisierung der Prostitution ist ein Segen. Ein Fluch ist aber, dass das Gesetz nicht die Voraussetzungen dafür geschaffen hat, das Stigma „Prostituierte“ effektiv aufzulösen.
Augustin: Besonders schwierig ist der Umgang mit diesem „Makel“ nach wie vor für Frauen, die nicht täglich in diesem Beruf anschaffen gehen – beispielsweise Hausfrauen oder Studentinnen.
WR: Die Große Koalition will das Prostitutionsgesetz überarbeiten. Was müsste geändert werden?
Süsens: Da ist ja wieder totaler Quatsch geplant. Beispielsweise, das Mindestalter von 18 auf 21 Jahre hochzusetzen.
Augustin: Mit so einer Maßnahme werden dann 18-Jährige in die Illegalität getrieben. Dadurch passiert genau das Gegenteil von dem, was der Gesetzgeber wollte. Die Prostitution wird nicht aus der Schmuddelecke geholt und die Dunkelziffer steigt.
Süsens: Wichtig wäre vielmehr, den Beruf „Prostituierte“ zu schaffen. Bislang ist das alles nur schwammig. Mit dem Ergebnis, dass die Frauen oft nicht von dem Prostitutionsgesetz profitieren.
WR: Am Internationalen Hurentag beteiligt sich Nitribitt unter dem Motto: Prostitution ja! Zwang nein! Warum dieses unumwundene Bekenntnis zur Prostitution?
Augustin: Es ist das älteste Gewerbe der Welt und erfüllt wichtige soziale Funktionen.
Süsens: Prostitution dient vielen Männern als Ventil. Wenn es dieses Ventil nicht mehr gibt, kann das schlimme Folgen haben.
WR: Innensenator Ulrich Mäurer geht davon aus, dass ein Großteil der Bremer Prostituierten Zwangsprostituierte sind. Deckt sich das mit Ihren Erfahrungen?
Süsens: Überhaupt nicht. Es schwirrt ja sogar der Wert 80 Prozent durch die Medien. Das ist maßlos übertrieben. Ich halte diese Behauptung nicht zuletzt auch deshalb für bedenklich, weil damit all die Frauen, die ihren Beruf freiwillig und auch mit Spaß ausüben, erneut stigmatisiert werden.
Augustin: Dennoch ist auch Zwangsprostitution ein übles Problem, auf das wir mit der Aktion am 2. Juni dringend aufmerksam machen wollen.
Anlässlich des Internationalen Hurentages am heutigen Montag, 2. Juni, wird Nitribitt von 11 bis 14 Uhr auf dem Marktplatz in Kooperation mit der Inneren Mission, der Diakonie, der evangelischen Männerarbeit und dem Gesundheitsamt auf die Kampagne „Frauenheld Bremen“ hinweisen. Sie ermöglicht es Freiern, anonym auf www.frauenheld-bremen.de und über Telefon 349 67 23 Verdachtsfälle von Zwangsprostitution zu melden.
siehe zum Thema auch: http://www.nwzonline.de/region/frauenhe ... 17191.html
Zuletzt geändert von Klaus Fricke am 04.06.2014, 21:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Ich kann das Wort "Zwangsprostitution" allmählich nicht mehr hören.
An der Zeit wäre es auch für irgendeinen Aufsatz zum Thema Hesekiel 23, die eigentliche Grundlage für das Interesse der Evangelikermeute an Prostitution. Da heisst es u.A.:
30 Solches wird dir geschehen um deiner Hurerei willen, so du mit den Heiden getrieben, an welcher Götzen du dich verunreiniget hast.
31 Du bist auf dem Wege deiner Schwester gegangen; darum gebe ich dir auch derselbigen Kelch in deine Hand.
32 So spricht der Herr Herr: Du mußt den Kelch deiner Schwester trinken, so tief und weit er ist; du sollst so zu großem Spott und Hohn werden, daß es unerträglich sein wird.
33 Du mußt dich des starken Tranks und Jammers voll saufen; denn der Kelch deiner Schwester Samaria ist ein Kelch des Jammers und Trauerns.
34 Denselben mußt du rein austrinken, danach die Scherben zerwerfen und deine Brüste zerreißen; denn ich hab es geredet, spricht der Herr Herr.
35 Darum so spricht der Herr Herr: Darum daß du mein vergessen und mich hinter deinen Rücken geworfen hast, so trage auch nun deine Unzucht und deine Hurerei.
http://www.wort-und-wissen.de/bibel/bib ... =23&vr=ulu
Ich kann diese endlose Bigotterie kaum noch ertragen, diese endlose Heuchelei, die sich so gekonnt in ein mitleidendes Gewand gesteckt hat, eigentlich aber nur um die eigene Seeleruhe mittels der Verdammung von Huren bedacht ist. Zum Kotzen. Kaum zu glauben, dass wir jetzt im 21. Jahrhundert leben...
An der Zeit wäre es auch für irgendeinen Aufsatz zum Thema Hesekiel 23, die eigentliche Grundlage für das Interesse der Evangelikermeute an Prostitution. Da heisst es u.A.:
30 Solches wird dir geschehen um deiner Hurerei willen, so du mit den Heiden getrieben, an welcher Götzen du dich verunreiniget hast.
31 Du bist auf dem Wege deiner Schwester gegangen; darum gebe ich dir auch derselbigen Kelch in deine Hand.
32 So spricht der Herr Herr: Du mußt den Kelch deiner Schwester trinken, so tief und weit er ist; du sollst so zu großem Spott und Hohn werden, daß es unerträglich sein wird.
33 Du mußt dich des starken Tranks und Jammers voll saufen; denn der Kelch deiner Schwester Samaria ist ein Kelch des Jammers und Trauerns.
34 Denselben mußt du rein austrinken, danach die Scherben zerwerfen und deine Brüste zerreißen; denn ich hab es geredet, spricht der Herr Herr.
35 Darum so spricht der Herr Herr: Darum daß du mein vergessen und mich hinter deinen Rücken geworfen hast, so trage auch nun deine Unzucht und deine Hurerei.
http://www.wort-und-wissen.de/bibel/bib ... =23&vr=ulu
Ich kann diese endlose Bigotterie kaum noch ertragen, diese endlose Heuchelei, die sich so gekonnt in ein mitleidendes Gewand gesteckt hat, eigentlich aber nur um die eigene Seeleruhe mittels der Verdammung von Huren bedacht ist. Zum Kotzen. Kaum zu glauben, dass wir jetzt im 21. Jahrhundert leben...
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz
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RE: Kampagne "Frauenheld" Bremen
Ganz wie der Satz von Mahatma Ghandi:
"Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich,
dann bekämpfen sie dich, und dann gewinnst du."
Guten Tag,
auch wenn nicht zu vergleichen mit Mahatma Ghandi, so tun wir doch, was uns möglich ist, um in Bremen Kritik an Institutionen, Einrichtungen, Organisationen, Verbänden, Ämtern, Zusammenschlüssen oder auch einzelnen Personen zu üben, die Interessen und Forderungen der poltisch Aktiven in der Sexarbeit missachten. In der Regel treffen wir auf taube Ohren, wenn wir Emails versenden. Der Normalmodus ist ignorieren. Gerade haben Mitarbeiterinnen der ZGF, deren Emails öffentlich zugänglich sind (siehe. http://www.frauen.bremen.de/sixcms/deta ... .c.4994.de ) uns untersagt, ihre Email Adressen durch Versendung von Rundmails weiterzugeben. Andere Amtspersonen oder Fachkräfte, die mit dem Thema Sexarbeit beschäftigt sind und die deswegen am Seminar prostitution - macht - geschlecht der ZGF (Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau) Bremen teilgenommen haben, verbieten sich, von uns über die Mailinglsite SIB-SWinfoHB@gmx.de angeschrieben zu werden.
Auch die BBMeZ (Bremer Beratungsstelle für Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution http://www.inneremission-bremen.de/bera ... stitution/ ) als Initiatorin der Frauenheld Kampagne hatte sich, obwohl sie, so die Aussage, bereits viele Mails von uns erhielt, bisher nicht nachfragend an uns gewandt. Und nur eine Randnotiz, als wir der BBMeZ einen eventuellen Fall von Menschenhandel telefonisch meldeten, wurde uns mitgeteilt, die BBMeZ würde keine aufsuchende Arbeit machen, die Betroffene müsste selber dort mit ihrem Anliegen vorstellig werden. Na Ja
Das Stadium der Ignoranz liegt jetzt hinter uns. Gelächter könnte es zwischendurch gegeben haben. Wir wissen jedoch nichts davon. Die Innere Mission, die BBMez und eine Mitarbeiterin derselben, haben zwischenzeitlich ein Anwaltsbüro, das national und international tätig ist, damit beauftragt, den Diskurs in Juristerei zu übertragen. Wir mussten daher aus den bisherigen Beiträgen zur Frauenheld Kampagne namentliche Bezüge und einen Emailtext entfernen, da Prsönlichkeitsrechte und Weiterleitungs- / Kopierverbote von uns, so der Vorwurf, missachtet worden wären. Ferner werden wir abgemahnt in Zukunft kritische Aussagen gegenüber der Inneren Mission, BBMeZ und einer Mitarbeiterin derselben zu unterlassen, da das Meinungsfreiheitsrecht diese nicht deckt, sondern sie zur Herabwürdigung geeignet seien.
Nun handelt es sich bei den Personen, die uns untersagen ihre Namen zu nennen nicht um Privatleute. Sie sind im Gegenteil höchst aktiv in Presse und Fernsehen. Ihre Kontaktdaten finden sich allenthalben so auch auf der Homepage der BBMeZ. Gerne löschen wir daher alle namentlichen Bezüge, die wir bisher eingefügt haben aus unseren Texten und ersetzen diese durch entsprechende Quellenverweise und Zitierungen:
„Katharina Kähler, Fon: 0421-3 49 67 39, Fax: 0421-34 54 71 kaehler@inneremission-bremen.de“ (1)
„Petra Wulf-Lengner. Fon: 0421-3 49 67 18, Fax: 0421-34 54 71, wulf-lengner@inneremission-bremen.de“ (1) und (2)
Schön, dass die Innere Mission, die BBMeZ, die genannten Mitarbeiterin derselben und vielleicht auch eine Reihe von Kooperationspartner*innen derselben zur Kenntnis genommen haben, dass es uns gibt und wir Kritik äußern. Traurig, dass nicht der öffentliche Diskurs, sondern der juristische Weg gesucht wird. Schön, dass wir im Stadium der Bekämpfung angelang sind. Ein großer Schritt nach vorn. Die Juristerei dabei ein Zeichen inhaltlicher Schwäche und der Unzulänglichkeit eigenenr Positionen und Argumentationen.
Jenseits von juristischer Spitzfindigkeit geht es uns im aktuellen Konflikt um folgende Kritik an der Inneren Mission, der BBMeZ, der konkreten Mitarbeiterin und Kooperationpartner*innen derselben, sofern diese die Handlungen, die wir kritisieren unterstützen. Der sachliche Zusammenhang ist der Umgang mit Kund*innen von erotischen und sexuellen Dienstleistungen, der uns seitens der Inneren Mission Bremen, der BBMeZ, der konkreten Mitarbeiterin Frau "Katharina Kähler" (1) auch als Leitung des Runden Tisches Menschenhandel und Zwangsprostitution Bremen und der Kampagne Frauenheld Bremen bekannt geworden ist. Im weiteren fassen wir die genannten als Frauenheld-Inititor*innen zusammen. Und vielleicht sollten die Frauenheld-Inititor*innen zur Kenntnis nehmen, wir teilen Ihnen mit, dass sie fortgesetzt missachtend mit uns umgehen. Das sollte Ihnen, profesionell Beratende die Sie vorgeben zu sein, doch zu denken geben. Hier unsere Kritik in der Zusammenfassung:
Augenhöhe, Fairness und Respekt
Frau "Katharina Kähler" (1) sprach - im Fernsehen von Radio Bremen, im Zusammenhang mit einem Bericht über Udo Gerheim, Autor der Studie "Die Produktion des Freiers" - Kunden von Sexarbeitenden in der Du Form an. Das halten wir für einen herabwürdigenden Umgang mit Kund*innen. Die entsprechende Sendung erfolgte, soweit wir dies nachvollziehen konnten, am 10.12.2013. Besonders bedenklich halten wir die Aussagen, da Kund*innen von Sexarbeitenden allgegenwärtig ein geringer sozialer Status zugewiesen wird und aktuell in der öffentlichen Diskussion Kund*innen von Sexarbeitenden für die Brutalisierung des Begehrens, Gewaltverhältnisse von denen Frauen Betroffen sind und für Sklaverei verantwortlich gemacht werden. Solange die Frauenheld-Inititor*innen sich nicht öffentlich begründend zu dieser Interviewaussage geäussert haben, halten wir es für schwerlich vorstellbar, dass eine Aktion, die sich an Kund*innen von Sexarbeitenden richtet, von Frauenheld-Inititor*innen, unbelastet, ausreichend wertschätzend, fachlich angemessen initiiert und durchgeführt werden kann. Nur zur Erinnerung: Die Grundvorraussetzung für erfolgreiche Beratung ist der wertschätzende Umgang mit den anzusprechenden Klient*innen. (Potentielle) Klient*innen zu Duzen ist mehr als grenzwertig. Was hat zu der Aussage auf Radio Bremen geführt?
Teilhabeverpflichtung
- Frau "Katharina Kähler" (1) und die BBMeZ sind mit öffentlichem Auftrag versehen und werden aus öffentlichen Mitteln gefördert, um vom Menschenhandel Betroffene zu unterstützen und aktiv gegen Menschenhandel vorzugehen. Dazu wurde maßgeblich von den Frauenheld-Inititor*innen die Kampagne Frauenheld-Bremen konzipiert, organisiert und wird diese betrieben, ohne aktive Akteur*innen aus dem Feld der Sexarbeit Bremens in diese Kampagne einzubeziehen. Eine Teilhabe von uns wurde konkret abgelehnt, da wir als Betreiber*innen keinen Anspruch darauf hätten, in die Kampagne einbezogen zu werden. Die Tatsache, dass wir auch Kunde von Sexarbeit und Sexarbeiterin sind, wurde nicht in Erwägung gezogen. Wir halten dieses Vorgehen der Frauenheld-Inititor*innen für unzulässig. Unsere frühzeitige Einbindung in die Kampagne hätte dazu beitragen können, Fehler, die zu einem Misserfolg dieser Kampagne im Jahr 2006 geführt haben, zu vermeiden. Es ist öffentliche Aufgabe der Frauenheld-Inititor*innen alle Akteur*innen die einen Beitrag zur Hilfe bei der Unterstützung der Opfer von Menschenhandel oder bei der Verhinderung von Menschenhandel leisten können, aus eigenem Anlass aktiv in ihre Arbeit einzubeziehen. Dieser Verplichtung hat die Frauenheld-Inititor*innen zuwidergehandelt. Ihre weitere öffentliche Förderung und Beauftragung ist daher nach unserer Auffassung unzulässig.
Insbesondere ist es nicht nachvollziehbar, dass der Männerarbeit der evangelischen Kirche die Teilhabe an der Frauenheld Kampagne gewährt wurde, uns als bundesweit bekannten Aktiven der ProSexwork Szene, dies aber verwehrt wurde. Hier liegt ein diskriminierendes Fehlverhalten der Frauenheld-Inititor*innen uns gegenüber vor. Diese Ungleichbehandlung wird im Zusammenhang mit der Abwertung von Kund*innen der Sexarbeit durch ihre Ansprache mit Du von uns als herabwürdigend gewertet. Die ungleiche, herabsetzende Behandlung gegenüber der Männerarbeit der evangelischen Arbeit betrachten wir als Fortsetzung der Stigmatisierung von Menschen, die aktiv im Wirtschaftsfeld der erotischen und sexuellen Dienstleistungen sind. So wird Ungleichwertigkeit konstruiert und im öffentlichen Auftrag vollzogen. Wir bewerten das zusammenfassend als Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.
Welthurentag
Als Tag der Eröffnung der Frauenheld Kampagne wählten die Frauenheld-Inititor*innen den internationalen Tag der Hurenbewegung. Die Hurenbewegung setzt sich seit ihrem Bestehen für eine Entstigmatisierung und Entkriminalisierung sowie eine rechtliche Gleichbehandlung der Menschen ein, die im Wirtschaftszweig der erotischen und sexuellen Dienstleistungen aktiv sind. Zu ihren Hauptforderungen gehört "Sprecht mit uns, nicht über uns". Die Hurenbewegung spricht sich gegen jede Art von Vermischung der Diskussion über gewerblich organisierten sexuellen Missbrauch, Menschenhandel in die sexuelle Ausbeutung und der Sexarbeit aus.
Der Zweck der Frauenheld-Kampagne besteht aber darin, Kundinnen dazu zu motivieren, auf der Grundlage eines zweifelhaften Kriterienkataloges in allen Feldern der Sexarbeit auf Anzeichen von kriminellen Handlungen gegen Sexarbeitende zu achten. Man stelle sich vor, alle Kund*innen der Gastronomie oder Käufer*innen von Textilien würden, aus öffentlichen Mitteln gefördert und mit einem Kriterienkatalog versehen, dazu aufgefordert, vor dem Kauf oder der Inanspruchnahme von Dienstleistungen akribische Nachschau zu halten. Was würden die Interessenverbände dieser Wirtschaftszweige wohl davon halten.
Die Frauenheld-Inititor*innen verschmelzen durch diese Aufforderung Sexarbeit mit Kriminalität und verstärken, mit der Angst spielend, Ressentiments, Klischees und Stereotype. Kriminogene Orte der Gefahr werden panisch konstruiert. Dies steht im direkten Gegensatz zu den Intentionen des Welthurentages und ist ein Affront gegen Sexarbeitende, die für ihre Rechte eintreten. Was würden die Deutschen Gewerkschaften sagen, wenn die Arbeitgeberverbände den ersten Mai zum "internationalen Kampftag" der Unternehmerschaft erklären würden?
Die Frauenheld Kampagne, verfolgt in ihrer konkreten Ausgestaltung Ziele, die Sexarbeit diskriminieren und die Hurenbewegung brüskieren. Die Frauenheld-Inititor*innen tragen dafür die persönliche und organisatorische Verantwortung. Die Aussage der Frauenheld Kampagne es gehe ihr um Sensibilisierung zur Achtsamkeit gegenüber Prostituierten, ist nicht nur als Lippenbekenntnis zu kennzeichnen. In der konkreten Ausformung der Frauenheld Kampagne ist diese gegenüber Sexarbeitenden missächtlich und bezüglich des Welthurentages missbräuchlich. Daneben bedient sie sich unzulässig an öffentlichen Ressourcen.
Kund*innen Initiative
Wir befürworten eine Initiative, die sich an Kund*innen sexueller und erotischer Dienstleistungen richtet. Eine solche Initiative sollte sich zuerst um die Einbeziehung von Kund*innen in ihre Aktionen bemühen und Kund*innen dort ansprechen, wo diese sich austauschen. Dies geschieht bundesweit in Internetforen. In diesen Foren sind alle Arten von Menschen aktiv, solche, die Verantwortung übernehmen, die politisch aktiv für ihre Anliegen eintreten, solche, die einfache Konsumenten sind und solche die wenig Verantwortung übernehmen oder frauenverachtend sind. Die Foren sollten genutzt werden, um unter diesen Menschen solche zu finden, die bereit sind, sich, in einem vor Diskriminierung, Stigmatisierung und perönlicher Gefährdung geschützten Raum, zu äussern. Symbolisches Zorro Geflatter wirkt da eher als Verhöhnung, ebenso wie der Begriff Frauenheld. Öffentliche Mittel wurden leider in dieser flatterhaften Respektlosigkeit verschwendet, obwohl bereits von 2006 bekannt war, dass solche Initiativen zwar mediales Interesse erwecken aber keinen Fortschritt bringen.
Diese und weitere Überlegungen hätten wir gerne in eine Kampagne eingebracht, die ernsthaft den Kontakt zu Kund*innen sucht und dem kruden Stigma Hurenböcke nicht ein subtiles des Frauenheldes entgegensetzt. Wie sagen noch die Frauenheld-Inititor*innen inzwischen juristisch bewehrt: reklamierte Teilhaberechte existieren nicht. Zum einen stimmt dies nicht und zum anderen, wenn es denn stimmen würde, wäre das die Baustelle, die Frauenheld-Inititor*innen zu beackern hätten. Gerne würden wir dabei unterstützend tätig werden. Wir schlagen allerdings als einen ersten Schritt in Bremen vor, das Thema Sexarbeit in einem neutralen öffentlichen Raum sachlich angemessen mit möglichst viele Akteur*innen vor allem aus dem Wirtschaftszweig selber, in dem Mittelpunkt zu stellen. Unser Vorschlag ist ein in öffentlicher Förderung zu gestaltendes Forum Bremer Dialog Sexarbeit. Und wir bevorzugen es den Diskurs um diese Forderung öffentlich und im besten Sinne polemisch zu führen. Dünnhäutigkeit und der Ruf nach dem Rechtsanwalt sprechen gegen die Validität der Haltungen, Anschaungen und Forderungen der Seite, die sich so aufstellt.
Die Frauenheld-Kampagne - dagegen ein Trauerspiel.
Lara und
Klaus
Quellen:
(1) http://www.inneremission-bremen.de/bera ... stitution/
(2) http://www.diakonie-bremen.de/aktuell/a ... stitution/
"Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich,
dann bekämpfen sie dich, und dann gewinnst du."
Guten Tag,
auch wenn nicht zu vergleichen mit Mahatma Ghandi, so tun wir doch, was uns möglich ist, um in Bremen Kritik an Institutionen, Einrichtungen, Organisationen, Verbänden, Ämtern, Zusammenschlüssen oder auch einzelnen Personen zu üben, die Interessen und Forderungen der poltisch Aktiven in der Sexarbeit missachten. In der Regel treffen wir auf taube Ohren, wenn wir Emails versenden. Der Normalmodus ist ignorieren. Gerade haben Mitarbeiterinnen der ZGF, deren Emails öffentlich zugänglich sind (siehe. http://www.frauen.bremen.de/sixcms/deta ... .c.4994.de ) uns untersagt, ihre Email Adressen durch Versendung von Rundmails weiterzugeben. Andere Amtspersonen oder Fachkräfte, die mit dem Thema Sexarbeit beschäftigt sind und die deswegen am Seminar prostitution - macht - geschlecht der ZGF (Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau) Bremen teilgenommen haben, verbieten sich, von uns über die Mailinglsite SIB-SWinfoHB@gmx.de angeschrieben zu werden.
Auch die BBMeZ (Bremer Beratungsstelle für Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution http://www.inneremission-bremen.de/bera ... stitution/ ) als Initiatorin der Frauenheld Kampagne hatte sich, obwohl sie, so die Aussage, bereits viele Mails von uns erhielt, bisher nicht nachfragend an uns gewandt. Und nur eine Randnotiz, als wir der BBMeZ einen eventuellen Fall von Menschenhandel telefonisch meldeten, wurde uns mitgeteilt, die BBMeZ würde keine aufsuchende Arbeit machen, die Betroffene müsste selber dort mit ihrem Anliegen vorstellig werden. Na Ja
Das Stadium der Ignoranz liegt jetzt hinter uns. Gelächter könnte es zwischendurch gegeben haben. Wir wissen jedoch nichts davon. Die Innere Mission, die BBMez und eine Mitarbeiterin derselben, haben zwischenzeitlich ein Anwaltsbüro, das national und international tätig ist, damit beauftragt, den Diskurs in Juristerei zu übertragen. Wir mussten daher aus den bisherigen Beiträgen zur Frauenheld Kampagne namentliche Bezüge und einen Emailtext entfernen, da Prsönlichkeitsrechte und Weiterleitungs- / Kopierverbote von uns, so der Vorwurf, missachtet worden wären. Ferner werden wir abgemahnt in Zukunft kritische Aussagen gegenüber der Inneren Mission, BBMeZ und einer Mitarbeiterin derselben zu unterlassen, da das Meinungsfreiheitsrecht diese nicht deckt, sondern sie zur Herabwürdigung geeignet seien.
Nun handelt es sich bei den Personen, die uns untersagen ihre Namen zu nennen nicht um Privatleute. Sie sind im Gegenteil höchst aktiv in Presse und Fernsehen. Ihre Kontaktdaten finden sich allenthalben so auch auf der Homepage der BBMeZ. Gerne löschen wir daher alle namentlichen Bezüge, die wir bisher eingefügt haben aus unseren Texten und ersetzen diese durch entsprechende Quellenverweise und Zitierungen:
„Katharina Kähler, Fon: 0421-3 49 67 39, Fax: 0421-34 54 71 kaehler@inneremission-bremen.de“ (1)
„Petra Wulf-Lengner. Fon: 0421-3 49 67 18, Fax: 0421-34 54 71, wulf-lengner@inneremission-bremen.de“ (1) und (2)
Schön, dass die Innere Mission, die BBMeZ, die genannten Mitarbeiterin derselben und vielleicht auch eine Reihe von Kooperationspartner*innen derselben zur Kenntnis genommen haben, dass es uns gibt und wir Kritik äußern. Traurig, dass nicht der öffentliche Diskurs, sondern der juristische Weg gesucht wird. Schön, dass wir im Stadium der Bekämpfung angelang sind. Ein großer Schritt nach vorn. Die Juristerei dabei ein Zeichen inhaltlicher Schwäche und der Unzulänglichkeit eigenenr Positionen und Argumentationen.
Jenseits von juristischer Spitzfindigkeit geht es uns im aktuellen Konflikt um folgende Kritik an der Inneren Mission, der BBMeZ, der konkreten Mitarbeiterin und Kooperationpartner*innen derselben, sofern diese die Handlungen, die wir kritisieren unterstützen. Der sachliche Zusammenhang ist der Umgang mit Kund*innen von erotischen und sexuellen Dienstleistungen, der uns seitens der Inneren Mission Bremen, der BBMeZ, der konkreten Mitarbeiterin Frau "Katharina Kähler" (1) auch als Leitung des Runden Tisches Menschenhandel und Zwangsprostitution Bremen und der Kampagne Frauenheld Bremen bekannt geworden ist. Im weiteren fassen wir die genannten als Frauenheld-Inititor*innen zusammen. Und vielleicht sollten die Frauenheld-Inititor*innen zur Kenntnis nehmen, wir teilen Ihnen mit, dass sie fortgesetzt missachtend mit uns umgehen. Das sollte Ihnen, profesionell Beratende die Sie vorgeben zu sein, doch zu denken geben. Hier unsere Kritik in der Zusammenfassung:
Augenhöhe, Fairness und Respekt
Frau "Katharina Kähler" (1) sprach - im Fernsehen von Radio Bremen, im Zusammenhang mit einem Bericht über Udo Gerheim, Autor der Studie "Die Produktion des Freiers" - Kunden von Sexarbeitenden in der Du Form an. Das halten wir für einen herabwürdigenden Umgang mit Kund*innen. Die entsprechende Sendung erfolgte, soweit wir dies nachvollziehen konnten, am 10.12.2013. Besonders bedenklich halten wir die Aussagen, da Kund*innen von Sexarbeitenden allgegenwärtig ein geringer sozialer Status zugewiesen wird und aktuell in der öffentlichen Diskussion Kund*innen von Sexarbeitenden für die Brutalisierung des Begehrens, Gewaltverhältnisse von denen Frauen Betroffen sind und für Sklaverei verantwortlich gemacht werden. Solange die Frauenheld-Inititor*innen sich nicht öffentlich begründend zu dieser Interviewaussage geäussert haben, halten wir es für schwerlich vorstellbar, dass eine Aktion, die sich an Kund*innen von Sexarbeitenden richtet, von Frauenheld-Inititor*innen, unbelastet, ausreichend wertschätzend, fachlich angemessen initiiert und durchgeführt werden kann. Nur zur Erinnerung: Die Grundvorraussetzung für erfolgreiche Beratung ist der wertschätzende Umgang mit den anzusprechenden Klient*innen. (Potentielle) Klient*innen zu Duzen ist mehr als grenzwertig. Was hat zu der Aussage auf Radio Bremen geführt?
Teilhabeverpflichtung
- Frau "Katharina Kähler" (1) und die BBMeZ sind mit öffentlichem Auftrag versehen und werden aus öffentlichen Mitteln gefördert, um vom Menschenhandel Betroffene zu unterstützen und aktiv gegen Menschenhandel vorzugehen. Dazu wurde maßgeblich von den Frauenheld-Inititor*innen die Kampagne Frauenheld-Bremen konzipiert, organisiert und wird diese betrieben, ohne aktive Akteur*innen aus dem Feld der Sexarbeit Bremens in diese Kampagne einzubeziehen. Eine Teilhabe von uns wurde konkret abgelehnt, da wir als Betreiber*innen keinen Anspruch darauf hätten, in die Kampagne einbezogen zu werden. Die Tatsache, dass wir auch Kunde von Sexarbeit und Sexarbeiterin sind, wurde nicht in Erwägung gezogen. Wir halten dieses Vorgehen der Frauenheld-Inititor*innen für unzulässig. Unsere frühzeitige Einbindung in die Kampagne hätte dazu beitragen können, Fehler, die zu einem Misserfolg dieser Kampagne im Jahr 2006 geführt haben, zu vermeiden. Es ist öffentliche Aufgabe der Frauenheld-Inititor*innen alle Akteur*innen die einen Beitrag zur Hilfe bei der Unterstützung der Opfer von Menschenhandel oder bei der Verhinderung von Menschenhandel leisten können, aus eigenem Anlass aktiv in ihre Arbeit einzubeziehen. Dieser Verplichtung hat die Frauenheld-Inititor*innen zuwidergehandelt. Ihre weitere öffentliche Förderung und Beauftragung ist daher nach unserer Auffassung unzulässig.
Insbesondere ist es nicht nachvollziehbar, dass der Männerarbeit der evangelischen Kirche die Teilhabe an der Frauenheld Kampagne gewährt wurde, uns als bundesweit bekannten Aktiven der ProSexwork Szene, dies aber verwehrt wurde. Hier liegt ein diskriminierendes Fehlverhalten der Frauenheld-Inititor*innen uns gegenüber vor. Diese Ungleichbehandlung wird im Zusammenhang mit der Abwertung von Kund*innen der Sexarbeit durch ihre Ansprache mit Du von uns als herabwürdigend gewertet. Die ungleiche, herabsetzende Behandlung gegenüber der Männerarbeit der evangelischen Arbeit betrachten wir als Fortsetzung der Stigmatisierung von Menschen, die aktiv im Wirtschaftsfeld der erotischen und sexuellen Dienstleistungen sind. So wird Ungleichwertigkeit konstruiert und im öffentlichen Auftrag vollzogen. Wir bewerten das zusammenfassend als Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.
Welthurentag
Als Tag der Eröffnung der Frauenheld Kampagne wählten die Frauenheld-Inititor*innen den internationalen Tag der Hurenbewegung. Die Hurenbewegung setzt sich seit ihrem Bestehen für eine Entstigmatisierung und Entkriminalisierung sowie eine rechtliche Gleichbehandlung der Menschen ein, die im Wirtschaftszweig der erotischen und sexuellen Dienstleistungen aktiv sind. Zu ihren Hauptforderungen gehört "Sprecht mit uns, nicht über uns". Die Hurenbewegung spricht sich gegen jede Art von Vermischung der Diskussion über gewerblich organisierten sexuellen Missbrauch, Menschenhandel in die sexuelle Ausbeutung und der Sexarbeit aus.
Der Zweck der Frauenheld-Kampagne besteht aber darin, Kundinnen dazu zu motivieren, auf der Grundlage eines zweifelhaften Kriterienkataloges in allen Feldern der Sexarbeit auf Anzeichen von kriminellen Handlungen gegen Sexarbeitende zu achten. Man stelle sich vor, alle Kund*innen der Gastronomie oder Käufer*innen von Textilien würden, aus öffentlichen Mitteln gefördert und mit einem Kriterienkatalog versehen, dazu aufgefordert, vor dem Kauf oder der Inanspruchnahme von Dienstleistungen akribische Nachschau zu halten. Was würden die Interessenverbände dieser Wirtschaftszweige wohl davon halten.
Die Frauenheld-Inititor*innen verschmelzen durch diese Aufforderung Sexarbeit mit Kriminalität und verstärken, mit der Angst spielend, Ressentiments, Klischees und Stereotype. Kriminogene Orte der Gefahr werden panisch konstruiert. Dies steht im direkten Gegensatz zu den Intentionen des Welthurentages und ist ein Affront gegen Sexarbeitende, die für ihre Rechte eintreten. Was würden die Deutschen Gewerkschaften sagen, wenn die Arbeitgeberverbände den ersten Mai zum "internationalen Kampftag" der Unternehmerschaft erklären würden?
Die Frauenheld Kampagne, verfolgt in ihrer konkreten Ausgestaltung Ziele, die Sexarbeit diskriminieren und die Hurenbewegung brüskieren. Die Frauenheld-Inititor*innen tragen dafür die persönliche und organisatorische Verantwortung. Die Aussage der Frauenheld Kampagne es gehe ihr um Sensibilisierung zur Achtsamkeit gegenüber Prostituierten, ist nicht nur als Lippenbekenntnis zu kennzeichnen. In der konkreten Ausformung der Frauenheld Kampagne ist diese gegenüber Sexarbeitenden missächtlich und bezüglich des Welthurentages missbräuchlich. Daneben bedient sie sich unzulässig an öffentlichen Ressourcen.
Kund*innen Initiative
Wir befürworten eine Initiative, die sich an Kund*innen sexueller und erotischer Dienstleistungen richtet. Eine solche Initiative sollte sich zuerst um die Einbeziehung von Kund*innen in ihre Aktionen bemühen und Kund*innen dort ansprechen, wo diese sich austauschen. Dies geschieht bundesweit in Internetforen. In diesen Foren sind alle Arten von Menschen aktiv, solche, die Verantwortung übernehmen, die politisch aktiv für ihre Anliegen eintreten, solche, die einfache Konsumenten sind und solche die wenig Verantwortung übernehmen oder frauenverachtend sind. Die Foren sollten genutzt werden, um unter diesen Menschen solche zu finden, die bereit sind, sich, in einem vor Diskriminierung, Stigmatisierung und perönlicher Gefährdung geschützten Raum, zu äussern. Symbolisches Zorro Geflatter wirkt da eher als Verhöhnung, ebenso wie der Begriff Frauenheld. Öffentliche Mittel wurden leider in dieser flatterhaften Respektlosigkeit verschwendet, obwohl bereits von 2006 bekannt war, dass solche Initiativen zwar mediales Interesse erwecken aber keinen Fortschritt bringen.
Diese und weitere Überlegungen hätten wir gerne in eine Kampagne eingebracht, die ernsthaft den Kontakt zu Kund*innen sucht und dem kruden Stigma Hurenböcke nicht ein subtiles des Frauenheldes entgegensetzt. Wie sagen noch die Frauenheld-Inititor*innen inzwischen juristisch bewehrt: reklamierte Teilhaberechte existieren nicht. Zum einen stimmt dies nicht und zum anderen, wenn es denn stimmen würde, wäre das die Baustelle, die Frauenheld-Inititor*innen zu beackern hätten. Gerne würden wir dabei unterstützend tätig werden. Wir schlagen allerdings als einen ersten Schritt in Bremen vor, das Thema Sexarbeit in einem neutralen öffentlichen Raum sachlich angemessen mit möglichst viele Akteur*innen vor allem aus dem Wirtschaftszweig selber, in dem Mittelpunkt zu stellen. Unser Vorschlag ist ein in öffentlicher Förderung zu gestaltendes Forum Bremer Dialog Sexarbeit. Und wir bevorzugen es den Diskurs um diese Forderung öffentlich und im besten Sinne polemisch zu führen. Dünnhäutigkeit und der Ruf nach dem Rechtsanwalt sprechen gegen die Validität der Haltungen, Anschaungen und Forderungen der Seite, die sich so aufstellt.
Die Frauenheld-Kampagne - dagegen ein Trauerspiel.
Lara und
Klaus
Quellen:
(1) http://www.inneremission-bremen.de/bera ... stitution/
(2) http://www.diakonie-bremen.de/aktuell/a ... stitution/
Zuletzt geändert von Klaus Fricke am 18.07.2014, 23:30, insgesamt 2-mal geändert.
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Ist ja wohl mehr als eine Frechheit, was sich die Iniator*innen in Bremen erlauben. Klarer Verstoss gegen den öffentlichen Auftrag.
Wir müssten die Organisation selbst melden als "Föderer von Entrechtung von Sexarbeiter*innen".
Ich kann nur hoffen, dass es Euch gelingt, die kritische Presse auf Eure Seite zu kriegen die denen entsprechend "einheizt". Wer in der Öffentlichkeit agiert muss doch damit leben, dass er/sie öffentlich angegangen wird! Oder sind deren Pressemitteilungen etc. anonym?
Wir müssten die Organisation selbst melden als "Föderer von Entrechtung von Sexarbeiter*innen".
Ich kann nur hoffen, dass es Euch gelingt, die kritische Presse auf Eure Seite zu kriegen die denen entsprechend "einheizt". Wer in der Öffentlichkeit agiert muss doch damit leben, dass er/sie öffentlich angegangen wird! Oder sind deren Pressemitteilungen etc. anonym?
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RE: Kampagne "Frauenheld" Bremen
Doppelte Moral und Heuchelei
Wir muten den Lesenden weitere Arbeit zu. Wir dokumentieren hier
1.
Die öffentlichen Aufgaben, die der Runde Tisch Menschenhandel Bremen zu erfüllen hat
2.
Den Wortbruch der BBMeZ, die persönliche Auseinandersetzung mit uns zu suchen
3.
Die pflichtverletzende Verengung der Tätigkeit der BBMeZ auf Menschenhandel in gewerblich organisierten sexuellen Missbrauch (sogenannte Zwangsprostitution)
Auch wenn man es uns juristisch versucht zu untersagen, das verantwortliche Personal der BBMeZ hier namentlich zu nennen, so ist dieses doch aus Presse und Fernsehen mehr als bekannt. Es handelt sich um Personen des öffentlichen Lebens, die für die BBMeZ sprechen. Wir erlauben uns daher die frei zugänglichen Namen und Kontaktdaten im Folgenden zu zitieren. Die Quellen der Zitate finden sich am Schluß dieses Textes. Hier die zitierten Daten
„Katharina Kähler, Fon: 0421-3 49 67 39, Fax: 0421-34 54 71 kaehler@inneremission-bremen.de“ (1)
„Petra Wulf-Lengner. Fon: 0421-3 49 67 18, Fax: 0421-34 54 71, wulf-lengner@inneremission-bremen.de“ (1) und (2)
1. Aufgaben Runder Tisch Menschenhandel. Leitung BBMeZ
Mitteilung des Senats vom 8. Oktober 2013
Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Menschenhandel verbessern
BREMISCHE BÜRGERSCHAFT, Drucksache 18/1085, Landtag (zu Drs. 18/351), 18. Wahlperiode 08.10.13
(siehe: http://www.bremische-buergerschaft.de/d ... _45f71.pdf )
Auszüge:
"Schon vor Jahren wurde in Bremen ein 'Runder Tisch' (Menschenhandel/Frauenhandel) eingerichtet, an dem nichtstaatliche und staatliche Institutionen nach gemeinsamen Lösungen suchen, wie die oftmals schwierige Strafverfolgung und die Situation für die Opfer verbessert werden können. ... Übereinstimmend wurde ... festgestellt dass die koordinierte Zusammenarbeit von Regierungs- und Nichtregierungsinstitutionen noch weiter verbessert werden kann und werden sollte. ...
Die Bürgerschaft (Landtag) fordert den Senat auf,
den Runden Tisch 'Menschenhandel' in regelmäßigem Turnus unter Teilnahme von Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen tagen zu lassen.
Der Runde Tisch Menschenhandel arbeitet seit 2002 als Netzwerk vertrauensvoll und erfolgreich zusammen. Er wurde durch den Verein für Innere Mission und die Bremische Evangelische Kirche initiiert und setzt sich aus verschiedensten staatlichen und nichtstaatlichen Einrichtungen zusammen. Hierzu zählen beispielsweise Vertreterinnen und Vertreter der Ressorts Soziales und Inneres, der Staatsanwaltschaft, des Gesundheitsamtes, der ZGF, der Polizeien aus Bremen und Bremerhaven, des Magistrats sowie der Frauenhäuser, der Beratungsstelle für Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution (BBMeZ) und des Nitribitt e. V.. Weitere Teilnehmende können bei Bedarf eingeladen werden.
Die verfolgten Ziele des Runden Tisches sind:
die Vernetzung aller für das Themenfeld relevanten Akteurinnen und Akteure
der Austausch von Informationen und Erfahrungen
die Verbesserung der rechtlichen, gesundheitlichen und sozialen Situation der Betroffenen
die gegenseitige Unterstützung.
Die Teilnehmenden treffen sich mindestens zweimal im Jahr. Einmal jährlich werden Vertreter/innen (Polizei und Magistrat) aus Bremerhaven eingeladen. Die Leitung des Runden Tisches übernimmt die BBMeZ. Es wird ein Protokoll erstellt und an alle Teilnehmenden versandt." (Hervorhebungen von uns)
2.Wortbruch der BBMeZ
Auszüge aus dem bisherigen Email Schriftverkehr zwischen der BBMeZ und uns:
- Email von uns vom 16.01.2013, an "wulf-lengner@inneremission-bremen.de, kaehler@inneremission-bremen.de" (1) (2), Bezugnahme auf HB Bürgerschaft Drucksache 18/517 und Beschluss derselben Nr. 18/359
Inhalt neben der persönlichen Vorstellung als Betreibende des "Haus9" ein Hinweis auf das Kundenforum Bremersex und die darin stattfindende Auseinandersetzung von Kunden mit der politischen Debatte der Bremer Bürgerschaft zur Regulierung der Sexarbeit und unsere Haltung dazu.
Zitat:
"Wir freuen uns auf Ihre Antwort. Gerne kooperieren wir in der Absicht Reglementierungen zu veranlassen, die zu einer Normalisierung der Rechtsposition von Sexarbeitenden beitragen. Antidiskriminierende Aspekte und verbesserte Teilhabemöglichkeiten sind zentrale Anliegen von uns. Die gewerberechtliche Anerkennung der Sexarbeit und ihre angemessene gewerberechtliche Reglementierung, sind ein weiterer Schritt.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Fricke und Klarname von Lara Freudmann"
- Antwort von "kaehler@inneremission-bremen.de" (1),
Nachfrage zu unserem genaueren Anliegen und Zusage zu intensiver Auseinandersetzung mit unserer Mail vom 16.01.2013.
- Email von uns am 21.01.2013 an "kaehler@inneremission-bremen.de" (1), Bezugnahme deren o.g. Antwort
Inhalt: Erläuterung unsere aktuellen Anliegen und folgende Absätze:
Zitat
"Im Zusammenhang mit der Bekämpfung des Menschenhandels vertreten wir Positionen, die sich nicht ausschließlich auf den Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung beziehen. Wir sehen einen erfolgreichen Ansatz in der Position der Stärkung der Menschenrechte und des Empowerments von migrierten und deutschen Opfern ausbeuterischer Arbeitsverhältnisse und einer Gewährleistung von Schutz- und Entschädigungsrechten für Menschen, die Opfer von ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen geworden sind. Die Engführung des Themas auf den Bereich der Opfer in der Sexarbeit und der Verbesserung polizeilicher Zugriffsrechte erscheint uns eher als diskriminierender Ansatz gegenüber der Sexarbeit. Wir befürworten konkret einen erheblichen Ausbau der aufsuchenden und nachgehenden Hilfen für Sexarbeitende durch eigenständige Hilfeeinrichtungen.
Sicher gibt es in diesem Zusammenhang Gemeinsamkeiten die verfolgt werden könnten. Wir würden uns über ein Gespräch freuen.
Viele Grüße
Klaus Fricke und Klarname von Lara Freudmann"
Weiteren Schriftverkehr oder gar ein Hinweis darauf, in welcher Weise sich die BBMeZ, deren Mitarbeiterinnen oder der Verein Innere Mission Bremen, wie zugesagt, intensiv mit unserem Schreiben (persönlich!) auseinandergesetzt haben, gab es nicht. Also: Der BBMeZ wurde mit Mail vom 16.01.2013 von uns angeboten mit ihr und folglich mit dem Runden Tisch Menschenhandel Bremen zusammenzuarbeiten. Unsere Position zu einer Kooperation stellten wir in unserer Email vom 21.01.2013 weiter dar. Auf unser persönlich vorgebrachtes Anliegen antwortete die BBMeZ, auch in Ihrer Funktion als Leitung des Runden Tisches Menschenhandel Bremen bis heute nicht.
- Email von uns, Absendeadresse SIB-SWinfoHB@gmx.de unter anderem an "kaehler@inneremission-bremen.de" (1) vom 20.05.2014, Zusammenhang Frauenheld Kampagne
Zitat
„Es vermittelt sich Lara ( zur Erläuterung für die Männer der evangelischen Kirche: Sexarbeiterin, meine Ehefrau ) und mir nicht, dass die doch irgendwie wenigstens akzeptierend mit Sexarbeit befassten Institutionen und die darin tätigen Personen Bremens, ein ernsthaftes Interesse am Gespräch mit uns haben. Eher vermittelt sich der Eindruck, dass vieles dafür getan wird, ein ernsthaftes Gespräch zu meiden, wenn nicht gar Teilhabe von uns an Gesprächen dieser Personen und Institutionen auszuschließen. Das sich dieses Gefühl vermittelt, ist ein schlechtes Zeugnis für klientenzentrierte Beratungstätigkeit.“
(siehe auch http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 847#140847 )
- Antwort an SIB-SWinfoHB@gmx.de von "kaehler@inneremission-bremen.de" (1)
Zusammenhang Frauenheld Kampagne, Antwort auf unsere Mail vom 20.05.2014
Es wird ausgeführt, dass man mehr als verwundert über die Art und Weise unseres Vorgehens sei. Über Dritte Kritik an der Arbeit und an einzelnen Personen der BBMeZ vorzunehmen, ohne auch nur den Versuch einer persönlichen Kontaktaufnahme unternommen zu haben, entbehre jedweder Form des Anstands.
Bei unserer persönlichen Kontaktaufnahme aus dem Jahr 2013 mit unserem Angebot zur Kooperation und der Darstellung unserer Anliegen, das wir an "kaehler@inneremission-bremen.de" (1) gerichtet hatten, war uns eine intensive Auseinandersetzung mit unserem Anliegen zugesichert worden, nur wurden wir nie darüber informiert oder persönlich angesprochen, was den das Ergebnis dieser zugesagten intensiven Auseinandersetzung war und mit wem sie geführt wurde. Jedenfalls erhielten wir auch keine Einladung des Runden Tisches Menschenhandel, als Antwort auf unsere Bereitschaft zur Kooperation. Der Runde Tisch ignorierte das Angebot einfach. Vermieter bieten ihre Kooperationsbereitschaft an und der Runde Tisch reagiert nicht. Obwohl er die Aufgabe der Vernetzung aller wesentlichen Akteur*innen hat. Bemerkenswert.
Wir waren sehr verwundert über diese Art und Weise des Vorgehens der BBMeZ. Ob es jedweder Form des Anstandes entbehrt, das mag sein. Solche Moralismen interessieren uns weniger als die BBMeZ, die als kirchlich geprägte Einrichtung in Moralfragen ideologisch gefestigter und daher zu neutraler und unvoreingenommener Tätigkeit eher befähigt ist, als dies wohl von uns angenommen wird. Da der Sachverhalt, uns wurde Auseinandersetzung zugesagt, diese Zusage wurde nicht eingehalten, unsere Annahme begründet, dass ein ernsthaftes Gespräch gemieden wird, wir aber unsere Anliegen weiter verfolgen wollen, wählten wir ab dem 13.05.2014 den Weg der öffentlichen Dokumentation unserer Tätigkeiten und Anliegen im Zusammenhang mit der Frauenheld-Kampagne über www.sexworker.at. Dies durch das wortbrüchige Verhalten der BBMeZ verursachte Vorgehen unsererseits, dann von der BBMeZ klagend als unzulässige Kritik über Dritte zu klassifizieren, eine erstaunliche Verdrängungsleistung, und das Gegenteil von zugesagter intensiver Auseinandersetzung. Das persönliche Gespräch hatten wir angeboten. Es wurde uns zugesagt uns zu antworten. Dies geschah nicht. Daraufhin suchten wir nicht die Kritik über Dritte, sondern gingen mit unserer Kritik in die Fachöffentlichkeit auf www.sexworker.at und an die Bremer Presse ( siehe: http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 983#140983 und Kommentare im Anschluss an den Artikel: http://www.weser-kurier.de/bremen_artik ... 65714.html )
Uns deswegen jegliche Form des Anstandes abzusprechen, nachdem die BBMeZ uns gegenüber wortbrüchig wurde, ist ein aus der Geschichte christlicher und sonstiger Religionsgemeinschaften bekanntes Muster. Doppelte Moral und Heuchelei sind Teil der Kirchengeschichte.
3. Pflichtverletzende Verengung
Wie wir bereits gegenüber der BBMeZ in unsere persönlichen Mail vom 21.03.2013 dargelegt hatten, halten wir eine Engführung der Bekämpfung von Menschenhandel lediglich auf die Ausbeutung durch gewerblich organisierten sexuellen Missbrauch für unzulässig. Unsere Auffassung: Organe die im öffentlichen Auftrag gegen Menschenhandel und für Betroffene von Menschenhandel tätig sind, haben die Pflicht, das gesamte Feld des Menschenhandels in den Blick zu nehmen. Sie verletzen sonst nicht zuletzt den Anspruch von Betroffenen auf Hilfe, die in anderen Wirtschaftsfeldern der Ausbeutung durch Menschenhandel zugeführt wurden, was eine unzulässige Missachtung des Gleichbehandlungsgebotes darstellt. Das kann keinesfalls poltischer Wille sein, scheint aber, bei Betrachtung der Bremer Situation, so zu sein. Man lese dazu nur die oben verlinkte "Mitteilung des Senats vom 8. Oktober 2013" und wundere sich.
An der Kritik der Engführung des Kampfes gegen den Menschenhandel durch den Runden Tisch Menschenhandel, der seit 2002 tätig ist und durch die BBMeZ halten wir fest. Die Aussage von uns dazu:
"Die BBMeZ, als Beratungsstelle für Betroffene von Menschenhandel und Zwangsprostitution, hat sich, ebenso wie die Polizei Bremen diesem Feld des Menschenhandels bislang nicht ernsthaft gewidmet, obwohl davon auszugehen ist, dass weit mehr Migrant*innen in Wirtschaftszweigen ausserhalb der erotischen und sexuellen Dienstleistungen tätig sind, als in diesem und die absolute Zahl der von Ausbeutung Betroffenen wahrscheinlich deutlich höher, wenn nicht sogar prozentual höher ist, als die der Betroffenen in der Sexarbeit. “Relativ neu im Fokus der Ermittler ist der Bereich Menschenhandel mit dem Ziel der Arbeitsausbeutung. Eine Statistik gibt es zu diesem Bereich noch nicht. ,Das Thema rückt gerade erst ins öffentliche Bewusstsein‘, sagt Fachfrau Nicola Dreke von der Diakonie. Das bestätigt auch die Polizei: ,Verfahren wegen Menschenhandels in Verbindung mit Arbeitsausbeutung wurden in Bremen und Bremerhaven bislang noch nicht eingeleitet‘, sagt Kriminalkommissar Weisner.“ (Weser Kurier vom 24.09.2013, S. 7, Menschenhandel nimmt zu, von Antje Stürmann). Da gäbe es also einiges aufzuarbeiten."
( siehe: http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 994#140994 oder auch Kommentar Nr. 3 vom 04.06.2014 10:44, zu http://www.weser-kurier.de/bremen_artik ... 65714.html )
Unsere Kritik im weiteren:
"Dies ist ebenso ein Verstoß gegen den öffentlichen Auftrag und die öffentliche Legitimation, die der Runde Tisch Menschenhandel und die BBMeZ als dessen Leitung haben, wie die Tatsache, dass der Runde Tisch Menschenhandel sich, soweit bekannt, ausschließlich um den Bereich des Menschenhandels in die sexuelle Ausbeutung, die auch als Zwangsprostitution bezeichnet wird, befasst, den Menschenhandel in andere Ausbeutungsverhältnisse, von dem sowohl Deutsche als auch nach Deutschland migrierte Menschen betroffen sind, EU Richtlinien und internationale Vereinbarungen brechend, unberücksichtigt lässt." ( siehe: http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 994#140994 oder auch Kommentar Nr. 1 vom 04.06.2014 10:43, zu http://www.weser-kurier.de/bremen_artik ... 65714.html )
Wir empfehlen daher, der BBMeZ und dem Runden Tisch Menschenhandel das öffentliche Mandat zu entziehen und keine weiteren öffentlichen Mittel für deren Tätigkeit zur Verfügung zu stellen, nicht zuletzt, weil die Engführung, mit der beide ihrer öffentlichen Aufgabe seit 2002 nachgekommen sind, so wie von der Diakonie Bremen und der Kriminalpolizei Bremen eingeräumt wird (WK Artikel v. 24.09.2013), von einer Ausblendung des Problems des Menschenhandels in andere Wirtschaftszweige begleitet wird, die sich wahrscheinlich bereits massiv schädigend für Betroffene ausgewirkt hat. Wir halten die Teilnehmer*innen des Runden Tisches für fachlich ungeeignet, sich unvoreingenommen und angemessen mit dem Schutz von betroffenen des Menschenhandels und dem Kampf gegen den Menschenhandel zu befassen, zumal sie auf diese Verengung Ihrer Tätigkeit persönlich durch Schreiben von uns (siehe oben, unsere Email) am 21.01.2013 kritisch hingewiesen worden sind, sich dazu aber nicht (mit uns?) auseinandergesetzt haben.
Die Politik Bremens ist in der Pflicht Menschenhandel in die Ausbeutung in allen Wirtschaftsfeldern ernsthaft zu bekämpfen und alle Betroffenen in allen Wirtschaftszweigen zu schützen. Der bisherige, an allgegenwärtig stigmatisierter und dämonisierter Sexarbeit orientierte, in Bremen wohl von christlicher Organisantionen dominierte, stark emotionalisierte Umgang mit dem Thema und der Etikettenschwindel Runder Tisch Menschenhandel unter dem sich Aktivisten versammeln, die, eventuell traumatisiert durch persönliches Erleben von Unrecht an Dritten, fixiert auf das Feld der erotischen und sexuellen Dienstleistungen starren und den Blick für die Gesamtheit des Problems offensichtlich nicht frei haben, ist ein politischer Skandal erster Güte, von dem Sexarbeitende, erneut diskriminiert, kriminalisiert, stigmatisiert, missachtet und "keines Gespräches für Wert oder fähig gehalten" (Dorothea Buck), betroffen sind, die so ihrer Freiheits- und Menschenrechte entkleidet werden.
Lara Freudmann
Klaus Fricke
Quellen:
(1) http://www.inneremission-bremen.de/bera ... stitution/
(2) http://www.diakonie-bremen.de/aktuell/a ... stitution/
Wir muten den Lesenden weitere Arbeit zu. Wir dokumentieren hier
1.
Die öffentlichen Aufgaben, die der Runde Tisch Menschenhandel Bremen zu erfüllen hat
2.
Den Wortbruch der BBMeZ, die persönliche Auseinandersetzung mit uns zu suchen
3.
Die pflichtverletzende Verengung der Tätigkeit der BBMeZ auf Menschenhandel in gewerblich organisierten sexuellen Missbrauch (sogenannte Zwangsprostitution)
Auch wenn man es uns juristisch versucht zu untersagen, das verantwortliche Personal der BBMeZ hier namentlich zu nennen, so ist dieses doch aus Presse und Fernsehen mehr als bekannt. Es handelt sich um Personen des öffentlichen Lebens, die für die BBMeZ sprechen. Wir erlauben uns daher die frei zugänglichen Namen und Kontaktdaten im Folgenden zu zitieren. Die Quellen der Zitate finden sich am Schluß dieses Textes. Hier die zitierten Daten
„Katharina Kähler, Fon: 0421-3 49 67 39, Fax: 0421-34 54 71 kaehler@inneremission-bremen.de“ (1)
„Petra Wulf-Lengner. Fon: 0421-3 49 67 18, Fax: 0421-34 54 71, wulf-lengner@inneremission-bremen.de“ (1) und (2)
1. Aufgaben Runder Tisch Menschenhandel. Leitung BBMeZ
Mitteilung des Senats vom 8. Oktober 2013
Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Menschenhandel verbessern
BREMISCHE BÜRGERSCHAFT, Drucksache 18/1085, Landtag (zu Drs. 18/351), 18. Wahlperiode 08.10.13
(siehe: http://www.bremische-buergerschaft.de/d ... _45f71.pdf )
Auszüge:
"Schon vor Jahren wurde in Bremen ein 'Runder Tisch' (Menschenhandel/Frauenhandel) eingerichtet, an dem nichtstaatliche und staatliche Institutionen nach gemeinsamen Lösungen suchen, wie die oftmals schwierige Strafverfolgung und die Situation für die Opfer verbessert werden können. ... Übereinstimmend wurde ... festgestellt dass die koordinierte Zusammenarbeit von Regierungs- und Nichtregierungsinstitutionen noch weiter verbessert werden kann und werden sollte. ...
Die Bürgerschaft (Landtag) fordert den Senat auf,
den Runden Tisch 'Menschenhandel' in regelmäßigem Turnus unter Teilnahme von Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen tagen zu lassen.
Der Runde Tisch Menschenhandel arbeitet seit 2002 als Netzwerk vertrauensvoll und erfolgreich zusammen. Er wurde durch den Verein für Innere Mission und die Bremische Evangelische Kirche initiiert und setzt sich aus verschiedensten staatlichen und nichtstaatlichen Einrichtungen zusammen. Hierzu zählen beispielsweise Vertreterinnen und Vertreter der Ressorts Soziales und Inneres, der Staatsanwaltschaft, des Gesundheitsamtes, der ZGF, der Polizeien aus Bremen und Bremerhaven, des Magistrats sowie der Frauenhäuser, der Beratungsstelle für Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution (BBMeZ) und des Nitribitt e. V.. Weitere Teilnehmende können bei Bedarf eingeladen werden.
Die verfolgten Ziele des Runden Tisches sind:
die Vernetzung aller für das Themenfeld relevanten Akteurinnen und Akteure
der Austausch von Informationen und Erfahrungen
die Verbesserung der rechtlichen, gesundheitlichen und sozialen Situation der Betroffenen
die gegenseitige Unterstützung.
Die Teilnehmenden treffen sich mindestens zweimal im Jahr. Einmal jährlich werden Vertreter/innen (Polizei und Magistrat) aus Bremerhaven eingeladen. Die Leitung des Runden Tisches übernimmt die BBMeZ. Es wird ein Protokoll erstellt und an alle Teilnehmenden versandt." (Hervorhebungen von uns)
2.Wortbruch der BBMeZ
Auszüge aus dem bisherigen Email Schriftverkehr zwischen der BBMeZ und uns:
- Email von uns vom 16.01.2013, an "wulf-lengner@inneremission-bremen.de, kaehler@inneremission-bremen.de" (1) (2), Bezugnahme auf HB Bürgerschaft Drucksache 18/517 und Beschluss derselben Nr. 18/359
Inhalt neben der persönlichen Vorstellung als Betreibende des "Haus9" ein Hinweis auf das Kundenforum Bremersex und die darin stattfindende Auseinandersetzung von Kunden mit der politischen Debatte der Bremer Bürgerschaft zur Regulierung der Sexarbeit und unsere Haltung dazu.
Zitat:
"Wir freuen uns auf Ihre Antwort. Gerne kooperieren wir in der Absicht Reglementierungen zu veranlassen, die zu einer Normalisierung der Rechtsposition von Sexarbeitenden beitragen. Antidiskriminierende Aspekte und verbesserte Teilhabemöglichkeiten sind zentrale Anliegen von uns. Die gewerberechtliche Anerkennung der Sexarbeit und ihre angemessene gewerberechtliche Reglementierung, sind ein weiterer Schritt.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Fricke und Klarname von Lara Freudmann"
- Antwort von "kaehler@inneremission-bremen.de" (1),
Nachfrage zu unserem genaueren Anliegen und Zusage zu intensiver Auseinandersetzung mit unserer Mail vom 16.01.2013.
- Email von uns am 21.01.2013 an "kaehler@inneremission-bremen.de" (1), Bezugnahme deren o.g. Antwort
Inhalt: Erläuterung unsere aktuellen Anliegen und folgende Absätze:
Zitat
"Im Zusammenhang mit der Bekämpfung des Menschenhandels vertreten wir Positionen, die sich nicht ausschließlich auf den Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung beziehen. Wir sehen einen erfolgreichen Ansatz in der Position der Stärkung der Menschenrechte und des Empowerments von migrierten und deutschen Opfern ausbeuterischer Arbeitsverhältnisse und einer Gewährleistung von Schutz- und Entschädigungsrechten für Menschen, die Opfer von ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen geworden sind. Die Engführung des Themas auf den Bereich der Opfer in der Sexarbeit und der Verbesserung polizeilicher Zugriffsrechte erscheint uns eher als diskriminierender Ansatz gegenüber der Sexarbeit. Wir befürworten konkret einen erheblichen Ausbau der aufsuchenden und nachgehenden Hilfen für Sexarbeitende durch eigenständige Hilfeeinrichtungen.
Sicher gibt es in diesem Zusammenhang Gemeinsamkeiten die verfolgt werden könnten. Wir würden uns über ein Gespräch freuen.
Viele Grüße
Klaus Fricke und Klarname von Lara Freudmann"
Weiteren Schriftverkehr oder gar ein Hinweis darauf, in welcher Weise sich die BBMeZ, deren Mitarbeiterinnen oder der Verein Innere Mission Bremen, wie zugesagt, intensiv mit unserem Schreiben (persönlich!) auseinandergesetzt haben, gab es nicht. Also: Der BBMeZ wurde mit Mail vom 16.01.2013 von uns angeboten mit ihr und folglich mit dem Runden Tisch Menschenhandel Bremen zusammenzuarbeiten. Unsere Position zu einer Kooperation stellten wir in unserer Email vom 21.01.2013 weiter dar. Auf unser persönlich vorgebrachtes Anliegen antwortete die BBMeZ, auch in Ihrer Funktion als Leitung des Runden Tisches Menschenhandel Bremen bis heute nicht.
- Email von uns, Absendeadresse SIB-SWinfoHB@gmx.de unter anderem an "kaehler@inneremission-bremen.de" (1) vom 20.05.2014, Zusammenhang Frauenheld Kampagne
Zitat
„Es vermittelt sich Lara ( zur Erläuterung für die Männer der evangelischen Kirche: Sexarbeiterin, meine Ehefrau ) und mir nicht, dass die doch irgendwie wenigstens akzeptierend mit Sexarbeit befassten Institutionen und die darin tätigen Personen Bremens, ein ernsthaftes Interesse am Gespräch mit uns haben. Eher vermittelt sich der Eindruck, dass vieles dafür getan wird, ein ernsthaftes Gespräch zu meiden, wenn nicht gar Teilhabe von uns an Gesprächen dieser Personen und Institutionen auszuschließen. Das sich dieses Gefühl vermittelt, ist ein schlechtes Zeugnis für klientenzentrierte Beratungstätigkeit.“
(siehe auch http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 847#140847 )
- Antwort an SIB-SWinfoHB@gmx.de von "kaehler@inneremission-bremen.de" (1)
Zusammenhang Frauenheld Kampagne, Antwort auf unsere Mail vom 20.05.2014
Es wird ausgeführt, dass man mehr als verwundert über die Art und Weise unseres Vorgehens sei. Über Dritte Kritik an der Arbeit und an einzelnen Personen der BBMeZ vorzunehmen, ohne auch nur den Versuch einer persönlichen Kontaktaufnahme unternommen zu haben, entbehre jedweder Form des Anstands.
Bei unserer persönlichen Kontaktaufnahme aus dem Jahr 2013 mit unserem Angebot zur Kooperation und der Darstellung unserer Anliegen, das wir an "kaehler@inneremission-bremen.de" (1) gerichtet hatten, war uns eine intensive Auseinandersetzung mit unserem Anliegen zugesichert worden, nur wurden wir nie darüber informiert oder persönlich angesprochen, was den das Ergebnis dieser zugesagten intensiven Auseinandersetzung war und mit wem sie geführt wurde. Jedenfalls erhielten wir auch keine Einladung des Runden Tisches Menschenhandel, als Antwort auf unsere Bereitschaft zur Kooperation. Der Runde Tisch ignorierte das Angebot einfach. Vermieter bieten ihre Kooperationsbereitschaft an und der Runde Tisch reagiert nicht. Obwohl er die Aufgabe der Vernetzung aller wesentlichen Akteur*innen hat. Bemerkenswert.
Wir waren sehr verwundert über diese Art und Weise des Vorgehens der BBMeZ. Ob es jedweder Form des Anstandes entbehrt, das mag sein. Solche Moralismen interessieren uns weniger als die BBMeZ, die als kirchlich geprägte Einrichtung in Moralfragen ideologisch gefestigter und daher zu neutraler und unvoreingenommener Tätigkeit eher befähigt ist, als dies wohl von uns angenommen wird. Da der Sachverhalt, uns wurde Auseinandersetzung zugesagt, diese Zusage wurde nicht eingehalten, unsere Annahme begründet, dass ein ernsthaftes Gespräch gemieden wird, wir aber unsere Anliegen weiter verfolgen wollen, wählten wir ab dem 13.05.2014 den Weg der öffentlichen Dokumentation unserer Tätigkeiten und Anliegen im Zusammenhang mit der Frauenheld-Kampagne über www.sexworker.at. Dies durch das wortbrüchige Verhalten der BBMeZ verursachte Vorgehen unsererseits, dann von der BBMeZ klagend als unzulässige Kritik über Dritte zu klassifizieren, eine erstaunliche Verdrängungsleistung, und das Gegenteil von zugesagter intensiver Auseinandersetzung. Das persönliche Gespräch hatten wir angeboten. Es wurde uns zugesagt uns zu antworten. Dies geschah nicht. Daraufhin suchten wir nicht die Kritik über Dritte, sondern gingen mit unserer Kritik in die Fachöffentlichkeit auf www.sexworker.at und an die Bremer Presse ( siehe: http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 983#140983 und Kommentare im Anschluss an den Artikel: http://www.weser-kurier.de/bremen_artik ... 65714.html )
Uns deswegen jegliche Form des Anstandes abzusprechen, nachdem die BBMeZ uns gegenüber wortbrüchig wurde, ist ein aus der Geschichte christlicher und sonstiger Religionsgemeinschaften bekanntes Muster. Doppelte Moral und Heuchelei sind Teil der Kirchengeschichte.
3. Pflichtverletzende Verengung
Wie wir bereits gegenüber der BBMeZ in unsere persönlichen Mail vom 21.03.2013 dargelegt hatten, halten wir eine Engführung der Bekämpfung von Menschenhandel lediglich auf die Ausbeutung durch gewerblich organisierten sexuellen Missbrauch für unzulässig. Unsere Auffassung: Organe die im öffentlichen Auftrag gegen Menschenhandel und für Betroffene von Menschenhandel tätig sind, haben die Pflicht, das gesamte Feld des Menschenhandels in den Blick zu nehmen. Sie verletzen sonst nicht zuletzt den Anspruch von Betroffenen auf Hilfe, die in anderen Wirtschaftsfeldern der Ausbeutung durch Menschenhandel zugeführt wurden, was eine unzulässige Missachtung des Gleichbehandlungsgebotes darstellt. Das kann keinesfalls poltischer Wille sein, scheint aber, bei Betrachtung der Bremer Situation, so zu sein. Man lese dazu nur die oben verlinkte "Mitteilung des Senats vom 8. Oktober 2013" und wundere sich.
An der Kritik der Engführung des Kampfes gegen den Menschenhandel durch den Runden Tisch Menschenhandel, der seit 2002 tätig ist und durch die BBMeZ halten wir fest. Die Aussage von uns dazu:
"Die BBMeZ, als Beratungsstelle für Betroffene von Menschenhandel und Zwangsprostitution, hat sich, ebenso wie die Polizei Bremen diesem Feld des Menschenhandels bislang nicht ernsthaft gewidmet, obwohl davon auszugehen ist, dass weit mehr Migrant*innen in Wirtschaftszweigen ausserhalb der erotischen und sexuellen Dienstleistungen tätig sind, als in diesem und die absolute Zahl der von Ausbeutung Betroffenen wahrscheinlich deutlich höher, wenn nicht sogar prozentual höher ist, als die der Betroffenen in der Sexarbeit. “Relativ neu im Fokus der Ermittler ist der Bereich Menschenhandel mit dem Ziel der Arbeitsausbeutung. Eine Statistik gibt es zu diesem Bereich noch nicht. ,Das Thema rückt gerade erst ins öffentliche Bewusstsein‘, sagt Fachfrau Nicola Dreke von der Diakonie. Das bestätigt auch die Polizei: ,Verfahren wegen Menschenhandels in Verbindung mit Arbeitsausbeutung wurden in Bremen und Bremerhaven bislang noch nicht eingeleitet‘, sagt Kriminalkommissar Weisner.“ (Weser Kurier vom 24.09.2013, S. 7, Menschenhandel nimmt zu, von Antje Stürmann). Da gäbe es also einiges aufzuarbeiten."
( siehe: http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 994#140994 oder auch Kommentar Nr. 3 vom 04.06.2014 10:44, zu http://www.weser-kurier.de/bremen_artik ... 65714.html )
Unsere Kritik im weiteren:
"Dies ist ebenso ein Verstoß gegen den öffentlichen Auftrag und die öffentliche Legitimation, die der Runde Tisch Menschenhandel und die BBMeZ als dessen Leitung haben, wie die Tatsache, dass der Runde Tisch Menschenhandel sich, soweit bekannt, ausschließlich um den Bereich des Menschenhandels in die sexuelle Ausbeutung, die auch als Zwangsprostitution bezeichnet wird, befasst, den Menschenhandel in andere Ausbeutungsverhältnisse, von dem sowohl Deutsche als auch nach Deutschland migrierte Menschen betroffen sind, EU Richtlinien und internationale Vereinbarungen brechend, unberücksichtigt lässt." ( siehe: http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 994#140994 oder auch Kommentar Nr. 1 vom 04.06.2014 10:43, zu http://www.weser-kurier.de/bremen_artik ... 65714.html )
Wir empfehlen daher, der BBMeZ und dem Runden Tisch Menschenhandel das öffentliche Mandat zu entziehen und keine weiteren öffentlichen Mittel für deren Tätigkeit zur Verfügung zu stellen, nicht zuletzt, weil die Engführung, mit der beide ihrer öffentlichen Aufgabe seit 2002 nachgekommen sind, so wie von der Diakonie Bremen und der Kriminalpolizei Bremen eingeräumt wird (WK Artikel v. 24.09.2013), von einer Ausblendung des Problems des Menschenhandels in andere Wirtschaftszweige begleitet wird, die sich wahrscheinlich bereits massiv schädigend für Betroffene ausgewirkt hat. Wir halten die Teilnehmer*innen des Runden Tisches für fachlich ungeeignet, sich unvoreingenommen und angemessen mit dem Schutz von betroffenen des Menschenhandels und dem Kampf gegen den Menschenhandel zu befassen, zumal sie auf diese Verengung Ihrer Tätigkeit persönlich durch Schreiben von uns (siehe oben, unsere Email) am 21.01.2013 kritisch hingewiesen worden sind, sich dazu aber nicht (mit uns?) auseinandergesetzt haben.
Die Politik Bremens ist in der Pflicht Menschenhandel in die Ausbeutung in allen Wirtschaftsfeldern ernsthaft zu bekämpfen und alle Betroffenen in allen Wirtschaftszweigen zu schützen. Der bisherige, an allgegenwärtig stigmatisierter und dämonisierter Sexarbeit orientierte, in Bremen wohl von christlicher Organisantionen dominierte, stark emotionalisierte Umgang mit dem Thema und der Etikettenschwindel Runder Tisch Menschenhandel unter dem sich Aktivisten versammeln, die, eventuell traumatisiert durch persönliches Erleben von Unrecht an Dritten, fixiert auf das Feld der erotischen und sexuellen Dienstleistungen starren und den Blick für die Gesamtheit des Problems offensichtlich nicht frei haben, ist ein politischer Skandal erster Güte, von dem Sexarbeitende, erneut diskriminiert, kriminalisiert, stigmatisiert, missachtet und "keines Gespräches für Wert oder fähig gehalten" (Dorothea Buck), betroffen sind, die so ihrer Freiheits- und Menschenrechte entkleidet werden.
Lara Freudmann
Klaus Fricke
Quellen:
(1) http://www.inneremission-bremen.de/bera ... stitution/
(2) http://www.diakonie-bremen.de/aktuell/a ... stitution/
Zuletzt geändert von Klaus Fricke am 18.07.2014, 23:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Ein interessante Blog von Behind der Red Light:
Results of the human trafficking campaign
http://behindtheredlightdistrict.blogspot.de/
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Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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RE: Kampagne "Frauenheld" Bremen
Den Beitrag:
http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 994#140994
hatten wir nicht nur in die Kommentarspalte zur Online Asugabe des Weser-Kurier eingestellt, sondern auch hier:
http://aktuell.evangelisch.de/artikel/9 ... n-anzeigen
(Impressum: http://www.evangelisch.de/impressum )
Eine Leserin von evangelische.de, Userinnenname Protestantin, hat sich ebenfalls an der Diskussion beteiligt. Sie schrieb am/um 5. Juni 2014 - 10:43
Bevormundungskultur par excellence
Als evangelische Christin muss ich gegen unsere eigene Diakonie und für die Sprecher der Sexarbeitenden Stellung beziehen.
Die Attitüde unter dem Menschenrechts-Label Betroffenen die Stimme zu nehmen und sich selbst -ohne irgendein demokratisches Mandat- als Sprecher und Lobby zu positionieren verbreitet sich viral in Diakonie- und Kirchenleitungskreisen. Grade erst beim "politischen Signal" auf der Kindergottesdienst-Tagung geschehen.
Die Ausgrenzung der eigentlich Betroffenen hier, ist ein Skandal. Dahinter steckt eine entmündigende Haltung, wie schon die Magd gegenüber Petrus feststellte: "Deine Sprache verrät Dich": "Uns geht es um Menschenrechte und um die Frage, ob Prostituierte auf Augenhöhe zu ihren Freiern arbeiten können." Hohle Lobby-Propaganda "General ideas are always General´s ideas" (Virginia Woolf)
In den Gemeinden und Landeskirchen werden wir mit dem Argument "aufs Kerngeschäft reduzieren" ausgeblutet. Was bitte ist hier das Kerngeschäft von Diakonie? Und was hat das Männerreferat der Evangelischen Kirche damit zu tun?
Die nachbarschaftliche Vernetzung, wie Lara Freudmann und Klaus Fricke sie vorschlagen, wäre sehr viel mehr im Sinne unseres Chefs Jesus Christus, der ja auch beschimpft wurde, mit Huren und Zöllnern zu essen. Daraus kann sich echte menschennahe Anteilnahme und Unterstützung entwickeln. Und viele Freikirchen die ich kenne arbeiten auch so
Aber dieser undemokratische Pseudo-Politkram als Anwalt der zu Unmündigen stilisieten: Flüchtlinge, Kinder, Familien (eindeutiger Subtext der Orientierungshilfe) ist für evangelische Christen nicht tragbar
http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 994#140994
hatten wir nicht nur in die Kommentarspalte zur Online Asugabe des Weser-Kurier eingestellt, sondern auch hier:
http://aktuell.evangelisch.de/artikel/9 ... n-anzeigen
(Impressum: http://www.evangelisch.de/impressum )
Eine Leserin von evangelische.de, Userinnenname Protestantin, hat sich ebenfalls an der Diskussion beteiligt. Sie schrieb am/um 5. Juni 2014 - 10:43
Bevormundungskultur par excellence
Als evangelische Christin muss ich gegen unsere eigene Diakonie und für die Sprecher der Sexarbeitenden Stellung beziehen.
Die Attitüde unter dem Menschenrechts-Label Betroffenen die Stimme zu nehmen und sich selbst -ohne irgendein demokratisches Mandat- als Sprecher und Lobby zu positionieren verbreitet sich viral in Diakonie- und Kirchenleitungskreisen. Grade erst beim "politischen Signal" auf der Kindergottesdienst-Tagung geschehen.
Die Ausgrenzung der eigentlich Betroffenen hier, ist ein Skandal. Dahinter steckt eine entmündigende Haltung, wie schon die Magd gegenüber Petrus feststellte: "Deine Sprache verrät Dich": "Uns geht es um Menschenrechte und um die Frage, ob Prostituierte auf Augenhöhe zu ihren Freiern arbeiten können." Hohle Lobby-Propaganda "General ideas are always General´s ideas" (Virginia Woolf)
In den Gemeinden und Landeskirchen werden wir mit dem Argument "aufs Kerngeschäft reduzieren" ausgeblutet. Was bitte ist hier das Kerngeschäft von Diakonie? Und was hat das Männerreferat der Evangelischen Kirche damit zu tun?
Die nachbarschaftliche Vernetzung, wie Lara Freudmann und Klaus Fricke sie vorschlagen, wäre sehr viel mehr im Sinne unseres Chefs Jesus Christus, der ja auch beschimpft wurde, mit Huren und Zöllnern zu essen. Daraus kann sich echte menschennahe Anteilnahme und Unterstützung entwickeln. Und viele Freikirchen die ich kenne arbeiten auch so
Aber dieser undemokratische Pseudo-Politkram als Anwalt der zu Unmündigen stilisieten: Flüchtlinge, Kinder, Familien (eindeutiger Subtext der Orientierungshilfe) ist für evangelische Christen nicht tragbar
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- Ich bin: Keine Angabe
RE: Kampagne "Frauenheld" Bremen
Den folgenden Kommentar hatten wir noch versucht auf aktuell.evangelische.de einzustellen. Die Kommentarmöglichkeit wurde aber leider abgesetllt. Wir möchten Euch die wesentlichen Teile des leicht veränderten Kommentars aber nicht vorenthalten. Es handelt sich um eine Antwort auf diesen Beitrag von Angela Hesse, Diakonie Bremen:
Gespeichert von A. Hesse am/um 9. Juli 2014 - 15:06
Kampagne "Frauenheld werden"
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
ich arbeite beim Diakonischen Werk Bremen e.V. und bin die Moderatorin des Runden Tisches gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution in Bremen.Ich habe auch die Freierkampagne mit vorbereitet, weil ich davon ausgehe, dass viele Freier auch dagegen sind, dass die sexuelle Dienstleistung unter Zwang erfolgt. Wir bieten ihnen mit unserer Kampagne eine Möglichkeit, mit Fachleuten über mögliche Signale, dass eine Prostitutierte "es" unter Zwang macht, zu besprechen.Ich bin nicht der Ansicht, dass wir Herrn Fricke als Betreiber eines Bordells oder andere Betreibende von Prostitutionsstätten an unserem Runden Tisch beteiligen müssen.Die Betroffenen und Sexarbeiterinnen bekommen am Runden Tisch durch den Verein "Nitribitt" eine Stimme, in dem sich Prostituierte für ihre Arbeit engagieren. Der Runde Tisch arbeitet auf institutioneller Basis und dreht sich ausschließlich um die Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution. Anders könnte es im Falle eines Runden Tisches Prostitution aussehen, aber wie eben schon erwähnt: wir arbeiten alle zusammen am Runden Tisch gegen Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung. ich kann es nicht unkommentiert hinnehmen, dass ein in den vergangenen Jahren maßgeblich durch Kirche und Diakonie aufgebautes und gut funktionierendes Netzwerk zur Bekämpfung von Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung öffentlich falsch dargestellt und diskreditiert wird. Und warum machen Kirche und Diakonie das? Weil wir uns auf die Seite der Schwachen stellen und möchten, dass die Menschenrechte und Menschenwürde geachtet werden.
Darauf unsere Antwort:
Einen schönen guten Tag
an die Redaktion von evangelische.de, alle LeserInnen und insbesondere an Frau Hesse von der Bremer Diakonie. Schade, dass sich die oben Kritisierten, die Mitarbeiterinnen der BBMeZ, der Verein für Innere Mission, die Leitung des Runden Tisches Menschenhandel, die nach Aussagen der Bremer Bürgerschaft vom September 2013 bei der BBMeZ liegt, nicht zu Wort melden.
Wir möchten gegenüber Frau Hesse klarstellen, dass das "Haus9" von Lara Freudmann betrieben wird. Sie möge sich bitte auch an diese wenden, wenn Sie ihr etwas zu sagen hat. Auch der Verein für Innere Mission sollte sich an sie wenden, wenn er etwas in dieser Angelegenheit möchte. Als Sexarbeiterin und als Betreiberin des "Haus9" sollte ihr, nach all den Worten von Achtsamkeit, Fairness und Augenhöhe, soviel Respekt zu Teil werden.
Schön, dass Frau Hesse mit den Mitarbeiterinnen von Nitribitt e.V. spricht. Was hindert Frau Hesse und den Runden Tisch Menschenhandel, den sie moderiert, daran mit uns zu sprechen als Betreiberin oder als bekennenden Kunden der Sexarbeit? Welche aktuell oder in den letzten Jahren aktiven Sexarbeiterinnen sind bei Nitribitt e.V. tätig? Sind dort Kund*innen von Sexarbeit aktiv? Sprechen die Mitarbeiterinnen muttersprachliches Russisch und Rumänisch? Nein? Wir schon.
Denken die Mitarbeiterinnen von Nitribitt oder Frau Hesse sie hätten den Kontakt zu Rumäninnen, die in der Sexarbeit tätig sind, den wir haben? Ist es nicht vielleicht hilfreich, Frau Hesse, mit uns, den rumänischen Kolleginnen und Mieterinnen direkt zu sprechen? Oder mit bekennenden Kund*innen der Sexarbeit?
Anstelle dessen geht der Verein für Innere Mission juristisch gegen die obigen Kommentare vor. Verlangt wird deren Änderung in wichtigen Passagen. Verlangt wird, das namentliche Bezüge zu den Mitarbeiterinnen der BBMeZ gelöscht werden, obwohl diese Mitarbeiterinnen öffentlich für die BBMeZ sprechen und deren Namen, Telefonnummern und Email-Adressen jederzeit über die Webseite der BBMeZ abrufbar sind. Verlangt wird, das zitierte Textpassagen aus Briefen dieser Mitarbeiterinnen gelöscht werden.
Schämen sich die Mitarbeiterinnen für das, was sie schrieben? Brauchen sie die Anonymität? Sind sie nicht Frau genug ihre Meinungen z.B. hier öffentlich zu vertreten? Es wird mit Klage gedroht und eine Rechtsanwaltskanzlei wird ins Feld geschickt. Sicher nicht billig. Ob das bei klammen Kirchen-Kassen der richtige Weg zur Verkündigung der Botschaft Christi ist?
Ist es das, was unter "achtsamen Umgang mit Sexarbeiterinnen" verstanden werden soll? Ist das die Augenhöhe und die Fairness, die wünschenswert ist im Umgang mit einer historisch und auch heute geschmähten, verachteten, und kriminalisierten Berufsgruppe?
Oder ist das die Fortsetzung einer Tradition des Vereins für Innere Mission, die ihren Ausdruck in der Vergabe der Wichernplakette an Käthe Petersen findet, dieser Sammelpflegerin aus Nazizeiten, für die Sexarbeiterinnen Asoziale waren, die es zu disziplinieren galt, im Heim im KZ oder durch die Tötungsanstalt Meseritz-Obrawalde? Oder die ihren Ausdruck darin fand, das aktiv gegen Selbstorganisation von Sexarbeitenden vorgegangen wurde, wie dies die Mitternachtsmission 1920 tat? Kontinuitäten, Traditionen aus Kaiserzeiten und Nationalsozialismus, die personell und gedanklich bis fast in die 1990er Jahre langten? (A) Und jetzt diese Berührungsangst mit uns?
Noch einmal, wenn Sie etwas von uns als Betreiberin des "Haus9" oder als Sexarbeiterin oder als Sprecher des "Haus9" wollen, dann sprechen Sie bitte direkt mit uns.
Ein Wort von mir Lara an sie Frau Hesse und ihre Kolleginnen bei der BBmEZ: Gut, dass ich von meinem Mann, der Deutsch Muttersprachler ist, Informationen erhalte, die mir sonst entgehen würden, in der strukturell hilflosen Lage, in der ich mich als Ausländerin, die des Deutschen nur eingeschränkt mächtig ist, befinde. Ich habe auch nicht studiert, wie sie. Ich bin trotzdem ein Mensch und habe meine Ansichten. Ich habe wohl das Recht, mir dort Hilfe zu suchen, wo ich respektiert werde. Von Ihnen erhalte ich diese Hilfe und diesen Respekt ja augenscheinlich nicht. Von meinem Mann schon. Sie bemühen Anwaltskanzleien, da sei es mir verziehen, dass mein Mann mich unterstützt, damit ich zu Wort komme gegen ihre "akademische" und "professionelle" "Kompetenz".
Sie kümmern sich ja nicht einmal darum, wenn ich Ihnen einen Verdacht auf Menschenhandel mitteile. So geschehen im Fall R... (in diesem Fall natürlich keine komplette Namensnennung, hier werden tatsächlich vertraulich zu behandelnde persönliche Dinge einer Sexarbeiterin angesprochen). Wir meldeten Ihnen den Vorfall und sie teilten mit, dass sie keine Aufsuchende Arbeit leisten würden. Die Frau müsste schon selbst zu Ihnen kommen. Wenn die Polizei Ihnen Fälle meldet sind sie jedoch zur Stelle. Mit Betreibenden kooperieren sie nicht? R... war dann kurz darauf fort!
Sie, der Verein für Innere Mission, Frau „Katharina Kähler, Fon: 0421-3 49 67 39, Fax: 0421-34 54 71 kaehler@inneremission-bremen.de“ (1) und Frau „Petra Wulf-Lengner. Fon: 0421-3 49 67 18, Fax: 0421-34 54 71, wulf-lengner@inneremission-bremen.de“ (1) (2) sollten uns gegenüber soviel Respekt haben, dass Sie uns direkt ansprechen. Schade, dass Sie und die anderen genannten nicht den Anstand haben, sich öffentlich einer Kritik an ihrer Tätigkeit zu stellen, sondern dafür Juristen gegen Silber bemühen.
Wie peinlich und beschämend ist das, diese „Bevormundungskultur par excellence"?
Mit freundlichen Grüßen
Lara Freudmann
Klaus Fricke
Quellen
(1) http://www.inneremission-bremen.de/bera ... stitution/
(2) http://www.diakonie-bremen.de/aktuell/a ... stitution/
und
(A) http://books.google.gr/books?id=k2XiM8V ... te&f=false
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- Admina
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- Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
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@Lara @Klaus
Respekt! Toll habt ihr das beantwortet.
Fachberatungsstellen die auf staatliche Finanzierung angewiesen sind, sind ja auch leichter auf ihren Kurs zu bringen.
Ich möchte manchmal gar nicht wissen, was hinter verschlossenen Türen über unseren Köpfe hinweg alles ausgedealt wird.
Super das ihr da am Ball bleibt und das öffentlcht macht. Dazu gehört viel Kraft und Mut.
Liebe Grüße, Franeces
P.S. Schönes Foto im Avatar. Genießt euren Urlaub, die habt ihr euch redlich verdient.
Respekt! Toll habt ihr das beantwortet.
Fachberatungsstellen die auf staatliche Finanzierung angewiesen sind, sind ja auch leichter auf ihren Kurs zu bringen.
Ich möchte manchmal gar nicht wissen, was hinter verschlossenen Türen über unseren Köpfe hinweg alles ausgedealt wird.
Super das ihr da am Ball bleibt und das öffentlcht macht. Dazu gehört viel Kraft und Mut.
Liebe Grüße, Franeces
P.S. Schönes Foto im Avatar. Genießt euren Urlaub, die habt ihr euch redlich verdient.
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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Fakten und Infos über Prostitution
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