Länderberichte NORWEGEN:
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- Silberstern
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Die konservativ-liberale Koalition hat gestern die Parlamentswahlen gewonnen.
Das ist eine sehr gute Nachricht, denn damit besteht nun erstmals seit der Einführung des "schwedischen Modells" 2008 in Norwegen eine parlamentarische Mehrheit, die die Möglichkeit hätte, die steigende Kritik an dieser rückständigen und menschenverachtende Gesetzgebung aufzugreifen und den Blödsinn ein für alle Mal zu beenden. In den letzten Jahren haben sich mehrmals prominente Mitglieder insbesondere der konservativen Partei in diese Richtung geäußert - ich kann aber nicht beurteilen, ob der politische Wille zu einem derart radikalen Richtungswechsel bereits in der kommenden Legislaturperiode tatsächlich ausreichend gegeben sein wird.
Aber man wird ja mal träumen dürfen - denn eines steht fest:
Sollte diese unsägliche Politik in Norwegen fallen, dann bedeutete das einen empfindlichen Schlag vor allem auch gegen die schwedischen Feministinnen, die derzeit noch großmäulig vom "Erfolg" ihres Modells fabulieren, dieses hochaggressiv in andere Länder exportieren zu versuchen und allein durch ihre lautstarke Präsenz große Teile unseres Spielraums für eine fortschrittliche Prostitutionspolitik blockieren.
Das ist eine sehr gute Nachricht, denn damit besteht nun erstmals seit der Einführung des "schwedischen Modells" 2008 in Norwegen eine parlamentarische Mehrheit, die die Möglichkeit hätte, die steigende Kritik an dieser rückständigen und menschenverachtende Gesetzgebung aufzugreifen und den Blödsinn ein für alle Mal zu beenden. In den letzten Jahren haben sich mehrmals prominente Mitglieder insbesondere der konservativen Partei in diese Richtung geäußert - ich kann aber nicht beurteilen, ob der politische Wille zu einem derart radikalen Richtungswechsel bereits in der kommenden Legislaturperiode tatsächlich ausreichend gegeben sein wird.
Aber man wird ja mal träumen dürfen - denn eines steht fest:
Sollte diese unsägliche Politik in Norwegen fallen, dann bedeutete das einen empfindlichen Schlag vor allem auch gegen die schwedischen Feministinnen, die derzeit noch großmäulig vom "Erfolg" ihres Modells fabulieren, dieses hochaggressiv in andere Länder exportieren zu versuchen und allein durch ihre lautstarke Präsenz große Teile unseres Spielraums für eine fortschrittliche Prostitutionspolitik blockieren.
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Ich befürchte eher eine Verschärfung der Anti-Sexwork-Gesetze, da sich dort wertkonservative und populistische Rechte zusammentun werden:
"Ins Amt der Regierungschefin drängt nun die Høyre-Chefin Erna Solberg. Ihre Partei kam auf 26,8 Prozent (2009: 17,2) der Stimmen.
Am Dienstag traf sie sich bereits kurz mit den Chefs ihrer möglichen Koalitionspartner - der rechtspopulistischen Fortschrittspartei, der Christenpartei und der liberalen Venstre."
"Ins Amt der Regierungschefin drängt nun die Høyre-Chefin Erna Solberg. Ihre Partei kam auf 26,8 Prozent (2009: 17,2) der Stimmen.
Am Dienstag traf sie sich bereits kurz mit den Chefs ihrer möglichen Koalitionspartner - der rechtspopulistischen Fortschrittspartei, der Christenpartei und der liberalen Venstre."
Ich höre das Gras schon wachsen,
in das wir beißen werden!
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- Silberstern
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Ich bin da so vergleichsweise optimistisch, weil sich dort in der bürgerlichen "Linken" immer noch die schärfsten Feinde der Prostitution finden (die haben das schwedische Modell ja auch eingeführt), während sich in den letzten Jahren mehrere Mitglieder der jetzt die Regierung führenden konservativen Partei für eine Legalisierung ausgesprochen haben.
-Wikipedia nennt z.B. André Oktay Dahl.
-Anniken Hauglie war letztes Jahr auch damit in der Presse.
-Und Marc hat oben noch ein paar weitere ermutigende Presseberichte gepostet.
Der Diskurs läuft dort also entlang etwas unterschiedlicher Linien als in Mitteleuropa. Hier hat das mal eine Pädagogin zu erklären versucht.
Das heißt nicht, dass es diese Legislaturperiode unbedingt passieren wird, aber wenn, dann ist dort diesbezüglich eher von den "Rechten" ein Fortschritt zu erwarten. Was den Rechtspopulisten da so einfällt, wissen die zwar wahrscheinlich momentan selbst noch nicht, aber es ist doch zumindest zu hoffen, dass sie sich nicht unbedingt mit einer (wie die Presseberichte ja auch belegen) bereits gescheiterten Politik aus dem Lager der Konkurrenz profilieren wollen.
-Wikipedia nennt z.B. André Oktay Dahl.
-Anniken Hauglie war letztes Jahr auch damit in der Presse.
-Und Marc hat oben noch ein paar weitere ermutigende Presseberichte gepostet.
Der Diskurs läuft dort also entlang etwas unterschiedlicher Linien als in Mitteleuropa. Hier hat das mal eine Pädagogin zu erklären versucht.
Das heißt nicht, dass es diese Legislaturperiode unbedingt passieren wird, aber wenn, dann ist dort diesbezüglich eher von den "Rechten" ein Fortschritt zu erwarten. Was den Rechtspopulisten da so einfällt, wissen die zwar wahrscheinlich momentan selbst noch nicht, aber es ist doch zumindest zu hoffen, dass sie sich nicht unbedingt mit einer (wie die Presseberichte ja auch belegen) bereits gescheiterten Politik aus dem Lager der Konkurrenz profilieren wollen.
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- Silberstern
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RE: Länderberichte NORWEGEN:
Dieser Kommentar vom 15. September 2013 in der Bergens Tidende zeigt, dass es in der neu gewählten Regierung nach wie vor ernsthafte Pläne zu geben scheint, die Kriminalisierung des Erwerbs sexueller Dienstleistungen in Norwegen rückgängig zu machen. Die Anti-Sexarbeits-Lobby ist angesichts des drohenden PR-GAUs zumindest hinreichend alarmiert, wenn eine Woche nach der Wahl solche Artikel gedruckt werden.
(no): http://www.bt.no/meninger/Verdien-av-se ... 67296.html
Google Translate (en): http://translate.google.com/translate?s ... 67296.html

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- Silberstern
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RE: Länderberichte NORWEGEN:
Das Justizministerium hat eine Evaluierung der Freier-Kriminalisierung angekündigt.
Am 24. September nahm ein Kirchenmann in der "Aftenposten" darauf Bezug, beurteilte die Auswirkungen des Gesetzes als für Sexarbeiter überwiegend negativ und forderte eine gründliche Überprüfung.
(no) http://www.aftenposten.no/meninger/deba ... 19711.html
(en, via Google Translate) http://translate.google.com/translate?s ... ml&act=url
Am 24. September nahm ein Kirchenmann in der "Aftenposten" darauf Bezug, beurteilte die Auswirkungen des Gesetzes als für Sexarbeiter überwiegend negativ und forderte eine gründliche Überprüfung.
(no) http://www.aftenposten.no/meninger/deba ... 19711.html
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Mir ist nicht klar, in welchem Zusammenhang Dein Beitrag mit den neueren vorherigen Beiträgen steht - dort steht doch, dass in Norwegen die aktuelle Gesetzeslage überprüft werden soll ...Gaby hat geschrieben:Toller Beweis des europäischen Liberalismus!!
Warum regen wir uns eigentlich über die sharia auf, handeln doch seitens der Politik mit dem selben Absolutheitsanspruch.
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RE: Länderberichte NORWEGEN:
Ein Thema für die Besteuerung Norwegens Sexarbeiterinnen
Aktivisten sagen, dass Oslo Regierung 'pimp' kann Umsatz ernten aber Frauen nicht profitieren
LOUISE CALLAGHAN SONNTAG 6. OKTOBER 2013
Hege Grostad is a university student, Mensa member and lobbyist. She finds the term "selling your body" distasteful, and describes her job as "relaxing". For the past two years she's also been one of Norway's 3,000 sex workers, and is at the heart of a grassroots campaign to decriminalise and regulate the sex industry.
It is a campaign being fought within Norway's well-developed welfare state, not over the morality of prostitution, but over sex workers' rights to pensions and health and safety protection. Though many in the industry are vulnerable and exploited, the most vocal proponents of change are a group of women who claim they chose this career for themselves.
Selling sex is not illegal in Norway but, since 2009, buying it has been. The industry has become progressively criminalised, with police operations aimed at those who knowingly rent property to sex workers.
Moves to ban the advertisement of sexual services have provoked outrage from many in the industry, who resent repeated government intervention. "Politicians are welcome to make decisions when they have spent time speaking to sex workers and interest groups in Norway," Ms Grostad said. "Judgements based on personal feelings can be very dangerous for those affected by the laws."
Income from sex work has been taxable since the mid-1990s in Norway but, since the 2009 ruling, this revenue has been received illegally. Sex worker Julie Vest, 32, reportedly earns between £3,000 and £20,000 a month of taxable income as a "luxury" escort. She believes that there have to be vast changes if the state is going to act as her "pimp" by benefiting from her earnings, as sex workers are currently "forced to pay tax from money we earn from clients who are committing a criminal activity".
The latest figures show that Norwegians spend more than £39m a year on sexual services; Ms Grostad wants sex work to be considered under the same network of employment laws and rights as other service sector jobs. Given the country's famously bountiful welfare state, this would revolutionise the way the sex industry works.
Scandinavian staples such as regulated working hours, workplace training and health and safety rules would have to be followed. Many sex workers argue that it is the criminalisation of buying sex and leasing flats to sex workers that is prohibiting this from becoming a reality.
Ase Michaelsen, MP for the Progress Party and a member of the Parliamentary Justice Committee, wants to decriminalise the buying of sex as "the law might look nice on paper, but in reality it hasn't worked". Ms Grostad added: "If you have problems with violent customers, you're not motivated to call the police … because you might risk that they will attempt to sabotage your business"
The criminalisation of purchasing sex in Norway has hardly affected the number of buyers, according to reports from Prosentret, an organisation that provides help and advice to sex workers. Its director, Bjorg Norli, believes that criminalising the sex industry "has had a directly negative consequence" on many of those who sell sex.
Marthe Hammer, leader of the women's movement in the Socialist Left Party, disagrees. The law, she claimed, sends "an important signal to society" about "what is and what isn't an acceptable job".
Ms Grostad's critics see her as an exception: a well-educated, upwardly mobile woman in a business where the majority are exploited and vulnerable. They fear she is advertising the ideal of the "happy hooker", which could tempt other women into a problematical industry.
www.independent.co.uk/news/world/europe ... 61316.html
Aktivisten sagen, dass Oslo Regierung 'pimp' kann Umsatz ernten aber Frauen nicht profitieren
LOUISE CALLAGHAN SONNTAG 6. OKTOBER 2013
Hege Grostad is a university student, Mensa member and lobbyist. She finds the term "selling your body" distasteful, and describes her job as "relaxing". For the past two years she's also been one of Norway's 3,000 sex workers, and is at the heart of a grassroots campaign to decriminalise and regulate the sex industry.
It is a campaign being fought within Norway's well-developed welfare state, not over the morality of prostitution, but over sex workers' rights to pensions and health and safety protection. Though many in the industry are vulnerable and exploited, the most vocal proponents of change are a group of women who claim they chose this career for themselves.
Selling sex is not illegal in Norway but, since 2009, buying it has been. The industry has become progressively criminalised, with police operations aimed at those who knowingly rent property to sex workers.
Moves to ban the advertisement of sexual services have provoked outrage from many in the industry, who resent repeated government intervention. "Politicians are welcome to make decisions when they have spent time speaking to sex workers and interest groups in Norway," Ms Grostad said. "Judgements based on personal feelings can be very dangerous for those affected by the laws."
Income from sex work has been taxable since the mid-1990s in Norway but, since the 2009 ruling, this revenue has been received illegally. Sex worker Julie Vest, 32, reportedly earns between £3,000 and £20,000 a month of taxable income as a "luxury" escort. She believes that there have to be vast changes if the state is going to act as her "pimp" by benefiting from her earnings, as sex workers are currently "forced to pay tax from money we earn from clients who are committing a criminal activity".
The latest figures show that Norwegians spend more than £39m a year on sexual services; Ms Grostad wants sex work to be considered under the same network of employment laws and rights as other service sector jobs. Given the country's famously bountiful welfare state, this would revolutionise the way the sex industry works.
Scandinavian staples such as regulated working hours, workplace training and health and safety rules would have to be followed. Many sex workers argue that it is the criminalisation of buying sex and leasing flats to sex workers that is prohibiting this from becoming a reality.
Ase Michaelsen, MP for the Progress Party and a member of the Parliamentary Justice Committee, wants to decriminalise the buying of sex as "the law might look nice on paper, but in reality it hasn't worked". Ms Grostad added: "If you have problems with violent customers, you're not motivated to call the police … because you might risk that they will attempt to sabotage your business"
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Marthe Hammer, leader of the women's movement in the Socialist Left Party, disagrees. The law, she claimed, sends "an important signal to society" about "what is and what isn't an acceptable job".
Ms Grostad's critics see her as an exception: a well-educated, upwardly mobile woman in a business where the majority are exploited and vulnerable. They fear she is advertising the ideal of the "happy hooker", which could tempt other women into a problematical industry.
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Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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Re: RE: Länderberichte NORWEGEN:

Nun, ähnlich wie das im "Wien-thread" angebracht wäre müssen wir hier feststellen, dass Politiker Politik machen die mit Polizeigewalt durchgesetzt wird - das ist das einzige Kriterium.fraences hat geschrieben:"Politicians are welcome to make decisions when they have spent time speaking to sex workers and interest groups in Norway," Ms Grostad said. "Judgements based on personal feelings can be very dangerous for those affected by the laws."
Wie viele der Beteiligten, möglicherweise sogar alle, dadurch geschädigt werden ist einfach kein Thema für die Politik und Politiker, wenn sich ausreichend Menschenrechtsverächter finden um die Gesetze durchzusetzen, dann sind sie politisch gesehen "erfolgreich".
Vernünftige Argumentation wie harm reduction anzuführen heißt schlichtweg das Wesen von Politik zu verkennen - möglicherweise ein Selbstschutzreflex in einer Kultur die die Idee dass es auch ohne Politik geht, vielleicht sogar unvergleichlich viel besser, verboten hat.
Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
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Kriminologin über die Polizeikontrollen und wenigen Rechte von Sexworkern und Migranten
Professor May-Len Skilbrei, University of Oslo
http://translate.google.com/translate?s ... rukes.html
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RE: Länderberichte NORWEGEN:
Nach Schweden will auch Norwegen nächstes Jahr evaluieren:
http://www.tnp.no/norway/panorama/4160- ... rchase-law
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Das NSWP zu dem kürzlich erschienen norwegischen Bericht, der das schwedische Modell lobt: http://www.nswp.org/news-story/norway-p ... rchase-sex
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Stellungnahme (auf Französisch) des STRASS zu dem norwegischen Bericht, der die Kundenbestrafung so hochlobt: http://www.strass-syndicat.org/2014/08/ ... n-norvege/
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"Norwegian ban on buying sex affects immigrant women" :
http://eng.kilden.forskningsradet.no/c5 ... ?tid=88740
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Re: Länderberichte NORWEGEN:
Ende der Freierbestrafung in Norwegen? Strafrechtsrat schlägt Gesetzesänderung vor
Laut einer Pressemitteilung der norwegischen Regierung vom 19.12.2022 könnte das 2009 in Norwegen eingeführte Sexkaufverbot vielleicht bald der Vergangenheit angehören. Der Strafgesetzbuchrat hat eine „umfassende Überprüfung des Strafgesetzbuchkapitels zu Sexualdelikten vorgenommen“ und seine Vorschläge zu Änderungen Ende letzten Jahres an die Vorsitzende Linda Gröning überreicht. Welche dieser Vorschläge letztendlich umgesetzt werden, muss laut Justizministerin Mehl noch entschieden werden.
Insgesamt soll laut den Vorschlägen des Strafgesetzbuchrates in Zukunft in Norwegen:
Das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung gestärkt werden
Sexualdelikte härter bestraft werden
Der Schutz vor sexueller Ausbeutung von Menschen in prekären Situationen gestärkt werden
Der Kauf sexueller Dienstleistungen entkriminalisiert werden
Die wichtigsten Änderungsvorschläge laut Pressemitteilung:
Der Rat schlägt eine neue Bestimmung vor, die den Geschlechtsverkehr ohne Einwilligung abdeckt und eine grundsätzliche Ausweitung der strafrechtlichen Verantwortlichkeit beinhaltet. Diese Erweiterung soll den Schutz des Rechts auf sexuelle Selbstbestimmung stärken und den Grundgedanken verdeutlichen, dass sexuelle Interaktion freiwillig sein muss.
Bisher setzt eine Verurteilung wegen Vergewaltigung voraus, dass der Täter Gewalt oder Drohungen angewendet hat oder dass das Opfer sich der Tat nicht widersetzen konnte. In Zukunft soll ausreichen, wenn eine Partei verständlich signalisiert, dass der Geschlechtsverkehr nicht erwünscht ist.
Streichung der Mindeststrafen für Sexualdelikte – Gerichten soll auch in Fällen von Sexualdelikten die Freiheit zustehen, verhältnismäßige Strafen entsprechend der Schwere der Umstände im Einzelfall festzulegen.
Ausweitung und Stärkung des Schutzes vor sexueller Ausbeutung von Menschen in prekären Situationen und schutzbedürftigen Personen und Ausweitung des Schutzes vor sexueller Ausbeutung von Kindern . Neue Bestimmungen zur sexuellen Ausbeutung von Personen, die aufgrund des Einflusses von Drogen erheblich eingeschränkte Bedingungen für die Ausübung ihres Rechts auf sexuelle Selbstbestimmung haben.
Der Rat schlägt vor, einige Handlungen zu entkriminalisieren, die als vom Recht des Einzelnen auf sexuelle Selbstbestimmung gedeckt angesehen werden müssen, einschließlich des Kaufs sexueller Dienstleistungen, die keine sexuellen Übergriffe beinhalten.
Bitte beachten: Die norwegische Pressemitteilung ist bisher nicht in englischer Sprache verfügbar und es gibt zum jetzigen Zeitpunkt keine Pressebeitrag in englischer oder deutscher Sprache dazu. Wir haben den Text mithilfe von DeepL übersetzt, können aber derzeit keine Gewähr über die Richtigkeit unserer Zusammenfassung des Inhalts leisten. Hier finden Sie die vollständige Pressemitteilung in norwegischer Sprache. Falls Ihnen Fehler auffallen, bitte schreiben Sie unserer Redaktion an lilli@besd-ev.de.
Quelle: https://www.berufsverband-sexarbeit.de/ ... nrRN9b8cMQ
Laut einer Pressemitteilung der norwegischen Regierung vom 19.12.2022 könnte das 2009 in Norwegen eingeführte Sexkaufverbot vielleicht bald der Vergangenheit angehören. Der Strafgesetzbuchrat hat eine „umfassende Überprüfung des Strafgesetzbuchkapitels zu Sexualdelikten vorgenommen“ und seine Vorschläge zu Änderungen Ende letzten Jahres an die Vorsitzende Linda Gröning überreicht. Welche dieser Vorschläge letztendlich umgesetzt werden, muss laut Justizministerin Mehl noch entschieden werden.
Insgesamt soll laut den Vorschlägen des Strafgesetzbuchrates in Zukunft in Norwegen:
Das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung gestärkt werden
Sexualdelikte härter bestraft werden
Der Schutz vor sexueller Ausbeutung von Menschen in prekären Situationen gestärkt werden
Der Kauf sexueller Dienstleistungen entkriminalisiert werden
Die wichtigsten Änderungsvorschläge laut Pressemitteilung:
Der Rat schlägt eine neue Bestimmung vor, die den Geschlechtsverkehr ohne Einwilligung abdeckt und eine grundsätzliche Ausweitung der strafrechtlichen Verantwortlichkeit beinhaltet. Diese Erweiterung soll den Schutz des Rechts auf sexuelle Selbstbestimmung stärken und den Grundgedanken verdeutlichen, dass sexuelle Interaktion freiwillig sein muss.
Bisher setzt eine Verurteilung wegen Vergewaltigung voraus, dass der Täter Gewalt oder Drohungen angewendet hat oder dass das Opfer sich der Tat nicht widersetzen konnte. In Zukunft soll ausreichen, wenn eine Partei verständlich signalisiert, dass der Geschlechtsverkehr nicht erwünscht ist.
Streichung der Mindeststrafen für Sexualdelikte – Gerichten soll auch in Fällen von Sexualdelikten die Freiheit zustehen, verhältnismäßige Strafen entsprechend der Schwere der Umstände im Einzelfall festzulegen.
Ausweitung und Stärkung des Schutzes vor sexueller Ausbeutung von Menschen in prekären Situationen und schutzbedürftigen Personen und Ausweitung des Schutzes vor sexueller Ausbeutung von Kindern . Neue Bestimmungen zur sexuellen Ausbeutung von Personen, die aufgrund des Einflusses von Drogen erheblich eingeschränkte Bedingungen für die Ausübung ihres Rechts auf sexuelle Selbstbestimmung haben.
Der Rat schlägt vor, einige Handlungen zu entkriminalisieren, die als vom Recht des Einzelnen auf sexuelle Selbstbestimmung gedeckt angesehen werden müssen, einschließlich des Kaufs sexueller Dienstleistungen, die keine sexuellen Übergriffe beinhalten.
Bitte beachten: Die norwegische Pressemitteilung ist bisher nicht in englischer Sprache verfügbar und es gibt zum jetzigen Zeitpunkt keine Pressebeitrag in englischer oder deutscher Sprache dazu. Wir haben den Text mithilfe von DeepL übersetzt, können aber derzeit keine Gewähr über die Richtigkeit unserer Zusammenfassung des Inhalts leisten. Hier finden Sie die vollständige Pressemitteilung in norwegischer Sprache. Falls Ihnen Fehler auffallen, bitte schreiben Sie unserer Redaktion an lilli@besd-ev.de.
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