Lokalnachrichten: KOBLENZ

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Marc of Frankfurt
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Lokalnachrichten: KOBLENZ

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Koblenz


hat die erste Sexworker Beratungsstelle in Rheinland-Pfalz
bei proFamilia


ROXANNE
Beratung und Hilfe für SexarbeiterInnen
Counceling for Sex Workers



Hier die ersten Infos: Projektbeschreibung:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=51622#51622
Erste Stellenanzeige war leider nicht für erfahrene Sexworker:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=50125#50125
Foto von der Eröffnungsfeier:
viewtopic.php?p=60021#60021





Vertraulichkeit - (Feature)

Erste Beratungsstelle für Prostituierte in Rheinland-Pfalz - Frauen wollen selten aus dem Sex-Job aussteigen


Von ddp-Korrespondent Stefan Schmitt
05.08.2009 | 16:05 Uhr

Koblenz (ddp-rps)
Vertraulichkeit ist in dieser Beratungsstelle oberste Pflicht Frauen, die zu «Roxanne» nach Koblenz, zur ersten solchen Einrichtung für Prostituierte in Rheinland-Pfalz kommen, wollen unerkannt bleiben Sie verdienen ihr Geld mit Sex.

Und oft wissen noch nicht einmal der Ehemann oder die Familie etwas über diese Tätigkeit. Christina Bangert, Leiterin von «Roxanne», will die Prostitution aus der Schmuddelecke holen. Sie redet über ihre Klientinnen nicht als Huren, sondern als «Sex-Arbeiterinnen».

Benannt wurde die Einrichtung nach einem gleichnamigen Hit der britischen Kultband «The Police» aus den späten 70ern, in dem die Lebenssituation einer Prostituierten beschrieben wird. «Es gibt eigentlich nicht die typische Sex-Arbeiterin», berichtet Bangert. Unter den Frauen gebe es Studentinnen, die mit gelegentlichen Männertreffs ihr Bafög aufstockten, wie auch Club-Damen, die das Gewerbe schon seit Jahrzehnten ausüben.

Während es in den meisten anderen Bundesländern bereits ein entsprechendes Beratungsangebot für Prostituierte schon seit Jahren gibt, ließ es in Rheinland-Pfalz zunächst auf sich warten. 2007 erfolgte ein entsprechender Beschluss des Landtages, der die Einrichtung einer solchen Beratungsstelle vorsah. 2008 kam es dann zur Ausschreibung, die Pro Familia in Koblenz für sich entschied.

Schwerpunkt der Arbeit sei, einen Kontakt zu den Sex-Arbeiterinnen zu finden, erklärt Bangert. Zahlreiche Apartmenthäuser, Stundenhotels und Sexclubs habe sie bereits besucht. Grundsätzlich ist sie dabei zu zweit mit einer weiteren Mitarbeiterin unterwegs. Alleine sei dies doch zu gefährlich, befürchtet Bangert [ob sie das wirklich so gesagt hat? Anm.].

Wenn sie auf Zuhälter oder Clubbesitzer treffen, träten diese ihnen bislang meist kooperativ entgegen. »Die haben Angst, sonst ihren guten Ruf oder ihre Lizenz zu verlieren«, sagt Bangert. Die Frauen, mit denen vor Ort ein vertrauliches Gespräch geführt wurde, hätten fast alle positiv reagiert. Sie seien froh, dass es jetzt ein solches Beratungsangebot gäbe.

Zwischenzeitlich füllt sich auch der Terminplan in der eigentlichen Beratungsstelle. Die Probleme, mit denen die beiden Beraterin konfrontiert werden, sind vielfältig: Diese reichten vom Ärger in Beziehungen, über Fragen zur Steuer und Sozialversicherung, bis hin zu gesundheitlichen Aspekten.

Bei allen Beratungsgesprächen sei es wichtig, sich zieloffen zu verhalten, erklärt Achim Klein, der Leiter von Pro Famila in Koblenz. Niemand dürfe zu etwas gezwungen werden. Das sei auch in ihrem Bereich so, fügt Bangert hinzu. Kaum eine käme, weil sie umgehend aussteigen wolle.

«Das ist auch schwierig und ein langwieriger Prozess», ergänzt Bangert. Eine selbstbewusste Frau, die mit Sex 3.000 bis 4.000 Euro verdiene, sei kaum zu einem Ausstieg zu bewegen. »Die kann nicht einfach zum Arbeitsamt gehen und sagen, sie braucht einen komplett neuen Job.« Dann bliebe noch «Hartz IV», doch zu einer solchen Umstellung seien die wenigsten Sex-Arbeiterinnen bereit.

Wichtiger sei es den Frauen in der konkreten Situation zu helfen. Mit «Roxanne» sei der Anfang gemacht, die Arbeit der Frauen von Rotlicht-Klischees zu befreien, sagt Bangert. Während andernorts darüber gestritten werde, sehe sie die Tätigkeit als Sex-Arbeiterin als einen richtigen Beruf, der schließlich über das Prostituiertengesetz geregelt werde.

ddp/ssc/ple
http://www.ad-hoc-news.de/vertraulichke ... s/20409505


Sting:
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=MGQYI_TL8VQ[/youtube]
Lied aus dem Jahre 1978:
http://de.wikipedia.org/wiki/Roxanne_(Lied)
Songtext:
http://www.magistrix.de/lyrics/The%20Po ... 25517.html





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fraences
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Beitrag von fraences »

Herrscht Preiskrieg in rollenden Bordellen?

Koblenz - Die Form der Auseinandersetzung zwischen Prostituierten scheint zu eskalieren: Die Polizei wird immer häufiger zu den „rollenden Bordellen“ auf den Straßen im Industriegebiet gerufen. Zuletzt brannte ein Wohnwagen nach einer Brandstiftung völlig aus, ein anderer wurde angekokelt. Die gleichen Wagen waren genau einen Monat zuvor beschädigt worden, indem die Fensterscheiben eingeworfen und die Schlösser verklebt wurden. Noch immer sucht die Polizei Hinweise zu den Straftaten.


Wie Perlen an einer Kette stehen die Wohnwagen und Wohnmobile in der August-Horch-Straße. Immer mehr Frauen bieten hier ihre Dienste an – sehr zum Leidwesen der anderen. Denn die Preise werden durch die große Konkurrenz gedrückt.
„Von Krieg aber wollen wir nicht sprechen, eher von Streitigkeiten“, so Polizei-Pressesprecher Helmut Zirfas gegenüber der RZ. „Wir gehen davon aus, dass die Konkurrenzsituation härter wird.“ Die Vermutung liegt auch deswegen nahe, weil Prostituierte selbst, die meist nicht allzu gerne mit der Polizei zu tun haben, vor ein paar Monaten Hinweise gegeben haben, dass bulgarische und rumänische Prostituierte illegal auf dem Straßenstrich in Koblenz arbeiten. „Die Ermittlungen konnten das nicht bestätigen“, so Zirfas. Bei einer anderen Kontrolle wurden aber zwei illegal arbeitende Nigerianerinnen gefunden.

Während früher nur einzelne Wohnwagen beispielsweise in der August-Horch-Straße standen, sind es derzeit 13. Ältere und neue Modelle, mit Kennzeichen von Koblenz bis Hamburg. Manchmal sitzen Frauen auf Klappstühlen daneben, manchmal sitzen ein oder zwei in den Führerhäuschen der Wohnmobile. Den Straßengraben benutzen sie als Toilette, beobachten Vorbeifahrende. Die Freier kommen zu jeder Tages- und Nachtzeit und aus allen Schichten: „Es gibt sicher denjenigen, der tagsüber im Auto/Lkw und unkontrolliert von zu Hause unterwegs ist und der die Gelegenheit beim Schopfe packt. Aber es gibt auch den, der abends oder nachts teilweise geplant, teilweise spontan (oft unter Alkoholeinfluss) mit dem eigenen Auto oder dem Taxi vorfährt und die Dienste in Anspruch nimmt“, so schätzt Polizeipressesprecher Helmut Zirfas die Situation ein.

Prostitution an bestimmten Stellen in der Stadt ist ja nicht verboten (siehe Kasten). Die Frauen brauchen auch kein Gewerbe anzumelden, erklärt Christine Bangert von der Prostituierten-Beratungsstelle Roxanne in Koblenz. Die wöchentlichen Gesundheitsuntersuchungen, wie sie früher Pflicht waren, gibt es auch nicht mehr. Die Prostituierten benötigen nur eine Krankenversicherung und eine Steuernummer. Dann können sie ihre Dienste im eigenen oder gemieteten Wohnwagen anbieten. 25 Euro Steuern bezahlen sie pauschal für einen Arbeitstag.
Wenn die Preise vor allem durch Frauen aus Osteuropa gedrückt werden, die durchs ganze Land ziehen, ist es für die hiesigen Prostituierten besonders schwierig. Zuletzt hat Christine Bangert gehört, dass für Dienstleistungen Beträge unter 15 Euro bei bulgarischen Frauen bezahlt wurden. „Davon kann hier niemand leben.“

Die Mitarbeiter von Roxanne beraten Prostituierte. Sie bieten psychosoziale Einzelberatung, Krisenintervention, unterstützende Betreuung beim Ausstieg aus der Prostitution und stellen auf Wunsch Kontakt zu weiterführenden Hilfen her. Auch Angehörige und Freunde von Prostituierten können sich an die Beratungsstelle wenden: Telefon 0261/914 697 41, E-Mail roxanne.koblenz@profamilia.de.
http://www.rhein-zeitung.de/regionales/ ... 53864.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Liste von Lovemobile-Brandstiftung:

www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=75754#75754

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fraences
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RE: Lokalnachrichten: KOBLENZ

Beitrag von fraences »

Koblenzer "Lustmobil"-Gebühr bleibt Streitthema

Koblenz verdient an dunklen Geschäften mit und vergrößert die Not der Prostituierten: Diesen Vorwurf muss sich die Stadtspitze gefallen lassen, seit sie auf dem Straßenstrich Gebühren erheben will. Die Debatte geht weiter.


Müssen die Prostituierten bald 10 Euro am Tag abgeben?

5 Euro sollen die Sexarbeiterinnen auf der Straße, 10 Euro in den "Lustmobilen" bezahlen. Bei einem Streitgespräch in unserer Redaktion verteidigten die einen das Vorhaben - während es die anderen als unsozial anprangerten.

"Einem Hartz-IV-Empfänger greift auch keiner in die Tasche", sagt Achim Klein, Geschäftsführer der Prostituierten-Beratungsstelle Roxanne. Und die Frauen leben sogar unterhalb des Hartz-IV-Satzes: Nach Abzug von Wagenmiete, 25 Euro Pauschalsteuer am Tag und Krankenversicherung, die sich ohnehin die wenigsten leisten können, bleibt nicht viel zum Leben, auch weil die Preise stark gefallen sind. 10 Euro Gebühr am Tag sind da viel Geld.

Die Pastoralreferentin Jutta Lehnert stimmt zu: "Allein die prekären Verhältnisse dieser Frauen reichen als Grund aus, um die Gebühr abzulehnen." Außerdem wirft sie der Stadt vor, dass sie nur Geld machen will, statt sich mit der problematischen Situation der Prostituierten zu beschäftigen.

Der Mann, der den Stein ins Rollen gebracht hatte, bleibt trotzdem dabei: FBG-Fraktionschef Manfred Gniffke, der eine "Lustmobil"-Gebühr beantragt hatte, hält diese für gerechtfertigt. "Mir geht es um die Gleichbehandlung: Jeder Gewerbetreibende muss zahlen."

Man könne nicht überall Ausnahmen machen. Auch Baudezernent Martin Prümm, der als Vertreter des Stadtvorstands an dem Gespräch teilnahm, wies darauf hin, dass auch anderen Gewerbetreibenden das Wasser bis zum Hals steht, und von denen würden auch Gebühren genommen.

Die Prostitution in der Stadt durch die Gebühr generell einzudämmen, ist übrigens nicht Ziel der Stadt: "Wenn diese nicht hier stattfindet, dann woanders. Und wenn sie verboten wird, findet sie in der Grauzone statt", sagt Prümm. Gegen ein Verbot argumentiert auch Achim Klein: Die Frauen - geschätzt 80 Prozent sind Migrantinnen - leben meist in großer Armut und wissen nicht, wie sie sonst ihre Kinder ernähren und ihre Familien in der Heimat unterstützen können.

Jutta Lehnert hingegen ist vehemente Gegnerin der Legalisierung der Prostitution in Deutschland. In anderen Ländern, in denen das Gewerbe verboten ist, habe sich das gesellschaftliche Bild der Prostitution geändert. Männer, die Sex kaufen müssten, würden hier als Verlierer angesehen.

www.rhein-zeitung.de/region/lokales/kob ... 15998.html
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RE: Lokalnachrichten: KOBLENZ

Beitrag von fraences »

Koblenzer "Lustmobil"-Gebühr bleibt Streitthema

Koblenz verdient an dunklen Geschäften mit und vergrößert die Not der Prostituierten: Diesen Vorwurf muss sich die Stadtspitze gefallen lassen, seit sie auf dem Straßenstrich Gebühren erheben will. Die Debatte geht weiter.


Müssen die Prostituierten bald 10 Euro am Tag abgeben?

5 Euro sollen die Sexarbeiterinnen auf der Straße, 10 Euro in den "Lustmobilen" bezahlen. Bei einem Streitgespräch in unserer Redaktion verteidigten die einen das Vorhaben - während es die anderen als unsozial anprangerten.

"Einem Hartz-IV-Empfänger greift auch keiner in die Tasche", sagt Achim Klein, Geschäftsführer der Prostituierten-Beratungsstelle Roxanne. Und die Frauen leben sogar unterhalb des Hartz-IV-Satzes: Nach Abzug von Wagenmiete, 25 Euro Pauschalsteuer am Tag und Krankenversicherung, die sich ohnehin die wenigsten leisten können, bleibt nicht viel zum Leben, auch weil die Preise stark gefallen sind. 10 Euro Gebühr am Tag sind da viel Geld.

Die Pastoralreferentin Jutta Lehnert stimmt zu: "Allein die prekären Verhältnisse dieser Frauen reichen als Grund aus, um die Gebühr abzulehnen." Außerdem wirft sie der Stadt vor, dass sie nur Geld machen will, statt sich mit der problematischen Situation der Prostituierten zu beschäftigen.

Der Mann, der den Stein ins Rollen gebracht hatte, bleibt trotzdem dabei: FBG-Fraktionschef Manfred Gniffke, der eine "Lustmobil"-Gebühr beantragt hatte, hält diese für gerechtfertigt. "Mir geht es um die Gleichbehandlung: Jeder Gewerbetreibende muss zahlen."

Man könne nicht überall Ausnahmen machen. Auch Baudezernent Martin Prümm, der als Vertreter des Stadtvorstands an dem Gespräch teilnahm, wies darauf hin, dass auch anderen Gewerbetreibenden das Wasser bis zum Hals steht, und von denen würden auch Gebühren genommen.

Die Prostitution in der Stadt durch die Gebühr generell einzudämmen, ist übrigens nicht Ziel der Stadt: "Wenn diese nicht hier stattfindet, dann woanders. Und wenn sie verboten wird, findet sie in der Grauzone statt", sagt Prümm. Gegen ein Verbot argumentiert auch Achim Klein: Die Frauen - geschätzt 80 Prozent sind Migrantinnen - leben meist in großer Armut und wissen nicht, wie sie sonst ihre Kinder ernähren und ihre Familien in der Heimat unterstützen können.

Jutta Lehnert hingegen ist vehemente Gegnerin der Legalisierung der Prostitution in Deutschland. In anderen Ländern, in denen das Gewerbe verboten ist, habe sich das gesellschaftliche Bild der Prostitution geändert. Männer, die Sex kaufen müssten, würden hier als Verlierer angesehen.

www.rhein-zeitung.de/region/lokales/kob ... 15998.html
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Beitrag von bienemaya »

Koblenz: Die Schattenseiten der Prostitution beleuchtet

Koblenz - Es ist ein hartes Thema, das sich die Gleichstellungsstelle und die Stadtbibliothek Koblenz vorgenommen haben: "Ohne Glanz und Glamour - Prostitution und Frauenhandel im Zeitalter der Globalisierung" lautet der Titel der Ausstellung im Forum Confluentes.

Es ist ein hartes Thema, das sich die Gleichstellungsstelle und die Stadtbibliothek Koblenz vorgenommen haben: "Ohne Glanz und Glamour - Prostitution und Frauenhandel im Zeitalter der Globalisierung" lautet der Titel der Ausstellung in der zweiten Etage des Forum Confluentes, die noch bis zum 17. März zu sehen ist und von verschiedenen Zusatzveranstaltungen begleitet wird.

Anlass ist nicht nur der Weltfrauentag am 8. März, wie Gabriele Mickasch von der Gleichstellungsstelle der Stadt Koblenz betont: "Das Thema Prostitution ist bereits im vergangenen Jahr in Koblenz hoch gekocht, als auch die Politik sich mit dem Straßenstrich und den sogenannten Liebesmobilen beschäftigt hat." Die von der Menschenrechtsorganisation "Terre des femmes" konzipierte Ausstellung biete eine gute Möglichkeit, sich zu informieren und mit Themen wie Zwangsprostitution und Frauenhandel auseinanderzusetzen. Denn: "Trotz des immensen Ausmaßes dieser Problematik schaut die Gesellschaft noch immer darüber hinweg", hat Mickasch beobachtet.

Neben Daten und Fakten werden auf den entlang der Fensterfront aufgereihten Schautafeln auch Geschichten erzählt. Viele davon handeln von jungen Frauen, meist aus osteuropäischen Ländern, die einen Ausweg aus der Armut suchen und mit falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt werden, wo sie in der Zwangsprostitution landen. Die Zahlen schockieren: "Hierzulande sind rund 200 000 Frauen Opfer dieser sogenannten Armutsprostitution", erklärt Mickasch. Die Ausstellung beschränkt sich aber nicht nur auf die Darstellung der Prostituierten selbst, sondern setzt sich beispielsweise auch mit den Freiern auseinander. Dank der Kombination von Fakten und Emotionen gelingt eine intensive und informative Auseinandersetzung mit dem Thema. Am Eröffnungsabend wurde diese Erfahrung noch unterstützt durch den musikalischen Beitrag der Kammersängerin Claudia Felke, die von Karsten Huschke am Klavier begleitet wurde. Ihre "schmutzigen Lieder", ob aus Brechts Dreigroschenoper oder vom "blauen Engel" Marlene Dietrich, gingen unter die Haut und stimmten auf den anschließenden Gang durch die Ausstellung ein.

Die Stadtbibliothek Koblenz stellt nicht nur den öffentlichen Raum für Ausstellung und Begleitprogramm zur Verfügung, sondern bietet Interessierten auch eine Auswahl weiterführender Literatur zu einem Thema, das nur durch Veranstaltungen wie diese ins Licht der Öffentlichkeit rückt.

NACHGEFRAGT

CHRISTINE BANGERT

ROXANNE-BERATERIN

Die Beratungsstelle Roxanne kümmert sich in Koblenz um die Belange von Prostituierten. Sozialpädagogin Christine Bangert über die Rotlichtszene in Koblenz:

Wie ist die Situation der Prostitution in Koblenz?

Hier gibt es wie überall auch Angebote von Escort-Services. Zu diesen haben wir aber kaum Kontakt, da die Frauen mobil sind und die Freier im Hotel oder zu Hause besuchen. Ein Rotlichtviertel gibt es in unserer Stadt nicht. Mit unserer aufsuchenden Arbeit erreichen wir vor allem Prostituierte in sogenannten Terminwohnungen. Zudem führt uns der Weg häufig zum beständig wachsenden Straßenstrich, der sicher die ungünstigsten Arbeitsbedingungen bietet. Auch gibt es verteilt einige wenige Bordelle beziehungsweise Laufhäuser, die wir ebenfalls regelmäßig aufsuchen. Alle diese Orte bieten ganz unterschiedliche Bedingungen hinsichtlich Hygiene, Sicherheit und Verdienstmöglichkeit.

Wie haben sich die Arbeitsbedingungen der Frauen geändert?

Prostituierte hatten schon immer Arbeitsbedingungen, die mit denen herkömmlicher Jobs wenig gemein haben. Nicht alles ist dabei gleich katastrophal, aber vieles könnte und müsste verbessert werden. Eines macht den Frauen aktuell sehr zu schaffen: Der Anstieg der Prostitution hat zu einer verschärften Konkurrenzlage geführt. Es wird immer schwerer, ein auch nur halbwegs ausreichendes Einkommen zu erwirtschaften. Manche Freier nutzen diese Lage aus.

Viele sehen Prostituierte ja nur als Opfer - kann es auch ein Job sein?

Es ist letztlich das, was die Prostituierte selbst darin sieht. Wir kennen Frauen, die eine Opferrolle weit von sich weisen würden. Es gibt durchaus Frauen wie auch Männer, die der Prostitution selbstbestimmt und zuweilen auch zufrieden nachgehen. Andere haben keinen Spielraum für Selbstbestimmung und werden mehr oder weniger ausgebeutet. Wieder andere sehen keine berufliche Perspektive mehr in ihrer Tätigkeit und wollen aussteigen. Wir müssen diejenigen im Auge haben, die zu den Verliererinnen des Gewerbes gehören, und das sind nicht wenige.

http://www.rhein-zeitung.de/region/loka ... 21789.html

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fraences
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RE: Lokalnachrichten: KOBLENZ

Beitrag von fraences »

Strengere Sperrverordnung in Koblenz
Straßenstrich bekommt Öffnungszeiten

In Koblenz soll Prostitution bald nur noch in zwei Straßen zu bestimmten Zeiten erlaubt sein. Geschäftsleute hatten sich über den illegalen Straßenstrich samt Wohnwagen beschwert.

Bislang ist Prostitution in Koblenz in zwei Straßen erlaubt. In einigen weiteren Straßen im Industriegebiet an der B9 duldet die Stadt das Gewerbe aber seit längerem stillschweigend. Viele benachbarte Geschäftsleute hatten sich darüber in letzter Zeit geärgert. Sie wollen erreichen, dass die Wohnwagen der Damen wegkommen. Ihr Argument: Ein Wohnwagen sei in diesem Jahr schon angezündet worden, außerdem liege jede Menge Müll herum.
Wohnwagen, Prostituierte, Baumarkt, Koblenz Straßenstrich im Koblenzer Industriegebiet
Dazu komme, dass die Frauen teilweise sehr aufdringlich auf Autofahrer zugehen würden, die dort tagsüber einkaufen wollen. Das ärgert auch das Koblenzer Ordnungsamt.
Deswegen wird die Stadt ab 2015 eine strengere Sperrverordnung erlassen. Danach sollen Wohnwagen der Prostituierten in den Bereichen komplett verschwinden, in denen sie bislang geduldet wurden. Das betrifft vor allem den Bereich hinter einem Fachmarkt, der monatelang leer stand. Derzeit stehen dort mindestens 30 Wagen. Künftig soll die Prostitution nur noch in zwei Straßen im Industriegebiet erlaubt sein und auch nur von 22.00 Uhr bis um 4.00 Uhr morgens. Also zu Zeiten, in denen Geschäfte in diesem Bereich geschlossen sind.
Bezahlte Stellplätze am Strich
Im Gespräch ist auch eine Art Stellplatz für Prostituierte und ihre Wohnwagen. Die Fraktion B'90/Grüne will ein abgezäuntes Gelände für 35 Wohnwagen errichten, die Prostituierten sollen dort Miete für die Stellplätze zahlen. Dort würde es dann Toiletten und Duschen geben und ein Beratungsangebot durch Sozialarbeiter. Diese Idee wird offenbar auch von den betroffenen Frauen selbst befürwortet. Die Prostituierten seien bereit, monatlich etwa 150 Euro zu zahlen. Das wären rund 5.000 Euro im Monat, mit denen der Platz gepflegt und die Sozialarbeiter teilweise bezahlt werden könnten.
Man hofft auch, die Kriminalität so in den Griff zu kriegen, die der Straßenstrich mit sich bringt. Freier müssten ihre Autos vor dem Zaun zum Wohnwagen-Platz parken, bevor sie zu den Prostituierten gehen. Das könnte es Zuhältern schwerer machen, Frauen gegen ihren Willen zur Prostitution zu zwingen.

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/r ... 2/17tspcu/
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RE: Lokalnachrichten: KOBLENZ

Beitrag von fraences »

Strengere Sperrverordnung in Koblenz
Straßenstrich bekommt Öffnungszeiten

In Koblenz soll Prostitution bald nur noch in zwei Straßen zu bestimmten Zeiten erlaubt sein. Geschäftsleute hatten sich über den illegalen Straßenstrich samt Wohnwagen beschwert.

Bislang ist Prostitution in Koblenz in zwei Straßen erlaubt. In einigen weiteren Straßen im Industriegebiet an der B9 duldet die Stadt das Gewerbe aber seit längerem stillschweigend. Viele benachbarte Geschäftsleute hatten sich darüber in letzter Zeit geärgert. Sie wollen erreichen, dass die Wohnwagen der Damen wegkommen. Ihr Argument: Ein Wohnwagen sei in diesem Jahr schon angezündet worden, außerdem liege jede Menge Müll herum.
Wohnwagen, Prostituierte, Baumarkt, Koblenz Straßenstrich im Koblenzer Industriegebiet
Dazu komme, dass die Frauen teilweise sehr aufdringlich auf Autofahrer zugehen würden, die dort tagsüber einkaufen wollen. Das ärgert auch das Koblenzer Ordnungsamt.
Deswegen wird die Stadt ab 2015 eine strengere Sperrverordnung erlassen. Danach sollen Wohnwagen der Prostituierten in den Bereichen komplett verschwinden, in denen sie bislang geduldet wurden. Das betrifft vor allem den Bereich hinter einem Fachmarkt, der monatelang leer stand. Derzeit stehen dort mindestens 30 Wagen. Künftig soll die Prostitution nur noch in zwei Straßen im Industriegebiet erlaubt sein und auch nur von 22.00 Uhr bis um 4.00 Uhr morgens. Also zu Zeiten, in denen Geschäfte in diesem Bereich geschlossen sind.
Bezahlte Stellplätze am Strich
Im Gespräch ist auch eine Art Stellplatz für Prostituierte und ihre Wohnwagen. Die Fraktion B'90/Grüne will ein abgezäuntes Gelände für 35 Wohnwagen errichten, die Prostituierten sollen dort Miete für die Stellplätze zahlen. Dort würde es dann Toiletten und Duschen geben und ein Beratungsangebot durch Sozialarbeiter. Diese Idee wird offenbar auch von den betroffenen Frauen selbst befürwortet. Die Prostituierten seien bereit, monatlich etwa 150 Euro zu zahlen. Das wären rund 5.000 Euro im Monat, mit denen der Platz gepflegt und die Sozialarbeiter teilweise bezahlt werden könnten.
Man hofft auch, die Kriminalität so in den Griff zu kriegen, die der Straßenstrich mit sich bringt. Freier müssten ihre Autos vor dem Zaun zum Wohnwagen-Platz parken, bevor sie zu den Prostituierten gehen. Das könnte es Zuhältern schwerer machen, Frauen gegen ihren Willen zur Prostitution zu zwingen.

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RE: Lokalnachrichten: KOBLENZ

Beitrag von fraences »

http://www.rhein-zeitung.de/region/loka ... Gjvy_mG8zN


Aufräumen im Straßenstrich: 30 Wohnmobile müssen weg

Die Stadt räumt auf mit dem Koblenzer Straßenstrich: Durch eine geänderte Rechtsverordnung werden schon bald die Lustmobile aus dem Straßenbild verschwinden. Und: Der übrige Straßenstrich wird nur noch in zwei Straßen zulässig sein - und das auch nur noch zu Nachtzeiten. Die neue Rechtsverordnung tritt am 1. Januar 2015 in Kraft.


Geregelt ist das Verbot der Straßenprostitution in einer Rechtsverordnung der Bezirksregierung aus dem Jahr 1980. Vorgesehen waren zwei Ausnahmen: Auf einem Teilstück der August-Horch- und der Andernacher Straße war der Strich zulässig. Auf einem anderen Teilstück der August-Horch- und in der Otto-Schönhagen-Straße am ehemaligen Max-Bahr-Markt, dem heutigen Bauhaus war er nur geduldet. Das ändert sich jetzt, wie Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig bei einer Pressekonferenz von Stadt und Polizei erläuterte.


Zum einen wird die genannte Duldung nicht mehr aufrechterhalten. Heißt: Die etwa 30 Wohnmobile werden verschwinden, die Parkflächen werden geräumt, wie Thomas Flöck, stellvertretender Leiter des Ordnungsamts, betont. Wer nicht freiwillig den Platz räumt, dem drohen Platzverweise, Bußgelder bis 1000 Euro und Zwangsmaßnahmen. Die zweite Änderung: In erlaubten Bereichen wird die Prostitution auf die Zeit von 22 bis 4 Uhr beschränkt.

Das diene dem Schutz der Anwohner und betroffenen Geschäftsleuten sowie der Familien mit Kindern, die dort unterwegs sind. Zahlreiche Beschwerden hatte es gegeben, die bei der Stadt, aber auch bei der Polizei aufgelaufen sind. "Die Verhältnisse haben sich seit 1980 geändert", betonte Polizeipräsident Wolfgang Fromm. Wegen der langen Ladenöffnungszeiten sind heute bis spätabends Kunden unterwegs. Und: Es hatte zuletzt auch massive Straftaten in dem Bereich gegeben.

All das führte dazu, dass der Stadtvorstand eine Prüfung der Rechtslage auf den Weg gebracht hat. Mit dem Ergebnis: Der Stadtvorstand kann die Rechtsverordnung selbstständig ändern. Der Stadtrat wurde informiert, musste dem aber nicht zustimmen. Mit dem Sozialdienst katholischer Frauen als Träger des Frauenhauses, der Hilfsorganisation Solwodi und der Prostituiertenberatungsstelle Roxanne habe es im Vorfeld Gespräche gegeben, betont Bürgermeisterin Marie-Theres Hammes-Rosenstein.

Bei Roxanne sieht man die Entwicklung aber sehr kritisch, wie Beraterin Christine Bangert auf Nachfrage der RZ betont. Sie befürchtet, dass die Bedingungen für die betroffenen Frauen noch schwieriger und gefährlicher werden. Und sie geht davon aus, dass sich die Prostitution nur räumlich verlagern wird.

Genau das will man bei Polizei und Stadt genau im Auge behalten. Ein alternatives Platzangebot will man als Stadt nicht machen, geprüft wird nur noch, ob ein privates Grundstück als eingegrenzter Standort infrage kommt. Ansonsten, so Hofmann-Göttig, sei die Rechtslage aber klar: Egal an welchem anderen Ort in Koblenz die Straßenprostution wieder auftaucht, wird sie zwangsläufig illegal sein. Und die Stadt kann schnell reagieren.
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Beitrag von nina777 »

29.12.2014

Koblenz: Wie geht es für die Prostituierten jetzt weiter?

Koblenz. Am Sonntag sind die ersten Wohnwagen an der Otto-Schönhagen-Straße weggefahren worden. Ein paar Männer haben mittags hier hantiert. "An einen anderen Platz", sagt einer auf die Frage, wo die "Lustmobile" denn hinkommen. Wohin, das sei noch nicht offiziell.


Viele der Prostituierten waren über Weihnachten bei ihren Familien zu Hause. Zu Hause, das ist in vielen Fällen Bulgarien oder Rumänien. Je nachdem wann sie zurückkommen, kann es sein, dass ihre Arbeitsstellen nicht mehr da sind. Darüber hat sie die Verwaltung in Schreiben auf Deutsch, Rumänisch und Bulgarisch aufgeklärt, hat Christine Bangert von der Prostituiertenberatungsstelle Roxanne von den Frauen erfahren. Ab 1. Januar gilt nämlich die neue Rechtsverordnung der Stadt, die die bisherige Duldung der Prostitution in diesem Bereich aufhebt (die RZ berichtete). Die Wagen sollen dann bei Bedarf geräumt werden - ob direkt in der ersten Woche, ist unklar. Aber auf jeden Fall bald.

Wie es weitergeht, ist erst einmal offen. Noch immer hoffen die Verantwortlichen der Prostituiertenberatungsstelle Roxanne, dass sich die Veränderung sogar in gewisser Weise positiv auswirken könnte - dann nämlich, wenn sich jemand finden würde, der auf einem Grundstück Stellplätze an Prostituierte zu einem verträglichen Preis vermieten würde und ihnen dabei sanitäre Anlagen und Ähnliches zur Verfügung stellt. Das könnte auch eine Lösung für Frauen sein, die keinen Wohnwagen haben: In anderen Städten hat man auch garagenähnliche sogenannte Verrichtungsboxen gebaut, in denen die Freier parken und im Auto Sex mit der Prostituierten haben können. "Wichtig ist auch, dass die Frauen hier sicher arbeiten können und die Kolleginnen von Roxanne die Möglichkeit bekommen, sie auf dem Gelände zu beraten", sagt Achim Klein, Geschäftsführer von Pro Familia, in dessen Trägerschaft die Prostituiertenberatungsstelle ist.

Doch im Moment sieht es nicht so aus, als wäre eine solche Lösung bald in Sicht. Im Gegenteil: Einige Frauen berichten, dass für sie ein Platz gefunden sei, andere haben davon nichts gehört. Das könnte bedeuten, dass möglicherweise ein Besitzer mehrerer Wohnwagen für "seine" Frauen einen bereitstellt und die, die quasi selbstständig arbeiten, nicht dabei haben will. Und das wiederum könnte dazu führen, dass es für einen neutralen Vermieter gar nicht mehr lohnen würde, einen Platz anzubieten, weil es zu wenig Kundinnen dafür gäbe.

"Wir hoffen weiterhin auf den Dialog mit der Stadt" sagt Christine Bangert von Roxanne. Stadtpressesprecher Thomas Knaak spricht auf Anfrage der Rhein-Zeitung von "Sondierungsgesprächen", die mit zwei möglichen Anbietern solcher Stellflächen geführt worden seien. Die wollen jetzt noch weitere Unterlagen einreichen, sodass eine bauordnungsrechtliche Prüfung möglich wäre.

Auf keinen Fall will die Stadt in dieser Sache aber selbst aktiv mitmischen. In Bonn ist das anders - da betreibt die Stadt seit 1. Januar 2011 ein "Verrichtungsgelände". Allerdings gibt es hier keine Stellplätze für Wohnwagen, sondern nur sechs Pkw-Boxen und eine für Fußgänger. Auf dem Gelände steht ein "Sozialcontainer", in dem es eine Toilette gibt, erklärt Marc Hoffmann, stellvertretender Pressesprecher der Stadt Bonn. Die Prostituierten müssen zur Entrichtung der "Sexsteuer" täglich ein Ticket ziehen, das 6 Euro kostet. Die daraus erzielten Einnahmen betrugen im Jahr 2014 laut Hoffmann rund 45.000 Euro - aber es bleibt ein klares Zuschussgeschäft. Denn die Stadt zahlt jährlich rund 44.000 Euro Pacht für das Gelände, außerdem aktuell etwa 55.000 Euro für den zum Schutz der Prostituierten dort eingesetzten Wachdienst. Als das Gelände eingerichtet wurde, ging man laut Bonner General-Anzeiger von etwa 300.000 Euro Steuereinnahmen im Jahr aus.

http://www.rhein-zeitung.de/region/loka ... 52046.html
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Beitrag von nina777 »

5.1.2015

"Lustmobile" sind verschwunden

Koblenz. Seit dem Jahreswechsel wird die Prostitution in der Otto-Schönhagen-Straße von der Stadt nicht mehr geduldet - und jetzt sind auch wirklich alle "Lustmobile" dort verschwunden.

Und auch die drei in der August-Horch-Straße wurden abtransportiert. Was bleibt, vor allem in der Otto-Schönhagen-Straße, ist Müll, der sich auf der Böschung neben dem Bürgersteig und auf den angrenzenden Grundstücken gesammelt hat.

Ein letzter verbliebener Wohnwagen wurde am Freitagmorgen abgeschleppt, berichtet Stadtpressesprecher Thomas Knaak. Dieser befindet sich jetzt auf dem Gelände des Abschleppunternehmers.

Wie es jetzt mit dem Koblenzer Straßenstrich weitergehen wird, ist noch unklar. In Teilen der Otto-Schönhagen- und der August-Horch-Straße war die Prostitution bislang geduldet worden - und wird es seit dem 1. Januar 2015 eben nicht mehr. In einem anderen Abschnitt der August-Horch-Straße und einem Teil der Andernacher-Straße bleibt sie erlaubt, aber nur in der Zeit von 22 bis 4 Uhr (die RZ berichtete mehrfach).

Zwischen der Stadt und der Prostituiertenberatungsstelle Roxanne laufen Gespräche darüber, wie es weitergehen kann. Klar ist aber, dass die Stadt nicht selbst aktiv wird und ein Gelände für die "Lustmobile" anbieten will - wie es etwa in Bonn der Fall ist.

In den anliegenden Geschäften in der Otto-Schönhagen-Straße herrscht Erleichterung. Denn der Straßenstrich vor der Tür war für sie ein großes Problem. "Das hat uns viele Kunden gekostet", berichtet Horst Schmidt-Rolfes vom benachbarten Getränkehandel. Kunden hätten ihm gesagt, dass sie sein Geschäft wegen der Wohnwagen gemieden haben - vor allem, wenn sie mit Kindern unterwegs waren. Aber auch ohne Kinder hätten viele den Parkplatz gemieden, weil sie im Umfeld der "Lustmobile" nicht gesehen werden wollten. Die Lage sei im vergangenen Jahr auch noch mal schlimmer geworden, betont Schmidt-Rolfes. Denn es hatte vorher weniger Wohnwagen gegeben. Und: Die Prostituierten hätten hauptsächlich darin gesessen - zuletzt aber standen sie schon am Morgen in Reizwäsche an und teilweise sogar auf der Straße. Dass damit jetzt Schluss ist, empfindet der Pächter des Getränkehandels als Erleichterung.

http://www.rhein-zeitung.de/region/loka ... 54046.html
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Doris67
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Beitrag von Doris67 »

Na Hauptsache der Alkoholdealer kann weiter Kasse machen und nächstes mal den Bürgermeister wiederwählen... Huren sind halt nur Dreck und (angeblich) keine Wählerinnen.
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nina777
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Beitrag von nina777 »

6.1.2015

Neue Rechtsverordnung greift in Koblenz

Weniger Straßenstrich mit Wohnwagen

Das Ordnungsamt hat zum Jahresbeginn die letzten Wohnwagen von Prostituierten abschleppen lassen. Ein Teil der Wohnwagen steht jetzt auf dem Privatgrundstück eines Bordells.

Wo die übrigen Wohnwagen der Frauen geblieben sind, ist der Stadtverwaltung Koblenz nicht bekannt, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Seit Anfang des Jahres gilt in Koblenz eine neue Verordnung, die den Straßenstrich zeitlich und räumlich einschränkt. Prostitution ist nur noch in zwei Straßen und nur noch von 22 bis 4 Uhr erlaubt. Auch an ihren bisherigen Plätzen in der Nähe eines Baumarktes an der B 9 und in der August-Horch-Straße im Industriegebiet dürfen seit Freitag keine Wohnwagen mehr stehen, in denen Prostituierte ihre Dienste anbieten.

Erleichterung in der Nachbarschaft

Nach Angaben der Stadt begrüßen die Geschäftsleute und Anlieger, dass die Wohnwagen nun verschwunden sind. Die Prostituierten hätten viele Kunden der benachbarten Geschäfte vergrault. Laut Stadtverwaltung besteht in den zwei Bereichen, in denen die Straßenprostitution noch erlaubt ist, keine Möglichkeit ein Fahrzeug zu parken.

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/r ... 0/14fjupq/
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Hamster
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RE: Lokalnachrichten: KOBLENZ

Beitrag von Hamster »

30.06.2016
DAS VERBOT DER PROSTITUTION IM STADTGEBIET VON KOBLENZ IST RECHTMAESSIG

Das hat das Oberverwaltungsgericht bestaetigt. Wie das Gericht am Donnerstag mitteilte, ist die im Januar 2015 verabschiedete sogenannte Sperrgebietsverordnung zulaessig. Sie sieht vor, dass Strassenprostitution im gesamten Stadtgebiet verboten ist - mit Ausnahme einiger Teilbereiche. Rund um die Andernacher Strasse etwa ist sie zwischen 22 und 4 Uhr erlaubt. Die Eigentuemerin mehrerer Grundstuecke an der Andernacher Strasse hatte dem Gericht zufolge einen Antrag gestellt, die Erlaubniszone zu verlegen. Sie argumentierte, dass sich die Gegend durch zahlreiche Geschaefte derart veraendert habe, dass der Schutz von Familien und Jugendlichen nicht mehr gewaehrleistet sei. Die Richter lehnten den Antrag jedoch ab.

www.focus.de/regional/koblenz/justiz-ge ... 85827.html