Maischberger am 20.01.2015 um 22.45 Uhr
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- Admina
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Maischberger am 20.01.2015 um 22.45 Uhr
Gütesiegel für Bordelle, Strafen für Freier – Wird Prostitution menschlicher?
Seit über zehn Jahren gilt das umstrittene Prostitutionsgesetz. Die Große Koalition hat eine umfassende Überarbeitung angekündigt: Freier, die Dienste von Zwangsprostituierten in Anspruch nehmen, müssen künftig mit Strafen rechnen. Das Mindestalter für Prostituierte soll bei 21 Jahren liegen. Kondome sollen zur Pflicht werden. Wird das Milliardengeschäft mit dem käuflichen Sex auf diese Weise weniger erbarmungslos? Kann man so das kriminelle Rotlichtmilieu und den Menschenhandel bekämpfen?
Annegret Kramp-Karrenbauer, CDU (Ministerpräsidentin Saarland)
Die CDU-Politikerin setzt sich für eine klare Verschärfung des Prostitutionsgesetzes ein. Die rot-grüne Regelung von 2002 habe die Situation für Prostituierte verschlechtert: "Die moderne Sklaverei wurde nicht zurückgedrängt, sondern gefördert. Deutschland ist heute zu Europas Drehscheibe für Frauenhandel geworden", sagt die saarländische Ministerpräsidentin. In ihrem Bundesland hat Annegret Kramp-Karrenbauer bereits eine Kondompflicht für Freier, unangemeldete Bordellkontrollen und eine erhebliche Ausweitung des Sperrgebiets durchgesetzt.
Undine de Rivière (Prostituierte)
"Sexarbeit ist für mich so normal wie für andere ein Bürojob", sagt die Prostituierte und Sprecherin des "Berufsverbandes für erotische und sexuelle Dienstleistungen". Undine de Rivière engagiert sich gegen eine geplanten Verschärfung des Prostitutionsgesetzes: "Unser Beruf ist weder psychisch schädlich, noch muss man uns vor uns selbst schützen."
Marie Merklinger (Ex-Prostitutierte)
"Prostitution ist Gewalt an Frauen. Es gibt keine Frau, die das aus purer Freude macht", sagt die Prostitutionsaussteigerin. Aus finanziellen Gründen hat sich Marie Merklinger drei Jahre lang prostituiert und kennt das Milieu. Das Verhalten der Männer hat sie entsetzt. "Die meisten Freier sind furchtbar und völlig respektlos. Diese Männer haben kein gesundes Verhältnis zu ihrer Sexualität." Sie kämpft für ein Verbot von Prostitution.
Rita Knobel-Ulrich (Fernsehjournalistin)
"Das deutsche Prostitutionsgesetz war gut gemeint, aber schlecht gemacht", sagt die Journalistin. Für ihre Dokumentation "Menschenhandel in Europa – Billignachschub für deutsche Puffs" recherchierte die preisgekrönte Filmemacherin in deutschen Bordellen sowie in den osteuropäischen Herkunftsländern vieler Prostituierter. Sie plädiert für strengere Auflagen für Bordellbetreiber, um es der Polizei zu ermöglichen, effizientere Kontrollen durchzuführen.
Olaf Forner (Freier)
Seit fast 20 Jahren besucht der gelernte Elektroinstallateur bis zu vier Mal im Monat ein Bordell. "Einen One-Night-Stand finde ich viel verlogener", sagt der 49-jährige Single. Deswegen zahle er lieber für Sex. Der Berliner kritisiert, dass Prostituierte diskriminiert und angefeindet würden. Die Gesellschaft habe immer noch ein moralisches Problem mit der Prostitution. Dabei ginge jeder Mann im Laufe seines Lebens einmal ins Bordell, meint Olaf Forner.
Hermann "Pascha" Müller (Bordellbetreiber)
Der Gastronom gründete das Großbordell "Pascha" in Köln, ein sogenanntes Laufhaus, in dem sich Prostituierte einmieten. Die Kette unterhält fünf Betriebe in Deutschland und Österreich. Eine der Marketingideen: die "Geld-zurück-Garantie". Das Rotlichtgewerbe sei eines der bestkontrollierten überhaupt, sagt Hermann Müller. Moralischen Bedenken entgegnet der Bordellbetreiber pragmatisch: "Ein Mann, der zu Prostituierten geht, kommt damit billiger davon als bei einer Affäre."
http://www.daserste.de/unterhaltung/tal ... r-112.html
Seit über zehn Jahren gilt das umstrittene Prostitutionsgesetz. Die Große Koalition hat eine umfassende Überarbeitung angekündigt: Freier, die Dienste von Zwangsprostituierten in Anspruch nehmen, müssen künftig mit Strafen rechnen. Das Mindestalter für Prostituierte soll bei 21 Jahren liegen. Kondome sollen zur Pflicht werden. Wird das Milliardengeschäft mit dem käuflichen Sex auf diese Weise weniger erbarmungslos? Kann man so das kriminelle Rotlichtmilieu und den Menschenhandel bekämpfen?
Annegret Kramp-Karrenbauer, CDU (Ministerpräsidentin Saarland)
Die CDU-Politikerin setzt sich für eine klare Verschärfung des Prostitutionsgesetzes ein. Die rot-grüne Regelung von 2002 habe die Situation für Prostituierte verschlechtert: "Die moderne Sklaverei wurde nicht zurückgedrängt, sondern gefördert. Deutschland ist heute zu Europas Drehscheibe für Frauenhandel geworden", sagt die saarländische Ministerpräsidentin. In ihrem Bundesland hat Annegret Kramp-Karrenbauer bereits eine Kondompflicht für Freier, unangemeldete Bordellkontrollen und eine erhebliche Ausweitung des Sperrgebiets durchgesetzt.
Undine de Rivière (Prostituierte)
"Sexarbeit ist für mich so normal wie für andere ein Bürojob", sagt die Prostituierte und Sprecherin des "Berufsverbandes für erotische und sexuelle Dienstleistungen". Undine de Rivière engagiert sich gegen eine geplanten Verschärfung des Prostitutionsgesetzes: "Unser Beruf ist weder psychisch schädlich, noch muss man uns vor uns selbst schützen."
Marie Merklinger (Ex-Prostitutierte)
"Prostitution ist Gewalt an Frauen. Es gibt keine Frau, die das aus purer Freude macht", sagt die Prostitutionsaussteigerin. Aus finanziellen Gründen hat sich Marie Merklinger drei Jahre lang prostituiert und kennt das Milieu. Das Verhalten der Männer hat sie entsetzt. "Die meisten Freier sind furchtbar und völlig respektlos. Diese Männer haben kein gesundes Verhältnis zu ihrer Sexualität." Sie kämpft für ein Verbot von Prostitution.
Rita Knobel-Ulrich (Fernsehjournalistin)
"Das deutsche Prostitutionsgesetz war gut gemeint, aber schlecht gemacht", sagt die Journalistin. Für ihre Dokumentation "Menschenhandel in Europa – Billignachschub für deutsche Puffs" recherchierte die preisgekrönte Filmemacherin in deutschen Bordellen sowie in den osteuropäischen Herkunftsländern vieler Prostituierter. Sie plädiert für strengere Auflagen für Bordellbetreiber, um es der Polizei zu ermöglichen, effizientere Kontrollen durchzuführen.
Olaf Forner (Freier)
Seit fast 20 Jahren besucht der gelernte Elektroinstallateur bis zu vier Mal im Monat ein Bordell. "Einen One-Night-Stand finde ich viel verlogener", sagt der 49-jährige Single. Deswegen zahle er lieber für Sex. Der Berliner kritisiert, dass Prostituierte diskriminiert und angefeindet würden. Die Gesellschaft habe immer noch ein moralisches Problem mit der Prostitution. Dabei ginge jeder Mann im Laufe seines Lebens einmal ins Bordell, meint Olaf Forner.
Hermann "Pascha" Müller (Bordellbetreiber)
Der Gastronom gründete das Großbordell "Pascha" in Köln, ein sogenanntes Laufhaus, in dem sich Prostituierte einmieten. Die Kette unterhält fünf Betriebe in Deutschland und Österreich. Eine der Marketingideen: die "Geld-zurück-Garantie". Das Rotlichtgewerbe sei eines der bestkontrollierten überhaupt, sagt Hermann Müller. Moralischen Bedenken entgegnet der Bordellbetreiber pragmatisch: "Ein Mann, der zu Prostituierten geht, kommt damit billiger davon als bei einer Affäre."
http://www.daserste.de/unterhaltung/tal ... r-112.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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RE: Maischberger am 20.01.2015 um 22.45 Uhr
Sexarbeit, Maischberger und die Menschlichkeit
Ein vorab Kommentar zu einer noch nicht existierenden, aber ziemlich vorhersehbaren Folge von Sonja Dolinsek
http://menschenhandelheute.net/2015/01/ ... hlichkeit/
Ein vorab Kommentar zu einer noch nicht existierenden, aber ziemlich vorhersehbaren Folge von Sonja Dolinsek
http://menschenhandelheute.net/2015/01/ ... hlichkeit/
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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Langweiliger und vorhersehbarer ging's in der Tat wieder kaum.
Ich habe mich während der Sendung hin und wieder mal gefragt, wo denn wohl der Herr Kramp seine sexuelle Befriedigung herholt. Aber das mal nebenbei.
Aber dann diese Frau Merklinger: Die hat eine solche Karriere von beruflichen Misserfolgen hinter sich, dass man sich schon darauf vorbereiten darf, dass sie wohl auch als Prostitutionsbekämpferin irgendwann richtig gross daneben hauen wird. Besonders auch wie diese Person die übliche Reihe rassistischer Vorturteile zu den Abertausenden von blutjungen Unschuldslämmern aus dem Osten herunterleierte, als hätte sie die noch vor der Sendung auswendig lernen müssen. Das war ein Fall von Fremdschämen, wie man ihn nur selten erlebt.
Und wie überhaupt die Redaktion der Sendung es mal wieder so weit gebracht hatte, dass zum zigsten Mal von den Osteuropäerinnen gesprochen wird, aber nicht mit (es gab mal im Fernsehen diese eine Bulgarin aus Berlin, die, wortgewandt und selbstbewusst, wohl nicht den Klischeevorstellungen der Gegnerschaft entsprach). Trotzdem musste die Maischberger unbedingt noch mal betonen, man hätte die ganze Skala jetzt in der Runde. Mitnichten nicht. Die Mehrheit war mal wieder nicht vertreten, die eben, um die es den Kritikern angeblich geht. Aber hier wurde mal wieder belegt, das stimmt tatsächlich nicht.
Und wie die Maischberger am Ende nicht mal mehr versuchte, die Illusion der Unvoreingenommenheit aufrechtzuerhalten, indem sie sich direkt der Kramp-Karrenbauer zuwendete, um ihr aufs Herz zu drücken, wie gespannt sie aufs neue Gesetz wäre.
Die Undine kam mir leider zu resigniert vor. Aber was soll man auch anders in einer solchen Runde? Der Herr Kunde verlor sich seinerseits allzu sehr in die Schilderung seiner Privatumstände, auch wenn er nachher noch einige vernünftigen Sätze von sich gab. Ohnehin schien er mir von der Redaktion aber auserkoren als die typische gesellschaftlich ungeschickte Niete, die eh keine anständige Frau abbekommen kann.
Auch der Herr Pascha schien letztendlich das neue Gesetz nahezu herbeizusehnen, wohl damit er sich endgültig als der Grossherrscher etablieren kann, aufräumen kann mit der unliebsamen Konkurrenz kleinerer Häuser. Trotzdem, er betonte wenigstens, dass sein Haus schon wöchentlich behördlich kontrolliert wird, verpasste aber die Chance, dies in die Runde zu werfen, als die Knobel-Ulrich mit den wohlbekannten Frittenbuden zu punkten versuchte. Sie selber hatte in Schweden anscheinend nicht die wichtigsten Argumente der dortigen SW gegen das schwedische Modell mitbekommen, besonders zur de facto Ausgrenzung der Frauen im öffentlichen Leben. Zu wenig Polizei, das fand sie weit interessanter, wobei sie gerne noch auf die Frau Saarland blickte, die daraufhin kurz nickte..
Na ja ....
Ich habe mich während der Sendung hin und wieder mal gefragt, wo denn wohl der Herr Kramp seine sexuelle Befriedigung herholt. Aber das mal nebenbei.
Aber dann diese Frau Merklinger: Die hat eine solche Karriere von beruflichen Misserfolgen hinter sich, dass man sich schon darauf vorbereiten darf, dass sie wohl auch als Prostitutionsbekämpferin irgendwann richtig gross daneben hauen wird. Besonders auch wie diese Person die übliche Reihe rassistischer Vorturteile zu den Abertausenden von blutjungen Unschuldslämmern aus dem Osten herunterleierte, als hätte sie die noch vor der Sendung auswendig lernen müssen. Das war ein Fall von Fremdschämen, wie man ihn nur selten erlebt.
Und wie überhaupt die Redaktion der Sendung es mal wieder so weit gebracht hatte, dass zum zigsten Mal von den Osteuropäerinnen gesprochen wird, aber nicht mit (es gab mal im Fernsehen diese eine Bulgarin aus Berlin, die, wortgewandt und selbstbewusst, wohl nicht den Klischeevorstellungen der Gegnerschaft entsprach). Trotzdem musste die Maischberger unbedingt noch mal betonen, man hätte die ganze Skala jetzt in der Runde. Mitnichten nicht. Die Mehrheit war mal wieder nicht vertreten, die eben, um die es den Kritikern angeblich geht. Aber hier wurde mal wieder belegt, das stimmt tatsächlich nicht.
Und wie die Maischberger am Ende nicht mal mehr versuchte, die Illusion der Unvoreingenommenheit aufrechtzuerhalten, indem sie sich direkt der Kramp-Karrenbauer zuwendete, um ihr aufs Herz zu drücken, wie gespannt sie aufs neue Gesetz wäre.
Die Undine kam mir leider zu resigniert vor. Aber was soll man auch anders in einer solchen Runde? Der Herr Kunde verlor sich seinerseits allzu sehr in die Schilderung seiner Privatumstände, auch wenn er nachher noch einige vernünftigen Sätze von sich gab. Ohnehin schien er mir von der Redaktion aber auserkoren als die typische gesellschaftlich ungeschickte Niete, die eh keine anständige Frau abbekommen kann.
Auch der Herr Pascha schien letztendlich das neue Gesetz nahezu herbeizusehnen, wohl damit er sich endgültig als der Grossherrscher etablieren kann, aufräumen kann mit der unliebsamen Konkurrenz kleinerer Häuser. Trotzdem, er betonte wenigstens, dass sein Haus schon wöchentlich behördlich kontrolliert wird, verpasste aber die Chance, dies in die Runde zu werfen, als die Knobel-Ulrich mit den wohlbekannten Frittenbuden zu punkten versuchte. Sie selber hatte in Schweden anscheinend nicht die wichtigsten Argumente der dortigen SW gegen das schwedische Modell mitbekommen, besonders zur de facto Ausgrenzung der Frauen im öffentlichen Leben. Zu wenig Polizei, das fand sie weit interessanter, wobei sie gerne noch auf die Frau Saarland blickte, die daraufhin kurz nickte..
Na ja ....
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz
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klar können die Grossbetreiber ein solches Gesetz kaum erwarten, denn es spült ihnen die Gelder in die Kasse.
Auch diese Sendung war wieder ein Luxusbeispiel dafür, dass ein solches Format der Komplexität des Themas nie und nimmer gerecht werden kann - zumal, wenn wirklich keinerlei Grundwissen vorhanden ist, und man quasi bei Null anfangen müsste.
Zu sehen am
-allfälligen Geschmarre von der Würstchenbude
-dem Lamento über die Selbständigkeit der Frauen ("ooh, kaum jemand ist als Prostituierte sozialversicherungspflichtig angestellt") WO ist das Problem, dies IST eine SELBSTÄNDIGE Tätigkeit, und soll es auch sein!
-dem Allzeit Argument, Sexualität wäre "das intimste zwischen Menschen, und führt deshalb in Verbindung mit Geldfluss zu Verletzungen" WER kommt denn auf diese Koinzidenz? Intimität und Nähe zwischen Menschen kann immer zu Verletzungen führen, sofern man im Vorfeld nicht genau weiss WER man ist und WAS man will...passiert täglich tausendfach in Beziehungen, Affären und ONS.
-und natürlich, ganz wunderbar, die neuen schärferen Gesetze sind ja keineswegs für die toughen, selbstbewussten Ausnahmefrauen gemacht, sondern für die Masse an ausländischen Doofis, die sonst nicht wüssten was zu tun ist.
DOCH, die neuen Gesetze sind genau für diese Ausnahmefrauen gemacht (die natürlich keineswegs ne Ausnahme sind), genau DIE sind davon betroffen, und werden drangsaliert und reglementiert.
Undine war toll...ruhig, klar und souverän.
Leider wird ihr ein solches Quassel- und Haudraufformat keineswegs gerecht.
Ich habe mir während der Sendung immer wieder gewünscht, sie in einem ruhigen, ernsthaft interessierten face-to-face Gespräch a la scobel oder Sternstunden Philosophie zu erleben.
Dann käme das was sie zu sagen hat, auch wirklich an.
Auch diese Sendung war wieder ein Luxusbeispiel dafür, dass ein solches Format der Komplexität des Themas nie und nimmer gerecht werden kann - zumal, wenn wirklich keinerlei Grundwissen vorhanden ist, und man quasi bei Null anfangen müsste.
Zu sehen am
-allfälligen Geschmarre von der Würstchenbude
-dem Lamento über die Selbständigkeit der Frauen ("ooh, kaum jemand ist als Prostituierte sozialversicherungspflichtig angestellt") WO ist das Problem, dies IST eine SELBSTÄNDIGE Tätigkeit, und soll es auch sein!
-dem Allzeit Argument, Sexualität wäre "das intimste zwischen Menschen, und führt deshalb in Verbindung mit Geldfluss zu Verletzungen" WER kommt denn auf diese Koinzidenz? Intimität und Nähe zwischen Menschen kann immer zu Verletzungen führen, sofern man im Vorfeld nicht genau weiss WER man ist und WAS man will...passiert täglich tausendfach in Beziehungen, Affären und ONS.
-und natürlich, ganz wunderbar, die neuen schärferen Gesetze sind ja keineswegs für die toughen, selbstbewussten Ausnahmefrauen gemacht, sondern für die Masse an ausländischen Doofis, die sonst nicht wüssten was zu tun ist.
DOCH, die neuen Gesetze sind genau für diese Ausnahmefrauen gemacht (die natürlich keineswegs ne Ausnahme sind), genau DIE sind davon betroffen, und werden drangsaliert und reglementiert.
Undine war toll...ruhig, klar und souverän.
Leider wird ihr ein solches Quassel- und Haudraufformat keineswegs gerecht.
Ich habe mir während der Sendung immer wieder gewünscht, sie in einem ruhigen, ernsthaft interessierten face-to-face Gespräch a la scobel oder Sternstunden Philosophie zu erleben.
Dann käme das was sie zu sagen hat, auch wirklich an.
liebe grüsse malin
eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)
eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)
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- Admina
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RE: Maischberger am 20.01.2015 um 22.45 Uhr
Und hier ein Artikel zu der Sendung. Ziel erreicht die Gesellschaft auf die Verschärfung der Neuregulung des Prostituionsgesetz einzustimmen. grrrrr
„Menschen bei Maischberger“ Ist Deutschland ein Puff-Paradies?
Kein Flatrate-Sex mehr, dafür Kondompflicht und ein Mindestalter von Prostituierten: Sandra Maischberger diskutierte über eine Verschärfung der Gesetze. Hermann Müller, Betreiber des Kölner Bordells „Pascha“ erfüllte seine Buhmann-Rolle perfekt. Von Janine Gürtler
Drucken per Mail
Halle (Saale).
„Alles im Leben dreht sich um Sex, außer Sex. Bei Sex geht es um Macht.“ Das Zitat des irischen Schriftstellers Oscar Wilde bringt es auf den Punkt, um was es in der Sendung „Menschen bei Maischberger“ am Dienstagabend ging: Um das Geschäft mit dem Körper, vornehmlich mit dem weiblichen.
Moderatorin Sandra Maischberger und ihre Gästerunde diskutierten über die Frage, ob eine Verschärfung des Prostitutionsgesetzes den anschaffenden Frauen in Deutschland mehr Schutz vor Ausbeutung durch Menschenhändler oder rücksichtslose Zuhälter bieten könne: Kein Flatrate-Sex mehr in deutschen Bordellen, Kondompflicht für Freier und ein Mindestalter für Prostituierte – das sind einige der Vorschläge, die die große Koalition seit Monaten diskutiert. Aber wird das Milliardengeschäft mit dem käuflichen Sex auf diese Weise wirklich menschlicher?
Opfer oder nicht?
Den Einstieg machten zwei Frauen, die sich im Gewerbe bestens auskennen: Undine de Rivière, die schon als Studentin ihr Taschengeld mit Sex gegen Geld aufbesserte und trotz Diplom in der Tasche in dem Gewerbe blieb und Marie Merklinger, Prostitutions-Aussteigerin, die nach eigenen Aussagen heute noch unter psychischen Spätfolgen des Verkaufs ihres Körpers leidet. Die alleinerziehende Mutter von drei Kindern hat sich aus finanzieller Not über vier Jahre prostituiert und den Job als starke Erniedrigung erlebt. „Der Geruch der Männer wurde mir irgendwann unangenehm, die Freier waren so stereotyp.“ Merklinger schaltete mit 45 Jahren ihre erste Sex-Anzeige – heute lässt sie keinen Mann mehr an sich heran.
Sandra Maischberger
Sandra Maischberger
Foto: ARD
Die vermeintliche Opferrolle von Prostituierten stellt hingegen de Rivière in Frage. Für die Sprecherin des "Berufsverbandes für erotische und sexuelle Dienstleistungen" ist die „Sexarbeit“ ein Beruf wie jeder andere. Sie ist aus Neugier und Lust am Sex zur Prostitution gekommen, wählt ihre Freier selbst aus und muss ihr Geld nicht mit einem Zuhälter teilen.
Kaum Kontrollmöglichkeiten durch den Staat
Wie Rivière geht es aber wohl nur einem Bruchteil der Prostituierten in Deutschland und Europa. Die UN schätzt die Zahl der Zwangsprostituierten in Europa auf 500.000. Und dank der liberalen Gesetzgebung sei Deutschland zum Umschlagspunkt für illegale Menschenhändler geworden, sagt Fernsehjournalistin Rita Knobel-Ulrich, die eine Reportage über Menschenhandel im Sexgewerbe gedreht hat. Während die Täter Milliarden machen würden, scheitere die Polizei daran, dass die Frauen aus Angst keine Hilfe suchten. Den Handlungsbedarf sieht sie beim Staat: „Es kann nicht sein, dass jede Bratwurstbude strengere Gesetzesauflagen erfüllen muss als das Prostitutionsgewerbe.“
Bratwürstchen und Bier gratis zum Sex
Natürlich muss zumindest ein Gast der Talkrunde diesen Vorwürfen widersprechen: Hermann "Pascha" Müller, Bordellbetreiber. In seinen Laufhäusern in Deutschland und Österreich mieten sich Frauen für 160 Euro am Tag ein, Sex gibt es dort schon ab 30 Euro. Wieviel er an einer Frau verdient, verrät er nicht. Dafür wird er nicht müde zu betonen, dass das Rotlichtgewerbe bestens kontrolliert sei („In München gibt es keine Zwangsprostitution.“) – und wirbt damit, dass seine Hausfriseure dazu angehalten seien, beim Haareschneiden nachzufragen, ob die jungen Frauen freiwillig oder aus Zwang ins Bordell kämen.
Seine „Geld-zurück-Garantie“ für Männer, die eine abgesprochene Sexleistung nicht bekommen haben, kommentiert Maischberger dann auch ironisch mit dem Kompliment: „Sie haben ein Herz für Männer.“ Stärkeres Kontra gibt ihm Annegret Kramp-Karrenbauer. Die CDU-Politikerin und Ministerpräsidentin des Saarlands wirft Müller vor: „Ich kann nicht erkennen, wo die Würde des Menschen bleibt, wenn ein Bordell damit wirbt, dass es zur Frau kostenlos noch das Bier und das Bratwürstchen gibt.“
Gesetzgebung hilft Zuhältern und Puffbesitzern
Olaf Forner hingegen sieht das Problem nicht nur in der Branche und der Politik. Der gelernte Elektroinstallateur geht bis zu vier Mal im Monat ins Bordell: „Die Gesellschaft hat ein moralisches Problem mit der Prostitution. Besuche im Bordell sind immer noch Tabuthema.“
Am Ende des 75-minütigen Talks ist zumindest klar, dass die derzeitige Gesetzgebung vor allem den Zuhältern und Puffbesitzern hilft, die Frauen auszubeuten. Bei den Vorschlägen, wie man Prostituierte besser schützen könne, gehen die Gäste jedoch nicht wesentlich über die Überlegungen der Regierung hinaus: Schärfere Kontrollen der Bordelle, verpflichtende Gesundheitskontrollen und verbesserte Arbeitsbedingungen. „Wir warten auf Berlin“, sagt Kramp-Karrenbauer. Und gibt damit die Verantwortung weiter.
http://www.ksta.de/medien/-menschen-bei ... 24428.html
„Menschen bei Maischberger“ Ist Deutschland ein Puff-Paradies?
Kein Flatrate-Sex mehr, dafür Kondompflicht und ein Mindestalter von Prostituierten: Sandra Maischberger diskutierte über eine Verschärfung der Gesetze. Hermann Müller, Betreiber des Kölner Bordells „Pascha“ erfüllte seine Buhmann-Rolle perfekt. Von Janine Gürtler
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Halle (Saale).
„Alles im Leben dreht sich um Sex, außer Sex. Bei Sex geht es um Macht.“ Das Zitat des irischen Schriftstellers Oscar Wilde bringt es auf den Punkt, um was es in der Sendung „Menschen bei Maischberger“ am Dienstagabend ging: Um das Geschäft mit dem Körper, vornehmlich mit dem weiblichen.
Moderatorin Sandra Maischberger und ihre Gästerunde diskutierten über die Frage, ob eine Verschärfung des Prostitutionsgesetzes den anschaffenden Frauen in Deutschland mehr Schutz vor Ausbeutung durch Menschenhändler oder rücksichtslose Zuhälter bieten könne: Kein Flatrate-Sex mehr in deutschen Bordellen, Kondompflicht für Freier und ein Mindestalter für Prostituierte – das sind einige der Vorschläge, die die große Koalition seit Monaten diskutiert. Aber wird das Milliardengeschäft mit dem käuflichen Sex auf diese Weise wirklich menschlicher?
Opfer oder nicht?
Den Einstieg machten zwei Frauen, die sich im Gewerbe bestens auskennen: Undine de Rivière, die schon als Studentin ihr Taschengeld mit Sex gegen Geld aufbesserte und trotz Diplom in der Tasche in dem Gewerbe blieb und Marie Merklinger, Prostitutions-Aussteigerin, die nach eigenen Aussagen heute noch unter psychischen Spätfolgen des Verkaufs ihres Körpers leidet. Die alleinerziehende Mutter von drei Kindern hat sich aus finanzieller Not über vier Jahre prostituiert und den Job als starke Erniedrigung erlebt. „Der Geruch der Männer wurde mir irgendwann unangenehm, die Freier waren so stereotyp.“ Merklinger schaltete mit 45 Jahren ihre erste Sex-Anzeige – heute lässt sie keinen Mann mehr an sich heran.
Sandra Maischberger
Sandra Maischberger
Foto: ARD
Die vermeintliche Opferrolle von Prostituierten stellt hingegen de Rivière in Frage. Für die Sprecherin des "Berufsverbandes für erotische und sexuelle Dienstleistungen" ist die „Sexarbeit“ ein Beruf wie jeder andere. Sie ist aus Neugier und Lust am Sex zur Prostitution gekommen, wählt ihre Freier selbst aus und muss ihr Geld nicht mit einem Zuhälter teilen.
Kaum Kontrollmöglichkeiten durch den Staat
Wie Rivière geht es aber wohl nur einem Bruchteil der Prostituierten in Deutschland und Europa. Die UN schätzt die Zahl der Zwangsprostituierten in Europa auf 500.000. Und dank der liberalen Gesetzgebung sei Deutschland zum Umschlagspunkt für illegale Menschenhändler geworden, sagt Fernsehjournalistin Rita Knobel-Ulrich, die eine Reportage über Menschenhandel im Sexgewerbe gedreht hat. Während die Täter Milliarden machen würden, scheitere die Polizei daran, dass die Frauen aus Angst keine Hilfe suchten. Den Handlungsbedarf sieht sie beim Staat: „Es kann nicht sein, dass jede Bratwurstbude strengere Gesetzesauflagen erfüllen muss als das Prostitutionsgewerbe.“
Bratwürstchen und Bier gratis zum Sex
Natürlich muss zumindest ein Gast der Talkrunde diesen Vorwürfen widersprechen: Hermann "Pascha" Müller, Bordellbetreiber. In seinen Laufhäusern in Deutschland und Österreich mieten sich Frauen für 160 Euro am Tag ein, Sex gibt es dort schon ab 30 Euro. Wieviel er an einer Frau verdient, verrät er nicht. Dafür wird er nicht müde zu betonen, dass das Rotlichtgewerbe bestens kontrolliert sei („In München gibt es keine Zwangsprostitution.“) – und wirbt damit, dass seine Hausfriseure dazu angehalten seien, beim Haareschneiden nachzufragen, ob die jungen Frauen freiwillig oder aus Zwang ins Bordell kämen.
Seine „Geld-zurück-Garantie“ für Männer, die eine abgesprochene Sexleistung nicht bekommen haben, kommentiert Maischberger dann auch ironisch mit dem Kompliment: „Sie haben ein Herz für Männer.“ Stärkeres Kontra gibt ihm Annegret Kramp-Karrenbauer. Die CDU-Politikerin und Ministerpräsidentin des Saarlands wirft Müller vor: „Ich kann nicht erkennen, wo die Würde des Menschen bleibt, wenn ein Bordell damit wirbt, dass es zur Frau kostenlos noch das Bier und das Bratwürstchen gibt.“
Gesetzgebung hilft Zuhältern und Puffbesitzern
Olaf Forner hingegen sieht das Problem nicht nur in der Branche und der Politik. Der gelernte Elektroinstallateur geht bis zu vier Mal im Monat ins Bordell: „Die Gesellschaft hat ein moralisches Problem mit der Prostitution. Besuche im Bordell sind immer noch Tabuthema.“
Am Ende des 75-minütigen Talks ist zumindest klar, dass die derzeitige Gesetzgebung vor allem den Zuhältern und Puffbesitzern hilft, die Frauen auszubeuten. Bei den Vorschlägen, wie man Prostituierte besser schützen könne, gehen die Gäste jedoch nicht wesentlich über die Überlegungen der Regierung hinaus: Schärfere Kontrollen der Bordelle, verpflichtende Gesundheitskontrollen und verbesserte Arbeitsbedingungen. „Wir warten auf Berlin“, sagt Kramp-Karrenbauer. Und gibt damit die Verantwortung weiter.
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RE: Maischberger am 20.01.2015 um 22.45 Uhr
Danke Undine - Klasse!
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Wie es der Dame wohl gegangen wäre, wenn die Prostitution verboten gewesen wäre und sie auch noch Angst vor der Polizei gehabt hätte???fraences hat geschrieben:Hier der link zur Sendung:
http://www.ardmediathek.de/tv/Menschen- ... tId=311210
(hab nur den Anfang gesehen, die Dame, die rückblickend meint, Sexarbeit hat ihr geschadet)