Koordinierungstreffen Zentrale Protestaktion Frankfurt

Wenn ihr etwas über Events erfahrt, die für eure KollegInnen von Interesse sein könnten - Hier rein damit!
Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7434
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

Koordinierungstreffen Zentrale Protestaktion Frankfurt

Beitrag von fraences »

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kollegen/Innen,

alle, die nicht tatenlos zusehen wollen, wie Sexarbeiter/innen durch eine repressive Gesetzgebung der Großen Koalition entmündigt und entrechtet werden, laden wir hiermit ein zur Teilnahme an einem Koordinierungstreffen für eine zentrale Protestaktion der Sexarbeiter und Ihrer Unterstützer/innen.

Am 3. Februar 2015 haben sich die Regierungsparteien CDU/CSU und SPD auf Grundzüge eines neuen „Prostituiertenschutzgesetzes“ geeinigt. Damit werden die Rechte von Sexarbeiter/innen und aller in der Prostitution tätigen Menschen systematisch und massiv beschnitten. Sie sollen zu Objekten einer totalen Rundumüberwachung, zu Menschen zweiter Klasse degradiert werden.

Dagegen wollen wir uns wehren! - Deswegen planen wir für den 13. Juni 2015 eine bundesweit unterstützte, zentrale Protestaktion in Frankfurt/Main.

Dazu brauchen wir unbedingt Ihre / Deine Unterstützung - jede und jeder zählt! Es geht uns um ein breites gesellschaftliches Bündnis für das Recht auf freie Berufsausübung in der Prostitution.

Deshalb bitten wir um Teilnahme an einem vorbereitenden Koordinierungstreffen:

WANN? FREITAG, den 13. MÄRZ 2015 (verbessert)
WO? FRANKFURT / MAIN
TREFFPUNKT: Räumlichkeiten von Doña Carmen e.V., Elbestraße 41 (nähe Bahnhof)
UHRZEIT: 12:00 – 18:00 Uhr

(für einen kleinen Imbiss und Getränke wird gesorgt)

Wir bitten um möglichst zeitnahe Rückmeldung, ob Sie/Ihr am Koordinierungstreffen teilnehmt oder ggf. auf andere Weise unser Vorhaben unterstützen könnt.

Doña Carmen e.V. bittet alle um praktische Solidarität und Unterstützung. Es ist 5 vor 12, wir haben keine Zeit mehr zu verlieren.

Bei möglichen Rückfragen: Tel. 069 – 76752880 bzw. Mail: donacarmen@t-online.de.


Mit freundlichen Grüßen
Juanita Henning
Zuletzt geändert von fraences am 11.02.2015, 14:51, insgesamt 1-mal geändert.
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution

Doris67
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 1127
Registriert: 20.06.2012, 10:16
Wohnort: Strasbourg
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von Doris67 »

fraences: Stimmt das Datum? Der 3 März 2015 ist ein Dienstag, kein Freitag.
Mitglied der Confédération Nationale du Travail

Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7434
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von fraences »

upps. das stimmt. ich kläre es gerade. danke für den hinweis. Korrektur kommt gleich . plus erklärende Anhang.
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution

Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7434
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

RE: Koordinierungstreffen Zentrale Protestaktion Frankfurt

Beitrag von fraences »

ES IST 5 VOR 12 – WIR WEHREN UNS!

Einladung zur Koordinierung einer zentralen Protestaktion
gegen eine repressive Reglementierung von Sexarbeit in der Prostitution


Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kollegen/innen,

alle, die nicht tatenlos zusehen wollen, wie Sexarbeiter/innen durch eine repressive Gesetzgebung der Großen Koalition entmündigt und entrechtet werden, laden wir hiermit ein zur Teilnahme an einem Koordinierungstreffen für eine zentrale Protestaktion der Sexarbeiter und Ihrer Unterstützer/innen.

Am 3. Februar 2015 haben sich die Regierungsparteien CDU/CSU und SPD auf Grundzüge eines neuen „Prostituiertenschutzgesetzes“ geeinigt. Damit werden die Rechte von Sexarbeiter/innen und aller in der Prostitution tätigen Menschen systematisch und massiv beschnitten. Sie sollen zu Objekten einer totalen Rundumüberwachung, zu Menschen zweiter Klasse degradiert werden.

Dagegen wollen wir uns wehren! - Deswegen planen wir für den 13. Juni 2015 eine bundesweit unterstützte, zentrale Protestaktion in Frankfurt/Main.

Dazu brauchen wir unbedingt Ihre / Deine Unterstützung - jede und jeder zählt! Es geht uns um ein breites gesellschaftliches Bündnis für das Recht auf freie Berufsausübung in der Prostitution.

Deshalb bitten wir um Teilnahme an einem vorbereitenden Koordinierungstreffen:

WANN? FREITAG, den 13. MÄRZ 2015
WO? FRANKFURT / MAIN
TREFFPUNKT: Räumlichkeiten von Doña Carmen e.V., Elbestraße 41 (nähe Bahnhof)
UHRZEIT: 12:00 – 18:00 Uhr
(für einen kleinen Imbiss und Getränke wird gesorgt)

Wir bitten um möglichst zeitnahe Rückmeldung, ob Sie/Ihr am Koordinierungstreffen teilnehmt oder ggf. auf andere Weise unser Vorhaben unterstützen könnt.

Doña Carmen e.V. bittet alle um praktische Solidarität und Unterstützung. Es ist 5 vor 12, wir haben keine Zeit mehr zu verlieren.

Bei möglichen Rückfragen: Tel. 069 – 76752880 bzw. Mail: donacarmen@t-online.de. Anhängend noch einige ergänzende Erläuterungen.


Mit freundlichen Grüßen
Juanita Henning
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution

Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7434
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

RE: Koordinierungstreffen Zentrale Protestaktion Frankfurt

Beitrag von fraences »

Einige ERLÄUTERUNGEN zum Anschreiben:

(1) MANDAT
Die Teilnehmenden der 3. Frankfurter Prostitutionstage vom November 2014 haben Doña Carmen e.V., Organisation für die sozialen und politischen Rechte von Prostituierten, beauftragt, Initiativen zu ergreifen für die Durchführung einer bundesweit unterstützten, zentralen Protestaktion gegen die geplante repressive Reglementierung von Sexarbeit in der Prostitution. Das ist der Grund, warum wir uns heute mit diesem Schreiben an Sie wenden.

(2) BREITES BÜNDNIS:
Unser Schreiben richtet sich an Interessenvertretungen und Beratungsstellen der Sexarbeiter/innen, an Betreiber/innen und Firmen im Prostitutionsgewerbe, an Organisationen aus dem Umkreis von demokratischen Bürgerrechtsbewegungen, an politische Parteien und Verbände, an Gewerkschaften, Wissenschaftler und Künstler/innen etc.

(3) PLÄNE DER BUNDESREGIERUNG
Ausgangspunkt unserer Initiative sind die Bestrebungen der Großen Koalition von CDU/CSU und SPD, Sexarbeit im Prostitutionsgewerbe in allernächster Zeit einer umfassenden repressiven Kontrolle und Überwachung zu unterwerfen, die die Rechte der darin Tätigen mit Füßen tritt. Seit dem 3. Februar 2015 wissen wir, dass wir es bei der geplanten Prostitutions-Regulierung mit folgenden Kernpunkten zu tun haben:

Erlaubnispflicht für Prostitutionsstätten – bereits ab 2 Frauen in der Wohnungsprostitution!

Meldepflicht für Sexarbeiter/innen – jedes Jahr aufs Neue! Unter 21-Jährige sogar alle sechs Monate!

Beratungszwang für Sexarbeiter/innen bei Ärzten ihrer Wahl - jedes Jahr aus Neue! Unter 21-Jährige sogar alle sechs Monate!

Kondomzwang für Prostitutionskunden – unkontrollierbar für Betreiber, mithin Steilvorlage für Schließungen bei Verstößen / Abschreckung für Kunden, weil Sexarbeiter/innen als gesundheitliches „Risiko“ präsentiert werden!

Bundeseinheitliche jederzeitige, unangekündigte, anlasslose und verdachtsunabhängige Kontrollbefugnisse der Polizei!

Verbot behördlich unliebsamer Prostitutionsangebote wie etwa ‚Flatrate-Sex‘!


Es geht hier nicht – wie gerne behauptet - um den „Schutz“ von Frauen in der Prostitution oder vorrangig um eine „Verbesserung der Arbeitsbedingungen“ durch Mindeststandards, sondern um Entmündigung, Entrechtung und berufliche Existenzvernichtung der im Prostitutionsgewerbe tätigen Menschen.

(4) KONSEQUENZEN FÜR SEXARBEITER
Für Sexarbeiter/innen in der Prostitution hat die von der Großen Koalition geplante Prostitutions-Reglementierung sehr konkrete, durchweg negative Folgen:

- ABSCHRECKUNG: Angst vor Offenlegung einer gesellschaftlich stigmatisierten Berufstätigkeit soll Einsteiger/innen maximal abschrecken;

- ZWANGSOUTING aller in der Prostitution tätiger Frauen durch Meldepflicht und Hurenpass trotz bestehender gesellschaftlicher Stigmatisierung;

- TOTALÜBERWACHUNG: durch die keiner anderen Berufsgruppe zugemutete Meldepflicht an jedem einzelnen Tätigkeitsort entsteht ein lückenloses Bewegungsprofil;

- ILLEGALISIERUNG und ABSCHIEBUNG: die absehbare Nicht-Befolgung der Meldepflicht als Selbstschutz vor Stigmatisierung und Diskriminierung ist eine Illegalisierung mit der Folge von Bußgeldzahlungen bzw. Abschiebung ausländischer Frauen bei mehrmaligen Zuwiderhandeln;

- GEZIELTE VERARMUNG: Der Einstieg in die Bestrafung der Prostitutionskunden setzt auf deren Abschreckung und Verunsicherung. Der damit kalkuliert in Kauf genommene Effekt einer Nachfrage-Senkung führt zu mehr Konkurrenz um weniger Kunden und hat Entgelt-Dumping und Zwangsausstieg aus der Prostitution zur Folge.

- ARBEITSPLATZ-VERNICHTUNG: engmaschige sanktionsbewehrte Auflagen im Rahmen der Erlaubnispflicht für Prostitutionsstätten sind eine Lizenz zum Schließen der Häuser;

- ARBEITSPLATZ-VERNICHTUNG durch Verbot behördlich unliebsamer Formen von Prostitutionsausübung;

- ARBEITSPLATZ-VERNICHTUNG infolge der Tatsache, dass neben den „klassischen“ Prostitutionsstätten-Betreibern nun auch Vermieter/innen, die ihre Wohnungen Sexarbeiter/innen überlassen, zu konzessionspflichtigen Prostitutionsstätten-Betreibern werden;

- VEREINZELUNG der Frauen: Nur Wohnungs-Inhaber/innen, die in ihrer eigenen Wohnung selbst der Prostitution nachgehen, sollen von der Erlaubnispflicht ausgenommen sein. Ein Trend zur unsicheren EIN-ZIMMER-WOHNUNGSPROSTITUTION ist damit vorgezeichnet;

(5) NICHT NUR GEGEN PROSTITUTION, AUCH FRAUENFEINDLICH
Die geplante Erlaubnispflicht von Prostitutionsstätten wird Folgen weit über die Prostitution hinaus haben: Vermieter/innen alleinstehender Frauen mit häufig wechselndem „Herrenbesuch“ werden zu übergriffiger Kontrolle und damit zu Eingriffen in deren Privatsphäre animiert, um sich nicht dem möglichen Vorwurf des Führens einer unerlaubten Prostitutionsstätte auszusetzen. Der Muff der 50er Jahre lässt grüßen!

(6) AUSWEITUNG STAATLICHER BEVORMUNDUNG
Letzteres Beispiel verdeutlicht: Es geht hier nicht nur um „Prostitutions-Politik“, also nicht allein darum, grobes Unrecht gegenüber Sexarbeitern Einhalt zu gebieten. Es geht auch darum,

- ob eine Gesellschaft die Anmaßungen der Rundum-Überwachung gegenüber einer als missliebig hingestellten Berufsgruppe widerspruchslos hinnimmt;

- ob polizeiliche Kontrolle ganzer Gewerbezweige bereitwillig als Normalzustand akzeptiert wird;

- ob Menschen noch selbstbestimmt entscheiden können, welche Berufe sie ergreifen und welche Dienstleistungen sie in Anspruch nehmen - oder ob solche Entscheidungen zukünftig einer obrigkeitsstaatlichen Überwachungsgesellschaft überantwortet werden;

- ob eine freie, das heißt selbst bestimmte und einvernehmlich ausgehandelte Sexualität zwischen erwachsenen Menschen
ungehindert stattfinden darf – oder ob Sexualität zukünftig wieder zunehmend staatlicher Bevormundung und repressiver Kontrolle unterworfen werden soll.

(7) GLEICHBEHANDLUNG ODER SONDERBEHANDLUNG?
Natürlich geht es auch um ein rechtlich geregeltes, einvernehmliches Miteinander zwischen der Mehrheitsgesellschaft und denjenigen Menschen, die als Dienstleistende oder Organisatoren mit dem Angebot von Sexdienstleistungen befasst sind. Soll dieses Miteinander nach Maßgabe rechtlicher Gleichbehandlung oder in Form diskriminierender Sonderbehandlung erfolgen?

(8) SEXARBEITER NICHT ERNST GENOMMEN
Sexarbeiter/innen haben sich dazu wiederholt, öffentlich und eindeutig positioniert:

Sie haben vor den absehbar negativen Folgen der regierungsoffiziellen Politik gewarnt.
Sie haben eigene Anregungen und begründete Forderungen vorgetragen.
Sie haben darüber hinaus einen eigenen Gesetzentwurf vorgelegt, der dokumentiert, dass sie sich einer sinnvollen Reglementierung ihrer Tätigkeit nicht verweigern, sofern diese auf der Anerkennung gleicher Rechte, rechtlicher Gleichbehandlung und Respekt gründet.

Doch Anregungen, Einwände und Forderungen seitens der Sexarbeiter/innen fanden und finden bei den Regierungspolitikern kein Gehör. Die Bundesregierung hält es nicht für nötig, diese auf Erfahrung gestützten und gut begründeten Forderungen auch nur ansatzweise ernst zu nehmen.

(9) UNSER PROTEST IST EINE NOTWENDIGE KONSEQUENZ
Deswegen ist eine große, zentrale Protestaktion dringender denn je, um den berechtigten Forderungen derer, um die es angeblich geht, öffentlich Gehör zu verschaffen und durchzusetzen.
Die von uns ins Auge gefasste zentrale Protestaktion für die Rechte von Sexarbeiter/innen in der Prostitution soll zeitlich in unmittelbarer Nähe zum Internationalen Hurentag, der sich 2015 zum 40. Male jährt, also im Juni 2015 in Frankfurt/Main stattfinden. Vorschlag ist Samstag, der 13. Juni 2015. In der Frankfurter Paulskirche tagte 1848 die erste deutsche Nationalversammlung und erarbeitete die Paulskirchen-Verfassung. Ein guter Ort also, daran zu erinnern, dass 160 Jahre später Sexarbeiter/innen in der Bundesrepublik Deutschland die verfassungsmäßigen demokratischen Grundrechte bis heute nur massiv eingeschränkt gewährt werden, sodass von einer ungehinderten faktischen Wahrnehmung dieser Rechte keine Rede sein kann.

(10) FÜR FREIE BERUFSAUSÜBUNG IN DER PROSTITUTION
Angesichts dessen bitten wir Sie, dem von der Großen Koalition aufgeführten Trauerspiel um die erneute repressive Reglementierung von Prostitution gemeinsam mit uns eine klare und deutliche Absage zu erteilen. Es geht um das Recht auf ungehinderte und freie Berufsausübung in der Prostitution, und zwar auf Grundlage einer rechtlichen Gleichbehandlung von Prostitution mit anderen Erwerbstätigkeit. Das - und nichts anderes - sollte in Demokratien die Richtschnur für eine Reglementierung von Prostitution sein. Einer Zementierung bestehender rechtlicher Diskriminierungen, einer Optimierung der Politik von Kontrolle und Überwachung sowie der Fortsetzung einer bereits tausendfach gescheiterten Politik der gesellschaftlichen Ausgrenzung von Sexarbeit muss eine deutliche öffentliche Absage erteilt werden.

(11) EINE GRUNDSÄTZLICHE FRAGE DEMOKRATISCHER RECHTE
Unabhängig davon, ob man persönlich die Ausübung und Inanspruchnahme von Prostitution befürwortet oder ablehnt, wäre es Ausdruck reifer demokratischer Gesinnung und Liberalität, entschieden das grundgesetzlich geschützte Recht derer zu verteidigen, die sich selbst dafür entscheiden, sexuelle Dienstleistungen anzubieten und/oder wahrzunehmen.

(12) WER SICH NICHT WEHRT, LEBT VERKEHRT
Gegenüber der Macht der Regierenden ist die der Sexarbeiter/innen marginal. Es ist kein politisches Kunststück, ihnen Rechte zu rauben und dabei populistisch nach Beifall zu schielen. Sexarbeiter/innen in Deutschland sind mehrheitlich Migrantinnen, sie kommen aus zig Nationalitäten. Sie arbeiten in großer Zahl als Selbständige. Ihre Selbstorganisation ist daher ein schwieriges Unterfangen. Hinzu kommt das gesellschaftliche Stigma ihrer Tätigkeit.Umso nötiger erweist sich die Unterstützung einer aufgeklärten Gesellschaft, die erkennt, dass der Abbau der Rechte von Minderheiten die Rechte der Mehrheit nie unberührt lässt.

(13) VERSCHIEDENE FORMEN DER UNTERSTÜTZUNG
Aus all den genannten Gründen und vielen weiteren hier nicht aufzählbaren Formen der tagtäglichen Diskriminierung von Sexarbeiter/innen in der Prostitution bitten wir Sie, die von uns geplante Aktion für die Rechte der Sexarbeiter/innen in der Prostitution im Juni 2015 in Frankfurt/Main beherzt und mit Nachdruck zu unterstützen.

Sollte eine Teilnahme an dem Koordinierungstreffen nicht möglich sein, bitten wir Sie / Dich, uns freundlicherweise mitzuteilen, welche der nachfolgend genannten weiteren Formen der Unterstützung für Sie / Dich in Frage kommt:

Teilnahme am PROTEST (am 13. Juni 2015) in Frankfurt („5 vor 12“ – Opernplatz);
Aktive WERBUNG für ein breites Bündnis;
FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG eines Aktions-Kontos „Plattform 13. Juni“
Eintragung in UNTERSTÜTZERLISTE: Anforderung / Zusendung von Infos.
Andere IDEEN…

Doña Carmen e.V. dankt für jede Form der Unterstützung!

Dona Carmen e.V.
Elbestr. 41
60329 Frankfurt
www.donacarmen.de
Tel./Fax: 069 7675 2880
Spendenkonto
Frankfurter Sparkasse
IBAN: DE68 5005 0201 0000 4661 66
BIC: HELADEF 1822
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution

Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7434
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

RE: Koordinierungstreffen Zentrale Protestaktion Frankfurt

Beitrag von fraences »

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Kollegen/innen,

im Februar haben sich CDU/CSU und SPD auf die Kernpunkte eines neuen „Prostituiertenschutzgesetzes“ geeinigt. Es richte sich gegen das gesamte Prostitutionsgewerbe und bedeutet eine Entrechtung und massive Verschlechterung der Lage aller Sexarbeiter/innen. Mit einem Gesetzentwurf ist in nächster Zeit zu rechnen. Das neue Gesetz soll laut Regierung ab Januar 2016 in Kraft treten.

Dagegen mobilisieren wir zum Widerstand. Zur Vorbereitung einer bundesweiten, zentralen Protestaktion am 13. Juni in Frankfurt/Main laden wir alle Betroffenen und Interessierten recht herzlich ein.


EINLADUNG

Koordinierungstreffen „Zentrale Protestaktion“

(kommender) Freitag, 13. März 2015, Frankfurt,

12:00 – 18:00 Uhr

bei Doña Carmen e.V., Elbestraße 41 (nähe Bahnhof)


Vorläufige Tagesordnung:


12:00 Uhr: Begrüßung / Vorstellung / Materialien / Tagesordnung

Vortrag: Das neue Prostitutionsgesetz: Kernpunkte – Bewertung – Folgen

Vortrag: Positionen der Parteien und Verbände – bisherige Kritik am Gesetz

Zentrale Aktion am 13. Juni 2015 in Frankfurt/Main - Diskussion & Aussprache Stand der Planung / Ideen zur Durchführung Gestaltung / Erwartungen & Perspektiven / Vernetzung & Aktivitäten in einzelnen Städten

18:00 Uhr: Zusammenfassung der Ergebnisse / Verabschiedung


Nehmt Euch die Zeit! Kommt zahlreich! Beteiligt Euch an den Aktivitäten!

Es ist 5 vor 12! Rückfragen: Tel. 069-7675 2880 (Doña Carmen e.V.)


Weitere Infos: http://plattform-frankfurt.de/


Freundliche Grüße

Juanita Henning


--
DONA CARMEN E.V.
Elbestr. 41
60329 Frankfurt/Main
Tel: 069-76752880
Fax: 069-76750882

www.donacarmen.de

SPENDENKONTO
Dona Carmen e.V.
Frankfurter Sparkasse
Konto: 466 166
BLZ: 500 502 01
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution

Klaus Fricke
Nicht mehr aktiv
Beiträge: 1121
Registriert: 05.11.2010, 16:16
Wohnort: Bremen / Sougia - Kreta
Ich bin: Keine Angabe

RE: Koordinierungstreffen Zentrale Protestaktion Frankfurt

Beitrag von Klaus Fricke »

Vielen Dank an Dona Carmen und alle anderen Beteiligten.

Es ist erfreulich, dass es Euch gelungen ist, den Beschluss der Teilnehmenden an den Frankfurter Prostitutionstagen vom November 2014 in weitere Handlungsschritte umzusetzen. Ich freue mich auf Freitag.

Zuletzt geändert von Klaus Fricke am 10.03.2015, 14:01, insgesamt 1-mal geändert.

Doris67
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 1127
Registriert: 20.06.2012, 10:16
Wohnort: Strasbourg
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von Doris67 »

Ich werde da sein.
Mitglied der Confédération Nationale du Travail

Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7434
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von fraences »

Hier die Englische Übersetzung. Weitere Sprachen folgen.


To all sex workers!

There should soon be a new law on prostitution in Germany. It will very likely come into force in early 2016.

How will the new law affect you?


OBLIGATION TO REGISTER: You will have to register in person with a public authority beforehand and will be checked for your “reasoning”. Otherwise, you may not work in prostitution. You will have to repeat this every two years; those under 21 will actually have to do this again every year.
COMPLULSORY CONSULTATION: You will have to go to a “medical consultation” with a doctor beforehand. Otherwise, you may not work in prostitution.
PROSTITUTE PASSPORT: In future, you will have to submit your registration certificate (“prostitute passport”) to the public authorities.
CONTINUOUS MONITORING: If you are over 21, you will have to repeat the “medical consultation” every year and the registration every second year. If you are under 21, you will have to go to the “medical consultation” twice a year and renew your registration every year. Otherwise, you may not work in prostitution.
MONITORING using OPERATORS and POLICE: In the future, you will have to give all important data (name, address, duration of the activity…) to the operator of your establishment. He will pass it on to the local authorities for monitoring. The police may in future check the establishment in which you work at any time unannounced.
LICENSING OBLIGATION: In future, you will need a special permit if you jointly work with other sex workers in an apartment. Many sex workers will not be able to comply with the conditions for this at all.

The new regulations should apply to all sex workers – regardless of whether you work in a large building or at your own expense in an apartment.

Anyone who infringes these provisions will have to pay a high FINE. Migrant women may be threatened with DEPORTATION from Germany.

For sex workers, the planned law will mean:
disenfranchisement, deprivation of rights and destruction of livelihood!

In addition: the obligation to register, compulsory consultation and continuous monitoring will involve a long data trail with doctors, public authorities, operators, the police and with security services. The result: compulsory outing!

With the condom obligation for prostitution clients also planned, this will give the impression that prostitution is a serious health “risk”. Clients will be scared off, the earnings of sex workers purposefully undermined.

We intend to organise a KEY PROTEST CAMPAIGN against this:

Frankfurt am Main, Saturday, 13 June 2015
11.55 am, Opernplatz

It is important for all sex workers to be informed.

It is important for German and foreign sex workers to take to the streets together for their rights.

It is important that you know: Everyone and everybody counts!

Therefore: Support the protest against the new law planned on prostitution.
Everybody come – from every city – to Frankfurt on Saturday, 13 June 2015:
11.55 am, Opernplatz!
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution

Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7434
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

RE: Koordinierungstreffen Zentrale Protestaktion Frankfurt

Beitrag von fraences »

1. Koordinierungstreffen „Plattform 13. Juni“ – Mobilisierung für zentrale Protestaktion am 13. Juni 2015 läuft!

Am 13. März fand in Frankfurt/Main ein erstes Koordinierungstreffen zur Vorbereitung der zentralen Protestaktion gegen das so genannte „Prostituiertenschutzgesetz“ statt.

Es waren Vertreter/innen aus mehreren Städten, aus unterschiedlichen Sparten der Sexarbeit sowie von politischen Parteien anwesend.

Das Treffen verlief sehr konstruktiv. Es bestand Einvernehmen, die bereits begonnene Mobilisierung für die geplante Protestaktion weiterhin beherzt in Angriff zu nehmen.

Nachfolgend die Ausarbeitungen und Referate, die auf dem ersten Koordninierungstreffen vorgetragen und diskutiert wurden. Zudem verabschiedeten die Teilnehmenden per Akklamation eine Erklärung des Koordinierungstreffens, dass wir ebenfalls anhängend veröffentlichen.

http://plattform-frankfurt.de/1-koordin ... m-13-juni/
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution

Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7434
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

RE: Koordinierungstreffen Zentrale Protestaktion Frankfurt

Beitrag von fraences »

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Kollegen/innen,


wir möchten Sie hiermit zu unserem am Samstag, den 9. Mai 2015 stattfindenden

2. Koordinierungstreffen einladen, um gemeinsam im Juni in Frankfurt/Main eine zentrale bundesweite Protestaktion gegen das geplante „Prostituiertenschutzgesetz“ durchzuführen.

Wie viele sicherlich mitbekommen haben, liegt laut DER SPIEGEL (Heft 16/2015 vom 11. April 2015) bereits ein erster, 79 Seiten umfassender Entwurf für ein „Prostituiertenschutzgesetz“ vor. Die darin aufgeführten „strengeren Auflagen“ betreffen nicht nur Bordelle, sondern auch Wohnungsetablissements ab 1 Person (sofern man dort nicht wohnt), ansonsten ab 2 Personen. Das Grundrecht der Unverletzlichkeit der Wohnung (Art. 13 Grundgesetz) soll eingeschränkt werden, um dort jederzeitige, anlasslose Kontrollen zu ermöglichen.

Prostitution soll maximal eingedämmt und Sexarbeiter/innen komplett rundum überwacht werden. Die im Prostitutionsgewerbe tätigen Personen sollen erneut zu Menschen zweiter Klasse degradiert werden. All das wird gnadenlos in die Tat umgesetzt, wenn wir uns dagegen nicht zur Wehr setzen!

Wir wollen uns nicht die Butter vom Brot nehmen lassen! Zur Vorbereitung einer bundesweiten, zentralen Protestaktion am 13. Juni 2015 in Frankfurt/Main laden wir alle Betroffenen und Interessierten recht herzlich ein:


EINLADUNG

2. Koordinierungstreffen „Zentrale Protestaktion“

Samstag, 9. Mai 2015, Frankfurt,

12:00 – 18:00 Uhr

bei Doña Carmen e.V., Elbestraße 41 (nähe Bahnhof)

Vorläufige Tagesordnung:

12:00 Uhr: Begrüßung / Vorstellung / Tagesordnung

Vortrag: Was hat sich in den letzten 2 Monaten getan? Neues zum „Prostituiertenschutzgesetz“

Vortrag: Gerne belächelt, meistens unterschätzt: Was bedeutet die geplante bundesweite Kondompflicht bei Prostitution?

Infos: Stand der Planungen und Vorbereitungen zur zentrale Aktion am 13. Juni 2015 in Frankfurt/Main - Diskussion & Aussprache

Was zu tun bleibt: Vernetzung & Aktivitäten in einzelnen Städten – Ideen & Umsetzung - Aussprache

18:00 Uhr: Ende & Abreise


Wir bitten um zahlreiche Teilnahmen! Interessierte, die die geplanten Aktivitäten unterstützen wollen, sind herzlich willkommen!

Es ist 5 vor 12! – Bei Rückfragen: Tel. 069-7675 2880 (Doña Carmen e.V.)

Weitere Infos: http://plattform-frankfurt.de/


Freundliche Grüße

Juanita Henning



PS.

Für einen kleinen Imbiss ist gesorgt.
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution