Prostitutionsgegner und deren Philosophie zur Prostitution
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Prostitutionsgegner und deren Philosophie zur Prostitution
Die Störenfriedas - Blog für Feminismus, Sozialkritik und Antifaschismus
27.02.2015
Prostitution ist nicht kompatibel mit Anarchismus
von Gastbeitrag
Das Konzept der „freien Wahl“ von Frauen, Sex zu verkaufen, steht im gedanklichen Zusammenhang zu neoliberalem Denken und der Vorstellung des “freien Marktes”; es gehört zu der gleichen Denkschule, die die Meinung vertritt, dass ArbeitnehmerInnen eine „Wahlfreiheit“ und die Kontrolle über ihre Arbeit haben. Es wird angenommen, dass Frauen sich dazu entscheiden, Sex zu verkaufen und wir uns deshalb in Bezug auf die „Sexarbeiterinnen“ um Sicherheit, die Möglichkeit, Geld zu verdienen und die Verfolgung durch den Staat kümmern zu kümmern haben. Während die Sicherheit von Frauen und Frauenrechte von höchster Bedeutung sind, ist die Forderung nach staatlich regulierten Bordellen und Gewerkschaften im besten Falle reformistisch, naiv und rückschrittlich. Selbst der Vorschlag nach „Kollektivbordellen“ ignoriert die geschlechtsspezifische Natur der Prostitution und ihre Funktion, männliche Herrschaft zu stärken.
Eine anarchistische Antwort sollte die Ausrottung aller ausbeuterischen Praktiken fordern und nicht suggerieren, man könnte sie „sicherer“ oder „besser“ machen.
Anarchistische Perspektiven
Anarchismus kommt aus dem Griechischen und bedeutet „frei von Herrschaft“. Er gründet auf der unveräußerlichen Menschenwürde, dem Verlangen nach individueller Freiheit und der Intoleranz gegenüber Herrschaft (Woodcock). Er fordert radikalen und revolutionären sozialen Wandel, nicht Reformismus. Untermauerende Vorstellungen beinhalten:
die Ablehnung jeglicher Herrschaft und aller Hierarchien, inklusive Geschlechterhierarchien (Goldman)
kein Staatsapparat wird benötigt (Kropotkin)
soziale Gerechtigkeit ist Teil unserer menschlichen Natur (Godwin)
sozialer Wandel wird durch kollektive Aktion herbeigeführt (Bakunin)
jene in Machtpositionen werden diese für das gemeinsame Wohl aufgeben (Godwin)
Nachbarschaftshilfe und Gegenseitigkeit resultieren aus einem Austausch zwischen Gleichen (Proudhon)
Menschen können souveräne Individuen sein, die frei in Zusammenschlüssen beteiligt sind (das bedeutet ohne Bezahlung) (Kropotkin)
die Emanzipation der Frauen wird von ihnen selbst herbeigeführt: „Zunächst, in dem sie sich selbst durch eine Persönlichkeit Geltung verschaffen, nicht als ein Sexobjekt. Zum Zweiten, in dem sie jedem das Recht an ihrem Körper verweigern.“ (Goldman)
Fragen aus anarchistischer Perspektive
Die Frage: Warum glauben Männer, das Recht zu haben, Sex zu kaufen?
Analyse
Gender basiert auf Machthierarchien, und Prostitution ist die Manifestation dieser Machtungleichheit. Die hauptsächlichen Sexkäufer (von Frauen und Männern) sind Männer. Der Anspruch von Männern, Sex zu kaufen resultiert aus ihrer privilegierten hierarchischen Position und der untergeordneten Position der Frauen. Frauen aus ärmeren sozio-ökonomischen Verhältnissen sind in der Sexindustrie überrepräsentiert.
Lösung
Männer sollten aufgefordert werden, ihre hierarchische Macht abzugeben und nicht darin unterstützt werden, sie zu erhalten.
Die Frage: Warum zahlen Männer für Sex?
Analyse
Prostitution ist „eine finanzielle Transaktion für Sex“. Sex ist frei verfügbar, sogar im aktuellen kapitalistischen System! Konsensualer Sex kann zwischen allen Erwachsenen jederzeit ohne finanziellen Austausch ausgeübt werden. Deshalb dient der Zahlungsvorgang für Sex einem anderen Zweck: Er ermöglicht Männern, Macht und Kontrolle über jene Person auszuüben, die er gekauft hat. Die Geltendmachung von Macht und Kontrolle durch den Mann und die Beherrschung der Frau sind Bestandteil der Bezahlung. Es geht nicht um Sex.
Lösung
Männer, die Sex kaufen, sollten für ihren Missbrauch von Macht und Kontrolle gegenüber Frauen zur Rechenschaft gezogen werden
Die Frage: Sind „Sexarbeitsgewerkschaften“ oder „Sexarbeitskollektive“ die Antwort?
Analyse
Die absolute Mehrheit der Frauen verkauft Sex in erster Linie aus Mangel an Alternativen. 90% der Frauen in der Prostitution wollen aussteigen, aber ihnen fehlen die Möglichkeiten dazu (Farley). Wenn Menschen ausgebeutet werden, dann unterstützen wir sie und nicht die AusbeuterInnen. Gewerkschaften sind notwendig für die grundsätzliche Produktion: Sex ist keine Ware – sondern frei verfügbar für jede/n. Gewerkschaften oder Kollektive von Menschen, die Sex an Männer verkaufen, ignorieren die Tatsache, dass der Sexkauf problematisch ist innerhalb der anarchistischen Analyse. Machtungleichheiten und Ungleichheiten zu normalisieren, macht diese weder kleiner, noch bringt es sie zum verschwinden; sie werden stattdessen verstärkt.
Lösung
Menschen sollten gerechte Möglichkeiten haben, wie sie ihr Leben leben können. Die Mehrheit der Frauen in der Prostitution haben keine Auswahl zwischen gerechten Wahlmöglichkeiten. Männer, die Sex kaufen, haben hingegen die Wahl. AnarchistInnen sollten den Status Quo von Geschlechterhierarchien in Frage stellen, indem sie das Recht des Mannes, Sex zu kaufen, in Frage stellen und nicht Wege unterstützen, die es Männern leichter (!) machen, ihre Macht und Kontrolle über Frauen auszuüben und sich selbst damit von der menschlichen Natur zu entfremden.
Andere radikale Ideen
Wenn Frauen limitierte Wahlmöglichkeiten haben, dann tun Männer ihnen keinen Gefallen damit, Geld für Sex anzubieten: Schenkt ihnen euer Geld doch einfach (ohne eine Gegenleistung dafür zu verlangen)
Menschen, die denken, dass Prostitution ein Service ist für einsame Männer, sollten diesen Männern einfach selbst Sex ohne Geld anbieten
Menschen, die denken, dass Prostitution das Gleiche ist wie jede andere Handarbeit, nur besser bezahlt, sollten versuchen ihren Lebensunterhalt auf der Romford Road zu bestreiten (Die Mehrheit der Frauen arbeitet nicht als „gutbezahlter Escort“) (Romford Road = Straßenstrich in London)
Jene, die den Sex gegen Geld fetischisieren (!), sind keine AnarchistInnen … oder in sonst einer Art und Weise radikal, sondern sie unterstützen die Entfremdung der menschlichen Wesen (sic!) voneinander
Ein Nachtrag zum Feminismus
Der Feminismus brachte die Ansicht ins Bewusstsein, dass „das Private politisch ist“. Die Voraussetzung einer feministischen Analyse, zwischenmenschliche Interaktionen danach zu untersuchen, ob sie Geschlechterungleichheit befördern oder in Frage stellen, resultiert im gleichen Ergebnis: Wenn Männer Sex kaufen, machen sie sich an der Unterordnung der Frauen als eine Gruppe mitschuldig.
Dieser Beitrag erschien 2001 auf dem englischen Blog Rancom
http://diestoerenfriedas.de/prostitutio ... archismus/
27.02.2015
Prostitution ist nicht kompatibel mit Anarchismus
von Gastbeitrag
Das Konzept der „freien Wahl“ von Frauen, Sex zu verkaufen, steht im gedanklichen Zusammenhang zu neoliberalem Denken und der Vorstellung des “freien Marktes”; es gehört zu der gleichen Denkschule, die die Meinung vertritt, dass ArbeitnehmerInnen eine „Wahlfreiheit“ und die Kontrolle über ihre Arbeit haben. Es wird angenommen, dass Frauen sich dazu entscheiden, Sex zu verkaufen und wir uns deshalb in Bezug auf die „Sexarbeiterinnen“ um Sicherheit, die Möglichkeit, Geld zu verdienen und die Verfolgung durch den Staat kümmern zu kümmern haben. Während die Sicherheit von Frauen und Frauenrechte von höchster Bedeutung sind, ist die Forderung nach staatlich regulierten Bordellen und Gewerkschaften im besten Falle reformistisch, naiv und rückschrittlich. Selbst der Vorschlag nach „Kollektivbordellen“ ignoriert die geschlechtsspezifische Natur der Prostitution und ihre Funktion, männliche Herrschaft zu stärken.
Eine anarchistische Antwort sollte die Ausrottung aller ausbeuterischen Praktiken fordern und nicht suggerieren, man könnte sie „sicherer“ oder „besser“ machen.
Anarchistische Perspektiven
Anarchismus kommt aus dem Griechischen und bedeutet „frei von Herrschaft“. Er gründet auf der unveräußerlichen Menschenwürde, dem Verlangen nach individueller Freiheit und der Intoleranz gegenüber Herrschaft (Woodcock). Er fordert radikalen und revolutionären sozialen Wandel, nicht Reformismus. Untermauerende Vorstellungen beinhalten:
die Ablehnung jeglicher Herrschaft und aller Hierarchien, inklusive Geschlechterhierarchien (Goldman)
kein Staatsapparat wird benötigt (Kropotkin)
soziale Gerechtigkeit ist Teil unserer menschlichen Natur (Godwin)
sozialer Wandel wird durch kollektive Aktion herbeigeführt (Bakunin)
jene in Machtpositionen werden diese für das gemeinsame Wohl aufgeben (Godwin)
Nachbarschaftshilfe und Gegenseitigkeit resultieren aus einem Austausch zwischen Gleichen (Proudhon)
Menschen können souveräne Individuen sein, die frei in Zusammenschlüssen beteiligt sind (das bedeutet ohne Bezahlung) (Kropotkin)
die Emanzipation der Frauen wird von ihnen selbst herbeigeführt: „Zunächst, in dem sie sich selbst durch eine Persönlichkeit Geltung verschaffen, nicht als ein Sexobjekt. Zum Zweiten, in dem sie jedem das Recht an ihrem Körper verweigern.“ (Goldman)
Fragen aus anarchistischer Perspektive
Die Frage: Warum glauben Männer, das Recht zu haben, Sex zu kaufen?
Analyse
Gender basiert auf Machthierarchien, und Prostitution ist die Manifestation dieser Machtungleichheit. Die hauptsächlichen Sexkäufer (von Frauen und Männern) sind Männer. Der Anspruch von Männern, Sex zu kaufen resultiert aus ihrer privilegierten hierarchischen Position und der untergeordneten Position der Frauen. Frauen aus ärmeren sozio-ökonomischen Verhältnissen sind in der Sexindustrie überrepräsentiert.
Lösung
Männer sollten aufgefordert werden, ihre hierarchische Macht abzugeben und nicht darin unterstützt werden, sie zu erhalten.
Die Frage: Warum zahlen Männer für Sex?
Analyse
Prostitution ist „eine finanzielle Transaktion für Sex“. Sex ist frei verfügbar, sogar im aktuellen kapitalistischen System! Konsensualer Sex kann zwischen allen Erwachsenen jederzeit ohne finanziellen Austausch ausgeübt werden. Deshalb dient der Zahlungsvorgang für Sex einem anderen Zweck: Er ermöglicht Männern, Macht und Kontrolle über jene Person auszuüben, die er gekauft hat. Die Geltendmachung von Macht und Kontrolle durch den Mann und die Beherrschung der Frau sind Bestandteil der Bezahlung. Es geht nicht um Sex.
Lösung
Männer, die Sex kaufen, sollten für ihren Missbrauch von Macht und Kontrolle gegenüber Frauen zur Rechenschaft gezogen werden
Die Frage: Sind „Sexarbeitsgewerkschaften“ oder „Sexarbeitskollektive“ die Antwort?
Analyse
Die absolute Mehrheit der Frauen verkauft Sex in erster Linie aus Mangel an Alternativen. 90% der Frauen in der Prostitution wollen aussteigen, aber ihnen fehlen die Möglichkeiten dazu (Farley). Wenn Menschen ausgebeutet werden, dann unterstützen wir sie und nicht die AusbeuterInnen. Gewerkschaften sind notwendig für die grundsätzliche Produktion: Sex ist keine Ware – sondern frei verfügbar für jede/n. Gewerkschaften oder Kollektive von Menschen, die Sex an Männer verkaufen, ignorieren die Tatsache, dass der Sexkauf problematisch ist innerhalb der anarchistischen Analyse. Machtungleichheiten und Ungleichheiten zu normalisieren, macht diese weder kleiner, noch bringt es sie zum verschwinden; sie werden stattdessen verstärkt.
Lösung
Menschen sollten gerechte Möglichkeiten haben, wie sie ihr Leben leben können. Die Mehrheit der Frauen in der Prostitution haben keine Auswahl zwischen gerechten Wahlmöglichkeiten. Männer, die Sex kaufen, haben hingegen die Wahl. AnarchistInnen sollten den Status Quo von Geschlechterhierarchien in Frage stellen, indem sie das Recht des Mannes, Sex zu kaufen, in Frage stellen und nicht Wege unterstützen, die es Männern leichter (!) machen, ihre Macht und Kontrolle über Frauen auszuüben und sich selbst damit von der menschlichen Natur zu entfremden.
Andere radikale Ideen
Wenn Frauen limitierte Wahlmöglichkeiten haben, dann tun Männer ihnen keinen Gefallen damit, Geld für Sex anzubieten: Schenkt ihnen euer Geld doch einfach (ohne eine Gegenleistung dafür zu verlangen)
Menschen, die denken, dass Prostitution ein Service ist für einsame Männer, sollten diesen Männern einfach selbst Sex ohne Geld anbieten
Menschen, die denken, dass Prostitution das Gleiche ist wie jede andere Handarbeit, nur besser bezahlt, sollten versuchen ihren Lebensunterhalt auf der Romford Road zu bestreiten (Die Mehrheit der Frauen arbeitet nicht als „gutbezahlter Escort“) (Romford Road = Straßenstrich in London)
Jene, die den Sex gegen Geld fetischisieren (!), sind keine AnarchistInnen … oder in sonst einer Art und Weise radikal, sondern sie unterstützen die Entfremdung der menschlichen Wesen (sic!) voneinander
Ein Nachtrag zum Feminismus
Der Feminismus brachte die Ansicht ins Bewusstsein, dass „das Private politisch ist“. Die Voraussetzung einer feministischen Analyse, zwischenmenschliche Interaktionen danach zu untersuchen, ob sie Geschlechterungleichheit befördern oder in Frage stellen, resultiert im gleichen Ergebnis: Wenn Männer Sex kaufen, machen sie sich an der Unterordnung der Frauen als eine Gruppe mitschuldig.
Dieser Beitrag erschien 2001 auf dem englischen Blog Rancom
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RE: Prostitutionsgegner und deren Philosophie zur Prostituti
"Menschen sollten gerechte Möglichkeiten haben, wie sie ihr Leben leben können. Die Mehrheit der Frauen in der Prostitution haben keine Auswahl zwischen gerechten Wahlmöglichkeiten."
Menschen sollte vor allem zugestanden werden, das sie ihre Wahl treffen. Ihnen sollte zugestanden werden, dass sie die Expertinnen ihres Lebens sind und dass nur sie die Verantwortung für dessen Gestaltung übernehmen können. Es sollte jenseits von Bakunin und Co und auch jenseits anderer ...ismen gerade Menschen, die anarchistische Auffassungen der Hierarchielosigkeit bevorzugen, klar sein, dass sie auch ihre Auffassungen nicht zum Dekret machen dürfen.
Die subjektive Entscheidung, des einzelnen Menschen unter den gegebenen historisch-sozialen Bedingungen ist zu respektieren. Und, sehr geehrte Verfassende stoerenfriedas, auch wenn dies nicht in Ihre Welterklärung passt, die subjektive Entscheidung in der Sexarbeit gutes Geld zu verdienen, ist für einen Menschen, der so aus materieller und personeller De-/Repression entkommt, ein gewaltiger emanzipativer Akt. Die gedrechselte Entwertung dieser subjektiven Befreiung und der Verweis auf das anarchistische Himmelreich am Sankt-Nimmerleins-Tag, die Sie stoerenfiedas geschreibselt haben, würde sehr einfach wohl ungefähr so kommentiert: "Lass mich mit Eurem Sch... zufrieden. Ich will mein Geld verdienen. Geschenkt brauch ich nichts. Ich bin Stolz, dass ich das geschafft habe. F.... Euch selber. Geht heim zu Mama und heult beim Sockenstricken."
Menschen sollte vor allem zugestanden werden, das sie ihre Wahl treffen. Ihnen sollte zugestanden werden, dass sie die Expertinnen ihres Lebens sind und dass nur sie die Verantwortung für dessen Gestaltung übernehmen können. Es sollte jenseits von Bakunin und Co und auch jenseits anderer ...ismen gerade Menschen, die anarchistische Auffassungen der Hierarchielosigkeit bevorzugen, klar sein, dass sie auch ihre Auffassungen nicht zum Dekret machen dürfen.
Die subjektive Entscheidung, des einzelnen Menschen unter den gegebenen historisch-sozialen Bedingungen ist zu respektieren. Und, sehr geehrte Verfassende stoerenfriedas, auch wenn dies nicht in Ihre Welterklärung passt, die subjektive Entscheidung in der Sexarbeit gutes Geld zu verdienen, ist für einen Menschen, der so aus materieller und personeller De-/Repression entkommt, ein gewaltiger emanzipativer Akt. Die gedrechselte Entwertung dieser subjektiven Befreiung und der Verweis auf das anarchistische Himmelreich am Sankt-Nimmerleins-Tag, die Sie stoerenfiedas geschreibselt haben, würde sehr einfach wohl ungefähr so kommentiert: "Lass mich mit Eurem Sch... zufrieden. Ich will mein Geld verdienen. Geschenkt brauch ich nichts. Ich bin Stolz, dass ich das geschafft habe. F.... Euch selber. Geht heim zu Mama und heult beim Sockenstricken."
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Der Schwachsinn des obigen Artikels kommt sofort an die
Oberfläche, wenn man Sex und Prostitution mit Begriffen
wie "Nagelpflege" oder "Fußwaschen" ersetzt.
Wie so üblich, wird mit Fremdwörtern, deren Sinn der
Autor selbst nicht versteht, ein Wissen vorgegaukelt.
Statistische Aussagen werden genannt, deren Quellen und
Erhebungsmethoden nicht genannt werden. Und die Art und
Weise der Präsentation dieser Daten lässt den sicheren
Schluss zu, dass der Autor gerade noch weis, wie man das
Wort "Statistik" grammatikalisch richtig schreibt, aber damit
ist sein Wissen darüber schon vollständig ausgeschöpft!
Der Artikel ist so schlecht, dass es sinnlos ist weitere Bemerkungen
darüber abzugeben.
Nicole
Oberfläche, wenn man Sex und Prostitution mit Begriffen
wie "Nagelpflege" oder "Fußwaschen" ersetzt.
Wie so üblich, wird mit Fremdwörtern, deren Sinn der
Autor selbst nicht versteht, ein Wissen vorgegaukelt.
Statistische Aussagen werden genannt, deren Quellen und
Erhebungsmethoden nicht genannt werden. Und die Art und
Weise der Präsentation dieser Daten lässt den sicheren
Schluss zu, dass der Autor gerade noch weis, wie man das
Wort "Statistik" grammatikalisch richtig schreibt, aber damit
ist sein Wissen darüber schon vollständig ausgeschöpft!
Der Artikel ist so schlecht, dass es sinnlos ist weitere Bemerkungen
darüber abzugeben.
Nicole
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Zur Information: Hier in Frankreich haben einige anarchistische Gruppen (z.B. die Gewerkschaft CNT, vergleichbar ungefähr der deutschen FAU) mittlerweile verstanden, daß die politischen Kämpfe der Sexarbeiter/-innen duchaus ähnliche Ziele wie sie selbst verfolgen, und sie unterstützen unsere Kämpfe.
Mitglied der Confédération Nationale du Travail
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Die Aktionstage 2015
Die Aktionstage 2015
Im Jahr 2015 sollen am 25. jeden Monats bundesweit Aktionstage unter dem Motto „Kein Sexkauf in Deutschland!“ stattfinden. Mit den gemeinsamen Aktionen möchten wir ein Zeichen setzen – für Menschenwürde und gegen Gewalt an Frauen. Der 25. eines jeden Monats ist schon jetzt weltweit der sogenannte „Orange Day“, mit dem die Vereinten Nationen ein Ende der Gewalt an Frauen fordern. Dieser Forderung schließen auch wir uns an und legen dabei den Fokus auf die Gewalt, die Frauen und Kindern in der Prostitution angetan wird. Mit Demonstrationen, Diskussionsrunden, Gesprächen, Informationsständen, Flashmobs und vielen anderen Aktionen wollen wir Flagge zeigen und MitbürgerInnen zum Nachdenken auffordern.
Die Aktionen finden bundesweit unter dem einheitlichen Motto „Kein Sexkauf in Deutschland!“ statt. Jede Organisation oder Initiative kann in einem Untertitel ihre eigenen Schwerpunkte legen. Auf diese Weise wird sichtbar, dass die Forderung „Kein Sexkauf in Deutschland!“ von vielen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen getragen wird. Es ist keine Forderung einer Minderheit mit veralteten Moralvorstellungen, sondern der Kampf für mehr Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern und für die Wahrung der Menschenwürde.
Das Ziel
Das deutsche Prostitutionsgesetz von 2002 ist eines der liberalsten Prostitutionsgesetze weltweit und hat der Zuführung und Ausbeutung von Frauen und Kindern in der Prostitution Tür und Tor geöffnet. Dieses Gesetz wird derzeit überarbeitet, doch ein Verbot des Kaufs „sexueller Dienstleistungen“ wird von der Koalition nicht in Betracht gezogen. Im Vorfeld der Verhandlungen zum Gesetzesentwurf wurden ProstitutionskritikerInnen und AbolitionistInnen nicht gehört.
Mit den Aktionstagen möchten wir zum einen auf die Zustände in unserem Land aufmerksam machen und das Leid und die Gewalt, die Frauen und Kinder im Prostitutionsmilieu erleben, sichtbar machen. Zum anderen möchten wir lautstark für ein Sexkaufverbot eintreten, wie es auch das Europäische Parlament von den Mitgliedstaaten fordert und wie es Schweden bereits seit 15 Jahren mit Erfolg praktiziert. Das Modell macht gerade international Schule: Ein Verbot von Sexkauf wurde in Norwegen, Island, Kanada, Nordirland bereits eingeführt und wird in Litauen, Frankreich, Israel, Kuba und Großbritannien ernsthaft erwogen. Wir brauchen einen Perspektivwechsel.
Über uns
Die Idee zu dieser Serie von Aktionstagen hatten die beiden Gruppen SOLWODI und Abolition 2014 gemeinsam – beide mit dem Interesse, vor allem die gesellschaftliche und weltanschauliche Breite abzubilden, die ein Verbot von Sexkauf in Deutschland anstrebt.
Teilnehmen können alle Einzelpersonen, Gruppen und Initiativen, die den Kauf von Sex unter Strafe stellen wollen (Nordisches Modell). Alle Aktionen werden auf dieser Webseite gebündelt aufgeführt, damit sich möglichst viele Menschen anschließen können.
http://kein-sexkauf.de/
Newsletter
Nr. 15
|
Februar 2015
I N H A L T
GEMEINSAM GEGEN MENSCHENHANDEL
POLITIK UND ZIVILGESELLSCHAFT | INTERVIEW
MEDIEN UND MEHR |
TERMI
NE
8
T E R M I N E
26.-28. Februar 2015:
Kongress christlicher Führungskräfte in Hamburg
28. Februar 2015: Netzwerk gegen Menschenhandel, Programm „
Liebe ohne Zwang“, bietet eine Multiplikatoren_innen-Schulung in
Dortmund an. Die Schulung beinhaltet sowohl thematische als auch didaktische Elemente und bereitet Interessierte praxisorientiert auf die selbstständige Umsetzung des Programms vor. Es wird ein Unkostenbeitrag von 15 € erhoben. Bei Interesse wenden Sie sich mit dem Betreff „Anmeldung MPS“ an schulungen@liebe-ohne-zwang.de. Die Anmeldeunterlagen sowie alle weiteren Infos erhalten sie umgehend per E-Mail.
3. März 2015:
Mitgliederversammlung von Gemeinsam gegen Menschenhandele.V.
20.-22. März 2015: Willow Jugendkongress in der Erfurter Messe 25.März 2015:Aktionstag gegen Gewalt an Frauen „Kein Sexkauf
in Deutschland!“ von SOLWODI und „Abolition2014 für eine Welt
ohne Prostitution. Informationen und Aktionsideen unter: http://kein-sexkauf.de.
6.-11. April 2015: SPRING
20.-24.April2015:Internationale Konferenz„Bridge 2015“ über Menschenhandel des European Freedom Network in Bukarest (Rumänien).
25.April 2015:Aktionstag gegen Gewalt an Frauen „Kein Sexkauf
in Deutschland!“ von SOLWODI und „Abolition2014 für eine Welt
ohne Prostitution“.Informationen und Aktionsideen unter: http://kein-sexkauf.de.
22.Mai 2015(19-20:30 Uhr):Frank Heinrich (Vereinsvorsitzender
von Gemeinsam gegen Menschenhandel e.V. und Bundestagsabgeordneter) hält einen Vortrag zum Thema
„Gemeinsam gegen Menschenhandel“ bei der Seniorakademie
an der Brandenburgischen Technischen Universität in
Cottbus-Senftenberg.
25.Mai: Aktionstag gegen Gewalt an Frauen „Kein Sexkauf in
Deutschland!“ von SOLWODI und „Abolition2014 für eine Welt
ohne Prostitution“. Informationen und Aktionsideen unter: http://kein-sexkauf.de.
3.-7. Juni 2015:Deutscher Evangelischer Kirchentag in Stuttgart.
16. Oktober 2015: Partnertreffen von Gemeinsam gegen
Menschenhandel e.V
http://www.gemeinsam-gegen-menschenhand ... GGMHNL.pdf
Die Aktionstage 2015
Im Jahr 2015 sollen am 25. jeden Monats bundesweit Aktionstage unter dem Motto „Kein Sexkauf in Deutschland!“ stattfinden. Mit den gemeinsamen Aktionen möchten wir ein Zeichen setzen – für Menschenwürde und gegen Gewalt an Frauen. Der 25. eines jeden Monats ist schon jetzt weltweit der sogenannte „Orange Day“, mit dem die Vereinten Nationen ein Ende der Gewalt an Frauen fordern. Dieser Forderung schließen auch wir uns an und legen dabei den Fokus auf die Gewalt, die Frauen und Kindern in der Prostitution angetan wird. Mit Demonstrationen, Diskussionsrunden, Gesprächen, Informationsständen, Flashmobs und vielen anderen Aktionen wollen wir Flagge zeigen und MitbürgerInnen zum Nachdenken auffordern.
Die Aktionen finden bundesweit unter dem einheitlichen Motto „Kein Sexkauf in Deutschland!“ statt. Jede Organisation oder Initiative kann in einem Untertitel ihre eigenen Schwerpunkte legen. Auf diese Weise wird sichtbar, dass die Forderung „Kein Sexkauf in Deutschland!“ von vielen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen getragen wird. Es ist keine Forderung einer Minderheit mit veralteten Moralvorstellungen, sondern der Kampf für mehr Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern und für die Wahrung der Menschenwürde.
Das Ziel
Das deutsche Prostitutionsgesetz von 2002 ist eines der liberalsten Prostitutionsgesetze weltweit und hat der Zuführung und Ausbeutung von Frauen und Kindern in der Prostitution Tür und Tor geöffnet. Dieses Gesetz wird derzeit überarbeitet, doch ein Verbot des Kaufs „sexueller Dienstleistungen“ wird von der Koalition nicht in Betracht gezogen. Im Vorfeld der Verhandlungen zum Gesetzesentwurf wurden ProstitutionskritikerInnen und AbolitionistInnen nicht gehört.
Mit den Aktionstagen möchten wir zum einen auf die Zustände in unserem Land aufmerksam machen und das Leid und die Gewalt, die Frauen und Kinder im Prostitutionsmilieu erleben, sichtbar machen. Zum anderen möchten wir lautstark für ein Sexkaufverbot eintreten, wie es auch das Europäische Parlament von den Mitgliedstaaten fordert und wie es Schweden bereits seit 15 Jahren mit Erfolg praktiziert. Das Modell macht gerade international Schule: Ein Verbot von Sexkauf wurde in Norwegen, Island, Kanada, Nordirland bereits eingeführt und wird in Litauen, Frankreich, Israel, Kuba und Großbritannien ernsthaft erwogen. Wir brauchen einen Perspektivwechsel.
Über uns
Die Idee zu dieser Serie von Aktionstagen hatten die beiden Gruppen SOLWODI und Abolition 2014 gemeinsam – beide mit dem Interesse, vor allem die gesellschaftliche und weltanschauliche Breite abzubilden, die ein Verbot von Sexkauf in Deutschland anstrebt.
Teilnehmen können alle Einzelpersonen, Gruppen und Initiativen, die den Kauf von Sex unter Strafe stellen wollen (Nordisches Modell). Alle Aktionen werden auf dieser Webseite gebündelt aufgeführt, damit sich möglichst viele Menschen anschließen können.
http://kein-sexkauf.de/
Newsletter
Nr. 15
|
Februar 2015
I N H A L T
GEMEINSAM GEGEN MENSCHENHANDEL
POLITIK UND ZIVILGESELLSCHAFT | INTERVIEW
MEDIEN UND MEHR |
TERMI
NE
8
T E R M I N E
26.-28. Februar 2015:
Kongress christlicher Führungskräfte in Hamburg
28. Februar 2015: Netzwerk gegen Menschenhandel, Programm „
Liebe ohne Zwang“, bietet eine Multiplikatoren_innen-Schulung in
Dortmund an. Die Schulung beinhaltet sowohl thematische als auch didaktische Elemente und bereitet Interessierte praxisorientiert auf die selbstständige Umsetzung des Programms vor. Es wird ein Unkostenbeitrag von 15 € erhoben. Bei Interesse wenden Sie sich mit dem Betreff „Anmeldung MPS“ an schulungen@liebe-ohne-zwang.de. Die Anmeldeunterlagen sowie alle weiteren Infos erhalten sie umgehend per E-Mail.
3. März 2015:
Mitgliederversammlung von Gemeinsam gegen Menschenhandele.V.
20.-22. März 2015: Willow Jugendkongress in der Erfurter Messe 25.März 2015:Aktionstag gegen Gewalt an Frauen „Kein Sexkauf
in Deutschland!“ von SOLWODI und „Abolition2014 für eine Welt
ohne Prostitution. Informationen und Aktionsideen unter: http://kein-sexkauf.de.
6.-11. April 2015: SPRING
20.-24.April2015:Internationale Konferenz„Bridge 2015“ über Menschenhandel des European Freedom Network in Bukarest (Rumänien).
25.April 2015:Aktionstag gegen Gewalt an Frauen „Kein Sexkauf
in Deutschland!“ von SOLWODI und „Abolition2014 für eine Welt
ohne Prostitution“.Informationen und Aktionsideen unter: http://kein-sexkauf.de.
22.Mai 2015(19-20:30 Uhr):Frank Heinrich (Vereinsvorsitzender
von Gemeinsam gegen Menschenhandel e.V. und Bundestagsabgeordneter) hält einen Vortrag zum Thema
„Gemeinsam gegen Menschenhandel“ bei der Seniorakademie
an der Brandenburgischen Technischen Universität in
Cottbus-Senftenberg.
25.Mai: Aktionstag gegen Gewalt an Frauen „Kein Sexkauf in
Deutschland!“ von SOLWODI und „Abolition2014 für eine Welt
ohne Prostitution“. Informationen und Aktionsideen unter: http://kein-sexkauf.de.
3.-7. Juni 2015:Deutscher Evangelischer Kirchentag in Stuttgart.
16. Oktober 2015: Partnertreffen von Gemeinsam gegen
Menschenhandel e.V
http://www.gemeinsam-gegen-menschenhand ... GGMHNL.pdf
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Und wir guten Chrtisten, werden unseren Gott und Herren anrufen!
Und dann wird folgendes geschehen:
"An jedem Neumond und an jedem Sabbat /
wird alle Welt kommen, um mir zu huldigen, /
spricht der Herr.
Dann wird man hinausgehen, /
um die Leichen derer zu sehen, /
die sich gegen mich aufgelehnt haben. Denn der Wurm in ihnen wird nicht sterben /
und das Feuer in ihnen wird niemals erlöschen; /
ein Ekel sind sie für alle Welt."
Jesaia 66, 23-24
"Am Boden liegen in den Gassen /
Kind und Greis. Die Mädchen und die jungen Männer /
fielen unter dem Schwert. Du hast sie erschlagen am Tag deines Zorns, /
geschlachtet, ohne zu schonen.
Wie zum Festtag hast du gerufen, /
die Schrecken ringsum. Am Zorntag des Herrn gab es keinen, /
der entkam und entrann. Die ich hegte und großzog, /
mein Feind hat sie vernichtet."
Klagelieder 2, 21-22
"Das Brot sollst du wie Gerstenbrot zubereiten und essen; auf Menschenkot sollst du es vor aller Augen backen."
Ezechiel 4, 12
"Aber ich schlage dir Haken durch die Kinnbacken und lasse die
Fische deines Nil an deinen Schuppen kleben. Ich ziehe dich
herauf aus deinem Nil samt all den Fischen deines Nil, die an
deinen Schuppen kleben.
Dann werfe ich dich in die Wüste hinaus, /
dich und all die Fische des Nil. Aufs trockene Land wirst du fallen. /
Niemand holt dich von dort und begräbt dich. Den wilden Tieren und den Vögeln des Himmels /
werfe ich dich vor zum Fraß."
Ezechiel 29, 4-5
"Ein eifernder und rächender Gott ist der Herr. /
Der Herr übt Rache und ist voll Zorn. Der Herr übt Rache an seinen Gegnern /
und hält fest am Zorn gegen seine Feinde."
Nahum 1, 2
SO!
Jetzt wisst ihr Huren, was euch blüht, wenn die guten Christen
wieder zuschlagen!
Und wer dannn immer noch nicht spurt:
"Seht, ich schlage euch den Arm ab /
und werfe euch Unrat ins Gesicht, den Unrat eurer Feste, /
und man wird euch zu ihm hinausschaffen.
Dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin, /"!
Maleachi 2, 3
"Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen.
Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien
und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter;
und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein."
Matthäus 10
Hütet euch also vor uns guten Christen! ihr Verderbte!
Und dann wird folgendes geschehen:
"An jedem Neumond und an jedem Sabbat /
wird alle Welt kommen, um mir zu huldigen, /
spricht der Herr.
Dann wird man hinausgehen, /
um die Leichen derer zu sehen, /
die sich gegen mich aufgelehnt haben. Denn der Wurm in ihnen wird nicht sterben /
und das Feuer in ihnen wird niemals erlöschen; /
ein Ekel sind sie für alle Welt."
Jesaia 66, 23-24
"Am Boden liegen in den Gassen /
Kind und Greis. Die Mädchen und die jungen Männer /
fielen unter dem Schwert. Du hast sie erschlagen am Tag deines Zorns, /
geschlachtet, ohne zu schonen.
Wie zum Festtag hast du gerufen, /
die Schrecken ringsum. Am Zorntag des Herrn gab es keinen, /
der entkam und entrann. Die ich hegte und großzog, /
mein Feind hat sie vernichtet."
Klagelieder 2, 21-22
"Das Brot sollst du wie Gerstenbrot zubereiten und essen; auf Menschenkot sollst du es vor aller Augen backen."
Ezechiel 4, 12
"Aber ich schlage dir Haken durch die Kinnbacken und lasse die
Fische deines Nil an deinen Schuppen kleben. Ich ziehe dich
herauf aus deinem Nil samt all den Fischen deines Nil, die an
deinen Schuppen kleben.
Dann werfe ich dich in die Wüste hinaus, /
dich und all die Fische des Nil. Aufs trockene Land wirst du fallen. /
Niemand holt dich von dort und begräbt dich. Den wilden Tieren und den Vögeln des Himmels /
werfe ich dich vor zum Fraß."
Ezechiel 29, 4-5
"Ein eifernder und rächender Gott ist der Herr. /
Der Herr übt Rache und ist voll Zorn. Der Herr übt Rache an seinen Gegnern /
und hält fest am Zorn gegen seine Feinde."
Nahum 1, 2
SO!
Jetzt wisst ihr Huren, was euch blüht, wenn die guten Christen
wieder zuschlagen!
Und wer dannn immer noch nicht spurt:
"Seht, ich schlage euch den Arm ab /
und werfe euch Unrat ins Gesicht, den Unrat eurer Feste, /
und man wird euch zu ihm hinausschaffen.
Dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin, /"!
Maleachi 2, 3
"Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen.
Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien
und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter;
und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein."
Matthäus 10
Hütet euch also vor uns guten Christen! ihr Verderbte!
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Re: RE: Prostitutionsgegner und deren Philosophie zur Prosti

Klaus Fricke hat geschrieben:
Und, sehr geehrte Verfassende stoerenfriedas, auch wenn dies nicht in Ihre Welterklärung passt, die subjektive Entscheidung in der Sexarbeit gutes Geld zu verdienen, ist für einen Menschen, der so aus materieller und personeller De-/Repression entkommt, ein gewaltiger emanzipativer Akt.
Genau das ist der Punkt (einer von mehreren).
Ich frage mich aus aktuellem Anlass (mein Einstieg in die Prostitution) seit einer Weile regelmäßig, ob ich nicht vielleicht doch einfach nur verzweifelt bin, bzw. ich reflektiere meine Beweggründe.
Da ist niemand, der mich zwingt und es ist auch nicht so, dass mein Kind und ich verhungern, wenn ich nicht sexarbeite.
Ich habe mich bewusst für diesen Schritt entschieden, als unabhängige, menschenwürdige und stolze Frau mit klarem Kopf und (relativ) gesundem Menschenverstand.
Und unabhängig ist das, was ich bleiben möchte, auch, wenn ich mehr Geld hätte, würde ich Arbeitslosengeld beziehen.
(Wobei ich nicht arbeitslos bin, es ist nur eben fianziell sehr knapp).
Aber lieber arbeite ich für mein Geld - die Vorstellung, jetzt Unterstützung zu beantragen und mich vor Ämtern zu prostituieren graut mir wirklich.
Und wer jemals Hartz IV bezogen hat, dem ist klar, dass er da nie wieder hin will.
Insofern fühle ich mich absolut selbstbestimmt und habe (bis jetzt) keineswegs das Gefühl, dass die Männer Macht über mich ausüben, nach dem Motto wer zahlt, bestimmt.
Meine individuellen Regeln, Grenzen und Tabus sind gezogen und meine Kunden werden ausführlich darüber informiert; wenn sie nicht einverstanden sind, müssen sie ihrer Wege ziehen.
Also fühle eher ich mich in der "Chef-Rolle" und sehe mich keineswegs als geopferte Ware auf dem Altar der allgemeinen Geilheit.
Ich bin mein eigener anarchistischer Feminismus - mir scheint, extremistische Vertreter beider Lager verlieren gerne aus den Augen, dass Frauen sehr gut für sich selbst denken und handeln können - wobei wir wieder bei dem von Klaus Fricke erwähnten emanzipativen Akt wären.
Comfort me from wherever you are; if I place my head on the road, let it seem softened by you. So could it be that even from afar we offer each other a gentle breath?
(Rilke)
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Re: Prostitutionsgegner und deren Philosophie zur Prostituti

Ich hätte es gerne aktueller (und auch inländischer, wenn schon). Seit 2001 ist nämlich verdammt viel Wasser die feministischen, anarchistischen und sexarbeitenden Flüsse hinabgeflossen, gerade in Deutschland (und sogar auf dem zitierten blog, auch wenn der Cartoon jede Sexarbeit und gleichzeitig auch noch, sehr unanarchistisch, Sexarbeitergewerkschaften als kriminell beschreibt: https://rancom.wordpress.com/2011/11/11 ... ers-union/ ). 14 Jahre sind Prähistorie in dieser Debatte.bienemaya hat geschrieben:Dieser Beitrag erschien 2001 auf dem englischen Blog Rancom
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Re: RE: Prostitutionsgegner und deren Philosophie zur Prosti

Ich glaube nicht, daß der Artikel das in Frage stellt. Er stellt vielmehr in Frage, daß man/frau sich überhaupt für Sexarbeit entscheiden kann. Was mich an den seit ca. 200 Jahren aktuellen Diskurs der Puritaner erinnert.Klaus Fricke hat geschrieben:Die subjektive Entscheidung, des einzelnen Menschen unter den gegebenen historisch-sozialen Bedingungen ist zu respektieren.
Genau das ist ja eines der Hauptrobleme in der ganzen Debatte: daß Sexarbeiter/-innen gar nicht erst ernst genommen werden, weil "man so was ja gar nicht freiwillig tun kann igittbäh". Von rechts knallt uns die uns munter zuhaltende Rettungsindustrie das permanent vor den Latz, und von links solche Moralapostel wie oben (die im Grunde auch nur unsere ach so schwarze Seele retten wollen... wodurch sie für mich nicht mehr links sind sondern Moralestablishment).
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