Neus (Sach-)Buch zum Thema - Paysex aus Kundensicht
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Neus (Sach-)Buch zum Thema - Paysex aus Kundensicht
Hallo zusammen!
Als langjähriger, bekennender (meine Frau weiss von meinem Hobby) Nutzer des Paysex bin ich in der Vergangenheit immer wieder auf die gleichen Vorurteile über die Branche gestossen: "das ist doch immer so schmuddelig", "im Bordell gibt es keine Zärtlichkeit", "die werden doch alle gezwungen", "die Orgasmen der Girls sind alle vorgespielt" usw.
Viele halten die letzte reißerische RTL-Reportage für wahr und glauben der von Schwarzer & Co gebetsmühlenartig verbreiteten These, dass ALLE im Sexgewerbe tätigen Frauen gezwungen werden - ob sie es wissen oder nicht... .
Ich habe daher eine Art Reiseführer durch die Branche verfasst und die Dienstleistung "Sex gegen Geld" einmal aus Kundensicht beschrieben. In meinem Buch gehe ich der Frage nach wer und warum in "den Puff" geht, beschreibe die verschiedenen Geschäftsmodelle und was genau einen Gast erwartet, der seine Entspannung in professionelle Hände legt.
Von den Freierkollegen und Dienstleisterinnen, denen ich mein Buch bisher gegeben habe, habe ich durchweg positives Feedback erhalten und auch die Bewertungen auf Amazon können sich sehen lassen. Jetzt sammle ich
Anregungen für die bald fällige zweite Auflage.
Ich würde mich freuen auch von Euch Feedback zu erhalten...
Um dieses Werk geht es: http://goo.gl/xY3M6z - Wir sehen uns im Puff! DIE PaySex-Einführung
Vielen Dank im Voraus
R. Fahren
Als langjähriger, bekennender (meine Frau weiss von meinem Hobby) Nutzer des Paysex bin ich in der Vergangenheit immer wieder auf die gleichen Vorurteile über die Branche gestossen: "das ist doch immer so schmuddelig", "im Bordell gibt es keine Zärtlichkeit", "die werden doch alle gezwungen", "die Orgasmen der Girls sind alle vorgespielt" usw.
Viele halten die letzte reißerische RTL-Reportage für wahr und glauben der von Schwarzer & Co gebetsmühlenartig verbreiteten These, dass ALLE im Sexgewerbe tätigen Frauen gezwungen werden - ob sie es wissen oder nicht... .
Ich habe daher eine Art Reiseführer durch die Branche verfasst und die Dienstleistung "Sex gegen Geld" einmal aus Kundensicht beschrieben. In meinem Buch gehe ich der Frage nach wer und warum in "den Puff" geht, beschreibe die verschiedenen Geschäftsmodelle und was genau einen Gast erwartet, der seine Entspannung in professionelle Hände legt.
Von den Freierkollegen und Dienstleisterinnen, denen ich mein Buch bisher gegeben habe, habe ich durchweg positives Feedback erhalten und auch die Bewertungen auf Amazon können sich sehen lassen. Jetzt sammle ich
Anregungen für die bald fällige zweite Auflage.
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R. Fahren
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Hallo zusammen!
Schön, dass Euch (bzw. zumindest Friederike) mein Projekt gefällt...
Hier für Euch alle das Intro des Buches:
Martin lässt es sich gut gehen...
Martin nippt zufrieden an seinem Drink. Heute ist ein Sommertag, wie er ihn liebt. Die Sonne scheint, im Hintergrund spielt angenehme Musik, das Wasser im Pool ist genau richtig. Genießerisch lässt Martin seinen Blick über den weitläufigen Garten wandern, wo sich fast 100 nackte Frauen verführerisch auf Liegestühlen räkeln oder auf High Heels durch das parkartige Gelände spazieren.
Die Meisten lächeln zurück oder zwinkern ihm zu. Als Martin den Blick etwas länger auf einer schlanken Blondine in den Zwanzigern verweilen lässt, verabschiedet sich diese von Ihrer Freundin und schlendert zu Martins Ruheliege. „Hallo! Ich bin Eva - möchtest Du etwas Gesellschaft?“ stellt sich die nur mit einer Halskette und 15cm High Heels bekleidete Blondine vor. Dabei stört es sie nicht im Geringsten, dass Martin gut doppelt so alt ist wie sie selbst.
Da Martin heute schon mit drei verschiedenen Mädchen geschlafen hat und eigentlich jetzt an seinem Buch weiterlesen wollte, ist er sich zunächst nicht sicher, ob er die Bekanntschaft mit Eva vertiefen möchte. Trotzdem rutscht er etwas zur Seite damit sich seine neue Bekannte zu ihm setzen kann, denn wenn man sich heute sympathisch findet, wird vielleicht beim nächsten Besuch mehr daraus….
Wie meistens beginnt das Gespräch mit den üblichen Fragen „Wie heißt Du?“, „Woher kommst Du?“, „Bist Du öfters hier?“ und spart auch die aktuellen Dauerbrenner „Heute ist wieder tolles Wetter, nicht wahr…?“ sowie „Hast Du auch das Endspiel der WM gesehen?“ nicht aus.
Während des Geplauders hat Eva begonnen Martin zärtlich zu streicheln und nach einer Viertelstunde kann auch dieser seine Finger nicht mehr stillhalten. Schon bald knutschen beide wie Teenager auf der Liege.
Als sich unter dem Handtuch, welches sich Martin um die Hüfte gebunden hat, sein „kleiner Chef“ regt, wird dies von Eva mit einem verschmitzten Grinsen quittiert. Martin hat seinen Roman gedanklich längst auf später verschoben und geht händchenhaltend mit Eva zu einer der klimatisierten Gartenhütten, die lediglich mit einem großen Doppelbett möbliert sind.
Sekunden später liegen beide eng umschlungen auf der Matratze und erkunden gegenseitig ihre Körper mit Händen und Zungen. Als Eva schließlich Martins Freudenstab genüsslich in ihrem Mund versenkt, wähnt sich dieser wieder einmal im siebten Himmel. Martin hat längst bemerkt, dass Eva ihr Handwerk besonders gut beherrscht, denn er hat schon über 50 Frauen vernascht – und letztes Jahr waren es sogar noch mehr….
Als Martin seinen nahenden Höhepunkt bemerkt, bittet er Eva darum jetzt das Kondom anzulegen um endlich in seine „Geliebte auf Zeit“ eindringen zu können. Trotz der Klimaanlage kommen beide während verschiedener Stellungen doch heftig ins Schwitzen, bis Martin schließlich zum vierten Mal an diesem Tag sein Sperma ins Gummi ergießt und beide erschöpft auf die Matte sinken.
Nach ein paar weiteren Streicheleinheiten mit albernem Geplauder und tiefen Küssen haben sich die beiden schließlich wieder etwas erholt und schlendern zu Martins Schließfach, wo Geldbeutel und Handy verwahrt sind. Dort übergibt er seiner Gespielin den clubüblichen Liebeslohn von 50 Euro für die auf dem Zimmer verbrachte halbe Stunde. Nach einem Abschiedskuss entschwebt Eva in Richtung der Damenumkleide.
Glücklich, aber erschöpft geht Martin unter die Dusche um nach einem anschließenden Saunagang sowie einer ausgedehnten Sitzung im Whirlpool an der Bar zu landen, wo er bereits einen alten Bekannten erspäht hat. Die folgenden Stunden vergehen mit Fachsimpeleien über die verschiedenen Mädchen und die Erlebnisse mit ihnen, dem einen oder anderen Getränk und einem Besuch am reichhaltigen Buffet wie im Fluge.
Hin und wieder fragt ein nacktes Geschöpf ob die beiden noch etwas weibliche Gesellschaft möchten, aber Martin und sein Bekannter haben für heute genug. Da Speisen und Getränke im Tageseintritt von 65 Euro bereits enthalten sind, haben es die beiden auch gar nicht eilig den Heimweg anzutreten.
Erst am späten Abend tauscht Martin sein Handtuch wieder gegen seine Straßenkleidung, nimmt Handy und Geldbeutel aus dem Wertfach und fährt nach Hause – in der sicheren Gewissheit bald wieder einmal einen solchen „Wellness-Tag für Männer“ einzulegen… .
Echt jetzt?!
Solch ein Tag, wie am Beispiel von Martin beschrieben, ist keineswegs Fiktion oder Wunschdenken, sondern wird an zahlreichen Orten in Deutschland täglich von tausenden Männern genutzt – fernab von den gängigen Klischees über Prostitution, wie diese gerne von den Medien suggeriert werden. Mit diesem Buch möchte ich interessierten Lesern (und natürlich Leserinnen) einen Einblick in die heutige Welt des „PaySex“ bieten:
http://goo.gl/xY3M6z
Ich freue mich auf Euer Feedback!
Euer R.Fahren
Schön, dass Euch (bzw. zumindest Friederike) mein Projekt gefällt...
Hier für Euch alle das Intro des Buches:
Martin lässt es sich gut gehen...
Martin nippt zufrieden an seinem Drink. Heute ist ein Sommertag, wie er ihn liebt. Die Sonne scheint, im Hintergrund spielt angenehme Musik, das Wasser im Pool ist genau richtig. Genießerisch lässt Martin seinen Blick über den weitläufigen Garten wandern, wo sich fast 100 nackte Frauen verführerisch auf Liegestühlen räkeln oder auf High Heels durch das parkartige Gelände spazieren.
Die Meisten lächeln zurück oder zwinkern ihm zu. Als Martin den Blick etwas länger auf einer schlanken Blondine in den Zwanzigern verweilen lässt, verabschiedet sich diese von Ihrer Freundin und schlendert zu Martins Ruheliege. „Hallo! Ich bin Eva - möchtest Du etwas Gesellschaft?“ stellt sich die nur mit einer Halskette und 15cm High Heels bekleidete Blondine vor. Dabei stört es sie nicht im Geringsten, dass Martin gut doppelt so alt ist wie sie selbst.
Da Martin heute schon mit drei verschiedenen Mädchen geschlafen hat und eigentlich jetzt an seinem Buch weiterlesen wollte, ist er sich zunächst nicht sicher, ob er die Bekanntschaft mit Eva vertiefen möchte. Trotzdem rutscht er etwas zur Seite damit sich seine neue Bekannte zu ihm setzen kann, denn wenn man sich heute sympathisch findet, wird vielleicht beim nächsten Besuch mehr daraus….
Wie meistens beginnt das Gespräch mit den üblichen Fragen „Wie heißt Du?“, „Woher kommst Du?“, „Bist Du öfters hier?“ und spart auch die aktuellen Dauerbrenner „Heute ist wieder tolles Wetter, nicht wahr…?“ sowie „Hast Du auch das Endspiel der WM gesehen?“ nicht aus.
Während des Geplauders hat Eva begonnen Martin zärtlich zu streicheln und nach einer Viertelstunde kann auch dieser seine Finger nicht mehr stillhalten. Schon bald knutschen beide wie Teenager auf der Liege.
Als sich unter dem Handtuch, welches sich Martin um die Hüfte gebunden hat, sein „kleiner Chef“ regt, wird dies von Eva mit einem verschmitzten Grinsen quittiert. Martin hat seinen Roman gedanklich längst auf später verschoben und geht händchenhaltend mit Eva zu einer der klimatisierten Gartenhütten, die lediglich mit einem großen Doppelbett möbliert sind.
Sekunden später liegen beide eng umschlungen auf der Matratze und erkunden gegenseitig ihre Körper mit Händen und Zungen. Als Eva schließlich Martins Freudenstab genüsslich in ihrem Mund versenkt, wähnt sich dieser wieder einmal im siebten Himmel. Martin hat längst bemerkt, dass Eva ihr Handwerk besonders gut beherrscht, denn er hat schon über 50 Frauen vernascht – und letztes Jahr waren es sogar noch mehr….
Als Martin seinen nahenden Höhepunkt bemerkt, bittet er Eva darum jetzt das Kondom anzulegen um endlich in seine „Geliebte auf Zeit“ eindringen zu können. Trotz der Klimaanlage kommen beide während verschiedener Stellungen doch heftig ins Schwitzen, bis Martin schließlich zum vierten Mal an diesem Tag sein Sperma ins Gummi ergießt und beide erschöpft auf die Matte sinken.
Nach ein paar weiteren Streicheleinheiten mit albernem Geplauder und tiefen Küssen haben sich die beiden schließlich wieder etwas erholt und schlendern zu Martins Schließfach, wo Geldbeutel und Handy verwahrt sind. Dort übergibt er seiner Gespielin den clubüblichen Liebeslohn von 50 Euro für die auf dem Zimmer verbrachte halbe Stunde. Nach einem Abschiedskuss entschwebt Eva in Richtung der Damenumkleide.
Glücklich, aber erschöpft geht Martin unter die Dusche um nach einem anschließenden Saunagang sowie einer ausgedehnten Sitzung im Whirlpool an der Bar zu landen, wo er bereits einen alten Bekannten erspäht hat. Die folgenden Stunden vergehen mit Fachsimpeleien über die verschiedenen Mädchen und die Erlebnisse mit ihnen, dem einen oder anderen Getränk und einem Besuch am reichhaltigen Buffet wie im Fluge.
Hin und wieder fragt ein nacktes Geschöpf ob die beiden noch etwas weibliche Gesellschaft möchten, aber Martin und sein Bekannter haben für heute genug. Da Speisen und Getränke im Tageseintritt von 65 Euro bereits enthalten sind, haben es die beiden auch gar nicht eilig den Heimweg anzutreten.
Erst am späten Abend tauscht Martin sein Handtuch wieder gegen seine Straßenkleidung, nimmt Handy und Geldbeutel aus dem Wertfach und fährt nach Hause – in der sicheren Gewissheit bald wieder einmal einen solchen „Wellness-Tag für Männer“ einzulegen… .
Echt jetzt?!
Solch ein Tag, wie am Beispiel von Martin beschrieben, ist keineswegs Fiktion oder Wunschdenken, sondern wird an zahlreichen Orten in Deutschland täglich von tausenden Männern genutzt – fernab von den gängigen Klischees über Prostitution, wie diese gerne von den Medien suggeriert werden. Mit diesem Buch möchte ich interessierten Lesern (und natürlich Leserinnen) einen Einblick in die heutige Welt des „PaySex“ bieten:
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Euer R.Fahren
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RE: Neus (Sach-)Buch zum Thema - Paysex aus Kundensicht
@R.Fahren
"Hallo zusammen!
Schön, dass Euch (bzw. zumindest Friederike) mein Projekt gefällt... "
...
freu dich nicht zu früh, ich habe das Buch gerade erhalten, werde es lesen und wer weiß, was ich dazu zu sagen haben werde. Ich wünsche mir sehr: Viel Gutes
"Hallo zusammen!
Schön, dass Euch (bzw. zumindest Friederike) mein Projekt gefällt... "
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@R.Fahren
also ich finde es zunächst sehr gut, daß Du das Projekt (sagt man ja heute wohl so) hier vorstellst. Und vielleicht wird das sexworker.at-Forum dann ja auch in die zweite Auflage mit aufgenommen.
Das Intro liest sich für meinen Geschmack etwas voyeristisch aber das Inhaltsverzeichnis ist vielversprechend. Aber musste der Protagonist den gerade MARTIN heißen...?
Jedenfalls wünsche ich dem Buch Erfolg und hoffe es kann auch die aktuelle Debatte versachlichen.
Für die geplante zweite Auflage solltest Du Dich vielleicht mal mit dem geschätzten user @Rollimann kurzschließen. Der plant wohl etwas ähnliches aus der Sichgt eines Kunden mit Behinderung; aber ich will ihm nicht vorgreifen.
Bei rechtlichen Fragen stehe ich gerne, auch unter pn, zur Verfügung.
Kasharius grüßt
also ich finde es zunächst sehr gut, daß Du das Projekt (sagt man ja heute wohl so) hier vorstellst. Und vielleicht wird das sexworker.at-Forum dann ja auch in die zweite Auflage mit aufgenommen.
Das Intro liest sich für meinen Geschmack etwas voyeristisch aber das Inhaltsverzeichnis ist vielversprechend. Aber musste der Protagonist den gerade MARTIN heißen...?

Jedenfalls wünsche ich dem Buch Erfolg und hoffe es kann auch die aktuelle Debatte versachlichen.
Für die geplante zweite Auflage solltest Du Dich vielleicht mal mit dem geschätzten user @Rollimann kurzschließen. Der plant wohl etwas ähnliches aus der Sichgt eines Kunden mit Behinderung; aber ich will ihm nicht vorgreifen.
Bei rechtlichen Fragen stehe ich gerne, auch unter pn, zur Verfügung.
Kasharius grüßt
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Hallo zusammen!
Danke für Eure Statements soweit. Das Intro sollte natürlich neugierig auf "mehr" machen und in einem kleinen Rundumschlag schon mal ein paar gängige Vorurteile ausräumen. Der Rest ist dann keine epische Erzählung mehr, sondern eher sachlich gehalten... .
Der Protagonist dieser kleinen Einführung heisst nicht zufällig Martin (nein: Das ist NICHT mein Name), sondern eine kleine Homage an einen seit vielen Jahren geschätzten Freierkollegen, der mir anfangs mit hilfreichen Tipps geholfen hat mich für dieses Hobby zu begeistern und den ich auch heute noch gerne treffe... .
Eure URL ist bereits im Script für die Überarbeitung, an der ich gerade schreibe. Das mit Rollimann hört sich interessant an - das kann man sicher gut mit dem zusätzlichen Kapitel über Sexualbegleitung kombinieren, welches ich mit Hilfe einer Kollegin hier aus dem Forum gerade mit Leben fülle.
Dann bin ich also mal auf Eure Buchkritik und Eure Anregungen gespannt...
Reinhart
Danke für Eure Statements soweit. Das Intro sollte natürlich neugierig auf "mehr" machen und in einem kleinen Rundumschlag schon mal ein paar gängige Vorurteile ausräumen. Der Rest ist dann keine epische Erzählung mehr, sondern eher sachlich gehalten... .
Der Protagonist dieser kleinen Einführung heisst nicht zufällig Martin (nein: Das ist NICHT mein Name), sondern eine kleine Homage an einen seit vielen Jahren geschätzten Freierkollegen, der mir anfangs mit hilfreichen Tipps geholfen hat mich für dieses Hobby zu begeistern und den ich auch heute noch gerne treffe... .
Eure URL ist bereits im Script für die Überarbeitung, an der ich gerade schreibe. Das mit Rollimann hört sich interessant an - das kann man sicher gut mit dem zusätzlichen Kapitel über Sexualbegleitung kombinieren, welches ich mit Hilfe einer Kollegin hier aus dem Forum gerade mit Leben fülle.
Dann bin ich also mal auf Eure Buchkritik und Eure Anregungen gespannt...
Reinhart
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So: Jetzt habe ich meiner Website etwas auf die Sprünge geholfen und auch eine Downloadmöglichkeit für eine kleine Leseprobe geschaffen. Wer also Lust hat einen Blick darauf zu werfen ist herzlich eingeladen - ich freue mich auf Euer Feedback...
http://r.fahren.liefert.info/index.php/ ... unterladen
R. Fahren
http://r.fahren.liefert.info/index.php/ ... unterladen
R. Fahren
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Das Intro, in dem ein typischer Tag in einem FKK-Club geschildert wird, ist natürlich den Erlebnisberichten eines Freierforums ähnlich - wenn auch bewusst auf eine allzu detaillierte Beschreibung des Akts verzichtet wurde.
Zielgruppe sind allerdings Männer, die nicht in unseren (Freier-) Foren (wo ich mich regelmässig tummle) angemeldet sind, sondern die sich zwar für das Thema Paysex interessieren, aber die gängigen Vorurteile wälzen und Fragen zum Ablauf haben...
R. Fahren
Zielgruppe sind allerdings Männer, die nicht in unseren (Freier-) Foren (wo ich mich regelmässig tummle) angemeldet sind, sondern die sich zwar für das Thema Paysex interessieren, aber die gängigen Vorurteile wälzen und Fragen zum Ablauf haben...
R. Fahren
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RE: Neus (Sach-)Buch zum Thema - Paysex aus Kundensicht
Wenn ich einmal Literaturkritik vorbringen möchte: ich finde den Hinweis von Hamster durchaus berechtigt.
Wie die Beispiele aus den Freierforen immer wieder bestätigen ist es extrem schwer für den Dichter und Schriftsteller, die komplexen Erlebnisse in einem FKK-Club oder auch sonst einer "Prostitutionsstätte" (um einmal die literarischen Gehversuche unserer Bundesregierung aufzugreifen) so zu beschreiben, dass der Leser die Vorgänge, das Kopfkino und die ganze Emotion mitbekommt und versteht. Ein Blick in die Foren zeigt die diahingemähten Reihen unserer unbekannt gebliebenen, weil vollständig gescheiterten großen Dichtertalente. Dieses Einleitungskapitel sollte man am besten dazulegen: es wirkt ziemlich kitschig.
Gelungene Vorbilder gibt es, meine ich, nur ganz wenige. Zu nennen wären die einschlägigen Szenen in Clemens Meyers Roman "Im Stein", und vor allem Chester Brown's Graphic Novel "Paying for it". Beider Werke sind hier im Forum vorgestellt und rezensiert, zu "Im Stein" findet man die ultimative Rezension von Ariane in ihrem Blog.
Man sieht bei diesen beiden Autoren, wie man es machen kann: sachliche, kühl-distanzierte Beobachtung, klare, einfache Sprache, kurze Sätze, weder Blumiges noch Kitsch. Keine Geilheit, dem Schreiber darf beim Schreiben nicht der Schwanz stehen - am besten erst in den Puff, danach dann sofort schreiben.
Wie die Beispiele aus den Freierforen immer wieder bestätigen ist es extrem schwer für den Dichter und Schriftsteller, die komplexen Erlebnisse in einem FKK-Club oder auch sonst einer "Prostitutionsstätte" (um einmal die literarischen Gehversuche unserer Bundesregierung aufzugreifen) so zu beschreiben, dass der Leser die Vorgänge, das Kopfkino und die ganze Emotion mitbekommt und versteht. Ein Blick in die Foren zeigt die diahingemähten Reihen unserer unbekannt gebliebenen, weil vollständig gescheiterten großen Dichtertalente. Dieses Einleitungskapitel sollte man am besten dazulegen: es wirkt ziemlich kitschig.
Gelungene Vorbilder gibt es, meine ich, nur ganz wenige. Zu nennen wären die einschlägigen Szenen in Clemens Meyers Roman "Im Stein", und vor allem Chester Brown's Graphic Novel "Paying for it". Beider Werke sind hier im Forum vorgestellt und rezensiert, zu "Im Stein" findet man die ultimative Rezension von Ariane in ihrem Blog.
Man sieht bei diesen beiden Autoren, wie man es machen kann: sachliche, kühl-distanzierte Beobachtung, klare, einfache Sprache, kurze Sätze, weder Blumiges noch Kitsch. Keine Geilheit, dem Schreiber darf beim Schreiben nicht der Schwanz stehen - am besten erst in den Puff, danach dann sofort schreiben.
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@Friederike
@R.Fahren
@all
na dann wage ich mich noch mal aus der Deckung und verweise auf diesen Threat
http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=10613 .
Ich kann versichern das zumindest mir weder vor, während noch nach dem Schreiben irgendetwas jenseits des Bauchnabels stand. Der Text vom Affenmann stand auch nie in einem Freierforum, sondern endete in einem Erzählband - na, ja, das muss jetzt auch nichts heissen. Vielleicht hält er ja Eurer Kritik stand.
@R.Fahren
meine Kritik beim Lesen des Intros kennst Du und sie geht in die Richtung jener von @Hamster und @Fiederike . Es soll den Leser ja neugierig machen und das ist egal ob Sachbuch oder Belletristik, schwer genug. Ich denke wen der Rest sachlich-fundierte und vor allem gut recherierte Informationen verarbeitet, geht das Intro in Ordnung. Irrläufer gibt es in dem Bereich, wie in anderen ja auch, wahrlich genug. In diesem Sinne frohes Schaffen.
Kasharius grüßt
@R.Fahren
@all
na dann wage ich mich noch mal aus der Deckung und verweise auf diesen Threat
http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=10613 .
Ich kann versichern das zumindest mir weder vor, während noch nach dem Schreiben irgendetwas jenseits des Bauchnabels stand. Der Text vom Affenmann stand auch nie in einem Freierforum, sondern endete in einem Erzählband - na, ja, das muss jetzt auch nichts heissen. Vielleicht hält er ja Eurer Kritik stand.
@R.Fahren
meine Kritik beim Lesen des Intros kennst Du und sie geht in die Richtung jener von @Hamster und @Fiederike . Es soll den Leser ja neugierig machen und das ist egal ob Sachbuch oder Belletristik, schwer genug. Ich denke wen der Rest sachlich-fundierte und vor allem gut recherierte Informationen verarbeitet, geht das Intro in Ordnung. Irrläufer gibt es in dem Bereich, wie in anderen ja auch, wahrlich genug. In diesem Sinne frohes Schaffen.
Kasharius grüßt
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Ich gebe zu - es ist von mir etwas ungeschickt gewesen zunächst lediglich das Intro als Leseprobe zu veröffentlichen. Von den (in der aktuellen Printversion) 173 Seiten nehmen die "Erlebnisse" von Martin gerade mal etwas mehr als 3 ein.
Es ging mir auch nicht darum mit diesen paar Seiten einem Hemingway, Grass oder Bukowski Konkurrenz zu machen, sondern dem Neugierigen, der (z.B. beim Amazon "Blick ins Buch") reinschnuppert Appetit auf "mehr" zu machen.
Ziel der kurzen Story ist in erster Linie ein Statement gegen gängige Vorurteile wie "Paysex ist schmuddelig", "man muss erst einmal teure Getränke ausgeben", "Paysex ist teuer", "Prostituierte küssen nicht", "Paysex ist unpersönlich und distanziert" abzugeben und dem Klischee von abgewetzten Laufhäusern in denen es nach Schweiß, Sperma, Desinfektionsmittel und Urin stinkt, das Konzept der "Männer-Wellness" gegenüber zu stellen.
Klaus Fricke hat mein Werk ja in Händen - bin mal gespannt, wie er sich äußert... .
Wir sehen uns im Puff!
R.Fahren
Es ging mir auch nicht darum mit diesen paar Seiten einem Hemingway, Grass oder Bukowski Konkurrenz zu machen, sondern dem Neugierigen, der (z.B. beim Amazon "Blick ins Buch") reinschnuppert Appetit auf "mehr" zu machen.
Ziel der kurzen Story ist in erster Linie ein Statement gegen gängige Vorurteile wie "Paysex ist schmuddelig", "man muss erst einmal teure Getränke ausgeben", "Paysex ist teuer", "Prostituierte küssen nicht", "Paysex ist unpersönlich und distanziert" abzugeben und dem Klischee von abgewetzten Laufhäusern in denen es nach Schweiß, Sperma, Desinfektionsmittel und Urin stinkt, das Konzept der "Männer-Wellness" gegenüber zu stellen.
Klaus Fricke hat mein Werk ja in Händen - bin mal gespannt, wie er sich äußert... .
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R.Fahren
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Die St. Pauli Nachrichten (ok - ist nicht gerade Qualitätsjournalismus...) findet mein Werk jedenfalls gut: http://pauli.com/lesetipps/wir-sehen-un ... hrung.html
Klaus Fricke wollte es doch auch lesen - da hört man ja garnix...?!
Klaus Fricke wollte es doch auch lesen - da hört man ja garnix...?!
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RE: Neus (Sach-)Buch zum Thema - Paysex aus Kundensicht
Der ist auf Urlaubsmodus 

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RE: Neus (Sach-)Buch zum Thema - Paysex aus Kundensicht
Gut gemeinte Anleitung zur Selbstbeschämung?
R.Fahren hat, als solcher sich betrachtend, 173 Seiten über den Gegenstand seiner R.Fahrungen zwischen Buchdeckel gepresst:
R.Fahren, Wir sehen uns im Puff! DIE Pay$ex-Einführung, 2012, 173 Seiten.
Neben allgemeinen Betrachtungen zur Sexarbeit,
- die erstens eine Verdichtung von Wikipedia Informationen zur Geschichte der Prostitution sind, wie er auf S.11 einräumt (S. 7 - 29),
- dem zweitens verwegenen Versuch einer Kundentypolgie (S. 30 - 43),
- einer drittens lobenswerten entdramatisierenden Behandlung der Fragen „Zwangsprostitution - Razzien“ (S. 118 - 126)
- einem viertens informativen Glossar zu Begriffen und Abkürzungen, die in Kundenforen und Werbeportalen üblich sind (S. 135 - 134),
- einer fünftens nicht uninteressant aber etwas zufällig erscheinenden Auswahl von Links und Adressen, die für Kunden nützlich sein könnten, die mit Einschätzungen zu den Informationen, die dort erhältlich sind, verbundenen ist (S. 136 - 173),
- und einer sechstens, wenn auch nicht wirklich erhellende Antwort auf die Frage, warum es keine Puffs für Frauen gibt (S. 133 - 134),
beschäftigt sich R.Fahren im Hauptteil seines Buches damit, seine zugegeben nicht unwesentlichen Kenntnisse aus großen Segmenten des Feldes der erotischen und sexuellen Dienstleistung in gebrauchsfertige Ratschläge für potentielle Kunden (S. 44 - 117 ) z.B. für Alibis: (S. 127 - 132) zu gießen.
R.Fahren erhebt nicht den Anspruch, dass die von ihm behandelten "allgemeineren" Themen den Stand der Fachdiskussion wiedergeben oder vollständig sind. Er räumt ein, dass ihm hier " ... leider keine persönlichen Recherchen möglich waren" (S.11). Die Ansprüche der Lesenden sollten daher überschaubar sein. Die gute Kritik, die seinem Buch seitens der St. Pauli Nachrichten ( http://pauli.com/lesetipps/wir-sehen-un ... hrung.html ) widerfuhr ist ein "Qualitäts"urteil, das für sich spricht.
Ich finde das Bemühen um Rahmung seiner authentischen Erfahrungen durch allgemeinere Überlegungen von R.Fahren nicht tadelnswert, zumal er den medialen Mainstream der Diffamierung, Kriminalisierung, Stigmatisierung, Dämonisierung und Tabuisierung des Feldes der erotischen und sexuellen Dienstleistungen bereits in diesen allgemeinen Informationen entzaubert. Auch mag ich mich seiner Überlegung nicht verschließen, „kundennah“ zu schreiben, um seine Adressatengruppe, die „Männer wie Du und Ich“, die schon immer etwas über PaySex wissen, aber aus gutem Grund nicht Frau Schwarzer fragen wollten, zu erreichen. Der Ton des Buches, auch wenn er nicht meiner ist, scheint, auch hier nehme ich Bezug auf die Wertung durch die St. Pauli Nachrichten, zu passen und könnte neue Kundschaft erschließen, was erfreulich für alle wäre, die im Feld berufstätig sind. Sofern dass der Fall sein sollte: Danke!
Vielleicht muss ich es daher hinnehmen, wenn sich mir bei einigen Passagen die Nackenhaare sträuben. Beispiel (es geht um Tätowierungen von Sexarbeiterinnen): "...die »Tintenseuche«, .. nicht unbedingt ein Besitzerstempel ... man dann kaum unterscheiden kann, ob diese nur tätowiert sind oder etwa kürzlich beim Paintball verloren hatten ..." (S. 55) oder "... während durchaus manche Kollegin aussieht als käme sie gerade von einem Porno-Dreh, inklusive Silkon-Mega-Titten und aufgespritzten Lippen" (S.56). Ich meine, solche (Ab-)Wertungen zugunsten eines LachENDEN, könnten einer Überarbeitung weichen. Sie stehen zudem in einem Spannungsverhältnis zu den nicht wenigen Passagen im Hauptteil des Buches, in denen Sexarbeiterinnen mit Respekt begegnet und Respekt vor Sexarbeiterinnen eingefordert wird.
Pay$ex
Jenseits von solchen Fragen, die vielleicht nur solche des Stils, des Geschmacks sind, über die schwer zu diskutieren wäre, irritiert mich die Absicht, der R.Fahren mit dem Buch zu folgen scheint, und die schon in der Wahl des Untertitels "DIE Pay$ex-Einführung" aufscheint. Es geht ums Geld und kaum um anderes. "Dieses Buch soll Dir dabei Helfen, die Spreu vom Weizen zu trennen und wenn Du schon Geld für Sex ausgibst, dann soll es sich auch lohnen." (S.11)
Der Hauptteil des Buches liest sich für mich wie ein Empowerment von Kunden, das es diesen ermöglichen soll, ihre Verhandlungsmacht zu optimieren, um durchaus auf subtilen Wegen ("Da Gäste aus der Nähe des Clubs leichter zu Stammgästen werden, solltest Du natürlich entweder zugeben, dass Du im Umland wohnst oder zumindest in Aussicht stellen, dass Du dass Du regelmässig in der Gegend bist." S.61), maximale Leistung für das minimalste Honorar zu erhalten. Das Credo laute "Auf die Frage »Darf ich noch eine Zigarette rauchen« zu antworten »Wenn Du mir die Zeit nicht extra berechnest«", denn "das hat mir schon viel Geld gespart" (S. 74 u. a.)
Diese Haltung ist unter entwickelten Kapitalverhältnissen zwar nicht ungewöhnlich, aber selbstredend und gerade deswegen fragwürdig. Sie steht zudem im Widerspruch zu Respektbeteuerungen an anderer Stelle und die Sprache, die zuvor als Frage des Stils erschien, wird so, auch wenn nicht beabsichtigt, Teil einer die Sexarbeiterinnen präkarisierenden Agenda, von der Udo Gerheim, der Sexarbeit im Prinzip eher ablehnt ("Auf der anderen Seite frage ich mich: Sollte Sexualität eigentlich einer kapitalistischen Verwertungslogik unterworfen werden? In meiner Vorstellung von einer befreiten Gesellschaft gibt es keine marktförmige Prostitution. Denn auf der abstrakten Ebene ist der Tausch von Sexualität gegen Geld ein strukturelles Entfremdungs- und Herrschaftsverhältnis. Aber eine eindeutige Antwort habe ich bislang nicht. Dafür ist einfach noch zu vieles unerforscht." http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 377#147377, Beitrag 2, Version v. 28.05.2015, 21:12) spricht:
"Die ökonomische Ausbeutung hat strukturelle Ursachen. Das Angebot übersteigt die Nachfrage, wodurch eine Marktmacht der Freier entsteht: Sie können mehr fordern und die Preise drücken. So funktioniert der Kapitalismus. Das bedeutet nicht, dass die Männer während der sexuellen Interaktionen gehässig, gemein oder gewalttätig sind. Aber sie verdrängen die Arbeitsbedingungen der Frauen. So wenig, wie wir uns fragen: Wer produziert unsere Jeans und wer baut das Koltan für unsere schicken Smartphones ab?, so wenig fragen sich die Freier: Wo kommt die Frau her? Wie sieht ihr Leben aus? Da greift der Mechanismus: Wofür ich bezahlt habe, darüber muss ich mir keine Gedanken machen, das ist in Ordnung. Über das Geld wird eine moralische Legitimität hergestellt. Das gilt für alle kapitalistischen Produktionsverhältnisse." ( http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 375#147375, Beitrag 1, Version v. 28.05.2015, 21:15 Uhr )
Spaltung und Endsolidarisierung
Mag der den entwickelten Kapitalverhältnissen geschuldete Alltagsreflex der Kostenminimierung und Profitmaximierung auch zur Selbstverständlichkeit habitualisiert worden sein, so ist er ob der gemeinsamen Aktivität von Kundschaft und Anbietenden im hochgradig stigmatisierten/dämonisierten und auch, wie bei Gerheim, kritisch-theoretisch in Frage gestelltem Feld der erotischen und sexuellen Dienstleistungen, ob der stattfindenden Endsolidarisierung und Spaltung derjenigen, die eigentlich nur ihre Ketten zu verlieren hätten, doppelt schädlich.
Befördert werden sollte, so (potentielle) Kunden angesprochen und informiert werden, die Problematisierung der sozialen Repression, unter der Aktivitäten in diesem Feld, zu Lasten der psychischen, physischen und ökonomischen Integrität der Agierenden und zu Gunsten Ihrer Ankettung stattfinden. Das Thema der Solidarisierung gegen das Stigma und die Dämonisierung, leider, es fehlt bei R.Fahren und das mag eine Grundbedingung dafür sein, dass die St. Pauli Nachrichten Lob erteilen.
Erotische und sexuelle Dienstleistungen
Es mag ebenso sein, dass diese Kritik unangemessen angesichts der eigentlich wohlmeinenden Absichten und vielen guten Ansätze von R.Fahren ist. Jedoch, er befindet sich in der Überarbeitung seines Buches und bat um Bewertung. Ich freue mich, dass ein Buch auf dem Markt ist, dass sich als Ratgeber für Kunden im Feld der erotischen und sexuellen Dienstleistungen versteht, und das in einer Sprache, die den "Mann wie Du und Ich" wahrscheinlich erreicht.
Ich würde mich freuen, wenn in einer Neuauflage das Thema der sozialen Tabuisierung/Dämonisierung/Stigmatisierung und der Ablehnung des Feldes mit Gleichstellungs- und kritisch-theoretischen Denkfiguren mehr und das des Kosten-Nutzen Kalküls auf Seiten der Kunden weniger Berücksichtigung fände, als durch dessen Negierung mit der Feststellung "Durch die angepassten Gesetze hat sich nun auch die Jahrzehnte übliche Ächtung der Prostitution als sittenwidrig erledigt." (S.19).
Denn eins kann sicher nicht im Interesse der Kunden von sexuellen und erotischen Dienstleistungen sein, dass die Beschämung, die ihnen sozial zugemutet wird, weil Sie ihr Begehren zu leben wünschen, verewigt wird. Ein Anfang wäre vielleicht den Untertitel des Buches in EINE Einführung in große Segmente des Feldes der erotischen und sexuellen Dienstleistungen für (potentielle) Kunden zu ändern.
Und noch eine letzte Anmerkung. R.Fahren mag das Segment der Clubs für sich als das interessanteste bewerten. Andere Kunden mögen andere Segmente bevorzugen. R.Fahren möge die Distanz haben, seine Präferenzen nicht als gültiges Urteil gegen andere Segmente erotischer und sexueller Dienstleistungen zu wenden, wie in Sätzen FKK und Sauna Clubs würden die "wohl interessanteste Form des PaySex darstellen" (S.44) oder in der Bewertung, der "Besuch in einer Wohnung ähnelt wohl eher dem Besuch in einer Schnell- Autowerkstatt" getreu dem "treffenden Slogan »Rein-Rauf-Runter-Raus«" (S. 105)
R.Fahren hat, als solcher sich betrachtend, 173 Seiten über den Gegenstand seiner R.Fahrungen zwischen Buchdeckel gepresst:
R.Fahren, Wir sehen uns im Puff! DIE Pay$ex-Einführung, 2012, 173 Seiten.
Neben allgemeinen Betrachtungen zur Sexarbeit,
- die erstens eine Verdichtung von Wikipedia Informationen zur Geschichte der Prostitution sind, wie er auf S.11 einräumt (S. 7 - 29),
- dem zweitens verwegenen Versuch einer Kundentypolgie (S. 30 - 43),
- einer drittens lobenswerten entdramatisierenden Behandlung der Fragen „Zwangsprostitution - Razzien“ (S. 118 - 126)
- einem viertens informativen Glossar zu Begriffen und Abkürzungen, die in Kundenforen und Werbeportalen üblich sind (S. 135 - 134),
- einer fünftens nicht uninteressant aber etwas zufällig erscheinenden Auswahl von Links und Adressen, die für Kunden nützlich sein könnten, die mit Einschätzungen zu den Informationen, die dort erhältlich sind, verbundenen ist (S. 136 - 173),
- und einer sechstens, wenn auch nicht wirklich erhellende Antwort auf die Frage, warum es keine Puffs für Frauen gibt (S. 133 - 134),
beschäftigt sich R.Fahren im Hauptteil seines Buches damit, seine zugegeben nicht unwesentlichen Kenntnisse aus großen Segmenten des Feldes der erotischen und sexuellen Dienstleistung in gebrauchsfertige Ratschläge für potentielle Kunden (S. 44 - 117 ) z.B. für Alibis: (S. 127 - 132) zu gießen.
R.Fahren erhebt nicht den Anspruch, dass die von ihm behandelten "allgemeineren" Themen den Stand der Fachdiskussion wiedergeben oder vollständig sind. Er räumt ein, dass ihm hier " ... leider keine persönlichen Recherchen möglich waren" (S.11). Die Ansprüche der Lesenden sollten daher überschaubar sein. Die gute Kritik, die seinem Buch seitens der St. Pauli Nachrichten ( http://pauli.com/lesetipps/wir-sehen-un ... hrung.html ) widerfuhr ist ein "Qualitäts"urteil, das für sich spricht.
Ich finde das Bemühen um Rahmung seiner authentischen Erfahrungen durch allgemeinere Überlegungen von R.Fahren nicht tadelnswert, zumal er den medialen Mainstream der Diffamierung, Kriminalisierung, Stigmatisierung, Dämonisierung und Tabuisierung des Feldes der erotischen und sexuellen Dienstleistungen bereits in diesen allgemeinen Informationen entzaubert. Auch mag ich mich seiner Überlegung nicht verschließen, „kundennah“ zu schreiben, um seine Adressatengruppe, die „Männer wie Du und Ich“, die schon immer etwas über PaySex wissen, aber aus gutem Grund nicht Frau Schwarzer fragen wollten, zu erreichen. Der Ton des Buches, auch wenn er nicht meiner ist, scheint, auch hier nehme ich Bezug auf die Wertung durch die St. Pauli Nachrichten, zu passen und könnte neue Kundschaft erschließen, was erfreulich für alle wäre, die im Feld berufstätig sind. Sofern dass der Fall sein sollte: Danke!
Vielleicht muss ich es daher hinnehmen, wenn sich mir bei einigen Passagen die Nackenhaare sträuben. Beispiel (es geht um Tätowierungen von Sexarbeiterinnen): "...die »Tintenseuche«, .. nicht unbedingt ein Besitzerstempel ... man dann kaum unterscheiden kann, ob diese nur tätowiert sind oder etwa kürzlich beim Paintball verloren hatten ..." (S. 55) oder "... während durchaus manche Kollegin aussieht als käme sie gerade von einem Porno-Dreh, inklusive Silkon-Mega-Titten und aufgespritzten Lippen" (S.56). Ich meine, solche (Ab-)Wertungen zugunsten eines LachENDEN, könnten einer Überarbeitung weichen. Sie stehen zudem in einem Spannungsverhältnis zu den nicht wenigen Passagen im Hauptteil des Buches, in denen Sexarbeiterinnen mit Respekt begegnet und Respekt vor Sexarbeiterinnen eingefordert wird.
Pay$ex
Jenseits von solchen Fragen, die vielleicht nur solche des Stils, des Geschmacks sind, über die schwer zu diskutieren wäre, irritiert mich die Absicht, der R.Fahren mit dem Buch zu folgen scheint, und die schon in der Wahl des Untertitels "DIE Pay$ex-Einführung" aufscheint. Es geht ums Geld und kaum um anderes. "Dieses Buch soll Dir dabei Helfen, die Spreu vom Weizen zu trennen und wenn Du schon Geld für Sex ausgibst, dann soll es sich auch lohnen." (S.11)
Der Hauptteil des Buches liest sich für mich wie ein Empowerment von Kunden, das es diesen ermöglichen soll, ihre Verhandlungsmacht zu optimieren, um durchaus auf subtilen Wegen ("Da Gäste aus der Nähe des Clubs leichter zu Stammgästen werden, solltest Du natürlich entweder zugeben, dass Du im Umland wohnst oder zumindest in Aussicht stellen, dass Du dass Du regelmässig in der Gegend bist." S.61), maximale Leistung für das minimalste Honorar zu erhalten. Das Credo laute "Auf die Frage »Darf ich noch eine Zigarette rauchen« zu antworten »Wenn Du mir die Zeit nicht extra berechnest«", denn "das hat mir schon viel Geld gespart" (S. 74 u. a.)
Diese Haltung ist unter entwickelten Kapitalverhältnissen zwar nicht ungewöhnlich, aber selbstredend und gerade deswegen fragwürdig. Sie steht zudem im Widerspruch zu Respektbeteuerungen an anderer Stelle und die Sprache, die zuvor als Frage des Stils erschien, wird so, auch wenn nicht beabsichtigt, Teil einer die Sexarbeiterinnen präkarisierenden Agenda, von der Udo Gerheim, der Sexarbeit im Prinzip eher ablehnt ("Auf der anderen Seite frage ich mich: Sollte Sexualität eigentlich einer kapitalistischen Verwertungslogik unterworfen werden? In meiner Vorstellung von einer befreiten Gesellschaft gibt es keine marktförmige Prostitution. Denn auf der abstrakten Ebene ist der Tausch von Sexualität gegen Geld ein strukturelles Entfremdungs- und Herrschaftsverhältnis. Aber eine eindeutige Antwort habe ich bislang nicht. Dafür ist einfach noch zu vieles unerforscht." http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 377#147377, Beitrag 2, Version v. 28.05.2015, 21:12) spricht:
"Die ökonomische Ausbeutung hat strukturelle Ursachen. Das Angebot übersteigt die Nachfrage, wodurch eine Marktmacht der Freier entsteht: Sie können mehr fordern und die Preise drücken. So funktioniert der Kapitalismus. Das bedeutet nicht, dass die Männer während der sexuellen Interaktionen gehässig, gemein oder gewalttätig sind. Aber sie verdrängen die Arbeitsbedingungen der Frauen. So wenig, wie wir uns fragen: Wer produziert unsere Jeans und wer baut das Koltan für unsere schicken Smartphones ab?, so wenig fragen sich die Freier: Wo kommt die Frau her? Wie sieht ihr Leben aus? Da greift der Mechanismus: Wofür ich bezahlt habe, darüber muss ich mir keine Gedanken machen, das ist in Ordnung. Über das Geld wird eine moralische Legitimität hergestellt. Das gilt für alle kapitalistischen Produktionsverhältnisse." ( http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 375#147375, Beitrag 1, Version v. 28.05.2015, 21:15 Uhr )
Spaltung und Endsolidarisierung
Mag der den entwickelten Kapitalverhältnissen geschuldete Alltagsreflex der Kostenminimierung und Profitmaximierung auch zur Selbstverständlichkeit habitualisiert worden sein, so ist er ob der gemeinsamen Aktivität von Kundschaft und Anbietenden im hochgradig stigmatisierten/dämonisierten und auch, wie bei Gerheim, kritisch-theoretisch in Frage gestelltem Feld der erotischen und sexuellen Dienstleistungen, ob der stattfindenden Endsolidarisierung und Spaltung derjenigen, die eigentlich nur ihre Ketten zu verlieren hätten, doppelt schädlich.
Befördert werden sollte, so (potentielle) Kunden angesprochen und informiert werden, die Problematisierung der sozialen Repression, unter der Aktivitäten in diesem Feld, zu Lasten der psychischen, physischen und ökonomischen Integrität der Agierenden und zu Gunsten Ihrer Ankettung stattfinden. Das Thema der Solidarisierung gegen das Stigma und die Dämonisierung, leider, es fehlt bei R.Fahren und das mag eine Grundbedingung dafür sein, dass die St. Pauli Nachrichten Lob erteilen.
Erotische und sexuelle Dienstleistungen
Es mag ebenso sein, dass diese Kritik unangemessen angesichts der eigentlich wohlmeinenden Absichten und vielen guten Ansätze von R.Fahren ist. Jedoch, er befindet sich in der Überarbeitung seines Buches und bat um Bewertung. Ich freue mich, dass ein Buch auf dem Markt ist, dass sich als Ratgeber für Kunden im Feld der erotischen und sexuellen Dienstleistungen versteht, und das in einer Sprache, die den "Mann wie Du und Ich" wahrscheinlich erreicht.
Ich würde mich freuen, wenn in einer Neuauflage das Thema der sozialen Tabuisierung/Dämonisierung/Stigmatisierung und der Ablehnung des Feldes mit Gleichstellungs- und kritisch-theoretischen Denkfiguren mehr und das des Kosten-Nutzen Kalküls auf Seiten der Kunden weniger Berücksichtigung fände, als durch dessen Negierung mit der Feststellung "Durch die angepassten Gesetze hat sich nun auch die Jahrzehnte übliche Ächtung der Prostitution als sittenwidrig erledigt." (S.19).
Denn eins kann sicher nicht im Interesse der Kunden von sexuellen und erotischen Dienstleistungen sein, dass die Beschämung, die ihnen sozial zugemutet wird, weil Sie ihr Begehren zu leben wünschen, verewigt wird. Ein Anfang wäre vielleicht den Untertitel des Buches in EINE Einführung in große Segmente des Feldes der erotischen und sexuellen Dienstleistungen für (potentielle) Kunden zu ändern.
Und noch eine letzte Anmerkung. R.Fahren mag das Segment der Clubs für sich als das interessanteste bewerten. Andere Kunden mögen andere Segmente bevorzugen. R.Fahren möge die Distanz haben, seine Präferenzen nicht als gültiges Urteil gegen andere Segmente erotischer und sexueller Dienstleistungen zu wenden, wie in Sätzen FKK und Sauna Clubs würden die "wohl interessanteste Form des PaySex darstellen" (S.44) oder in der Bewertung, der "Besuch in einer Wohnung ähnelt wohl eher dem Besuch in einer Schnell- Autowerkstatt" getreu dem "treffenden Slogan »Rein-Rauf-Runter-Raus«" (S. 105)
Zuletzt geändert von Klaus Fricke am 29.05.2015, 12:53, insgesamt 3-mal geändert.
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