Monotheismus und die Sprache der Gewalt

Buchtips für Sexworker oder von Sexworkern
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nicole6
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Monotheismus und die Sprache der Gewalt

Beitrag von nicole6 »

Monotheismus und die Sprache der Gewalt.
von Jan Assmann, Wiener Vorlesungen im Rathaus, Band 116, Picus Verlag, 2013.

Die Veröffentlichung des Picus Verlag ist Teil einer Reihe von Schriften, welche Vorträge
im Rathaus von Wien in Buchform auf den Markt bringen. In diesem Fall ist es eine
Lesung von 2004 des weltbekannten Ägyptologen Jan Assmann.

Er beschäftigt sich hier mit dem Phänomen der Gewalt in der Sprache bei den drei
monotheistischen Religionen. Dies sind die einzigen Religionen der Welt, deren
Glaubensvorschriften mit Worten der Gewalt vorgegeben werden. Der Gott der
Christen, Juden und Moslems predigt Gewalt. Mord und Genozid. Assmann beweist
dies mit zahllosen Beispielen aus dem Koran, der Tora und der Bibel.

Diese Religionen wurden von einer kleinen Männergruppe ausgedacht, um andere
Männer zu unterjochen und auszubeuten. Frauen standen in ihrem Beuteschema
auf der Stufe von Vieh, wie man aus zahllosen Zitaten der Bibel nachweisen kann.

Da diese Religionsinhalte den Völkern nicht einsichtig waren, wurden sie entweder
durch Genozid ausgerottet oder versklavt. Assmann bringt in seiner Schrift viele Beispiele
aus der Tora - die dem Alten Testament entspricht - wo Männer davor gewarnt werden
mit "Ausländerfrauen" Sex zu haben. Es wird auch gepredigt, dass die Ausländerfrauen
sogar mit deren Göttern Sex haben! (Exodus 34,12-16).

Das ist insofern interessant, als es doch angeblich nur einen Gott geben sollte!
Wenn aber die Frauen der Ausländer mit den Göttern Sex haben, dann ist die These
von nur einem Gott hinfällig, oder sie haben eben mit Allah, Jehova, oder dem Gott
der Christen Sex!

Die Völker, deren Frauen mit ihren Göttern Sex haben, sollen durch Genozid ausgerottet
(Deuterium, 12, 2-3), und all ihre Kultur zerstört werden. Im Prinzip, ist es das, was
fundamentalistische Moslems heute tun. Unter "Friede" wird verstanden, dass die
Männer des Volkes abgeschlachtet werden, wobei Vieh, Frauen und Kinder als Beute
deklariert werden. Das geplünderte Material (Gold, Schmuck, Frauen, Vieh)
wird als "Geschenk" des Jahwegottes an die Mörderbanden beschrieben (Deuterium, 20, 10-14).

Das Fazit von Assman ist, dass die Gewalttätigkeit der Christren, Juden und Moslems
nur eingedämmt werden kann, wenn diese gewaltverherrlichenden Stellen in Bibel, Tora
und Koran entfernt werden, denn aktive Gewalt bedarf zuvor gewalttätiger Gedanken!

tomek
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Beitrag von tomek »

Hi Nicole,
also ich kann die Meinung des Autors über Christen nicht teilen (bin selber einer). Es gibt zwar aus meiner Sicht ein Gewaltproblem unter Christen - Gewalt gegen Kinder z.B. - aber nicht deswegen, weil sie die Bibel richtig interpretieren sondern falsch. Gleiches gilt für Frauenhass. Christen, die so etwas tun, sind aus meiner Sicht ihrer eigenen Religion untreu geworden.
Jesus predigt Liebe.

Die Bibel bringt in der von dir zitierten Passage (Exodus 34,12 ff.) nach meiner Lesart die Angst zum Ausdruck, dass die Juden genau so werden könnten wie die anderen Völker, inklusive deren Gewalt gegen andere. Aus meiner Sicht war damals völlig normal, dass sich Völker gegenseitig abschlachteten. Dass das irgendwann mal anders wird, war aus meiner Sicht das Ziel Gottes.

Jetzt noch mal ein paar Details zum Thema Bibel und deren Sicht auf Frauen. Immerhin steht nach meiner Interpretation schon drin, dass in der Kirche keine Unterschiede zwischen Mann und Fraue gebe, also was das Verteilen der Aufgaben betrifft und so, "Es hat darum auch nichts mehr zu sagen, ob ein Mensch [...] Mann oder Frau [ist]" (Galater 3,28 Übersetzung: GNB). Außerdem gab es in der Bibel zwei prominente Huren, die Tamar und Rahab hießen und nun in Jesus Ahnengalerie stehen (Genesis 1,38).

Mein Fazit, die Bibel zu zensieren wäre der falsche Schritt.

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nicole6
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Beitrag von nicole6 »

ciao Tomek,
aus deinen Worten entnehme ichm dass du die Bibel nur in einzelnen
Passagen kennst, aber nie ganz gelesen hast!
Du hast die einzelnen Zitate zurecht gelegt, und die brutalen
Exzesse lässt du unbeachtet.

Es gibt auser dem Koran und der Tora keinen Mythos auf der
Welt, der so voller Gewalt in Worten ist!

Um einen Verlgeich zu nehmen:
In einem Supermarkt kann man Waffen kaufen, Pistolen,
Handgranaten und Raketenwerfer. Dieser Supermarkt ist
gefährlich, und sollte sofort geschlossen werden.
Und dann kommt jemand und sagt: Nein nein! Nicht schließen!
der Supermarkt ist ein Paradies der Liebe! erst gestern kaufte
ich mir dort ein Kopfkissen, Honig, Blumen, und eine Packung
Präservative!
Diese angebliche "Religion der Liebe" hat Millionen Morde auf sich geladen!

In dem Forun ist kein Platz für eine Bibeldiskussion; über die
Kriminalgeschichte der Christen gibt es viele Bücher.
Wer hier im Forum sich über die grausamen Exzesse der Päpste
informieren will, findet dazu Info in der Kritik über das
Buch von Peter de Rosa, Gottes erste Diener.

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nicole6
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Beitrag von nicole6 »

(gelöscht, Doppel)

tomek
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Beitrag von tomek »

Nicole,
dort wird über Gewalt berichtet, ich hab das schon zur Kenntnis genommen (ich glaube, die Bibel ist gar kein Mythos). Aber über Gewalt zu lesen, bedeutet nicht, dass man sie auch anwendet, denke ich. Es gibt auch soundso viele Actionfilme, die müsstest man ja dann auch schließen. Also ich bleib einfach bei meiner Meinung: die ganzen Päpste und so, die in christlichem Namen gemordet haben, haben die Bibel gar nicht verstanden, denke ich. Grüße ins sonnige Italien
Tomek

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nicole6
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RE: Monotheismus und die Sprache der Gewalt

Beitrag von nicole6 »

tomek,
soso, die Päpste haben die Bibel nicht verstanden?
Zumindest haben sie die Bibel gelesen, und die Grausamkeiten
darin in der Realität ausgelebt!
Hier ein paar Zitate daraus:

Gott tut böses:
Ich aber will das Herz des Pharao verhärten und dann werde ich meine Zeichen und Wunder in Ägypten häufen.
Der Pharao wird nicht auf euch hören. Deshalb werde ich meine Hand auf Ägypten legen und unter gewaltigem Strafgericht meine Scharen, mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten führen.
Exodus 7, 3-4

Gott ist eitel
Doch der Herr ließ von der gewaltigen Glut seines Zornes nicht ab. Sein Zorn war über Juda entbrannt wegen all der Kränkungen, die Manasse ihm zugefügt hatte.
Zweites Buch Könige, 23, 26

Gott ist nicht allmächtig

Jagt nicht dem Tod nach in den Irrungen eures Lebens /
und zieht nicht durch euer Handeln das Verderben herbei!
Denn Gott hat den Tod nicht gemacht
und hat keine Freude am Untergang der Lebenden.
Weisheit 1, 12-13

Gott hat den Menschen zur Unvergänglichkeit erschaffen /
und ihn zum Bild seines eigenen Wesens gemacht.
Doch durch den Neid des Teufels kam der Tod in die Welt /
und ihn erfahren alle, die ihm angehören.
Weisheit 2, 23-24

Gott ist nicht allwissend
Ich will hinabgehen und sehen, ob ihr Tun wirklich dem Klagegeschrei entspricht, das zu mir gedrungen ist. Ich will es wissen.
Genesis 18, 21

Gott braucht Erinnerungsmemos
Meinen Bogen setze ich in die Wolken; er soll das Bundeszeichen sein zwischen mir und der Erde.
Balle ich Wolken über der Erde zusammen und erscheint der Bogen in den Wolken,
dann gedenke ich des Bundes, der besteht zwischen mir und euch und allen Lebewesen, allen Wesen aus Fleisch, und das Wasser wird nie wieder zur Flut werden, die alle Wesen aus Fleisch vernichtet.
Steht der Bogen in den Wolken, so werde ich auf ihn sehen und des ewigen Bundes gedenken zwischen Gott und allen lebenden Wesen, allen Wesen aus Fleisch auf der Erde.
Genesis 9, 13-16

Gott kämpft mit Mann, und verliert!
Als nur noch er allein zurückgeblieben war, rang mit ihm ein Mann, bis die Morgenröte aufstieg.
Als der Mann sah, dass er ihm nicht beikommen konnte, schlug er ihn aufs Hüftgelenk. Jakobs Hüftgelenk renkte sich aus, als er mit ihm rang.
Der Mann sagte: Lass mich los; denn die Morgenröte ist aufgestiegen. Jakob aber entgegnete: Ich lasse dich nicht los, wenn du mich nicht segnest.
Jener fragte: Wie heißt du? Jakob, antwortete er.
Da sprach der Mann: Nicht mehr Jakob wird man dich nennen, sondern Israel (Gottesstreiter); denn mit Gott und Menschen hast du gestritten und hast gewonnen.
Nun fragte Jakob: Nenne mir doch deinen Namen! Jener entgegnete: Was fragst du mich nach meinem Namen? Dann segnete er ihn dort.
Jakob gab dem Ort den Namen Penuël (Gottesgesicht) und sagte: Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen und bin doch mit dem Leben davongekommen.
Genesis 32, 25-31

Krieg ist "heilig"
Ruft den Heiligen Krieg aus! Bietet eure Kämpfer auf! /
Alle Krieger sollen anrücken und heraufziehen.
Schmiedet Schwerter aus euren Pflugscharen /
und Lanzen aus euren Winzermessern! /
Der Schwache soll sagen: Ich bin ein Kämpfer.
Eilt alle herbei, /
versammelt euch, ihr Völker ringsum! /
Dorthin führe, Herr, deine Kämpfer hinab!
Hosea 3, 9-11

Genozid, von Gott befohlen
Sie zogen gegen Midian zu Feld, wie der Herr es Mose befohlen hatte, und brachten alle männlichen Personen um.
Als sie die Männer erschlagen hatten, brachten sie auch noch die Könige von Midian um: Ewi, Rekem, Zur, Hur und Reba, die fünf Könige von Midian. Auch Bileam, den Sohn Beors, brachten sie mit dem Schwert um.
Die Frauen von Midian und deren kleine Kinder nahmen die Israeliten als Gefangene mit. Das ganze Vieh und der reiche Besitz der Midianiter wurde ihre Beute.
Alle Städte im Siedlungsgebiet der Midianiter und ihre Zeltdörfer brannten sie nieder.
Alle Menschen und das ganze Vieh, das sie erbeutet und geraubt hatten, nahmen sie mit.
Sie brachten die Gefangenen und die geraubte Beute zu Mose, zum Priester Eleasar und zur Gemeinde der Israeliten in das Lager in den Steppen von Moab am Jordan bei Jericho.
Mose, der Priester Eleasar und alle Anführer der Gemeinde gingen ihnen aus dem Lager entgegen.
Mose aber geriet in Zorn über die Befehlshaber, die Hauptleute der Tausendschaften und die Hauptleute der Hundertschaften, die von dem Kriegszug zurückkamen.
Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr alle Frauen am Leben gelassen?
Gerade sie haben auf den Rat Bileams hin die Israeliten dazu verführt, vom Herrn abzufallen und dem Pegor zu dienen, sodass die Plage über die Gemeinde des Herrn kam.
Nun bringt alle männlichen Kinder um und ebenso alle Frauen, die schon einen Mann erkannt und mit einem Mann geschlafen haben.
Aber alle weiblichen Kinder und die Frauen, die noch nicht mit einem Mann geschlafen haben, lasst für euch am Leben!
Numeri 31, 7-18

So könnte ich mit über 60 DIN-A4 Seiten Text weiter machen!
Die IS tut im Moment genau das, was die Christen über
Jahrhunderte taten, und als Grundlage dazu die Bibel hatten!
Dieser Moses ist gleichzusetzen mit Pol Pot, Stalin oder Hitler!

Nicole

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lust4fun
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RE: Monotheismus und die Sprache der Gewalt

Beitrag von lust4fun »

Ich habe zu dem Thema den Sammelband zur Debatte auf meiner Leseliste:

"Die Gewalt des einen Gottes: Die Monotheismusdebatte zwischen Jan Assmann, Mischa Brumlik, Rolf Schieder, Peter Sloterdijk und anderen"

( Auf Amazon gibt es dazu eine recht intelligente Rezension von W.Th.H.
)

tomek
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Beitrag von tomek »

Hi Nicole,
mich haben deine Passagen gerade herausgefordert. Was will ich machen als Christ? Ich hab jetzt mal geguckt, was steht denn vor der Passage, die du zitiert hast (also die mit dem heiligen Krieg als Beispiel)? Wir lesen in Joel 4,3 von geraubten Kindern - verkauften Mädchen, alles Juden, die unter den Heiden gelitten haben: "[...] ein Mädchen hat man für den Wein eines Zechgelages verkauft." Ein jüdisches Mädchen also wurde von den Heiden einfach so verkauft.

Wenn ich das mal mit heute vergleiche: wenn in der Ukraine Deutsche in einem zivilen Flugzeug einfach so abgeschossen werden mutmaßlich von den Russen, dann macht Deutschland.... nichts (meine Interpretation). Das macht man so heute in Deutschland. Nichts. Deutsche können einfach so abgeknallt werden für nichts nach meiner Interpretation. Gott hat früher anders gedacht mit den Juden, das ist meine Sicht der Dinge. Sicherlich, das ist schwierig. Was will man machen. Will man gegen Putin in den Krieg? Was ist denn dann? Das war echt schwer für Deutschland da zu reagieren, denke ich. Mensch, das war alles ein schweres Thema heute morgen, also ich wünsch dir trotzdem gutes Wetter,
Tomek

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nicole6
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RE: Monotheismus und die Sprache der Gewalt

Beitrag von nicole6 »

an Tomek,

hier noch ein paar Leseübungen aus der Bibel.
Dabei sieht man, wie selbstverständlich Sklavenhaltung für die
Männer war, welche die Bibel erfunden haben, und dass das
Christentum eine WAHRE Sklavenhalterreligion ist!

Tipps des Christengottes zur Sklavenhaltung

Der Herr sprach zu Mose und Aaron: Folgende Regel gilt für das Pascha: Kein Fremder darf davon essen;
aber jeder Sklave, den du für Geld gekauft hast, darf davon essen, sobald du ihn beschnitten hast.
Exodus 12, 43-44

Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Vieh und der Fremde, der in deinen Stadtbereichen Wohnrecht hat.
Exodus 20, 10

Du sollst nicht nach dem Haus deines Nächsten verlangen. Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen, nach seinem Sklaven oder seiner Sklavin, seinem Rind oder seinem Esel oder nach irgendetwas, das deinem Nächsten gehört.
Exodus 20, 17

Das sind die Rechtsvorschriften, die du ihnen vorlegen sollst:
Wenn du einen hebräischen Sklaven kaufst, soll er sechs Jahre Sklave bleiben, im siebten Jahr soll er ohne Entgelt als freier Mann entlassen werden.
Ist er allein gekommen, soll er allein gehen. War er verheiratet, soll seine Frau mitgehen.
Hat ihm sein Herr eine Frau gegeben und hat sie ihm Söhne oder Töchter geboren, dann gehören Frau und Kinder ihrem Herrn und er muss allein gehen.
Erklärt aber der Sklave: Ich liebe meinen Herrn, meine Frau und meine Kinder und will nicht als freier Mann fortgehen,
dann soll ihn sein Herr vor Gott bringen, er soll ihn an die Tür oder an den Torpfosten bringen und ihm das Ohr mit einem Pfriem durchbohren; dann bleibt er für immer sein Sklave.
Wenn einer seine Tochter als Sklavin verkauft hat, soll sie nicht wie andere Sklaven entlassen werden.
Exodus 21, 1-7

Wenn einer seinen Sklaven oder seine Sklavin mit dem Stock so schlägt, dass er unter seiner Hand stirbt, dann muss der Sklave gerächt werden.
Wenn er noch einen oder zwei Tage am Leben bleibt, dann soll den Täter keine Rache treffen; es geht ja um sein eigenes Geld.
Exodus 21, 20-21

Wenn einer seinem Sklaven oder seiner Sklavin ein Auge ausschlägt, soll er ihn für das ausgeschlagene Auge freilassen.
Wenn er seinem Sklaven oder seiner Sklavin einen Zahn ausschlägt, soll er ihn für den ausgeschlagenen Zahn freilassen.
Exodus 21, 26-27

Wohnt ein Mann einer Frau bei, die einem andern Mann als Sklavin zur Nebenfrau bestimmt ist und die weder losgekauft noch freigelassen ist, dann soll der Fall untersucht werden; sterben sollen sie nicht, da sie nicht freigelassen war.
Leviticus 19, 20

Die Sklaven und Sklavinnen, die euch gehören sollen, kauft von den Völkern, die rings um euch wohnen; von ihnen könnt ihr Sklaven und Sklavinnen erwerben.
Auch von den Kindern der Halbbürger, die bei euch leben, aus ihren Sippen, die mit euch leben, von den Kindern, die sie in eurem Land gezeugt haben, könnt ihr Sklaven erwerben. Sie sollen euer Eigentum sein
und ihr dürft sie euren Söhnen vererben, damit diese sie als dauerndes Eigentum besitzen; ihr sollt sie als Sklaven haben. Aber was eure Brüder, die Israeliten, angeht, so soll keiner über den andern mit Gewalt herrschen.
Leviticus 25, 44-46

Und Abram sagte: Du hast mir ja keine Nachkommen gegeben; also wird mich mein Haussklave beerben.
Genesis 15,3

Sarai, Abrams Frau, nahm also die Ägypterin Hagar, ihre Magd, - zehn Jahre, nachdem sich Abram in Kanaan niedergelassen hatte - und gab sie ihrem Mann Abram zur Frau.
Er ging zu Hagar und sie wurde schwanger. Als sie merkte, dass sie schwanger war, verlor die Herrin bei ihr an Achtung.
Da sagte Sarai zu Abram: Das Unrecht, das ich erfahre, komme auf dich. Ich habe dir meine Magd überlassen. Kaum merkt sie, dass sie schwanger ist, so verliere ich schon an Achtung bei ihr. Der Herr entscheide zwischen mir und dir.
Abram entgegnete Sarai: Hier ist deine Magd; sie ist in deiner Hand. Tu mit ihr, was du willst. Da behandelte Sarai sie so hart, dass ihr Hagar davonlief.
Der Engel des Herrn fand Hagar an einer Quelle in der Wüste, an der Quelle auf dem Weg nach Schur.
Er sprach: Hagar, Magd Sarais, woher kommst du und wohin gehst du? Sie antwortete: Ich bin meiner Herrin Sarai davongelaufen.
Da sprach der Engel des Herrn zu ihr: Geh zurück zu deiner Herrin und ertrag ihre harte Behandlung!
Genesis 16, 3-9

Alle männlichen Kinder bei euch müssen, sobald sie acht Tage alt sind, beschnitten werden in jeder eurer Generationen, seien sie im Haus geboren oder um Geld von irgendeinem Fremden erworben, der nicht von dir abstammt.
Beschnitten muss sein der in deinem Haus Geborene und der um Geld Erworbene. So soll mein Bund, dessen Zeichen ihr an eurem Fleisch tragt, ein ewiger Bund sein.
Genesis 17, 12-13

Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Rind, dein Esel und dein ganzes Vieh und der Fremde, der in deinen Stadtbereichen Wohnrecht hat. Dein Sklave und deine Sklavin sollen sich ausruhen wie du.
Deuteronomium 5, 14

Wenn dieser Sklave dir aber erklärt: Ich will nicht von dir freigelassen werden - denn er hat dich und deine Familie lieb gewonnen, weil es ihm bei dir gut ging -,
so nimm einen Pfriem und stich ihn durch sein Ohr in die Tür: Dann ist er dein Sklave für immer. Bei einer Sklavin sollst du das Gleiche tun.
Deuteronomium 15, 16-17

Eine von den Frauen der Prophetenjünger wandte sich laut rufend an Elischa: Mein Mann, dein Knecht, ist gestorben. Du weißt, dass dein Knecht gottesfürchtig war. Nun kommt der Gläubiger, um sich meine beiden Söhne als Sklaven zu nehmen.
Zweites Buch der Könige 4. 1

Wenn deine Lebenstage gezählt sind, /
Futter, Stock und Last für den Esel, /
Brot und Schläge und Arbeit für den Sklaven
Gib deinem Sklaven Arbeit, sonst sucht er das Nichtstun. /
Trägt er den Kopf hoch, wird er dir untreu.
Joch und Strick beugen den Nacken, /
dem schlechten Sklaven gehören Block und Folter.
Gib deinem Sklaven Arbeit, damit er sich nicht auflehnt; /
denn einem Müßigen fällt viel Schlechtigkeit ein.
Befiehl ihn zur Arbeit, wie es ihm gebührt; /
gehorcht er nicht, leg ihn in schwere Ketten! Aber gegen keinen sei maßlos /
und tu nichts ohne gutes Recht!
Sirach 33, 24-30

und schäme dich nicht folgender Dinge:
des Gesetzes des Höchsten und seiner Satzung, /
des gerechten Urteils, das nicht den Schuldigen freispricht,
der Abrechnung mit dem Geschäftsfreund und dem Kaufmann, /
der Verteilung von Erbe und Besitz,
der Säuberung von Waagschalen und Waage, /
der Reinigung von Maß und Gewicht, /
des Einkaufs, ob viel oder wenig,
des Handelns um den Kaufpreis mit dem Krämer, /
der häufigen Züchtigung der Kinder /
und der Schläge für einen schlechten und trägen Sklaven.
Sirach 42, 1-5

Alle sieben Jahre soll jeder von euch seinen hebräischen Stammesbruder, der sich ihm verkauft hat, freilassen; sechs Jahre soll er dein Sklave sein, dann sollst du ihn freilassen. Aber eure Väter haben mir nicht gehorcht und mir ihr Ohr nicht zugeneigt.
Jeremia 34, 14

Ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Sklave nicht über seinem Herrn.
Der Jünger muss sich damit begnügen, dass es ihm geht wie seinem Meister, und der Sklave, dass es ihm geht wie seinem Herrn. Wenn man schon den Herrn des Hauses Beelzebul nennt, dann erst recht seine Hausgenossen.
Matthäus 10, 24-25

Das Gleichnis vom unnützen Sklaven:
Wenn einer von euch einen Sklaven hat, der pflügt oder das Vieh hütet, wird er etwa zu ihm, wenn er vom Feld kommt, sagen: Nimm gleich Platz zum Essen?
Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Mach mir etwas zu essen, gürte dich und bediene mich; wenn ich gegessen und getrunken habe, kannst auch du essen und trinken.
Bedankt er sich etwa bei dem Sklaven, weil er getan hat, was ihm befohlen wurde?
So soll es auch bei euch sein: Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.
Lukas 17, 7-10

Jetzt, da ihr aus der Macht der Sünde befreit und zu Sklaven Gottes geworden seid, habt ihr einen Gewinn, der zu eurer Heiligung führt und das ewige Leben bringt.
Paulinische Briefe 6, 22

Wenn du als Sklave berufen wurdest, soll dich das nicht bedrücken; auch wenn du frei werden kannst, lebe lieber als Sklave weiter.
Denn wer im Herrn als Sklave berufen wurde, ist Freigelassener des Herrn. Ebenso ist einer, der als Freier berufen wurde, Sklave Christi.
1. Korinther 7, 21-22

Ihr Sklaven, gehorcht euren irdischen Herren mit Furcht und Zittern und mit aufrichtigem Herzen, als wäre es Christus.
Galater 6, 5

Ihr Sklaven, gehorcht euren irdischen Herren in allem! Arbeitet nicht nur, um euch bei den Menschen einzuschmeicheln und ihnen zu gefallen, sondern fürchtet den Herrn mit aufrichtigem Herzen!
Tut eure Arbeit gern, als wäre sie für den Herrn und nicht für Menschen;
Kolosser 3, 22-23

Die Sklaven sollen ihren Herren gehorchen, ihnen in allem gefällig sein, nicht widersprechen,
Titus 2, 9

Ihr Sklaven, ordnet euch in aller Ehrfurcht euren Herren unter, nicht nur den guten und freundlichen, sondern auch den launenhaften.
Denn es ist eine Gnade, wenn jemand deswegen Kränkungen erträgt und zu Unrecht leidet, weil er sich in seinem Gewissen nach Gott richtet.
Ist es vielleicht etwas Besonderes, wenn ihr wegen einer Verfehlung Schläge erduldet? Wenn ihr aber recht handelt und trotzdem Leiden erduldet, das ist eine Gnade in den Augen Gottes.
1. Petrus 2, 18-20

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RE: Monotheismus und die Sprache der Gewalt

Beitrag von lust4fun »

Als Querbezug zum Thread über "Französisch mit Kondom", in dem es um den Zusammenhang von geschlechterorientierter Gewalt geht, erlaube ich mir den Hinweis auf den Beitrag von Daniele Dell'Agli in der Monotheismusdebatte.

https://www.perlentaucher.de/cdata/K5/T ... llagli.pdf

Dell'Agli ist ein wunderbarer Freidenker. Sein Beitrag in der Debatte wurde - wenig überraschend - verhaltend bis ablehnend aufgenommen. Ich finde ihn brillant und fulminant.

Die ganze Debatte (entspricht dem o. g. Buch):
https://www.perlentaucher.de/essay/mono ... ucher.html

Die persönliche Website von Dell'Agli:
http://www.dellagli.de/

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Beitrag von nicole6 »

Ein neues, sehr aktuelles Buch darüber ist von Steven Pinker:
Gewalt: Eine neue Geschichte der Menschheit
Fischer Verlag.