Neus (Sach-)Buch zum Thema - Paysex aus Kundensicht

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R.Fahren
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Beitrag von R.Fahren »

Hallo Klaus,

vielen Dank für Deine ausführliche Rezension meines "Babys". Mit einer so differenzierten Aufarbeitung hatte ich gar nicht gerechnet.

Viele Deiner Anregungen kann und werde ich in die aktuelle Überarbeitung einbringen. Allerdings möchte ich meiner ursprünglichen Intension – nämlich ein Art "Reiseführer" durch die Welt des den modernen Paysex in Deutschland zu schreiben – nicht zugunsten eines sozialpolitischen Fachbuchs aufzugeben. Allerdings wird dem Thema (Doppel-)Moral und Stigmatisierung – gerade in Bezug auf die jüngste gesetzliche Entwicklung – mehr Raum gegeben werden.

In meinen Schilderungen schreibe ich natürlich oft "rot" in der Hoffnung, dass zumindest "rosa" hängenbleibt. Das kann man natürlich auch in den "falschen Hals" bekommen. Daher werde ich mir auch die Sätze über Tattoos nochmals vornehmen. Allerdings ist mir auch nach vielen Jahren und tausenden Tattoos, die ich mir aus der Nähe angesehen habe, immer noch schleierhaft, warum gerade Frauen, die ja oft "unmöglich" ein fünf Jahre altes Kleid tragen können, da dies ja "total aus der Mode" sei, sich mit Slogans und Motiven verzieren, welche sie dann für die nächsten 100 Jahre begleiten. Dabei lästere ich übrigens nicht nur "hintenrum", sondern stelle diese Frage auch von Angesicht zu Angesicht, wenn mir ein Girl wieder einmal von den Plänen für ihre neuesten Tattoos berichten – höchst respektvoll natürlich ;-).
Gleiches gilt für Silikon. Ich habe schon unzählige hübsche, junge Frauen mit makellosen Brüsten in Größe A/B kennengelernt, die glauben mit reichlich Silikon nachhelfen zu müssen um "schöner" zu sein. Zwar wird meist beteuert "ich mache das nur für mich" – aber dieses "für mich" bedeutet ja auch "mich attraktiver (für andere) zu finden", was dann teilweise in überdimensionierten, unproportionierten und manchmal sogar ungleichen Silikonblasen endet. Diesem falsche Körperideal, welches von der Gesellschaft aktuell vermittelt wird – von der Barbie-Puppe bis zum typischen amerikanischen Pornofilm – könnte man sicher ganze (und weniger flapsige) Bücher widmen – aber das überlasse ich Anderen.

Die kapitalistische Sichtweise kann man – gerade in einem Sexworker-Forum – natürlich unterschiedlich werten. Ebenso wie "normale" Dienstleistungen und Geschäfte funktioniert es auch im Paysex immer dann am besten, wenn sich die Geschäftspartner gegenseitig respektieren. Ich sehe es nicht als Respektlosigkeit, wenn ich Männer, die erstmals mit dem Thema "Sex für Geld" konfrontiert werden, auf gängige Gewinnmaximierungsmodelle mancher Damen hinweise. Natürlich arbeitet ein Großteil korrekt – aber nicht immer bringen die Dienstleisterinnen auch ihren Kunden den nötigen Respekt entgegen und versuchen diese mit möglichst wenig Aufwand zu "melken" – was einen Großteil zum schlechten Ruf der Branche beiträgt. So haben tatsächlich Einige unterschiedliche Servicelevel, von denen "auswärtiger Messegast" das Schlichteste ist. Eine Dienstleisterin zu fragen, ob die angefragte Zigarette denn die nächste halbe Stunde einläutet, halte ich auch in keiner Weise für respektlos (unromantisch vielleicht…) – einen Handwerker würde ich ebenso darauf hinweisen, dass ich nicht bereit bin für seine Urlaubserinnerungen, die er nach seinem Einsatz zum besten gibt, eine weitere Stunde zu bezahlen. In vielen Fällen lautet die Antwort dann ja auch – "natürlich nicht – mir ist nur gerade nach einer Zigarette" – manchmal wird der Glimmstängel aber auch einfach wieder weggepackt… .

Auch beim Paysex ist gegenseitiger Respekt gefragt. Ich blockiere die Mädels im Club nicht indem ich ihnen auf die Pelle rücke und so andere Gäste auf Distanz halte und erwarte andererseits eine faire Abrechnung. Unter meinen Tipps kann ich keine ausmachen, welche zum Nachteil einer seriös arbeitenden Dienstleisterin wären.

Recht hast Du in Bezug auf meinen Faible für Clubs, was man sicher weniger allgemeingültig zum Ausdruck bringen kann. Auch von anderer Seite wurde mir von der Bevorzugung anderer Geschäftsmodelle berichtet und nahegelegt hier etwas objektiver zu sein, was ebenfalls auf meiner ToDo-Liste gelandet ist.

Beim Untertitel werde ich allerdings nicht auf Deinen Vorschlag zurückgreifen – ich möchte meine Bücher ja verkaufen – auch außerhalb der Universitätsbuchhandlungen. Bevor es "EINE Einführung in große Segmente des Feldes der erotischen und sexuellen Dienstleistungen für (potentielle) Kunden" wird, nehme ich dann doch besser "50 Shades of PAY" ;-) .

An dieser Stelle noch die Frage an alle Dienstleisterinnen – unabhängig davon, ob ihr mein Buch gelesen habt: Was erwartet IHR von einem Gast? Was würdet Ihr potentiellen Gästen gerne mit auf den Weg geben? Womit nerven sie Euch? Was "geht gar nicht"?

Verschiedene Verhaltenstipps habe ich ja schon zusammengetragen – aber vielleicht kann man ja noch etwas ergänzen… .

Danke nochmals für die ausführliche Rezension – in die Neuauflage kommt auf jeden Fall auch sexworker.at!

R. Fahren

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Beitrag von R.Fahren »

Hallo nochmal!

Da inzwischen schon die ersten Wünsche aus Sexworker-Sicht per PN eingegangen sind - hier das entsprechende Kapitel aus der ersten Auflage:

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Fettnäpfchen, Nervensägen und Schmutzfinken

Wenn Du Dich mit einem Mädchen unterhältst, so solltest Du ihr Privatleben respektieren. Aus gutem Grund haben fast alle Girls einen Künstlernamen und eine Legende, was Herkunft, Alter und Karriere betrifft.

Wenn ein Mädchen Dich nach Deinem Familienstand und der Zahl der Kinder fragt, so brauchst Du natürlich Dich nicht zu genieren ebenfalls nachzufragen – aber ansonsten werden derartige Fragen oft als unpassend empfunden. Ebenso gehen Dich der bürgerliche Name und das Heimatdorf des Mädchens nix an – es sei denn sie erzählt es von sich aus.

Was die Girls oft furchtbar nervt sind die scheinheiligen Retter, die mit Texten wie „was macht ein nettes Mädchen wie Du in dieser Branche…“ den Moralapostel geben – und diese dann natürlich trotzdem vögeln. Du möchtest ja auch keine Vorhaltungen hören, warum ausgerechnet Du es nötig hast Dir Sex zu kaufen – also lass solche Texte bitte bleiben. Vielleicht erzählt Dir ein Mädchen mal von sich aus, wie es zu diesem Beruf gekommen ist und vielleicht stimmt es ja sogar.

Frage also die Mädchen nicht über ihr Privatleben aus und nerve sie damit nicht. Zu den größten Vorteilen eines Clubs beim PaySex gehört es zwar, dass man sich erst einmal in Ruhe kennenlernen und beschnuppern kann – Du solltest es allerdings nicht übertreiben. Wenn Du ein Mädchen eine Stunde oder länger volltextest und Dich dann mit einem „vielleicht sehen wir uns ja noch“ verabschiedest, wird diese zu Recht beleidigt sein – es sei denn sie ist unaufgefordert auf Dich zugekommen und/oder Du hast ihr gleich gesagt, dass Du sie nicht buchen kannst/willst und sie trotzdem das Gespräch weitergeführt hat.

Auch wenn das Mädchen sich splitterfasernackt zu Dir stellt oder setzt, bedeutet dies nicht, dass Du jetzt ungeniert an ihr rumfummeln darfst – ein wenig Anstand solltest Du auch in dieser Situation aufbringen. Ein paar gegenseitige Streicheleinheiten ergeben sich meist ganz natürlich – aber direkt an Muschi oder Titten zu grabschen, wird auch unter diesen Umständen als unverschämt empfunden.

Wenn die Akquise der Dame erfolgreich ist und ihr gemeinsam auf einem Zimmer landet, ist auch dies noch kein Freifahrtsschein um respektlos oder grob zu werden. Dies schließt natürlich ein paar deftige Worte beim Dirty Talk nicht aus – aber blaue Flecken, Bisswunden und Kratzer solltest Du auf keinen Fall hinterlassen. Auch die kräftigen Klapse auf die Pobacke kommen bei den meisten Dienstleisterinnen weniger gut an, als bei dem Pornostar, dem Du zuletzt zugesehen hast! Es gibt zwar auch Frauen, die eine solche Behandlung ausdrücklich einfordern, aber nur weil Du dafür bezahlst gibt Dir dies noch lange nicht das Recht Dich wie ein grober Idiot aufzuführen!

Ganz weit oben auf der Liste der ungeliebten Gäste stehen dann noch die Schmutzfinken. Daher gilt: Lieber einmal mehr duschen als einmal zu wenig. Auch wenn Du zuhause, bevor Du in den Club aufgebrochen bist, bereits geduscht hast – hüpf‘ lieber schnell nochmal unter die Dusche und mach‘ Dich frisch. Dabei solltest Du vor allem Deinen Schwanz sorgfältig reinigen und auch den Südpol nicht vergessen. Wenn Du untenrum rasiert bist kannst Du bei dieser Gelegenheit gleich auch den Stoppeln den Garaus machen - Rasierer sollte ggf. selbst mitgebracht werden.

Sind Deine Fingernägel so kurz wie möglich geschnitten und ohne „Trauerränder“? Falls nicht brauchst Du Dir keine Hoffnungen zu machen, dass Du diese in irgendwelche Körperöffnungen Deiner Gespielin versenken kannst. Wie Mutti schon sagte: „Die Mädchen sehen zuerst auf die Fingernägel…“.

Nach dem Toilettengang solltest Du die Reinigung natürlich wiederholen – kein Mädchen wird Dir ausdauernd Deinen Schwanz blasen, wenn dieser nach Urin schmeckt, Du „Käse“ unter der Vorhaut hast und es gleichzeitig nach Scheiße und Käsefüßen müffelt. Die Benutzung eines guten Deos und der gleichzeitige Verzicht auf Knoblauch, Fischbrötchen und Bier erhöhen zudem Deine Chancen auf leidenschaftliche Zungenküsse.

---Zitat ende---

Vielen Dank schon mal!

R.Fahren

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Beitrag von Asfaloth »

....*räusper*... für welche Zielgruppe genau ist diese ..hmm......"Anleitung" eigentlich gedacht ?

R.Fahren
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Beitrag von R.Fahren »

(Siehe oben)

Gedacht ist das ganze Buch für Männer, die gerne Paysex nutzen würden, aber sich bisher nicht getraut haben und - wie Klaus so schön schrieb - nicht bei Alice Schwarzer fragen wollen...

R. Fahren

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Beitrag von Asfaloth »

...und offensichtlich Grundlagenunterweisung in Benimm und Körperhygiene benötigen.... allmecht.

R.Fahren
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Beitrag von R.Fahren »

Offensichtlich ja - frag' mal die Girls!

R. Fahren

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Beitrag von lust4fun »

Ich mache etwas sehr Ungehöriges - ich sage etwas zu einem Buch, das ich nicht gelesen habe:
         
Bild
R.Fahren hat geschrieben:Gedacht ist das ganze Buch für Männer, die gerne Paysex nutzen würden, aber sich bisher nicht getraut haben und - wie Klaus so schön schrieb - nicht bei Alice Schwarzer fragen wollen...
Schon klar, so ist es gedacht.

Aber wer kauft und liest das Buch tatsächlich?
Wer sucht bewusst den Rat bei R. Fahren?

Ich schätze, die Zielgruppe dürfte eine sehr kleine sein.
Die drei Kommentare bei Amazon loben den frischen Ton und die offene Information. Aber keiner von ihnen beschreibt sich selbst als Suchender nach Information und Anleitung. Es scheint mir eher die Lust am Wiedererkennen zu sein. Eher der Abgleich mit den eigenen Erfahrungen: Geht es anderen Freiern auch so?

Aber - wer liest das als Buch?
Wir leben vernetzt. Wer die sehnsüchtige Phantasie nach Rotlicht und Paysex hat, surft im Netz. Nach wenigen durchsurften Nächten dürfte dieser Unschlüssige für die meisten seiner offenen Fragen und mental-emotionalen Hemmungen genug Futter gefunden haben. Wie lange braucht man, um im Netz auf ein regional passendes Freierforum zu stoßen? Dort wird all das, was das Buch gesammelt hat, rauf und runter diskutiert – in ewigen Schleifen, so dass auch der Anfänger in kurzer Zeit auf den Stand des Üblichen gebracht wird. Wenn ich recht sehe, richtet sich das Buch an die potenziellen Martins. Dieser Typus des Clubbesuchers ist in den Foren stark vertreten. Diese Martins haben sich im Netz längst untereinander gefunden – sie lesen nicht solche Bücher, sie erzählen sich davon, was sie da erleben.

Gut, jetzt hat eben wieder mal ein Martin die frei verfügbaren Erfahrungsschätze der Communities abgeschöpft und versucht nun damit etwas Geld zu verdienen. Es wird Leser geben, die es dankbar annehmen, für das erste Mal in einem Club von einem virtuellen Scout an die Hand genommen zu werden. Aber wer nur ein einziges Mal dort war, braucht das Buch nicht mehr. Wer liest dann noch ein Kapitel über "Fettnäpfchen, Nervensägen und Schmutzfinken" aus einer fragenden Haltung heraus? Wer solche Hinweise objektiv nötig hätte, ist auch auf diese banal ermahnende Weise nicht erreichbar.

Das Buch scheint mir eine Sammlung von standardisierten Beschreibungen zu sein, die jeder selbst geben kann, wer einmal in einem Club war. Aber wer ein Buch liest, sucht eigentlich nach mehr. Nach einer Auseinandersetzung mit einer Autoren-Persönlichkeit, nach transformierenden Erfahrungs- und Gedankenprozessen, nach Sichtweisen, die den eigenen Blick verändern können. Wo ist der Autor? Ich lese von seinen banalen Feststellungen, dass "es auch im Paysex immer dann am besten funktioniert, wenn sich die Geschäftspartner gegenseitig respektieren." Aha! Ich lese davon, dass der Autor seit 30 Jahren von seiner Ehepartnerin "ertragen" wird und dass diese sein "Austoben" unter Bedingungen toleriert. Ein interessanter Stolperstein. Aber das ist nur die Widmung, kein Thema zum Ausarbeiten. Standpunkte finde ich darüber, ob Tattoos und Silikon attraktiv sind. Standpunkte, über die sich in Foren trefflich und flapsig streiten lässt. Aber das als Buch?

Es ist natürlich ungerecht, das Buch an Maßstäben zu messen, die nicht seine eigenen sind. Aber es darf schon erinnert werden an refexive Veröffentlichungen, die Einführungen, Aufklärungen und gedankliche Verarbeitungen bieten - z. B. die Aufzeichnungen eines Freiers: Chester Brown, Ich bezahle für Sex.

R. Fahrens Buch ist eine Selbstvergewisserung, nichts Falsches zu tun im Gewande einer pädagogischen Umkehrung mit zustimmungsfähigen Allgemeinplätzen: "Unter meinen Tipps kann ich keine ausmachen, welche zum Nachteil einer seriös arbeitenden Dienstleisterin wären."

Interessanter als für potenzielle Freier dürfte das Buch für Menschen sein, die außerhalb des Kunden- Anbieter-Zusammenhangs bleiben. Man erfährt, wie "es" funktioniert und wie sich Freier darin (oberflächlich) erleben. Es ist weniger ein Beitrag zu Gerheims Freier-Forschung als vielmehr selbst ein mögliches Untersuchungsobjekt dafür. Insofern habe ich auch – anders als Klaus in seiner überaus höflichen und fairen Besprechung – keine Erwartung an den Autor, in einer Überarbeitung die "kritisch-theoretischen Denkfiguren" mehr zu berücksichtigen.

R.Fahren
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Beitrag von R.Fahren »

Leute - schraubt mal wieder einen Gang zurück! Mit meinem Werk habe ich nicht vor den Literatur-Nobelpreis zu gewinnen, "kritisch-theoretischen Denkfiguren" einen Tummelplatz zu bieten oder meine Person zum Untersuchungsobjekt zu machen.

Ich sehe das Buch als eine Art Reiseführer in die Welt des Paysex - gespickt mit Tipps und Tricks, Verhaltensregeln und auch den einen oder anderen Adressen.

Wenn ich einen Reiseführer über Rom lese, dann interessiert mich die Lebensgeschichte des Verfassers nur in soweit, dass ich wissen möchte, ob er schon mal dort gelebt hat oder sich sein Wissen im Stile Karl Mays zusammenfantasiert hat. Er sollte möglichst unterhaltsam geschrieben sein und mich bei meinem ersten Besuch begleiten, aber auch den Freiraum für eigene Ausflüge lassen. Dabei erwarte ich dann weder eine vollzählige Auflistung aller Restaurants noch möchte ich wissen was der Autor im Detail dort in welcher Reihenfolge genossen hat.

Im Laufe der Jahre war ich "Reiseleiter" (meist kam der Kontakt über Freierforen zustande) für viele Männer - auch im persönlichen Umfeld - und habe diese bei ihren ersten Schritten in die Welt des Paysex begleitet. Dabei glichen sich die Vorurteile und die Fragen auffällig.

Schaut Euch doch mal in "normalen" Foren um - kaum fragt jemand Dinge wie "wie läuft das eigentlich im Bordell" bekommt er von zahlreichen selbsternannten Moralaposteln eine Breitseite und kann sich vor Beschimpfungen über seinen schlechten Character und moraltriefenden Horrorszenarien kaum retten. Heraufbeschworen werden stets die immer gleichen Bilder von armen geknechteten Zwangsprostituierten, die ihm in schmuddeligen Absteigen voller Verachtung widerwillig eine handvoll Krankheiten anhängen werden und ihm dafür auch noch einen Haufen Kohle abnehmen, welche natürlich lediglich die Protzkarre des brutalen Zuhälters finanziert.

Ich habe mich bewusst dagegen entschieden die Lebensgeschichte (bzw. Episoden daraus) von Freiern im Allgemeinen oder mir im Besonderen zu schildern - und auch die Karrieredetails der Dienstleisterinnen gehört meiner Meinung nach nicht in diesen "Reiseführer". Dafür gibt es andere Werke und wem danach ist möge diese bitte lesen.

Ihr seid natürlich alle "vom Fach" und was für Euch selbstverständlich ist, müssen andere halt erst noch lernen (lesen). Auch wenn einem der gesunde Menschenverstand rät vorher zu duschen, muss man Andere leider erst noch daran erinnern (jedenfalls habe ich mehr als einmal Reklamationen von Girls über "Stinker" gehört - und auch in den PNs zu diesem Post taucht dieser Punkt wieder auf). Auch wenn man sich in den Foren (in denen ich ja seit vielen Jahren schreibe und auch dort schon ausführliche Einführungen verfasst und vielen Anfängern Tipps gegeben habe) all diese Informationen zusammenklauben kann - es bleibt ein Puzzlespiel! Gerade in Einrichtungen wie die von mir favorisierten FKK-Clubs, bei denen man ja nicht wie im Laufhaus mal "unverbindlich durchlatschen" kann, trauen sich viele Interessierte erst gar nicht hinein und suchen so weiter ihr Vergnügen auf dem Straßenstrich usw.

Reich werde ich damit sicher nicht - aber Spaß macht es trotzdem und verschiedene Anfänger haben mir auch schon euphorisch über ihr neues Hobby berichtet...

Seid nett aufeinander!

R.

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Beitrag von Hamster »

Danke, lust4fun!
Ich teile Deine Meinung.

Bei R.Fahren geht mir unangenehm die Galle hoch! Sorry!

R.Fahren
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Beitrag von R.Fahren »

Fast wie im Frauenforum hier - nur umgekehrt. Da regt sich auch eine Frau über Zustände im Puff auf (den sie noch nie von innen gesehen hat) und findet gleich weitere Theoretiker(innen), die ihr beipflichten... .

Seid nett aufeinander!

R. Fahren