Der
Zonta Club Frankfurt am Main
und der Zonta Club Frankfurt II Rhein Main
laden ein zur Vortragsveranstaltung mit anschließender Diskussion:
Eva Kühne Hörmann Staatsministerin der Justiz des Landes Hessen
„
Gesetzesnovelle zur Prostitution:
Schutz oder (nur) Kontrolle?
“
am Mittwoch, den 09. Dezember 2015 um 19.00 Uhr
in der Heiliggeistkirche im Dominikanerkloster, Dominikanergasse 5
, 60311 Frankfurt(Parkhaus Dom Römer; U Bahnhof Dom/Römer)
http://zonta-frankfurt.de/sites/default ... 2-2015.pdf
Zonta VEranstaltung in FFM am 9.12.2015
-
- Admina
- Beiträge: 7434
- Registriert: 07.09.2009, 04:52
- Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
- Ich bin: Keine Angabe
Zonta VEranstaltung in FFM am 9.12.2015
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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Fakten und Infos über Prostitution
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Fakten und Infos über Prostitution
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- Admina
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Bahnhofsviertel Streetwork im Milieu
Von Friederike Tinnappel
Um Prosituierte in Frankfurt kümmern sich Streetworkerinnen vom Verein Tamara
Mitarbeiterinnen des Vereins Tamara berichten über ihre Arbeit mit Prostituierten in Frankfurt. Menschenhandel sei nicht alltäglich, meinen sie. Das neue Gesetz werde nichts bringen.
Petra Weigand und Fabienne Zwankhuizen sind schon lange im Geschäft. Die eine oder andere Latina, die ihre Dienste im Bahnhofsviertel anbietet, kennen sie schon seit 20 Jahren. „Ich glaube, die werden alt im Bordell“, sagt Weigand. Zusammen mit Fabienne Zwankhuizen berät und hilft sie Prostituierten, die sich bei „Tamara“ am Alfred-Brehm-Platz melden.
Als Streetworkerinnen sind die beiden Frauen regelmäßig im Bahnhofsviertel unterwegs. Von dem Prostituiertenschutzgesetz, dessen Entwurf jetzt in der Öffentlichkeit diskutiert wird, halten sie nicht viel. Der Entwurf enthält eine Meldepflicht, um die Opfer von Menschenhandel identifizieren zu können. Doch nach Einschätzung der Tamara-Frauen werden kriminelle Menschenhändler schon verhindern, dass sich die Frauen gesetzeskonform verhalten und anmelden.
„Menschenhandel mag es geben, aber das ist nicht unser Alltag“, sagen Weigand und Zwankhuizen. Die Frauen, die in Frankfurt als Prostituierte arbeiten, hätten sich selbst dafür entschieden. Über Mund-zu-Mund-Propaganda seien sie über die Arbeitsbedingungen im Rotlicht-Milieu informiert. Die Beraterinnen berichten von einer Frau, die mit ihrem Rollköfferchen im Bordell auftauchte und wie selbstverständlich fragte, ob noch ein Zimmer frei sei.
Seit ein paar Jahren sind es vor allem Rumäninnen, die für eine geraume Zeit nach Frankfurt kommen, um für sich und ihre Familie Geld zu verdienen. Manche haben Kinder und fahren zwischendurch in die Heimat. „Ich bin nach Hause gefahren und habe meinen Eltern zwei Schweine gekauft“, habe eine Bordellarbeiterin erzählt.
Die Beratungsstelle
Die Adresse
Der Träger
Die vertrauliche Beratung von Frauen, die in der Prostitution arbeiten, steht bei Tamara im Mittelpunkt. Gleichzeitig versucht die Beratungsstelle aber auch, die gesellschaftliche Diskriminierung und Vorurteile in der Bevölkerung abzubauen.
„Diese Frauen übernehmen Verantwortung“, sagen Weigand und Zwankhuizen. „Oft steckt die Not dahinter.“ Einige hätten sogar eine Ausbildung, etwa Krankenschwester oder Altenpflegerin –, aber um in diesen Berufen zu arbeiten, fehlten die Sprachkenntnisse. Die Sprache – ein Hindernis für den Ausstieg aus dem Milieu. „Wir hatten schon einen Deutschkurs im Bordell“, berichten Weigand und Zwankhuizen. Die Teilnehmerinnen seien aber nur unregelmäßig gekommen.
Ein weiteres Problem sei, dass viele Prostituierte nicht krankenversichert sind. Zum einen wollten sie das Geld sparen, zum anderen sich gegenüber einer Krankenkasse nicht outen als jemand, der anschaffen geht. Das Stigma sei groß, Ausgrenzung und moralische Ächtung weit verbreitet. Das Angebot des Gesundheitsamtes, die Frauen anonym und kostenlos zu untersuchen, werde dagegen gern angenommen.
Weigand (l.) und Zwankhuizen kennen das Bahnhofsviertel.
Statt über neue Formen von Überwachung und Meldeverfahren nachzudenken, wie sie im Entwurf für das Prostituiertenschutzgesetz vorgesehen sind, sollten die Hilfen für die betroffenen Frauen ausgebaut werden: mehr Beratung, mehr Sozialarbeit in den Bordellen, Vertrauen aufbauen. Dann könne es auch gelingen, mögliche Opfer von Menschenhandel aufzuspüren. „Auch uns erzählen sie nicht beim ersten Besuch an der Haustür, was passiert ist.“ Die Freier möchten Weigand und Zwankhuizen gewinnen, gemeinsam gegen Menschenhandel vorzugehen und etwa bei Tamara anzurufen, wenn sie meinen, dass etwas nicht in Ordnung sei. Tatsächlich sei das auch schon vorgekommen. Aber der Verdacht habe sich in keinem der Fälle bewahrheitet.
Justizministerin Eva Kühne-Hörmann ist am Mittwoch, 9. Dezember, 19 Uhr, beim Zonta-Club in der Heiliggeistkirche, Dominikanergasse 5, zu Gast, um über die Gesetzesnovelle zur Prostitution zu sprechen.
http://www.fr-online.de/frankfurt/bahnh ... 26924.html
Von Friederike Tinnappel
Um Prosituierte in Frankfurt kümmern sich Streetworkerinnen vom Verein Tamara
Mitarbeiterinnen des Vereins Tamara berichten über ihre Arbeit mit Prostituierten in Frankfurt. Menschenhandel sei nicht alltäglich, meinen sie. Das neue Gesetz werde nichts bringen.
Petra Weigand und Fabienne Zwankhuizen sind schon lange im Geschäft. Die eine oder andere Latina, die ihre Dienste im Bahnhofsviertel anbietet, kennen sie schon seit 20 Jahren. „Ich glaube, die werden alt im Bordell“, sagt Weigand. Zusammen mit Fabienne Zwankhuizen berät und hilft sie Prostituierten, die sich bei „Tamara“ am Alfred-Brehm-Platz melden.
Als Streetworkerinnen sind die beiden Frauen regelmäßig im Bahnhofsviertel unterwegs. Von dem Prostituiertenschutzgesetz, dessen Entwurf jetzt in der Öffentlichkeit diskutiert wird, halten sie nicht viel. Der Entwurf enthält eine Meldepflicht, um die Opfer von Menschenhandel identifizieren zu können. Doch nach Einschätzung der Tamara-Frauen werden kriminelle Menschenhändler schon verhindern, dass sich die Frauen gesetzeskonform verhalten und anmelden.
„Menschenhandel mag es geben, aber das ist nicht unser Alltag“, sagen Weigand und Zwankhuizen. Die Frauen, die in Frankfurt als Prostituierte arbeiten, hätten sich selbst dafür entschieden. Über Mund-zu-Mund-Propaganda seien sie über die Arbeitsbedingungen im Rotlicht-Milieu informiert. Die Beraterinnen berichten von einer Frau, die mit ihrem Rollköfferchen im Bordell auftauchte und wie selbstverständlich fragte, ob noch ein Zimmer frei sei.
Seit ein paar Jahren sind es vor allem Rumäninnen, die für eine geraume Zeit nach Frankfurt kommen, um für sich und ihre Familie Geld zu verdienen. Manche haben Kinder und fahren zwischendurch in die Heimat. „Ich bin nach Hause gefahren und habe meinen Eltern zwei Schweine gekauft“, habe eine Bordellarbeiterin erzählt.
Die Beratungsstelle
Die Adresse
Der Träger
Die vertrauliche Beratung von Frauen, die in der Prostitution arbeiten, steht bei Tamara im Mittelpunkt. Gleichzeitig versucht die Beratungsstelle aber auch, die gesellschaftliche Diskriminierung und Vorurteile in der Bevölkerung abzubauen.
„Diese Frauen übernehmen Verantwortung“, sagen Weigand und Zwankhuizen. „Oft steckt die Not dahinter.“ Einige hätten sogar eine Ausbildung, etwa Krankenschwester oder Altenpflegerin –, aber um in diesen Berufen zu arbeiten, fehlten die Sprachkenntnisse. Die Sprache – ein Hindernis für den Ausstieg aus dem Milieu. „Wir hatten schon einen Deutschkurs im Bordell“, berichten Weigand und Zwankhuizen. Die Teilnehmerinnen seien aber nur unregelmäßig gekommen.
Ein weiteres Problem sei, dass viele Prostituierte nicht krankenversichert sind. Zum einen wollten sie das Geld sparen, zum anderen sich gegenüber einer Krankenkasse nicht outen als jemand, der anschaffen geht. Das Stigma sei groß, Ausgrenzung und moralische Ächtung weit verbreitet. Das Angebot des Gesundheitsamtes, die Frauen anonym und kostenlos zu untersuchen, werde dagegen gern angenommen.
Weigand (l.) und Zwankhuizen kennen das Bahnhofsviertel.
Statt über neue Formen von Überwachung und Meldeverfahren nachzudenken, wie sie im Entwurf für das Prostituiertenschutzgesetz vorgesehen sind, sollten die Hilfen für die betroffenen Frauen ausgebaut werden: mehr Beratung, mehr Sozialarbeit in den Bordellen, Vertrauen aufbauen. Dann könne es auch gelingen, mögliche Opfer von Menschenhandel aufzuspüren. „Auch uns erzählen sie nicht beim ersten Besuch an der Haustür, was passiert ist.“ Die Freier möchten Weigand und Zwankhuizen gewinnen, gemeinsam gegen Menschenhandel vorzugehen und etwa bei Tamara anzurufen, wenn sie meinen, dass etwas nicht in Ordnung sei. Tatsächlich sei das auch schon vorgekommen. Aber der Verdacht habe sich in keinem der Fälle bewahrheitet.
Justizministerin Eva Kühne-Hörmann ist am Mittwoch, 9. Dezember, 19 Uhr, beim Zonta-Club in der Heiliggeistkirche, Dominikanergasse 5, zu Gast, um über die Gesetzesnovelle zur Prostitution zu sprechen.
http://www.fr-online.de/frankfurt/bahnh ... 26924.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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