Demo in Frankfurt am 8.3. 2016 zum Feministischer Kampftag

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fraences
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Demo in Frankfurt am 8.3. 2016 zum Feministischer Kampftag

Beitrag von fraences »

Feministischer Kampftag FfM

Am 8.3.16 finden in Frankfurt wieder Aktionen zum feministischen Kampftag statt.

http://feministischerkampftagffm.tumblr.com/unterseite1

Dona Carmen e. V. wird eine Rede halten zum Prostituiertenschutzgesetz im Bahnhofsviertel.
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

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RE: Demo in Frankfurt am 8.3. 2016 zum Feministischer Kampft

Beitrag von fraences »

Bericht vom ‚Internationalen Frauentag‘ 2016 in Frankfurt/Main:

Abfuhr für Prostitutionsgegner


8. März 2016: Mit einer Schlappe für Prostitutionsgegner endete am diesjährigen Internationalen Frauentag die Demonstration für Frauenrechte in Frankfurt/Main. In die Vorbereitung des Frauentags und der geplanten Demonstration örtlicher Frauenverbände von der Hauptwache zum DGB-Haus mischten sich dieses Jahr Organisationen, die nichts Besseres zu tun hatten, als den Internationalen Frauentag zur Ausgrenzung von Sexarbeiter/innen zu missbrauchen.



Schon in den vorbereitenden Verhandlungen im Vorfeld des Frauentags wurden Doña Carmen und andere Organisationen, die diese Spaltung nicht hinnehmen wollten, aus einem gemeinsamen Aktionsbündnis ausgeschlossen. An vorderster Front agierten dabei Prostitutionsgegner des Frauenverbands Courage und einiger sich „links“ gebender Splittergrüppchen.



So kam es zu zwei unterschiedlichen Auftaktkundgebungen. Auf der Römerberg-Kundgebung sprach neben der Interventionistischen Linken und anderen Organisationen auch Viviana für Doña Carmen e.V. Vor rund 60 Zuhörer/innen forderte sie in der Spanisch/Deutsch vorgetragenen Rede die rechtliche Gleichbehandlung von Sexarbeiter/innen: „Wenn wir von ‚Sexarbeit‘ sprechen, so meinen wir: Es ist an der Zeit, dass Prostitution endlich über das reguläre Arbeits- und Gewerberecht geregelt wird, nicht aber über diskriminierende Sonderbestimmungen im Strafrecht, wie es gegenwärtig der Fall ist. Wir wollen keine straf- und polizeirechtliche Reglementierung von Prostitution. Wir wollen mit anderen Berufen rechtlich gleichgestellt und gleichbehandelt werden!“



Parallel dazu fand eine zweite Kundgebung an der Hauptwache statt. Schließlich zog ein Demonstrationszug von dort mit rund 250 Beteiligten durch die Innenstadt. In der Kaiserstraße, nahe dem Frankfurter Rotlichtviertel, glaubten die Prostitutionsgegner ihre Chance gekommen. Auf einer Zwischenkundgebung wollte man die Stellungnahme einer Ex-Prostituierten verlesen, die gegen Prostitution vom Leder zieht. Doch daraus wurde nichts.



Kaum kamen die ersten Plattitüden über „sexuelle Ausbeutung“ und das arme Los der Prostituierten über den Demo-Lautsprecher, ergriffen diese per Megafon selbst das Wort. Augenblicklich scharten sich zahlreiche Demonstrant(inn)en solidarisch um die Kolleginnen von Doña Carmen, sodass Fraences ungestört gegen das geplante „Prostituiertenschutzgesetz“ Stellung beziehen konnte. Sie sagte u.a.: „Gegenwärtig plant die Bundesregierung ein so genanntes „Prostituiertenschutzgesetz“. Man sollte meinen, dieses Gesetz schützt uns vor Diskriminierungen. Das ist aber nicht der Fall. Im Gegenteil. Die wenigen Rechte, die wir haben, sollen noch weiter eingeschränkt werden. Wir sollen einer repressiven Überwachung unterworfen werden – angeblich um uns vor „Ausbeutung“ und „Kriminalität“ zu schützen. Aber in meinen Augen ist das, was die Regierung macht, kriminell.“



Während der Rede von Fraences kam der Lautsprecherwagen der Prostitutionsgegner nicht vom Fleck, weil viele Frauen aus Solidarität mit den Kolleginnen von Doña Carmen die Straße blockierten und damit den gesamten Demonstrationszug stoppten. Ein Trillerpfeifen-Konzert trug dazu bei, dass auf das Verlesen der Rede einer unbekannten Ex-Prostituierten entnervt verzichtet wurde. Während die Prostitutionsgegner eine wohlverdiente Schlappe erlitten, konnten Sexarbeiter/innen und ihre Unterstützer sich mit dieser Aktion Gehör und Respekt verschaffen. Der beabsichtigten Spaltung unter den Frauen wurde damit ein Riegel vorgeschoben. So geht Frauentag.
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Beitrag von ehemaliger_User »

War die "unbekannte ex-Prostituierte" die ominöse "Huschke Mau?"
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Beitrag von fraences »

yep
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RE: Demo in Frankfurt am 8.3. 2016 zum Feministischer Kampft

Beitrag von fraences »

Internationaler Frauentag

Feministinnen im Gewerkschaftshaus

Von Friederike Tinnappel

Junge Feministinnen erobern das Gewerkschaftshaus. Aber auch viele Frauen sind dabei, die ihre Wurzeln in der Frauenbewegung der siebziger Jahre haben.


Die vier älteren Frauen, die im großen Saal des Gewerkschaftshauses schon vor dem eigentlichen Veranstaltungsbeginn zum Internationalen Frauentag zusammenhocken, sind „jedes Jahr da“. Wie oft das schon gewesen sei? „Wir haben aufgehört zu zählen“, antworten sie. „Man könnte meinen – schon immer.“ Es habe „Tradition“ und sei „Pflicht“ solange „das Patriarchat schaltet und waltet“ und es noch keine wirkliche Gleichberechtigung gebe. Und „man trifft Gleichgesinnte“.

Das Durchschnittsalter des Quartetts im Gewerkschaftshaus scheint zunächst typisch zu sein für diesen Weltfrauentag in Frankfurt: Viele Frauen sind dabei, die ihre Wurzeln in der Frauenbewegung der siebziger Jahre haben und sichtbar enttäuscht sind, dass nach den Übergriffen in der Sylvesternacht in Köln nicht mehr Teilnehmerinnen zur Kundgebung am Dienstagnachmittag an der Hauptwache gekommen sind.

Inhaltliche Differenzen

Auch im Evangelischen Begegnungszentrum, das zu einem „politischen Kaffeeklatsch“ eingeladen hat, werden die Kuchenstückchen mehrheitlich von älteren Damen verzehrt. Zwei Pfarrerinnen erläutern, wie man das Schwerpunktthema des städtischen Frauenreferats „Sexismus“ in diesem Jahr aufgegriffen und in den Mittelpunkt gestellt habe.

Wo sind die jungen Frauen? Diese Frage stellt sich nicht nur Ulrike Mroß von den Verdi-Frauen. Doch plötzlich sind sie da, die jungen Leute unter dreißig, so um die hundert werden von zwei Motorradfahrern der Polizei zum Parkplatz des DGB-Hauses begleitet. „Wir machen uns breit, wie es uns gefällt“, heißt es in dem Aufruf des „Bündnisses 8. März“, das zu einer eigenen Kundgebung auf dem Römerberg eingeladen hatte. Nicht alle aber, die jetzt hier sind, haben etwas mit dem Bündnis zu tun, wie einzelne Teilnehmer der Aktion betonen.

Im Gewerkschaftshaus bekommen Johanna (18) und Awa (26) eine rote Nelke überreicht und erzählen. Ab 15.30 Uhr habe es auf dem Römerberg ein „öffentliches Wohnzimmer“ gegeben, dort seien unter anderem das Flüchtlingsprojekt „Project Shelter“ und der Verein „Dona Carmen“ zu Wort gekommen. Im Anschluss habe man sich an der Demonstration von der Hauptwache zum Gewerkschaftshaus beteiligen wollen. Doch da sei die Stimmung so „komisch“ und „nicht mehr zeitgemäß“ gewesen, berichtet Awa, die offensichtlich den Mann an der Gitarre, der das Lied „Brot und Rosen“ intonierte nicht gemocht hat. Auch die Frau am Mikro habe ihr nicht gefallen, weil sie zu „dominant“ gewesen sei. Offensichtlich gebe es aber auch inhaltliche Differenzen etwa in der Einstellung zur Prostitution sowie Trans- und Intersexuellen. „Wir wollen den Frauentag wieder kämpferischer machen“, sagen Johanna und Awa. Es reiche nicht, zu feiern und „mit einer Blume ist es nicht getan“. Es gehe darum, zu vermitteln, dass sich das öffentliche und das private Leben nicht trennen lassen: Beide seien durch Diskriminierung und Geschlechterungleichheit geprägt.

Mitten im Rotlichtviertel, während einer Zwischenkundgebung, sei der Wunsch entstanden, in einem eigenen Block zum DGB-Haus zu ziehen. Während nun die älteren oben im Saal den Frauentag feiern, machen es sich die jüngeren im Jugendclub bequem. Schnell brutzeln die ersten Würstchen auf dem Grill. „Alles ein Euro“, steht daneben.

http://www.fr-online.de/frankfurt/inter ... 25946.html
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