Polizist als Kunde?

Wer mit Menschen zu tun hat, hat oft genug auch mit Dummköpfen zu tun. Macht eurem Ärger Luft. Es bleibt unter euch. Ebenso sollen hier aber auch vorbildliche Klienten aufgeführt werden. Wie sieht der ideale Klient aus?
xtabay
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Polizist als Kunde?

Beitrag von xtabay »

Kürzlich hat sich beim Smalltalk vorm Termin ergeben, dass der Kunde Polizist ist.

Der Termin war ganz ok...aber mich würde interessieren, wie ihr damit umgeht. Ob die Gefahr besteht, dass er einem dann anzeigt. Und wie ich dem vorbeugen kann.

Polizisten sind natürlich auch Menschen und gehen zu einer Sexworkerin, weil sie das halt wollen. Aber mulmig ist es trotzdem.

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Lady Tanja
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Beitrag von Lady Tanja »

Aus welchem Grund sollte jemand Dich anzeigen?
Tust Du etwas Ungesetzliches? (kenne mich zugegebenermaßen nicht in Österreich aus).

xtabay
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Beitrag von xtabay »

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Lady Tanja hat geschrieben:Aus welchem Grund sollte jemand Dich anzeigen?
Tust Du etwas Ungesetzliches? (kenne mich zugegebenermaßen nicht in Österreich aus).
naja, in Österreich lässt sich immer was ungesetzliches finden....

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Lady Tanja
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Beitrag von Lady Tanja »

die Aussage ist mir zu pauschal...

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Re: Polizist als Kunde?

Beitrag von Zwerg »

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xtabay hat geschrieben:Kürzlich hat sich beim Smalltalk vorm Termin ergeben, dass der Kunde Polizist ist.
Hi!

Wenn er Dich an einem Ort gebucht hat, der nach der österreichischen Gesetzgebung nicht "legal" sein kann (zum Beispiel in einer Wohnung (in Wien)), so wäre das - meiner Einschätzung nach - nur im Zuge einer Amtshandlung möglich. Im Wr. Prostitutionsgesetz ist der Scheinfreier durch Beamte ausdrücklich erlaubt! Da müsste er sich aber, nach der Absprache "was geht für wie viel" zu erkennen geben.

In den meisten Fällen haben sie ein I-Phone oder Vergleichbares mit einer laufenden Gesprächsverbindung eingesteckt um sogleich die KollegInnen die vor der Türe warten hinzuzurufen. Das die Amtshandlung dann unter besonders erniedrigenden Umständen abläuft, haben wir bereits in unseren Schattenberichten kritisiert.

Wenn es nicht im Zuge einer Amtshandlung geschehen ist - der Kunde sagt "ich bin Polizist und ich besuche Dich um eine sexuelle Handlung gegen Entgelt zu erleben" so wäre er selbst "wegen der Anstiftung zu einer Verwaltungsübertretung" strafbar. Wenn sich während der Amtshandlung - durch Deine Einvernahme - herausstellt, dass er gesagt hat "Polizist zu sein", so denke ich, könnte es auch ein Disziplinarverfahrne zur Folge haben......

Was sicherlich nicht geht: Zuerst Sex und dann Anzeigen!

Meiner Einschätzung nach, sind zumeist die KundInnen, welche Vorgeben behördlich zu tun zu haben, nicht ganz ehrlich unterwegs..... in den Fällen die wir bisher hatten, war es eher der Versuch "wichtig" zu erscheinen - oder aber auch, auf Grund der Wichtigkeit" etwas mehr zu erlangen....

Was (leider) häufiger vorkommt sind auch "Nötigungen" bzw. "Erpressungen" mit dem Hinweis "ich bin von der Behörde" -- Auch hier gilt zu bedenken: Geheimprostitution wird mit einer Verwaltungsstrafe belegt (wie etwa Schwarzfahren) und ist nach einem halben Jahr verjährt - Erpressung, oder auch Nötigung sind Straftatbestände und bei der Strafbemessung empfindlich höher angesiedelt.

Ich kann nur dringlich raten: Im Falle einer Erpessung durch einen vorgeblichen Polizisten sofort Hilfe in Anspruch nehmen! Keines Falls nachgeben!

Liebe Grüße

christian
Zwerg

Kontakt per PN oder über das Kontaktformular:
memberlist.php?mode=contactadmin

Notfälle: ++43 (0)676 413 32 23

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unangenehm

Beitrag von Veraguas »

Da scheint jemand auf "wichtig" machen zu wollen. Hier in Hamburg hat es nach meiner Erinnerung im Anschluss an eine vollzogene sexuelle Dienstleistung an einem Polizisten nie eine Anzeige gegeben. Die Herren machen sich möglicherweise nicht nur strafbar, es ist ihnen zusätzlich auch unangenehm vor Gericht von der Verteidigung nach Einzelheiten und Details des sexuellen Verkehrs befragt zu werden.
Welches Problem auch immer in der Gesellschaft besteht-
der Staat weiss eine völlig irre Problemlösung die niemandem nützt, aber Arbeitsplätze im Beamtenapparat schafft. H.S.

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Beitrag von Tanja_Regensburg »

Polizisten sind auch Männer ... mit Bedürfnissen.

Einige meiner Kunden sind bei der Polizei...

Ich habe noch nie eine Anzeige bekommen, da die Männer privat unterwegs sind. Wenn sie klug sind nie im Bereich ihres eigenen Revieres.

sofern es sich um Scheinfreier handelt, dürfen sie keinen Körperkontakt zulassen und nach maximal 5 Minuten stehen die Kollegen im Zimmer.

LG Tanja

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Beitrag von Arum »

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Tanja_Regensburg hat geschrieben:
Einige meiner Kunden sind bei der Polizei...
Die dürften dann in Zukunft in eine Zwickmühle geraten...
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz

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Beitrag von xtabay »

Er hat mich weder erpresst , noch sich wichtig gemacht. ich hab ihn nach dem Beruf gefragt (weil komische Arbeitszeiten etc)

Das Problem ist eigentlich, dass ich mich nicht getraut habe, im vorraus zu kassieren.
Und dass er dann statt den gebuchten 2 Stunden zu 250 Euro doch nur eine wollte. Die kostet 150 Euro, und er: "Ich geb dir 120, ok?"

Und ich hab mich nicht getraut, das wirklich streng einzufordern.

Dazu Geschwafel, er hat keinen Bankomat gefunden, er zahlt beim nächsten
Mal mehr, er gibt mir eine gute Bewertung...

Es ist jetzt nicht so eine Tragödie, dass ich weniger Geld hab...aber ich fühle mich nicht wertgeschätzt, wenn wer weniger zahlt. Und irgendwie reingelegt. Hat eigentlich nichts mit seinem Beruf als Polizist zu tun. Aber wenn er keiner wäre, hätte ich das Geld sicher vorher verlangt und dann hätten wir das von vornherein anders vereinbart.

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Beitrag von Lucille »

Kleiner Kommunikationstipp fürs nächste Mal Unsicherheit ...
"na, dann dürfte Dir die übliche Vorkasse ja bekannt sein. Darf ich bitten"

Leider glaube ich kaum, dass dieser Herr Amtsträger nur zufällig zu wenig Geld dabei hatte - wünsche Dir, ich hätte Unrecht ...

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Beitrag von friederike »

Klingt so etwas nach der klassischen Masche ...

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Beitrag von Lycisca »

Zu diesem Thema hätte ich eine Bitte: Könnt Ihr mir per PN Infos zukommen lassen, wenn ihr einen Polizisten als Kunden hattet, der Scheinfreier war, euch um die das Entgelt prellen wollte oder sonst irgendwie dubios oder angsteinflößend war. Bitte um Infos in der Form was/wann/wo. Selbstverständlich behandle ich die Infos vertraulich - daher auch PN.

Zum Grund für meine Bitte: Erstens soll solche Info in die von @Zwerg erwähnten Schattenberichte zu A und D einfließen. Und zweitens führe ich ein Beschwerdeverfahren bei den Vereinten Nationen gegen Österreich, wo es um systematische Menschenrechtsverletzungen durch die Polizei geht. Weitere internationale Verfahren sind in Vorbereitung. Die erbetenen Informationen dienen dazu, dort die Systematik von grundrechtswidrigen Methoden zu belegen.

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Lady Tanja
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Beitrag von Lady Tanja »

Klingt für mich auch extrem nach Masche...

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RE: Polizist als Kunde?

Beitrag von Zwerg »

Ich hätte hier was, was IMHO auch passen könnte.

Soweit ich die rechtliche Lage kenne, reicht die Ankündigung einer Verwaltungsübertretung völlig um verwaltungsrechtlich bestrafbar zu sein. In dem Fall sollte klar sein, dass in dem Augenblick wo die SexarbeiterIn auf dem Zimmer mit dem Polizisten ist - und der Preis vereinbart wurde, Alles klar ist..... Dem scheint aber nicht so zu sein. Beachtet bitte auch der "Zuruf" im Protokoll in Richtung SexarbeiterIn UND Polizisten "zieht EUCH an - Razzia"

Das gegenständliche Dokument stammt aus einem Polizeibereicht (also der Berichterstattung eines Polizisten über seine Amtshandlung - gegenüber seinen Vorgesetzten) - so weit ich weiß, sind da Niemand Bedenken gekommen.....
Dateianhänge
Verdeckte Ermittlung - Polizeibericht
Verdeckte Ermittlung - Polizeibericht

guntram
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Beitrag von guntram »

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xtabay hat geschrieben: Es ist jetzt nicht so eine Tragödie, dass ich weniger Geld hab...aber ich fühle mich nicht wertgeschätzt, wenn wer weniger zahlt. Und irgendwie reingelegt. Hat eigentlich nichts mit seinem Beruf als Polizist zu tun. Aber wenn er keiner wäre, hätte ich das Geld sicher vorher verlangt und dann hätten wir das von vornherein anders vereinbart.
Das ist sicherlich verständlich. So sollte das sicherlich nicht ablaufen.

Es ist ja schon eine Zeit her. Hat der vermeintliche Polizist Dich nochmal besucht und dann auch mehr bezahlt?
War der überhaupt wirklich Polizist und wie hast du das festgestellt?