Länderberichte IRLAND:

Hier findet Ihr "europaweite" Links, Beiträge und Infos - Sexarbeit betreffend. Die Themen sind weitgehend nach Ländern aufgeteilt.
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Aoife
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RE: Länderberichte IRLAND:

Beitrag von Aoife »

20-jährige Australierin freigelassen

Die Studentin wurde letzten Monat(!) in Dublin verhaftet, weil die Polizei "glaubte" sie sei erst 14 Jahre alt und ein wahrscheinliches Opfer von Menschenhandel.

Besonders pikant: Erst nachdem Bekannte der Familie sie auf einem Fahndungsfoto erkannten und aktiv wurden hat man Kontakte zu Australischen Behörden aufgenommen, die den Sachverhalt schnell bestätigen konnten.

http://www.highlandradio.com/2013/11/06 ... in-dublin/

Ich frage mich wie viele solcher Fälle nicht ihren Weg in die mainstream media finden - auf alle Fälle ein guter Grund auch diese Auswirkung der Menschenhandelshype auf unser aller Menschenrechte im Auge zu behalten.

Liebe Grüße, Aoife
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Marc of Frankfurt
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Re: angebliche Minderjährige

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Ähnliche Story mit Sexworker-Migrantin aus einer Bordell-Razia im Frankfurter Bahnhofsviertel 2009


weitere gesammelte fälle
viewtopic.php?p=61688#61688

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Re: angebliche Minderjährige

Beitrag von Aoife »

          Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Ähnliche Story mit Sexworker-Migrantin
Nun, zumindest oberflächlich gesehen ist bei dem Dubliner Fall unähnlich dass es sich weder um eine SW noch um eine Migrantin handelt - erst bei der weniger oberflächlichen Erkenntnis dass es sich in beiden Fällen um Menschen handelt werden Ähnlichkeiten erkennbar.

Und gerade das scheint mir so wichtig: Niemand darf glauben er könne von unter dem Deckmantel von angeblich notwendiger Menschenhandelsbekämpfung daherkommenden Menschenrechtsverletzungen nicht betroffen werden, nur weil er selbst weder SW noch MigrantIn ist.

Liebe Grüße, Aoife
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RE: Länderberichte IRLAND:

Beitrag von Aoife »

Ab morgen findet in Dublin das diesjährige Sexual Health Awareness Week statt, das Thema ist diesmal "Let's Talk About Sex" ... neben der Vermittlung rein sexueller Bedürfnisse wird es wohl auch um die Vermittlung des Wunsches nach "safer" gehen, und Kommunikation mit Behinderten ist ein wichtiges Thema.

Zu den öffentlichen Veranstaltungen sind webcasts geplant.

http://www.rcpi.ie/course.php?pageID=660

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Marc of Frankfurt
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Anti-Menschenhandelsgesetz Nord-Irland

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Nordirland (England United Kingdom)
Bürger-, NGO und Experten-Eingaben zur Anhörung im neuen Prostitutionsgesetz:


Human Trafficking and Exploitation (Further Provisions and Support for Victims) Bill

Committee Stage
Written Submissions
www.NIassembly.gov.uk/Assembly-Business ... bmissions/



In einer langen Liste sind alle Briefe von Prostitutionsgegnern und Pro-Sexworker-Bewegung verlinkt.

Eine gute Möglichkeit die Menschen und NGOs bei Gegnern und Gleichgesinnten genauer kennennzulernen, weil sie sich hier offiziell vorstellen d.h. outen müssen wie das in den Medien oder Netzwerken nie erforderlich ist.

Eine ideale Datensammlung, um mal alle Argumente systematisch auszuwerten. Z.B. in einer Pro-Contra-Tabelle plus Infographik... Ein interessantes Projekt für eine wissenschaftliche Arbeit aber gleichzeitig auch eine Notwendigkeit, für alle, die den komplexen ideologisch aufgeladenen und polarisierten politischen Prozess der Menschenhandelsbekämpfung, Prostitutionskontrolle und Sexworker-Emanzipation verstehen wollen.


Deutsche Einführung
viewtopic.php?p=137021#137021

Gesetzgebungs-Verfahren
steckt derzeit im commitee stage
Bild
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 04.12.2013, 17:24, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Anti-Menschenhandelsgesetz Nord-Irland

Beitrag von Aoife »

          Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Nordirland (England)
Weder England noch Großbritannien - dafür wurde der Begriff United Kingdom (Vereinigtes Königreich) geprägt, um den Verbund aus GB und den besetzten Gebieten im Norden Irlands zu bezeichnen.

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Marc of Frankfurt
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Wirtschaftsgeographischer Exkurs

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Danke. Komplexe politische Lage, hätte ich eigentlich besser wissen sollen www.youtube.com/watch?v=rNu8XDBSn10


Dabei gab es mal das Kingdom of Dalriada c 500 AD was ich wohl im Hinterkopf hatte.

Dieser Wandel der Betrachtung von dem was zusammen gehört bzw erorbert wurde stellt für mich eine ähnliche Situation dar wie beim heutigen Griechenland-Türkei-Konflikt etwa zum ehemaligen Attischen Seebund oder Mykene-Hochkultur oder der heutige EU-/Schengen-Migrations-Grenz-Konflikt mit Nord-Afrika zum ehem. Römisches Imperium, welches um das Mittelmeer herum errichtet worden war.

Was heute durch Seegrenzen als natürlich getrennt aussieht, war früher über die See enger verbunden als wir denken.

Wirtschaftsgeschichtlicher Hintergrund ist, dass die Nationalstaatentsehung auf Warenaustausch d.h. Handelsökonomie basiert und der funktionierte ursprünglich einfacher über Schiffe und den Seeweg. Daher sind vmtl. auch England und Frankreich über den Kanal enger verbunden als Deutschland und Frankreich über umkämpfte, teilweise wenger besiedelte Landgebiete.

Erst später kam dann die Erfindung von Rad plus Antriebs-Motor (Pferd?) zum tragen, wo sich dann die Nationalstaaten eher entlang der Festland-Geographie orientierten und konzentrierten.


___
Auf weltgeopraphie-politisch-strategischer Ebene gibt es die mögliche zukünftige Machverlagerung weg von der Westlich-/Transatlantischen Welt (USA/EU; TAFTA) zur zentralasiatischen hochbevölkerten Kontinentalfläche und daher vmtl. auch den vielen dort von den USA/Nato geführten Kriegen bzw. verdeckten Interventionen: Afghanistan, Syrien, Irak, Iran...

Das ist m.E. ein globaler Konflikt von Transportgesetzen und Produktionsstandortgesetzen. Realwirtschaftliche Produktion findet im eigentlichen Sinne nur da statt, wo die meisten Menschen leben (China als Werkbank der Welt).





Was uns hier fehlt ist ein Übersichtsposting am Anfang des Sammelthread, wo eindeutig festgelegt ist wo wir was einsortieren... ob wir uns eher an der Landmasse oder der Staatzugehörigkeit orientieren... Und auch wo die Links der wesentlichen Organisationen und Quellen und Querverweise stehen können. Evt. hast du als Landeskennerin ja Zeit und Lust das einzufügen.

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Re: Wirtschaftsgeographischer Exkurs

Beitrag von Aoife »

          Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Was uns hier fehlt ist ein Übersichtsposting am Anfang des Sammelthread, wo eindeutig festgelegt ist wo wir was einsortieren... ob wir uns eher an der Landmasse oder der Staatzugehörigkeit orientieren... Und auch wo die Links der wesentlichen Organisationen und Quellen und Querverweise stehen können. Evt. hast du als Landeskennerin ja Zeit und Lust das einzufügen.
Ja ist eine gute Idee - aber leider lässt nach meiner Erfahrung die Forensoftware ein nachträgliches Einfügen nicht zu, postings erscheinen immer nach Absendezeitpunkt geordnet ...

Ich habe mir bisher immer so geholfen, dass ich "Irland" als geographischen Begriff betrachtet habe und was auf der Insel passiert hier geposted habe - und bei besonderem Bezug zur UK-Politik (wenn es also in den six counties passiert ist) noch ein link im GB-thread gesetzt habe.

Ist eine Notlösung, aber bei der wirklich komplizierten politischen Lage kaum besser zu lösen, auch die selbsternannte Republik Irland (ROI) ist ja nicht mit Irland gleichzusetzen, und ausdrücklich als "Nordiren" wie im oben verlinkten youtube dargestellt würden sich wohl nur Angehörige der loyalistischen Minderheit bezeichnen.

Auch die teilweise gebräuchliche Bezeichnuing Ulster für die occupied six counties ist unrichtig, zum Provinz Ulster, der nördlichen der 4 bis 5 klassischen Provinzen gehören neben den den britisch besetzten Gebieten Antrim, Derry, Tyrone, Fermanagh, Armagh und Down auch noch die derzeit dem Freistaat ("Republik") zugeordneten Gebiete Donegal, Monaghan und Cavan.

Ich denke es ist wirklich am einfachsten die Threadüberschrift "Irland" geographisch als die Insel zu verstehen.

Liebe Grüße, Aoife

PS.: Wer Lust hat sich näher damit (nicht mit der unmenschlichen Politik, nur mit den Grafschaftsnamen) zu befassen, findet hier ein interaktives Spiel:
http://www.ireland101.com/quiz/county/
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Saviour industrial complex

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Über die Retter-Industrie der historischen Magdalene Laundries und heutige Organisationen wie Ruhama und TORL (turn off the red light campaign)


Bild

Bild

Bild

Bild



[This picture which appears in the new edition of the Irish underground newspaper Rabble, alongside a very sharp critique of the Turn Off The Red Light campaign in Ireland.]


Besser lesbar hier:
http://elestantedelaciti.wordpress.com/ ... -of-scrub/

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RE: Länderberichte IRLAND:

Beitrag von fraences »

Nein zu bezahltem Sex
Nordirland will Prostitution verbieten


Nordirland will mit strengeren Gesetzen gegen den Menschenhandel vorgehen. In Zukunft soll deshalb der Kauf von sexuellen Dienstleistungen verboten werden.
Nordirland will den Kauf sexueller Dienstleistungen verbieten. Nach der Abstimmung des Regionalparlaments am Vorabend lobten christliche Gruppen am Dienstag das Gesetz, Interessenvertreter von Prostituierten kritisierten den Vorstoß. Bislang waren in Nordirland zwar das Betreiben von Bordellen und Zuhälterei verboten, wie im Rest Großbritanniens ist aber das Bezahlen für Sex legal. Das will die Region nun nach schwedischem Vorbild ändern.

Schweden hatte den Kauf von Sexleistungen 1999 verboten und damit das Verhalten der Freier, nicht aber das der Prostituierten kriminalisiert. Nach Angaben schwedischer Behörden hat das Gesetz die Prostitution stark eingedämmt.
Die nordirische Regelung ist Teil eines Gesetzes, mit dem der Menschenhandel bekämpft werden soll. In Belfast muss das Gesetz noch weitere Hürden nehmen, es gilt aber als sicher, dass es in Kraft tritt.

http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Polit ... +N24.de%29
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

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RE: Länderberichte IRLAND:

Beitrag von fraences »

Nein zu bezahltem Sex
Nordirland will Prostitution verbieten


Nordirland will mit strengeren Gesetzen gegen den Menschenhandel vorgehen. In Zukunft soll deshalb der Kauf von sexuellen Dienstleistungen verboten werden.
Nordirland will den Kauf sexueller Dienstleistungen verbieten. Nach der Abstimmung des Regionalparlaments am Vorabend lobten christliche Gruppen am Dienstag das Gesetz, Interessenvertreter von Prostituierten kritisierten den Vorstoß. Bislang waren in Nordirland zwar das Betreiben von Bordellen und Zuhälterei verboten, wie im Rest Großbritanniens ist aber das Bezahlen für Sex legal. Das will die Region nun nach schwedischem Vorbild ändern.

Schweden hatte den Kauf von Sexleistungen 1999 verboten und damit das Verhalten der Freier, nicht aber das der Prostituierten kriminalisiert. Nach Angaben schwedischer Behörden hat das Gesetz die Prostitution stark eingedämmt.
Die nordirische Regelung ist Teil eines Gesetzes, mit dem der Menschenhandel bekämpft werden soll. In Belfast muss das Gesetz noch weitere Hürden nehmen, es gilt aber als sicher, dass es in Kraft tritt.

http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Polit ... +N24.de%29
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Beitrag von nina777 »

28.11.2014

Prostitution: Irish government introduces new law to make paying for sex a crime

Wide-ranging reforms to sex offences legislation, including a new law making it a crime to pay for sex, have been proposed by the Irish government.


Irish Justice Minister Frances Fitzgerald published a draft sexual offences bill on Thursday, which outlined a raft of planned changes.

If passed, the bill will create new offences of purchasing sexual services, in the context of prostitution.

A similar law is currently progressing through the Northern Ireland Assembly.

'All-island consensus'

Stormont's Human Trafficking and Exploitation Bill was introduced last year by the Democratic Unionist Party (DUP) peer Lord Morrow.

If passed, it would make Northern Ireland the first part of the UK to criminalise people who buy sexual services from prostitutes.

Last month, the Northern Ireland Assembly voted by 81 to 10 in favour of making it a crime to pay for sex, but the bill still has some way to go before it becomes law.

At present, prostitution legislation on both sides of the Irish border criminalises those who sell sex, not those who pay for it.

In a statement on Thursday, Ms Fitzgerald said her proposed bill "reflects an all-island consensus to targeting the predominantly exploitative nature of prostitution".

'Target the demand'

The draft legislation includes the creation of a general offence of purchasing sexual services and a second "more serious offence" of purchasing a sexual service from a trafficked person.

"In both cases, the persons selling the sexual service will not be subject to an offence," the Irish Department of Justice said.

"Unlike the existing offences relating to prostitution such as soliciting, loitering or brothel keeping, this offence will specifically target the demand for prostitution."

Ms Fitzgerald noted that Canada and some Nordic countries were taking a similar approach, in a bid to criminalise those who pay for sex.

The Irish bill also proposes new criminal offences to protect children against sexual grooming, and measures to strengthen the supervision and monitoring of sex offenders on their release from prison.

Age of consent

It will provide judges with the power to ban sex offenders from working with children and vulnerable people for a set time period when they are passing sentence in sex abuse cases.

The minister is also proposing court changes aimed at "minimising the trauma on victims of sexual offences, particularly children", that will allow them to give evidence from behind a screen.

Her bill also aims to rectify a "gender anomaly in incest law" which will align penalties for an offence committed by either a man or women if they abuse members of their own families.

The bill proposes that the age of sexual consent remains at 17 in the Republic of Ireland.

However, it will introduce an exemption clause for what the department described as "non-exploitative, consensual sexual relationships between peers where there is no more than two years in age difference between both parties".

http://www.bbc.com/news/world-europe-30242641
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

translena
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Übersetzt:Irland plant Paysex unter Strafe zu stellen

Beitrag von translena »

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nina777 hat geschrieben:28.11.2014

Prostitution: Irish government introduces new law to make paying for sex a crime

Wide-ranging reforms to sex offences legislation, including a new law making it a crime to pay for sex, have been proposed by the Irish government.


Irish Justice Minister Frances Fitzgerald published a draft sexual offences bill on Thursday, which outlined a raft of planned changes.

If passed, the bill will create new offences of purchasing sexual services, in the context of prostitution.

A similar law is currently progressing through the Northern Ireland Assembly.

'All-island consensus'

Stormont's Human Trafficking and Exploitation Bill was introduced last year by the Democratic Unionist Party (DUP) peer Lord Morrow.

If passed, it would make Northern Ireland the first part of the UK to criminalise people who buy sexual services from prostitutes.

Last month, the Northern Ireland Assembly voted by 81 to 10 in favour of making it a crime to pay for sex, but the bill still has some way to go before it becomes law.

At present, prostitution legislation on both sides of the Irish border criminalises those who sell sex, not those who pay for it.

In a statement on Thursday, Ms Fitzgerald said her proposed bill "reflects an all-island consensus to targeting the predominantly exploitative nature of prostitution".

'Target the demand'

The draft legislation includes the creation of a general offence of purchasing sexual services and a second "more serious offence" of purchasing a sexual service from a trafficked person.

"In both cases, the persons selling the sexual service will not be subject to an offence," the Irish Department of Justice said.

"Unlike the existing offences relating to prostitution such as soliciting, loitering or brothel keeping, this offence will specifically target the demand for prostitution."

Ms Fitzgerald noted that Canada and some Nordic countries were taking a similar approach, in a bid to criminalise those who pay for sex.

The Irish bill also proposes new criminal offences to protect children against sexual grooming, and measures to strengthen the supervision and monitoring of sex offenders on their release from prison.

Age of consent

It will provide judges with the power to ban sex offenders from working with children and vulnerable people for a set time period when they are passing sentence in sex abuse cases.

The minister is also proposing court changes aimed at "minimising the trauma on victims of sexual offences, particularly children", that will allow them to give evidence from behind a screen.

Her bill also aims to rectify a "gender anomaly in incest law" which will align penalties for an offence committed by either a man or women if they abuse members of their own families.

The bill proposes that the age of sexual consent remains at 17 in the Republic of Ireland.

However, it will introduce an exemption clause for what the department described as "non-exploitative, consensual sexual relationships between peers where there is no more than two years in age difference between both parties".

http://www.bbc.com/news/world-europe-30242641
Sinngemässe Übersetzung::
Irland plant Paysexunter Strafe zu stellen

Witreichende Reformen zum Sexualstrafrecht, einschließlich eines neuen Gesetzes so dass es ein strafbar macht, für Sex zu bezahlen, wurden von der irischen Regierung vorgeschlagen.

Der Irische Justizminister Frances Fitzgerald veröffentlichte einen Entwurf zum Sexualstrafrechtsgesetz am Donnerstag, das eine Reihe von geplanten Veränderungen skizziert.

Wenn das gesetz das Parlament passiert, wird das Gesetz eine neue Straftat der Bezahlung von sexuellen Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Prostitution enthalten.

Ein ähnliches Gesetz wird derzeit voran durch den Nordirland-Versammlung vorbereitet.

Komplette-Insel Konsens

Der Menschenhandel und Ausbeutung Gesetzentwurf wurde im vergangenen Jahr von dem Democratic Unionist Party (DUP)-Vorsitzenden Lord Morrow im Nordirländischen Regionalparlament eingebracht.

Wird der Entwurf angenommen, wäre es Nordirland ist der erste Teil des Vereinigten Königreichs in dem es Strafbar wäre, die sexuelle Dienstleistungen von Prostituierten zu kaufen

Im vergangenen Monat, stimmte die gewählt Nordirland-Versammlung mit 81-10 Stimmen für dn Entwurf dass es ein Verbrechen sein soll für Sex zu bezahlen , aber d es muss noch einiges geschehen bevor das Gesetz rechtskräftig wird.

Derzeit kriminalisieren die Prostitutions-Vorschriften auf beiden Seiten der irischen Grenze diejenigen, die Sex verkaufen, nicht diejenigen, die dafür bezahlen.

In einer Erklärung am Donnerstag, sagte Frau Fitzgerald der Gesetzentwurf "spiegelt den Komplette-Insel Konsens zur Förderung des überwiegend ausbeuterischen Charakter der Prostitution".
"Richten Sie die Nachfrage '

Der Gesetzentwurf beinhaltet die Schaffung eines allgemeinen Tatbestand der Bezahlung von sexuellen Dienstleistungen und einen zweiten "eine schwere Straftat" für den Kauf des sexuellen Service von Opfern von Menschenhandel.

"In beiden Fällen werden die Verkäufer von den sexuellen Service nicht Gegenstand einer Straftat sein",sagte das irische Justizministerium.

"Im Gegensatz zu den bestehenden Straftaten im Zusammenhang mit Prostitution, wie Einholen, Bummeln oder herumtreiben im Bordell halten, wird diese Straftat speziell auf die Nachfrage nach Prostitution beziehen."

Frau Fitzgerald stellte fest, dass Kanada und einigen nordeuropäische Ländern einen ähnlichen Ansatz, fahren und versuchen diejenigen zu betrafen die für Sex bezahlen.

Der irische Gesetzentwurf schlägt auch neue Straftaten vor um Kindern vor sexuellen Missbrauch zu schützen, und Maßnahmen zur Überwachung und Kontrolle der Sexualstraftäter nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis zu verstärken.

Schutzalter

Es soll die Möglichkeit geben, Sexualstraftäter die Arbeit mit Kindern und gefährdeten Menschen für einen bestimmten Zeitraum zu verbieten, wenn sie wegen Missbrauchsfällen verurteilt wurde.

Der Minister schlägt auch vor Gericht Veränderungenin Hinsicht der""Minimierung des Traumas für Opfer sexueller Straftaten, insbesondere von Kindern"zu erlauben die es ihnen ermöglicht, Ihre Aussage hinter einem Bildschirm geben wird.

Ihre Rechnung soll auch ein "Gender-Anomalie in Inzestgesetz", die Strafen für ein Vergehen entweder ein Mann oder Frauen begangen, wenn sie Mitglieder ihrer eigenen Familien miss ausrichten wird zu berichtigen.

Der Gesetzentwurf schlägt vor, dass das Alter der sexuellen Mündigkeit in der Republik Irland auf 17 hochgesetzt wird.

Allerdings soll es eine Ausnahmeklausel eingeführt werden für das, was die Abteilung als "nicht-ausbeuterischen, einvernehmliche sexuelle Beziehungen zwischen Gleichaltrigen, wobei der Altersunterschied zwischen den beiden Parteien nicht mehr wie 2 jahre betragen darf" beschreibt.

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fraences
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RE: Länderberichte IRLAND:

Beitrag von fraences »

Sex worker to launch legal challenge against NI prostitution ban

Laura Lee says new legislation that criminalises the payment of sex among consenting adults is a breach of European human rights law

Laura Lee plans to fund the case partly via crowdfunding and from sex worker campaign groups across the world.

A sex worker is using European human rights legislation to try to overturn a new law in Northern Ireland that makes it illegal to pay for prostitutes.

Dublin-born law graduate Laura Lee is launching an unprecedented legal challenge that could go all the way to Strasbourg, against a human trafficking bill which includes banning the payment for sex among consenting adults.

The region is the only part of the UK where people can be convicted of paying for sex. The law, which was championed by Democratic Unionist peer and Stormont assembly member Lord Morrow, comes into effect on 1 June.

Lee told the Guardian she will launch her case at the high court in Belfast in the same month as the law comes into effect.

The justice minister, David Ford, has already warned that the Police Service of Northern Ireland may not be able to convict men contacting prostitutes for sex because intercept evidence from clients’ mobile phones would be inadmissible in the courts.

Lee, 37, said: “I am doing this because I believe that when two consenting adults have sex behind closed doors and if money changes hands then that is none of the state’s business. The law they have introduced has nothing to do with people being trafficked but simply on their, the DUP’s, moral abhorrence of paid sex.

“I believe that after June 1st, sex workers’ lives in Northern Ireland will actually be harder and the industry will be pushed underground.”

Lee, who lives in Edinburgh but travels to Belfast and Dublin to see clients, said her legal team would be referencing several articles of the European convention on human rights to challenge and overturn Morrow’s law.

“First of all we will need to exhaust domestic remedies starting in the Belfast high court, possibly going to the supreme court, the House of Lords and eventually the European court of human rights.

“There are several articles that we can look starting with article 8 that governs the right to privacy. We will also focus on article 2 that concerns the right to life and we will argue that this law puts sex workers’ safety by the fact the legislation will drive the trade further and further underground.

“And then article 3 is about protection from degrading treatment, which is very relevant because in Scotland police have been subjecting sex workers to terrible things such as strip searching on women working in Edinburgh saunas. Our legal team will also refer to the right to earn a living enshrined in the European social charter.”

Lee said she will fund the case partly via crowdfunding on social media networks and from sex worker campaign groups across the world.

Lee, an Irish psychology graduate whose range of services include S&M and bondage, said she was also taking the legal challenge to thwart an attempt to introduce a similar law criminalising the consumers of sex in the Irish Republic.

An alliance of radical feminist groups and a number of nuns from Catholic religious orders are lobbying southern Irish political parties to pass a Nordic-style law outlawing the purchase of sex. The nuns include women from orders who ran the notorious Magdalene Laundries where young women, many of them pregnant outside marriage, were used as cheap labour and where their children were sold off to childless couples across Ireland, the United States and other countries.

“This case hopefully will put a big dent in the campaign to bring in this law across the border in the Republic. There is a massive propaganda campaign to claim that north and south in Ireland sex workers are women who are trafficked into the country. This is total nonsense. In 2014 there wasn’t a single arrest in connection with sex trafficking in Northern Ireland. The majority of sex workers like myself are independent and 70% are single mothers trying to earn a living in these hard times. No one has the right to take that option away from them,” she said.

Morrow defended his bill and criticised any move via the courts to overturn the legislation.

“If Europe or any other court did this they would be ignoring the will of the people and the overwhelming majority of those in the Northern Ireland Assembly,” he said.

In October the Stormont assembly voted by 81 votes to 10 which in article 6 of Morrow’s anti-trafficking bill banned payment for sex.

http://www.theguardian.com/uk-news/2015 ... tution-ban
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Die Legende von der glücklichen Hure

Beitrag von translena »


Panorama Prostitution

Die Legende von der glücklichen Hure

Rachel Moran war 15, als sie zum ersten Mal auf dem Straßenstrich stand. Sieben Jahre später schaffte sie den Ausstieg. Heute warnt sie vor der gewaltigen Zerstörungskraft der Prostitution.


Ein Mann greift nach der Hand seiner Frau, bevor er sie über die Straße führt. Ein Vater nach dem Arm seiner Tochter, die auf einer Mauer balanciert, und als sie wieder unten ist, weicht alle Anspannung aus seinem Gesicht. Ein Mann küsst seine Freundin auf die Stirn. Oder reicht ihr ein Taschentuch, damit sie sich die Nase putzen kann. Männer haben zwar nie Taschentücher dabei, aber darum geht es gar nicht, manche würden sogar ihre Jackenärmel hergeben.

Jeden Tag auf der Straße Momente wie diese, Bilder menschlicher Beiläufigkeit. Und manchmal auch: Bilder beiläufiger Menschlichkeit. Es kommt auf den Betrachter an.

Ein Mann greift sich ein Mädchen auf der Straße, das am jüngsten aussieht von allen. Wenn das Mädchen Glück hat, ist der Mann ein Perverser, will gefesselt, verdroschen, gedemütigt werden. Dann bleibt sie selbst für ein paar Stunden verschont. Wenn sie Pech hat, ist es ein sogenannter Normaler. Der mit ihr macht, was er will, auch wenn sie den Ekel kaum erträgt. Der sie misshandelt und demütigt, einfach weil sie verfügbar ist. Man zahlt ja schließlich dafür.

Rachel Moran verriet den Freiern immer ihr Alter, drängte es ihnen geradezu auf, denn wenn sie hörten, sie ist erst 15, sind sie umso schneller gekommen. Und für sie war es schneller wieder vorbei.

Die Wahrheit über Prostitution

Tausende Gesichter haben sich übereinander geschoben. Nur eines erinnert sie deutlich. Der Mann saß am Steuer eines großen, weißen Wagens, für die Frauen auf der Straße das Erkennungsbild besonders brutaler Freier. Als dieser Mann ihr Alter erfuhr, machte er kehrt, erklärte ihr, dass sie nach Hause und in die Schule gehöre und nicht auf die Straße. Ein kurzer Moment der Menschlichkeit. Ich frage mich, sagt Rachel Moran, ob er je erahnen konnte, was es für mich bedeutete, als er mich ein Jahr später doch noch mit sich nahm.

Die Jahre haben gewaltige Schäden hinterlassen und haben doch auch ihr Bewusstsein geschärft für die andere Seite, die "sanfte, wahre Menschlichkeit", die sie täglich auf der Straße an Männern beobachtet.

Nach sieben Jahren auf dem Strich in Irland hat Rachel Moran mit 22 den Ausweg gefunden. Die Länder, die Städte, alle austauschbar, ob Dublin, Rom oder Stuttgart. Das Leid, sagt sie, ist überall dasselbe. Auch sie nahm Drogen und trank, um sich zu betäuben. Als sie ausstieg, schaffte sie selbst den Entzug. Sie holte ihren Schulabschluss nach und studierte Journalismus in Dublin. Mit 38 hat sie nun ihren Lebensweg öffentlich gemacht ("Was vom Menschen übrig bleibt." Tectum, Marburg. 390 S., 17,99 Euro). Es geht nicht nur um die Aufarbeitung ihres Schicksals. Es geht ihr um die Wahrheit über Prostitution. Und darum, die Legende von der glücklichen Hure umzuschreiben.

Das Vorwort der deutschen Ausgabe hat Sabine Constabel geschrieben, die seit 25 Jahren Frauen in Stuttgart betreut. Prostitution, das ist nicht die wackere Sexarbeiterin, die in Talkshows über ihr selbstbestimmtes Leben spricht. Die vielleicht ein kleines Studio betreibt, mit Fetisch im Angebot, mit Stammkunden und Krankenversicherung. Als Zuschauer nimmt man das Bild dankend an, alles in Ordnung also. Haben Frauen ja schon immer getan. Ältestes Gewerbe der Welt – klingt doch fast romantisch.

Keine Ahnung von Verhütung

Sabine Constabel sagt, natürlich gebe es auch solche Fälle, aber so selten, dass man von absoluten Ausnahmen sprechen muss. Das Bild, das sich ihr jeden Tag bietet, ist Elend und Verzweiflung. Deutschland ist mit seiner laxen Gesetzgebung ein fruchtbarer Boden. Sabine Constabel ist eine überlegte, ruhige Frau. Wenn man sie fragt, was das Elend eindämmen könne, ob es am Ende nur ein Verbot sei, dann kommt die Antwort nicht wie ein Faustschlag auf den Tisch, sondern nachdenklich verzögert: "Ich glaube, das ist die einzige Möglichkeit."

Auf den Straßen deutscher Städte stehen Hunderttausende. Ein Sklavinnenmarkt. Minderjährige Mädchen, die Verwandte aus der Heimat, Cousins, Brüder, manchmal sogar die eigenen Mütter aus den Dörfern in Ungarn, Rumänien und Bulgarien nach Deutschland bringen. Die Verwandten passen auf, dass sie spuren, wie früher die Zuhälter. In Deutschland bezeichnen die sich mittlerweile als Manager im Erotikgewerbe, zahlen pünktlich ihre Steuern und vermieten ganz legal ihre Zimmer im Bordell. Pro Zimmer kommen im Monat locker 4000 Euro zusammen. Mit dem, was darin passiere, sagen sie, hätten sie nichts zu tun, sie seien ja nur die Vermieter.

Mindestens einmal die Woche hat Sabine Constabel mit einer Schwangerschaft zu tun. Die meisten Mädchen wissen nicht einmal warum, wissen nichts von Verhütung, sie sagen, "wir gehen doch immer pinkeln danach". Das Geld der Frauen geht restlos nach Hause, in die Bukowina oder ans Schwarze Meer. Hat eine Familie spitzgekriegt, dass die Nachbarn zu bescheidenem Wohlstand gelangt sind, denkt sie, wir haben doch auch eine Tochter, schicken wir sie doch rüber. Und während die Busse nach Deutschland rollen, kommen die ersten schon wieder zurück. Misshandelte, zerstörte Mädchen, fliegender Wechsel.

Rachel Moran wurde nicht auf den Strich geschickt. Sie floh aus einem Elternhaus, in dem die Mutter an Schizophrenie, der Vater an schweren Depressionen erkrankt war. Krankheit, Sucht und Armut schubsten sich gegenseitig an und hielten einander in taumelnder Bewegung. Momentaufnahmen aus der Vergangenheit: Rachels Mutter, die auf dem Küchenboden in ihrer Blutlache liegt. Rachels Vater, der in die Geschlossene eingewiesen wird. Aber da sind auch: zwei Eltern, die sich glücklich in den Armen liegen und im Wohnzimmer tanzen zu Kris Kristofferson.

Ein schwer kranker Mann

Rachel Moran sagt, sie mache ihren Eltern keinen Vorwurf. Sie kämpften sich durchs Leben, so gut sie eben konnten. Sie konnten nur eben nicht besonders gut. Viele Mädchen, sagt sie, gingen in die Prostitution, weil sie zu Hause jahrelang sexuellen Missbrauch erlebten und sich irgendwann sagten, wenn mir das schon angetan wird, dann kann ich ja wenigstens Geld dafür nehmen. Erfahrungen wie diese hat sie selbst nie gemacht. "Mein Vater", sagt sie, "war ein anständiger Mann."

Und ein schwer kranker Mann. Als er sich das Leben nahm, hatten sich die Eltern schon getrennt. Rachel Moran und ihr Bruder wurden von ihrer im Irrsinn versinkenden Mutter in seine Wohnung geschickt, um alles, was irgendwie von Wert war, mit nach Hause zu bringen. Sie kamen heim mit einer zerknautschten Packung Cornflakes, mehr nicht.

Die schizophrene Mutter erzog die fünf Kinder in Angst und Paranoia. Kontakt zu anderen Kindern war verboten. Die wollten sowieso nichts mit der Familie zu tun haben, die immer ungewaschen und mit strähnigen Haaren rumlief. Die alle nur The Knackers nannten, was so viel wie Pferdeschlachter heißt und ursprünglich eine Beleidigung für fahrendes Volk war. Rachel Moran wurde groß in dem Bewusstsein der Andersartigkeit. In dem Gefühl, "keine Angemessenheit zu besitzen, keine Normalität, nicht anständig zu sein".

Als sich die Krankheit der Mutter verschlimmerte, hielt sie es zu Hause nicht mehr aus. Sie ging selbst zum Amt und beantragte staatliche Obhut. Um dann aus jedem Heim zu fliegen oder zu fliehen, in das man sie brachte. Mit 14 war sie obdachlos. Mit 15 tauchte sie ab in die Prostitution. Ein Freund riet ihr dazu und machte sich selbst zum Zuhälter.

Eine Rufmordkampagne?

In all den Jahren, sagt sie, habe sie nie eine Prostituierte getroffen, die glücklich damit gewesen sei. Prekäre Lebenswege führten sie dahin, und meistens fühlten sich die Frauen ohnehin schon so wie sie: nicht anständig, nicht angemessen für die Gesellschaft. Da hat man doch nichts anderes verdient.

Seitdem hat sie viele Kämpfe geführt. Der Nächste gilt einer Frau, selbst Ex-Prostituierte, die seit Langem im Internet behauptet, Moran habe sich ihre Geschichte nur ausgedacht. Sie habe auf denselben Straßen angeschafft, doch eine Rachel Moran nie gesehen. Warum behauptet sie das? Entweder, weil sie verrückt ist, sagt Rachel Moran, weil sie nach Jahren auf dem Strich jeden Halt verloren hat. Vielleicht auch, weil sie sich die Deutungshoheit über ihr Dasein nicht nehmen lassen will.

Und weil sie der Meinung ist, dass verzweifelte Frauen die Wahl haben sollten, ob sie sich prostituieren. Dass man sie nicht auch noch in ihrer Autonomie beschneiden darf. "Aber sollte man verzweifelten Frauen nicht besser helfen?", fragt Rachel Moran. "Ihnen Auswege zeigen? Ich kann mir zum Beispiel auch eine Kugel in den Kopf jagen. Ziemlich autonome Entscheidung. Aber eben auch völlig wahnsinnig."

Es ist nicht nur ein Kampf gegen eine gigantische Branche. Es ist vor allem der Versuch, ein gesellschaftliches Fazit zu zertrümmern: Prostitution kann man nicht verbieten, ersten hat es sie immer gegeben, zweitens brauchen wir Kloaken, um die Paläste sauber zu halten. Als sei Prostitution ein Mittel, um Gewalt gegen Frauen, um Vergewaltigungen vorzubeugen. Das Gegenteil ist der Fall. Auch die Sklaverei, sagt Rachel Moran, ist irgendwann abgeschafft worden, das konnte sich bis dahin ja auch niemand vorstellen. Jetzt ist der Zeitpunkt der Menschheitsgeschichte, wo wir der Prostitution ein Ende bereiten sollten.

Rachel Moran hatte den Absprung am Ende auch ihrem Kind zu verdanken. Der Vater ist ein früherer Partner. Ihrem Sohn zuliebe zog sie damals an den Stadtrand, weit weg von ihrem alten Leben. Der Junge ist jetzt 15, so alt wie seine Mutter, als sie zum ersten Mal auf der Waterloo Road in Dublin stand.
http://www.welt.de/vermischtes/article1 ... -Hure.html

Klaus Fricke
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RE: Länderberichte IRLAND:

Beitrag von Klaus Fricke »

Zur Rachel Morgan finden sich hier
http://lauraslifeandthoughts.blogspot.c ... uhama.html
begründete Zeifel an ihrer Glaubwürdigkeit

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RE: Länderberichte IRLAND:

Beitrag von fraences »

Nach Schweden-Vorbild
Nordirland verbietet käuflichen Sex


Seit eingangs Woche ist es illegal, in Nordirland für Sex zu bezahlen. Erstmals wird der käufliche Sex in einem Teil Grossbritanniens kriminalisiert. In den USA hilft seit vergangener Woche ein Fond aus Strafgeldern, den Menschenhandel zu bekämpfen.


Wer in Nordirland für Sex bezahlt und dabei erwischt wird, kann mit einer Busse von bis zu tausend Pfund belangt werden oder muss mit einer Gefängnisstrafe von bis zu einem Jahr rechnen.


Das Gesetz ist Teil des Kampfes gegen Menschenhandel. Eingebracht hatte es der Parlamentarier Lord Morrow von der «Democratic Unionist Party» im vergangenen Jahr. Das Gesetz, so Morrow, werde zwar den Menschenhandel nicht komplett beenden, doch es sei eine klare Botschaft, dass die Gesellschaft nicht toleriert, dass es diesen Handel gibt und dass die Opfer solcher Verbrechen nicht alleine gelassen werden. Vermutet wird, dass derzeit in Nordirland jährlich 17'000 Menschen für Sex bezahlen.

In Schweden ein Erfolg

Das Betreiben von Zuhälterei und Bordellen ist in Nordirland bereits seit einiger Zeit verboten. Nun wurde in Belfast entschieden, dass auch das Bezahlen für Sex illegal ist.

Schweden hatte bereits 1999 den Kauf sexueller Dienstleistungen verboten und dadurch die Freier und nicht die Prostituierten kriminalisiert. Laut schwedischen Behörden wurde dadurch die Prostitution deutlich eingedämmt.
USA: Fond gegen Menschenhandel eingerichtet

Auch die USA gehen stärker gegen den Menschenhandel vor. Durch ein neues Gesetz, das in der vergangenen Woche in Kraft getreten ist, soll stärker gegen Menschenhändler vorgegangen, aber gleichzeitig den Opfern geholfen werden. Personen, die des Menschenhandels oder sexuellen Missbrauchs schuldig gesprochen werden, müssen unter anderem höhere Geldstrafen zahlen. Diese kommen dann direkt in einen speziellen Fond, der – unterstützt von anderen staatlichen Geldern – zum einen für Schulungen von Polizei und Gesundheitsarbeitern genutzt werden kann, um ihnen zu helfen, Opfer des Menschenhandels besser identifizieren zu können. Zum anderen werden die Fond-Gelder für Programme genutzt, um den Opfern bei der Verarbeitung des Erlebten zu helfen.

Für Patrick Klein von Vision Beyond Borders, einer Organisation, die Frauen aus sexueller Ausbeutung und Menschenhandel befreien will, sind das sehr gute Nachrichten. «Dies hilft, einen Präzedenzfall für die ganze Welt zu schaffen und hoffentlich werden noch weitere Regierungen sagen: 'Wisst ihr was? Wir werden das nicht erlauben!'»

http://www.jesus.ch/magazin/politik/274 ... n_sex.html


Sexkauf unter Strafe

Neues Gesetz in Nordirland: Kunden von Prostituierten müssen mit Haft und Geldbußen rechnen. Hurenorganisationen fürchten mehr Unsicherheit im Gewerbe


Seit dem 1. Juni wird in Nordirland mit Gefängnis von bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafen von bis zu 1.000 Pfund bestraft, wer für sexuelle Dienstleistungen bezahlt. Frauen und Männer, die im Gewerbe tätig sind, befürchten in der Folge eine weitere Stigmatisierung. Kate McGrew von der gesamtirischen »Sex Workers Alliance Ireland« (SWAI) sagte der Irish Times, mit der Neuregelung würden die Rechte von Sexarbeiterinnen eingeschränkt. So sei es schwieriger, mit Freiern etwa über gerechte Bezahlung oder die Verwendung von Kondomen zu verhandeln. Die 36jährige sieht sogar das Leben ihrer Kolleginnen und Kollegen gefährdet. Die SWAI vertritt Sexarbeiter in der Republik Irland und im zu Großbritannien gehörenden Norden der Insel. In England, Schottland und Wales gibt es derartige Regelungen bislang nicht.

Die Abstimmung über das Gesetz fand bereits im Herbst statt. 81 Abgeordnete des nordirischen Regionalparlaments – darunter auch alle anwesenden Abgeordneten der Linkspartei Sinn Féin – votierten für eine Bestrafung von Freiern. Sinn Féin bildet mit 29 Mitgliedern die zweitgrößte Fraktion. Die Partei ist seit dem Friedensprozess in der ehemaligen Unruheprovinz an einer Allparteienregierung beteiligt, wie es 1998 in einem Friedensabkommen vereinbart worden war. Die Haltung von Sinn Féin überrascht, weil sie etwa in puncto Rechte für Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle fortschrittliche Positionen vertritt.

Prominenter Gegner des »Gesetzes gegen Menschenhandel und Ausbeutung« war der Justizminister von Nordirland, David Ford von der liberalen Alliance-Party, deren achtköpfige Fraktion als einzige geschlossen dagegen votierte. Auch zwei Abgeordnete von den Grünen und der kleinen probritischen Partei NI21 votierten gegen die Verschärfung. Vor dem Parlamentsgebäude in Stormont nahe Belfast hatten zur Abstimmung am 20. Oktober 2014 Frauen gegen die Kriminalisierung von Prostitution demonstriert. Die SWAI-Aktivistin Laura Lee kündigte gegenüber der BBC an, vor dem Obersten Gericht in Belfast Klage gegen das Gesetz zu erheben. Sie behält sich zudem vor, auch vor den Europäischen Gerichtshof zu ziehen.

Laut einer Studie der Queens University in Belfast bezahlen in Nordirland jährlich etwa 17.500 Männer für sexuelle Dienste, das sind knapp zwei Prozent der männlichen Bevölkerung. Nach einer anderen Umfrage unterstützten bis zu 80 Prozent der Einwohner des Landesteils die Strafverfolgung von Freiern.

Am 2. Juni wurde in vielen europäischen Ländern der Internationale Hurentag mit Kundgebungen begangen. Seit mittlerweile 40 Jahren treten Sexarbeiterinnen weltweit an diesem Tag für ihre Rechte ein. Deren Interessenverbände, aber auch Politikerinnen warnten aus Anlass des Aktionstages vor einer »Welle der Kriminalisierung« von Sexarbeiterinnen in Europa. Regelungen zur Freierbestrafung, wie es sie auch in Schweden und Frankreich gibt, führten »zu Kriminalität, Gewalt und Illegalität auf Kosten der SexarbeiterInnen« sowie zu »bedrohlichen und prekären Lebens- und Arbeitsbedingungen«, sagte Berivan Aslan von den österreichischen Grünen am Montag in Wien.


http://www.jungewelt.de/m/2015/06-05/022.php

In dem Artikel ist falsch in Frankreich ist das Gesetz nicht in Kraft, geht am 12.06 .2015 in der Nationalversammlung zu 2. Lesung wieder rein, nachdem es vvorher om Senat raus gestrichen würde.
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

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Fakten und Infos über Prostitution

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Beitrag von Doris67 »

Schon gesehen? Auch Irland übernimmt die Kundenbestrafung:
http://www.equalitynow.org/blog/94-6-ir ... -and-girls
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vispizerdu
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Beitrag von vispizerdu »

Is we also can hire escort services here:

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Beitrag von Lucille »

S P A M !!!