Welt-Aids-Konferenz 2018
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Welt-Aids-Konferenz 2018
Zur diesjährigen Welt-Aids-Konferenz einen kleinen Artikel mit Fakten die mehr oder weniger bekannt sind. Neben einer allgemeinen, gewissen Sorglosigkeit, steigt die Infektionsrate vorwiegend in Osteuropa.
Welt-Aids-Konferenz 2018
Warnung vor gefährlicher Trägheit
Stand: 23.07.2018 05:00 Uhr
37 Millionen HIV-Infizierte weltweit, viele Neuinfektionen in Osteuropa: Experten warnen davor, im Kampf gegen Aids nachzulassen. Was zu tun ist, darüber berät die Welt-Aids-Konferenz in Amsterdam.
Von Jeanne Turczynski, BR, zzt. Amsterdam
Welt-Aids-Konferenzen sind immer eine bunte Mischung. Hier treffen sich Aktivisten, Betroffene, Politiker und Forscher. Viele reisen bereits am Wochenende zuvor an, um die anstehenden Themen zu vertiefen - unter ihnen dieses Jahr auch Timothy Brown, der legendäre "Berliner Patient", der als einzig tatsächlich jemals geheilter HIV-Infizierter gilt. Behandelt wurde er mit einer Stammzelltherapie 2007 in Berlin, wo er damals lebte.
"Es geht mit gut, danke. Ich bekomme nicht mal Erkältungen, manchmal Allergien", versichert Brown.
http://www.tagesschau.de/ausland/aids-k ... m-101.html
Welt-Aids-Konferenz 2018
Warnung vor gefährlicher Trägheit
Stand: 23.07.2018 05:00 Uhr
37 Millionen HIV-Infizierte weltweit, viele Neuinfektionen in Osteuropa: Experten warnen davor, im Kampf gegen Aids nachzulassen. Was zu tun ist, darüber berät die Welt-Aids-Konferenz in Amsterdam.
Von Jeanne Turczynski, BR, zzt. Amsterdam
Welt-Aids-Konferenzen sind immer eine bunte Mischung. Hier treffen sich Aktivisten, Betroffene, Politiker und Forscher. Viele reisen bereits am Wochenende zuvor an, um die anstehenden Themen zu vertiefen - unter ihnen dieses Jahr auch Timothy Brown, der legendäre "Berliner Patient", der als einzig tatsächlich jemals geheilter HIV-Infizierter gilt. Behandelt wurde er mit einer Stammzelltherapie 2007 in Berlin, wo er damals lebte.
"Es geht mit gut, danke. Ich bekomme nicht mal Erkältungen, manchmal Allergien", versichert Brown.
http://www.tagesschau.de/ausland/aids-k ... m-101.html
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Re: Welt-Aids-Konferenz 2018
Hallo Zwerg,
kann leider nicht erkennen, was du gepostet hast. Erscheint "Zeitueberschreitung beim Ladevorgang". Wundert mich, lag nicht an meinem Handy. Bin "gut reingekommen".
Liebe Gruesse deernhh
Aeh, habe nochmal nachgeschaut:
Jetzt erscheint wieder nichts, nur der Hinweis jetzt "SSL-Protokollfehler" oder so.
Naja, vielleicht lag es doch an meinem Handy. Gucke ich mir morgen nochmal an.
Gute Nacht all. Bin muede.
Liebe Gruesse nochmal.
kann leider nicht erkennen, was du gepostet hast. Erscheint "Zeitueberschreitung beim Ladevorgang". Wundert mich, lag nicht an meinem Handy. Bin "gut reingekommen".
Liebe Gruesse deernhh
Aeh, habe nochmal nachgeschaut:
Jetzt erscheint wieder nichts, nur der Hinweis jetzt "SSL-Protokollfehler" oder so.
Naja, vielleicht lag es doch an meinem Handy. Gucke ich mir morgen nochmal an.
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Liebe Gruesse nochmal.
Zuletzt geändert von deernhh am 28.07.2018, 00:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Welt-Aids-Konferenz 2018
Habe es auf YouTube hochgeladen, dort sollte das Video (ursprüunglich auf Facebook) auf alle Fälle funktionieren
Es handelt sich um die Proteste von SexarbeiterInnen, dass die nächste Konferenz in Nordamerika stattfindet!
Bedeutet automatisch, dass SexarbeiterInnen (und einige Andere) ausgeschlossen sind....

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Re: Welt-Aids-Konferenz 2018
Och, du bist aber schnell.
Fast zeitgleich gepostet.
Jetzt kann ich es sehen!
Ja, funktioniert! Also Dein Beitrag #4.
Und auch nicht unwichtig, das Thema AIDS.
Ja, Du hast recht.
Das naechste Treffen soll also am Uebersee stattfinden.
Gerade wir Sexarbeiter*innen sollten IMMER an der Konferenz teilhaben koennen, und nicht irgendwie ausgeschlossen werden, denn das Thema AIDS betrifft auch uns bei unserer Arbeit.
Uebrigens wurde Bill Clinton ausgepfiffen!
Vielen Dank!
Liebe Gruesse deern
Fast zeitgleich gepostet.
Jetzt kann ich es sehen!
Ja, funktioniert! Also Dein Beitrag #4.
Und auch nicht unwichtig, das Thema AIDS.
Ja, Du hast recht.
Das naechste Treffen soll also am Uebersee stattfinden.
Gerade wir Sexarbeiter*innen sollten IMMER an der Konferenz teilhaben koennen, und nicht irgendwie ausgeschlossen werden, denn das Thema AIDS betrifft auch uns bei unserer Arbeit.
Uebrigens wurde Bill Clinton ausgepfiffen!
Vielen Dank!
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Re: Welt-Aids-Konferenz 2018
Die Weltaidskonferenz wird von SexarbeiterInnen (unter Anderem) auch benutzt, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen.
Fehlende Rechte, Diskriminierung, Kriminalisierung - dieses Jahr war ein Plakat zu sehen, auf welchem die Zwangsuntersuchung in AT zum Thema gemacht wurde.
Ich erinnere mich mit Wehmut an unseren Stand auf der WAC 2010 in Wien
viewtopic.php?p=84198#p84198 (die Laufschrift lautete MORAL - wobei das M zwischendurch ausgeblendet wurde)
2010 kam es auch zu einem gemeinsamen Forderungskatalog mit:
buddy verein
Aidshilfe Salzburg
AIDS-Hilfe Tirol
Aidshilfe Wien
Ärzte ohne Grenzen
CARE Österreich
HIVmobil
HOSI WIEN
Kindernothilfe
LEFÖ/TAMPEP Österreich
Lighthouse
Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte (BIM)
Positiver Dialog
Pulshiv
World Vision
www.sexworker.at
http://www.aidskampagne.at/Forderungska ... schaft.pdf
Fehlende Rechte, Diskriminierung, Kriminalisierung - dieses Jahr war ein Plakat zu sehen, auf welchem die Zwangsuntersuchung in AT zum Thema gemacht wurde.
Ich erinnere mich mit Wehmut an unseren Stand auf der WAC 2010 in Wien
viewtopic.php?p=84198#p84198 (die Laufschrift lautete MORAL - wobei das M zwischendurch ausgeblendet wurde)
2010 kam es auch zu einem gemeinsamen Forderungskatalog mit:
buddy verein
Aidshilfe Salzburg
AIDS-Hilfe Tirol
Aidshilfe Wien
Ärzte ohne Grenzen
CARE Österreich
HIVmobil
HOSI WIEN
Kindernothilfe
LEFÖ/TAMPEP Österreich
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Re: Welt-Aids-Konferenz 2018
Danke fuer die Info!
Ja, man sollte / koennte alle moeglichen Plattformen und / oder Konferenzen wie die Welt-Aids-Konferenz nutzen, die in der Oeffentlichkeit stattfinden oder die Oeffentlichkeir erreichen, um auf die Lage im Sexwork aufmerksam zu machen.
Ich finde es gut, dass versucht wird, sich Gehoer zu verschaffen, und z.B. unter vielem anderem gegen die furchtbaren, menschenverachtenden Gesundheitsuntersuchungen in sehr kurzen Abstaenden zu protestieren.
Auch mal zeigen: "Halloooo! Wir sind auch noch da und haben was zu sagen!"
Aergerlich, dass es manchmal nicht moeglich ist, weil die naechste Konferenz in Nordamerika stattfinden soll.
Ja, man sollte / koennte alle moeglichen Plattformen und / oder Konferenzen wie die Welt-Aids-Konferenz nutzen, die in der Oeffentlichkeit stattfinden oder die Oeffentlichkeir erreichen, um auf die Lage im Sexwork aufmerksam zu machen.
Ich finde es gut, dass versucht wird, sich Gehoer zu verschaffen, und z.B. unter vielem anderem gegen die furchtbaren, menschenverachtenden Gesundheitsuntersuchungen in sehr kurzen Abstaenden zu protestieren.
Auch mal zeigen: "Halloooo! Wir sind auch noch da und haben was zu sagen!"
Aergerlich, dass es manchmal nicht moeglich ist, weil die naechste Konferenz in Nordamerika stattfinden soll.
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Re: Welt-Aids-Konferenz 2018
Von der Wiener Konferenz stammt dieses Bild
Ich sage jetzt nicht, zu wem der blaue Hemdsärmel gehört :-)
Ich würde unser Zwergi nie verraten! Ich nicht!

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Re: Welt-Aids-Konferenz 2018
Danke Zwerg für die Informationen.
Ich habe das Thema bewusst hier eröffnet, weil es nicht ausschliesslich um Sexwork geht. AIDS geht ja weit darüber hinaus. Und ich denke, gerade in der Sexwork ist die Sensibilität weitaus höher als im privaten Bereich.
Andererseits ist es wie deernhh schreibt ein wichtiges Thema in der Sexwork. Nur mit der Anerkennung der selbstständigen Arbeit, dem Einbezug der SW mit Respekt und selbstverständlichen Rechten, lässt sich sicher arbeiten. Mit Bevormundung oder Illegalität wird die Prävention sicher nicht einfacher.
Zudem finde ich es wichtig, dass die SW ihre Plattformen hat um sich ernsthaft mitzuteilen und die SW akzeptiert wird.
Ich habe das Thema bewusst hier eröffnet, weil es nicht ausschliesslich um Sexwork geht. AIDS geht ja weit darüber hinaus. Und ich denke, gerade in der Sexwork ist die Sensibilität weitaus höher als im privaten Bereich.
Andererseits ist es wie deernhh schreibt ein wichtiges Thema in der Sexwork. Nur mit der Anerkennung der selbstständigen Arbeit, dem Einbezug der SW mit Respekt und selbstverständlichen Rechten, lässt sich sicher arbeiten. Mit Bevormundung oder Illegalität wird die Prävention sicher nicht einfacher.
Zudem finde ich es wichtig, dass die SW ihre Plattformen hat um sich ernsthaft mitzuteilen und die SW akzeptiert wird.
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Re: Welt-Aids-Konferenz 2018
Niemals würden wir das Zwergerle in der Öffentlichkeit bloßstellen.

Dieses Mal ist der geheimnisvolle anonyme Wohltäter in Rot unterwegs. Wie immer bemüht eine Dame zu beschirmen und sie zu unterstützen.
Auch von der WAC und sicher nicht das Zwergi
Rose
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Re: Welt-Aids-Konferenz 2018
Kann es sein, dass wir ein wenig off-topic sind?
Liebe Grüße
Christian - leise vor sich hinschmunzelnd, da seine wahre Identität nicht gelüftet wurde.....
Liebe Grüße
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► Text zeigen
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Re: Welt-Aids-Konferenz 2018
Ich wusste es!
Und ab jetzt poste ich nur mehr zum Thema! Versprochen!

Rose
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Re: Welt-Aids-Konferenz 2018
Hier einige Eindrücke von der offiziellen Webseite der WeltAidsKonferenz 2018 in Amsterdam
Wesentlich mehr Bilder gibt es hier zu sehen:
https://aids2018.smugmug.com/Attheconfe ... onference/

https://aids2018.smugmug.com/Attheconfe ... onference/
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Re: Welt-Aids-Konferenz 2018
Hier die Aktion rund um Bill Clinton - FOSTA/SESTA
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Re: Welt-Aids-Konferenz 2018
Danke Zwerg!
Hier ein Video von der Welt-Aids-Konferenz 2018, in dem der Ex-US-Praesident Bill Clinton vor der Nachlaessigkeit beim Kampf gegen Aids warnt.
Dieses Video wurde am 28.07.2018 veroeffentlicht. Dauer: ca. 2 Minuten
Bill Clintons Rede auf der internationalen Aids-Konferenz wurde von Demonstranten gestoert. Dauer: 3:18 Minuten
President Bill Clinton und Mupped Kami teilen die HIV/AIDS-Botschaft mit | UNICEF. Dauer: 1:30 Minuten
Hier ein Video von der Welt-Aids-Konferenz 2018, in dem der Ex-US-Praesident Bill Clinton vor der Nachlaessigkeit beim Kampf gegen Aids warnt.
Dieses Video wurde am 28.07.2018 veroeffentlicht. Dauer: ca. 2 Minuten
Bill Clintons Rede auf der internationalen Aids-Konferenz wurde von Demonstranten gestoert. Dauer: 3:18 Minuten
President Bill Clinton und Mupped Kami teilen die HIV/AIDS-Botschaft mit | UNICEF. Dauer: 1:30 Minuten
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Re: Welt-Aids-Konferenz 2018
In meinem obigen Beitrag stellte ich u.a. auch das zweite Video ein, dessen Texte ich hier nun ins Deutsche uebersetzt habe.
Also:
Aktivisten unterbrachen eine Rede von Bill Clinton auf der Internationalen AIDS-Konferenz in Amsterdam am Freitag.
Der ehemalige US-Praesident hielt die Abschlussrede der Konferenz, als Aktivisten seine Rede unterbrachen und mit roten Regenschirmen den Mittelgang des Konferensaals hinunter gingen.
Die Demonstranten, einschliesslich der Buergerrechtlerin Cecilia Chung, demonstrierten die Entkriminalisierung von SexarbeiterInnen und Drogenkonsumenten und argumentierten auch dafuer, dass die naechste Konferenz im Jahr 2020 nicht in den USA stattfinden wird.
Die Aktivisten wechselten sich ab, um den ehemaligen Staatsmann zu fragen, wann er SexarbeiterInnen und Drogenkonsumenten entkriminalisieren wuerde und ob er San Francisco fuer die 2020-Konferenz fuer angemessen hielt.
Der Standort der 2020-Konferenz hat sich als kontrovers erwiesen (Image: aids2020.org). Als Reaktion darauf sagte Clinton: "Sie sollten auch wissen, dass fuer uns alle, die sich fuer dieses Thema in den Vereinigten Staaten interessieren, es ein heiliger Ort ist. Viele Menschen starben alle, die ersten Kaempfe wurden ausgetragen, und die starben mehr. Also ich denke, Sie, wenn Sie dort ankommen, werden Sie froh sein, dass sie die Konferenz in San Francisco abgehalten haben."
Matthew Hobson von der AIDS-Karte der HIV-Informationswebsite und der Teilnehmer an der Konferenz sagte PinkNews, dass das Publikum die Ziele der Protestierenden weitgehend sympathisch finde.
Er sagte: "Ich konnte es nicht beurteilen, aber sie erhielten sehr herzlichen Beifall von den Delegierten und sie erhielten auch Applaus von Praesident Clinton."
"Ich halte es fuer problematisch, dass sie planen, die naechste Konferenz in San Francisco abzuhalten. Ich bin sehr besorgt, dass die Schluesselpopulationen von der Teilnahme abgehalten werden. Wenn sie befuerchten, dass sie abgewiesen werden und sie aus der Ferne reisen und sind finanziell nicht sehr gut versorgt, dann besteht das Risiko, dass man nicht dorthin kommt."
Er fuegte hinzu: "Ich stimme auch den Protestierenden zu, dass die Kriminalisierungen von SexarbeiterInnen und Drogenkonsumenten Hindernisse fuer den Zugang zu HIV-Behandlung und Unterstuetzungsdiensten schafft. SexarbeiterInnen werden marginalisiert, die die Epidemie nur anheizt." Ich denke, auf globaler Ebene ist es wirklich wichtig, dass wir uns anschauen, wie Gesellschaften rund um den Globus SexarbeiterInnen anwerben und dass die Reaktion, die wir SexarbeiterInnen geben, in keiner Weise hilfreich ist. Gewiss ist dies in Bezug auf die HIV-Praesentation nicht der Fall."
Der geplante Standort von San Francisco fuer die Konferenz, die alle zwei Jahre in einer anderen Stadt stattfindet, wird von Aktivistengruppen heftig bekaempft, da in Trumps Amerika eine feindselige Umgebung fuer Gruppen herrscht, die am meisten von der Situation betroffen sind.
Das Reiseverbot von Praesident Trump, der den Zutritt besgimmter Laender mit muslimischer Mehrheit in die USA einschraenkt, ist auch ein Grund, warum San Francisco ein ungeeigneter Ort ist, da die Konferenz eine globale Antwort auf HIV und AIDS geben will.
Das Verbot koennte es den Delegierten erschweren, Visa fuer die Teilnahme an der Konferenz zu erhalten.
Prinz Harry spricht auf der Internationalen AIDS-Konferenz in Amsterdam (Kensington Royal / Twitter).
Eine Gina Brown, eine Community-Organisatorin, twittert: "Wenn Sie SF fuer AIDS2020 inszenieren, werde ich mehr US-Stipendien verlangen. Ich habe mich um AIDS2018 gekuemmert und bemerkt, dass es keine Jugendliche gibt (SGL, Cisgender Frau, Trans, Black, Latrinx, Leute aus dem Sueden). Sie sind sehr Populationen, die immer noch die Hauptlast dieser Epidemie tragen."
Die Entscheidung, die Internationale AIDS-Konferenz im Jahr 2020 in die USA zu bringen, spiegelt eine grobe Missachtung der ausdruecklichen Forderungen schwuler Maenner, Drogenkonsumenten und SexarbeiterInnen wider, dass die Konferenz in einem Land abgehalten wird, wo unsere Teilnahme moeglich ist," sagte George Ayala, Executive Direktor von MPACT Global Action fuer die Gesundheit von Schwangeren und Rights, Anfang dieser Woche in einer Erklaerung, die unter dem Hashtag #AIDS2020ForAll.. von Aktivisten in sozialen Medien herausgefordert wird.
Also:
Aktivisten unterbrachen eine Rede von Bill Clinton auf der Internationalen AIDS-Konferenz in Amsterdam am Freitag.
Der ehemalige US-Praesident hielt die Abschlussrede der Konferenz, als Aktivisten seine Rede unterbrachen und mit roten Regenschirmen den Mittelgang des Konferensaals hinunter gingen.
Die Demonstranten, einschliesslich der Buergerrechtlerin Cecilia Chung, demonstrierten die Entkriminalisierung von SexarbeiterInnen und Drogenkonsumenten und argumentierten auch dafuer, dass die naechste Konferenz im Jahr 2020 nicht in den USA stattfinden wird.
Die Aktivisten wechselten sich ab, um den ehemaligen Staatsmann zu fragen, wann er SexarbeiterInnen und Drogenkonsumenten entkriminalisieren wuerde und ob er San Francisco fuer die 2020-Konferenz fuer angemessen hielt.
Der Standort der 2020-Konferenz hat sich als kontrovers erwiesen (Image: aids2020.org). Als Reaktion darauf sagte Clinton: "Sie sollten auch wissen, dass fuer uns alle, die sich fuer dieses Thema in den Vereinigten Staaten interessieren, es ein heiliger Ort ist. Viele Menschen starben alle, die ersten Kaempfe wurden ausgetragen, und die starben mehr. Also ich denke, Sie, wenn Sie dort ankommen, werden Sie froh sein, dass sie die Konferenz in San Francisco abgehalten haben."
Matthew Hobson von der AIDS-Karte der HIV-Informationswebsite und der Teilnehmer an der Konferenz sagte PinkNews, dass das Publikum die Ziele der Protestierenden weitgehend sympathisch finde.
Er sagte: "Ich konnte es nicht beurteilen, aber sie erhielten sehr herzlichen Beifall von den Delegierten und sie erhielten auch Applaus von Praesident Clinton."
"Ich halte es fuer problematisch, dass sie planen, die naechste Konferenz in San Francisco abzuhalten. Ich bin sehr besorgt, dass die Schluesselpopulationen von der Teilnahme abgehalten werden. Wenn sie befuerchten, dass sie abgewiesen werden und sie aus der Ferne reisen und sind finanziell nicht sehr gut versorgt, dann besteht das Risiko, dass man nicht dorthin kommt."
Er fuegte hinzu: "Ich stimme auch den Protestierenden zu, dass die Kriminalisierungen von SexarbeiterInnen und Drogenkonsumenten Hindernisse fuer den Zugang zu HIV-Behandlung und Unterstuetzungsdiensten schafft. SexarbeiterInnen werden marginalisiert, die die Epidemie nur anheizt." Ich denke, auf globaler Ebene ist es wirklich wichtig, dass wir uns anschauen, wie Gesellschaften rund um den Globus SexarbeiterInnen anwerben und dass die Reaktion, die wir SexarbeiterInnen geben, in keiner Weise hilfreich ist. Gewiss ist dies in Bezug auf die HIV-Praesentation nicht der Fall."
Der geplante Standort von San Francisco fuer die Konferenz, die alle zwei Jahre in einer anderen Stadt stattfindet, wird von Aktivistengruppen heftig bekaempft, da in Trumps Amerika eine feindselige Umgebung fuer Gruppen herrscht, die am meisten von der Situation betroffen sind.
Das Reiseverbot von Praesident Trump, der den Zutritt besgimmter Laender mit muslimischer Mehrheit in die USA einschraenkt, ist auch ein Grund, warum San Francisco ein ungeeigneter Ort ist, da die Konferenz eine globale Antwort auf HIV und AIDS geben will.
Das Verbot koennte es den Delegierten erschweren, Visa fuer die Teilnahme an der Konferenz zu erhalten.
Prinz Harry spricht auf der Internationalen AIDS-Konferenz in Amsterdam (Kensington Royal / Twitter).
Eine Gina Brown, eine Community-Organisatorin, twittert: "Wenn Sie SF fuer AIDS2020 inszenieren, werde ich mehr US-Stipendien verlangen. Ich habe mich um AIDS2018 gekuemmert und bemerkt, dass es keine Jugendliche gibt (SGL, Cisgender Frau, Trans, Black, Latrinx, Leute aus dem Sueden). Sie sind sehr Populationen, die immer noch die Hauptlast dieser Epidemie tragen."
Die Entscheidung, die Internationale AIDS-Konferenz im Jahr 2020 in die USA zu bringen, spiegelt eine grobe Missachtung der ausdruecklichen Forderungen schwuler Maenner, Drogenkonsumenten und SexarbeiterInnen wider, dass die Konferenz in einem Land abgehalten wird, wo unsere Teilnahme moeglich ist," sagte George Ayala, Executive Direktor von MPACT Global Action fuer die Gesundheit von Schwangeren und Rights, Anfang dieser Woche in einer Erklaerung, die unter dem Hashtag #AIDS2020ForAll.. von Aktivisten in sozialen Medien herausgefordert wird.
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Re: Welt-Aids-Konferenz 2018
Wo sich eine versteckte HIV-Epidemie ausbreitet
Die Zahl der Aids-Fälle steigt in Osteuropa und im arabischen Raum. Ein grosses Problem in diesen Regionen ist die gesellschaftliche Ächtung.
Karin A. Wenger
29.7.2018, 12:49 Uhr
Optimismus und Alarmstimmung liegen an Welt-Aids-Konferenzen nahe beieinander. Als das Uno-Programm gegen Aids (Unaids) 2014 verkündete, die Ausbreitung des HI-Virus bis 2030 beenden zu wollen, kritisierten Fachleute das Ziel sofort als illusorisch. An der 22. Ausgabe des Kongresses, der vergangene Woche in Amsterdam stattfand, verfielen die Teilnehmer wiederum in Pessimismus. Der amerikanische Aids-Experte Mark Dybul hob warnend hervor, die Gefahr, dass die Welt die Kontrolle über die Epidemie verliere, sei vermutlich nie grösser gewesen.
Weiter...
https://www.nzz.ch/international/nicht- ... ld.1406964
Beitrag zur Welt-AIDS-Konferenz in der Sendung "Zeitpunkte" des Kulturradio rbb
https://mediathek.rbb-online.de/radio/Z ... d=54628542
HIV: Legale Sexarbeit ist gute Sexarbeit
8. März 2017
Hat die Gesetzeslage für oder gegen Sexarbeit einen Einfluss auf die sexuelle Gesundheit? Eine europäische Studie gibt jetzt eine klare Antwort. Länder, in denen Sexarbeit in Teilen oder ganz erlaubt ist, haben eine geringere HIV-Prävalenz in dieser Berufsgruppe.
Weibliche und männliche Sexarbeiter haben von Natur aus ein höheres Risiko als die Allgemeinbevölkerung, sich mit sexuell übertragbaren Infektionen (STI) anzustecken. Zum Bereich der Sexarbeit zählen Tätigkeiten in der Sexindustrie, insbesondere als Prostituierte, aber auch als Domina, Pornodarsteller oder Stripdancer. Vor allem von HIV sind Sexarbeiter dabei überproportional stärker betroffen. Viele Studien haben in der Vergangenheit stets nur das individuelle HIV-Infektionsrisiko der Sexarbeiter untersucht. Risiken, die aus der Gesetzgebung eines Staates oder den gesellschaftlichen Strukturen resultieren, wurden indes bisher viel zu wenig beachtet.
Aaron Reeves und Kollegen werteten in ihrer aktuellen Studie Daten aus 27 europäischen Staaten aus. Dabei versuchten sie Zusammenhänge herzustellen zwischen der HIV-Prävalenz bei Sexarbeitern in dem jeweiligen Land und seiner Gesetzgebung pro oder kontra Sexarbeit. Die Ergebnisse sind durchaus überraschend und zudem eindeutig.
Staatliche Gesetzgebung bestimmt Infektionsrisiko
In Ländern, in denen die Sexarbeit teilweise legalisiert ist (n = 10), lag die HIV-Prävalenz bei den Sexarbeitern deutlich niedriger (p = 0,003) als in solchen mit einem Verbot der Sexarbeit (n = 17). Offensichtlich gibt es einen Zusammenhang zwischen der Gesetzgebung in einem Land und der HIV-Prävalenz bei Sexarbeitern. „Kommen eine liberale Gesetzgebung mit teilweise legalisierter Sexarbeit und ein effektiver, fairer Rechtsstaat zusammen, sinkt die HIV-Prävalenz bei Sexarbeitern spürbar“, so die Schlussfolgerung der Studienautoren.
In Deutschland erlaubt die derzeitige Gesetzeslage beispielsweise die Prostitution sowohl für die Sexarbeiter als Anbieter als auch für die Freier als Käufer der Dienstleistungen. Ebenso sind Bordellbetriebe legalisiert. Eine solche Freizügigkeit gibt es jedoch in keinem anderen der untersuchten europäischen Staaten. In anderen Ländern, wie z. B. Großbritannien, Belgien, Armenien, Frankreich oder Portugal, ist die Sexarbeit weitestgehend legalisiert mit der Ausnahme von Bordellen.
Demgegenüber stehen die Länder in Europa, welche jede Form der Sexarbeit als illegal betrachten und in der Konsequenz sogar kriminalisieren, so z. B. Rumänien, Litauen, Ukraine oder Montenegro. Eine Besonderheit ist das „nordische Modell“ aus Skandinavien, welches in Norwegen, Schweden und Island gilt. In diesen Staaten ist Sexarbeit als Angebot legalisiert, die Inanspruchnahme als Käufer jedoch illegal.
Kriminalisierung von Sexarbeit fördert HIV-Prävalenz
Das Verbot von Sexarbeit führt bekanntlich nicht dazu, dass sie nicht weiter praktiziert würde. Sexarbeiter werden durch restriktive Gesetze vielmehr kriminalisiert und in die Illegalität getrieben. Dadurch haben sie keinen Anteil mehr an den sozialen und gesundheitlichen Sicherungssystemen, was ihr Risiko für Infektionen mit STI und insbesondere HIV stark erhöht.
Noch viel wichtiger ist in diesem Zusammenhang aber, dass den Frauen und zum Teil auch Männern in der Sexarbeit die Möglichkeit genommen wird, Rechtsschutz durch den Staat zu genießen. Sexarbeiter müssen in Ländern mit restriktiver Gesetzeslage Repressalien durch Kunden und ebenso häufig durch Staatsbedienstete oder auch Willkür und Polizeigewalt fürchten.
Ihre Verhandlungsposition ist von vornherein geschwächt, sodass selbst grundlegende Dinge, wie beispielsweise die Kondomnutzung für die Betroffenen nicht verhandelbar sind. Niederschwellige Präventionsangebote und Routinetests auf HIV und andere STI, wenn überhaupt etabliert, sind für die Sexarbeiter aufgrund der Kriminalisierung ihres Gewerbes gänzlich unerreichbar. Da verwundert es nicht, dass gerade in europäischen Staaten, welche Sexarbeit per se als illegal betrachten, die Prävalenzen für STI und HIV in der Gruppe der Sexarbeiter weiter ansteigen.
Nichtsdestotrotz bleibt die genaue Ursache-Wirkung-Beziehung zwischen der Gesetzgebung und der HIV-Prävalenz bei Sexarbeitern noch unklar. „Einfach die Gesetze zu ändern und Prostitution zu legalisieren führt ja nicht zwangsläufig zu weniger Stigmatisierung der Betroffenen und schließlich zu einem Rückgang der HIV-Prävalenz“, so die Autoren. Doch die Korrelation bleibt eindeutig und erfordert zumindest, sie in Zukunft auch weiter zu erforschen.
Quelle:
Is sex work policy a determinant of HIV prevalence among sex workers? Ecological regression analysis of 27 European countries.
A. Reeves et al.; The Lancet HIV; doi: 10.1016/S2352-3018(16)30217-X; 2017
https://www.thelancet.com/journals/lanh ... X/abstract
http://news.doccheck.com/de/167083/hiv- ... C%2BSearch
Die Zahl der Aids-Fälle steigt in Osteuropa und im arabischen Raum. Ein grosses Problem in diesen Regionen ist die gesellschaftliche Ächtung.
Karin A. Wenger
29.7.2018, 12:49 Uhr
Optimismus und Alarmstimmung liegen an Welt-Aids-Konferenzen nahe beieinander. Als das Uno-Programm gegen Aids (Unaids) 2014 verkündete, die Ausbreitung des HI-Virus bis 2030 beenden zu wollen, kritisierten Fachleute das Ziel sofort als illusorisch. An der 22. Ausgabe des Kongresses, der vergangene Woche in Amsterdam stattfand, verfielen die Teilnehmer wiederum in Pessimismus. Der amerikanische Aids-Experte Mark Dybul hob warnend hervor, die Gefahr, dass die Welt die Kontrolle über die Epidemie verliere, sei vermutlich nie grösser gewesen.
Weiter...
https://www.nzz.ch/international/nicht- ... ld.1406964
Beitrag zur Welt-AIDS-Konferenz in der Sendung "Zeitpunkte" des Kulturradio rbb
https://mediathek.rbb-online.de/radio/Z ... d=54628542
HIV: Legale Sexarbeit ist gute Sexarbeit
8. März 2017
Hat die Gesetzeslage für oder gegen Sexarbeit einen Einfluss auf die sexuelle Gesundheit? Eine europäische Studie gibt jetzt eine klare Antwort. Länder, in denen Sexarbeit in Teilen oder ganz erlaubt ist, haben eine geringere HIV-Prävalenz in dieser Berufsgruppe.
Weibliche und männliche Sexarbeiter haben von Natur aus ein höheres Risiko als die Allgemeinbevölkerung, sich mit sexuell übertragbaren Infektionen (STI) anzustecken. Zum Bereich der Sexarbeit zählen Tätigkeiten in der Sexindustrie, insbesondere als Prostituierte, aber auch als Domina, Pornodarsteller oder Stripdancer. Vor allem von HIV sind Sexarbeiter dabei überproportional stärker betroffen. Viele Studien haben in der Vergangenheit stets nur das individuelle HIV-Infektionsrisiko der Sexarbeiter untersucht. Risiken, die aus der Gesetzgebung eines Staates oder den gesellschaftlichen Strukturen resultieren, wurden indes bisher viel zu wenig beachtet.
Aaron Reeves und Kollegen werteten in ihrer aktuellen Studie Daten aus 27 europäischen Staaten aus. Dabei versuchten sie Zusammenhänge herzustellen zwischen der HIV-Prävalenz bei Sexarbeitern in dem jeweiligen Land und seiner Gesetzgebung pro oder kontra Sexarbeit. Die Ergebnisse sind durchaus überraschend und zudem eindeutig.
Staatliche Gesetzgebung bestimmt Infektionsrisiko
In Ländern, in denen die Sexarbeit teilweise legalisiert ist (n = 10), lag die HIV-Prävalenz bei den Sexarbeitern deutlich niedriger (p = 0,003) als in solchen mit einem Verbot der Sexarbeit (n = 17). Offensichtlich gibt es einen Zusammenhang zwischen der Gesetzgebung in einem Land und der HIV-Prävalenz bei Sexarbeitern. „Kommen eine liberale Gesetzgebung mit teilweise legalisierter Sexarbeit und ein effektiver, fairer Rechtsstaat zusammen, sinkt die HIV-Prävalenz bei Sexarbeitern spürbar“, so die Schlussfolgerung der Studienautoren.
In Deutschland erlaubt die derzeitige Gesetzeslage beispielsweise die Prostitution sowohl für die Sexarbeiter als Anbieter als auch für die Freier als Käufer der Dienstleistungen. Ebenso sind Bordellbetriebe legalisiert. Eine solche Freizügigkeit gibt es jedoch in keinem anderen der untersuchten europäischen Staaten. In anderen Ländern, wie z. B. Großbritannien, Belgien, Armenien, Frankreich oder Portugal, ist die Sexarbeit weitestgehend legalisiert mit der Ausnahme von Bordellen.
Demgegenüber stehen die Länder in Europa, welche jede Form der Sexarbeit als illegal betrachten und in der Konsequenz sogar kriminalisieren, so z. B. Rumänien, Litauen, Ukraine oder Montenegro. Eine Besonderheit ist das „nordische Modell“ aus Skandinavien, welches in Norwegen, Schweden und Island gilt. In diesen Staaten ist Sexarbeit als Angebot legalisiert, die Inanspruchnahme als Käufer jedoch illegal.
Kriminalisierung von Sexarbeit fördert HIV-Prävalenz
Das Verbot von Sexarbeit führt bekanntlich nicht dazu, dass sie nicht weiter praktiziert würde. Sexarbeiter werden durch restriktive Gesetze vielmehr kriminalisiert und in die Illegalität getrieben. Dadurch haben sie keinen Anteil mehr an den sozialen und gesundheitlichen Sicherungssystemen, was ihr Risiko für Infektionen mit STI und insbesondere HIV stark erhöht.
Noch viel wichtiger ist in diesem Zusammenhang aber, dass den Frauen und zum Teil auch Männern in der Sexarbeit die Möglichkeit genommen wird, Rechtsschutz durch den Staat zu genießen. Sexarbeiter müssen in Ländern mit restriktiver Gesetzeslage Repressalien durch Kunden und ebenso häufig durch Staatsbedienstete oder auch Willkür und Polizeigewalt fürchten.
Ihre Verhandlungsposition ist von vornherein geschwächt, sodass selbst grundlegende Dinge, wie beispielsweise die Kondomnutzung für die Betroffenen nicht verhandelbar sind. Niederschwellige Präventionsangebote und Routinetests auf HIV und andere STI, wenn überhaupt etabliert, sind für die Sexarbeiter aufgrund der Kriminalisierung ihres Gewerbes gänzlich unerreichbar. Da verwundert es nicht, dass gerade in europäischen Staaten, welche Sexarbeit per se als illegal betrachten, die Prävalenzen für STI und HIV in der Gruppe der Sexarbeiter weiter ansteigen.
Nichtsdestotrotz bleibt die genaue Ursache-Wirkung-Beziehung zwischen der Gesetzgebung und der HIV-Prävalenz bei Sexarbeitern noch unklar. „Einfach die Gesetze zu ändern und Prostitution zu legalisieren führt ja nicht zwangsläufig zu weniger Stigmatisierung der Betroffenen und schließlich zu einem Rückgang der HIV-Prävalenz“, so die Autoren. Doch die Korrelation bleibt eindeutig und erfordert zumindest, sie in Zukunft auch weiter zu erforschen.
Quelle:
Is sex work policy a determinant of HIV prevalence among sex workers? Ecological regression analysis of 27 European countries.
A. Reeves et al.; The Lancet HIV; doi: 10.1016/S2352-3018(16)30217-X; 2017
https://www.thelancet.com/journals/lanh ... X/abstract
http://news.doccheck.com/de/167083/hiv- ... C%2BSearch