Lokalnachrichten: Berlin
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RE: Lokalnachrichten: Berlin
Ist hier leider nicht anders. Die Wohnungsprostitution hat es sehr schwierig!
Für Frauen die Selbstbestimmt und diskret arbeiten wollen sind die Hürden sehr hoch. Auch wenn mit Arbeitsbewilligung alles in Ordnung ist, fast alle Vermieter möglicher Locations sperren sich. Geht in die Richtung offensichtlicher Puffbetrieb mit hohen Wochenmieten für die Anbieterinnen und wird angeschoben ins Industriequartier.
Für Frauen die Selbstbestimmt und diskret arbeiten wollen sind die Hürden sehr hoch. Auch wenn mit Arbeitsbewilligung alles in Ordnung ist, fast alle Vermieter möglicher Locations sperren sich. Geht in die Richtung offensichtlicher Puffbetrieb mit hohen Wochenmieten für die Anbieterinnen und wird angeschoben ins Industriequartier.
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Ein neuer Beitrag zur möglichen Verdrängung des Strassenstrichs auf der Kurfürstenstr. in Berlin-Schöneberg
https://www.rbb-online.de/wirtschaft/th ... trich.html
Kasharius grüßt
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Kasharius grüßt
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RE: Lokalnachrichten: Berlin
Querverweis wegen Berlin-Bezug auf:
http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 912#154912
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RE: Lokalnachrichten: Berlin
Bezirksbürgermeister fordert Verbot von Straßenprostitution in ganz Berlin
RBB / 04.08.17 | 17:44 Uhr
Angesichts zunehmender Probleme rund um den Straßenstrich in der Berliner Kurfürstenstraße will der Bürgermeister des
Bezirks Mitte, Stephan von Dassel (Grüne), die Straßenprostitution in Berlin verbieten lassen.
Zu dieser Maßnahme sehe er keine Alternative, sagte er am Freitag. Der Bezirk allein könne kein Sperrgebiet ausrufen.
Außerdem würde eine solche Maßnahme das Problem ohnehin nur örtlich verlagern. Für ein Verbot brauche er die anderen
Bezirke und den Senat, sagte von Dassel weiter. "Ich will die Politik dazu zwingen, Farbe zu bekennen."
https://www.rbb-online.de/politik/beitr ... -verb.html
RBB / 04.08.17 | 17:44 Uhr
Angesichts zunehmender Probleme rund um den Straßenstrich in der Berliner Kurfürstenstraße will der Bürgermeister des
Bezirks Mitte, Stephan von Dassel (Grüne), die Straßenprostitution in Berlin verbieten lassen.
Zu dieser Maßnahme sehe er keine Alternative, sagte er am Freitag. Der Bezirk allein könne kein Sperrgebiet ausrufen.
Außerdem würde eine solche Maßnahme das Problem ohnehin nur örtlich verlagern. Für ein Verbot brauche er die anderen
Bezirke und den Senat, sagte von Dassel weiter. "Ich will die Politik dazu zwingen, Farbe zu bekennen."
https://www.rbb-online.de/politik/beitr ... -verb.html
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RE: Lokalnachrichten: Berlin
Ich lasse das mal unkommentiert.
Ein neuer Bericht im Inforadio Berlin... aber das Problem ist immer noch das alte.
Da der direkte Link nicht im Frame abrufbar ist, den Inhalt... per Klick auf der Folgeseite... in einem neuen Fenster öffnen....
HIER ANSEHEN / ANHÖREN
...oder den Link (ohne " ") kopieren und in die Browserzeile einpflegen.
""
Gruss
Ein neuer Bericht im Inforadio Berlin... aber das Problem ist immer noch das alte.
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Telefonmehrwertdienste Bereich Erotik (Telefonsex/Hotline/Anbieter/Agenturen)
weitere Themengebiete: Grundlagen im Bereich der Online-Erotik
Kontakt: (Freecall DE) 08000 1 40 44 42
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Re: Lokalnachrichten: Berlin
08.06.2018 von Henri Kramer
Prostitution in Potsdam
Recherchen im horizontalen Gewerbe
Das neue Prostituiertenschutzgesetz des Bundes stellt das Potsdamer Ordnungsamt vor völlig neue Aufgaben: Einige Mitarbeiter müssen nun im Rotlicht-Milieu recherchieren. Das sorgt für Diskussion.
Potsdam - Das neue Prostituiertenschutzgesetz des Bundes stellt das Potsdamer Ordnungsamt vor völlig neue Aufgaben – einige Mitarbeiter müssen im Rotlicht-Milieu recherchieren. „Wir prüfen derzeit einschlägige Anzeigen in Zeitungen und im Internet“, sagte Stadtsprecher Jan Brunzlow auf PNN-Anfrage. Es gehe darum zu kontrollieren, ob sich Prostituierte – wie gesetzlich vorgeschrieben – angemeldet haben und ihre für das horizontale Gewerbe genutzten Wohnungen genehmigt sind.
Es ist unklar, wie viele Prostituierte es überhaupt in der Landeshauptstadt gibt. So geht der Verein „In Via Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit für das Erzbistum Berlin e.V.“ davon aus, dass mehr als 400 Prostituierte in Potsdam tätig sind. „Unsere Schätzungen beruhen auf langjährigen Erfahrungen aus der Arbeit in diesem Bereich“, hieß es dazu auf Anfrage.
Die Stadtverwaltung hat hingegen derzeit nur 14 Frauen eine Bescheinigung nach dem schon vielfach als zu bürokratisch kritisiertem Prostituiertenschutzgesetz ausgestellt. Zudem gebe es aber auch Frauen, die zwar ihre Dienste in Potsdam anbieten, aber in anderen Städten gemeldet seien. Zudem sei offiziell eine Wohnung als Terminwohnung für Prostituierte angemeldet worden. Man fordere im Rahmen einer solchen „Zuverlässigkeitsprüfung“ ein Führungszeugnis des Antragstellers sowie eine Stellungnahme der Polizei, „ob die jeweilige Person geeignet ist, eine Prostitutionsstätte zu betreiben“, sagte Brunzlow. Laut dem Bundesgesetz ist zum Beispiel nicht geeignet, wer innerhalb der letzten fünf Jahre vor der Antragstellung wegen einer Tat gegen die sexuelle Selbstbestimmung oder wegen Erpressung verurteilt worden ist.
Gebühren für Bordelle und Terminwohnungen
Der Antrag und die Genehmigung als Prostituierte zu arbeiten sowie die gesundheitlichen Beratungen sind laut Brunzlow kostenlos. Gebühren entstehen aber den Betreibern von bislang in Potsdam nicht ansässigen Bordellen oder eben Terminwohnungen, die einen Antrag stellen und ein Betriebskonzept einreichen müssen. Diese Genehmigung soll bis zu 530,12 Euro kosten, so Brunzlow.
Eine entsprechende Satzung sollte am Mittwoch auch in der Stadtverordnetenversammlung kurzfristig beschlossen werden. Doch daraus wurde nichts. So sagte Grünen-Fraktionschef Peter Schüler, er werde nach den negativen Erfahrungen mit der Satzung über die zu hoch angesetzten Kitagebühren keiner weiteren Beitragstabelle zustimmen, die er nicht ordentlich kontrolliert habe. Die Grünen-Bildungsexpertin Ingeborg Naundorf bezeichnete die Kalkulation gar als „Lachnummer“. So seien für die sogenannte „Zuverlässigkeitsprüfung“ im Rathaus 20 Minuten Prüfzeit kalkuliert – die Frage sei, was da geprüft würde.
Das wiederum brachte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) in Rage, der von einer „würdelosen Diskussion“ sprach und auf die aus seiner Sicht „überforderten Stadtverordneten“ schimpfte – was Peter Schüler energisch zurückwies: Überfordert wirke die Verwaltung, die solche Vorlagen zu spät vorlege, um sie diskutieren zu können. So wurde die Satzung zunächst in die Fachausschüsse überwiesen und kann nun erst im September beschlossen werden. Bis dahin kann die Stadt keine Gebühren für das älteste Gewerbe der Welt erheben.
http://www.pnn.de/potsdam/1291280/
Prostitution in Potsdam
Recherchen im horizontalen Gewerbe
Das neue Prostituiertenschutzgesetz des Bundes stellt das Potsdamer Ordnungsamt vor völlig neue Aufgaben: Einige Mitarbeiter müssen nun im Rotlicht-Milieu recherchieren. Das sorgt für Diskussion.
Potsdam - Das neue Prostituiertenschutzgesetz des Bundes stellt das Potsdamer Ordnungsamt vor völlig neue Aufgaben – einige Mitarbeiter müssen im Rotlicht-Milieu recherchieren. „Wir prüfen derzeit einschlägige Anzeigen in Zeitungen und im Internet“, sagte Stadtsprecher Jan Brunzlow auf PNN-Anfrage. Es gehe darum zu kontrollieren, ob sich Prostituierte – wie gesetzlich vorgeschrieben – angemeldet haben und ihre für das horizontale Gewerbe genutzten Wohnungen genehmigt sind.
Es ist unklar, wie viele Prostituierte es überhaupt in der Landeshauptstadt gibt. So geht der Verein „In Via Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit für das Erzbistum Berlin e.V.“ davon aus, dass mehr als 400 Prostituierte in Potsdam tätig sind. „Unsere Schätzungen beruhen auf langjährigen Erfahrungen aus der Arbeit in diesem Bereich“, hieß es dazu auf Anfrage.
Die Stadtverwaltung hat hingegen derzeit nur 14 Frauen eine Bescheinigung nach dem schon vielfach als zu bürokratisch kritisiertem Prostituiertenschutzgesetz ausgestellt. Zudem gebe es aber auch Frauen, die zwar ihre Dienste in Potsdam anbieten, aber in anderen Städten gemeldet seien. Zudem sei offiziell eine Wohnung als Terminwohnung für Prostituierte angemeldet worden. Man fordere im Rahmen einer solchen „Zuverlässigkeitsprüfung“ ein Führungszeugnis des Antragstellers sowie eine Stellungnahme der Polizei, „ob die jeweilige Person geeignet ist, eine Prostitutionsstätte zu betreiben“, sagte Brunzlow. Laut dem Bundesgesetz ist zum Beispiel nicht geeignet, wer innerhalb der letzten fünf Jahre vor der Antragstellung wegen einer Tat gegen die sexuelle Selbstbestimmung oder wegen Erpressung verurteilt worden ist.
Gebühren für Bordelle und Terminwohnungen
Der Antrag und die Genehmigung als Prostituierte zu arbeiten sowie die gesundheitlichen Beratungen sind laut Brunzlow kostenlos. Gebühren entstehen aber den Betreibern von bislang in Potsdam nicht ansässigen Bordellen oder eben Terminwohnungen, die einen Antrag stellen und ein Betriebskonzept einreichen müssen. Diese Genehmigung soll bis zu 530,12 Euro kosten, so Brunzlow.
Eine entsprechende Satzung sollte am Mittwoch auch in der Stadtverordnetenversammlung kurzfristig beschlossen werden. Doch daraus wurde nichts. So sagte Grünen-Fraktionschef Peter Schüler, er werde nach den negativen Erfahrungen mit der Satzung über die zu hoch angesetzten Kitagebühren keiner weiteren Beitragstabelle zustimmen, die er nicht ordentlich kontrolliert habe. Die Grünen-Bildungsexpertin Ingeborg Naundorf bezeichnete die Kalkulation gar als „Lachnummer“. So seien für die sogenannte „Zuverlässigkeitsprüfung“ im Rathaus 20 Minuten Prüfzeit kalkuliert – die Frage sei, was da geprüft würde.
Das wiederum brachte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) in Rage, der von einer „würdelosen Diskussion“ sprach und auf die aus seiner Sicht „überforderten Stadtverordneten“ schimpfte – was Peter Schüler energisch zurückwies: Überfordert wirke die Verwaltung, die solche Vorlagen zu spät vorlege, um sie diskutieren zu können. So wurde die Satzung zunächst in die Fachausschüsse überwiesen und kann nun erst im September beschlossen werden. Bis dahin kann die Stadt keine Gebühren für das älteste Gewerbe der Welt erheben.
http://www.pnn.de/potsdam/1291280/
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Re: Lokalnachrichten: Berlin
02.08.2018, 10:29 Uhr
Start-up fuer Bordellmanagement
WIE EIN BERLINER DIE ROTLICHTBRANCHE MODERNISIEREN WILL
Digitalisierung und Smartphone-App statt Plastikpalmen und Tigerstreifen-Outfit: Aurel Johannes Marx hat eine Puff-App entwickelt. Er moechte kaeuflichen Sex mit dem hippen Image verbinden.
Von Hannes Heine
Weiterlesen auf:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/star ... 66246.html
Start-up fuer Bordellmanagement
WIE EIN BERLINER DIE ROTLICHTBRANCHE MODERNISIEREN WILL
Digitalisierung und Smartphone-App statt Plastikpalmen und Tigerstreifen-Outfit: Aurel Johannes Marx hat eine Puff-App entwickelt. Er moechte kaeuflichen Sex mit dem hippen Image verbinden.
Von Hannes Heine
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Re: Lokalnachrichten: Berlin
Überwachung ist gesetzlich gefördert - hurra, hurra, die Geier der freien Marktwirtschaft fliegen schon allerorts mit legalisiertem Elan ...
Ach, die guten alten Zeiten: was war "1984" noch so idyllisch.
Ach, die guten alten Zeiten: was war "1984" noch so idyllisch.
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Re: Lokalnachrichten: Berlin
Datenschutzrechtlich habe ich da ganz große Bedenken!
In other news, wer hat sich mal die Datenschutzerklärung von Kaufmich näher angesehen. Dorst steht unter Punkt 7:
7. Übermittlung in Länder außerhalb der EU oder des EWR
Alle Server des Dienstes stehen im Europäischen Wirtschaftsraum (“EWR”), Deine Daten verlassen technisch den EWR also vorerst nicht, sondern die technische Vorhaltung und die Verarbeitung der Daten für den Betrieb des Dienstes findet in der Europäischen Union statt.
Wenn Du Daten an uns übermittelst werden diese aber rechtlich betrachtet an ein Land außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (“EWR”) übermittelt, denn wir haben unseren Unternehmenssitz in der Volksrepublik China. Zudem sitzt unsere Entwicklungsfirma ebenfalls in China und hat von dort technisch Zugriff auf die Server in der Europäischen Union.
China ist nach dem Verständnis der DSGVO ein sogenannter “Drittstaat”, in dem grundsätzlich kein angemessenes Datenschutzniveau gewährleistet werden kann; ein entsprechender Angemessenheitsbeschluss liegt nicht vor und es existieren auch keine spezifischen Garantien, um dieses Defizit auszugleichen. Das bedeutet, dass wir dort eventuell an staatliche Stellen Daten unter geringeren Voraussetzungen übermitteln müssen, als dies innerhalb des EWR der Fall ist. Die gesetzlichen Hürden zum Schutz personenbezogener Daten in China werden aus europäischer Sicht also generell als niedriger betrachtet, ebenso, wie das beispielsweise auch bei Verarbeitungen in Australien, Russland oder Indien der Fall wäre.
Aufgrund der Verwendung externer Dienstleister werden einige Daten außerdem in weitere sogenannte “Drittstaaten” übermittelt. Welche das genau sind und ob jeweils ein angemessenes Datenschutzniveau besteht, kannst Du in Punkt 4 c einsehen.
Scheint aber auch irgendwie keinen zu stören!
In other news, wer hat sich mal die Datenschutzerklärung von Kaufmich näher angesehen. Dorst steht unter Punkt 7:
7. Übermittlung in Länder außerhalb der EU oder des EWR
Alle Server des Dienstes stehen im Europäischen Wirtschaftsraum (“EWR”), Deine Daten verlassen technisch den EWR also vorerst nicht, sondern die technische Vorhaltung und die Verarbeitung der Daten für den Betrieb des Dienstes findet in der Europäischen Union statt.
Wenn Du Daten an uns übermittelst werden diese aber rechtlich betrachtet an ein Land außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (“EWR”) übermittelt, denn wir haben unseren Unternehmenssitz in der Volksrepublik China. Zudem sitzt unsere Entwicklungsfirma ebenfalls in China und hat von dort technisch Zugriff auf die Server in der Europäischen Union.
China ist nach dem Verständnis der DSGVO ein sogenannter “Drittstaat”, in dem grundsätzlich kein angemessenes Datenschutzniveau gewährleistet werden kann; ein entsprechender Angemessenheitsbeschluss liegt nicht vor und es existieren auch keine spezifischen Garantien, um dieses Defizit auszugleichen. Das bedeutet, dass wir dort eventuell an staatliche Stellen Daten unter geringeren Voraussetzungen übermitteln müssen, als dies innerhalb des EWR der Fall ist. Die gesetzlichen Hürden zum Schutz personenbezogener Daten in China werden aus europäischer Sicht also generell als niedriger betrachtet, ebenso, wie das beispielsweise auch bei Verarbeitungen in Australien, Russland oder Indien der Fall wäre.
Aufgrund der Verwendung externer Dienstleister werden einige Daten außerdem in weitere sogenannte “Drittstaaten” übermittelt. Welche das genau sind und ob jeweils ein angemessenes Datenschutzniveau besteht, kannst Du in Punkt 4 c einsehen.
Scheint aber auch irgendwie keinen zu stören!
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Re: Lokalnachrichten: Berlin
07.11.2018
Reportage
Zwischen Stigma und Empowernment:
Sexarbeit in Berlin
Sexarbeit ist divers und laesst sich nicht auf einen Nenner bringen. Eins steht jedoch fest: es ist kein Job wie jeder andere. Jeff Mannes sprach mit Sexarbeitenden aus Berlin ueber ihre Situation.
Den ganzen Artikel bitte lesen auf:
https://www.siegessaeule.de/no_cache/ne ... erlin.html
Reportage
Zwischen Stigma und Empowernment:
Sexarbeit in Berlin
Sexarbeit ist divers und laesst sich nicht auf einen Nenner bringen. Eins steht jedoch fest: es ist kein Job wie jeder andere. Jeff Mannes sprach mit Sexarbeitenden aus Berlin ueber ihre Situation.
Den ganzen Artikel bitte lesen auf:
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Re: Lokalnachrichten: Berlin
@deernhh
danke für das einstellen dieses Artikels.
Kasharius grüßt
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Kasharius grüßt
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Re: Lokalnachrichten: Berlin
@Kasharius
Gern geschehen!
Liebe Gruesse von deernhh
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Liebe Gruesse von deernhh
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Re: Lokalnachrichten: Berlin
Berliner Zeitung
26.03.19, 10:11 Uhr
Angriffe auf Prostituierte in Schöneberg Sieben Opfer in drei Wochen
Von Philippe Debionne
prostitution
Prostituierte auf der Straße. (Symbolbild)
Foto: imago
BERLIN
Eine unheimliche Serie von Angriffen auf Prostituierte sorgt für Angst in Schöneberg. Allein im März wurden sieben Prosituierte von einem oder mehreren bislang Unbekannten angegriffen und dabei verletzt. Bei den Opfern soll es sich vor allem um transsexuelle Menschen handeln. Wie das medienzentrum-berlin in diesem Zusammenhang berichtete, soll es sich dabei um Säure-Attacken gehandelt haben.
Polizeilicher Staatsschutz ermittelt
Die Polizei bestätigte der Berliner Zeitung, dass es "sieben Taten" im März gegeben habe, unter den Opfern seien "auch transsexuelle Menschen" gewesen. Ob der oder die unbekannten Täter dabei Säure eingesetzt hätten, wurde mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen weder dementiert noch bestätigt. Da es sich bei den Taten um Hasskriminalität handele, habe der Polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen übernommen, hieß es weiter.
Bereits vor einem Jahr war es rund um den Strich an der Kurfürstenstraße vermehrt zu Angriffen auf Transsexuelle gekommen. Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) hatte damals erklärt, „Übergriffe gegen die Trans” seien dort leider kein neues Problem. „Wir sind erschrocken und entsetzt über das aktuelle Ausmaß der Gewalt. Es ist von trans- und homofeindlichen Übergriffen auszugehen, da die Opfer entsprechend beleidigt wurden.”
Es seien tatsächlich gezielte trans- und homofeindliche Angriffe, da die Angreifer "die trans* Frauen als „Hurensöhne“ und „Schwuchteln“ beleidigen", sagte Emy Fem der Zeitschrift Siegessäule. Fem ist Sexarbeiterin, Sexarbeitsaktivistin und Sozialarbeiterin. Sie vermutet, dass die Aggressoren männliche Gangs sind, die gerade von einer Party kommen, sich stark fühlen und ihre Männlichkeit beweisen wollen, indem sie „Transen klatschen“. Die Opfer würden "aus dem Auto heraus mit Glasflaschen beworfen und mit Messern attackiert. Einer Frau wurden die Zähne ausgeschlagen, einer anderen Seifenlauge ins Gesicht gespritzt“.
Bild vergrößernBezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne).
Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne).
Foto: dpa
Bezirksbürgermeister von Dassel hatte die Anwohner im Kurfürsten-Kiez bereits vor einem Jahr aufgefordert: „Rufen Sie bitte unverzüglich die Polizei, wenn Sie Angriffe beobachten. Gewalt ist nie, zu keiner Zeit und aus keinem Anlass zu dulden. Das muss verfolgt und bestraft werden."
Kein Vertrauen in die Polizei
Damit solche Angriffe bestraft werden können, muss die Polizei allerdings von solchen Attacken wissen. Und das ist häufig nicht der Fall. Denn häufig zeigen die transsexuellen Prostituierten die Angriffe nicht an. Viele von ihnen kommen aus Osteuropa und haben dort schlechte Erfahrungen mit der Polizei gemacht. Auch eine fehlende Arbeits- oder Aufenthaltserlaubnis hält viele der Trans-Prostituierten davon ab, zur Polizei zu gehen.
Zudem haben Trans-Menschen im Gegensatz zu ihren weiblichen Kolleginnen fast nie Zuhälter, die ihnen - so makaber es es auch klingen mag - einen gewissen Schutz vor Angriffen und Attacken bieten. Und gelten damit als Freiwild.
https://www.berliner-zeitung.de/berlin/ ... lReferrer=
26.03.19, 10:11 Uhr
Angriffe auf Prostituierte in Schöneberg Sieben Opfer in drei Wochen
Von Philippe Debionne
prostitution
Prostituierte auf der Straße. (Symbolbild)
Foto: imago
BERLIN
Eine unheimliche Serie von Angriffen auf Prostituierte sorgt für Angst in Schöneberg. Allein im März wurden sieben Prosituierte von einem oder mehreren bislang Unbekannten angegriffen und dabei verletzt. Bei den Opfern soll es sich vor allem um transsexuelle Menschen handeln. Wie das medienzentrum-berlin in diesem Zusammenhang berichtete, soll es sich dabei um Säure-Attacken gehandelt haben.
Polizeilicher Staatsschutz ermittelt
Die Polizei bestätigte der Berliner Zeitung, dass es "sieben Taten" im März gegeben habe, unter den Opfern seien "auch transsexuelle Menschen" gewesen. Ob der oder die unbekannten Täter dabei Säure eingesetzt hätten, wurde mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen weder dementiert noch bestätigt. Da es sich bei den Taten um Hasskriminalität handele, habe der Polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen übernommen, hieß es weiter.
Bereits vor einem Jahr war es rund um den Strich an der Kurfürstenstraße vermehrt zu Angriffen auf Transsexuelle gekommen. Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) hatte damals erklärt, „Übergriffe gegen die Trans” seien dort leider kein neues Problem. „Wir sind erschrocken und entsetzt über das aktuelle Ausmaß der Gewalt. Es ist von trans- und homofeindlichen Übergriffen auszugehen, da die Opfer entsprechend beleidigt wurden.”
Es seien tatsächlich gezielte trans- und homofeindliche Angriffe, da die Angreifer "die trans* Frauen als „Hurensöhne“ und „Schwuchteln“ beleidigen", sagte Emy Fem der Zeitschrift Siegessäule. Fem ist Sexarbeiterin, Sexarbeitsaktivistin und Sozialarbeiterin. Sie vermutet, dass die Aggressoren männliche Gangs sind, die gerade von einer Party kommen, sich stark fühlen und ihre Männlichkeit beweisen wollen, indem sie „Transen klatschen“. Die Opfer würden "aus dem Auto heraus mit Glasflaschen beworfen und mit Messern attackiert. Einer Frau wurden die Zähne ausgeschlagen, einer anderen Seifenlauge ins Gesicht gespritzt“.
Bild vergrößernBezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne).
Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne).
Foto: dpa
Bezirksbürgermeister von Dassel hatte die Anwohner im Kurfürsten-Kiez bereits vor einem Jahr aufgefordert: „Rufen Sie bitte unverzüglich die Polizei, wenn Sie Angriffe beobachten. Gewalt ist nie, zu keiner Zeit und aus keinem Anlass zu dulden. Das muss verfolgt und bestraft werden."
Kein Vertrauen in die Polizei
Damit solche Angriffe bestraft werden können, muss die Polizei allerdings von solchen Attacken wissen. Und das ist häufig nicht der Fall. Denn häufig zeigen die transsexuellen Prostituierten die Angriffe nicht an. Viele von ihnen kommen aus Osteuropa und haben dort schlechte Erfahrungen mit der Polizei gemacht. Auch eine fehlende Arbeits- oder Aufenthaltserlaubnis hält viele der Trans-Prostituierten davon ab, zur Polizei zu gehen.
Zudem haben Trans-Menschen im Gegensatz zu ihren weiblichen Kolleginnen fast nie Zuhälter, die ihnen - so makaber es es auch klingen mag - einen gewissen Schutz vor Angriffen und Attacken bieten. Und gelten damit als Freiwild.
https://www.berliner-zeitung.de/berlin/ ... lReferrer=
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Re: Lokalnachrichten: Berlin
@deernhh
lieben Dank für das Einstellen dieses Berichts. Diese Entwicklungen sind sehr schlimm und zeigen auch, wie das sog. Prostituiertenschutzgesetz (mal wieder) an seine Grenzen stößt. Es bietet eben keinen wirksamen Schutz vor Stigmatisierung und gewaltsamer Ausgrenzung - egal ob die betroffenen/potenziellen Opfer dieser gewaltsamen Übergriffe nun registriert sind oder nicht.
Die Worte von Dassels sind pure Heuchelei den er befürwortet Sperrgebietsverordnungen.
Den letzten Absatzes muss man sich in mehrfacher Hinsicht mal auf der Zunge zergehen lassen...
Kasharius grüßt bedrückt
lieben Dank für das Einstellen dieses Berichts. Diese Entwicklungen sind sehr schlimm und zeigen auch, wie das sog. Prostituiertenschutzgesetz (mal wieder) an seine Grenzen stößt. Es bietet eben keinen wirksamen Schutz vor Stigmatisierung und gewaltsamer Ausgrenzung - egal ob die betroffenen/potenziellen Opfer dieser gewaltsamen Übergriffe nun registriert sind oder nicht.
Die Worte von Dassels sind pure Heuchelei den er befürwortet Sperrgebietsverordnungen.
Den letzten Absatzes muss man sich in mehrfacher Hinsicht mal auf der Zunge zergehen lassen...
Kasharius grüßt bedrückt
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Re: Lokalnachrichten: Berlin
Parlamentarische Anfrage im Abgeordnetenhaus zur Strassenprostitution auf der Kurfürstenstr. , sowie zum Stand der Umsetzung des ProstSchG in Berlin http://pardok.parlament-berlin.de/starw ... -18051.pdf
Kasharius grüßt
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Re: Lokalnachrichten: Berlin
Sexarbeit
Auf der Straße keine Ruhe
Trotz stärkerer Polizeipräsenz kommt es immer wieder zu Gewalt gegen Transsexuelle.
Von Claudia Krieg
20.04.2019 Metropole
An der Frobenstraße, Ecke Kurfürstenstraße stehen wie an jedem Abend Prostituierte. Angst, hier zu arbeiten, habe sie keine, erzählt eine von ihnen. »Aber mir ist auch noch nie was passiert.« Anderen aber schon. Manche Sexarbeiter*innen stiegen in die Autos von Freiern und würden nicht wieder zurückgebracht. Anderen werde das eingenommene Geld wieder »abgeklaut«. Auch Vergewaltigungen gebe es häufig. Und natürlich Beschwerden von Anwohner*innen. »Hör dir die Musik da drüben an. Das ist denen zu laut«, sagt sie und zeigt auf die andere Straßenseite, wo ein halbes Dutzend junger Frauen am Fahrbahnrand zur Musik tanzt, die aus einer Boombox dröhnt. Ob sie von den Attacken auf Transsexuelle in der Frobenstraße gehört habe? »Hab’ ich von gehört. Es sollen Araber gewesen sein. Die Trans stehen aber auf der anderen Seite.« Weiter Richtung Nollendorfplatz steht eine junge Frau aus Budapest. Seit einem Jahr arbeite sie hier auf der Bülowstraße, zugestoßen sei ihr bisher nichts. »Ich zeige dir das Café, dort triffst du Transleute«, sagt sie.
Laut Polizeimeldung vom 20. März waren es sieben Angriffe in drei Wochen. »Sie kamen zwischen zwei und drei Uhr morgens. Ein Auto hielt an und vier Männer stiegen aus. Einer mit Metallstange lief hinter mir her und versuchte, mich damit zu schlagen. Aber ich war schneller, obwohl ich hochhackige Schuhe anhatte.« Petra, eine der transsexuellen Sexarbeiter*innen von der Frobenstraße, sitzt vor dem 23 Stunden geöffneten »Steh-Café Froben«, während sie von dem traumatischen Überfall erzählt. Auch die Betreiberin des Spätshops hat von den Angriffen gegen ihre Gäste gehört: »Es stand in der Zeitung und die Transvestiten haben es mir erzählt.« Ihr Laden ist der Ort, an dem sich viele, die in der Nähe auf der Straße arbeiten, einfinden. Zehn Menschen sind es an diesem kalten Aprilabend, die meisten sprechen Ungarisch und Türkisch.
Schon vor einem Jahr hatte es hier eine Überfallserie gegeben. Als die Berliner Polizei nun neue Angriffe speziell auf Transsexuelle im Schöneberger Kiez meldet, bei denen auch säureartige Flüssigkeiten benutzt worden sein sollen, wird Anne Grießbach eingeschaltet. Grießbach ist die zuständige Ansprechperson für Lesben, Schwule, Bisexuelle sowie trans- und intergeschlechtliche Menschen (LSBTI) beim Landeskriminalamt Berlin. Sie sei froh, dass es mittlerweile ein stärkeres öffentliches Interesse und mehr Berichterstattung dazu gebe, so Grießbach. Auskunft zu den aktuellen Ermittlungen kann sie keine geben, die liegen beim Fachkommissariat des Polizeilichen Staatsschutzes beim Landeskriminalamt Berlin. Grießbach ist diejenige, die auf der Straße unterwegs ist, um mit den Menschen zu reden.
So wie auch ihr Kollege Sebastian Stipp. Im April 2018, nach der letzten Angriffsserie an der Frobenstraße, war er Teilnehmer der sogenannten Kiezrunden, bei denen Behörden, Bezirk, Sozialarbeiter*innen und Sexarbeiter*innen ins Gespräch kommen sollten. Stipp hat auch das »Transdinner« besucht. Initiiert wurde dieses wöchentlich stattfindende Essen Ende 2017 von der Sexarbeiterin Emy Fem, die sich auch als Aktivistin und Sozialarbeiterin für transsexuelle Sexarbeiter*innen einsetzt. Vor einem Jahr hatte sie sich mehr Polizeipräsenz im Kiez gewünscht. Auch in Zivil.
Man habe, so der zuständige Mitarbeiter im Polizeipräsidium, »durch den örtlich zuständigen Polizeiabschnitt die Maßnahmen zum Schutz der potenziellen Opfer entsprechend angepasst, diese unterliegen einer intensiven fortlaufenden Betrachtung«. Die Sexarbeiter*innen in der Frobenstraße seien gezielt angesprochen und mit Informationsmaterial versorgt worden. »Die Damen waren der Polizei gegenüber sehr aufgeschlossen und entgegenkommend.« Man führe diese »Kiezrunden« regelmäßig durch und versuche so, weiteres Vertrauen aufzubauen. »Die Polizei ist nicht das Problem«, sagt Petra. »Die fährt alle fünf Minuten hier vorbei.« Die Angreifer kriegen sie trotzdem nicht zu fassen. Vor drei Wochen habe es im »Steh-Café Froben« eine Ausweiskontrolle gegeben. »Was passiert mit den Leuten, die uns angreifen?«, wollte Petra von den Polizeibeamt*innen wissen. »Sie sagten nur: Wir suchen die.« Wie es ihr damit geht? »Schlecht.« Sie zieht die Schultern hoch.
Auch im Bezirk geht es nur langsam voran. »Ich war entsetzt, als ich von den neuen Angriffen gehört habe«, sagt die zuständige Gleichstellungsbeauftragte von Mitte, Kerstin Drobick. Nach ihren Informationen hat es seit April 2018 keine weitere »Kiezrunde« mehr gegeben. Als längerfristige Maßnahme sei im September 2018 aber der »Runde Tisch Sexarbeit« konstituiert worden. Dieser trifft sich allerdings nur halbjährlich, das nächste Mal Ende Mai dieses Jahres. In akuten Notlagen, wenn sich die von Gewalt bedrohten Sexarbeiter*innen nicht selbst helfen können, hilft sozialarbeiterisches Engagement. Zum Beispiel vom Projekt Subway des Vereins »Hilfe für Jungs e.V.«. In den Räumen von Subway findet auch das »Transdinner« statt. Man habe hier, so die Polizei, über Anne Grießbach und Sebastian Stipp »vertrauensvolle Gespräche« geführt. Durch diese Netzwerkarbeit sei es gelungen, »die Geschädigten zur Anzeigenerstattung zu bewegen«. Petra ist eine von ihnen. »Was blieb mir übrig? Ich habe Anzeige gegen Unbekannt erstattet.« Auch kurz vor Weihnachten gab es einen Angriff, es läuft eine Anzeige wegen »versuchter Vergewaltigung und Handtaschenraub«.
Im August letzten Jahres wurde am S-Bahnhof Heidelberger Platz in Berlin-Wilmersdorf eine Transperson angegriffen. Die Polizei suchte daraufhin mit Bildern nach dem Verdächtigen. Bislang ohne Erfolg. Bei der Staatsanwaltschaft Berlin gibt es Ermittlungsverfahren wegen vergleichbarer Taten im Oktober 2017 und im April, Mai und Juli 2018. Die Fälle häufen sich.
Eine weitere transsexuelle Prostituierte, die auch an diesem Abend vor dem Spätshop an der Frobenstraße sitzt, sagt: »Bei Subway ist es gut, man kann dort schlafen, duschen und essen.« Und die Situation hier? »Hier ist alles normal.« Sie schaut ins Leere. Was sie braucht? »Geld. Hast du welches?« Petra trinkt noch einen Schluck kalte Bananenmilch. »Ich will hier nur in Ruhe arbeiten.«
https://www.neues-deutschland.de/artike ... -ruhe.html
Auf der Straße keine Ruhe
Trotz stärkerer Polizeipräsenz kommt es immer wieder zu Gewalt gegen Transsexuelle.
Von Claudia Krieg
20.04.2019 Metropole
An der Frobenstraße, Ecke Kurfürstenstraße stehen wie an jedem Abend Prostituierte. Angst, hier zu arbeiten, habe sie keine, erzählt eine von ihnen. »Aber mir ist auch noch nie was passiert.« Anderen aber schon. Manche Sexarbeiter*innen stiegen in die Autos von Freiern und würden nicht wieder zurückgebracht. Anderen werde das eingenommene Geld wieder »abgeklaut«. Auch Vergewaltigungen gebe es häufig. Und natürlich Beschwerden von Anwohner*innen. »Hör dir die Musik da drüben an. Das ist denen zu laut«, sagt sie und zeigt auf die andere Straßenseite, wo ein halbes Dutzend junger Frauen am Fahrbahnrand zur Musik tanzt, die aus einer Boombox dröhnt. Ob sie von den Attacken auf Transsexuelle in der Frobenstraße gehört habe? »Hab’ ich von gehört. Es sollen Araber gewesen sein. Die Trans stehen aber auf der anderen Seite.« Weiter Richtung Nollendorfplatz steht eine junge Frau aus Budapest. Seit einem Jahr arbeite sie hier auf der Bülowstraße, zugestoßen sei ihr bisher nichts. »Ich zeige dir das Café, dort triffst du Transleute«, sagt sie.
Laut Polizeimeldung vom 20. März waren es sieben Angriffe in drei Wochen. »Sie kamen zwischen zwei und drei Uhr morgens. Ein Auto hielt an und vier Männer stiegen aus. Einer mit Metallstange lief hinter mir her und versuchte, mich damit zu schlagen. Aber ich war schneller, obwohl ich hochhackige Schuhe anhatte.« Petra, eine der transsexuellen Sexarbeiter*innen von der Frobenstraße, sitzt vor dem 23 Stunden geöffneten »Steh-Café Froben«, während sie von dem traumatischen Überfall erzählt. Auch die Betreiberin des Spätshops hat von den Angriffen gegen ihre Gäste gehört: »Es stand in der Zeitung und die Transvestiten haben es mir erzählt.« Ihr Laden ist der Ort, an dem sich viele, die in der Nähe auf der Straße arbeiten, einfinden. Zehn Menschen sind es an diesem kalten Aprilabend, die meisten sprechen Ungarisch und Türkisch.
Schon vor einem Jahr hatte es hier eine Überfallserie gegeben. Als die Berliner Polizei nun neue Angriffe speziell auf Transsexuelle im Schöneberger Kiez meldet, bei denen auch säureartige Flüssigkeiten benutzt worden sein sollen, wird Anne Grießbach eingeschaltet. Grießbach ist die zuständige Ansprechperson für Lesben, Schwule, Bisexuelle sowie trans- und intergeschlechtliche Menschen (LSBTI) beim Landeskriminalamt Berlin. Sie sei froh, dass es mittlerweile ein stärkeres öffentliches Interesse und mehr Berichterstattung dazu gebe, so Grießbach. Auskunft zu den aktuellen Ermittlungen kann sie keine geben, die liegen beim Fachkommissariat des Polizeilichen Staatsschutzes beim Landeskriminalamt Berlin. Grießbach ist diejenige, die auf der Straße unterwegs ist, um mit den Menschen zu reden.
So wie auch ihr Kollege Sebastian Stipp. Im April 2018, nach der letzten Angriffsserie an der Frobenstraße, war er Teilnehmer der sogenannten Kiezrunden, bei denen Behörden, Bezirk, Sozialarbeiter*innen und Sexarbeiter*innen ins Gespräch kommen sollten. Stipp hat auch das »Transdinner« besucht. Initiiert wurde dieses wöchentlich stattfindende Essen Ende 2017 von der Sexarbeiterin Emy Fem, die sich auch als Aktivistin und Sozialarbeiterin für transsexuelle Sexarbeiter*innen einsetzt. Vor einem Jahr hatte sie sich mehr Polizeipräsenz im Kiez gewünscht. Auch in Zivil.
Man habe, so der zuständige Mitarbeiter im Polizeipräsidium, »durch den örtlich zuständigen Polizeiabschnitt die Maßnahmen zum Schutz der potenziellen Opfer entsprechend angepasst, diese unterliegen einer intensiven fortlaufenden Betrachtung«. Die Sexarbeiter*innen in der Frobenstraße seien gezielt angesprochen und mit Informationsmaterial versorgt worden. »Die Damen waren der Polizei gegenüber sehr aufgeschlossen und entgegenkommend.« Man führe diese »Kiezrunden« regelmäßig durch und versuche so, weiteres Vertrauen aufzubauen. »Die Polizei ist nicht das Problem«, sagt Petra. »Die fährt alle fünf Minuten hier vorbei.« Die Angreifer kriegen sie trotzdem nicht zu fassen. Vor drei Wochen habe es im »Steh-Café Froben« eine Ausweiskontrolle gegeben. »Was passiert mit den Leuten, die uns angreifen?«, wollte Petra von den Polizeibeamt*innen wissen. »Sie sagten nur: Wir suchen die.« Wie es ihr damit geht? »Schlecht.« Sie zieht die Schultern hoch.
Auch im Bezirk geht es nur langsam voran. »Ich war entsetzt, als ich von den neuen Angriffen gehört habe«, sagt die zuständige Gleichstellungsbeauftragte von Mitte, Kerstin Drobick. Nach ihren Informationen hat es seit April 2018 keine weitere »Kiezrunde« mehr gegeben. Als längerfristige Maßnahme sei im September 2018 aber der »Runde Tisch Sexarbeit« konstituiert worden. Dieser trifft sich allerdings nur halbjährlich, das nächste Mal Ende Mai dieses Jahres. In akuten Notlagen, wenn sich die von Gewalt bedrohten Sexarbeiter*innen nicht selbst helfen können, hilft sozialarbeiterisches Engagement. Zum Beispiel vom Projekt Subway des Vereins »Hilfe für Jungs e.V.«. In den Räumen von Subway findet auch das »Transdinner« statt. Man habe hier, so die Polizei, über Anne Grießbach und Sebastian Stipp »vertrauensvolle Gespräche« geführt. Durch diese Netzwerkarbeit sei es gelungen, »die Geschädigten zur Anzeigenerstattung zu bewegen«. Petra ist eine von ihnen. »Was blieb mir übrig? Ich habe Anzeige gegen Unbekannt erstattet.« Auch kurz vor Weihnachten gab es einen Angriff, es läuft eine Anzeige wegen »versuchter Vergewaltigung und Handtaschenraub«.
Im August letzten Jahres wurde am S-Bahnhof Heidelberger Platz in Berlin-Wilmersdorf eine Transperson angegriffen. Die Polizei suchte daraufhin mit Bildern nach dem Verdächtigen. Bislang ohne Erfolg. Bei der Staatsanwaltschaft Berlin gibt es Ermittlungsverfahren wegen vergleichbarer Taten im Oktober 2017 und im April, Mai und Juli 2018. Die Fälle häufen sich.
Eine weitere transsexuelle Prostituierte, die auch an diesem Abend vor dem Spätshop an der Frobenstraße sitzt, sagt: »Bei Subway ist es gut, man kann dort schlafen, duschen und essen.« Und die Situation hier? »Hier ist alles normal.« Sie schaut ins Leere. Was sie braucht? »Geld. Hast du welches?« Petra trinkt noch einen Schluck kalte Bananenmilch. »Ich will hier nur in Ruhe arbeiten.«
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Re: Lokalnachrichten: Berlin
Ich habe mir die Szenerie in der Kurfürstenstr. am vergangenen Feiertag um die Mittagszeit mal angesehen. Im Schatten der entstehenden Eigentumswohnneubauten gingen die dortigen SW und die Drogendealer unverrichteter Dinge in Mitten von Polizeistreifen, Ausflüglern und Anrainern ihrem Tagwerk nach; einige tanzten und sangen, während sie auf Kundschaft warteten. Da macht jetzt mal was draus (zwinker!)
Kasharius grüßt
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