Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
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Re: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
MINDERJAEHRIGE PROSTITUIERTE
SABOTIERTEN BERLINER LKA-BEAMTE EIGENE ROTLICHT-ERMITTLUNGEN?
18. Juni 2018 Axel Lier
Haben die Beamten des Landeskriminalamtes (LKA) im Fall einer minderjaehrigen Prostituierten absichtlich Ermittlungen behindert? Die Berliner Polizei ermittelt deshalb jetzt in den eigenen Reihen.
Die Beschwerde einer Beamtin versetzt die Behoerde in Aufruhr. Die Fahnderin Nadine A. (Name geaendert) wirft ihrem ehemaligen Kollegen des Kommissariats 424 (bekaempft u.a. Menschenhandel) vor, im Fall einer minderjaehrigen Prostituierten die Ermittlungen aus ungeklaerten Gruenden erschwert zu haben. Das berichtet der "FOCUS" in seiner juengsten Ausgabe.
Ermittlerin sollte 3000 abgehoerte Telefonate allein auswerten
Das Maedchen sei demnach 2013 in einer "Erlebniswohnung" in Neukoelln angetroffen worden. Dort werden Gruppensexpartys angeboten. Die Ermittlerin A. wollte eine Telefonueberwachung erwirken - doch laut FOCUS reagierten ihre Vorgesetzten "genervt" und "gereizt". Bereits 2011 sollen Hinweise auf das junge Maedchen im LKA eingegangen sein.
Die Staatsanwaltschaft genehmigte jedoch die Abhoeraktion. Doch die Fahnderin sollte spaeter 3000 Telefonate und 1600 SMS selbst auswerten. Der Abteilungsleiter vom LKA 4 organisierte nach B.Z.-Informationen noch eine Sekretaerin, die der Polizistin helfen soll. Doch die schmiss nach einem Tag alles hin. Es sei "inhaltlich unmoeglich und unertraeglich" alles aufzuschreiben.
Auch Hinweisen auf einen Maulwurf im LKA, der die Rotlicht-Szene vor Razzien warnt, wurde angeblich nicht nachgegangen. Sogar das Mobile Einsatzkommando (MEK) soll von dem Fall ploetzlich abgezogen worden sein.
Polizei und Staatsanwaltschaft wollten sich zu dem Fall nicht aeussern.
https://www.bz-berlin.de/berlin/neukoel ... mittlungen
SABOTIERTEN BERLINER LKA-BEAMTE EIGENE ROTLICHT-ERMITTLUNGEN?
18. Juni 2018 Axel Lier
Haben die Beamten des Landeskriminalamtes (LKA) im Fall einer minderjaehrigen Prostituierten absichtlich Ermittlungen behindert? Die Berliner Polizei ermittelt deshalb jetzt in den eigenen Reihen.
Die Beschwerde einer Beamtin versetzt die Behoerde in Aufruhr. Die Fahnderin Nadine A. (Name geaendert) wirft ihrem ehemaligen Kollegen des Kommissariats 424 (bekaempft u.a. Menschenhandel) vor, im Fall einer minderjaehrigen Prostituierten die Ermittlungen aus ungeklaerten Gruenden erschwert zu haben. Das berichtet der "FOCUS" in seiner juengsten Ausgabe.
Ermittlerin sollte 3000 abgehoerte Telefonate allein auswerten
Das Maedchen sei demnach 2013 in einer "Erlebniswohnung" in Neukoelln angetroffen worden. Dort werden Gruppensexpartys angeboten. Die Ermittlerin A. wollte eine Telefonueberwachung erwirken - doch laut FOCUS reagierten ihre Vorgesetzten "genervt" und "gereizt". Bereits 2011 sollen Hinweise auf das junge Maedchen im LKA eingegangen sein.
Die Staatsanwaltschaft genehmigte jedoch die Abhoeraktion. Doch die Fahnderin sollte spaeter 3000 Telefonate und 1600 SMS selbst auswerten. Der Abteilungsleiter vom LKA 4 organisierte nach B.Z.-Informationen noch eine Sekretaerin, die der Polizistin helfen soll. Doch die schmiss nach einem Tag alles hin. Es sei "inhaltlich unmoeglich und unertraeglich" alles aufzuschreiben.
Auch Hinweisen auf einen Maulwurf im LKA, der die Rotlicht-Szene vor Razzien warnt, wurde angeblich nicht nachgegangen. Sogar das Mobile Einsatzkommando (MEK) soll von dem Fall ploetzlich abgezogen worden sein.
Polizei und Staatsanwaltschaft wollten sich zu dem Fall nicht aeussern.
https://www.bz-berlin.de/berlin/neukoel ... mittlungen
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Re: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
@friederike - gäbe es hier einen Danke-Button, ich hätte ihn gedrückt. Schön, dass es auch Pressestimmen gibt, die das übliche (abgeschmackte) Opfer-Täter-Profil nicht bedienen, bzw. wenigstens ein wenig hinterfragen.
Lieben Gruß!
Michaela
Lieben Gruß!
Michaela
Die Gedanken sind frei. (Und das ist gut so.)
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Re: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
Liebe Mischa,
danke - genau das finde ich auch! Es handelt sich im Übrigen auch um Gerichtsprotokolle, die schon eine Aussagekraft haben!
Liebe Grüße,
Rieke
danke - genau das finde ich auch! Es handelt sich im Übrigen auch um Gerichtsprotokolle, die schon eine Aussagekraft haben!
Liebe Grüße,
Rieke
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Re: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
Alfred U. sitzt am 9. Mai 2019 in Handschellen im Wiener Landesgericht und hört das Urteil. Seine Anwältin Astrid Wagner legt ihrem Mandanten die Hand auf die Schulter Foto: Georg Hochmuth/dpa
Vor einem Jahr wurde eine zersägte Frauenleiche im Neusiedler See in Österreich gefunden. Nun ist ein 64-Jähriger wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Einige Leichenteile bewahrte der „See-Killer“ in seiner Tiefkühltruhe auf, um sie später „kosten“ zu können.
Wien - Das Wiener Landesgericht hat einen 64 Jahre alten Mann zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Am 29. März 2018 hatte Alfred U. eine 28-jährige Prostituierte in seiner Wohnung in Wien-Brigittenau getötet. Anschließend zerstückelte er sein Opfer in der Küche sowie in der Badewanne mit einer Säge und versenkte die Leichenteile im Neusiedler See.
Der Leichnam wurde Anfang Mai 2018 von der Polizei entdeckt. Es handelt sich bei der Toten um eine 1988 geborene ungarische Staatsangehörige.
„Ich wollte nur ein bissl kuscheln“
„Es ging mir nicht um Geschlechtsverkehr“, beteuerte der Angeklagte während des Wiener Prozesses. „Ich wollte nur ein bissl kuscheln und ein bissl busenschmusen.“ Der 64-Jährige erklärte, dass er sich vor der Tat mit der Prostituierten über die Bezahlung gestritten habe. Statt der ausgemachten Zärtlichkeiten wollte die 28-Jährige demnach nur Geschlechtsverkehr vollziehen, alles darüber hinaus hätte zusätzlich gekostet.
Zudem habe sie sich über ihn lustig gemacht. Als sie zu schreien begonnen habe, habe er sie gewürgt. Seine Wohnung habe dünne Wände. „Ich hatte Angst, dass die Nachbarn die Polizei rufen“, so Alfred U.. Also drückte er sein Opfer solange, „bis sie nicht mehr geschrien hat“.
„Vielleicht koste ich das einmal“
Er habe gewusst, dass er „ Scheiße gebaut“ hatte, beteuerte Alfred U. während der Verhandlung. „Aber ich wollte nicht ins Gefängnis.“ Deshalb habe er die Leiche zersägt, in Müllsäcke gepackt und dann im See versenkt.
Am Morgen danach sei ihm aufgefallen, dass er einen Sack vergessen hatte. Da habe er sich gedacht, „vielleicht koste ich das einmal“, sagte der als „See-Killer“ bekannt gewordene Täter vor Gericht.
Den Rest des Leichnams verarbeitete Alfred U. zu Gulasch und Hackfleisch und bewahrte dies in Einmachgläsern auf. Auch in seinem Gefrierfach fanden die Beamten Überreste des Opfers.
Anwältin des Verurteilten verteidigte schon den Mörder Jack Unterweger
Ein psychiatrischer Sachverständiger bescheinigte dem mehrfach vorbestraften Mann eine schwere Persönlichkeitsstörung und stufte ihn als gefährlich ein.
Seine Anwältin Astrid Wagner, eine bekannte Wiener Strafverteidigerin und Buchautorin, erklärte, dass ihr Mandant eine lieblose Kindheit erlebt habe und bereits mehr als 30 Jahre im Gefängnis war. „Im Gefängnis verlernt man das Leben und die Liebe.“
Die 55-jährige Wagner war auch die Strafverteidigerin und persönliche Vertraute des verurteilten Mörders Jack Unterweger. Der Österreicher soll nach seiner vorzeitigen Haftentlassung im Jahr 1990 neun Prostituierte ermordet haben. Am 29. Juni 1994 wurde Unterweger von einem Grazer Geschworenengericht wegen neunfachen Mordes erneut zu lebenslanger Haft verurteilt. In der Nacht nach dem Urteilsspruch erhängte sich der 43-Jährige in der Justizanstalt Graz-Jakomini.
Kaltblütiger Krimineller
Schon in den 1970er-Jahren zeigte sich Alfred U. als kaltblütiger Krimineller: 1977 vergewaltigte er eine 15-jährige Radfahrerin, die er mit einer Pistole bedrohte. 1981 verging er sich an einer 18-jährigen Tramperin (18). 1985 vergewaltigte er seine Ex-Freundin und biss ihr Körperteile ab. In den 1990ern vergewaltigte und verprügelte er eine Prostituierte. Wegen seiner Verbrechen Alfred U. insgesamt 23 Jahre im Gefängnis.
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/ ... a945e.html
****************************************************
VOR GERICHT
Der unscheinbare Sadist
Frau zerstückelt und Leiche im Neusiedler See versenkt: Lebenslange Haft und Einweisung für 64-Jährigen.
vom 08.05.2019, 16:34 Uhr | Update: 08.05.2019, 17:09 Uhr
Der Angeklagte mit seiner Verteidigerin Astrid Wagner. - © apa/Georg Hochmuth
AUTOR
Daniel Bischof
Redakteur
Wien. Gezeichnet von seinem schweren Diabetesleiden, humpelt der Angeklagte U. in den Gerichtssaal. Tiefe Augenringe haben sich um seine Falkenaugen geschlungen, schon das Aufstehen bereitet dem 64-Jährigen Mühe. Gute Umgangsformen werden ihm von allen Seiten attestiert. Und so beantwortet er auch, in einen Anzug gekleidet, präzise und unaufgeregt alle Fragen.
Ja, er habe den Mord begangen; ja, er habe die Prostituierte erwürgt, zerstückelt, den Großteil der Leiche in den Neusiedler See geworfen und mit den anderen Teilen ein Gulasch gekocht; ja, das habe er alles getan, gesteht er, sachlich über die grausamen Details seiner Tat referierend.
Wer zurechnungsfähig und damit schuldfähig ist, die Tat aber unter dem Einfluss seiner geistigen oder seelischen Abartigkeit höheren Grades begeht, ist in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher einzuweisen (§ 21 Abs 2 Strafgesetzbuch). Der Rechtsbrecher muss einerseits eine Tat begangen haben, die mit einer ein Jahr übersteigenden Freiheitsstrafe bedroht ist. Andererseits muss eine Gefährlichkeitsprognose bestehen, dass der Betroffene eine weitere Tat mit schweren Folgen begehen wird. Die Einweisung wird zusätzlich zur Strafe verhängt, weil der Täter ja schuldfähig ist. Die Unterbringung erfolgt auf unbestimmte Zeit, solange wie die besondere Gefährlichkeit weiter besteht.
Am Mittwoch wird er am Wiener Straflandesgericht wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt und in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen. Die Entscheidung der Geschworenen fällt einstimmig aus. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Die angeklagte Tat hat sich am 29. März 2018 ereignet. U. hatte die 28-jährige Frau am Westbahnhof kennengelernt und in seine Wohnung geführt. Er habe die Prostituierte für Zärtlichkeiten bezahlt, so U. Doch habe die Frau plötzlich mehr Geld verlangt und zu schreien angefangen. Da habe er Angst bekommen, dass jemand die Polizei rufe: "Ich habe solange zugedrückt, bis sie nicht mehr geschrien hat."
30 Jahre in Haft
Warum das alles geschah, warum gerade ein harmlos wirkender Mann wie U., den sogar Psychiater als ungefährlich einstuften, so vorging, das versucht man beim Prozess zu ergründen. Vor allem seine Vergangenheit rückt dabei in den Mittelpunkt.
U. stammt aus dem Burgenland. Laut seiner Verteidigerin Astrid Wagner war seine Kindheit "verkorkst". Seine Mutter soll lieblos zu ihm gewesen und sich kaum um ihn gekümmert haben, gibt die Rechtsanwältin an.
Fest steht, dass U. 1977 das erste Mal verurteilt wurde. Er war 22 Jahre alt, als er versuchte, eine Radfahrerin in sein Auto zu zerren, um sie zu vergewaltigen. Der Frau gelang die Flucht, U. erhielt fünf Monate bedingt. Weitere Verurteilungen folgten in regelmäßigen Abständen.
Wegen versuchten Totschlags fasste er etwa 1985 neun Jahre Haft aus, außerdem wurde er in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen. 1997 vergewaltigte er seine Freundin, das Urteil: zwölf Jahre Haft und eine erneute Einweisung. Insgesamt verbrachte U. 30 Jahre seines Lebens im Gefängnis. Im Oktober 2016 wurde er bedingt aus dem Maßnahmenvollzug entlassen. Er sei nicht mehr gefährlich, bescheinigten ihm Psychiater.
Ob man hier etwas übersehen habe, fragt die vorsitzende Richterin Christina Salzborn den psychiatrischen Sachverständigen Peter Hofmann, der in die Entscheidung über die Entlassung nicht involviert war.
Die großen Verbrecher seien oft hochkompetent und im Sozialleben geschickt, so Hofmann: "Sie wissen, wie man andere zufriedenstellt." Das zeige sich auch darin, dass U., wenn er nicht in Haft war, im Berufsleben stets "funktioniert" habe. Der Angeklagte fand immer wieder einen Job und war selten arbeitslos. Jemandem wie U., der 20 Jahre in Psychotherapie war, sei auch bewusst, wie man mit Psychiatern umgehen müsse, meint der Sachverständige. Hinzu komme, dass U. eben gebrechlich, freundlich und höflich wirke. Ganz anders würden Psychopathen aber handeln, wenn sie dann ihre Obsessionen verfolgen: "Die üben sie völlig gefühlskalt aus."
Ein Rätsel bleibt für den Psychiater die kannibalistische Komponente der Tat. U. hat im Laufe der Ermittlungen angegeben, das mit Menschenfleisch gemachte Gulasch vielleicht einmal kosten zu wollen. Es gebe weltweit nur sehr wenige derartige Fälle, sagt Hofmann: "Das ist daher sehr schwer zu erforschen." Klar ist für den Psychiater hingegen, dass U. in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher (siehe Wissenskasten) eingewiesen werden sollte. Der Angeklagte sei zwar zurechnungsfähig, leide aber unter einer schweren Persönlichkeitsstörung. U. neige zu Sadismus, sexueller Gewalt und Narzissmus.
Nur Höchststrafe möglich
Bei seiner Vernehmung macht U. dann auch vor allem seine Umwelt und Unglücksfälle für die Tat verantwortlich: Kurz vor seiner Entlassung starb seine Mutter, danach habe er Geld- und Beziehungsprobleme gehabt, erzählt er. Dieser Frust habe sich angestaut und dann auf dem Opfer entladen: "Hätte sie sich an das gehalten, was ausgemacht war, wäre gar nichts passiert", sagt er über die Prostituierte.
U. sei so oft wegen brutalster Verbrechen vor Gericht gestanden, dass keine andere Strafe als lebenslange Haft möglich sei, erklärt Richterin Salzborn. Auch bezüglich der massiven Persönlichkeitsstörung gebe es keiner Zweifel, weshalb eine Unterbringung notwendig sei.
https://www.wienerzeitung.at/nachrichte ... no_split=1
Vor einem Jahr wurde eine zersägte Frauenleiche im Neusiedler See in Österreich gefunden. Nun ist ein 64-Jähriger wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Einige Leichenteile bewahrte der „See-Killer“ in seiner Tiefkühltruhe auf, um sie später „kosten“ zu können.
Wien - Das Wiener Landesgericht hat einen 64 Jahre alten Mann zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Am 29. März 2018 hatte Alfred U. eine 28-jährige Prostituierte in seiner Wohnung in Wien-Brigittenau getötet. Anschließend zerstückelte er sein Opfer in der Küche sowie in der Badewanne mit einer Säge und versenkte die Leichenteile im Neusiedler See.
Der Leichnam wurde Anfang Mai 2018 von der Polizei entdeckt. Es handelt sich bei der Toten um eine 1988 geborene ungarische Staatsangehörige.
„Ich wollte nur ein bissl kuscheln“
„Es ging mir nicht um Geschlechtsverkehr“, beteuerte der Angeklagte während des Wiener Prozesses. „Ich wollte nur ein bissl kuscheln und ein bissl busenschmusen.“ Der 64-Jährige erklärte, dass er sich vor der Tat mit der Prostituierten über die Bezahlung gestritten habe. Statt der ausgemachten Zärtlichkeiten wollte die 28-Jährige demnach nur Geschlechtsverkehr vollziehen, alles darüber hinaus hätte zusätzlich gekostet.
Zudem habe sie sich über ihn lustig gemacht. Als sie zu schreien begonnen habe, habe er sie gewürgt. Seine Wohnung habe dünne Wände. „Ich hatte Angst, dass die Nachbarn die Polizei rufen“, so Alfred U.. Also drückte er sein Opfer solange, „bis sie nicht mehr geschrien hat“.
„Vielleicht koste ich das einmal“
Er habe gewusst, dass er „ Scheiße gebaut“ hatte, beteuerte Alfred U. während der Verhandlung. „Aber ich wollte nicht ins Gefängnis.“ Deshalb habe er die Leiche zersägt, in Müllsäcke gepackt und dann im See versenkt.
Am Morgen danach sei ihm aufgefallen, dass er einen Sack vergessen hatte. Da habe er sich gedacht, „vielleicht koste ich das einmal“, sagte der als „See-Killer“ bekannt gewordene Täter vor Gericht.
Den Rest des Leichnams verarbeitete Alfred U. zu Gulasch und Hackfleisch und bewahrte dies in Einmachgläsern auf. Auch in seinem Gefrierfach fanden die Beamten Überreste des Opfers.
Anwältin des Verurteilten verteidigte schon den Mörder Jack Unterweger
Ein psychiatrischer Sachverständiger bescheinigte dem mehrfach vorbestraften Mann eine schwere Persönlichkeitsstörung und stufte ihn als gefährlich ein.
Seine Anwältin Astrid Wagner, eine bekannte Wiener Strafverteidigerin und Buchautorin, erklärte, dass ihr Mandant eine lieblose Kindheit erlebt habe und bereits mehr als 30 Jahre im Gefängnis war. „Im Gefängnis verlernt man das Leben und die Liebe.“
Die 55-jährige Wagner war auch die Strafverteidigerin und persönliche Vertraute des verurteilten Mörders Jack Unterweger. Der Österreicher soll nach seiner vorzeitigen Haftentlassung im Jahr 1990 neun Prostituierte ermordet haben. Am 29. Juni 1994 wurde Unterweger von einem Grazer Geschworenengericht wegen neunfachen Mordes erneut zu lebenslanger Haft verurteilt. In der Nacht nach dem Urteilsspruch erhängte sich der 43-Jährige in der Justizanstalt Graz-Jakomini.
Kaltblütiger Krimineller
Schon in den 1970er-Jahren zeigte sich Alfred U. als kaltblütiger Krimineller: 1977 vergewaltigte er eine 15-jährige Radfahrerin, die er mit einer Pistole bedrohte. 1981 verging er sich an einer 18-jährigen Tramperin (18). 1985 vergewaltigte er seine Ex-Freundin und biss ihr Körperteile ab. In den 1990ern vergewaltigte und verprügelte er eine Prostituierte. Wegen seiner Verbrechen Alfred U. insgesamt 23 Jahre im Gefängnis.
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/ ... a945e.html
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VOR GERICHT
Der unscheinbare Sadist
Frau zerstückelt und Leiche im Neusiedler See versenkt: Lebenslange Haft und Einweisung für 64-Jährigen.
vom 08.05.2019, 16:34 Uhr | Update: 08.05.2019, 17:09 Uhr
Der Angeklagte mit seiner Verteidigerin Astrid Wagner. - © apa/Georg Hochmuth
AUTOR
Daniel Bischof
Redakteur
Wien. Gezeichnet von seinem schweren Diabetesleiden, humpelt der Angeklagte U. in den Gerichtssaal. Tiefe Augenringe haben sich um seine Falkenaugen geschlungen, schon das Aufstehen bereitet dem 64-Jährigen Mühe. Gute Umgangsformen werden ihm von allen Seiten attestiert. Und so beantwortet er auch, in einen Anzug gekleidet, präzise und unaufgeregt alle Fragen.
Ja, er habe den Mord begangen; ja, er habe die Prostituierte erwürgt, zerstückelt, den Großteil der Leiche in den Neusiedler See geworfen und mit den anderen Teilen ein Gulasch gekocht; ja, das habe er alles getan, gesteht er, sachlich über die grausamen Details seiner Tat referierend.
Wer zurechnungsfähig und damit schuldfähig ist, die Tat aber unter dem Einfluss seiner geistigen oder seelischen Abartigkeit höheren Grades begeht, ist in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher einzuweisen (§ 21 Abs 2 Strafgesetzbuch). Der Rechtsbrecher muss einerseits eine Tat begangen haben, die mit einer ein Jahr übersteigenden Freiheitsstrafe bedroht ist. Andererseits muss eine Gefährlichkeitsprognose bestehen, dass der Betroffene eine weitere Tat mit schweren Folgen begehen wird. Die Einweisung wird zusätzlich zur Strafe verhängt, weil der Täter ja schuldfähig ist. Die Unterbringung erfolgt auf unbestimmte Zeit, solange wie die besondere Gefährlichkeit weiter besteht.
Am Mittwoch wird er am Wiener Straflandesgericht wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt und in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen. Die Entscheidung der Geschworenen fällt einstimmig aus. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Die angeklagte Tat hat sich am 29. März 2018 ereignet. U. hatte die 28-jährige Frau am Westbahnhof kennengelernt und in seine Wohnung geführt. Er habe die Prostituierte für Zärtlichkeiten bezahlt, so U. Doch habe die Frau plötzlich mehr Geld verlangt und zu schreien angefangen. Da habe er Angst bekommen, dass jemand die Polizei rufe: "Ich habe solange zugedrückt, bis sie nicht mehr geschrien hat."
30 Jahre in Haft
Warum das alles geschah, warum gerade ein harmlos wirkender Mann wie U., den sogar Psychiater als ungefährlich einstuften, so vorging, das versucht man beim Prozess zu ergründen. Vor allem seine Vergangenheit rückt dabei in den Mittelpunkt.
U. stammt aus dem Burgenland. Laut seiner Verteidigerin Astrid Wagner war seine Kindheit "verkorkst". Seine Mutter soll lieblos zu ihm gewesen und sich kaum um ihn gekümmert haben, gibt die Rechtsanwältin an.
Fest steht, dass U. 1977 das erste Mal verurteilt wurde. Er war 22 Jahre alt, als er versuchte, eine Radfahrerin in sein Auto zu zerren, um sie zu vergewaltigen. Der Frau gelang die Flucht, U. erhielt fünf Monate bedingt. Weitere Verurteilungen folgten in regelmäßigen Abständen.
Wegen versuchten Totschlags fasste er etwa 1985 neun Jahre Haft aus, außerdem wurde er in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen. 1997 vergewaltigte er seine Freundin, das Urteil: zwölf Jahre Haft und eine erneute Einweisung. Insgesamt verbrachte U. 30 Jahre seines Lebens im Gefängnis. Im Oktober 2016 wurde er bedingt aus dem Maßnahmenvollzug entlassen. Er sei nicht mehr gefährlich, bescheinigten ihm Psychiater.
Ob man hier etwas übersehen habe, fragt die vorsitzende Richterin Christina Salzborn den psychiatrischen Sachverständigen Peter Hofmann, der in die Entscheidung über die Entlassung nicht involviert war.
Die großen Verbrecher seien oft hochkompetent und im Sozialleben geschickt, so Hofmann: "Sie wissen, wie man andere zufriedenstellt." Das zeige sich auch darin, dass U., wenn er nicht in Haft war, im Berufsleben stets "funktioniert" habe. Der Angeklagte fand immer wieder einen Job und war selten arbeitslos. Jemandem wie U., der 20 Jahre in Psychotherapie war, sei auch bewusst, wie man mit Psychiatern umgehen müsse, meint der Sachverständige. Hinzu komme, dass U. eben gebrechlich, freundlich und höflich wirke. Ganz anders würden Psychopathen aber handeln, wenn sie dann ihre Obsessionen verfolgen: "Die üben sie völlig gefühlskalt aus."
Ein Rätsel bleibt für den Psychiater die kannibalistische Komponente der Tat. U. hat im Laufe der Ermittlungen angegeben, das mit Menschenfleisch gemachte Gulasch vielleicht einmal kosten zu wollen. Es gebe weltweit nur sehr wenige derartige Fälle, sagt Hofmann: "Das ist daher sehr schwer zu erforschen." Klar ist für den Psychiater hingegen, dass U. in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher (siehe Wissenskasten) eingewiesen werden sollte. Der Angeklagte sei zwar zurechnungsfähig, leide aber unter einer schweren Persönlichkeitsstörung. U. neige zu Sadismus, sexueller Gewalt und Narzissmus.
Nur Höchststrafe möglich
Bei seiner Vernehmung macht U. dann auch vor allem seine Umwelt und Unglücksfälle für die Tat verantwortlich: Kurz vor seiner Entlassung starb seine Mutter, danach habe er Geld- und Beziehungsprobleme gehabt, erzählt er. Dieser Frust habe sich angestaut und dann auf dem Opfer entladen: "Hätte sie sich an das gehalten, was ausgemacht war, wäre gar nichts passiert", sagt er über die Prostituierte.
U. sei so oft wegen brutalster Verbrechen vor Gericht gestanden, dass keine andere Strafe als lebenslange Haft möglich sei, erklärt Richterin Salzborn. Auch bezüglich der massiven Persönlichkeitsstörung gebe es keiner Zweifel, weshalb eine Unterbringung notwendig sei.
https://www.wienerzeitung.at/nachrichte ... no_split=1
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Re: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
@deernhh
Danke aber ganz schön grauselig...
Kasharius grüßt schaudernd
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Re: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
Ein weiterer Prozessbericht, diesmal aus NRW https://www.wa.de/lokales/werne/werner- ... 68166.html
Kasharius grüßt
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Re: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
Den Teigtascherln auf der Spur
Nach dem Auffliegen einer illegalen Produktion hat das Marktamt schon in fünf Betrieben Ware aufgestöbert.
Wien. Die Suche war nicht erfolglos. Mehr als 50 von 545 China- Restaurants und Asia-Geschäften in Wien haben die Mitarbeiter des Wiener Marktamtes bis Freitag kontrolliert. Die breit angelegte Aktion war angelaufen, nachdem am Montag in einer Privatwohnung in Favoriten von der Finanzpolizei tausende illegal produzierte Teigtascherl sichergestellt worden waren.
Donnerstagabend wurde in fünf Betrieben, davon zwei Lokale und drei Shops, einschlägige Ware in 200 Paketen gefunden, berichtet Marktamtssprecher Alexander Hengl der "Wiener Zeitung". Am Wochenende gehen die Kontrollen weiter. Nacht- und Wochenenddienste sind für die Bediensteten des Marktamtes nichts Ungewöhnliches. 45 der insgesamt 80 Mitarbeiter sind spezialisiert auf Lebensmittelkontrolle. Knapp 40.000 Überprüfungen von Lebensmitteln werden jährlich durchgeführt.
Es werden dieselben Hintermänner vermutet
Vertreter chinesischer Gastronomen in Wien sind unglücklich bis massiv verärgert, dass jetzt alle Asia-Lokale und -Geschäfte unter eine Art Generalverdacht gestellt und kontrolliert werden, weil das dem Ruf schade. Marktamtssprecher Hengl beruhigt Liebhaber chinesischer Küchen vornherein: Der Verzehr von Teigtascherln aus der aufgedeckten illegalen Produktion in Favoriten stelle keine Gesundheitsgefährdung dar.
Einzigartig ist der Fall nicht. Schon 2014 ist im Bezirk Landstraße ebenfalls eine Produktionsstätte aufgeflogen. "Die Vermutung ist, dass dieselben Hintermänner am Werk waren", erklärt Hengl. Deswegen werden auch damals belieferte Geschäfte und Lokale nun vorrangig kontrolliert. Weil in den Teigtaschen teils auch Fleisch ist, wurde ein Teil davon auch bereits in der Tierkörperverwertung vernichtet.
Die Finanzpolizei Wien hat die Ermittlungen zum Fall in Favoriten inzwischen abgeschlossen. Die Beamten haben in der Privatwohnung nicht nur tausende Teigtaschen in Kühlvitrinen sichergestellt. Ertappt wurden auch sechs Personen, darunter vier Köche, die sich nicht ausweisen konnten, sowie zwei weitere Menschen, die sich in einem Kleiderschrank versteckt hatten, ist im Finanzministerium zu erfahren, wo die Finanzpolizei angesiedelt ist. Jetzt ist das Finanzamt mit der Prüfung von Abgabenhinterziehung am Zug.
Trend zu Menschenhandel
und Zwangsprostitution
Die Fremdenpolizei wurde verständig, sogar die Zollfahndung wurde eingeschaltet, weil auch 78 Stangen Zigaretten sichergestellt worden sind. Im Bundeskriminalamt wird ausdrücklich vorausgeschickt, dass man keinen Zusammenhang zu den Vorkommnissen in Favoriten herstellen will. Aber unter Berufung auf Zahlen aus der jüngeren Vergangenheit wird ein Trend in einem anderen Milieu beobachtet: Noch vor ein paar Jahren seien Prostituierte vor allem aus Rumänien und anderen osteuropäischen Staaten gekommen. Das hat sich geändert. Inzwischen zeige sich eine klare Zunahme chinesischer Staatsbürger.
Der Lagebericht 2017 des Bundeskriminalamtes weist bei polizeiliche Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Menschenhandels und des grenzüberschreitenden Prostitutionshandels nach Nationalitäten aufgeschlüsselt China als Spitzenreiter aus. Beim Menschenhandel kamen 15 von 66 Tatverdächtigen aus China, bei Prostitutionshandel sogar 31 von 75. Das ist auch der Grund, warum 2017 die Kooperation mit Chinas Polizei im Kampf gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution deutlich verstärkt wurde.
Insgesamt lebten rund 17.300 in China geborene Staatsbürger zu Beginn dieses Jahres in Österreich. Rund 13.200 Chinesen hatten eine gültige Aufenthaltsbescheinigung, darunter vor allem auch Studenten.
https://www.wienerzeitung.at/nachrichte ... -Spur.html
Es ist in nahezu allen Berichten über Menschenhandel immer von Tatverdächtigen zu lesen. Ich hoffe, dass ich mich täusche, aber es drängt sich bei mir folgender Gedanke auf: Wenn man bei einer bestimmten Menschengruppe öfter Razzien durchführt - diese gezielt beamtshandel - so ist es nicht verwunderlich, dass es hier mehr "Verdachtsfälle" gibt.
Warum JournalistInnen dann diese Verdachtsfälle anführen (und nahezu niemals recherchieren, was an diesen Verdächtigen dann tatsächlich hängen bleibt (sich also an der Verurteilung orientieren), so ist die Frage legitim, ob es um Quote geht...
christian knappik
Nach dem Auffliegen einer illegalen Produktion hat das Marktamt schon in fünf Betrieben Ware aufgestöbert.
Wien. Die Suche war nicht erfolglos. Mehr als 50 von 545 China- Restaurants und Asia-Geschäften in Wien haben die Mitarbeiter des Wiener Marktamtes bis Freitag kontrolliert. Die breit angelegte Aktion war angelaufen, nachdem am Montag in einer Privatwohnung in Favoriten von der Finanzpolizei tausende illegal produzierte Teigtascherl sichergestellt worden waren.
Donnerstagabend wurde in fünf Betrieben, davon zwei Lokale und drei Shops, einschlägige Ware in 200 Paketen gefunden, berichtet Marktamtssprecher Alexander Hengl der "Wiener Zeitung". Am Wochenende gehen die Kontrollen weiter. Nacht- und Wochenenddienste sind für die Bediensteten des Marktamtes nichts Ungewöhnliches. 45 der insgesamt 80 Mitarbeiter sind spezialisiert auf Lebensmittelkontrolle. Knapp 40.000 Überprüfungen von Lebensmitteln werden jährlich durchgeführt.
Es werden dieselben Hintermänner vermutet
Vertreter chinesischer Gastronomen in Wien sind unglücklich bis massiv verärgert, dass jetzt alle Asia-Lokale und -Geschäfte unter eine Art Generalverdacht gestellt und kontrolliert werden, weil das dem Ruf schade. Marktamtssprecher Hengl beruhigt Liebhaber chinesischer Küchen vornherein: Der Verzehr von Teigtascherln aus der aufgedeckten illegalen Produktion in Favoriten stelle keine Gesundheitsgefährdung dar.
Einzigartig ist der Fall nicht. Schon 2014 ist im Bezirk Landstraße ebenfalls eine Produktionsstätte aufgeflogen. "Die Vermutung ist, dass dieselben Hintermänner am Werk waren", erklärt Hengl. Deswegen werden auch damals belieferte Geschäfte und Lokale nun vorrangig kontrolliert. Weil in den Teigtaschen teils auch Fleisch ist, wurde ein Teil davon auch bereits in der Tierkörperverwertung vernichtet.
Die Finanzpolizei Wien hat die Ermittlungen zum Fall in Favoriten inzwischen abgeschlossen. Die Beamten haben in der Privatwohnung nicht nur tausende Teigtaschen in Kühlvitrinen sichergestellt. Ertappt wurden auch sechs Personen, darunter vier Köche, die sich nicht ausweisen konnten, sowie zwei weitere Menschen, die sich in einem Kleiderschrank versteckt hatten, ist im Finanzministerium zu erfahren, wo die Finanzpolizei angesiedelt ist. Jetzt ist das Finanzamt mit der Prüfung von Abgabenhinterziehung am Zug.
Trend zu Menschenhandel
und Zwangsprostitution
Die Fremdenpolizei wurde verständig, sogar die Zollfahndung wurde eingeschaltet, weil auch 78 Stangen Zigaretten sichergestellt worden sind. Im Bundeskriminalamt wird ausdrücklich vorausgeschickt, dass man keinen Zusammenhang zu den Vorkommnissen in Favoriten herstellen will. Aber unter Berufung auf Zahlen aus der jüngeren Vergangenheit wird ein Trend in einem anderen Milieu beobachtet: Noch vor ein paar Jahren seien Prostituierte vor allem aus Rumänien und anderen osteuropäischen Staaten gekommen. Das hat sich geändert. Inzwischen zeige sich eine klare Zunahme chinesischer Staatsbürger.
Der Lagebericht 2017 des Bundeskriminalamtes weist bei polizeiliche Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Menschenhandels und des grenzüberschreitenden Prostitutionshandels nach Nationalitäten aufgeschlüsselt China als Spitzenreiter aus. Beim Menschenhandel kamen 15 von 66 Tatverdächtigen aus China, bei Prostitutionshandel sogar 31 von 75. Das ist auch der Grund, warum 2017 die Kooperation mit Chinas Polizei im Kampf gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution deutlich verstärkt wurde.
Insgesamt lebten rund 17.300 in China geborene Staatsbürger zu Beginn dieses Jahres in Österreich. Rund 13.200 Chinesen hatten eine gültige Aufenthaltsbescheinigung, darunter vor allem auch Studenten.
https://www.wienerzeitung.at/nachrichte ... -Spur.html
Es ist in nahezu allen Berichten über Menschenhandel immer von Tatverdächtigen zu lesen. Ich hoffe, dass ich mich täusche, aber es drängt sich bei mir folgender Gedanke auf: Wenn man bei einer bestimmten Menschengruppe öfter Razzien durchführt - diese gezielt beamtshandel - so ist es nicht verwunderlich, dass es hier mehr "Verdachtsfälle" gibt.
Warum JournalistInnen dann diese Verdachtsfälle anführen (und nahezu niemals recherchieren, was an diesen Verdächtigen dann tatsächlich hängen bleibt (sich also an der Verurteilung orientieren), so ist die Frage legitim, ob es um Quote geht...
christian knappik
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Re: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
Meine persönliche Meinung zum letzten Beitrag von Zwerg
Klar, es geht immer um Quote zulasten der Menschen, die einfach nur arbeiten, die diskriminierenderweise als Tatverdächtige hingestellt werden, und zwar für die Menschen, die eben davon profitieren.
Ich rede von "gut verdienenenden" Leuten (angeblichen "Gutmenschen"), die sich von der Arbeit oder durch die Arbeit anderer Menschen gut gehen lassen, sei es die Herstellung von leckeren Teigtascherln, sei es durch die günstigen Putzfrauen/Putzmänner im eigenen Haushalt oder sonst wo (natürlich steuerlich absetzbar), Amazon-Paket-Postboten, fahren mit SUV, streamen billig Filmchen, wollen billige Handwerkerleistungen, wollen möglichst billig Sex und so weiter und so fort ....
Die Leute wollen auf Kosten anderer Menschen super billig in den Urlaub fliegen, super billig essen (Fressindustrie auf Kosten der Tiere) und trinken, billige Klamotten, Möbel, in die schöne unberührte Natur (die Natur-Ressourcen der Erde (z.B. der Regenwald im Amazonas) ist nicht unendlich) und so weiter ....
Und wer räumt ihren Müll von der Konsumgesellschaft weg, während die "Gutverdiener" mit der Nase rümpfend mit Fingerzeig auf Müllmänner zeigen?
Und die angeblichen "Gutmenschen" regen sich auf, dass es gerade diesen Geringverdienern ("Tatverdächtige" (provokante Semantik)) nicht gut geht und gründen Vereine oder sonst was, natürlich mit Hilfe der Spendengelder und/oder vom Staat unterstützt, um denen "helfen" zu können.
Damit wollen die "Gutmenschen" nur ihr eigenes Gewissen erleichtern ....
Das nützt aber wenig, solange den Menschen nur Kontrollen, Verbote und Haft gedroht werden
und wenig bis gar keine Rechte zugestanden und anerkannt werden.
(Natürlich: Immer gleich erstmal entrechten, dann helfen, zum Recht zu kommen. Ironie off)
Und die "Gutmenschen" werden bevorzugt nicht als "Tatverdächtige" hingestellt, denn sie stellen es immer wieder geschickt so an oder schaffen es immer wieder, eine "reine weiße Weste zu haben", indem sie mit Hilfe der Anwälte und Steuerberatern wenig bis gar keine Steuern zahlen, während Geringverdiener volle Steuern zahlen und so die Infrastruktur eines Staates erst möglich machen, wovon die "Gutmenschen" wie immer davon profitieren ....
Und diese "Gutmenschen" werden von der Polizei fast gar nicht kontrolliert und "hops genommen" ....
Nochmal zum Thema Quote:
Was zählt schon (Verbrechens-)Statistik?
Raub, Körperverletzung, Mord, Verkehrsunfälle?
Langweilig.
Menschenhandel in allen Formen und Prostitution in allen Formen:
Das bringt Quote in Medien aller Art.
Am Besten gleich mit provokanter Tatverdächtigen-Semantik.
Klar, es geht immer um Quote zulasten der Menschen, die einfach nur arbeiten, die diskriminierenderweise als Tatverdächtige hingestellt werden, und zwar für die Menschen, die eben davon profitieren.
Ich rede von "gut verdienenenden" Leuten (angeblichen "Gutmenschen"), die sich von der Arbeit oder durch die Arbeit anderer Menschen gut gehen lassen, sei es die Herstellung von leckeren Teigtascherln, sei es durch die günstigen Putzfrauen/Putzmänner im eigenen Haushalt oder sonst wo (natürlich steuerlich absetzbar), Amazon-Paket-Postboten, fahren mit SUV, streamen billig Filmchen, wollen billige Handwerkerleistungen, wollen möglichst billig Sex und so weiter und so fort ....
Die Leute wollen auf Kosten anderer Menschen super billig in den Urlaub fliegen, super billig essen (Fressindustrie auf Kosten der Tiere) und trinken, billige Klamotten, Möbel, in die schöne unberührte Natur (die Natur-Ressourcen der Erde (z.B. der Regenwald im Amazonas) ist nicht unendlich) und so weiter ....
Und wer räumt ihren Müll von der Konsumgesellschaft weg, während die "Gutverdiener" mit der Nase rümpfend mit Fingerzeig auf Müllmänner zeigen?
Und die angeblichen "Gutmenschen" regen sich auf, dass es gerade diesen Geringverdienern ("Tatverdächtige" (provokante Semantik)) nicht gut geht und gründen Vereine oder sonst was, natürlich mit Hilfe der Spendengelder und/oder vom Staat unterstützt, um denen "helfen" zu können.
Damit wollen die "Gutmenschen" nur ihr eigenes Gewissen erleichtern ....
Das nützt aber wenig, solange den Menschen nur Kontrollen, Verbote und Haft gedroht werden
und wenig bis gar keine Rechte zugestanden und anerkannt werden.
(Natürlich: Immer gleich erstmal entrechten, dann helfen, zum Recht zu kommen. Ironie off)
Und die "Gutmenschen" werden bevorzugt nicht als "Tatverdächtige" hingestellt, denn sie stellen es immer wieder geschickt so an oder schaffen es immer wieder, eine "reine weiße Weste zu haben", indem sie mit Hilfe der Anwälte und Steuerberatern wenig bis gar keine Steuern zahlen, während Geringverdiener volle Steuern zahlen und so die Infrastruktur eines Staates erst möglich machen, wovon die "Gutmenschen" wie immer davon profitieren ....
Und diese "Gutmenschen" werden von der Polizei fast gar nicht kontrolliert und "hops genommen" ....
Nochmal zum Thema Quote:
Was zählt schon (Verbrechens-)Statistik?
Raub, Körperverletzung, Mord, Verkehrsunfälle?
Langweilig.
Menschenhandel in allen Formen und Prostitution in allen Formen:
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Re: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
Österreich: Die düstere Geschichte hinter dem "Teigtascherl-Skandal"
Von Frank Heindl
Aktualisiert am 10.09.2019, 17:10 Uhr
"Teigtascherl" sind in Wien seit einigen Wochen auch im übertragenen Sinne in aller Munde. Der Grund: illegale Machenschaften. Steckt hinter dem Skandal ein noch viel düstereres Geheimnis?
"Teigtascherl" verkaufen sich in Wien bestens. Doch seit einigen Wochen machen illegal hergestellte Produkte den Österreichern den Genuss madig: Von einer "Teigtascherl-Mafia" ist die Rede, seit die Polizei mehrere Wohnungen geräumt hat, in denen chinesische Arbeiter die Tascherl hergestellt hatten – hinter dem Rücken von Einwanderungsamt, Steuerbehörde und Lebensmittelkontrolle.
Seit Ende Juli im Bezirk Wien-Favoriten die erste Hausdurchsuchung stattfand, nahm das Thema rasant Fahrt auf. Die Polizei hob weitere illegale Produktionsstätten in den Bezirken Penzing und Döbling, in der letzten Augustwoche auch in Wien-Margareten aus – kleine Wohnungen, zu denen Mehlspuren durchs Treppenhaus führten, ausgestattet mit vielen großen Kühltruhen und bewohnt von fleißigen Teigherstellern, die sich teilweise in Schränken versteckten.
In Österreich liebt man mit Teig umwickelte Gerichte. Wo also liegt das Problem, wenn die Wan Tan sozusagen direkt vom chinesischen Hersteller geliefert werden?
Teigtascherl unter katastrophalen hygienischen Verhältnissen hergestellt
Es geht tatsächlich weniger um kulinarische Aspekte. Da die Teigtaschen laut österreichischen Medien nicht nur in billigen Imbissen, sondern auch in Restaurants und Asia-Läden über die Theke gingen, kann die geschmackliche Qualität der Heimwerker-Produktionen nicht allzu schlecht gewesen sein.
An anderer Stelle allerdings wurden schnell Mängel deutlich: "Die hygienischen Verhältnisse waren katastrophal", erfuhr der Wiener "Standard" aus Quellen des Finanzministeriums.
Das kann wohl nicht anders sein, wenn auf wenigen Quadratmetern Produktionsfläche Tausende von Teigtaschen hergestellt werden – allein am letzten Fundort wurden in sieben Tiefkühltruhen rund 1,5 Tonnen gefunden.
Schlecht gelüftet seien die kleinen Wohnungen gewesen, berichten die Ermittler. Sie seien mit Kühltruhen, Mehlsäcken und Gemüsekisten vollgestopft gewesen. Man fand "vollgemüllte Arbeitsplätze", überquellende Aschenbecher und leere Wodkaflaschen. Auch der Zustand der sanitären Einrichtungen sei beklagenswert.
Vorrangig illegale Einwanderer stellten die Teigtaschen her
Die Bewohner scheinen die Öffentlichkeit gescheut zu haben. Die Fenster seien nicht geöffnet worden, vermutet die Polizei, damit Essensgerüche keinen Verdacht erregen konnten. Die Türen blieben auch verschlossen, weil es sich – und das ist der zweite wunde Punkt der illegalen Teigtascherl-Produktion – bei den Köchen wohl großteils um illegale Einwanderer handelte.
Und neben der Umgehung von Hygiene- und Immigrationsbestimmungen müssen sich die Betroffenen einem weiteren Vorwurf stellen: Sie haben, wie in kriminellen Kreisen üblich, weder ein Gewerbe angemeldet, noch Abgaben bezahlt.
Illegale Einwanderung und Steuerhinterziehung – zwei Delikte, die schnell an organisierte Bandenkriminalität denken lassen. Doch bisher haben sich solche Vorwürfe nicht erhärtet. Zwar lässt das Wiener Marktamt laut Österreichischem Rundfunk verlauten, 90 Prozent der an den heimlichen Produktionsstätten angetroffenen Menschen hätten sich illegal in Österreich aufgehalten.
Das hört sich nach viel an, beruht aber auf einer eher geringen Fallzahl: 14 Verdächtige seien bisher festgenommen worden, teilt das ermittelnde Finanzministerium mit (Stand: 5. September), unter diesen seien zehn "illegal aufhältige Personen".
Steckt hinter "Teigtascherl"-Skandal ein Menschenhändlerring?
So gering die Fallzahlen, so kurios die Rede vom "Teigtascherl-Skandal" – die Affäre hat einen harten Kern. Und der betrifft das Schleuserwesen. 17.000 in China geborene Menschen leben offiziell in Österreich, wegen der Beliebtheit von Chinarestaurants wurden die Einreisebestimmungen für Köche sogar eigens gelockert.
Steckt hinter der "Teigtascherl-Mafia" am Ende ein Menschenhändlerring? Zumindest in einem Gewerbe wurden in Österreich immer wieder chinesische Opfer moderner Sklaverei entdeckt: der Prostitution.
Ob sich auch im Geschäft mit chinesischen Teigtaschen mafiöse Strukturen finden lassen, lässt sich derzeit nicht abschätzen. Die Untersuchungen obliegen dem Bundesministerium des Inneren.
Auch das Finanzministerium ermittelt breit gefächert: Es geht demnach um Verstöße gegen das Ausländerbeschäftigungsgesetz, das Sozialversicherungsgesetz, das Gewerberecht und diverse Steuergesetze sowie um Sozialbetrug. Zu Ergebnissen der laufenden Ermittlungen gibt es derzeit keine Angaben.
Polizei überprüft mehr als 500 Asia-Restaurants
Gesucht wird auch nach den Abnehmern der gefälschten Ware: Mehr als 500 Asia-Lokale werden überprüft. Die Polizei geht auch dem Verdacht nach, Restaurants könnten Teigtaschen aus eigener Herstellung angeboten, in Wahrheit aber solche aus illegaler Produktion verwendet haben. Die Strafen für Ersttäter: bis zu 400 Euro.
Bisher gelten die österreichischen Chinaköche als wenig auffällig: Illegale Beschäftigung, heißt es vom Bundeskriminalamt, komme in den Chinarestaurants nicht so oft vor, "wie manche glauben". Auch sei es in ihnen "sauberer als viele vermuten würden".
Falsche Angaben kann man den illegalen Produzenten in einem Punkt ganz sicher nicht vorwerfen: Der Aufdruck "Hergestellt in Österreich" auf den gefundenen Teigtascherl-Säcken entspricht ganz eindeutig der Wahrheit.
https://web.de/magazine/panorama/oester ... e-33995142
Von Frank Heindl
Aktualisiert am 10.09.2019, 17:10 Uhr
"Teigtascherl" sind in Wien seit einigen Wochen auch im übertragenen Sinne in aller Munde. Der Grund: illegale Machenschaften. Steckt hinter dem Skandal ein noch viel düstereres Geheimnis?
"Teigtascherl" verkaufen sich in Wien bestens. Doch seit einigen Wochen machen illegal hergestellte Produkte den Österreichern den Genuss madig: Von einer "Teigtascherl-Mafia" ist die Rede, seit die Polizei mehrere Wohnungen geräumt hat, in denen chinesische Arbeiter die Tascherl hergestellt hatten – hinter dem Rücken von Einwanderungsamt, Steuerbehörde und Lebensmittelkontrolle.
Seit Ende Juli im Bezirk Wien-Favoriten die erste Hausdurchsuchung stattfand, nahm das Thema rasant Fahrt auf. Die Polizei hob weitere illegale Produktionsstätten in den Bezirken Penzing und Döbling, in der letzten Augustwoche auch in Wien-Margareten aus – kleine Wohnungen, zu denen Mehlspuren durchs Treppenhaus führten, ausgestattet mit vielen großen Kühltruhen und bewohnt von fleißigen Teigherstellern, die sich teilweise in Schränken versteckten.
In Österreich liebt man mit Teig umwickelte Gerichte. Wo also liegt das Problem, wenn die Wan Tan sozusagen direkt vom chinesischen Hersteller geliefert werden?
Teigtascherl unter katastrophalen hygienischen Verhältnissen hergestellt
Es geht tatsächlich weniger um kulinarische Aspekte. Da die Teigtaschen laut österreichischen Medien nicht nur in billigen Imbissen, sondern auch in Restaurants und Asia-Läden über die Theke gingen, kann die geschmackliche Qualität der Heimwerker-Produktionen nicht allzu schlecht gewesen sein.
An anderer Stelle allerdings wurden schnell Mängel deutlich: "Die hygienischen Verhältnisse waren katastrophal", erfuhr der Wiener "Standard" aus Quellen des Finanzministeriums.
Das kann wohl nicht anders sein, wenn auf wenigen Quadratmetern Produktionsfläche Tausende von Teigtaschen hergestellt werden – allein am letzten Fundort wurden in sieben Tiefkühltruhen rund 1,5 Tonnen gefunden.
Schlecht gelüftet seien die kleinen Wohnungen gewesen, berichten die Ermittler. Sie seien mit Kühltruhen, Mehlsäcken und Gemüsekisten vollgestopft gewesen. Man fand "vollgemüllte Arbeitsplätze", überquellende Aschenbecher und leere Wodkaflaschen. Auch der Zustand der sanitären Einrichtungen sei beklagenswert.
Vorrangig illegale Einwanderer stellten die Teigtaschen her
Die Bewohner scheinen die Öffentlichkeit gescheut zu haben. Die Fenster seien nicht geöffnet worden, vermutet die Polizei, damit Essensgerüche keinen Verdacht erregen konnten. Die Türen blieben auch verschlossen, weil es sich – und das ist der zweite wunde Punkt der illegalen Teigtascherl-Produktion – bei den Köchen wohl großteils um illegale Einwanderer handelte.
Und neben der Umgehung von Hygiene- und Immigrationsbestimmungen müssen sich die Betroffenen einem weiteren Vorwurf stellen: Sie haben, wie in kriminellen Kreisen üblich, weder ein Gewerbe angemeldet, noch Abgaben bezahlt.
Illegale Einwanderung und Steuerhinterziehung – zwei Delikte, die schnell an organisierte Bandenkriminalität denken lassen. Doch bisher haben sich solche Vorwürfe nicht erhärtet. Zwar lässt das Wiener Marktamt laut Österreichischem Rundfunk verlauten, 90 Prozent der an den heimlichen Produktionsstätten angetroffenen Menschen hätten sich illegal in Österreich aufgehalten.
Das hört sich nach viel an, beruht aber auf einer eher geringen Fallzahl: 14 Verdächtige seien bisher festgenommen worden, teilt das ermittelnde Finanzministerium mit (Stand: 5. September), unter diesen seien zehn "illegal aufhältige Personen".
Steckt hinter "Teigtascherl"-Skandal ein Menschenhändlerring?
So gering die Fallzahlen, so kurios die Rede vom "Teigtascherl-Skandal" – die Affäre hat einen harten Kern. Und der betrifft das Schleuserwesen. 17.000 in China geborene Menschen leben offiziell in Österreich, wegen der Beliebtheit von Chinarestaurants wurden die Einreisebestimmungen für Köche sogar eigens gelockert.
Steckt hinter der "Teigtascherl-Mafia" am Ende ein Menschenhändlerring? Zumindest in einem Gewerbe wurden in Österreich immer wieder chinesische Opfer moderner Sklaverei entdeckt: der Prostitution.
Ob sich auch im Geschäft mit chinesischen Teigtaschen mafiöse Strukturen finden lassen, lässt sich derzeit nicht abschätzen. Die Untersuchungen obliegen dem Bundesministerium des Inneren.
Auch das Finanzministerium ermittelt breit gefächert: Es geht demnach um Verstöße gegen das Ausländerbeschäftigungsgesetz, das Sozialversicherungsgesetz, das Gewerberecht und diverse Steuergesetze sowie um Sozialbetrug. Zu Ergebnissen der laufenden Ermittlungen gibt es derzeit keine Angaben.
Polizei überprüft mehr als 500 Asia-Restaurants
Gesucht wird auch nach den Abnehmern der gefälschten Ware: Mehr als 500 Asia-Lokale werden überprüft. Die Polizei geht auch dem Verdacht nach, Restaurants könnten Teigtaschen aus eigener Herstellung angeboten, in Wahrheit aber solche aus illegaler Produktion verwendet haben. Die Strafen für Ersttäter: bis zu 400 Euro.
Bisher gelten die österreichischen Chinaköche als wenig auffällig: Illegale Beschäftigung, heißt es vom Bundeskriminalamt, komme in den Chinarestaurants nicht so oft vor, "wie manche glauben". Auch sei es in ihnen "sauberer als viele vermuten würden".
Falsche Angaben kann man den illegalen Produzenten in einem Punkt ganz sicher nicht vorwerfen: Der Aufdruck "Hergestellt in Österreich" auf den gefundenen Teigtascherl-Säcken entspricht ganz eindeutig der Wahrheit.
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Re: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
11.09.19 aktualisiert: 11.09.19
In Rosenheimer Bordell mit Messer zugestochen: Mann (57) wegen versuchten Mordes vor Gericht
Weil er mit den Leistungen in einem Rosenheimer Bordell nicht zufrieden war, kehrte ein 56-Jähriger mit einem Messer ins Etablisement zurück und verletzte damit einen Mann. Nun muss sich der Angreifer vor Gericht verantworten. dpa
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Weil er mit den Leistungen in einem Rosenheimer Bordell nicht zufrieden war, kehrte ein 56-Jähriger mit einem Messer ins Etablisement zurück und verletzte damit einen Mann. Nun muss sich der Angreifer vor Gericht verantworten. dpa© picture alliance/dpa
Ein 57-Jähriger Mann muss sich jetzt vor dem Landgericht Traunstein wegen versuchten Mordes verantworten. Er soll mit der erbrachten Leistung einer Prostituierten unzufrieden gewesen sein. Nach Angaben von Zeugen kehrte er daraufhin mit zwei Messern in das Etablissement zurück und stach auf einen 46-Jährigen ein.
Traunstein/Rosenheim –- Für seine 50 Euro wollte ein Bordellkunde in Rosenheim mehr, als vorher mit der Prostituierten (21) vereinbart. Dem Streit folgte der Rausschmiss. Der 57-Jährige drohte im Weggehen, „alle umzubringen“ und holte aus seiner Wohnung zwei Messer. Zurück in dem Etablissement verletzte er den 46-jährigen Freund des Hotelbetreibers (76) erheblich. Wegen versuchten Mords und gefährlicher Körperverletzung muss sich der mutmaßliche Täter jetzt vor dem Schwurgericht Traunstein mit Vorsitzendem Richter Erich Fuchs verantworten. Der schweigende Angeklagte machte gestern über seinen Anwalt fehlende Erinnerung aufgrund Alkoholisierung geltend. Das Urteil soll am 24. September verkündet werden.
Rumänische Frauen als Untermieter
Schauplatz der Messerattacke war ein Hotel an der Kufsteiner Straße. Ein 76-jähriger Rentner ist Mieter des Gebäudes und nimmt rumänische Frauen, die alle ein bis Wochen wechseln, als Untermieter auf. Der Zeuge, den alle nur „Chef“ nennen, erklärte vor Gericht: „Sie zahlen Miete an mich und arbeiten selbständig.“
Lesen Sie auch: Die Polizeimeldung zur Messerattacke im Rosenheimer Bordell
In der Nacht des 23. März geriet der 57-Jährige gegen 23 Uhr mit der 21-jährigen Liebesdienerin in Streit. Der Grund: Er fühlte sich betrogen. Sie hingegen sagte, der Kunde habe erhalten, was er bezahlt habe. Der türkische Staatsangehörige schrie herum. Kolleginnen eilten zu Hilfe und verständigten die Polizei. Der „Chef“ forderte daraufhin den Freier auf, das Haus zu verlassen. Beim Rausgehen kündigte der alkoholisierte 57-Jährige an, er werde zurückkommen und „alle umbringen“, wa mehrere Zeugen bestätigten.
Eine Viertelstunde später war der Angeklagte wieder da, bewaffnet mit zwei Küchenmessern und begleitet von seinem Sohn, der den Vater beschwichtigen wollte. Im Erdgeschoss trat der 57-Jährige eine Tür ein, die über einen Flur zum Zimmer der besagten Prostituierten führte. Der 76-Jährige und sein zufällig anwesender 46-jähriger Bekannter wollten Schlimmeres verhindern.
Sohn hält seinen Vater zurück
Zunächst konnte der Sohn seinen Vater noch zurückhalten. Dann riss er sich jedoch los und stach zweimal auf den 46-Jährigen ein. Den ersten Stich mit dem Messer konnte das Opfer mit dem Arm abblocken. Dabei erlitt der Geschädigte eine Verletzung über dem linken Auge. Der zweite Messerstich erwischte die rechte Schulter. Dem 46-Jährigen gelang es, den Angreifer am Arm zu fassen. Beim Versuch, ihm das Messer zu entwinden, verletzte er sich an der Hand.
Der 57-Jährige umklammerte das Messer weiter, auch als er bereits von seinem Sohn und dem Verletzten zu Boden gebracht worden war. Erst nach Schlägen und Tritten gegen den Arm ließ er die Waffe los.
Lesen Sie auch: Bundesweit erstes Gütesiegel für Rosenheimer Bordell
Der verletzte 46-Jährige, der im Prozess als Nebenkläger auftritt, hatte in jener Nacht gerade Arbeitsschluss gehabt. Er sah das Auto des Freundes vor dem Hotel stehen und ging in dessen Büro. Da hörte er Mädchen von „Problemen mit einem Gast“ reden. Der „Chef“ nahm die Drohung mit dem Umbringen allerdings nicht ernst. So etwas höre er öfter, passiert sei aber nie etwas, meinte der 76-Jährige.
Der Geschädigte, dem Opferanwalt Peter Dürr aus Rosenheim zur Seite stand, bestätigte gestern den Sachverhalt der Anklage. Der 46-Jährige erinnerte sich, er habe „furchtbar geblutet“ und leide noch immer unter Folgen wie Bewegungseinschränkungen, Schmerzen und Kribbeln.
Ein Stich sei 4,5 Zentimeter tief in die Schulter eingedrungen, eine Sehne verletzt worden. Noch immer habe er keine Kraft im Arm, was ihn beruflich beeinträchtige. Am Kopf habe er ein Taubheitsgefühl, außerdem plagten ihn Ängste.
Die 21-jährige Prostituierte sagte aus, der Angeklagte habe sie gegen 50 Euro für 15 Minuten gebucht. Er habe sie während des Geschlechtsverkehrs an Gesicht und Hals angefasst, was sie nicht gewollt habe. Das habe sie ihm dreimal gesagt. Da habe sie gefordert: „Jetzt ist Schluss.“ Doch der 57-Jährige habe sie nicht gehen lassen wollen. Da sei er wütend geworden. Eine 24-jährige Kollegin hörte den Satz mit dem Umbringen und das Sturmklingeln des Angeklagten bei der Rückkehr. Sie schloss sich in ihrem Zimmer ein und wählte zweimal den Notruf.
Lesen Sie auch: Der Bundesverband Sexuelle Dienstleistungen
Die Sachbearbeiterin der Kripo Rosenheim legte Überwachungsvideos vor, die die maßgeblichen Szenen aber nicht zeigten. Die Zeugin schilderte, fünf Damen hätten zur Tatzeit in dem Bordell gearbeitet. Beamte der Rosenheimer Polizei seien schnell da gewesen. Die Situation habe sich anfangs unübersichtlich dargestellt: „Es sah wüst aus. Überall war Blut.“
Der Angeklagte schweigt
Der Angeklagte, der seit 1990 in Deutschland lebt, zog sich gestern auf sein Schweigerecht zurück. Über seinen Verteidiger, Dr. Markus Frank aus Rosenheim, ließ er vortragen, er habe „keine Erinnerung“ an jene Nacht. Die Vorwürfe der Anklage seien nur im Zusammenhang mit starkem Alkoholkonsum erklärbar.
Nach Ansicht von Staatsanwalt Dr. Oliver Mößner stehe die versuchte Tötung aber in keinem Verhältnis zum Anlass – dem Streit mit der Prostituierten. Der 57-Jährige habe erkannt, dass die Stiche lebensgefährliche oder gar tödliche Folgen hätten haben können.
Monika Kretzmer-Diepold
https://www.ovb-online.de/rosenheim/lan ... 91530.html
In Rosenheimer Bordell mit Messer zugestochen: Mann (57) wegen versuchten Mordes vor Gericht
Weil er mit den Leistungen in einem Rosenheimer Bordell nicht zufrieden war, kehrte ein 56-Jähriger mit einem Messer ins Etablisement zurück und verletzte damit einen Mann. Nun muss sich der Angreifer vor Gericht verantworten. dpa
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Weil er mit den Leistungen in einem Rosenheimer Bordell nicht zufrieden war, kehrte ein 56-Jähriger mit einem Messer ins Etablisement zurück und verletzte damit einen Mann. Nun muss sich der Angreifer vor Gericht verantworten. dpa© picture alliance/dpa
Ein 57-Jähriger Mann muss sich jetzt vor dem Landgericht Traunstein wegen versuchten Mordes verantworten. Er soll mit der erbrachten Leistung einer Prostituierten unzufrieden gewesen sein. Nach Angaben von Zeugen kehrte er daraufhin mit zwei Messern in das Etablissement zurück und stach auf einen 46-Jährigen ein.
Traunstein/Rosenheim –- Für seine 50 Euro wollte ein Bordellkunde in Rosenheim mehr, als vorher mit der Prostituierten (21) vereinbart. Dem Streit folgte der Rausschmiss. Der 57-Jährige drohte im Weggehen, „alle umzubringen“ und holte aus seiner Wohnung zwei Messer. Zurück in dem Etablissement verletzte er den 46-jährigen Freund des Hotelbetreibers (76) erheblich. Wegen versuchten Mords und gefährlicher Körperverletzung muss sich der mutmaßliche Täter jetzt vor dem Schwurgericht Traunstein mit Vorsitzendem Richter Erich Fuchs verantworten. Der schweigende Angeklagte machte gestern über seinen Anwalt fehlende Erinnerung aufgrund Alkoholisierung geltend. Das Urteil soll am 24. September verkündet werden.
Rumänische Frauen als Untermieter
Schauplatz der Messerattacke war ein Hotel an der Kufsteiner Straße. Ein 76-jähriger Rentner ist Mieter des Gebäudes und nimmt rumänische Frauen, die alle ein bis Wochen wechseln, als Untermieter auf. Der Zeuge, den alle nur „Chef“ nennen, erklärte vor Gericht: „Sie zahlen Miete an mich und arbeiten selbständig.“
Lesen Sie auch: Die Polizeimeldung zur Messerattacke im Rosenheimer Bordell
In der Nacht des 23. März geriet der 57-Jährige gegen 23 Uhr mit der 21-jährigen Liebesdienerin in Streit. Der Grund: Er fühlte sich betrogen. Sie hingegen sagte, der Kunde habe erhalten, was er bezahlt habe. Der türkische Staatsangehörige schrie herum. Kolleginnen eilten zu Hilfe und verständigten die Polizei. Der „Chef“ forderte daraufhin den Freier auf, das Haus zu verlassen. Beim Rausgehen kündigte der alkoholisierte 57-Jährige an, er werde zurückkommen und „alle umbringen“, wa mehrere Zeugen bestätigten.
Eine Viertelstunde später war der Angeklagte wieder da, bewaffnet mit zwei Küchenmessern und begleitet von seinem Sohn, der den Vater beschwichtigen wollte. Im Erdgeschoss trat der 57-Jährige eine Tür ein, die über einen Flur zum Zimmer der besagten Prostituierten führte. Der 76-Jährige und sein zufällig anwesender 46-jähriger Bekannter wollten Schlimmeres verhindern.
Sohn hält seinen Vater zurück
Zunächst konnte der Sohn seinen Vater noch zurückhalten. Dann riss er sich jedoch los und stach zweimal auf den 46-Jährigen ein. Den ersten Stich mit dem Messer konnte das Opfer mit dem Arm abblocken. Dabei erlitt der Geschädigte eine Verletzung über dem linken Auge. Der zweite Messerstich erwischte die rechte Schulter. Dem 46-Jährigen gelang es, den Angreifer am Arm zu fassen. Beim Versuch, ihm das Messer zu entwinden, verletzte er sich an der Hand.
Der 57-Jährige umklammerte das Messer weiter, auch als er bereits von seinem Sohn und dem Verletzten zu Boden gebracht worden war. Erst nach Schlägen und Tritten gegen den Arm ließ er die Waffe los.
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Der verletzte 46-Jährige, der im Prozess als Nebenkläger auftritt, hatte in jener Nacht gerade Arbeitsschluss gehabt. Er sah das Auto des Freundes vor dem Hotel stehen und ging in dessen Büro. Da hörte er Mädchen von „Problemen mit einem Gast“ reden. Der „Chef“ nahm die Drohung mit dem Umbringen allerdings nicht ernst. So etwas höre er öfter, passiert sei aber nie etwas, meinte der 76-Jährige.
Der Geschädigte, dem Opferanwalt Peter Dürr aus Rosenheim zur Seite stand, bestätigte gestern den Sachverhalt der Anklage. Der 46-Jährige erinnerte sich, er habe „furchtbar geblutet“ und leide noch immer unter Folgen wie Bewegungseinschränkungen, Schmerzen und Kribbeln.
Ein Stich sei 4,5 Zentimeter tief in die Schulter eingedrungen, eine Sehne verletzt worden. Noch immer habe er keine Kraft im Arm, was ihn beruflich beeinträchtige. Am Kopf habe er ein Taubheitsgefühl, außerdem plagten ihn Ängste.
Die 21-jährige Prostituierte sagte aus, der Angeklagte habe sie gegen 50 Euro für 15 Minuten gebucht. Er habe sie während des Geschlechtsverkehrs an Gesicht und Hals angefasst, was sie nicht gewollt habe. Das habe sie ihm dreimal gesagt. Da habe sie gefordert: „Jetzt ist Schluss.“ Doch der 57-Jährige habe sie nicht gehen lassen wollen. Da sei er wütend geworden. Eine 24-jährige Kollegin hörte den Satz mit dem Umbringen und das Sturmklingeln des Angeklagten bei der Rückkehr. Sie schloss sich in ihrem Zimmer ein und wählte zweimal den Notruf.
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Die Sachbearbeiterin der Kripo Rosenheim legte Überwachungsvideos vor, die die maßgeblichen Szenen aber nicht zeigten. Die Zeugin schilderte, fünf Damen hätten zur Tatzeit in dem Bordell gearbeitet. Beamte der Rosenheimer Polizei seien schnell da gewesen. Die Situation habe sich anfangs unübersichtlich dargestellt: „Es sah wüst aus. Überall war Blut.“
Der Angeklagte schweigt
Der Angeklagte, der seit 1990 in Deutschland lebt, zog sich gestern auf sein Schweigerecht zurück. Über seinen Verteidiger, Dr. Markus Frank aus Rosenheim, ließ er vortragen, er habe „keine Erinnerung“ an jene Nacht. Die Vorwürfe der Anklage seien nur im Zusammenhang mit starkem Alkoholkonsum erklärbar.
Nach Ansicht von Staatsanwalt Dr. Oliver Mößner stehe die versuchte Tötung aber in keinem Verhältnis zum Anlass – dem Streit mit der Prostituierten. Der 57-Jährige habe erkannt, dass die Stiche lebensgefährliche oder gar tödliche Folgen hätten haben können.
Monika Kretzmer-Diepold
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Re: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
Siehe auch hier eine weitere Meldung zu einem anderen Fall
https://www.rtl.de/cms/frau-jahrelang-z ... 03724.html
Ich fürchte Wasser auf die Mühlen der Abolis
Kasharius grüßt
https://www.rtl.de/cms/frau-jahrelang-z ... 03724.html
Ich fürchte Wasser auf die Mühlen der Abolis
Kasharius grüßt
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Re: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
...und jetzt wird´s ganz skuril...
https://www.merkur.de/welt/mit-voodoo-z ... 47006.html
https://www.bild.de/regional/ruhrgebiet ... .bild.html ...und BILD hat mit "verflucht"
Kasharius grüßt
https://www.merkur.de/welt/mit-voodoo-z ... 47006.html
https://www.bild.de/regional/ruhrgebiet ... .bild.html ...und BILD hat mit "verflucht"
Kasharius grüßt
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Re: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
und Wasser auf die Mühlen der Abolis...
https://www.tag24.de/nachrichten/landge ... el-1249588
Kasharius grüßt
https://www.tag24.de/nachrichten/landge ... el-1249588
Kasharius grüßt
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- Silberstern
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Re: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
Gegendarstellung:
Je stärker die Sexarbeit kriminalisiert ist, desto mehr werden Polizeiressourcen dafür eingesetzt, das Unrechtsregime aufrechtzuerhalten und insbesondere eben Sexarbeit zu verfolgen.
Fälle wie im Artikel bleiben dann unentdeckt, den IdiotInnen von der Verbotslobby ist das zynischerweise egal und sie feiern sich dann auch noch dreist dafür, dass sie (im Sinne feministischer/christlicher Verblödung/Menschenverachtung) "ein Zeichen gesetzt", und dabei
- alles für alle schlimmer gemacht
- die Diskriminierung verschärft
- uns dazu noch kriminalisiert und das vielbeschworene Dunkelfeld unendlich vergrößert
- zusätzlich in Lebensgefahr, Verzweiflung und Elend gebracht
- an unserer zwischenmenschlich-sexuellen Potentialentfaltung gehindert
- die Bordelle geschlossen
- und den KundInnen einen Käufermarkt beschert haben
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Re: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
Ich rufe das mal zur Erinnerung auf:
viewtopic.php?f=61&t=13434&hilit=Politi ... 8eb68592d2
Politiker hat Sex mit Minderjährigen und bezahlt sie

viewtopic.php?f=61&t=13434&hilit=Politi ... 8eb68592d2
Politiker hat Sex mit Minderjährigen und bezahlt sie

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Re: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
Die dunkle SEite der Macht...
https://www.derwesten.de/staedte/dortmu ... 44053.html
Kasharius grüßt
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Kasharius grüßt
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Re: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
https://www.tz.de/welt/paderborn-verdac ... 40568.html
Zwar kein SW, aber V.a. Menschenhandel
Mein Lösungsvorschlag: Nagelstudios verbieten!
(Bevor sich Deutschland auch noch zum Nagelstudio Europas entwickelt...) ;)
Zwar kein SW, aber V.a. Menschenhandel
Mein Lösungsvorschlag: Nagelstudios verbieten!
(Bevor sich Deutschland auch noch zum Nagelstudio Europas entwickelt...) ;)
liebe grüsse malin
eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)
eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)
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- Goldstück
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Re: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
Liebe malin,
sehr treffender Kommentar! Danke,
VG, Rieke
sehr treffender Kommentar! Danke,
VG, Rieke
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Re: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
Super, Dein Kommentar, malin !malin hat geschrieben: ↑22.11.2019, 13:23https://www.tz.de/welt/paderborn-verdac ... 40568.html
Zwar kein SW, aber V.a. Menschenhandel
Mein Lösungsvorschlag: Nagelstudios verbieten!
(Bevor sich Deutschland auch noch zum Nagelstudio Europas entwickelt...) ;)
Warum nicht auch Fleischverarbeitungsindustrie, Bauindustrie usw.?
Hier noch ein Artikel über Nagelstudios:
Razzien im Münsterland
Geschleust und ausgebeutet - schwere Vorwürfe gegen Nagelstudio-Bande
Münster/Dülmen/Greven - Zur Ausbeutung nach Deutschland geholt: Eine Bande hat laut Ermittlern zig Menschen aus Vietnam nach Deutschland schleusen lassen, um sie hier in Nagelstudios arbeiten zu lassen. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Details zu Razzien unter anderem in Münster, Dülmen und Greven bekanntgegeben.
Donnerstag, 21.11.2019, 13:05 Uhr aktualisiert: 21.11.2019, 13:23 Uhr
Ein Nagelstudio an der Windthorststraße blieb am Donnerstag geschlossen. Foto: Martin Kalitschke
Wie die Staatsanwaltschaft und das Hauptzollamt Münster in einer gemeinsamen Presseerklärung mitteilen, sind am Mittwoch in Münster sechs in Vietnam geborene Personen verhaftet worden. Diesem Schlag gegen die illegale Schleusung und Beschäftigung seien „sehr intensiv und verdeckt geführte” Ermittlungen vorausgegangen. Die Liste der Vorwürfe gegen die vier Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 28 und 54 Jahren ist lang: Gewerbs- und bandenmäßiger Menschenhandel, Einschleusen von Ausländern, Zwangsarbeit, Ausbeutung der Arbeitskraft und das Vorenthalten von Sozialversicherungsbeiträgen.
Sechs Festnahmen in Münster
Menschenhandel-Verdacht: Razzien in Nagelstudios
Gegenstand des Ermittlungsverfahrens ist der Vorwurf, dass sich die sechs festgenommenen Personen zu einer Bande zusammengeschlossen haben sollen, um hier illegal aufhältige Frauen und Männer aus Vietnam als preisgünstige Arbeitskräfte in Nagelstudios - unter anderem in Münster, Dülmen, Greven, Kleve, Paderborn und Troisdorf - einzusetzen. Das Ziel: möglichst hohe wirtschaftliche Gewinne.
Die Beschuldigten - zwei von ihnen sind Brüder in Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit - lebten laut Staatsanwaltschaft zuletzt unter anderem in Münster, Bergkamen, Paderborn und Rottweil bzw. hielten sich dort auf.
Schulden fürs Schleusen abgearbeitet
Nach den bisherigen Erkenntnissen sollen die Beschuldigten mindestens 50 Personen durch die Zusammenarbeit mit professionellen Schleuserbanden über Osteuropa und mit gefälschten Ausweispapieren oder Aufenthaltstiteln nach Deutschland gebracht haben. Die in das Bundesgebiet geschleusten Personen sollen dafür „möglicherweise jeweils Geldbeträge in Höhe von 5000 bis 25.000 US-Dollar bezahlt” haben, berichten die Staatsanwaltschaft und Zoll. Es bestehe der Verdacht, dass sie diese Summen durch ihre Tätigkeiten abzuarbeiten hatten und dabei unter erheblichen psychischen Leistungsdruck standen. Zudem sollen die Beschuldigten eine vergleichbare Anzahl von Personen beschäftigt haben, die sich bereits ohne gültige Aufenthaltspapiere in Deutschland aufhielten.
Die Bedingungen, die nach Deutschland gebrachten Vietnamesen vorfanden, wird von den Ermittlern so beschrieben: „Die Beschuldigten sollen den Beschäftigten weder Sozial- noch Krankenversicherungsschutz gewährt und auch nicht den gesetzlichen Mindestlohn gezahlt haben. Zudem sollen sie diese während der Arbeitszeit - vermutlich sechs Tage in der Woche à 10 Stunden - unter anderem durch eine Videoüberwachung in den Studios kontrolliert haben.”
Notdürftige Unterkünfte
Die Beschuldigten sollen zudem - vermutlich zur effektiven Kontrolle ihrer Arbeitnehmer - eigene, zum Teil sehr schlicht gehaltene Unterkünfte in Münster, Dülmen, Greven, Kleve und Troisdorf angemietet haben, in denen die Beschäftigten für die Dauer ihrer Tätigkeit notdürftig untergebracht wurden. Der Aufenthalt der Arbeitskräfte im Bundesgebiet dürfte sich nach den bislang vorliegenden Erkenntnissen - schon aufgrund der fehlenden Kenntnisse der deutschen Sprache - im Wesentlichen auf den Verbleib in diesen Unterkünften oder in den Arbeitsstellen beschränkt haben.
Millionen-Geschäft
Die Beschuldigten sollen durch diese Art der Beschäftigung insbesondere die persönliche und wirtschaftliche Zwangslage sowie die Hilflosigkeit, in der sich die vietnamesischen Arbeitnehmer befunden haben, für eigene wirtschaftliche Zwecke ausgenutzt haben. Die Ladenlokale sollen dabei zum Teil durch sogenannte „Strohmänner“ betrieben worden sein. Die überwiegend aus Bargeldzahlungen bestehenden Einnahmen sollen die Beschuldigten in das Ausland, im Wesentlichen nach Vietnam, überwiesen haben.
Die Behörden gehen nach den bislang vorliegenden Schätzungen von einem Sozialversicherungsschaden in Höhe von mindestens 1,9 Millionen Euro aus.
Bargeld bei Durchsuchungen gefunden
Im Zuge der konzentrierten Festnahmeaktion wurden unter anderem neun Nagelstudios in Nordrhein-Westfalen, die Privatwohnungen der Beschuldigten sowie die Unterkünfte der Beschäftigten in Münster, Dülmen, Greven, Kleve und Troisdorf durchsucht. Bei den Durchsuchungen wurde unter anderem Bargeld in Höhe von etwa 300.000 Euro sichergestellt.
In den Nagelstudios und Unterkünften wurden laut Staatsanwaltschaft mindestens zehn Personen angetroffen, die im Verdacht stehen, sich illegal im Bundesgebiet aufzuhalten. Sie wurden zur Identitätsfeststellung vorläufig festgenommen.
Die sechs Beschuldigten werden noch am Donnerstag zur Verkündung der Haftbefehle dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Die Ermittlungen dauern an.
In die Maßnahmen waren insgesamt ungefähr 400 Beamtinnen und Beamte der Zollverwaltung, des Polizeipräsidiums Münster, der Bundespolizei und der Steuerfahndung sowie 14 Staatsanwältinnen bzw. Staatsanwälte der Staatsanwaltschaft Münster eingebunden.
https://www.muensterschezeitung.de/Loka ... udio-Bande