Wohnmobil
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Wohnmobil
Mercedes Nicole hier nur noch kurze Zeit in der Mediathek:
https://www.ardmediathek.de/swr/player/ ... ExODkzNTM/
Ich finde das Konzept mit dem Wohnmobil interessant. In Wien sind Wohnmobile ja offenbar Grauzone, da kein Gebäude, keine Wohnung, auf die sich diverse verbietende Vorschriften beziehen, aber auch nicht Straße. Einige SWs dürften damit recht erfolgreich sein. "Wenn ihr es mir nirgends erlaubt, hab ich eben mein eigenes Schneckenhaus dabei", quasi.
https://www.ardmediathek.de/swr/player/ ... ExODkzNTM/
Ich finde das Konzept mit dem Wohnmobil interessant. In Wien sind Wohnmobile ja offenbar Grauzone, da kein Gebäude, keine Wohnung, auf die sich diverse verbietende Vorschriften beziehen, aber auch nicht Straße. Einige SWs dürften damit recht erfolgreich sein. "Wenn ihr es mir nirgends erlaubt, hab ich eben mein eigenes Schneckenhaus dabei", quasi.
It's a business doing pleasure with you.
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Re: Wohnmobil
Na ja, leider ist die Grauzone eher Dunkelgrau - zumindest in AT ... Wenn der Herr Polizei will, so beruft er sich auf den Gesetzestext, der Campen bzw. den Aufenthalt in einem derartigen Fahrzeug innerhalb der Stadtgrenzen untersagt, bzw. auf Campingplätze beschränkt. Ist leider schon geschehen...
Wie so oft beim Thema Sexarbeit - hier greifen mehrere Gesetze ineinander - und irgendwo werden wir schon was finden, wie man es verhindern kann (wenn man will).
Liebe Grüße
christian
Wie so oft beim Thema Sexarbeit - hier greifen mehrere Gesetze ineinander - und irgendwo werden wir schon was finden, wie man es verhindern kann (wenn man will).
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Re: Wohnmobil
So is es...
Das Schlimme an meinem Job (Notrufnummer) ist, dass ich tagtäglich mir irgendwelchen "Eigenheiten" konfrontiert werde, bei welchen man sich Fragen muss, ob man im richtigen Film ist.
Herzliche Grüße
christian
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Herzliche Grüße
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Re: Wohnmobil
Ein Fahrzeug bietet einer böswilligen Person unzählige Ansatzpunkte zu legalen und illegalen Störaktionen, wesentlich mehr als eine normale Location. Sowas kann eigentlich nur mit einer gewissen Duldung funktionieren.
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Re: Wohnmobil
PROSTITUTION
Neue Perspektiven mit „Magdalena“
27.11.2019
Für Sexarbeiterinnen gibt es im Altmarkkreis Salzwedel ein neues Beratungsangebot. Foto: dpa -
Für Menschen, die im Altmarkkreis ihr Geld als Sexarbeiter verdienen, gibt es ein neues Beratungsangebot.
Von Antje Mewes
Salzwedel l In Salzwedel gibt es keine Reeperbahn und keinen Straßenstrich. Dennoch Sex für Geld ist auch in der abgelegensten Provinz zu haben. Eben nur nicht so offensichtlich. Und das nicht nur in der Stadt, auch in den Dörfern gibt es entsprechende Etablissements. Die so genannten Lovemobile, also Wohnwagen die auf den Parkplätzen an Bundesstraßen stehen, sind ebenfalls Orte, an denen erotische Dienste angeboten werden.
„Lovemobil“
„Lovemobil“ heißt ein Film von Elke Magarete Lehrenkrauss, der am Mittwoch, 27. November, ab 18.30 Uhr, im Hanseat in Salzwedel gezeigt wird.
Kurz zum Inhalt: In Kleinbussen an Landstraßen warten Prostituierte aus Osteuropa und Afrika auf ihre vorbeikommenden Kunden. Der Film porträtiert diese Frauen, die auf der Suche nach Geld und einem besseren Leben von weit her angereist sind. Bis eines Tages in der gespenstischen Atmosphäre ein Mord an einer der Prostituierten geschieht und die ganze Szenerie aufrüttelt, was dazu führt, dass jeder etwas unternimmt.
Anschließend findet eine Gesprächsrunde statt.
An dem Abend wird auch eine Beraterin von „Magdealena“ vor Ort sein.
Obwohl als das älteste Gewerbe der Welt bezeichnet, werden die Jobs nach wie vor tabuisiert. „Die dort Tätigen werden stigmatisiert und ausgegrenzt“, erklärt Cathleen Paech, Pressesprecherin des Awo-Landesverbandes. Die Männer und Frauen sind vielfältigen Problemen und Risiken ausgesetzt. Dazu gehören fehlende Teilhabe am sozialen Leben, erschwerter Zugang zum Gesundheitssystem, zu Bildung und Ausbildung. Vielfach befinden sie sich einer Perspektivlosigkeit ohne Hoffnung, ihr Leben ändern zu können. Und die wirtschaftliche Situation sei meist alles andere als rosig. In diesen Punkten will das neue Angebot mit Schutz- und Unterstützungsmaßnahmen ansetzen.
Intensive Recherche
Doch bevor die Beraterinnen loslegen können, steht eine intensive Recherche für die jeweilige Region an. Sie hat für den Altmarkkreis ein sehr vielfältiges Bild der Milieus ergeben. Festgestellt wurden Wohnungsprostitution, Bordelle, Laufhäuser, Lovemobile und Angebote auf Parkplätzen. Die Erkenntnisse darüber werden fortlaufend aktualisiert, so Cathleen Paech.
Kritisiert wird, dass die Strukturen der Anmeldung in den Landkreisen nicht transparent genug sind. Manchmal sei es für die Betroffenen schwer, zu den Ansprechpartnern in den Gesundheits- und Ordnungsämtern Zugang zu finden (siehe auch unten stehenden Artikel). Die Sozialarbeiterinnen empfehlen, Informationsmaterialien zu Mitarbeitern, Sprechzeiten der Ämter, Kontaktdaten und Kosten der Anmeldung mehrsprachig zur Verfügung zu stellen.
Die beiden Awo-Beraterinnen informieren ihr Klientel zu den Anmeldeverfahren nach dem Prostituiertenschutzgesetz, zu Krankenversicherung, Sozialleistungen sowie Aufenthaltsbestimmungen. Sie begleiten und unterstützen beim Ausstieg, bei beruflicher Neuorientierung, bei Behördengängen und in persönlichen Krisen, erklärt Paech.
Der Zugang zu Informationen sei wichtig, genau wie ein an den Problemen der Menschen und der Lebenssituation orientiertes Beratungsangebot. All das will „Magdelena“ leisten und für die Ratsuchenden da sein. Manchmal sei es wichtig, einfach nur zuzuhören, weiß Cathleen Paech. Ziel ist: Die Situation der Sexarbeiter zu verbessern und neue Lebensperspektiven zu eröffnen. Das Angebot wird vom Land gefördert.
Im Altmarkkreis haben sich die beiden persönlich beim Gesundheits- und Ordnungsamt vorgestellt. „Bei diesem Treffen wurden das aufsuchende Beratungsangebot und die Arbeitsweise vorgestellt sowie Informationsmaterialien von ,Magdalena‘ abgegeben“, erklärt Paech.
Stigmatisierendes Wort
Die Beratungsstelle „Magdalena“ verzichtet bewusst auf den Begriff Prostitution, erklärt Paech. Er wird von Sexarbeitern als stigmatisierende Bezeichnung gewertet. „Sexarbeit“ diene hingegen als Oberbegriff für sämtliche Formen sexueller und erotischer Dienstleistungen und bezeichne eine einvernehmliche Dienstleistung gegen Entgelt.
Informationen zu dem neuen Beratungsangebot gibt es auf der Homepage: magdalena.awo-sachsenanhalt.de sowie auf Visitenkarten.
https://www.volksstimme.de/lokal/salzwe ... -magdalena
Neue Perspektiven mit „Magdalena“
27.11.2019
Für Sexarbeiterinnen gibt es im Altmarkkreis Salzwedel ein neues Beratungsangebot. Foto: dpa -
Für Menschen, die im Altmarkkreis ihr Geld als Sexarbeiter verdienen, gibt es ein neues Beratungsangebot.
Von Antje Mewes
Salzwedel l In Salzwedel gibt es keine Reeperbahn und keinen Straßenstrich. Dennoch Sex für Geld ist auch in der abgelegensten Provinz zu haben. Eben nur nicht so offensichtlich. Und das nicht nur in der Stadt, auch in den Dörfern gibt es entsprechende Etablissements. Die so genannten Lovemobile, also Wohnwagen die auf den Parkplätzen an Bundesstraßen stehen, sind ebenfalls Orte, an denen erotische Dienste angeboten werden.
„Lovemobil“
„Lovemobil“ heißt ein Film von Elke Magarete Lehrenkrauss, der am Mittwoch, 27. November, ab 18.30 Uhr, im Hanseat in Salzwedel gezeigt wird.
Kurz zum Inhalt: In Kleinbussen an Landstraßen warten Prostituierte aus Osteuropa und Afrika auf ihre vorbeikommenden Kunden. Der Film porträtiert diese Frauen, die auf der Suche nach Geld und einem besseren Leben von weit her angereist sind. Bis eines Tages in der gespenstischen Atmosphäre ein Mord an einer der Prostituierten geschieht und die ganze Szenerie aufrüttelt, was dazu führt, dass jeder etwas unternimmt.
Anschließend findet eine Gesprächsrunde statt.
An dem Abend wird auch eine Beraterin von „Magdealena“ vor Ort sein.
Obwohl als das älteste Gewerbe der Welt bezeichnet, werden die Jobs nach wie vor tabuisiert. „Die dort Tätigen werden stigmatisiert und ausgegrenzt“, erklärt Cathleen Paech, Pressesprecherin des Awo-Landesverbandes. Die Männer und Frauen sind vielfältigen Problemen und Risiken ausgesetzt. Dazu gehören fehlende Teilhabe am sozialen Leben, erschwerter Zugang zum Gesundheitssystem, zu Bildung und Ausbildung. Vielfach befinden sie sich einer Perspektivlosigkeit ohne Hoffnung, ihr Leben ändern zu können. Und die wirtschaftliche Situation sei meist alles andere als rosig. In diesen Punkten will das neue Angebot mit Schutz- und Unterstützungsmaßnahmen ansetzen.
Intensive Recherche
Doch bevor die Beraterinnen loslegen können, steht eine intensive Recherche für die jeweilige Region an. Sie hat für den Altmarkkreis ein sehr vielfältiges Bild der Milieus ergeben. Festgestellt wurden Wohnungsprostitution, Bordelle, Laufhäuser, Lovemobile und Angebote auf Parkplätzen. Die Erkenntnisse darüber werden fortlaufend aktualisiert, so Cathleen Paech.
Kritisiert wird, dass die Strukturen der Anmeldung in den Landkreisen nicht transparent genug sind. Manchmal sei es für die Betroffenen schwer, zu den Ansprechpartnern in den Gesundheits- und Ordnungsämtern Zugang zu finden (siehe auch unten stehenden Artikel). Die Sozialarbeiterinnen empfehlen, Informationsmaterialien zu Mitarbeitern, Sprechzeiten der Ämter, Kontaktdaten und Kosten der Anmeldung mehrsprachig zur Verfügung zu stellen.
Die beiden Awo-Beraterinnen informieren ihr Klientel zu den Anmeldeverfahren nach dem Prostituiertenschutzgesetz, zu Krankenversicherung, Sozialleistungen sowie Aufenthaltsbestimmungen. Sie begleiten und unterstützen beim Ausstieg, bei beruflicher Neuorientierung, bei Behördengängen und in persönlichen Krisen, erklärt Paech.
Der Zugang zu Informationen sei wichtig, genau wie ein an den Problemen der Menschen und der Lebenssituation orientiertes Beratungsangebot. All das will „Magdelena“ leisten und für die Ratsuchenden da sein. Manchmal sei es wichtig, einfach nur zuzuhören, weiß Cathleen Paech. Ziel ist: Die Situation der Sexarbeiter zu verbessern und neue Lebensperspektiven zu eröffnen. Das Angebot wird vom Land gefördert.
Im Altmarkkreis haben sich die beiden persönlich beim Gesundheits- und Ordnungsamt vorgestellt. „Bei diesem Treffen wurden das aufsuchende Beratungsangebot und die Arbeitsweise vorgestellt sowie Informationsmaterialien von ,Magdalena‘ abgegeben“, erklärt Paech.
Stigmatisierendes Wort
Die Beratungsstelle „Magdalena“ verzichtet bewusst auf den Begriff Prostitution, erklärt Paech. Er wird von Sexarbeitern als stigmatisierende Bezeichnung gewertet. „Sexarbeit“ diene hingegen als Oberbegriff für sämtliche Formen sexueller und erotischer Dienstleistungen und bezeichne eine einvernehmliche Dienstleistung gegen Entgelt.
Informationen zu dem neuen Beratungsangebot gibt es auf der Homepage: magdalena.awo-sachsenanhalt.de sowie auf Visitenkarten.
https://www.volksstimme.de/lokal/salzwe ... -magdalena
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Re: Wohnmobil
VON
WILFRIED HIPPEN
Dokumentarfilm „Lovemobil“
Am Straßenrand
Mini-Bordelle auf dem platten Land: Der Dokumentarfilm „Lovemobil“ erzählt von einsamen Wohnmobilen und denen, die darin vor allem – warten.
Ein Wohnwagen steht in einer trostlosen Winterlandschaft.
Umgewidmete Wohnwagen in unwirtlicher Gegend: „Lovemobil“ beginnt und endet im WinterFoto: Lovemobil Film
BREMEN taz | Wer nachts auf niedersächsischen Landstraßen unterwegs ist, kennt das Bild: Am Straßenrand, in den Abfahrten zu Waldwegen stehen Wohnwagen, dekoriert mit blinkenden Lichterketten. Darin präsentieren sich erotisch hergerichtete Frauen – und warten auf Kundschaft.
„Lovemobil“ heißt der Film, den Elke Margarete Lehrenkrauss über die Minibordelle gedreht hat. Geboren und aufgewachsen in Gifhorn, kennt die 40-Jährige ihren Anblick seit ihren Kindertagen.
Gelungen ist ihr sehr viel mehr, als man von einem Dokumentarfilm zu diesem Thema erwarten würde: „Lovemobil“ ist keine Sozialreportage, keine Recherche zum Elend von Frauen, die in die Prostitution gezwungen wurden. Aber auch keine journalistische Arbeit, die dem Publikum alles schön sachlich erklärt, sodass man viel erfährt, aber wenig spürt. Lehrenkrauss hat einen Langfilm gemacht, der die Zuschauer*innen mitnimmt auf eine Reise – und an deren Ende sie ein Gefühl dafür bekommen haben, wie es sich lebt in so einem „Liebesgefährt“.
Auf drei Protagonistinnen, die Lehrenkrauss und Kameramann Christoph Rohrscheidt zwei Jahre lang begleitet haben, konzentriert sich der Film: die Sexarbeiterinnen Rita aus Nigeria und Milena aus Bulgarien – aber auch Uschi. Uschi ist „Wohnwagenvermieterin“, im Grunde also eine Zuhälterin. Gleich zu Beginn erleben wir, wie sie am Telefon eine neue „Mieterin“ bestellt: „Wann bringst Du mir meine Frau?“ Dass diese ältere Frau in ihrem Revier so resolut wie routiniert das Sagen hat, ist eine der frühen Irritationen dieses Films. Uschi erscheint hier nicht als Täterin, ebenso wenig wirken die beiden für sie arbeitenden Frauen als Opfer.
Der Film vermeidet eine naheliegende Gefahr: Die Einblicke ins Gezeigte sind nie voyeuristisch
Indem Regisseurin und Kameramann so lange und intensiv mit den Protagonistinnen gearbeitet haben, wurden sie so vertraut miteinander, dass es in vielen Einstellungen so natürlich und intim zugeht, als wäre da niemand mit einer Kamera mit im Raum gewesen. Und es gelingt sogar ein kleines Kunststück: Der Film macht Langeweile spürbar, ohne selbst langweilig zu sein. Denn Rita und Milena verbringen die meiste Zeit damit, in ihren Wohnmobilen zu sitzen und – zu warten. Und da ist dann, erst recht in der Nacht, der deutsche Wald keine romantische Idylle, sondern große, schwarze Leere.
Mit mehr als 60 Drehtagen über zwei Jahre verteilt, ist „Lovemobil“ eigentlich schon eine Langzeitdokumentation. Lehrenkrauss zeigt auch den Wechsel der Jahreszeiten, lässt den Film dramaturgisch geschickt im Winter beginnen und enden – aber während all dessen ändert sich nichts.
Dennoch schaut man den Film mit wachsender Faszination an. Die Spannung entsteht gerade nicht dadurch, dass etwas passiert, sondern durch zunehmend tiefer gehende Einblicke ins Milieu, um das es hier geht. Diese Einblicke vermeiden aber eine naheliegende Gefahr: Sie sind nie voyeuristisch. „Sex“, sagt Lehrenkrauss der taz, „wollte ich nicht bieten.“ So gibt es in „Lovemobil“ zwar einige Szenen mit Freiern und sogar einem Zuhälter, aber auch die sind sachlich und distanziert gedreht, zeigen ja nur die Arbeitsbedingungen der Frauen.
Worauf Lehrenkrauss ebenfalls konsequent verzichtet, ist ein erklärender Kommentar mit Erzählstimme oder eingeblendetem Text. Alle wichtigen Informationen transportiert sie über Gespräche vor der Kamera oder die gefilmten Situationen. Und statt einer moralischen Wertung – die Diskussion, ob Sexarbeit nun Arbeit ist wie jede andere, läuft ja allerorten – zeigt sie ein Streitgespräch zwischen Uschi und einem Pfarrer, der mit seinem Fahrrad am Wohnmobil vorbeifährt: Er wirft ihr vor, sie beute die Frauen aus – woraufhin Uschi, ein einziges Mal im ganzen Film, nicht souverän reagiert.
Später – Lehrenkrauss montiert sehr raffiniert – wird Uschi dann auch noch ihre eigene Geschichte erzählen, und das verwischt die Grenzen zwischen gut und böse noch mehr. „Die Frauen arbeiten dort nicht freiwillig, werden aber auch nicht gezwungen“, sagt die Filmemacherin. „Ich wollte diese Grauzonen zeigen und die Machtstrukturen deutlich machen.“
„Lovemobil“ ist ein schönes Beispiel dafür, wie ein Dokumentarfilm erst im Schnitt seine endgültige Gestalt bekommt. Rund 100 Stunden Material haben Lehrenkrauss und Rohrscheidt gedreht. Das ursprüngliche Konzept war eine Art Panorama mit gleich sechs Protagonistinnen. Eine davon: eine inzwischen 60-Jährige, die sich erst in diesem Alter dafür entschied, als Sexarbeiterin Geld zu verdienen, ihrem erklärten „Traumjob“. Eine faszinierende Geschichte, die Lehrenkrauss vielleicht noch mal in einem eigenständigen Kurzfilm verarbeiteten will. Aber aus „Lovemobil“ schnitt sie sie wieder heraus – für einen fokussierteren Film.
DER FILM
"Lovemobil". Regie: Elke Margarete Lehrenkrauss. Deutschland 2019, 103 Min.
Geplant hatte sie vor vier Jahren einen „experimentellen dokumentarischen Kurzfilm“: Lehrenkrauss kommt aus der Kunst. Sie studierte an der Kölner Hochschule für Medien und erwarb davor ein Diplom in Videokunst in Luzern. Doch schon bald habe sie gemerkt, dass sie mit ihren „assoziativen Bildern“ dem Stoff nicht gerecht werden könne. Und so kam es zu diesem langen Arbeitsprozess mit vielen stilistischen Richtungswechseln.
Der Erfolg gibt ihr recht: „Lovemobil“ hat eine beeindruckende Festivalkarriere gemacht. Internationale Premiere hatte der Film im Sommer beim Festival in Locarno, danach erhielt er Preise in Los Angeles sowie in Camden an der US-amerikanischen Ostküste. In Osnabrück, beim Unabhängigen Filmfest, kam der Friedenspreis dazu und vor einigen Tagen in Braunschweig der „Heimspielpreis“ und der neue, mit 5.000 Euro dotierte Frauenfilmpreis „Tilda“.
Umso weniger verständlich: Es hat sich bisher kein Verleih gefunden, um „Lovemobil“ in die Kinos zu bringen. Regisseurin Lehrenkrauss plant sich nun selbst um den Vertrieb zu kümmern und will eine Kinotour im späten Frühjahr organisieren. Irgendwann wird ihre Annäherung ans etwas andere Rotlichtmilieu dann sicher auch mal im Fernsehen laufen, spät in der Nacht. Aber da bleibt dann vom großen Kino nicht viel mehr übrig.
https://taz.de/Dokumentarfilm-Lovemobil/!5643688/
Abspielen (Leertaste)Vollbild (V)Einstellungen anzeigen
00:00:00
00:04:35
Der Dokumentarfilm "Lovemobil" auf dem Kinofest Lünen
Westart 16.11.2019 04:34 Min. UT Verfügbar bis 16.11.2020 WDR
Von Christof Boy
Sie sitzen in ihren neonbeleuchteten Wohnmobilen am Rande norddeutscher Bundesstraßen und warten auf Freier: junge Frauen, die anschaffen gehen. Sie hoffen auf eine bessere Zukunft und werden immer wieder aufs Neue enttäuscht. Die Regisseurin Elke Margarete Lehrenkrauss hat sie drei Jahre lang begleitet und ihr Vertrauen gewonnen. In ihrem Dokumentarfilm "Lovemobil" porträtiert sie Milena aus Bulgarien und Rita aus Nigeria. Der preisgekrönte Dokumentarfilm ist auf dem Kinofest Lünen zu sehen.
https://www1.wdr.de/mediathek/video/sen ... n-100.html
WILFRIED HIPPEN
Dokumentarfilm „Lovemobil“
Am Straßenrand
Mini-Bordelle auf dem platten Land: Der Dokumentarfilm „Lovemobil“ erzählt von einsamen Wohnmobilen und denen, die darin vor allem – warten.
Ein Wohnwagen steht in einer trostlosen Winterlandschaft.
Umgewidmete Wohnwagen in unwirtlicher Gegend: „Lovemobil“ beginnt und endet im WinterFoto: Lovemobil Film
BREMEN taz | Wer nachts auf niedersächsischen Landstraßen unterwegs ist, kennt das Bild: Am Straßenrand, in den Abfahrten zu Waldwegen stehen Wohnwagen, dekoriert mit blinkenden Lichterketten. Darin präsentieren sich erotisch hergerichtete Frauen – und warten auf Kundschaft.
„Lovemobil“ heißt der Film, den Elke Margarete Lehrenkrauss über die Minibordelle gedreht hat. Geboren und aufgewachsen in Gifhorn, kennt die 40-Jährige ihren Anblick seit ihren Kindertagen.
Gelungen ist ihr sehr viel mehr, als man von einem Dokumentarfilm zu diesem Thema erwarten würde: „Lovemobil“ ist keine Sozialreportage, keine Recherche zum Elend von Frauen, die in die Prostitution gezwungen wurden. Aber auch keine journalistische Arbeit, die dem Publikum alles schön sachlich erklärt, sodass man viel erfährt, aber wenig spürt. Lehrenkrauss hat einen Langfilm gemacht, der die Zuschauer*innen mitnimmt auf eine Reise – und an deren Ende sie ein Gefühl dafür bekommen haben, wie es sich lebt in so einem „Liebesgefährt“.
Auf drei Protagonistinnen, die Lehrenkrauss und Kameramann Christoph Rohrscheidt zwei Jahre lang begleitet haben, konzentriert sich der Film: die Sexarbeiterinnen Rita aus Nigeria und Milena aus Bulgarien – aber auch Uschi. Uschi ist „Wohnwagenvermieterin“, im Grunde also eine Zuhälterin. Gleich zu Beginn erleben wir, wie sie am Telefon eine neue „Mieterin“ bestellt: „Wann bringst Du mir meine Frau?“ Dass diese ältere Frau in ihrem Revier so resolut wie routiniert das Sagen hat, ist eine der frühen Irritationen dieses Films. Uschi erscheint hier nicht als Täterin, ebenso wenig wirken die beiden für sie arbeitenden Frauen als Opfer.
Der Film vermeidet eine naheliegende Gefahr: Die Einblicke ins Gezeigte sind nie voyeuristisch
Indem Regisseurin und Kameramann so lange und intensiv mit den Protagonistinnen gearbeitet haben, wurden sie so vertraut miteinander, dass es in vielen Einstellungen so natürlich und intim zugeht, als wäre da niemand mit einer Kamera mit im Raum gewesen. Und es gelingt sogar ein kleines Kunststück: Der Film macht Langeweile spürbar, ohne selbst langweilig zu sein. Denn Rita und Milena verbringen die meiste Zeit damit, in ihren Wohnmobilen zu sitzen und – zu warten. Und da ist dann, erst recht in der Nacht, der deutsche Wald keine romantische Idylle, sondern große, schwarze Leere.
Mit mehr als 60 Drehtagen über zwei Jahre verteilt, ist „Lovemobil“ eigentlich schon eine Langzeitdokumentation. Lehrenkrauss zeigt auch den Wechsel der Jahreszeiten, lässt den Film dramaturgisch geschickt im Winter beginnen und enden – aber während all dessen ändert sich nichts.
Dennoch schaut man den Film mit wachsender Faszination an. Die Spannung entsteht gerade nicht dadurch, dass etwas passiert, sondern durch zunehmend tiefer gehende Einblicke ins Milieu, um das es hier geht. Diese Einblicke vermeiden aber eine naheliegende Gefahr: Sie sind nie voyeuristisch. „Sex“, sagt Lehrenkrauss der taz, „wollte ich nicht bieten.“ So gibt es in „Lovemobil“ zwar einige Szenen mit Freiern und sogar einem Zuhälter, aber auch die sind sachlich und distanziert gedreht, zeigen ja nur die Arbeitsbedingungen der Frauen.
Worauf Lehrenkrauss ebenfalls konsequent verzichtet, ist ein erklärender Kommentar mit Erzählstimme oder eingeblendetem Text. Alle wichtigen Informationen transportiert sie über Gespräche vor der Kamera oder die gefilmten Situationen. Und statt einer moralischen Wertung – die Diskussion, ob Sexarbeit nun Arbeit ist wie jede andere, läuft ja allerorten – zeigt sie ein Streitgespräch zwischen Uschi und einem Pfarrer, der mit seinem Fahrrad am Wohnmobil vorbeifährt: Er wirft ihr vor, sie beute die Frauen aus – woraufhin Uschi, ein einziges Mal im ganzen Film, nicht souverän reagiert.
Später – Lehrenkrauss montiert sehr raffiniert – wird Uschi dann auch noch ihre eigene Geschichte erzählen, und das verwischt die Grenzen zwischen gut und böse noch mehr. „Die Frauen arbeiten dort nicht freiwillig, werden aber auch nicht gezwungen“, sagt die Filmemacherin. „Ich wollte diese Grauzonen zeigen und die Machtstrukturen deutlich machen.“
„Lovemobil“ ist ein schönes Beispiel dafür, wie ein Dokumentarfilm erst im Schnitt seine endgültige Gestalt bekommt. Rund 100 Stunden Material haben Lehrenkrauss und Rohrscheidt gedreht. Das ursprüngliche Konzept war eine Art Panorama mit gleich sechs Protagonistinnen. Eine davon: eine inzwischen 60-Jährige, die sich erst in diesem Alter dafür entschied, als Sexarbeiterin Geld zu verdienen, ihrem erklärten „Traumjob“. Eine faszinierende Geschichte, die Lehrenkrauss vielleicht noch mal in einem eigenständigen Kurzfilm verarbeiteten will. Aber aus „Lovemobil“ schnitt sie sie wieder heraus – für einen fokussierteren Film.
DER FILM
"Lovemobil". Regie: Elke Margarete Lehrenkrauss. Deutschland 2019, 103 Min.
Geplant hatte sie vor vier Jahren einen „experimentellen dokumentarischen Kurzfilm“: Lehrenkrauss kommt aus der Kunst. Sie studierte an der Kölner Hochschule für Medien und erwarb davor ein Diplom in Videokunst in Luzern. Doch schon bald habe sie gemerkt, dass sie mit ihren „assoziativen Bildern“ dem Stoff nicht gerecht werden könne. Und so kam es zu diesem langen Arbeitsprozess mit vielen stilistischen Richtungswechseln.
Der Erfolg gibt ihr recht: „Lovemobil“ hat eine beeindruckende Festivalkarriere gemacht. Internationale Premiere hatte der Film im Sommer beim Festival in Locarno, danach erhielt er Preise in Los Angeles sowie in Camden an der US-amerikanischen Ostküste. In Osnabrück, beim Unabhängigen Filmfest, kam der Friedenspreis dazu und vor einigen Tagen in Braunschweig der „Heimspielpreis“ und der neue, mit 5.000 Euro dotierte Frauenfilmpreis „Tilda“.
Umso weniger verständlich: Es hat sich bisher kein Verleih gefunden, um „Lovemobil“ in die Kinos zu bringen. Regisseurin Lehrenkrauss plant sich nun selbst um den Vertrieb zu kümmern und will eine Kinotour im späten Frühjahr organisieren. Irgendwann wird ihre Annäherung ans etwas andere Rotlichtmilieu dann sicher auch mal im Fernsehen laufen, spät in der Nacht. Aber da bleibt dann vom großen Kino nicht viel mehr übrig.
https://taz.de/Dokumentarfilm-Lovemobil/!5643688/
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00:04:35
Der Dokumentarfilm "Lovemobil" auf dem Kinofest Lünen
Westart 16.11.2019 04:34 Min. UT Verfügbar bis 16.11.2020 WDR
Von Christof Boy
Sie sitzen in ihren neonbeleuchteten Wohnmobilen am Rande norddeutscher Bundesstraßen und warten auf Freier: junge Frauen, die anschaffen gehen. Sie hoffen auf eine bessere Zukunft und werden immer wieder aufs Neue enttäuscht. Die Regisseurin Elke Margarete Lehrenkrauss hat sie drei Jahre lang begleitet und ihr Vertrauen gewonnen. In ihrem Dokumentarfilm "Lovemobil" porträtiert sie Milena aus Bulgarien und Rita aus Nigeria. Der preisgekrönte Dokumentarfilm ist auf dem Kinofest Lünen zu sehen.
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Re: Wohnmobil
Als sanfte Zurechtrückung und damit zur besseren Information der mit Wiener Verhältnissen nicht so Vertrauten ein paar Anmerkungen zum Thema Wohnwagen. Alles natürlich unter der supreme authority des Erzzwergs. Korrekturen sind durchaus erbeten; wenn sie rasch kommen, kann ich sie dann noch in den Text einarbeiten.
Die „Straßenprostitution“ in Wien wird ganz überwiegend (wenn nicht ausschließlich) in zwei Gegenden Wiens legal durchgeführt (obwohl sie nach dem Buchstaben des Gesetzes auf fast der Hälfte der Wiener Stadtfläche erlaubt – wenngleich kaum praktikabel) wäre. Wesentliche Erscheinungsform ist, dass dort Damen neben ihren geschlossenen Lieferwagen auf ihre Kunden warten und sich dann mit den Kunden in diese zurückziehen.
Dies stellt insofern eine Grauzone dar, als
• einerseits die Ausübung der Prostitution (nach der Anbietphase) außerhalb von genehmigten Prost-Lokalen und außerhalb von Räumlichkeiten des Freiers (seiner Wohnung, seinem Hotelzimmer usw) nur in anderen Gebäuden verboten ist und
• andererseits die Verrichtung dann in der Öffentlichkeit und auch – ohne Einwilligung des Grundeigentümers – auf Privatgrund verboten ist.
Prostitution wird in den Lieferwagen eben offenbar "geduldet" (und Christian kann natürlich unzählige schikanöse Episoden erzählen), weil es sich eben nicht um andere Gebäude (sondern Fahrzeuge) handelt und andererseits die Verrichtung nicht öffentlich, nicht einsehbar (im geschlossenen Lieferwagen) erfolgt.
In den letzten Jahren gab es ein Mädchen in Wien, das tatsächlich in einem (altmodischen) Wohnmobil Sex-Dienstleistungen anbot (sie ist seit kurzem nach meinem Wissen nicht mehr öffentlich in Erscheinung, Webseite und Werbeinserate sind geschlossen, sie reagiert nicht auf Versuche der Kontaktnahme). Sie hatte alle Fenster des Wohnmobils blickdicht verklebt und zuletzt auch die Fenster des Führerhauses mit einer faltbaren Sonnenblende dicht verkleidet. Das Wohnmobil war durchaus im Wohngebiet geparkt … da sie aber ausschließlich elektronische Werbung betrieb und Dates per Telefon etc vereinbarte, fiel ihre Anbahnungstätigkeit nicht unter das Verbot der Straßenprostitution in Wohngebieten.
Nun zum sog Campingverbot. Die Wiener Kampierverordnung (so der genaue Name, VO des Magistrats der Stadt Wien ABl 1985/12 idF ABl 1996/40) verbietet – mit einigen wenigen Ausnahmen – „das Abstellen von Personenkraftwagen, Omnibussen, Kombinationskraftwagen, Wohnmobilen, Wohnwagen oder Wohnwagenanhängern zu Wohnzwecken sowie deren Benützen zum Wohnen (Schlafen).“
Dazu ist zu bemerken:
• Lieferwagen (Kleinlastwagen) sind nicht in der (abschließenden) Aufzählung enthalten. Es fällt auf, dass alle genannten Fahrzeugtypen üblicherweise über Fenster verfügen. Dennoch hat der Zweck der Regelung nichts mit der Einschaumöglichkeit zu tun.
• Das Verbot betrifft die Absciht und die Durchfuehrung des „Wohnens“ mit dem Klammerzusatz „Schlafen“.
Im vergangenen Jahr war die Wiener KampierVO Gegenstand einer Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs (V11/2019 vom 3.10.2019). Dort wird der Hintergrund der VO recht deutlich erklärt: Es gehe um eine gesundheitspolizeiliche Maßnahme, weil „wildes Campieren“ (zB durch Wohnwagentouristen auf Straßen der Stadt) hygienische Probleme schaffen, weil sanitäre Anlagen sowie Einrichtungen zur Entsorgung von Hausmüll fehlen. Es wird dabei an einer Stell auch ausdrücklich ausgeführt, dass "der Missstand … in den hygienischen Folgen der Nächtigung an öffentlichen Orten im Freien (besteht)".
Interessant dann noch gegen Ende der Entscheidung die Verdeutlichung, dass sich das Verbot auf das Benützen zum Wohnen bezieht und dass die Beifügung der Klammernotiz („Schlafen“) den Willen des Verordnungsgebers verdeutlicht, dass das Schlafen im Auto nur dann verboten ist, wenn es „auch einen Wohnzweck erfüllt“ (also nicht das Ausschlafen eines müden Autofahrers – zB das Eindösen eines Nacht-Taxlers – ist).
Ich bezweifle nicht im geringsten, dass unsere Ordnungshüter auch versuchen könnten (oder es bereits getan haben), der Lieferwagenprostitution mit der KampierVO zu Leibe zu rücken. Doch scheint prima vista weder das Tatbestandsmerkmal „Wohnzweck“ (bzw Nächtigung) noch jenes der Verwendung einer der aufgezählten Fahrzeugarten gegeben zu sein.
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Re: Wohnmobil
Bericht über Lovemobile bzw. einen entsprechenden Dokumentarfilm in der Hannoverschen Allgemeinen
https://www.haz.de/Nachrichten/Der-Nord ... ensch-bist
Kasharius grüßt
https://www.haz.de/Nachrichten/Der-Nord ... ensch-bist
Kasharius grüßt
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Re: Wohnmobil
Hallo, mich interessiert das Thema aktuell auch, allerdings für Deutschland rechtlich.
Habe eine SW auf Youtube gesehen die das erzählt hat, dass sie im Wohnwagen arbeitet und das Video ist in Köln gedreht worden.
EIgentlich dürfte man das Ding ausserhalb des Sperrgebietes hinstellen und immer wieder ´´bewegen´´müssen, also damit herumfahren, sonst bräuchte es ja eine Baugenehmigung:-)
Ist die Sache so einfach?
Habe eine SW auf Youtube gesehen die das erzählt hat, dass sie im Wohnwagen arbeitet und das Video ist in Köln gedreht worden.
EIgentlich dürfte man das Ding ausserhalb des Sperrgebietes hinstellen und immer wieder ´´bewegen´´müssen, also damit herumfahren, sonst bräuchte es ja eine Baugenehmigung:-)
Ist die Sache so einfach?
Niemals aufgeben. Heute ist hart, morgen wird es schlimmer, aber übermorgen wird die Sonne scheinen.
Jack Ma
Jack Ma
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Re: Wohnmobil
Ich habe die Dame, welche in Deutschland im Wohnmobil arbeitet wiedergefunden, falls das jemanden mit den deutschen Sperrbezirken auch interessieren sollte. Das wäre Nicole in dem Video die von Josefa interviewt wird. Sie gibt auch wohl Workshops zum Thema Sperrbezirke und WOMO.
Übrigens..
-mich nervt das Getue mit den Einschränkungen überall. Ist ja unglaublich. Ich meine , ´´wir´´ regulieren das allgemeine Testosteron der Gesellschaft und stabilisieren langweilige Ehen anderer Leute, damit ihre Kartenhäusschen eher mal nicht zusammen brechen.
-und übrigens dieser Doku FIlm ´´Lovemobil´´ soll eine Fiktion mit Schauspielern gewesen sein und angeblich keine reale Doku!
Sprich: der Tankwart der den Zuhälter gespielt hat, hat in dem Film als Schauspieler sozusagen mitgewirkt und wusste angeblich so gar nicht, dass dieser Film als ´´Realität´´ verkauft wurde und nicht als Fiktion, genauso wie sämtliche Schuaspielerinnen dort. Ein Rufmord also sondergleichen und die Regisseurin hat dafür Preise einkassiert.
So meine aktuelle Information über diesen Film jedenfalls..
Bin ich bescheuert, oder gibt mir jemand ne Pille, dass sich alles wieder richtig herumdreht in dieser Welt von der Perspektive her bitte? :-)
(Ironie Ende..)
Womo klingt relativ stressfrei. Ich hoffe es findet sich noch irgendwas passendes und stressfreies hier.. Also mal schauen und die Infos weiter sammeln.
Bin auch sehr dankbar für weitere Informationen ( ich möchte allein in eigener Räumlichkeit arbeiten am liebsten) Ich war länger nicht mehr in Deutschland und vorher war das noch vor dem P.Schutz Gesetz.
Schönen Abend
Übrigens..
-mich nervt das Getue mit den Einschränkungen überall. Ist ja unglaublich. Ich meine , ´´wir´´ regulieren das allgemeine Testosteron der Gesellschaft und stabilisieren langweilige Ehen anderer Leute, damit ihre Kartenhäusschen eher mal nicht zusammen brechen.
-und übrigens dieser Doku FIlm ´´Lovemobil´´ soll eine Fiktion mit Schauspielern gewesen sein und angeblich keine reale Doku!
Sprich: der Tankwart der den Zuhälter gespielt hat, hat in dem Film als Schauspieler sozusagen mitgewirkt und wusste angeblich so gar nicht, dass dieser Film als ´´Realität´´ verkauft wurde und nicht als Fiktion, genauso wie sämtliche Schuaspielerinnen dort. Ein Rufmord also sondergleichen und die Regisseurin hat dafür Preise einkassiert.
So meine aktuelle Information über diesen Film jedenfalls..
Bin ich bescheuert, oder gibt mir jemand ne Pille, dass sich alles wieder richtig herumdreht in dieser Welt von der Perspektive her bitte? :-)
(Ironie Ende..)
Womo klingt relativ stressfrei. Ich hoffe es findet sich noch irgendwas passendes und stressfreies hier.. Also mal schauen und die Infos weiter sammeln.
Bin auch sehr dankbar für weitere Informationen ( ich möchte allein in eigener Räumlichkeit arbeiten am liebsten) Ich war länger nicht mehr in Deutschland und vorher war das noch vor dem P.Schutz Gesetz.
Schönen Abend
Niemals aufgeben. Heute ist hart, morgen wird es schlimmer, aber übermorgen wird die Sonne scheinen.
Jack Ma
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Re: Wohnmobil
Dieser Film "Lovemobil" der Regisseurin Lehrenkrauss war tatsächlich ein skandalöses Fake: es wurde der Eindruck erweckt, man sähe einen realen Zuhälter usw. usw., obwohl es sich um eine Inszenierung handelte. Lehrenkrauss erklärte dazu, man habe die eigenen Eindrücke "plastisch" und leicht verständlich vermitteln wollen und daher auf Schauspieler und ein Drehbuch zurückgegriffen. Freilich hat man vergessen, dies dem Publikum mitzuteilen. Also ein klassischer Betrug.
Wohnmobile sind im Sinne des deutschen Prostituiertenschutzgesetzes ("ProstSchG") erlaubnispflichtige"Prostitutionsstätten", wenn sie von einem Dritten (Betreiber) aufgestellt werden bzw. diesem gehören oder auf ihn zugelassen sind. Es ist unkorrekt, wie im Posting #7 die Wohnwagenvermieterin als "Zuhälterin" zu bezeichnen. Sie übt vielmehr ein gesetzlich definiertes und zulässiges Gewerbe aus.
In Sperrbezirken dürfen sie natürlich nicht aufgestellt werden, unabhängig davon, wem sie gehören.
Wohnmobile sind im Sinne des deutschen Prostituiertenschutzgesetzes ("ProstSchG") erlaubnispflichtige"Prostitutionsstätten", wenn sie von einem Dritten (Betreiber) aufgestellt werden bzw. diesem gehören oder auf ihn zugelassen sind. Es ist unkorrekt, wie im Posting #7 die Wohnwagenvermieterin als "Zuhälterin" zu bezeichnen. Sie übt vielmehr ein gesetzlich definiertes und zulässiges Gewerbe aus.
In Sperrbezirken dürfen sie natürlich nicht aufgestellt werden, unabhängig davon, wem sie gehören.