Lokalnachrichten: HAMBURG

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deernhh
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG

Beitrag von deernhh »

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Video: tagesthemen mittendrin: Prostitution in der Coronakrise
Videotagesthemen mittendrin: Prostitution in der Coronakrise

28.08.2020 22:18 Uhr
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Wir bieten dieses Video in folgenden Formaten zum Download an:

KLEIN (H264)MITTEL (H264)GROSS (H264)HD (H264)
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https://www.tagesschau.de/multimedia/vi ... 49969.html

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Kasharius
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG

Beitrag von Kasharius »

Nunmehr ist Sexarbeit in HH und anderen norddeutschen Bundesländern unter gestrengen Auflagen wieder erlaubt.

Hier Presseberichte zum Thema

https://www.mopo.de/hamburg/prostitutio ... t-37315296


https://www.rtl.de/cms/prostitution-im- ... 09963.html

https://www.welt.de/regionales/hamburg/ ... ution.html

Kasharius grüßt

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deernhh
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG

Beitrag von deernhh »

Ich danke Dir @Kasharius!

Der Vorläufer:
Hamburg wurde von drei SexarbeiterInnen und zwei Bordellbetreiberinnen verklagt.


Pressemitteilung 04.09.2020

Herr Tschentscher – nun ist SCHLUSS mit lustig.

Wir sind der Auffassung, dass es nicht mehr gerecht zugeht in der aktuellen Corona-Politik.
Mit dem Votum der Bezirksversammlung / des Bezirkes Hamburg-Mitte, haben wir erneut erlebt, dass die Mehrheit hinter uns steht und eine Bordell-Öffnung fordert!
Nun fragen wir uns: Herr Tschentscher, mit welcher plausiblen Begründung rechtfertigen Sie Ihre erneute Weigerung, mit der Gängelung unseres Gewerbes aufzuhören? Warum dürfen alle anderen „körpernahen Dienstleister“ wieder tätig werden – nur wir nicht? Mit Ihrer Verweigerungshaltung stehen Sie in Hamburg politisch auf verlorenem Posten.
Ihre Senatorin ist „guter Dinge, noch in diesem Monat etwas mitteilen zu können“. Und das könnte die Öffnung der Bordelle sein. Wenn Sie das JETZT schon wissen, dann heben Sie die Berufsverbote auch JETZT auf. Wir fordern schon die ganze Zeit eine sofortige Öffnung der Bordelle! Und was soll es heißen, dass man sich mit den nördlichen Bundesländern abstimmen muss? Das hat bislang in der Corona-Krise auch nicht funktioniert.

Wir haben die Faxen dicke!

Nach eingehender Beratung und Prüfung sind wir entschlossen: Die Herbertstraße klagt für Hamburg in einem Eilverfahren! Den Eilantrag reichen die Rechtsanwälte Klemm & Partner bei Gericht ein!!

Sexy Aufstand Reeperbahn

Weitere Infos hier:
https://www.klemmpartner.de/post/sexy-a ... ingereicht

https://sexy-aufstand-reeperbahn.de/




mithilfe der Gerichte.


Mit großem Engagement hat die in Anbetracht der Corona-Beschränkungen gegründete Initiative „sexy Aufstand Reeperbahn“, bestehend aus Sexarbeiterinnen und Bordellbetreiberinnen rund um Hamburgs berühmteste Straße, versucht, ihr Ziel auf politischem Wege zu erreichen. Bislang trotz großer Unterstützung aus dem Bezirk Hamburg-Mitte noch immer erfolglos. Stellvertretend für die gesamte Branche haben jetzt drei Sexarbeiterinnen und zwei Bordellbetreiberinnen – rechtlich vertreten durch Rechtsanwälte Klemm & Partner – einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Hamburg eingereicht.

Das Gewerbe der Sexarbeit ist eine besonders körpernahe Dienstleistung, entsprechend hoch sind aber auch die Hygienestandards, die schon vor Corona eingehalten wurden. Wie andere Betriebe auch, haben die Antragstellerinnen zusätzlich ein coronaspezifisches Hygienekonzept erarbeitet. Aus infektiologischer Sicht bestehen bei dessen Einhaltung zu den bereits wieder zugelassenen sogenannten körpernahen Dienstleistungen (Friseursalons, insbesondere aber auch Piercing- ,Tattoo- oder Waxingstudios) keine Unterschiede, was sich die Initiative von anerkannten Virologen hat bestätigen lassen. Dabei ist insbesondere zu beachten, dass es sich bei COVID 19 um eine Atemwegserkrankung handelt, die durch Tröpfchen und Aerosole, nicht aber durch Geschlechtsverkehr an sich übertragen wird. Die Aufrechterhaltung des vollständigen Berufsverbots, dem die Branche seit Mitte März unterliegt, ist daher weder erforderlich, noch im Hinblick auf die wirtschaftlichen Umstände, in die die Antragstellerin getrieben werden, angemessen.

Rechtsanwältin Britta Uhlmann: „Der Gestaltungsspielraum des Verordnungsgebers rechtfertigt jedenfalls nach sechs Monaten Corona-Gesetzgebung kein Totalverbot eines gesamten Berufszweiges mehr. Das Grundrecht der Sexarbeiterinnen auf die Ausübung ihrer Berufsfreiheit ist nicht weniger wert, als dasjenige jeder anderen Branche.“

Rechtsanwältin Dr. Kerstin Gröhn ergänzt: „Die Herausforderung dieses Falles liegt darin, die gesellschaftlichen Scheuklappen abzulegen und den Bereich der legalen, angemeldeten und freiwillig ausgeübten Sexarbeit nüchtern als Gewerbe zu betrachten, das zu Hamburg gehört.“

Die Sexarbeiterinnen sind ein Markenzeichen der Reeperbahn und die Reeperbahn ist ein Markenzeichen Hamburgs.

https://www.klemmpartner.de/post/sexy-a ... ingereicht


Neueste Meldungen von heute, wie Kasharius es bereits mitteilte:


Stand: 08.09.2020 15:04 Uhr - NDR 90,3
Corona: Prostitution in Hamburg bald wieder erlaubt
In den Nordländern Hamburg, Schleswig-Holstein und Bremen ist Prostitution vom 15. September an unter strengen Auflagen wieder erlaubt. Dies teilte Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Dienstag mit. Das Vorgehen sei mit den anderen Bundesländern wie auch mit Niedersachsen abgesprochen, sagte Leonhard. Um mögliche Infektionen nachverfolgen zu können, seien die Prostituierten verpflichtet, Kontaktlisten zu führen und nach Terminabsprache zu arbeiten. "Nicht zulässig sind weiterhin Prostitutionsveranstaltungen und Prostitution in Fahrzeugen", so die Senatorin. In Niedersachsen durften Bordelle nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg bereits seit Ende August wieder Kunden empfangen.

VIDEO: Prostitution im Norden bald wieder erlaubt (2 Min)

Einheitliche Regeln in norddeutschen Bundesländern
Ausschlaggebend für die Wiederzulassung sei gewesen, dass sie im Einklang mit den benachbarten Bundesländern erfolge, um Abwanderungen zu vermeiden. Außerdem sei die Entscheidung im Lichte von Gerichtsentscheidungen gefallen, so die Senatorin weiter. Neben dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg hatte in der vergangenen Woche auch das Oberverwaltungsgericht des Landes Sachsen-Anhalt entschieden, dass Prostitutionsstätten wieder öffnen dürfen. In Bremen stehe ebenfalls eine Entscheidung an, sagte Leonhard.

AUDIO: Corona-Auflagen: Lockerungen bei Prostitution und Volksfesten (1 Min)

Sexarbeiterinnen zogen in Hamburg vor Gericht
Das Riesenrad auf dem Hamburger Dom in der Dämmerung. © NDR Foto: Gitte Alpen
Hoffnung für Hamburger Winterdom und Weihnachtsmärkte
Auch in Hamburg hatten Sexarbeiterinnen und Bordellbetreiber aus der Herbertstraße nach eigenen Angaben einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht gestellt. Sie gehe davon aus, dass mit der Entscheidung, die Prostitution ab dem 15. September wieder zuzulassen, der Klagegrund entfallen sei, so die Sozialsenatorin.

Prostituierte wollen arbeiten
Prostituierte in Hamburg hatten zuvor mehrfach gefordert, dass die Bordelle wieder öffnen dürfen. Dabei verwiesen sie darauf, dass auch in Hamburg körpernahe Tätigkeiten wie Massagen und Kampfsport schon lange wieder erlaubt sind. Wegen der Corona-Pandemie sind die Bordelle in Hamburg seit Monaten geschlossen. Bordellbetreiber und Prostituierte haben ein Hygienekonzept erarbeitet und schon früher mit Demonstrationen auf ihre Lage aufmerksam gemacht.

https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/ ... on258.html



Corona-Verordnung nimmt neue Regelungen für tradierte Volksfeste und Prostitution auf

Top Themen Corona in Hamburg

Der Hamburger Senat hat heute die 13. Änderungsverordnung zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus beschlossen. Die bisher getroffenen Regelungen bleiben im Wesentlichen bestehen. Neue Regelungen betreffen tradierte Volksfeste, Prostitutionsangebote und Stadionveranstaltungen unter freiem Himmel.

Eingangstor zur Herbertstraße, © iStock.com/obsonPL

08.09.2020
Verstöße gegen die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung werden künftig mit einem Bußgeld belegt.

Unter den Voraussetzungen der bestehenden Abstands- und Hygieneregeln werden weitere Einschränkungen zurückgenommen. Die Änderungen beziehen sich auf folgende Bereiche:

Die norddeutschen Bundesländer Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein haben sich darauf verständigt, ab 15. September 2020, die Corona-bedingten Einschränkungen im Bereich der Prostitution im Rahmen eines Stufenkonzepts zu lockern. Solche Lockerungen sind rechtlich geboten und verfolgen zudem das Ziel, Illegalität im Prostitutionsgewerbe zu verhindern und somit vermeidbare Infektionsrisiken zu reduzieren.

Damit es zu keinen grundlegenden Asymmetrien an Landesgrenzen kommt, gehen die Bundesländer gemeinschaftlich vor. Dienstleistungen, die in angemeldeten Prostitutionsstätten oder im Rahmen von Prostitutionsvermittlungen angeboten werden, können unter strengen Auflagen wieder stattfinden. Dazu gehören insbesondere die Vorlage eines Schutzkonzeptes, eine ständig zu tragende Mund-Nasen-Bedeckung, vorherige Terminvereinbarungen, Aufnahme von Kundenkontaktdaten, ausreichende Belüftung und ein Alkoholverbot.

Weiterhin nicht gestattet ist die Ausübung der Prostitution in jeglicher Art von Fahrzeugen und im Rahmen von Prostitutionsveranstaltungen.

Ab dem 1. November 2020 werden tradierte Volksfeste wie der Hamburger Dom unter Auflagen ermöglicht. Hierzu muss ein Schutzkonzept vor Durchführung des Volksfestes genehmigt werden. Die Genehmigung wird nur dann erteilt, wenn dies unter Infektionsschutzgesichtspunkten vertretbar ist. Es gilt ein Alkoholverbot.

Stadionveranstaltungen unter freiem Himmel können ebenfalls mit mehr als 1.000 Personen genehmigt werden. Auch hier ist ein besonderes Schutzkonzept verpflichtend und es gilt ein Alkoholverbot. Die Änderung tritt zum 10. September in Kraft.

Wer in maskenpflichtigen Bereichen wie bspw. im öffentlichen Nahverkehr oder im Einzelhandel die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung nicht einhält, muss künftig mit einem Bußgeld in Höhe von 80,- Euro rechnen. Entsprechende Verstöße sind als Ordnungswidrigkeit neu in die Eindämmungsverordnung aufgenommen worden.

Die aktualisierte Verordnung gilt zunächst bis Ende November und wird in Kürze unter www.hamburg.de/corona abrufbar sein.

Quelle: Sozialbehörde Hamburg

https://www.hamburg-magazin.de/artikel/ ... tution-auf


MEINUNG
LOCKERUNG DER AUFLAGEN
Das neue Normal der Prostitution
Stand: 14:28 Uhr | Lesedauer: 2 Minuten

Von Jörn Lauterbach
Redaktionsleiter Hamburg
Jörn Lauterbach ist Redaktionsleiter von WELT Hamburg

Quelle: Bertold Fabricius

Im Norden dürfen die „Sexarbeiterinnen“ unter Auflagen bald wieder arbeiten. Die politische Debatte darum zeigt eine neue Verortung des ältesten Gewerbes in der Gesellschaft. Nur eine Aufforderung fehlt noch.

Am Dienstag um 12.58 Uhr sendete die Deutsche Presseagentur eine Eilmeldung und beschritt damit eine Dringlichkeitsstufe, die nun auch nicht so häufig erklommen wird. Sie bestand aus drei Sätzen: „In den Nordländern Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen ist Prostitution vom 15. September an unter strengen Auflagen wieder erlaubt. Dies teilte Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Dienstag mit. Das Vorgehen sei mit den anderen drei Bundesländern abgesprochen, sagte die Hamburger Senatorin.“

Kurze Zeit darauf informierte der Senat selbst in einer Pressemitteilung: „Corona-Verordnung nimmt neue Regelungen für tradierte Volksfeste und Prostitution auf“. Das „tradiert“ hätte hier wohl jedenfalls in Hamburg auch vor Prostitution gepasst, denn schließlich ist das ja das älteste Gewerbe der Welt. Und hing früher auch mit Volksfesten zusammen, heute eher mit Messen und deren Besuchern.

Clusterbildung ist jedenfalls bei Corona-Infektionsketten gefährlich, das weiß man. Clusterbildung bei Lockerungsmaßnahmen ist hingegen kein Problem mehr, die Sorgen und Nöte der Prostituierten werden in der politischen Diskussion längst in einem Atemzug mit anderen Berufsgruppen verhandelt, als wäre es das Schneiden von Haaren im Grunde eine körpernahe Dienstleistung wie das Befriedigen des männlichen Sexualtriebs gegen Geld.

„Die Kunden warten. Sie sind sehr verzweifelt“
Das schlägt sich auch in der Sprache nieder, aus Bordsteinschwalben wurden Huren wurden Nutten wurden Prostituierte, was durch den lateinischen Wortstamm schon mal besser klang, aber noch nicht den Alltag der Anbieterinnen abbildete. Deswegen gibt es jetzt die Sexarbeiterinnen, und wer arbeitet, der ist natürlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen, was sich nun auch in dem politischen Umgang widerspiegelt. Die Sexarbeiterinnen, die in Hamburg legal nur in einigen wenigen Bereichen ihrem Gewerbe nachgehen können, können sich nun trotz der Einkommensverluste der vergangenen Monate zu den Gewinnerinnen zählen. Eigentlich fehlt zur komplettierten neuen Normalität nur noch, dass die Hamburger aufgefordert werden, das Bordell im Viertel doch möglichst aktiv zu unterstützen.

https://www.welt.de/regionales/hamburg/ ... ution.html

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Kasharius
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG

Beitrag von Kasharius »

Ein großartiger Erfolg. Glückwunsch nach Hamburg!

Kasharius grüßt

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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG

Beitrag von deernhh »

Hamburg: Prostitution ab dem 15.09.20 mit strengen Auflagen wieder zulässig!
09.09.2020
2 Minuten Lesezeit

Kürzlich hatte das Hamburgische Oberverwaltungsgericht noch in einem Eilverfahren entschieden, dass das Verbot der Prostitution in Hamburg Bestand hat (Hamburgisches Oberverwaltungsgericht, Beschluss vom 20.08.2020, Az.: 5 Bs 114/20). Ein weiteres Verfahren, in dem RA Jüngst die Beschwerdeführerin vertritt, ist noch anhängig.

Am 08.09.20 hat der Hamburger Senat nunmehr die 13. Änderungsverordnung zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus beschlossen, die auch Lockerungen betreffend das Prostitutionsgewerbe vorsieht. Dies in Absprache mit den Nachbarbundesländern Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Die Änderungsverordnung ist nun abrufbar und sieht in Bezug auf die Prostitution folgendes vor:

Das vormals in § 26 Abs. 2 der VO geregelte Verbot wird aufgehoben. Die neue Regelung wird als § 14a (Prostitutionsangebote) hinter § 14 (Dienstleistungen mit Körperkontakt) eingefügt.

Für Betreiber von Prostitutionsstätten gelten folgende Vorgaben:

- Kunden dürfen den Betrieb nur nach vorheriger Anmeldung betreten

- Kontaktdaten der Kunden sind nach Maßgabe von § 7 der VO zu erheben

- die allgemeinen Hygienevorgaben des § 5 der VO sind einzuhalten

- nach jeder erbrachten sexuellen Dienstleistung sind Handtücher, Laken und Bettwäsche zu wech- seln und häufig berührte Oberflächen sowie Gegenstände (einschließlich Sexspielzeug) zu desinfizieren/reinigen

- während des Aufenthalts in der Prostitutionsstätte gilt Maskenplicht

- Alkohol und Substanzen, die die Atemfrequenz erhöhen, dürfen weder angeboten noch konsumiert werden

Vorhandene Schwimmbecken, Saunas, Dampfbäder oder Whirlpools dürfen nach Maßgabe von § 20 Absätze 4 und 4a der VO genutzt werden.

Prostitutionsvermittler haben folgende Vorgaben einzuhalten:

- die Vermittlung bedarf der telefonischen oder digitalen Terminvereinbarung

- Personen mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung dürfen nicht vermittelt werden. Eine vorherige telefonische oder digitale Abklärung ist verpflichtend

- Kontaktdaten der Kunden sind nach Maßgabe von § 7 der VO zu erheben. Der Ort der sexuellen Dienstleistung ist ebenfalls zu erheben

- auch hier gilt die Maskenpflicht

Bei sexuellen Dienstleistungen außerhalb von Prostitutionsstätten (es dürfte Wohnungsprostitution gemeint sein) sind folgende Vorgaben einzuhalten:

- vorherige telefonische oder digitale Terminvereinbarung

- Kunden mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung ist der Zutritt zu verwehren

- Kontaktdaten der Kunden sind nach Maßgabe von § 7 der VO zu erheben. Der Ort der sexuellen Dienstleistung ist ebenfalls zu erheben

- für die Möglichkeit zum Waschen oder Desinfizieren der Hände muss gesorgt werden

- Reinigungs- bzw. Wechselpflichten betreffend Wäsche nach nach jeder erbrachten sexuellen Dienstleistung im eigenen Wohnraum

- Maskenpflicht

Grundsätzlich dürfen sexuelle Dienstleistungen nur zwischen einer/einem Prostituierten und einem Kunden/einer Kundin stattfinden. Weitere Personen dürfen sich dabei nicht im selben Raum befinden.

Betreiberinnen und Betreiber des Prostitutionsgewerbes müssen der Behörde auf Verlangen ein Schutzkonzept nach Maßgabe des § 6 der VO vorlegen, Prostituierte ebenfalls.

Prostitutionsveranstaltungen sind verboten, Prostitutionsfahrzeuge dürfen nicht bereitgestellt werden.

Betreiber in den genannten Bundesländern sollten sich dementsprechend auf die Wiedereröffnung vorbereiten und möglicherweise bereits zum Stichtag ein Hygiene- und Infektionsschutzkonzept in der Schublade haben. Es ist vorhersehbar, dass die Vorgaben für viele Betreiber - etwa diejenigen in der Herbertstraße bzw. generell auf der Reeperbahn/St. Pauli - kaum einzuhalten sein werden. So werden sich Besucher der "geilen Meile", die spontan ein sexuelles Erlebnis suchen, kaum vorab anmelden. Prostituierte in Koberfenstern werden nicht den gesamten Arbeitstag über eine Maske tragen wollen.

https://www.anwalt.de/rechtstipps/hambu ... 79801.html

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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG

Beitrag von Kasharius »

Bericht heute im NDR Radio

https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/ ... on264.html

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Veraguas
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG

Beitrag von Veraguas »

Noch zwei Bildchen von der heute durch Bezirksbürgermeister Falko Droßman
sowie weiterer Lokalprominenz wiedereröffneten Herbertstrasse in Hamburg

2020-09-15 10-27_herbertstrasse I.jpg
2020-09-15 10-48_herbertstrasse II.jpg
Welches Problem auch immer in der Gesellschaft besteht-
der Staat weiss eine völlig irre Problemlösung die niemandem nützt, aber Arbeitsplätze im Beamtenapparat schafft. H.S.

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deernhh
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG

Beitrag von deernhh »

Hamburg: Prostitution nach Corona – Kiez-Legende spricht Klartext! „Das Problem ist...“
Bea Swietczak
15.09.2020 - 17:54
Hamburg: Kiez-Legende Carsten Marek spricht offen und ehrlich über die Zukunft der Prostitution.
Foto: imago/Winfried Rothermel & MOIN.DE

Diese Nachricht hatte viele erstaunt: „Hamburgs größtes Bordell wird zum Beachclub“ titelten mehrere Tageszeitungen. Im „Babylon“ an der Süderstraße in Hamburg arbeiteten auf 3.500 Quadratmetern zeitweilig 60 Damen in 34 Freudenzimmern. Wegen Corona wurden sie arbeitslos. Doch seit dem 15. September ist das Sex-Verbot von den Behörden aufgehoben. Wird der Beachclub nun wieder zum Bordell?

MOIN.DE traf den Betreiber Carsten Marek (60). Die Rotlichtgröße ist auch Chef der legendären Box-Kneipe „Ritze“ auf dem Kiez und weit über die Grenzen von Hamburg hinaus berühmt-berüchtigt.

MOIN.DE: Geht es im Babylon jetzt wieder richtig zur Sache?

Carsten Marek: Nein, ich könnte theoretisch wieder die Bordelltüren öffnen, aber ich will erst einmal abwarten und lasse die Prostitution ruhen. In der Herbertstraße oder auf dem Straßenstrich macht es eher Sinn, dem Gewerbe nachzugehen.

+++ Reeperbahn: So heiß geht es im ersten Frauenbordell von Hamburg her +++

Hier rechnet es sich noch nicht. Ich möchte lieber Alkohol ausschenken. Zum Festpreis von 45 Euro gibt es alle Softgetränke „All you can drink“. Dafür kann man den Garten mit Brunnen und Liegen sowie den Innenbereich nutzen und ist wetterunabhängig. Ein Cocktail kostet ab 8,50 Euro.

MOIN.DE: Wie unterscheidet sich das alte vom neuen Babylon?

Marek: Zuvor war das Babylon ein Etablissement, in dem die Damen selbständig gearbeitet haben. Für die Nutzung der Anlage zahlten sie 105 Euro am Tag. Gäste zahlten 65 Euro Eintritt. Dafür nutzten sie die ganze Anlage mit Sauna, Schwimmbad, Pornokino, Bar. Speisen und Getränke waren inklusive.

Was die Damen mit den Herren untereinander abgemacht hatten, war deren Sache. Der Preis für Dienstleistungen lag bei 60 Euro für eine halbe Stunde. Beim Lockdown schloss ich. Nach den Lockerungen hatte ich aus dem Babylon einen Beach- und Wellness-Club mit Massagen gemacht.

+++ Reeperbahn: DAS hat der Hells Angels-Gründer für den Club wirklich getan – jetzt ist er tot +++

Aber keine Massagen mit Happy End, sondern Wohlfühlmassagen. Es lief sehr gut. Plötzlich kam ein ganz anderes Publikum. Aber dann schlug das Wetter um. Es wurde kühl und regnerisch. Die Gäste dachten, im Beachclub sitzt man nur draußen und blieben fern.

MOIN.DE: Das wollen Sie jetzt ändern?

Marek: Ja, ich bin gerade dabei, mit meinen Mitarbeitern das neues Konzept zu bewerben. Wir haben ein ausgefeiltes Hygienekonzept. Jeder muss beim Eingang Desinfektionsmittel benutzen und vorgegebene Wege einhalten.

Durch unsere Größe können wir alle Sofas auf reichlich Abstand stellen. Und die Öffnungszeiten ändern sich. Wir öffnen Donnerstag, Freitag und Samstag ab 14 Uhr bis nach Mitternacht. Eintritt ist ab 18 Jahren, damit keine Schüler oder Familien mit kleinen Kindern kommen.

MOIN.DE: Wo sind denn die ganzen Damen abgeblieben, die hier früher gearbeitet haben?

Marek: Einige sind nach der Corona-bedingten Schließung zurückgekommen und haben Wellness-Massagen gemacht. Die meisten sind ins Ausland gegangen, wo Prostitution viel lockerer gehandhabt wird. Zum Beispiel in Österreich, Holland und in der Schweiz.

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Das ist Carsten Marek:

Carsten Marek ist 1960 in Hamburg geboren. Er ist verheiratet und hat eine Tochter (9)
Er absolvierte eine Lehre als Klempner und arbeitete kurz in dem Beruf
Weil er seit seinem 13. Lebensjahr Kampfsport betreibt, suchte er sich einen Job als Trainer
Damit bekam er erste Kontakte zum Milieu und wurde Wirtschafter im Bordell „Eros-Center“
Er gründete eine Zuhälter-Organisation, bekannt unter dem Namen „Hamburger Jungs“. Sie „regierten“ mit harter Hand auf dem Kiez
Zeitweise schafften 200 Frauen für Marek an
2005 wurde ein Strafverfahren gegen ihn eröffnet, nachdem er 13 Monate in Untersuchungshaft saß
Er wurde u.a. wegen gewerbsmäßigen Menschenhandel zu 22 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt
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Ich habe mich gerade in der Schweiz umgeschaut, wie das läuft. Da wird dem Gewerbe ohne Maske nachgegangen. Am Eingang trägt man sich mit Namen und Adresse ein. Dann muss man eine Telefonnummer mit dem eigenen Handy und mit Kennung anrufen. Das wird streng kontrolliert. Wer kein Handy dabei hat, darf nicht reinkommen.

MOIN.DE Wie läuft denn das Prostitutionsgewerbe auf dem Kiez zur Zeit?

Marek: Die Herbertstraße wird neu eröffnet. Ein Künstler macht dort eine Ausstellung, und es gibt ein buntes Show-Programm. Dann wird es so wie früher, allerdings mit Terminabsprachen. Einfach an den Schaufenstern, in denen sich die Mädels anbieten, vorbeischlendern und anonym einer Dame einen Besuch abstatten, das geht nicht mehr. Nur noch mit Termin und mit Maske.

Der Eingang zur Herbertstraße in Hamburg.Foto: imago images / Jürgen Ritter

MOIN.DE: Terminabsprache? Wie beim Arzt?

Marek: Die Freier sprechen die Dame im Schaufenster an. Sie schaut, ob ein Termin sofort oder später frei ist und trägt seine Daten in eine Liste ein. Erst dann gehen sie aufs Zimmer.

MOIN.DE: Wie viel Prozent Umsatzeinbußen hat die Branche auf dem Kiez zu verzeichnen?

Marek: Ich schätze 80 Prozent. In der Herbertstraße, die Freier nur durch ein Tor erreichen, stehen ca. 20 Häuser. Es gibt mehrere Hausbesitzer, die ihr Haus mit den Schaufenstern an eine Betreiberin zu 8.000 bis 10.000 Euro im Monat verpachten.

+++ Reeperbahn: Früher regierten sie den Kiez – DAS machen die Milieu-Größen heute +++

Die Betreiberin vermietet die Zimmer an mehrere Damen zu unterschiedlichen Zeiten. Früher lief das Geschäft gut. Durch die Corona-Auflagen und Hygiene-Bedingungen geht das aber so nicht mehr. Hinzu kommt noch, dass die Prostitution immer billiger geworden ist.

Nach dem Lockdown haben die Vermieter die Füße still gehalten, aber wenn es jetzt wieder losgeht, dann wollen die ihre Pacht haben. Doch der geminderte Umsatz reicht nicht, um die Pacht aufzubringen. Ich selbst habe eines der Häuser, habe aber nicht gedrängelt, dass die Pacht reinkommt.

MOIN.DE: Was bedeutet das für Hamburg? Der Kiez und die Herbertstraße sind Touristenmagnete.

Marek: Das Problem ist, dass Leute in den Behörden Entscheidungen treffen, obwohl sie vom Kiez gar keine Ahnung haben. Im Nachhinein wird das sehr viel Geld kosten. Denn Prostitution wird noch mehr einbrechen. Viele Frauen haben Soforthilfen bekommen.

Die Reeperbahn und die Herbertstraße ziehen normalerweise viele Touristen an.
Die Reeperbahn und die Herbertstraße ziehen normalerweise viele Touristen an.Foto: imago/Lars Berg
Dann wurden auch ihre Mieten bezahlt. Einige sind sogar solide geworden und haben ganz mit dem Job aufgehört. Aber sehr viele sind in den Untergrund gegangen und haben heimlich Freier empfangen. Da gingen dem Staat reichlich Steuergelder verloren.

MOIN.DE: Welchen Geschäften gehen Sie derzeit offiziell nach?

Marek: Neben dem Babylon betreibe ich die Ritze und habe eine Firma für Merchandising. Ich verkaufe Bekleidung mit Ritze-Aufdruck.

MOIN.DE: Wenn Sie Bürgermeister von Hamburg wären, welches Gesetz würden Sie erlassen?

Marek: Ich würde die Corona-Bedingungen in der Prostitution noch mehr lockern, aber viel mehr testen. Und zwar nach Corona und Geschlechtskrankheiten. Ich bin in einer Zeit groß geworden, da waren Geschlechtskrankheiten wie Tripper und Syphilis an der Tagesordnung.

Da mussten sich die Mädels jede Woche untersuchen lassen. Blut abnehmen, Abstrich machen. Jetzt melden sie sich nur beim Gesundheitsamt. Corona-Tests werden freiwillig gemacht. Der Staat müsste das mehr steuern.

https://www.moin.de/hamburg/hamburg-pro ... 27988.html

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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG

Beitrag von deernhh »

Hier mal eine Zeitgeschichte. Die vielen Videos und Bilder seht Ihr, wenn Ihr auf den Link ganz unten klickt.



Stand: 07.10.2020 22:00 Uhr
Werner Pinzner: Der Killer von St. Pauli

von Jochen Lambernd, NDR.de, Hanna Grimm, NDR.de , Oliver Diedrich, NDR.de

Polizisten führen den Auftragsmörder Werner Pinzner bei seiner Festnahme ab. © Polizeimuseum Hamburg

Er ist in den 1980er-Jahren einer der skrupellosesten Männer auf dem Hamburger Kiez: Werner Pinzner verdient sein Geld als Auftragsmörder. Im April 1986 verhaftet ihn ein Polizeikommando. Fünf Morde werden dem Killer angelastet. Bei seiner letzten Vernehmung am 29. Juli wollen die Ermittler wissen, ob es noch mehr sind. Was dann passiert, lässt Pinzner in die Kriminalgeschichte eingehen.

Die Bluttat im Präsidium
Der 29. Juli 1986, ein Dienstag, ist ein heißer Sommertag. Werner Pinzner sitzt neben seiner Frau Jutta im Zimmer 418 des Polizeipräsidiums am Berliner Tor. Auf einem Schreibtisch stehen Getränke und Brötchen für den Auftragskiller.

Rekonstruktion des Büros im Polizeipräsidium Hamburg, in dem Werner Pinzner am 29.07.1986 vernommen wird. © Polizeimuseum Hamburg

Pinzner hat angekündigt, weitere Taten zu gestehen. Mit im Büro sind Pinzners Anwältin, Staatsanwalt Wolfgang Bistry, zwei Polizisten und eine Sekretärin.

Als die Vernehmung beginnen soll, überrascht Pinzner mit den Worten "Meine Herren, das ist eine Geiselnahme!" - und zieht plötzlich einen Revolver.

VIDEO: Gitta Berger ist damals die Protokollantin bei der Vernehmung. (Interview von 2002) (1 Min)

Der Kopfschuss verletzt den Staatsanwalt lebensgefährlich. Wolfgang Bistry sinkt auf den Boden des Vernehmungszimmers.

Das blutverschmierte Vernehmungsbüro im Hamburger Polizeipräsidium. © Polizeimuseum Hamburg

Den beiden Polizisten gelingt es zu fliehen. Als sie aus dem Raum stürzen, schießt Werner Pinzner hinter ihnen her.

VIDEO: Max van Oosting ist einer der Polizisten, die mit Pinzner im Büro waren. (Interview von 2016) (1 Min)

Während die Schreibkraft im Zimmer ausharrt, schlagen die geflohenen Polizisten Alarm. Krankenwagen rasen zum Präsidium. Ein Hubschrauber wird angefordert.

Sanitäter laufen am 29. Juli 1986 ins Hamburger Polizeipräsidium. © Polizeimuseum Hamburg

Vor dem Gebäude eilen die Rettungkräfte heran, im vierten Stock telefoniert Werner Pinzner derweil mit seiner Tochter. Er verabschiedet sich von ihr: "Birgit, ich liebe Dich." Als er aufgelegt hat, gibt er seiner Anwältin seine Uhr - als Erbstück für die Tochter. Dann wendet sich Pinzner seiner Frau Jutta zu, wie sich die damalige Sekretärin Gitta Berger erinnert.

VIDEO: "Seine Frau hat sich vor ihm hingekniet, hat den Mund aufgemacht ..." Auch Jahre später fallen Gitta Berger die Erinnerungen an die Bluttat schwer. (2002) (1 Min)

Pinzner und seine Frau sind sofort tot. Staatsanwalt Bistry wird ins Universitätsklinikum Eppendorf geflogen.

Die Tagesthemen berichten am Abend des 29. Juli 1986 über die Schüsse im 4. Stock des Hamburger Polizeipräsidums. Zu diesem Zeitpunkt lebt der Staatsanwalt noch.

VIDEO: Tagesthemen (1 Min)

Doch die Kopfverletzung von Wolfgang Bistry ist zu schwer - der 40-Jährige stirbt am nächsten Tag.

Der Täter
Wer ist der Mann, der diesen "Exitus triumphalis" verübt?

Porträtfoto von Werner Pinzner. © Polizeimuseum Hamburg

Werner Pinzner wird am 27. April 1947 als Sohn eines Rundfunkmechanikers und einer Verkäuferin in Hamburg-Bramfeld geboren. Die Schule bricht er ab. Er arbeitet als Fahrer, Seemann, Gerüstbauer, Fliesenleger und Schlachter. Pinzner heiratet, wird Vater einer Tochter, lässt sich wieder scheiden. Später heiratet er erneut, seine Jutta.

Im August 1975 raubt er mit zwei Komplizen einen Supermarkt aus. Der Leiter des Marktes wird erschossen. Pinzner muss für zehn Jahre ins Gefängnis. Dort fängt er an, Heroin und Kokain zu nehmen. Er träumt von einer Karriere im Rotlichtmilieu. Auf dem Kiez herrschen Zuhälter-Gruppen über Hunderte Prostituierte. Die Männer scheffeln Geld und protzen mit Statussymbolen.

VIDEO: Roman-Autor Frank Göhre hat in den 1980er-Jahren viele Kiez-Größen persönlich getroffen. (Interview von 2016) (1 Min)

Ein Lebemann - das möchte Werner Pinzner sein. Nach seiner langen Haftstrafe will er endlich auf dem Kiez mitmischen.

Werner Pinzner mit Armin H. beim Wasserskifahren. © Polizeimuseum Hamburg

Anfang der 1980er-Jahre lernt er seinen späteren Komplizen Armin H. (rechts im Bild) und seinen zukünftigen Auftraggeber, den Österreicher Peter N., kennen. Letzterer ist einer von denen, die auf dem Kiez den Ton angeben. Aber: Das Rotlichtmilieu ist im Umbruch. Immer weniger Männer gehen zu Prostituierten - die Angst vor Aids geht um. Kokain ist die neue große Einnahmequelle. Die Kämpfe auf dem Kiez werden härter: Waffen statt Fäuste. Dafür braucht es jemanden ohne Skrupel, jemanden wie Pinzner.

VIDEO: Die beiden Polizisten Rolf Bauer und Max van Oosting haben Pinzner damals erlebt. (2016) (1 Min)

Die Auftragsmorde
Pinzner tötet per Kopfschuss. Schon für seinen ersten Auftrag erhält er mehrere Zehntausend Mark: Der Ex-Bordellbesitzer und Dealer Jehuda Arzi hat Kokain-Schulden und ist ein Erpresser - darum muss er sterben.

Auf einem Blatt in einer Schreibmaschine stehen die Namen der Opfer von Werner Pinzner. © Polizeimuseum/NDR

Kurz darauf der nächste Mord: Pinzner lockt den Bordell-Teilhaber Peter Pfeilmaier in einen Hinterhalt, weil Pinzners Auftraggeber, Kiez-Größe Peter N., dessen Anteile übernehmen will.

Auch das dritte Opfer, Dietmar Traub, ist Peter N. lästig geworden. Er findet, sein Kompagnon kokst zu viel. Beim vierten Mord ist Peter N. erneut Auftraggeber: Pinzner soll Waldemar Dammer töten, weil dieser den Kiez-Boss öffentlich gedemütigt hat. Pinzner und ein Komplize erschießen den Bordellbetreiber und einen seiner Angestellten gleich mit.

VIDEO: Der ehemalige Hamburger Staatsanwalt Martin Köhnke hat im Fall Pinzner ermittelt. (2016) (1 Min)

Ein Arminius Kaliber 38 Spezial - das ist Pinzners Revolver. Besorgt hat er ihn sich schon im Knast.

Waffe des Auftragskillers Werner Pinzner © Ullsteinbild

Die Waffe hat eine Besonderheit: Mit seltenen "zehn Zügen Rechtsdrall" stabilisiert sie die Geschosse - und markiert sie dadurch mit feinen Einkerbungen. Den Ermittlern hilft dies auf die Spur, weil sie immer wieder solche Projektile an den Tatorten finden. Im Mai 1985 gründen Staatsanwaltschaft und Polizei die Sonderkommission 855.

Die Arbeit der Soko
Ermittelnder Staatsanwalt in der Soko ist Wolfgang Bistry.

Passfoto des Staatsanwalts Wolfgang Bistry. © Polizeimuseum Hamburg

Sein Augenmerk liegt auf der Bekämpfung organisierter Kriminalität in Hamburg. Seine Kollegen beschreiben ihn als "zupackend", aber auch als "risikobereit". Er hat sich voll und ganz der Suche nach dem Kiez-Killer verschrieben. Anfang 1986 gelingt Bistry und seinem Team der Durchbruch: Ein Milieu-Insider packt aus. Endlich gibt es genügend Informationen, um Pinzner festzunehmen.

Mit einem Trick holt ein Polizeieinsatzkommando Pinzner am 15. April 1986 aus seiner Wohnung in der Steilshooper Straße 77.

Der Auftragsmörder Werner Pinzner wird bei seiner Festnahme ins Auto geführt. © Polizeimuseum Hamburg

Er kommt direkt aus dem Bad, hat nasse, zerzauste Haare und ist nackt - bis auf die Strümpfe. Pinzner wirkt überrascht. In der Wohnung finden die Polizisten auch die Tatwaffe. Kurz nach der Verhaftung wird klar: Pinzner ist bereit, die Hintermänner der Auftragsmorde zu verraten.

Die Ermittler wollen wissen, wie viele Morde Pinzner noch begangen hat.

VIDEO: Auszüge aus Pinzners Vernehmung. (2 Min)

Pinzner hält die Beamten immer wieder hin. Im Untersuchungsgefängnis gelingt es ihm, seine Anwältin auf seine Seite zu ziehen und für sich zu vereinnahmen.

Die Zelle des Auftragsmörders Werner Pinzner. © Polizeimuseum Hamburg

Von ihr lässt er sich mit Kokain und Heroin versorgen. Außerdem schmuggelt sie Briefe zwischen Werner Pinzner und seiner Frau Jutta hin und her. Der Killer weiß: Er ist buchstäblich am Ende. Die Kiez-Größen würden ihn töten, käme er jemals frei. Er selbst will nicht im Knast versauern. Bei regelmäßigen Besuchen planen Pinzner und seine Anwältin seine letzte große Tat.

Die Helferinnen
Das Mandat Pinzner ist für die Anwältin, deren Name heute nicht mehr öffentlich genannt werden darf, ein großer Fang. Sie spielt damit in der Top-Liga der Hamburger Anwälte mit.

Werner Pinzners Anwältin sitzt an einem Schreibtisch. © Actionspress

Doch Ansehen und Geld sind nicht alles: Sie, die selbst schwere Probleme mit einem psychisch kranken Ehemann hat, lässt sich in die komplizierte Ehe der Pinzners hineinziehen. Sie identifiziert sich offenbar mit Jutta Pinzner, die ohne ihren Werner komplett hilflos erscheint. Mit dem Drogenschmuggel für Pinzner wird die Anwältin erpressbar. Am Ende lässt sie sich so weit beeinflussen, dass sie sogar die Tatwaffe beschafft.

VIDEO: Die ehemaligen Polizisten Rolf Bauer und Max van Oosting sind überzeugt davon, dass es ohne die Unterstützung der Anwältin niemals zur tödlichen Eskalation gekommen wäre. (2016) (1 Min)

Mit der Hilfe der Anwältin übt Jutta Pinzner, wie sie den Revolver schmuggeln kann. Sie wickeln den Smith & Wesson in ein Geschirrtuch und stecken ihn in Jutta Pinzners Slip - wie hier von der Polizei nachgestellt.

Eine Frau versteckt eine Schusswaffe in der Unterhose. © Polizeimuseum Hamburg

Darüber trägt sie einen weiten Rock. Die Pinzners und die Anwältin planen, dass Jutta auf die Toilette geht und dort den Revolver in ihre Handtasche umpackt. So kann Werner Pinzner im Vernehmungszimmer schnell an die Waffe herankommen.

VIDEO: Hätte Jutta Pinzner durchsucht werden müssen? Martin Köhnke, Staatsanwalt im Fall Pinzner. (2016) (1 Min)

Jutta Pinzner würde für Werner Pinzner alles tun. Sie, die einst in einer Bank arbeitete, ist unselbstständig und hochgradig abhängig von ihrem Mann.

Porträtfoto von Jutta Pinzner. © Actionpress

In ihren Briefen spricht sie ihn mit seinem Spitznamen "Mucki" oder auch mit "mein Geilus" an. Nicht immer scheint sie Pinzners Pläne zu verstehen. So schreibt sie zum Beispiel: "Sei mir nicht böse, ich blicke nicht durch. Mein Kopf und meine nicht vorhandene Intelligenz - ich verstehe es nicht." Doch sie ist sicher, sie will gemeinsam mit ihm sterben. "Mucki, ich wünsche mir so sehr, dass wir im Arm uns halten und ganz sanft, jeder die Liebe des anderen fühlend, abfliegen könnten", schreibt sie Werner Pinzner kurz vor der Tat.

VIDEO: Jutta Pinzer sei ihrem Mann komplett hörig gewesen, so Martin Köhnke, Staatsanwalt im Fall Pinzner. (1 Min)

Eine Ehefrau, die ihm willfährig nicht nur in den Tod folgt, sondern ihm sogar vorausgeht. Eine Anwältin, deren Kontrolle über Recht und Moral in ihrer Verstrickung komplett aus den Fugen geraten ist. Zwei Frauen, die ihm eines ermöglicht haben: Mit Mord und Selbstmord macht Werner Pinzner an diesem 29. Juli 1986 einen "großen Abgang".

Das Blutbad im Poliezpräsidium © Polizeimuseum Hamburg

Diesen "großen Abgang" hatte Pinzner sich gewünscht. Die tödlichen Schüsse im Polizeipräsidium lösen in Hamburg und bundesweit Entsetzen aus. Wie konnte das passieren? Wer trägt die Konsequenzen?

Die Folgen
Für die Hamburger Politik und Verwaltung ist die Bluttat ein Skandal. Die Sicherheitsvorkehrungen in Polizeigebäuden und Gefängnissen stehen massiv in der Kritik. Den Ermittlern wird vorgeworfen, dass sie Pinzner zu weit entgegengekommen sind.

Pressekonferenz im Hamburger Rathaus nach der Bluttat von Werner Pinzner im Polizeipräsidium © Ullsteinbild

Die Senatoren für Inneres und Justiz, beide SPD, sind ohnehin schon angeschlagen - jetzt müssen Rolf Lange (links im Bild) und Eva Leithäuser (Mitte) zurücktreten. Bei den Wahlen 1986 verliert die regierende SPD - und das, obwohl sie vor Pinzners Taten noch als klarer Favorit gilt.

Auch auf dem Hamburger Kiez brechen andere Zeiten an.

VIDEO: Frank Göhre, Romanautor und Kiez-Kenner, bewertet die Geschehnisse von 1986 als Umbruch. (2016) (1 Min)

Pinzners Anwältin muss sich vor Gericht verantworten - hier mit ihrem eigenen Verteidiger im Bild.

Pinzners Anwältin mit ihrem Anwalt auf dem Weg zu ihrem Prozess. © Ullstein

Sie wird wegen Beihilfe zum Mord angeklagt und zu sechseinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Vorübergehend darf sie nicht mehr als Rechtsanwältin arbeiten. Auch Pinzners Auftraggeber Peter N. wird verurteilt - zu lebenslanger Haft. Im Jahr 2000 wird er allerdings aus der Haft entlassen.

Das Zimmer, in dem Werner Pinzner vor fast 35 Jahren seinen Abgang inszenierte, gibt es heute so nicht mehr. Das Hochhaus ist umgebaut und modernisiert worden, die Polizei längst umgezogen. Autos rauschen über die Kreuzung am Berliner Tor. Kaum einer der Passanten, die an dem Gebäudekomplex vorbeigehen, weiß, was hier am 29. Juli 1986 geschah.

Die Kollegen und Freunde von Wolfgang Bistry halten die Erinnerungen an den ihn wach. Für sie bleiben die Geschehnisse vom 29. Juli 1986 und der getötete Staatsanwalt unvergessen.

VIDEO: Die Erinnerungen von Max van Oosting, Rolf Bauer und Martin Köhnke. (2016) (2 Min)

Diese Dokumentation wurde freundlicherweise unterstützt vom Polizeimuseum Hamburg, der Staatsanwaltschaft Hamburg, dem Staatsarchiv Hamburg und der Gaststätte "Zum Silbersack" in Hamburg-St. Pauli.

https://www.ndr.de/geschichte/koepfe/We ... er134.html

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Aktualisierung der Verordnung in Hamburg

Beitrag von Veraguas »

Aus der aktualisierten Verordnung zur Eindämmung der Ausbreitung... vom 07.November:
"(2) Prostitutionsstätten im Sinne des § 2 Absatz 4 des Prostituiertenschutzgesetzes vom 21. Oktober 2016 (BGBl. I S. 2372), zuletzt geändert am 19. Juni 2020 (BGBl. I S. 1328, 1349), dürfen nicht für den Publikumsverkehr geöffnet werden. Die Prostitutionsvermittlung im Sinne des § 2 Absatz 7 des Prostituiertenschutzgesetzes und die Ausübung der Prostitution sind nicht gestattet. Prostitutionsveranstaltungen im Sinne des § 2 Absatz 6 des Prostituiertenschutzgesetzes dürfen nicht durchgeführt werden. Prostitutionsfahrzeuge im Sinne des § 2 Absatz 5 des Prostituiertenschutzgesetzes dürfen nicht bereitgestellt werden. Die Erbringung sexueller Dienstleistungen im Sinne des § 2 Absatz 1 Satz 1 des Prostituiertenschutzgesetzes ist untersagt."
Welches Problem auch immer in der Gesellschaft besteht-
der Staat weiss eine völlig irre Problemlösung die niemandem nützt, aber Arbeitsplätze im Beamtenapparat schafft. H.S.

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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG

Beitrag von deernhh »

VG Hamburg: Bahnbrechende Entscheidung in Bezug auf Coronaschutzverordnung Hamburg!
12.11.2020
2 Minuten Lesezeit

Wie die 13. Kammer des Verwaltungsgerichts Hamburg am 10.11.20 entschied, muss der Betrieb einer Fitnesskette mit insgesamt 8 Studios in Hamburg sanktionslos geduldet werden, soweit der Betreiber sein Hygiene- und Sicherheitskonzept einhält (VG Hamburg, Beschluss vom 10.11.2020, Az.: 13 E 4550/20).

Andere Kammern des Verwaltungsgerichts hatten zuvor noch zugunsten der Antragsgegnerin (Stadt Hamburg) entschieden und entsprechende Eilanträge der Betreiber von Fitness-Studios auf Wiedereröffnung abgewiesen, so die Kammer 10 und die Kammer 17 (VG Hamburg, Beschluss vom 06.11.2020, Az.: 10 E 4538/20; Beschluss vom 06.11.2020, Az.: 17 E 4565/20). Auch der Eilantrag des Betreibers eine Tattoo- und Piercingstudios wurde abgelehnt (VG Hamburg, Beschluss vom 05.11.2020, Az.: 17 E 4568/20).

Die beklagte Hansestadt hat Beschwerde gegen die für die Antragstellerin erfolgreiche Entscheidung beim Hamburgischen Oberverwaltungsgericht (OVG) eingelegt. Das OVG verfügte daraufhin, dass die Studios (noch) bis zu einer Entscheidung in zweiter Instanz geschlossen bleiben müssen.

Die Entscheidung des Verwaltungsgerichts ist deshalb als bahnbrechend anzusehen, als das Gericht seine Entscheidung auf das Fehlen einer Ermächtigungsgrundlage für die schwerwiegenden Grundrechtseingriffe der Schließung stützte. Im Klartext bedeutet dies, dass bei einer Bestätigung durch das OVG nicht nur Betreiber von Fitness-Studios, sondern auch alle sonstigen Betreiber von "Freizeiteinrichtungen", also auch Betreiber von Bordellen, Prostitutionsstätten usw. erfolgreich Anträge beim VG Hamburg einreichen könnten. Denn wenn die ab dem 02.11.20 geltenden Corona-Maßnahmen ohne ausreichende Ermächtigungsgrundlage getroffen worden sein sollten, wären sie wohl allesamt hinfällig.

Dem VG Hamburg zufolge ermächtige § 32 S. 1 Infektionsschutzgesetz (IfSG) die Landesregierungen zwar, die nach §§ 28 bis 31 IfSG möglichen Schutzmaßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung übertragbarer Krankheiten durch Rechtsverordnung zu erlassen. Allerdings fehle, so das VG Hamburg, in den §§ 28 bis 31 IfSG eine hinreichend konkrete Regelung, die es erlauben würde, unternehmerische Tätigkeiten von Nichtstörern zu verbieten.

Die Generalklausel des § 28 Abs. 1 IfSG als Ermächtigungsgrundlage genüge aufgrund der Schwere des Grundrechtseingriffs nicht mehr dem Grundsatz des Gesetzesvorbehalts, wonach Entscheidungen von besonderem Gewicht die Zustimmung des Parlaments brauchen. Dieser Mangel wurde als so evident angesehen, dass er auch im Hauptsacherverfahren nicht anders zu bewerten sei.

Der Gesetzgeber hat aus Sicht des Gerichts nicht alle wesentlichen Entscheidungen in Bezug auf das inzwischen vorhersehbare Infektionsgeschehen in den §§ 28 ff. IfSG selbst getroffen; die Vielzahl der möglichen Maßnahmen und der betroffenen Grundrechte mache aber eine gesetzgeberische Entscheidung erforderlich.

Die wesentlichen Eingriffsmodalitäten könnten nur vom Gesetzgeber geregelt werden, der seit Beginn der Pandemie auch bereits Änderungen am IfSG vorgenommen habe, woraus sich seine prinzipielle Handlungsfähigkeit ergebe. Die Übergangszeit, in der aus den Gründen des Gemeinwohls ein Rückgriff der Verwaltung auf Generalklauseln möglich ist, sei inzwischen vorbei. Eine "zweite Welle" der Pandemie sei bereits im Sommer vorhersehbar gewesen. Anders als im März sei der Gesetzgeber vom Anstieg der Coronainfektionen nach dem Sommer nicht überrascht worden.

Auch die in Aussicht gestellten Entschädigungen würden nichts daran ändern, dass es bei Betreibern zu vorübergehenden Liquiditätsengpässen und längerfristigen Zahlungsschwierigkeiten kommen könne. Die Entschädigung sei bisher noch nicht gesetzlich geregelt, vielmehr gäbe es bisher nur politische Absichtserklärungen.

Mit Spannung wird nun die Entscheidung des OVG Hamburg erwartet. Sollte die Entscheidung des VG Hamburg bestätigt werden, muss sich das Hamburger Verwaltungsgericht auf eine gewaltige Klagewelle einstellen. Denn die Entscheidung des VG hat keine Allgemeingültigkeit, sondern gilt nur inter partes, also zwischen Antragstellerin und der Stadt. Es müssten demnach alle an einer Wiedereröffnung interessierten Fitness-Studios (und darüber hinaus alle sonstigen Betreiber von Freizeiteinrichtungen) selbst Anträge stellen bzw. Klagen einreichen.

Wie am 12.11.20 bekannt wurde, hatte auch in Bayern der Betreiber eines Fitness-Studios zumindest teilweise Erfolg mit seinem Einantrag beim dort zuständigen Gericht.

https://www.anwalt.de/rechtstipps/vg-ha ... 82105.html


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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG

Beitrag von malin »

Bayern hat zügig reagiert...da sind jetzt ab sofort einfach alle Hallensportarten verboten. Gleichheitsgrundsatz und so...

Denke wenn am 18.11 die diversen Änderungen im Infektionsschutzgesetz durchgehen war es das mit der grundsätzlichen Anfechtbarkeit von "Massnahmen".
Ohne im Juristischen beheimatet zu sein verstehe ich es so, dass dann alle Anordnungen und Schliessungen/Berufsverbote qua Gesetzeslage unanfechtbar sind. Bis zur Aufhebung der epidemischen Lage von nationalen Tragweite (was bei einem saisonalen Virus, und das sind Coronaviren aktuell alle, im Winter de facto nicht mehr passieren wird).
liebe grüsse malin

eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)

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deernhh
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG

Beitrag von deernhh »

Dieser Inhalt wird Ihnen bereitgestellt von reeperbahn.de
Der neue Trend: Online-Weihnachtsfeiern auf dem Kiez
Von reeperbahn.de

18.11.2020, 11:36 Uhr
Weihnachtfeiern online

Die Weihnachtsfeiern auf dem Kiez fallen dieses Jahr aus.
„Nee, meint.“ Henning Bunte vom Sankt Pauli Office, „wir haben uns da was überlegt.“ Der innovative Tourenanbieter plant für die Weihnachtszeit für seine Kunden digitale Feiern.

Weihnachten online feiern

Doch wie soll das konkret aussehen?
„Wir haben mehrere Formate im Köcher“, mein Henning.
Die Basisversion sieht vor, dass wir die Teilnehmer zu einem festgelegten Termin unterhalten werden. Über ein Streamingportal können sich die Teilnehmer einwählen und treten mit dem Office in Kontakt. Dort gibt es dann ein Online-Quiz. Wer richtig antwortet bekommt den Punkt. Das ganze wird dann mit Einspielern in Form von Fotos oder Videos aufgepeppt.
„Die Fragen sind möglichst so konzipiert, dass man das nicht einfach mal googlen kann“, so Henning.
Über den Shop im St. Pauli Office besteht zudem die Möglichkeit die Feier auch etwas feuchter zu gestalten. Die Teilnehmer erhalten vorab ein Paket mit typischen St. Pauli Spirituosen. Von Sekt bis Gin gibt es alles. So ist ein Online-Prosit zu realisieren.

Den Firmenchef online verfolgen

„Ein anderes Format realisieren wir mit Partnern wie reeperbahn.de. Da ist die Idee, dass ein Mitarbeiter oder der Chef selbst auf eine Entdeckungstour über den Kiez geschickt wird. Er wird quasi zum Moderator seiner Weihnachtsfeier.“
Ein Mitabeiter begleitet den Teilnehmer durch verschiedene Locations und dieser erlebt dort unterhaltsame, überraschende und lustige Momente. Vom Besuch einer Museums bis hin zum SM-Club kann alles dabei sein. Oder er trifft auf Kiezgrößen und kann die Fragen der Mitarbeiter weiter geben.

„Was der Kunde will, mag oder sich zutraut, wird vorher abgesprochen. Oder er begibt sich in unsere Hände und wir machen eine richtige Überraschungs-Mystery-Tour.“ Die Mitarbeiter erleben dann live am Rechner wie der Moderator selber zum Akteur wird und skurrile Momente erlebt. Das ist ein Spaß für alle.
Mit seinem Online-Formaten will Henning die für den Zusammenhalt wichtige Weihnachtsfeier in Pandemie-Zeiten ermöglichen.
„Persönlich ist natürlich schöner, aber wenn es nicht geht, dann müssen eben neue Wege her. Gerade für Eventagenturen ist das eine Alternative.“

Buchen kann man die Formate unter
http://www.sanktpaulioffice.de

https://insider.mopo.de/reeperbahn/onli ... eiern.html

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Weihnachtfeier im Livestream
Firmenevents einmal anders.
Weihnachtsfeiern einmal anders?

Wir bieten ihrer Firma eine Weihnachtsfeier, die komplett anders ist.
Wir streamen live vom Kiez aus verschiedenen Locations in die Wohnzimmer ihrer Angestellten.
Das Format und Länge wird vorab mit Ihnen besprochen.
Gerne kann ein Mitarbeiter oder am besten der Chef selber durch den Abend führen.
Wir organisieren die Locations, die Treffen mit Kiezgrößen und ggf. Verlosungen oder ein Quiz.
Und einen Weihnachtsmann haben wir auch im Gepäck.

Um ihnen einen Vorstellung zu geben:

Ihre Mitarbeiter erhalten vorab einen Code zu einem Streamingportal.
Dort müssen sie sich zu der besagten Zeit anmelden.
Ein Mitarbeiter oder der Chef begrüßt als Moderator die Gemeinschaft aus einer Location und erzählt, was so am Abend passieren wird.
Vor dort aus wandert er in die nächsten Schauplatz. Damit keine Längen auftreten werden die Mitarbeiter in der Zwischenzeit bestens mit einem Quiz unterhalten. Die Antworten werden in einem Chat veröffentlicht. Wer zuerst richtig liegt, erhält den Zuschlag.
Wenn der Chef/Mitarbeiter angekommen ist, trifft er dort auf eine Kiezgröße mit der ein Interview machen kann oder einfach Fragen seiner Mitarbeiter weitergibt.
Ist der Abend fortgeschritten gibt es Unterhaltung, in Form von Striptease, Burlesque, Musik oder Comedy.

Der Moderator wird permanent von einer Kamera begleitet und entsprechend ausgeleuchtet. Ein Tonarm sichert die Sprachqualität.

Optional:
Wir versenden vorab kleine Kiezgetränke an jeden einzelnen Teilnehmer für ein feuchtfröhliches Miteinander.

Kontakt: Ekkehart Opitz, reverend@reeperbahn.de

https://reeperbahn.de/weihnachtfeier-im-livestream/

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Dragqueen ist Patin
„Frischfleisch“ und „Oralverzehr“: Olivia Jones mischt legendären Kiez-Penny auf


18.11.2020 | 11:32
Entertainment Bilder des Tages Hamburg der 17.11.2020 Kult-Dragqueen Olivia Jones ist Patin des wiedereröffneten Kiez-Penny
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imago images/Andre Lenthe„Frischfleisch“ und „Oralverzehr“: Olivia Jones mischt legendären Kiez-Penny auf

Das kann sich sehen lassen: Nach den Umbauarbeiten hat der Kiez-Penny auf der Hamburger Reeperbahn am Dienstag wiedereröffnet – und einen völlig neuen Anstrich bekommen. Mit dabei: Dragqueen Olivia Jones, die Patin des wohl bekanntesten Supermarkts Deutschlands ist.

Neonfarbene Leuchtreklamen weisen Kunden nun den Weg zum „Frischfleisch“ und den „Kleinen Sünden“, die Wände zieren bunte Graffiti mit frechen Sprüchen von bekannten Kiez-Künstlern. Mit einem neuen Look reiht sich der Penny-Markt auf der Reeperbahn in die „sündigste Meile der Welt“ ein.

Während der vier Wochen andauernden Schließung wurde nicht nur das Marktkonzept auf den neusten Stand gebracht: Auch ein neuer Look für den 710 Quadratmeter großen Penny-Markt musste her. Nun hat der kultige Supermarkt wieder montags bis samstags von 7 bis 23 Uhr geöffnet.

https://www.focus.de/regional/hamburg/h ... 72766.html


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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG

Beitrag von deernhh »

In diesem Thread pflegte ich Zeitgeschichte, Alltagsgeschichten und auch Probleme der Sexarbeiter*innen.
Hier wieder etwas Lokalkolorit.


14.01.21, 14:22 Uhr
Polizeieinsatz auf St. Pauli Ehemaliges Clochard auf dem Kiez geräumt
Von Rüdiger Gärtner

Die Polizei rückte mit mehreren Beamten an.
Foto: BlaulichtNews

ST. PAULI
Die Polizei ist am Donnerstagmittag mit einem größeren Aufgebot zur Reeperbahn ausgerückt. Die Eigentümer des Hauses Nr. 29 hatten sich hilfesuchend an die Beamten gewandt. Hier, wo auch die Kneipe Clochard ihr Zuhause hatte, hatten sich offenbar mehrere Personen illegal aufgehalten.

Wie die MOPO erfuhr, befinden sich in dem Gebäude mehrere Wohnungen, die an Bedürftige vermietet sind. Der Eigentümer soll eine Verwaltungsgesellschaft mit der Zimmervermietung beauftragt haben. Nun sei die Verwaltungsfirma aber pleite gegangen, hieß es.

Polizei räumt Haus auf dem Kiez
Im Zuge der Corona-Krise sollen offenbar Menschen ohne Berechtigung zusätzlich die Wohnungen bezogen haben. Der Eigentümer, der nur eine Erlaubnis zur Wohnungsvermietung hat, rief die Polizei. Die rückte mit einem Großaufgebot an.

Ein aggressiver Hund wurde sichergestellt.
Foto: JOTO

Wie die MOPO erfuhr, wurden mehrere Personen festgesetzt. Ein aggressiver Hund wurde sichergestellt.

https://www.mopo.de/hamburg/polizei/pol ... t-37928508

Die Vorgeschichte zum "Clochard" in Sachen Eigentümer und Vermieter:

28.07.20, 08:02 Uhr
Aus wegen Corona-Krise? Geschlossen! Das Rätsel um Hamburgs kultige Kiezkneipe
Von Mike Schlink

Ein Blick ins Innere des „Clochard".
Foto: Quandt

Auf dem Kiez genießt „Der Clochard“ Legenden-Status, doch jetzt gibt die sagenumwobene Kneipe Rätsel auf. Seit dem Frühjahr ist die urige Spelunke an der Reeperbahn geschlossen – und viele fürchten, dass sie ihre Pforten nie wieder öffnen wird.

Die Sorgen auf St. Pauli sind groß. Seit Wochen schon kursiert das Gerücht, dass die selbsternannte „billige Kneipe auf der Meile“ vor dem Aus steht. Dabei wird hier seit 1983 rund um die Uhr gebechert und gefeiert – 365 Tage im Jahr. Ob auf dem kneipeneigenen Balkon oder am rustikalen Tresen, hier hat wohl jeder Kiezgänger schon mal ein Bier getrunken und dabei eines der deftigen Schmalzbrote verputzt.
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Die Kult-Kneipe „Der Clochard“ steht offenbar vor dem Aus.
Foto: Patrick Sun

Hamburg: Kult-Kneipe „Der Clochard“ hat geschlossen
Dann kam das Coronavirus. Hamburgs Senat ordnete im März an, dass Gaststätten wegen des Infektionsschutzes schließen müssen. Seit Mitte Mai dürfen Kneipen inzwischen wieder öffnen – doch der „Clochard“ blieb zu. Wer in der Kneipe anrief, erreichte anfangs nur ein Band. Inzwischen ist die Telefonnummer gar nicht mehr verfügbar. Auch die Internetseite ist offline, die Domain wurde am 27. April gelöscht. Und vor Ort? Da sind die Türen geschlossen.

War’s das mit der kultigen Kiez-Kneipe? In der Nachbarschaft heißt es zumindest, dass der Laden nie wieder öffnen wird. Auch gut vernetzte Akteure in dem Stadtteil berichten gegenüber der MOPO, dass der „Clochard“ die Corona-Krise nicht überstanden hat. Viel verweisen auf Bekannte und Freunde, die dort regelmäßig ein, zwei Bierchen getrunken hätten und nun schon seit Wochen auf andere Kneipen ausweichen müssten. Die Anzeichen für eine Kneipen-Pleite verdichten sich. Eine offizielle Bestätigung dazu gibt's jedoch nicht - weil der Eigentümer quasi unauffindbar und selbst in der Nachbarschaft nicht bekannt ist.

Hamburg: Der „Clochard“ hat einen neuen Inhaber
Der Grund: Erst seit Anfang April ist eine neue Person für die Kneipe verantwortlich. Gewerbe-Inhaber und Hauptmieter des gesamten Gebäude-Komplexes Reeperbahn 27/29 ist ein Unternehmen, dessen Name der MOPO bekannt ist, aus Quellenschutzgründen aber geheim bleibt. Eben jenes Unternehmen hat am 8. April einen neuen Geschäftsführer erhalten, wie aus einer Handelsregisterbekanntmachung hervorgeht. Der bisherige Chef Peter Meier (echter Name ist der Redaktion bekannt) ist in der Vergangenheit mit seinen Geschäften bereits auf dem Kiez angeeckt.

Der neue Chef Norbert Jacobsen (echter Name ist der Redaktion auch hier bekannt) ist hingegen eine Art Phantom, das nur per Post zu erreichen ist und auf MOPO-Anfragen nicht reagiert. Bekannt ist, dass Jacobsen nicht aus Hamburg kommt und am 28. April in einer weiteren Firma als Geschäftsführer bestellt wurde.

Hamburg: Bezirk könnte „Clochard“ Erlaubnis entziehen
Derweil muss Jacobsen als neuer „Clochard“-Chef nachweisen, dass er als Kneipen-Inhaber auch geeignet ist. Nach MOPO-Informationen hat das Bezirksamt Hamburg-Mitte seine Firma bereits zweimal dazu aufgefordert, die erforderlichen Unterlagen für die sogenannte Zuverlässigkeitsprüfung vorzulegen.

Ein formaler Akt, mehr nicht. Eigentlich. Dass Jacobsen diese Unterlagen bislang nicht bereitgestellt hat, sorgt jedoch für Fragezeichen. Das Amt wird nur noch einmal die Unterlagen anfordern – als nächstes würde dann mit einer Stilllegung des Betriebs gedroht und in einem letzten, finalen Schritt der Betrieb untersagt.

Hamburg: „Clochard“-Inhaber zahlt keine Miete mehr
Gut möglich, dass es dazu nicht mehr kommen wird – weil der Gebäude-Eigentümer dem Hauptmieter jetzt fristlos gekündigt hat. „Dieser hat bereits im Februar dieses Jahres sämtliche Mietzahlungen eingestellt“, sagt Matthias Petrausch, Anwalt des Immobilien-Eigentümers. Auch er und sein Mandant hatten versucht, Kontakt zum Hauptmieter aufzunehmen, jedoch erfolglos. „Dies sind alles Anzeichen für eine sogenannte Insolvenzverschleppung“, so Petrausch.
das-graue-gebaeude-in-der-mitte-beherbergt-die-kneipe--der-clochard--.jpg
Das graue Gebäude in der Mitte beherbergt die Kneipe „Der Clochard“.
Foto: Sun

Unterdessen fordert der Anwalt in einem Haus-Aushang mögliche Bewohner der Immobilie auf, das Gebäude zu verlassen, ansonsten drohe eine Zwangsräumung. Harte Worte, die offenbar schärfer klingen, als sie gemeint waren. „Für meine Mandantschaft kann ich ausdrücklich mitteilen, dass diese offen für Gespräche mit den Nutzern des Hauses ist. Es soll eine einvernehmliche Lösung gefunden werden“, so Petrausch.

Das gelte auch für das „Clochard“, das mit einem neuen Eigentümer möglicherweise wieder eine Zukunft hat.

https://www.mopo.de/hamburg/aus-wegen-c ... e-36750702


Jetzt allgemeine Videos, Zeitgeschichte:









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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG

Beitrag von deernhh »

12.03.21, 21:46 Uhr
Corona in Hamburg Ein Jahr Stille auf St. Pauli – und kein Ausweg in Sicht
Von Christiane Bosch und Martin Fischer
leere-strassen-st--pauli.jpg
Stille auf St. Pauli
Wegen Corona ist es auf St. Pauli still geworden. Seit mittlerweile einem Jahr sind die Bars und Clubs geschlossen.
Foto: picture alliance/dpa

ST. PAULI
Schotten dicht auf Hamburgs Amüsiermeile. Seit einem Jahr sind viele Betriebe komplett geschlossen. Das Virus hat das Nachtleben der Reeperbahn beinahe lahm gelegt. Ein Ausweg ist auch ein Jahr später kaum in Sicht.

Die Wirte vom Hans-Albers-Platz sind stinksauer. „Für uns ist das Berufsverbot“, sagt Odin. Seine „99 Cent Bar“ ist seit Monaten wegen Corona dicht, genau wie all die anderen rund um den Platz im Herzen von St. Pauli, auf dem sonst das pralle Leben tobt. „Und die Kosten für Miete und alles laufen weiter“, sagt Oli vom „Albers Eck“. Micky, die Wirtin der „Nachtschicht St. Pauli“, spricht es aus: „Man hat uns allein gelassen.“

Wegen Corona: Seit einem Jahr Stille auf St. Pauli
Am 15. März 2020 – da war der erste Hamburger Corona-Fall gerade mal zwei Wochen her – beschloss der Senat, dass Bars, Clubs, Kneipen und Bordelle schließen müssen. Der erste Lockdown. „Polizeibeamte kamen zu uns in den Laden und sagten, dass wir um Mitternacht dichtmachen müssen“, erinnert sich Oli. Eine nie da gewesene Situation. Sogar der berühmte, eigentlich rund um die Uhr geöffnete Elbschlosskeller musste eigens ein Schloss kaufen, um schließen zu können. Und auch sonst war plötzlich absolute Stille auf der Amüsiermeile. „Nachtleben ist natürlich in so einer Pandemie eher schwierig“, sagt Quartiersmanagerin Julia Staron. „Deswegen gehören die meisten Betriebe auf St. Pauli zu denen, die als erste zugemacht wurden, und wahrscheinlich zu den letzten, die wieder aufmachen.“

Jan Delay: „Das geht mir wirklich an die Substanz“
Der Verlust des Nachtlebens auf „der geilen Meile“ geht nicht nur den Betreibern nahe. Auch Musik-Größen wie Jan Delay hoffen auf bessere Zeiten. Der Hamburger Hip-Hopper („Auf St. Pauli brennt noch Licht“) findet klare Worte für den Lockdown im ganzen Land: „Das ist scheiße, doof und traurig. Ich sehne mich fast nach nichts so sehr wie endlich mal wieder in den Club zu gehen“, sagt er. Die Auftritte fehlten ihm zwar auch, aber noch viel mehr würde er das Auflegen in den Clubs vermissen. „Nicht auflegen zu können, das geht mir wirklich an die Substanz.“

Video: Proteste gegen Prostitutions-Verbot im ersten Lockdown
Hamburgs Huren gehen auf die Straße - Kiez-Demonstration gegen das Prostitutions-Verbot00:01:17

Den Clubs geht in der Corona-Auszeit langsam die Puste aus, heißt es beim Hamburger Clubkombinat, das etwa 110 Musikspielstätten, rund 50 Veranstalter und ein halbes Dutzend Festivals der Hansestadt vertritt. Kai Schulz vom Vorstand sieht, dass die Kraftreserven vieler bedenklich schwinden. „Die Kulturbehörde unterstützt uns Clubs in diesen schwierigen Zeiten und doch kann auch sie nicht alles retten – ein Jahr Zwangspause führt für die Menschen, die sich in diesem System seit Jahren bewegen, nun zwangsläufig auch zur neuen Orientierung für ihre berufliche Perspektive“, so der Betreiber der „Hebebühne“.

Hamburg: „Brauchen verlässliche Aussagen“
Ein Stufenplan der Politik allein reiche nicht. „Wir brauchen konkrete und verlässliche Aussagen.“ Und finanzielle Unterstützung. Denn: „Es wird sehr wahrscheinlich einige Zeit dauern, bis wir wieder an die Ausgangslage vor der Schließung anknüpfen werden.“ Doch das lohne sich: „Clubs sind Kultur – sie gehören zu der Identität der Stadt und sind für unser kulturelles und speziell das Nachtleben in Hamburg und besonders auf dem Kiez prägend.“

Das nehmen auch die Wirte vom Hans-Albers-Platz für sich in Anspruch. Schließlich seien sie auch ein Touristenmagnet. Zwar würden die Gäste der Stadt sich tagsüber auch Museen und Ausstellungen anschauen. „Vielleicht auch mal ein Musical, aber die Nacht verbringen sie hier bei uns“, sagt Micky.
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Auch in der legendären Herbertstraße arbeitet seit einem Jahr niemand mehr. Viele Existenzen stehen dadurch auf dem Spiel.
Foto: picture alliance/dpa

Prägend für St. Pauli ist die Vielfalt, weiß „Kiez-Bürgermeister“ Falko Droßmann. Er sei ständig mit „Clubbetreibern, Barbesitzern, Barpersonal und meinen Prostituierten im Gespräch“, sagt der Chef des Bezirksamts Mitte. „Natürlich warten alle und scharren mit den Hufen, dass es wieder losgeht.“ Aber alle seien sich auch bewusst, dass sich Szenen wie vor dem zweiten Lockdown, als jeder versucht habe, auch noch das Letztmögliche aus den Regeln „herauszulutschen“, nicht wiederholen dürfen.

Damals hatten Polizei und Gesundheitsamt die von abstandslos trunken Feiernden völlig überfüllte Große Freiheit gleich mehrfach absperren müssen. Das werde es auch angesichts der Infektionszahlen so schnell nicht wieder geben. „Wir werden erst dann wieder tanzen, wenn wir uns erlauben können, zu tanzen.“

Das Herz von St. Pauli werde aber schon wieder so schlagen wie vor Corona, ist Droßmann sicher, wenn auch vielleicht mit anderen Betreibern. „Der Kiez ist ja deshalb so besonders, weil er Nischen bietet. Ich habe die Pornokinos, die Prostitution, ich habe die kleinen Bars und die schicken Superclubs. Das ist es ja, was den Kiez ausmacht.“

Gastronom auf St. Pauli: „Es ist schwierig für die Frauen“
Das Rotlicht dürfte auf der sündigsten Meile der Welt so ziemlich als letztes wieder angehen. „Es ist schwierig für die Frauen“, sagt Gastronom Andy vom Sexy Aufstand Reeperbahn, der die Damen aus der Herbertstraße vertritt, die dort sonst leicht bekleidet in Schaufenstern auf Kunden warten. „Ich befürchte, dass viele in die Illegalität abgetaucht sind.“ Ein Hygienekonzept hatten auch sie bereits vorgelegt und ab September wieder Freier empfangen, als es kurz danach in den zweiten Lockdown ging.

Die DJs Raven und Mac Chaotix halten trotz Sturmböen und Regens im Pavillon der Kiez-Mahnwache auf dem Spielbudenplatz die Stellung. „Die Lichter gehen aus“ steht hinter ihnen auf einem Bauzaun. Sie konnten schon seit einem Jahr nicht mehr auflegen. Von sofortiger Öffnung halten sie allerdings nichts – eher von Zero Covid. „Die sollten lieber einmal einen konsequenten Lockdown für vier Wochen machen, damit wir damit durch sind“, sagt Raven.

Hamburg: Das „echte Partymachen“ erst wieder 2022
Mitgründerin der Mahnwache ist Burlesque-Star Eve Champagne, die auch schon lange nicht mehr auftreten darf, den nun ausbleibenden Touristenströmen auf ihrem Kiez aber auch Positives abgewinnen kann. „Was richtig schön ist, ist unser St.-Pauli-Nachtmarkt. Das ist Kommunikation und Nachbarschaft pur. Da kaufen die Leute jetzt richtig ein, weil die Restaurants zu haben und man ja mehr zu Hause kocht.“ Quartiersmanagerin Julia Staron geht davon aus, dass die Pandemie noch für viele weitere Monate den Kiez bestimmen und einschränken wird. „Das echte Partymachen dürfen wir wahrscheinlich erst in 2022 wieder erwarten. Das ist die Realität.“

Auch das Pleiten-Ausmaß sei noch gar nicht abzusehen. „Die echten Herausforderungen beginnen erst, wenn die Pandemie vorbei ist. Dann wird sich zeigen, wie es weitergeht und wer wieder auf die Beine kommt. Aber wie ich die Unternehmerschaft auf St. Pauli kenne, sind die alle ganz schön findig.“

https://www.mopo.de/hamburg/corona-in-h ... t-38172732

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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG

Beitrag von deernhh »

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Domina Violet
Domina Violet, eine der Protagonistinnen aus dem Bildband „Sex-Workers – Das ganz normale Leben“
Foto: TIM OEHLER

5.07.2021 / 10:19
Von: STEPHANIE LAMPRECHT

Kochen, Daddeln, Gassigehen: Prostituierte ganz privat
Der Hamburger Fotograf Tim Oehler präsentiert in einem aufwendigen Bildband 30 Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter – in ihrem Job und ganz privat. Die Fotos: respektvoll, niemals voyeuristisch. Das Ziel: Menschen, die einer tabuisierten Arbeit nachgehen, ein Gesicht zu verliehen. In ihren eigenen Worten schildern die Porträtierten ihre Motivation, ihr Selbstverständnis und ihre Sicht auf das Leben. MOPO-Redakteurin Stephanie Lamprecht sprach mit Tim Oehler über die Anlaufschwierigkeiten des Projekts, gut erzogene Hunde und das Gefühl, als einziger angezogen unter Nackten zu stehen. Zu erhalten ist das Buch auch im MOPO-Shop auf mopo.de oder über sex-workers.de
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TIM OEHLER
Der Hamburger Fotograf Tim Oehler hat Sex-Abeiterinnen und -Arbeiter im Job und privat porträtiert
Porträt des Fotografen Tim Oehler

MOPO: Tim Oehler, wie schafft man es, dass Prostituierte sich in Puschen auf dem heimischen Sofa fotografieren lassen? Geht man da einfach auf den Kiez und fragt?

Tim Oehler: Das war tatsächlich mein erster naiver Gedanke. Das habe ich zwei Mal gemacht und mir schön eine blutige Nase geholt. War auch klar. Die arbeiten da und ich komm mit meiner Visitenkarte an. Ich hatte das Projekt schon fast beerdigt, aber dann bin auf den „Berufsverband für erotische und sexuelle Dienstleistungen“ gestoßen, habe da mal angefragt und die haben das in ihr internes Netz gestellt. Kurz darauf haben sich die ersten Teilnehmerinnen gemeldet. Komischerweise niemand aus Hamburg.

Wie ist die Idee überhaupt entstanden?

Am Anfang stand eine Ausstellung, die ich in Paris gesehen habe: Prostitution in der Malerei bis 1910. Toulouse Lautrec, Monet, Degas, eine ganz tolle Schau. Die Leute standen davor und haben den Mund nicht mehr zu bekommen. Irgendwann, als ich abends fotografieren wollte, bin ich auf dem Boulevard de Straßbourg gelandet, das ist ein Straßenstrich und da waren exakt die gleichen Szenen, aber die Blicke darauf waren total abschätzig. Ich fragte mich: Wie schaffe ich es, dass diese Leute als Menschen wahrgenommen werden? Die werden ja zu einem totalen Doppelleben gezwungen. Da hatte ich die Idee, Sex-Arbeiterinnen und -Arbeiter in ihrem Arbeitsumfeld und in ihrem Privatleben zu zeigen. Und sie in ihren eigenen Worten etwas zu sich und ihrer Arbeit sagen zu lassen, ohne Vorgaben.

Es gibt von den Frauen und Männern mehr Fotos „bei der Arbeit“ und immer nur ein, zwei im privaten Umfeld. Warum ist das so?

Ich wollte den Leuten nicht zu sehr auf die Pelle rücken, dieses Gefühl war im Privaten noch ausgeprägter.

Wie hast du die Frauen und Männer privat erlebt?

Stinknormal. Ich habe auch nicht gesagt, mach mal dies oder das, sie haben das selbst entschieden. Da sitzt dann eine mit der Playstation auf dem Sofa, eine näht, einer kocht, eine hängt Wäsche auf im Kinderzimmer, eine geht mit dem Hund spazieren, die andere spielt Geige. „Sex-Workers – Das ganz normale Leben“ – so heißt das Buch und so ist es auch. Es gab schicke Wohnungen, WGs, Einfamilienhäuser, alles. Echt normal.
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TIM OEHLER
Domina Violet privat: im Kapuzenpulli auf dem heimischen Sofa mit Playstation und Katze
Domina Violet privat beim Daddeln

Viele haben sich mit ihren Hunden fotografieren lassen.

Das ist mir auch aufgefallen. Und die Hunde waren alle super erzogen, keine Ahnung, warum das so ist.

Die meisten Texte, die die Protagonistinnen geschrieben haben, sind extrem reflektiert, da ist von Kapitalismus, Patriachat und sexueller Selbstbestimmung die Rede. Die arbeiten alle auf eigene Rechnung. Du zeigst da eine sehr privilegierte Minderheit im Sex-Geschäft, oder?

Ich war auch begeistert über die Qualität der Texte. Wenn ich mit Bekannten über das Projekt gesprochen habe, kamen immer dieselben Reaktionen: Prostituierte, das sind immer Opfer, die werden dazu gezwungen, die haben alle Zuhälter. Das ist bei den Menschen in dem Buch aber nicht der Fall, die machen das freiwillig, das ist ihre Arbeit und da sind sie auch stolz drauf. Ich glaube nicht, dass das Buch einen repräsentativen Einblick in das Thema bietet, und ich bin sicher, dass viele Dinge in diesem Bereich nicht gut laufen, aber es gibt eben auch viele Sex-Arbeiterinnen, die sind so wie die Frauen und Männer, die sich für mein Projekt gemeldet haben. Einige sind auch tatsächlich als Sozialarbeiterinnen tätig und kümmern sich um andere Prostituierte.

Ist es leichter, Menschen zu fotografieren, die es gewöhnt sind, ihren Körper zu präsentieren?

Es war relativ neu für mich, dass eine Frau, die ich nicht kenne, nach wenigen Minuten nackt vor mir steht und mich fragt, was sie anziehen soll. Da ist eine natürliche Bewusstheit für den eigenen Körper, damit musste ich erstmal klar kommen, aber das hat die Arbeit einfacher gemacht. Die haben ein tolles Körpergefühl und können posen. Was mich auch beeindruckt hat, waren die Tänzerinnen.

Das feministische Stripper-Kollektiv.

Genau. Da war ich mit in der Umkleidekabine, das war total toll. Ein bisschen wie in der Oper, viel Schminke, die Frauen – total nackt – helfen sich gegenseitig, die Wimpern anzukleben und ich mittendrin. Der Reflex ist, diskret wegzugucken, aber das geht ja nicht, wenn man ein Buch machen will. Und was die für eine Kraft haben, wenn sie da kopfüber an der Stange hängen! Ich glaube, die haben sich ein bisschen gewundert, als ich sagte „Danke, ich hab alles“ – und sie waren noch gar nicht ausgezogen.
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TIM OEHLER
Der Bildband„Sex-Workers – Das ganz normale Leben“, Samtbezug mit Schutzschuber, Gingko Press, 288 Seiten 450 Fotos, 69 Euro. (zzgl. Porto). Gibt es auch im MOPO-Shop auf mopo.de oder über sex-workers.de
Cover des Buches „Sex Workers - Das ganz normale Leben“

Was war die überraschendste Erkenntnis für dich?

Die männlichen Sex-Arbeiter haben mir gesagt, dass rund 80 Prozent ihrer Kunden als heterosexuelle Männer leben, teilweise Familienväter sind. Da dachte ich: ach so! Auch war ich in riesigen Dominastudios und in einer Fetisch-Klinik, die war groß wie eine Krankenhausetage. Da gibt es anscheinend eine große Nachfrage und man stigmatisiert diejenigen, die diese Nachfrage bedienen, das ist doch nicht in Ordnung. Viele haben auch überhaupt keinen penetrativen Sex.

Wie die älteste Teilnehmerin, die Telefonsex anbietet.

Ja, die war auch ganz toll. Die hat im Gespräch so ganz beiläufig einen Satz gesagt, den ich dann zum Motto meines Buches gemacht habe: „Urteile nicht über ein Leben, das du nicht selbst gelebt hast“. Das ist es doch. Man urteilt doch auch nicht über das Leben von Bäckern, Tankwarten oder Journalisten. Aber bei Prostituierten nimmt sich das jeder heraus.

Wer hat die Bilder ausgesucht?

Ich habe eine Vorauswahl getroffen und den Leuten gesagt, wenn ihr mit einem Bild nicht leben könnt, fliegt das raus, müssen wir gar nicht drüber sabbeln. Die haben mir dann einen Pool von Bildern freigegeben und daraus habe ich die Seiten gestaltet und die haben sie mir dann auch wieder freigegeben.

Hat das Projekt deine Sicht auf die Prostitution geändert?

Nö, eigentlich nicht. Ich bin früher mal Taxi gefahren und hatte da schon Stammkundinnen aus dem Bereich. Ich habe auch lange auf St. Pauli gewohnt und wusste, dass das ganz normale Menschen sind. Ich finde eher die Doppelmoral verwerflich.

https://www.mopo.de/hamburg/kochen-dadd ... nz-privat/

https://www.sex-workers.de/

https://shop.mopo.de/products/bildband- ... male-leben

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malin
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG

Beitrag von malin »

Wow, ganz tolle Bilder - vielen Dank fürs einstellen!
liebe grüsse malin

eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)

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deernhh
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG

Beitrag von deernhh »

Danke schön, liebe malin.
Habe ich sehr gerne eingestellt.

Liebe herzliche Grüße von deernhh

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friederike
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG

Beitrag von friederike »

Ich bedanke mich auch! Sehr schöne Bilder - von großartigen Frauen!

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deernhh
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG

Beitrag von deernhh »

Auch Dir danke ich, liebe friederike.

Ja, es sind alle großartige tolle Frauen.

Auch Dir liebe herzliche Grüße von mir