BSÖ - selbsternannter "Berufsverband"
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BSÖ - selbsternannter "Berufsverband"
Hallo Leute!
Ich habe mich einige Zeit zurückgehalten. Aber irgendwann ist Ende der Fahnenstange! Ausgehend von dem heute erschienen "Artikel" auf orf.at möchte ich die Kompetenz der Sprecherin des selbsternannten Berufsverbandes für Sexarbeiter*Innen hinterfragen und entschieden in Abrede stellen, dass dieser Verein mich vertreten darf bzw. kann!
Nun zum Artikel:
Sexarbeiterinnen weiter in Armutsfalle
Durch die CoV-Pandemie und die damit einhergehenden Lockdowns sind auch Sexarbeiterinnen wirtschaftlich bedroht. Zugangshürden erschweren es, an Geld aus dem Härtefallfonds zu kommen. Eine Domina gründete deshalb eine Berufsvertretung.
Online seit heute, 5.40 Uhr
„Tote Hose“ – so laufe ihr Geschäft derzeit, beschrieb eine Sexarbeiterin ihre Situation. Seit Anfang November sind die Dienstleistungen von Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern wieder untersagt. Nur vier Monate im Sommer durften Prostituierte arbeiten, aber auch da blieben viele Kunden aus. „Weil einfach viele auch von Kurzarbeit und Home Office betroffen waren und es deswegen auch nicht möglich war so oft oder so lang wie gewohnt zu einer Sexarbeiterin zu gehen“, sagte Domina und Aktivistin Shiva Prugger gegenüber Radio Wien.
Hürden für Härtefallfonds
Die Gründerin der Berufsvertretung Sexarbeit sammelt mit der Aktion „Helfen ist sexy“ Spenden für Kolleginnen in Not. Denn sie sind vom Ersatz des Umsatzes ausgeschlossen, weil sexuelle Dienstleistungen nicht der Gewerbeordnung unterliegen.
Als Neue Selbstständige können Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter zwar Geld aus dem Härtefallfonds beantragen, doch oft scheitert es an den Zugangskriterien. „Das ist zum Beispiel auch daran gelegen, dass man keine österreichische Kontonummer hatte und deswegen den Antrag nicht stellen konnte“, sagte Prugger.
„Druck steigt, letztendlich illegal zu arbeiten“
„Viele Frauen haben schon im ersten Lockdown Schulden angehäuft und sind jetzt in einer echten Notlage. Damit steigt auch der Druck, letztendlich illegal zu arbeiten“, sagte Prugger gegenüber dem „Standard“. Seit August gibt es die Berufsvertretung Sexarbeit Österreich (BSÖ), die das Beratungszentrum Sophie der Volkshilfe Wien als Vereinssitz nutzt.
Das Beratungszentrum Sophie hat im vergangenen Jahr rund 1.000 Sexarbeiterinnen im Raum Wien mit Lebensmitteln versorgt, finanziert Großteiles durch Spenden. Rund 8.000 Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter waren Ende des Vorjahres in Österreich registriert, die meisten von ihnen kommen aus den östlichen EU-Ländern, wie Bulgarien, Rumänien und Ungarn.
red, wien.ORF.at
EDIT BY ZWERG URL eingefügt https://wien.orf.at/stories/3084235/ EDITENDE
-----------------------------------------
Ich habe hierzu folgende Mail verfasst und den Medien zukommen lassen:
Betreff: Stellungnahme zu unrichtigen Aussagen im heutigen Artikel "Sexarbeit in der Armutsfalle"
Sehr geehrte Damen und Herren,
aufgrund Ihres heutigen Artikels, basierend auf einem Interview mit dem BSÖ, gilt es Aussagen klarzustellen.
Sexarbeit ist seit November verboten, wurde heute verlautbart. Tatsächlich ist Sexarbeit seit dem 26.12. nicht mehr erlaubt. Abgesehen vom Betretungsverbot für Prostitutionslokale waren Hausbesuche beim Kunden vor dem 26.12. niemals verboten.
Umsatzersatz ist auch für Sexarbeitende, unter den gleichen Voraussetzungen, wie in anderen Branchen einreichbar und wird auch ausbezahlt. Die Behauptung des BSÖ ist auch an dieser Stelle falsch. Gesetzlich sind wir zumindest in diesem Punkt gleichgestellt, wie auch beim Härtefond.
Branchenspezifische Probleme gibt es schon lange, unabhängig von Covid 19. Die Coronakrise hat die Missstände nur verschärft und in ungeschminkter Deutlichkeit aufgezeigt.
Es scheitern tatsächlich Sexarbeitende, die legal arbeiten und Steuern zahlen sowohl am Härtfond, als auch am Umsatzersatz.
Die Gründe hierfür sind fehlende österreichische Kontoverbindungen, weil die Voraussetzung für den Genuss der Hilfsgelder / Fonds ist ein österreichisches Konto auf der Namen des/der Antragsteller /In (obwohl im SEPA-Übereinkommen EU-Konten generell inländischen Konten gleichgestellt sind). Dies ist somit eine Hürde für jede migrantische Person, welche in AT ordnungsgemäß, also legal, tätig ist und hier Abgaben zahlt.
Weiters ist es in manchen Bundesländern in AT nicht möglich, eine eigene Steuernummer (ebenso Voraussetzung für die Fonds/ Hilfsgelder) zu erhalten. In diesen Bundesländern wird nach wie vor vom Finanzamt akzeptiert, dass Betreiber / Innen von Prostitutionslokalen von Sexarbeiter /Innen monatliche Steuerfixzahlungen abverlangen, welche sie dann auf ihre eigene Steuernummer überweisen. Ich betone: Die Betroffenen arbeiten legal in AT - und zahlen Steuern - trotzdem erhalten sie keine dringlich benötigte Unterstützung. Abgesehen davon ist diese Praxis keine selbstbestimmte Sexarbeit.
mit freundlichen Grüßen
eine Sexarbeiterin
die sich, wie viele andere, vom Betreiberverband BSÖ nicht vertreten fühlt
Ich habe mich einige Zeit zurückgehalten. Aber irgendwann ist Ende der Fahnenstange! Ausgehend von dem heute erschienen "Artikel" auf orf.at möchte ich die Kompetenz der Sprecherin des selbsternannten Berufsverbandes für Sexarbeiter*Innen hinterfragen und entschieden in Abrede stellen, dass dieser Verein mich vertreten darf bzw. kann!
Nun zum Artikel:
Sexarbeiterinnen weiter in Armutsfalle
Durch die CoV-Pandemie und die damit einhergehenden Lockdowns sind auch Sexarbeiterinnen wirtschaftlich bedroht. Zugangshürden erschweren es, an Geld aus dem Härtefallfonds zu kommen. Eine Domina gründete deshalb eine Berufsvertretung.
Online seit heute, 5.40 Uhr
„Tote Hose“ – so laufe ihr Geschäft derzeit, beschrieb eine Sexarbeiterin ihre Situation. Seit Anfang November sind die Dienstleistungen von Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern wieder untersagt. Nur vier Monate im Sommer durften Prostituierte arbeiten, aber auch da blieben viele Kunden aus. „Weil einfach viele auch von Kurzarbeit und Home Office betroffen waren und es deswegen auch nicht möglich war so oft oder so lang wie gewohnt zu einer Sexarbeiterin zu gehen“, sagte Domina und Aktivistin Shiva Prugger gegenüber Radio Wien.
Hürden für Härtefallfonds
Die Gründerin der Berufsvertretung Sexarbeit sammelt mit der Aktion „Helfen ist sexy“ Spenden für Kolleginnen in Not. Denn sie sind vom Ersatz des Umsatzes ausgeschlossen, weil sexuelle Dienstleistungen nicht der Gewerbeordnung unterliegen.
Als Neue Selbstständige können Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter zwar Geld aus dem Härtefallfonds beantragen, doch oft scheitert es an den Zugangskriterien. „Das ist zum Beispiel auch daran gelegen, dass man keine österreichische Kontonummer hatte und deswegen den Antrag nicht stellen konnte“, sagte Prugger.
„Druck steigt, letztendlich illegal zu arbeiten“
„Viele Frauen haben schon im ersten Lockdown Schulden angehäuft und sind jetzt in einer echten Notlage. Damit steigt auch der Druck, letztendlich illegal zu arbeiten“, sagte Prugger gegenüber dem „Standard“. Seit August gibt es die Berufsvertretung Sexarbeit Österreich (BSÖ), die das Beratungszentrum Sophie der Volkshilfe Wien als Vereinssitz nutzt.
Das Beratungszentrum Sophie hat im vergangenen Jahr rund 1.000 Sexarbeiterinnen im Raum Wien mit Lebensmitteln versorgt, finanziert Großteiles durch Spenden. Rund 8.000 Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter waren Ende des Vorjahres in Österreich registriert, die meisten von ihnen kommen aus den östlichen EU-Ländern, wie Bulgarien, Rumänien und Ungarn.
red, wien.ORF.at
EDIT BY ZWERG URL eingefügt https://wien.orf.at/stories/3084235/ EDITENDE
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Ich habe hierzu folgende Mail verfasst und den Medien zukommen lassen:
Betreff: Stellungnahme zu unrichtigen Aussagen im heutigen Artikel "Sexarbeit in der Armutsfalle"
Sehr geehrte Damen und Herren,
aufgrund Ihres heutigen Artikels, basierend auf einem Interview mit dem BSÖ, gilt es Aussagen klarzustellen.
Sexarbeit ist seit November verboten, wurde heute verlautbart. Tatsächlich ist Sexarbeit seit dem 26.12. nicht mehr erlaubt. Abgesehen vom Betretungsverbot für Prostitutionslokale waren Hausbesuche beim Kunden vor dem 26.12. niemals verboten.
Umsatzersatz ist auch für Sexarbeitende, unter den gleichen Voraussetzungen, wie in anderen Branchen einreichbar und wird auch ausbezahlt. Die Behauptung des BSÖ ist auch an dieser Stelle falsch. Gesetzlich sind wir zumindest in diesem Punkt gleichgestellt, wie auch beim Härtefond.
Branchenspezifische Probleme gibt es schon lange, unabhängig von Covid 19. Die Coronakrise hat die Missstände nur verschärft und in ungeschminkter Deutlichkeit aufgezeigt.
Es scheitern tatsächlich Sexarbeitende, die legal arbeiten und Steuern zahlen sowohl am Härtfond, als auch am Umsatzersatz.
Die Gründe hierfür sind fehlende österreichische Kontoverbindungen, weil die Voraussetzung für den Genuss der Hilfsgelder / Fonds ist ein österreichisches Konto auf der Namen des/der Antragsteller /In (obwohl im SEPA-Übereinkommen EU-Konten generell inländischen Konten gleichgestellt sind). Dies ist somit eine Hürde für jede migrantische Person, welche in AT ordnungsgemäß, also legal, tätig ist und hier Abgaben zahlt.
Weiters ist es in manchen Bundesländern in AT nicht möglich, eine eigene Steuernummer (ebenso Voraussetzung für die Fonds/ Hilfsgelder) zu erhalten. In diesen Bundesländern wird nach wie vor vom Finanzamt akzeptiert, dass Betreiber / Innen von Prostitutionslokalen von Sexarbeiter /Innen monatliche Steuerfixzahlungen abverlangen, welche sie dann auf ihre eigene Steuernummer überweisen. Ich betone: Die Betroffenen arbeiten legal in AT - und zahlen Steuern - trotzdem erhalten sie keine dringlich benötigte Unterstützung. Abgesehen davon ist diese Praxis keine selbstbestimmte Sexarbeit.
mit freundlichen Grüßen
eine Sexarbeiterin
die sich, wie viele andere, vom Betreiberverband BSÖ nicht vertreten fühlt
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Re: BSÖ - selbstrernannter "Berufsverband"
@Magdalena
Ich habe mir erlaubt, in Deinem Beitrag die URL zu dem von Dir zitierten Artikel einzufügen.
Und dann noch: Ich freue mich, dass Du Deine Tastatur wieder gefunden hast, obwohl der Anlass kein Erfreulicher ist.
Liebe Grüße
christian
Ich habe mir erlaubt, in Deinem Beitrag die URL zu dem von Dir zitierten Artikel einzufügen.
Und dann noch: Ich freue mich, dass Du Deine Tastatur wieder gefunden hast, obwohl der Anlass kein Erfreulicher ist.
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Re: BSÖ - selbsternannter "Berufsverband"
Da ich das Unvergnügen habe Frau Prugger zu kennen, gebe ich mal meine Meinung auch ab:
Abgesehen davon, dass sie sich als Domina von Sexarbeiterinnen abgrenzt, ist die Frau in ihrer Art ohnehin der Meinung, dass sich die Welt um sie und ihre Tätigkeit dreht. Ich weiß nicht auf welchem Sender ich das gesehen habe "Domina Prugger zeigt einen Hodenfallschirm" oder auch "Domina Prugger erklärt den TV Zuseherinnen dass auch deren Ehemann vielleicht zu ihr kommt". Da frage ich mich ob es denn noch geht? Ist das die politische Arbeit von diesem BSÖ? Ist das die politische Botschaft? Was anderes habe ich von denen noch nicht gehört! Na, vielleicht noch auf Twitter "wir begrüßen das Arbeitsverbot"! Eine tolle Botschaft! Wir leben damit, aber niemand von uns begrüßt erfreut die derzeitige Situation!
Und dann noch die Geschichte mit der wunderbaren, oder besser gesagt wunderlichen, Klage. Es kommt mir völlig absurd vor, wenn ein Verein der vorgibt Sexarbeiterinnen zu vertreten, eine Klage einreicht, bei der höchstens Betreiberinnen profitieren. Denn Sexarbeiterinnen sind eben nicht vom Umsatzersatz ausgeschlossen. Warum ich das weiß? Ich habe beantragt und auch bewilligt bekommen! Also ist die Information des ach so tollen Berufsverbandes, dass wir ihn nicht bekommen würden, falsch gewesen. Wie viele Sexarbeiterinnen haben vielleicht auf Grund der Auskunft nicht beantragt und somit Schaden erlitten? Vielleicht ist es doch nicht so absurd, wenn man bedenkt dass eine Studiobetreiberin andere Interessen hat, wie eine Sexarbeiterin. Nur Bitte: Nicht vorgeben Sexarbeiterinnen vertreten zu wollen!
Rose
Abgesehen davon, dass sie sich als Domina von Sexarbeiterinnen abgrenzt, ist die Frau in ihrer Art ohnehin der Meinung, dass sich die Welt um sie und ihre Tätigkeit dreht. Ich weiß nicht auf welchem Sender ich das gesehen habe "Domina Prugger zeigt einen Hodenfallschirm" oder auch "Domina Prugger erklärt den TV Zuseherinnen dass auch deren Ehemann vielleicht zu ihr kommt". Da frage ich mich ob es denn noch geht? Ist das die politische Arbeit von diesem BSÖ? Ist das die politische Botschaft? Was anderes habe ich von denen noch nicht gehört! Na, vielleicht noch auf Twitter "wir begrüßen das Arbeitsverbot"! Eine tolle Botschaft! Wir leben damit, aber niemand von uns begrüßt erfreut die derzeitige Situation!
Und dann noch die Geschichte mit der wunderbaren, oder besser gesagt wunderlichen, Klage. Es kommt mir völlig absurd vor, wenn ein Verein der vorgibt Sexarbeiterinnen zu vertreten, eine Klage einreicht, bei der höchstens Betreiberinnen profitieren. Denn Sexarbeiterinnen sind eben nicht vom Umsatzersatz ausgeschlossen. Warum ich das weiß? Ich habe beantragt und auch bewilligt bekommen! Also ist die Information des ach so tollen Berufsverbandes, dass wir ihn nicht bekommen würden, falsch gewesen. Wie viele Sexarbeiterinnen haben vielleicht auf Grund der Auskunft nicht beantragt und somit Schaden erlitten? Vielleicht ist es doch nicht so absurd, wenn man bedenkt dass eine Studiobetreiberin andere Interessen hat, wie eine Sexarbeiterin. Nur Bitte: Nicht vorgeben Sexarbeiterinnen vertreten zu wollen!
Rose
we demand our rights
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Re: BSÖ - selbsternannter "Berufsverband"
Hier 2 Artikel über Domina Prugger:
Wie geht es den Sexarbeiterinnen im Lockdown, Frau Prugger?
INTERVIEW: B. WITTSTOCK
POLITIK, FALTER 48/20 VOM 25.11.2020
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Für rund 8000 bundesweit gemeldete Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter gilt derzeit ein Arbeitsverbot. Viele erhalten keine Hilfe aus dem Härtefallfonds und sind in großer finanzieller Not, die sie in die Illegalität und in Abhängigkeiten von Bordellbetreibern zwingt. Shiva Prugger, 44, selbstständige Domina in Wien und Gründerin der Berufsvertretung für Sexarbeitende, erklärt, wie sie nun helfen will.
Frau Prugger, Sie schlagen eine Sammelklage auf Umsatzersatz für Prostitutionslokale vor. Was haben die notleidenden Sexarbeiterinnen davon?
Die Berufsvertretung für Sexarbeitende steht nicht auf der Seite der Betreiber, aber durch den Umsatzentgang und die drohenden Schließungen von Bordellen und Laufhäusern sind wichtige Arbeitsplätze gefährdet. Arbeitsplätze, die oft gleichzeitig auch Wohnmöglichkeit sind. Deshalb dieser Vorstoß.
Das heißt, Sie machen sich also auch für die großen Betreiber stark?
Uns geht es vor allem um die vielen Kleinunternehmerinnen. Ich betreibe ja auch mein eigenes Studio, verdiene aber mein Geld nicht mit der Sexarbeit anderer Leute. Momentan wird die gesamte Branche diskriminiert, und dagegen wollen wir uns wehren. Warum gibt es beispielsweise für die Glücksspielbranche einen Umsatzersatz, aber für uns nicht?
Sie haben auch zur Aktion "Sex im Notstand" aufgerufen. Worum geht es dabei?
Darum, Geld für Kolleginnen aufzutreiben, die aufgrund des erneuten Lockdown in eine finanzielle Notlage geraten sind. Die Schlange für die Essenspakete bei der Sophie (Beratungszentrum für Sexarbeiterinnen, Anm.) ist schon wieder sehr lang!
Und wie funktioniert die Aktion?
Wir bitten in den Freierforen um Werbung und Hilfe. Wir wollen den Frauen in Not mit Einkaufsgutscheinen unter die Arme greifen. Wichtig ist, dass wir Sexarbeiterinnen nicht wie beim ersten Lockdown wieder monatelang vergessen werden, wenn die körpernahen Dienstleistungen dann wieder erlaubt werden.
https://www.falter.at/zeitung/20201125/ ... 8de27c86c1
Sexarbeiterinnen weiter in Armutsfalle
Durch die CoV-Pandemie und die damit einhergehenden Lockdowns sind auch Sexarbeiterinnen wirtschaftlich bedroht. Zugangshürden erschweren es, an Geld aus dem Härtefallfonds zu kommen. Eine Domina gründete deshalb eine Berufsvertretung.
Online seit gestern, 5.40 Uhr
„Tote Hose“ – so laufe ihr Geschäft derzeit, beschrieb eine Sexarbeiterin ihre Situation. Seit Anfang November sind die Dienstleistungen von Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern wieder untersagt. Nur vier Monate im Sommer durften Prostituierte arbeiten, aber auch da blieben viele Kunden aus. „Weil einfach viele auch von Kurzarbeit und Home Office betroffen waren und es deswegen auch nicht möglich war so oft oder so lang wie gewohnt zu einer Sexarbeiterin zu gehen“, sagte Domina und Aktivistin Shiva Prugger gegenüber Radio Wien.
Eva van Rahden
CoV: Sexarbeiterinnen von Armut betroffen
Hürden für Härtefallfonds
Die Gründerin der Berufsvertretung Sexarbeit sammelt mit der Aktion „Helfen ist sexy“ Spenden für Kolleginnen in Not. Denn sie sind vom Ersatz des Umsatzes ausgeschlossen, weil sexuelle Dienstleistungen nicht der Gewerbeordnung unterliegen.
Als Neue Selbstständige können Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter zwar Geld aus dem Härtefallfonds beantragen, doch oft scheitert es an den Zugangskriterien. „Das ist zum Beispiel auch daran gelegen, dass man keine österreichische Kontonummer hatte und deswegen den Antrag nicht stellen konnte“, sagte Prugger.
„Druck steigt, letztendlich illegal zu arbeiten“
„Viele Frauen haben schon im ersten Lockdown Schulden angehäuft und sind jetzt in einer echten Notlage. Damit steigt auch der Druck, letztendlich illegal zu arbeiten“, sagte Prugger gegenüber dem „Standard“. Seit August gibt es die Berufsvertretung Sexarbeit Österreich (BSÖ), die das Beratungszentrum Sophie der Volkshilfe Wien als Vereinssitz nutzt.
Das Beratungszentrum Sophie hat im vergangenen Jahr rund 1.000 Sexarbeiterinnen im Raum Wien mit Lebensmitteln versorgt, finanziert Großteiles durch Spenden. Rund 8.000 Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter waren Ende des Vorjahres in Österreich registriert, die meisten von ihnen kommen aus den östlichen EU-Ländern, wie Bulgarien, Rumänien und Ungarn.
red, wien.ORF.at
https://wien.orf.at/stories/3084235/
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Re: BSÖ - selbsternannter "Berufsverband"
War auf ORF zu sehen. Ich habe geglaubt, dass mich der Affe laust. Nullbotschaft, außer Selbstdarstellung und Äußerungen, die der Bewegung schaden. Jede Ehefrau die diese Sendung gesehen hat, wird in dem Augenblick wo sie diese Aussage gehört hat gedacht haben, dass es nicht in Ordnung ist. Wenn man den Zuseherinnen derart mit dem Hintern ins Gesicht fährt, so macht man Gegnerinnen und nicht Lobbyarbeit.
Schon die Einstiegsnachricht von dem Verein hat mich auf die Palme gebracht! Wir sind die Ersten, die sich in Österreich für Sexarbeiterinnen einsetzen, gab man zum Besten. Wie wenn es MAIZ und LEFÖ und die Organisationen in Graz und Salzburg nicht geben täte. Und von sexworker.at hat man auch noch nichts gehört?
Und wie ist das eigentlich: Kann man sich selbst als Berufsverband ausrufen?
Magda
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Re: BSÖ - selbsternannter "Berufsverband"
@Magda
Im Vereinswesen ist es ziemlich gleichgültig wie man sich nennt und ob das Hand und Fuß hat. Du kannst morgen, wenn Du Lust hast den "Dachverband der Berufsverbände österreichischer Sexarbeiterinnen" gründen. Man braucht mindestens zwei Personen und eine postfähige Adresse.
Und der Ordnung halber:
Derzeitig für die Rechte von SexarbeiterInnen in Österreich tätige NGO (seit vielen Jahren)
LEFÖ, MAIZ, SXA-Info, IBUS, PIA Salzburg, LENA Linz, sexworker.at, RED EDITION und Sophie
Red Edition und sexworker.at sind Selbstvertretungsorganisationen welche von aktiven oder ehemaligen Sexarbeiter*Innen geleitet werden. Auch an dieser Stelle sei vermerkt, dass die Eigentums- und Namensrechte für das Sexworker Forum in den Händen einer aktiven SexarbeiterInnen liegen.
Auch andere Organisationen haben SexarbeiterInnen im Team mit dabei.
Insofern kann auch ich die Behauptung, dass der BSÖ die erste Organisation im Lande wäre, nicht nachvollziehen.
Liebe Grüße
christian
Im Vereinswesen ist es ziemlich gleichgültig wie man sich nennt und ob das Hand und Fuß hat. Du kannst morgen, wenn Du Lust hast den "Dachverband der Berufsverbände österreichischer Sexarbeiterinnen" gründen. Man braucht mindestens zwei Personen und eine postfähige Adresse.
Und der Ordnung halber:
Derzeitig für die Rechte von SexarbeiterInnen in Österreich tätige NGO (seit vielen Jahren)
LEFÖ, MAIZ, SXA-Info, IBUS, PIA Salzburg, LENA Linz, sexworker.at, RED EDITION und Sophie
Red Edition und sexworker.at sind Selbstvertretungsorganisationen welche von aktiven oder ehemaligen Sexarbeiter*Innen geleitet werden. Auch an dieser Stelle sei vermerkt, dass die Eigentums- und Namensrechte für das Sexworker Forum in den Händen einer aktiven SexarbeiterInnen liegen.
Auch andere Organisationen haben SexarbeiterInnen im Team mit dabei.
Insofern kann auch ich die Behauptung, dass der BSÖ die erste Organisation im Lande wäre, nicht nachvollziehen.
Liebe Grüße
christian
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Re: BSÖ - selbsternannter "Berufsverband"
Eine Domina erzählt: "Einer wollte, dass ich eine Suppe aus ihm koche"
Ob Melkmaschine, Nadelspiele oder harte Schläge: Shiva Birgit La Sublime arbeitet als Domina in Wien und erfüllt ihren Besuchern fast jede sexuelle Fantasie
Und brav den Link dazu, damit der Zwerg nicht wieder ausbessern muss:
https://www.derstandard.at/story/200012 ... -suppe-aus
Politische Feinstarbeit! Gleich in der Überschrift vergeht einem das Lesen.
Fassen wir zusammen:
Den Ehefrauen erzählt man, dass der eigene Gatte Kunde sein könnte.
Die Kunden stellt man als Perverslinge dar, die komplett den Verstand verloren haben.
Dem interessierten Zuseher, der vielleicht über die Rechte von Sexarbeiterinnen etwas wissen möchte, zeigt man einen Hodenfallschirm und, wenn ich mich recht erinnere, Daumenschrauben!
Und die Sexarbeiterinnen selbst fragt man gar nicht, ob sie das wollen, oder ob sie einverstanden sind. Man ruft einen Berufsverband aus und bejubelt Berufsverbote, die zu dem Zeitpunkt gar nicht ausgesprochen waren. Wir erinnern uns: Verboten war das Betreten von Prostitutionslokalen für Kunden. Sonst war in der damaligen Verordnung von Sexarbeit nichts zu lesen. Wenn ich falsch liege, korrigiert mich bitte.
Die Gretchenfrage, wie die zur Zwangsuntersuchung steht, stelle ich mir gar nicht.
Beim ersten TV Auftritt war ja noch wer dabei. War das nicht die EDIT BY ZWERG- Name entfernt - wir wollen hier kein SexarbeiterInnenbashing betreiben - es ist was Anderes, wenn in einem Printmedium ein Klarname steht EDITENDE Die hat gemeint, dass ihr erster Kundenanruf von einem Polizisten war und sie hat ihm dann gesagt: "BEI MIR, brauchen sie nicht kontrollieren" Dieses Bei mir war so gezogen, dass man das "Aber bei den anderen schon" fast raus gehört hat. Reine Selbstdarstellung behaupte ich.
Magda
Ob Melkmaschine, Nadelspiele oder harte Schläge: Shiva Birgit La Sublime arbeitet als Domina in Wien und erfüllt ihren Besuchern fast jede sexuelle Fantasie
Und brav den Link dazu, damit der Zwerg nicht wieder ausbessern muss:
https://www.derstandard.at/story/200012 ... -suppe-aus
Politische Feinstarbeit! Gleich in der Überschrift vergeht einem das Lesen.
Fassen wir zusammen:
Den Ehefrauen erzählt man, dass der eigene Gatte Kunde sein könnte.
Die Kunden stellt man als Perverslinge dar, die komplett den Verstand verloren haben.
Dem interessierten Zuseher, der vielleicht über die Rechte von Sexarbeiterinnen etwas wissen möchte, zeigt man einen Hodenfallschirm und, wenn ich mich recht erinnere, Daumenschrauben!
Und die Sexarbeiterinnen selbst fragt man gar nicht, ob sie das wollen, oder ob sie einverstanden sind. Man ruft einen Berufsverband aus und bejubelt Berufsverbote, die zu dem Zeitpunkt gar nicht ausgesprochen waren. Wir erinnern uns: Verboten war das Betreten von Prostitutionslokalen für Kunden. Sonst war in der damaligen Verordnung von Sexarbeit nichts zu lesen. Wenn ich falsch liege, korrigiert mich bitte.
Die Gretchenfrage, wie die zur Zwangsuntersuchung steht, stelle ich mir gar nicht.
Beim ersten TV Auftritt war ja noch wer dabei. War das nicht die EDIT BY ZWERG- Name entfernt - wir wollen hier kein SexarbeiterInnenbashing betreiben - es ist was Anderes, wenn in einem Printmedium ein Klarname steht EDITENDE Die hat gemeint, dass ihr erster Kundenanruf von einem Polizisten war und sie hat ihm dann gesagt: "BEI MIR, brauchen sie nicht kontrollieren" Dieses Bei mir war so gezogen, dass man das "Aber bei den anderen schon" fast raus gehört hat. Reine Selbstdarstellung behaupte ich.
Magda
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Re: BSÖ - selbsternannter "Berufsverband"
Domina Prugger ist Shiva Birgit La Sublime
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