ZDF
"ZDFzoom" über Prostitution nach der Pandemie
19.07.2021 – 12:39
Mainz (ots)
Prostitution war während des Lockdowns vielerorts verboten, Bordelle waren geschlossen. Viele Prostituierte tauchten ab, schafften auf dem Straßenstrich oder in Appartements an. Vermieter und Freier nutzten das vielfach aus: Die einen verlangten Wuchermieten, die anderen forderten billigen Sex ohne Kondom. Das Prostitutionsverbot aufgrund von der Coronapandemie zeigte, was geschieht, wenn käuflicher Sex per Gesetz verboten würde. Und es stellt die Frage neu: Ist das Prostituiertenschutzgesetz ein wirksamer Schutz vor Zuhälterei und Gewalt? Wo muss nachgebessert werden? Diese Frage beleuchtet "ZDFzoom" am Mittwoch, 21. Juli 2021, 22.45 Uhr im ZDF, in "Das Ende der Sexarbeit? – Prostitution nach der Pandemie". Der Film von Rita Knobel-Ulrich steht ab Mittwoch, 21. Juli 2021, 18.00 Uhr, in der ZDFmediathek zur Verfügung.
Das Prostituiertenschutzgesetz von 2017 soll Frauen vor Gewalt, Menschenhandel und Zuhälterei schützen. Doch gelingt das wirklich? Ein Jahr lang hat "ZDFzoom" Prostituierte begleitet: Bordellbetreiber klagten, sie hätten alle gesetzlichen Vorschriften des Prostituiertenschutzgesetzes erfüllt, Notfallknöpfe eingebaut, nur angemeldete Frauen beschäftigt – nun seien ihre Bordelle leer und die Frauen auf der Straße. Ordnungsämter sowie Polizistinnen und Polizisten weisen darauf hin, dass es auf der Straße viel schwerer sei, an die Frauen heranzukommen und Hilfe anzubieten.
Prostitutionsgegner haben die Situation in der Coronazeit eher so wahrgenommen, dass es auch ohne Prostitution geht, und fordern ein Sexkaufverbot auch in Zukunft. Doch viele Prostituierte wehren sich und bestehen darauf, dass sie nicht unter Zwang arbeiten. Der Staat habe sich nicht in die Sexualität erwachsener Menschen einzumischen. Viele Frauen kommen aus Südamerika oder Osteuropa und wollen häufig mit Sexarbeit Geld für ihre Familie daheim und für eine bessere Zukunft ihrer Kinder verdienen.
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"ZDFzoom"
Freier wollen handeln: TV-Doku zeigt, wie Corona Prostituierte verzweifeln lässt
Heute, 21.07.2021 | 11:30
Käufliche Liebe in Zeiten vom Corona: ZDF-Doku blickt hinter die Kulissen
ZDF / Rene MunderKäufliche Liebe in Zeiten vom Corona: ZDF-Doku blickt hinter die Kulissen
Während des Lockdowns und auch lange darüber hinaus war Prostitution in Deutschland nicht erlaubt. Für die Sexarbeiterinnen eine dramatische Situation, viele flüchteten in die Illegalität. Eine "ZDFzoom"-Doku zeichnet nun ein vielschichtiges Bild einer Branche zwischen Notsituation und rechtlichem Schutz, zwischen Menschenhandel und Emanzipation.
Fast ein Jahr lang standen Freier vielerorts vor verschlossenen Türen, Prostituierte konnten ihrer Arbeit während des Lockdowns nicht nachgehen. Es war Pandemie-bedingt genau die Situation eingetreten, die Befürworterinnen und Befürworter eines Sexkaufverbots unabhängig von der Corona-Krise fordern: Prostitution rechtlich zu verbieten. Die aufschlussreiche "ZDFzoom"-Dokumentation: "Das Ende der Sexarbeit? - Prostitution nach der Pandemie" (Mittwoch, 21. Juli, 22.45 Uhr, ZDF und ab 18 Uhr in der ZDFmediathek) geht der Frage nach, welche Folgen ein Sexkaufverbot hätte, und ob das Prostituiertenschutzgesetz von 2017 wirklich hält, was es verspricht: Sexarbeiterinnen vor Gewalt, Zuhälterei und Menschenhandel zu schützen.
Die Filmemacherin Rita Knobel-Ulrich liefert einen Status Quo des vermeintlich ältesten Gewerbes der Welt nach einer restriktiven Zeit. Hygienekonzepte gelten für Bordelle aktuell ebenso wie für die meisten Kulturveranstaltungen. "Die Kunden sowie die Mädels am Fenster müssen getestet, geimpft, oder genesen sein", erklärt etwa Laufhaus-Wirtschafterin Ulla Haus. Es herrscht Maskenpflicht. In Bordellen wurden die Sicherheitsmaßnahmen gemäß des Prostituiertenschutzgesetzes umgesetzt - nur es fehlen die Frauen auf den Zimmern. Einige sind aufgrund des Berufsverbots in ihre Heimatländer zurückgekehrt, andere gehen ihrer Arbeit auf andere Weise nach.
Käufliche Liebe in Zeiten vom Corona: ZDF-Doku blickt hinter die Kulissen
ZDF / Rene Munder Käufliche Liebe in Zeiten vom Corona: ZDF-Doku blickt hinter die Kulissen
Wegen Corona in die illegale Prostitution
Mit Leni Breymaier, die für die SPD im Bundestag sitzt, kommt eine entschiedene Befürworterin des Sexkaufverbots zu Wort. "Die jungen Männer, die in Deutschland in den letzten 20 Jahren aufgewachsen sind, die haben gelernt, es ist normal in ein Bordell zu gehen und sich eine Frau zu kaufen", kritisiert sie. Das komplette Verbot der Prostitution nennt man das "Nordische Modell", da es in Skandinavien bereits angewandt wird. In diesem Modell werden die Freier bestraft, Prostitution wird damit eigentlich unmöglich gemacht. Mit dem Lockdown kam diese Situation plötzlich hierzulande quasi zwangsläufig, die Folgen waren jedoch teils verheerend, wie in dem Beitrag erläutert wird. "Nur weil man etwas verbietet, erreicht man nicht, dass es nicht mehr da ist", meint auch Jan Heinisch, der Staatssekretär des Ministeriums für Gleichstellung in Nordrhein-Westfalen.
Die Reaktion vieler Sexarbeiterinnen auf das Prostitutionsverbot war demnach der Weg in die Illegalität. Sie schafften auf dem Strich oder in privaten Appartements an, immer mit der Angst, von Polizei oder Ordnungsamt erwischt zu werden. Dreiste Freier versuchten, mit dem Wissen um die finanzielle Notlage der Frauen Druck aufzubauen. Die Sexarbeiterin Antonia berichtet, dass das rücksichtslose Handeln der Männer sich nicht nur auf den Preis beschränkte: "Die wollen das halt immer weiter runterdrücken. Auch mit denen ohne Gummi zu schlafen - das wird einfach schamlos ausgenutzt."
Sexarbeiterin wehrte sich gegen ihren "Lover Boy"
Doch Salome Balthus wehrt sich gegen die Vorstellung, alle Prostituierten würden unter Zwang arbeiten. Auf die Frage, was ihr an ihrem Beruf gefällt, stellt die Betreiberin eines Escort-Portals Gegenfragen: "Was kann einem daran nicht gefallen? Mögen Sie Sex? Mögen Sie gute Bezahlung?" Ihr Escort-Job sei eine Möglichkeit, Menschen nahezusein. "Unter welchen Bedingungen kann denn Prostitution ein emanzipatorischer Akt sein?", fragt sie Bewerberinnen nach eigener Aussage für ihr Portal. Ganz häufig fällt die gleiche Antwort: Selbstbestimmung.
Genau wo diese ausbleibt, wird Prostitution zur menschenverachtenden Ausbeutung. Mit Sandra Nowak tritt eine Protagonistin vor die Kamera, die jahrelang für einen sogenannten "Lover Boy" anschaffen musste. "Viele Leute stellen sich Menschenhandel und Zwangsprostitution vor: Frauen in Ketten, die irgendwo im Keller sitzen", berichtet die Frau, die sich seit Jahren unermüdlich gegen die Folgen der Zwangsprostitution einsetzt. Frauen in Bordellen würden einen eher zufriedenen Eindruck erwecken, weil sie lächeln und Scherze machen. Doch vielen würde es in Wirklichkeit ganz anders gehen. Das Leid kann offenbar auch das Prostituiertenschutzgesetz nicht verhindern.
https://www.focus.de/kultur/kino_tv/zdf ... 15969.html
ZDFzoom 21.7.21 um 22:45 Uhr: "Das Ende der Sexarbeit? - Prostitution nach der Pandemie"
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Re: ZDFzoom 21.7.21 um 22:45 Uhr: "Das Ende der Sexarbeit? - Prostitution nach der Pandemie"
Hier ist das Video:
Das Ende der Sexarbeit?
Prostitution nach der Pandemie - Film von Rita Knobel-Ulrich
Bordelle waren geschlossen, Prostitution während des Lockdowns vielerorts verboten. Doch viele Frauen tauchten ab, schafften auf dem Straßenstrich oder in Appartements an.
Vorab
29 min 21.07.2021 UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 21.07.2023
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Vermieter und Freier nutzten das oft gnadenlos aus: Sie forderten billigen Sex ohne Kondom, verlangten Wuchermieten. Das Prostituiertenschutzgesetz von 2017 soll Frauen vor Gewalt, Menschenhandel und Zuhälterei schützen. Doch gelingt das wirklich?
Ein Jahr lang hat "ZDFzoom" Prostituierte begleitet. Betreiber klagten, sie hätten alle gesetzlichen Vorschriften des Prostituiertenschutzgesetzes erfüllt, Notfallknöpfe eingebaut, nur angemeldete Frauen beschäftigt. Nun seien ihre Puffs leer und die Frauen auf der Straße. Ordnungsämter und Polizisten klagten, dort sei es viel schwerer, an die Frauen heranzukommen, Hilfe anzubieten. Geht doch, sagen dagegen Prostitutionsgegner und fordern ein Sexkaufverbot auch in Zukunft. Doch Huren wehren sich und bestehen darauf, dass sie nicht unter Zwang arbeiten. Der Staat habe sich nicht in die Sexualität erwachsener Menschen einzumischen. Viele Frauen kommen aus Südamerika oder Osteuropa, Sie wollen eine bessere Zukunft für ihre Kinder. Von ihrem Geld leben ganze Familien.
"ZDFzoom" fragt: Ist das Prostituiertenschutzgesetz ein wirksamer Schutz vor Zuhälterei und Gewalt? Wo muss nachgebessert werden? Das Prostitutionsverbot wegen Corona – eine Blaupause, die zeigte, was geschieht, wenn käuflicher Sex per Gesetz verboten würde.
Stab
Kamera - Rene Munder, Martin Göbel, Philipp Lückert
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoo ... t-102.html
Um das Video sehen zu können, bitte auf den Link klicken.
Das Ende der Sexarbeit?
Prostitution nach der Pandemie - Film von Rita Knobel-Ulrich
Bordelle waren geschlossen, Prostitution während des Lockdowns vielerorts verboten. Doch viele Frauen tauchten ab, schafften auf dem Straßenstrich oder in Appartements an.
Vorab
29 min 21.07.2021 UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 21.07.2023
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Vermieter und Freier nutzten das oft gnadenlos aus: Sie forderten billigen Sex ohne Kondom, verlangten Wuchermieten. Das Prostituiertenschutzgesetz von 2017 soll Frauen vor Gewalt, Menschenhandel und Zuhälterei schützen. Doch gelingt das wirklich?
Ein Jahr lang hat "ZDFzoom" Prostituierte begleitet. Betreiber klagten, sie hätten alle gesetzlichen Vorschriften des Prostituiertenschutzgesetzes erfüllt, Notfallknöpfe eingebaut, nur angemeldete Frauen beschäftigt. Nun seien ihre Puffs leer und die Frauen auf der Straße. Ordnungsämter und Polizisten klagten, dort sei es viel schwerer, an die Frauen heranzukommen, Hilfe anzubieten. Geht doch, sagen dagegen Prostitutionsgegner und fordern ein Sexkaufverbot auch in Zukunft. Doch Huren wehren sich und bestehen darauf, dass sie nicht unter Zwang arbeiten. Der Staat habe sich nicht in die Sexualität erwachsener Menschen einzumischen. Viele Frauen kommen aus Südamerika oder Osteuropa, Sie wollen eine bessere Zukunft für ihre Kinder. Von ihrem Geld leben ganze Familien.
"ZDFzoom" fragt: Ist das Prostituiertenschutzgesetz ein wirksamer Schutz vor Zuhälterei und Gewalt? Wo muss nachgebessert werden? Das Prostitutionsverbot wegen Corona – eine Blaupause, die zeigte, was geschieht, wenn käuflicher Sex per Gesetz verboten würde.
Stab
Kamera - Rene Munder, Martin Göbel, Philipp Lückert
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoo ... t-102.html
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Re: ZDFzoom 21.7.21 um 22:45 Uhr: "Das Ende der Sexarbeit? - Prostitution nach der Pandemie"
In this article there is a strange mix of 2 different arguments... The end of brothels and the end of legal prostitution. Brothels can be a safe place with video control and so on but have a foolish price and tons of workers and this is pushing girls to go over the limits...street is at no cost and this is less stressful... so I can do more money working less and rejecting uncomfortable requests because I don't need to pay 180 bucks every fuc%ing day to start from zero money for me....less stress, less dangerous ..so brothels are a safe place is not true...protect from pimps? No..they are the worst pimp I ever meet...a part this, if there is an idiot on this planet beliving a guy renting a room for 7K euros month, with a weak lamp on the floor and an hole to pee can declare bankrupcy????...crying like the last sexworker on the planet????....incline to ignore the risk of covid because considering a person as a machine for money??? and customers just idiots need to be teased???....don't you realize sex workers can be a virus vehicle?....it is all right?...ok...ok...Another big risk is the large number of sw...too much girls means you mind nothing...when you can be substituted by thousands of others sw you have no power...can sw be illegal? Impossible... Law can not address private preferences....it is foolish, just can change the organization around the sex work and safety...but prostitution can be not human and not safe in legal situation too. and brothels are the example in the way they act.