Lokalnachrichten: MÜNCHEN & BAYERN

Hier findet Ihr "lokale" Links, Beiträge und Infos - Sexarbeit betreffend. Die Themen sind weitgehend nach Städten aufgeteilt.
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Lucille
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Beitrag von Lucille »

BTW: Hessen ist da keinen Deut besser .... grrr

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malin
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Beitrag von malin »

https://www.tz.de/muenchen/stadt/muench ... 46562.html

Hurensohn (also das Kind einer Hure zu sein!) ist also offiziell eine, sogar strafbewehrte, Beleidigung? Schau einer an, dann kanns mit der angeblichen "Gleichstellung" zu anderen Berufen ja nicht so weit her sein.
Na Hauptsache dieser Umstand ist dann auch schön via Hurenpass amtlich und dokumentiert.
liebe grüsse malin

eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)

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Ursa Minor
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Re: Lokalnachrichten: MÜNCHEN & BAYERN

Beitrag von Ursa Minor »

Skandal im Sperrbezirk
Aufgedeckt: Die geheime Rotlicht-Szene am Hauptbahnhof

Aktualisiert: 19.07.18 19:52

München - „Traumhafte Nächte gegen Taschengeld“, „süß und versaut sucht schöne Dates“ – das Netz ist voll von solchen Angeboten. Frauen bieten auf einschlägigen Foren im Internet Liebesdienste an – beispielsweise „im Hotel“ oder „bei dir“. Unerlaubt! Denn rund 90 Prozent des Stadtgebiets sind Sperrbezirk – Prostitution ist dort verboten. Lediglich an neun Anbahnungszonen dürfen die Prostituierten den Kontakt mit den Freiern öffentlich herstellen. Wer Prostitution im Sperrbezirk ausübt, muss beim ersten Mal eine Geldstrafe von 300 Euro zahlen. Ab dem zweiten Mal handelt es sich um eine Straftat....

weiter auf...
https://www.tz.de/muenchen/stadt/ludwig ... 48862.html

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deernhh
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Re: Lokalnachrichten: MÜNCHEN & BAYERN

Beitrag von deernhh »


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Ursa Minor
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Re: Lokalnachrichten: MÜNCHEN & BAYERN

Beitrag von Ursa Minor »

:003
Danke deernhh!

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deernhh
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Re: Lokalnachrichten: MÜNCHEN & BAYERN

Beitrag von deernhh »

Insiderin spricht Klartext
PROSTITUIERTE (49) UEBER DAS MUENCHNER MILIEU:
ES IST BILLIGER UND RESPEKTLOSER GEWORDEN

Aktualisiert: 19.07.18 - 19:57

Foto
Sie kennt das Geschaeft mit dem Sex: Mia (49) ist seit zehn Jahren als Prostituierte taetig © Sigi Jantz

Mia (Name geaendert) ist seit ueber zehn Jahren im horizontalen Gewerbe taetig. Im tz-Interview spricht sie offen darueber, warum sie illegal arbeitet.

Muenchen - Zudem nennt Mia die Schattenseiten ihrer Branche und erklaert, warum sie die Verlogenheit unserer Gesellschaft wuetend macht.

Weiterlesen unter:
https://www.tz.de/muenchen/stadt/ludwig ... 48869.html

Edit: Link ausgebessert

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deernhh
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Re: Lokalnachrichten: MÜNCHEN & BAYERN

Beitrag von deernhh »

"Ich war besoffen"
JUNGER KERL GEHT INS FREUDENHAUS UND KOMMT MIT BLAUEM AUGE WIEDER RAUS
Aktualisiert: 01.09.18 - 22:58

Statt Sex gab es eine blutende Nase und ein blaues Auge. Der Besuch eines 20-jaehrigen Eurasburgers verlief anders, als er es sich vorgestellt hatte.

Eurasburg/Wolfratshausen - Er wollte schnellen Sex. Deshalb suchte ein junger Eurasburger ein Bordell in Muenchen auf. Nach 20 Minuten verliess er das Laufhaus wieder - mit blutender Nase und einem blauen Auge. Nun hatte das unbefriedigende erotische Abenteuer ein Nachspiel vor dem Jugendgericht, wo sich der 20-Jaehrige wegen Koerperverletzung in zwei Faellen, Freiheitsberaubung verantworten musste.

Bei seinem Besuch am 11. Februar dieses Jahres soll der Mann eine Prostituierte "mit beiden Haenden am Kopf gepackt und mehrmals nach unten gezogen" haben. Der mehrfach geaeusserten Aufforderung zu gehen kam er nicht nach. Dafuer baute er sich mit der Faust drohend vor der Frau auf und schubste diese weg. Er setzte sich vor die Tuer, um zu verhindern, dass die Dame das Zimmer verlassen konnte. Ein von der Liebesdienerin zu Hilfe gerufener Security-Mitarbeiter erteilte dem aggressiven Freier ein Hausverbot, das dieser jedoch ignorierte. Stattdessen soll er den Tuersteher "in den Schritt gekniffen und zugedrueckt" haben. Soweit der Sachverhalt, den die Staatsanwaeltin aus der Anklageschrift verlas.

"Ich weiss nicht, ob Sex stattgefunden hat oder nicht"

"Das ist teilweise richtig, teilweise nicht", liess der Beschuldigte das Gericht wissen. Er sei stark alkoholisiert aufs Bett gefallen, eingeschlafen und nach zehn bis 15 Minuten von der Prostituierten geweckt worden. Er habe die Frau zur Rede gestellt, weil keine sexuellen Handlungen stattgefunden habe. Er habe sogar mehr Geld geboten. Die Frau habe jedoch nur nach dem Geld geschnappt und rumgeschrieen", glaubte der 20-Jaehrige sich zu erinnern. Auf Nachfrage des Richters musste er eingestehen: "Es gab keine Absprache, ich war zu besoffen. Ich weiss nicht, ob Sex stattgefunden hat oder nicht." Ebenso fehlte ihm die Erinnerung an dem weiteren Ablauf des misslungenen Geschaefts.

Die Prostituierte erscheint nicht vor Gericht

Ein Freund des Angeklagten, dessen Besuch erfolgreicher verlaufen war ("Ich bin zuerst ins Bordell und habe meinen Sex gehabt") schilderte, dass er Schreierei gehoert habe, sei der Security-Mitarbeiter ueber seinen Freund gestanden, der mit blauem Auge und blutender Nase am Boden gelegen sei. Die Prostituierte konnte nicht vor Gericht aussagen. Sie arbeitet nicht mehr in dem Bordell, ihr Aufenhaltsort ist derzeit unbekannt. In ihrer vom Richter verlesenen Aussage bei der Polizei hatte sie detailliert geschildert, der schliesslich zur Anklage fuehrte. Der Tuersteher sagte, dass er gesehen habe, wie der Angeklagte die Frau an den Haaren gezogen und Geld zurueckverlangte, weil sie angeblich die vereinbarte Leistung nicht erbracht hatte.

Mit Einverstaendnis aller Verfahrensbeteiligten stellte Jugendrichter Urs Waeckerlin das Verfahren gegen den Eurasburger, der zur Tatzeit knapp 1,5 Promille Alkohol im Blut hatte, vorlaeufig ein. Als Auflage muss der Mann 200 Euro zu Gunsten des Sozialen Trainingskurses ans Landratsamt zahlen. In seiner Urteilsbegruendung sagte der Richter: "Der Angeklagte und der Tuersteher haben sich gegenseitig nichts geschenkt. Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo in der Mitte."

Offiziell waren es Massagestudios - tatsaechlich aber boten in zwei Toelzer Wohnungen Prostituierte ihre Dienste an. Dann wurden sie enttarnt. ( https://www.merkur.de/lokales/bad-toelz ... 99518.html )
rst
https://www.tz.de/muenchen/region/euras ... 02690.html

SCHOCK NACH MITTERNACHT
PISTOLEN-ALARM IM SCHWABINGER BORDELL:
FREIER ZIEHT WAFFE AUS DER UNTERHOSE
Den ganzen Artikel bitte lesen auf:
https://www.merkur.de/lokales/muenchen/ ... 09331.html

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floggy
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FKK Sauna Club in München Pasing

Beitrag von floggy »

Halbe Stunde 60 €. Es wurde bei zwei von zwei Verabredungen nicht einmal versucht Zusatzgeschäfte à la Mädchen WG zu machen. Mir wurde gesagt "Ich mache oft nur Miete. Und muß 100 € Eintritt bezahlen. Für Übernachtung nochmal 20 € extra."

Das hat es also gebracht, das ProstSchG mit seinem Betriebskonzept, und mit der Polizei als neuen Zuhälter, dass die Preise noch mehr sinken. Früher wurde wenigstens getrickst und geschummelt, und als Kunde brauchte man kein schlechtes Gewissen haben, weil man wußte, die Dame hat sich reichlich genommen, was sie zum Leben braucht. Aber heute, da zück' ich um meines Seelenfriedens freiwillig das Doppelte, und ermahne, dass der Stundensatz bei 200 € liegt, und wünsche mir einen Organisationsgrad von nur 20%, man ist ja bescheiden geworden, und die guten alten Zeiten zurück, wo es noch keinen Girlfriend (man muß sich das Wort echt einmal auf der Zunge zergehen lassen - Girlfriend) Sex gab. Obwohl, es geht nichts über Kuscheln. Aber Kuscheln ist eben auch kein Sex.
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Re: Lokalnachrichten: MÜNCHEN & BAYERN

Beitrag von Zwerg »

17. Januar 2020, 10:45 Uhr
Lower Class Magazine:Warum das BayernWlan ein linkes Online-Magazin aussperrte


Die Webseite des linken Lower Class Magazine war im BayernWlan tagelang gesperrt.
Das Netz aus mehr als 22 000 offenen Hotspots wird von der bayerischen Staatsregierung betrieben.
Politische Differenzen spielten bei der Sperre keine Rolle - schuld war ein automatischer Jugendschutzfilter, der auf das Wort Prostitution reagierte.

Von Simon Hurtz

https://www.sueddeutsche.de/digital/low ... -1.4760574

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floggy
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Lokalnachrichten: MÜNCHEN & BAYERN

Beitrag von floggy »

Zitat: Der fragliche Artikel ist ein Gastbeitrag der Autorin Emily Williams. Unter der Überschrift "Prostitution: Warum Sexkauf keine Wohltat ist" antwortet sie auf einen Text in der taz und fordert, Prostitution in Deutschland zu verbieten.

Ich vermute, der Artikel von Emily Williams ist sogar konservativen Kreisen zu polemisch geschrieben. Besonders hat es mir dieser Satz angetan:

Zitat: "Die Möglichkeit, mit dem zeitweisen Verzicht auf Grundrechte, den selbstbestimmte Prostituierte notwendigerweise vollziehen müssen, Geld zu verdienen, rechtfertigt die Entwürdigung aller Frauen nicht."

Nicht einmal unser Gesetzgeber, der mit dem ProstSchG 2016, in Kraft getreten 2017, hinreichend gegen das Grundgesetz verstoßen hat, will sich nachsagen lassen, dass die Legalisierung von Arbeitsverhältnissen in der Prostitution, gemeint ist damit ProstG 2001, gegen das Grundgesetz verstößt.

Wie wäre es mit Sippenhaftung, Frau Emily Williams? Kommt die als Nächstes? Für Anbieter und Nachfrager gleichermaßen?
Wie Rechtsaußen muß Abolitionismus im 21. Jahrhundert sein, um als rückwärtsgewandt wahr genommen zu werden?

Ich kann auch polemisch.

Sagt heute ein Kunde zu einer Sex-Anbieterin:
- Wieviel kostet mich ein Schäferstündchen?
Nach Einführung des Sex-Kaufverbots sagt ein Kunde zu einer Sex-Anbieterin:
- Machst Du ein Schäferstündchen auch umsonst?
Also wenn Frauen den Satz "machst Du es auch umsonst" hundertmal in ihrem Leben gehört haben, dann machen sie es bestimmt auch umsonst. Wie Sklavinnen halt.

Ich kenn' auch noch 'ne andere Story. Die brasilianische Art, beispielsweise. Große Liebe, heiße Küsse, in der Disco. Dann, am Morgen: Die Mutter ist krank, braucht Medikamente. Die Telefonrechnung war zu teuer, hab' kein Geld, und keine Arbeit. Vor Einführung des Sex-Kaufverbots alles kein Problem. Geldprobleme lassen sich einfach lösen. Aber nach Einführung des Sex-Kaufverbots muß ich zur nächsten Polizeiwache gehen, und den Herrn Wachtmeister fragen, ob ich der Dame meiner nächtlichen Versuchung etwas Kleingeld geben darf. Wie Bettlerinnen halt.

Man sieht schon, Abolitionisten wollen den Klassenunterschied nicht verkleinern, sondern vergrößern. Am liebsten wäre ihnen, wenn die Klassen so weit auseinandertrifften, dass sie sich jeweils selbst überlassen blieben. Wenn das nicht Anti-Demokratisch und gegen unsere Rechtsordnung ist?
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Re: Lokalnachrichten: MÜNCHEN & BAYERN

Beitrag von Kasharius »

Ach @floggy,

dem ist aus meiner Sicht nichts hinzuzufügen!

Danke!

Kasharius grüßt Dich

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deernhh
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Re: Lokalnachrichten: MÜNCHEN & BAYERN

Beitrag von deernhh »

Nach dem Tod von Friedrich Ewald
Münchner Rotlichtkönig: Das unglaubliche Leben des Dicken Fritz


Kimberly Hagen, 17.01.2020 - 10:22 Uhr

Schillernde Zeiten: Friedrich Ewald (links, alias "Der dicke Fritz") mit Box-Promoter Ebby Thust. Foto: AZ-Archiv

Er war Münchens Rotlicht-König und Multi-Millionär, der in einer kleinen Wohnung starb. Dazwischen ist verdammt viel passiert.

Dicker Fritz. Natürlich ist das kein besonders schmeichelhafter Spitzname. Aber in der Halbwelt, wo so vieles undurchsichtig ist, braucht es auch klare Verhältnisse. Und der Fritz, der in Wahrheit Friedrich Ewald († 72) hieß, war eben dick. So wie der Karlsruher Hans, der halt ein Mann namens Hans aus Karlsruhe war.

Doch der dicke Fritz wurde weder belächelt noch veräppelt. Die Menschen hatten sehr lange sehr viel Respekt, manche nennen es Angst, vor dem Mann, der in seinen besten Zeiten vier Rolls-Royce vor der Tür stehen und 15 Clubs mit "den schönsten Frauen", wie gerne geraunt wurde, von München bis Hamburg am Laufen hatte.

Teure Autos und schöne Frauen
Angefangen hatte Fritz in Amerika, schnell wurde München zum Mittelpunkt. Hier lebte, liebte und arbeitete er, wobei die Grenzen oft fließend waren, und wurde zu einem der erfolgreichsten Rotlicht-Könige – weit über München hinaus.

Gute Freunde: Der dicke Fritz (l.) mit Wirt Hugo Bachmaier und dessen damaliger Freundin Ilona Grunwald vor zehn Jahren. Foto: privat

Die Krönung für sein Bordell-Imperium war der legendäre Leierkasten. Fritz verdiente Millionen, besaß Villen in Spanien und Trudering, traf unzählige Frauen (viele aus dem Milieu, manche nicht), bekam einige Kinder (heute im Alter von acht bis 37 Jahren) und war befreundet mit den mächtigsten Männern der Amüsier-Welt.

Der Leierkasten: Krönung für sein Bordell-Imperium
Einige von ihnen, sofern sie noch am Leben sind, werden sich nächste Woche wiedersehen. Bei der Beerdigung vom dicken Fritz, der vergangene Woche gestorben ist (AZ berichtete exklusiv). Vermutlich werden dort auch Größen auftauchen, die sonst das Rampenlicht scheuen – so wie Walter Staudinger ("Der Pate von München", lebt heute in Miami) oder Walter Djurkovich (hatte Läden wie Crazy Sexy und 1001 Nacht).

Der Pate von München: Walter Staudinger (r., lebt jetzt in Miami) mit Box-Promoter Ebby Thust. Foto: AZ/Günther Reisp

So schillernd und lebensfroh sein Leben war, so traurig und einsam war sein Ableben: Mit 72 Jahren wurde der dicke Fritz in einer Blutlache liegend in seiner nur 27 Quadratmeter großen Wohnung in Aschheim gefunden, die ihm sein Spezl, der Ernstl, besorgt hatte.

Zwischen dem Rotlicht-Olymp und dem tiefen Fall ist viel passiert. Oft wurde dem dicken Fritz in den letzten Jahrzehnten angeboten, ein Buch über sein Leben zu schreiben. Doch er lehnte immer ab: "Ich nenne keine Namen."

Loyalität war ihm wichtig, genauso wie die Familie. Viele seiner Kinder (exakte Zahlen weiß selbst von den Beteiligten niemand), die alle verschiedene Mütter haben, kennen sich persönlich noch nicht und werden sich wohl auf der Beerdigung zum ersten Mal sehen.

Dicker Fritz: Gentleman der alten Schule
Trotzdem, so beschreiben es sowohl Kinder als auch Lebenspartnerinnen in Gesprächen mit der AZ, war ihm das Wohl seiner Lieben heilig. "Er war der beste und liebevollste Vater", sagt seine Ex-Lebensgefährtin, mit der er vor 16 Jahren liiert war und die von ihm einen Sohn im Teenager-Alter hat. Ihren Namen möchte sie in der AZ lieber nicht lesen. "Das Leben muss ja weitergehen", sagt sie. Ihren Fritz wird sie trotzdem vermissen: "Er war einzigartig, ein Gentleman der alten Schule. Fritz hatte das größte Herz. Aber als Geschäftsmann war er knallhart und gefürchtet."

Harte Schale, weicher Kern: Der dicke Fritz vor 13 Jahren auf der Wiesn mit seiner damaligen Freundin und dem gemeinsamen Sohn. Rückblickend sagt sie zur AZ: „Er war der beste und liebevollste Papa.“ Foto: privat

(Vorübergehenden) Ärger mit der Justiz hatte der dicke Fritz hochoffiziell zwei Mal.

Ärger mit dem Gesetz
2001 wurde er als Pächter vom Leierkasten mit 17 anderen Rotlicht-Größen in München verhaftet. Der Vorwurf: ausbeuterische Zuhälterei, Förderung der Prostitution und Steuerhinterziehung. Ziel war es, die Münchner "Sex-Mafia" zu zerschlagen. Drei Millionen Kaution wollte Fritz nicht zahlen. "Das Geld seh ich doch nie wieder", soll er, der mehr ein Freund von Bargeld als von penibler Kontoführung war, gesagt haben. Er ging lieber in U-Haft. Der Anfang vom Ende – aus finanzieller Sicht. Über ein Jahr war er weggesperrt. Was mit seinen Läden, dem vielen Geld passierte? Nichts Gutes.

Die zweite Geschichte hängt mit dem Mord an Kultdesigner Gianni Versace († 1997) zusammen. Der Callboy Andrew Phillip Cunanan, der ihn in Miami erschossen hatte, setzte seinem eigenen Leben ein Ende – ausgerechnet auf dem Hausboot vom Fritz in Miami. Zufall? Das FBI ermittelte, die Zeitungen waren voll mit Verschwörungstheorien.

Der Fritz hatte mit Versace nix zu tun und fand es amüsant. Was ihn störte: dass ihn die Amerikaner nicht mehr in ihr Land reisen lassen wollten.

Sohn Tommy dachte, sein Vater mache Immobiliengeschäfte
Für den heute 25-jährigen Tommy war die Geschichte ein Schlüsselerlebnis. Zur AZ sagt er: "Ich dachte, mein Vater macht Immobiliengeschäfte. In der Zeitung sah ich plötzlich sein Bild und erfuhr die Wahrheit." Dennoch kann er nur Gutes über den Papa berichten.

Auch Spezl und Wirt Hugo Bachmaier, der ihn in Aschheim besuchte, als es ihm nicht mehr gut ging, sagt: "Fritz hat nie gejammert, sondern gelacht. Er liebte das Leben bis zuletzt – mit allen Facetten.

https://www.abendzeitung-muenchen.de/in ... 48ec8.html

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Re: Lokalnachrichten: MÜNCHEN & BAYERN

Beitrag von Kasharius »


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Re: Lokalnachrichten: MÜNCHEN & BAYERN

Beitrag von malin »

Mich wundert, davon hier noch nichts gelesen zu haben - ab gestern sind in München wieder diverse Arbeits-Locations geöffnet. Wohnungen, aber auch größere Laufhäuser.
Es gibt wohl ein jeweils individuelles Hygienekonzept, aber soweit ich gehört habe ist der Service nicht eingeschränkt.

Das wertet ich mal als wirklich gutes Zeichen! Und ich gebe zu, es hat mich überrascht - noch dazu in Bayern ;).
liebe grüsse malin

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Re: Lokalnachrichten: MÜNCHEN & BAYERN

Beitrag von certik »

Stimmt @malin
Ich habe Infomails der zuständigen Behörden für Nürnberg und München gesehen.
Voraussetzungen für die Öffnung sind ein entsprechendes Hygienekonzept und dass sich in jedem Raum maximal zwei Personen aufhalten. Das ist m. E. die Konsequenz auf das Urteil des Verwaltungsgerichtes zum Laufhaus in Kempten.
Ich hoffe sehr, dass die anderen Bundesländer jetzt bald nachziehen
Viele Grüße
certik
* bleibt gesund und übersteht die Zeit der Einschränkungen *

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Re: Lokalnachrichten: MÜNCHEN & BAYERN

Beitrag von Zwerg »

malin hat geschrieben:
02.08.2020, 06:38
Das wertet ich mal als wirklich gutes Zeichen! Und ich gebe zu, es hat mich überrascht - noch dazu in Bayern ;).
So sehen wir das auch und freuen uns für die SW die nunmehr die Chance haben ihre Existenz wieder auf eigene Füße zu stellen.

Liebe Grüße und Danke!

christian

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Re: Lokalnachrichten: MÜNCHEN & BAYERN

Beitrag von deernhh »

Dürfen Bordelle in Bayern wieder öffnen?
Aktualisiert am 22.07.2020

Nachdem das Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege bereits klargestellt hatte, dass sexuelle Dienstleistungen außerhalb von Bordellbetrieben (Haus- und Hotelbesuche von Prostituierten, Wohnungsprostitution) in Bayern zulässig sind und auch Tantra-bzw. Erotik-Massage-Studios unter Umständen wieder öffnen dürfen, können wohl auch Bordelle bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen in Bayern unter Umständen wieder geöffnet werden.

Gemäß § 11 Abs. 5 der Sechsten Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung
(6. BayIfSMV) vom 19. Juni 2020, zuletzt geändert am 14.07.20 müssen Bordellbetriebe, Clubs, Diskotheken, sonstige Vergnügungsstätten und vergleichbare Freizeiteinrichtungen bis zum 2. August geschlossen bleiben.

Der Kollege RA Michael Karthal, der den Betreiber einer Prostitutionsstätte in den Verfahren 20 NE 20.1531 (Eilverfahren) und 20 N 20.1532 (Hauptsacheverfahren) vertritt, hat zu diesen Verfahren dankbarerweise folgende Informationen bereit gestellt:

Das Gericht hat im Verfahren eine Anfrage an das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gestellt, wie "der Begriff des „Bordellbetriebs“ i.S.d. § 11 Abs. 5 6. BayIfSMV allgemein und im Verhältnis zum Begriff der „Prostitutionsstätte“ i.S.d. § 2 Abs. 4, § 18 ProstSchG zu verstehen ist, welche Freizeiteinrichtungen als den Bordellbetrieben vergleichbar angesehen werden und auf welchen tatsächlichen Umständen die „generalisierende, typisierende und pauschalierende“ ... Annahme beruht, dass innerhalb von Bordellbetrieben eine deutlich größere Frequenz an infektiologisch relevanten Kontakten stattfindet, als bei der Erbringung sexueller Dienstleistungen außerhalb solcher Betriebe.“

Hierzu erfolgt eine Stellungnahme, aus der sich ergibt, dass mit dem Begriff „Bordellbetriebe" nur solche Einrichtungen gemeint sind, die nicht nur von einer Prostituierten, sondern von zahlreichen Prostituierten (mindestens zwei Prostituierten) und Freiern (gleichzeitig) genutzt werden können. Dort komme es typischerweise zu vermehrten Kontakten, welche zu unterbinden seien.

In einem Hinweisbeschluss vom 15. Juli 2020 führte das Gericht dazu folgendes aus:

„Nach dem systematischen Regelungszusammenhang in § 11 Abs. 5 6. BaylfSMV von Bordellbetrieben mit „Clubs" und „Diskotheken" sowie den Ausführungen des Antragsgegners ... dürfte der Regelungszweck der angegriffenen Bestimmung maßgeblich darin bestehen, den besonderen Infektionsgefahren aus dem „persönlichen Zusammentreffen einer Vielzahl von Menschen" entgegenzuwirken. Vor diesem Hintergrund erscheint nach vorläufiger Einschätzung des Senats zweifelhaft, ob die von der Antragstellerin betriebene Prostitutionsstätte, bei der nach dem insoweit maßgeblichen Betriebskonzept i.S.v. § 16 ProstSchG ein solches Zusammentreffen einer Vielzahl von Menschen wohl weder vorgesehen noch möglich ist, überhaupt unter den Begriff des „Bordellbetriebs" fällt.“

Hieraus könnte sich ergeben, dass Bordellbetriebe in Bayern dann öffnen können, wenn ein „persönliches Zusammentreffen einer Vielzahl von Menschen" ausgeschlossen werden kann. Dies könnte beispielsweise durch Terminsvergaben und das Verbot des Betretens eines Betriebes für "Laufkundschaft" geregelt werden. Eine generelle Öffnungsmöglichkeit aller Bordellbetriebe in Bayern ergibt sich aus dem Verfahren nicht, eine Betrachtung des Einzelfalls bzw. die Erstellung eines geeigneten Konzepts ist notwendig.

Jedenfalls ist Bayern ist damit das erste Bundesland, in dem ein Gericht die Wiedereröffnung einer Prostitutionsstätte nicht per se ausschließt.

Allerdings ist in Bayern das Infektionsgeschehen im Vergleich zu den anderen Bundesländern nicht signifikant niedriger. Bei bundesweit insgesamt ca. 200.000 gemeldeten Infektionen fielen etwa ein Viertel auf das Bundesland Bayern. Das Robert-Koch-Institut schätzt die Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland auch aktuell noch als insgesamt hoch ein, für Risikogruppen als sehr hoch.

Andererseits war Bayern bereits in Bezug auf Prostitution an sich sowie die Öffnung von Tantra- bzw Erotik-Massage-Studios einen Sonderweg gegangen.

Wie eine telefonische Anfrage bei Erlaubnisbehörden in Bayern ergab, sehen die Behörden allerdings noch keinen Anlass, eigenmächtige Wiedereröffnungen durch Betreiber zu akzeptieren. Dies gilt jedenfalls für Hof, Nürnberg und München. Insoweit könnte es für betroffene Betreiber sinnvoll sein, selbst den Rechtsweg zu beschreiten.

Es bleibt weiterhin abzuwarten, ob das Verfahren für dem Bayrischen VGH eine Signalwirkung auf andere Bundesländer hat. Der Verfasser führt aktuell noch Eilverfahren in Hamburg und Nordrhein-Westfalen, die demnächst zur Entscheidung anstehen.

https://www.anwalt.de/rechtstipps/duerf ... 69690.html


28.07.2020, 15:50 Uhr
Kein Verkehr an der Frauentormauer: Bordelle in Not
Das älteste Gewerbe der Welt leidet unter Corona, Bordelle dürfen nach wie vor nicht öffnen. Eine Katastrophe für die Rotlichtbranche in Bayern - auch für die Etablissements an der Frauentormauer in Nürnberg.

Seit mehr als mehr als vier Monaten kann Kerstin nicht mehr arbeiten. Das Zimmer mit den bodentiefen Fernstern und den Barhockern an der Nürnberger Frauentotmauer ist verwaist, so wie alle Bordelle in Bayern. Seit Mitte März darf die Prostituierte hier nicht mehr ihrer Arbeit nachgehen. Schuld ist die Corona-Krise. Prostituierte wie Kerstin wissen nicht, wann die Bordelle endlich wieder öffnen. Sie ärgert sich, dass die gesamte Rotlicht-Branche offenbar vergessen ist. "Fast alles ist wieder zurück zur Normalität", sagt sie. "Bloß bei uns ist das nicht möglich."

Prostitution in Bayern nur in Wohnungen und Hotelzimmern möglich
Seit wenigen Wochen ist Prostitution in Bayern zumindest in Wohnungen oder Hotelzimmern wieder erlaubt. Die Bordelle müssen weiterhin dicht bleiben. Andrea Schäfer betreibt drei Häuser an der Nürnberger Frauentormauer. Seit der verordneten Schließung im Frühjahr fallen die Einnahmen komplett weg, die Kosten laufen aber weiter. Jeden Monat muss Schäfer mehr als 20.000 Eüro Betriebkosten aus privaten Rücklagen finanzieren.

Bordellbetreiberin will gegen Schließung klagen
Die Bordellbetreiberin will das nicht mehr lange hinnehmen. Andrea Schäfer denkt darüber nach, vor Gericht zu ziehen, damit sie wieder öffnen darf. Betreiber in Kempten und Augsburg haben das bereits erfolgreich getan. „Wenn sich in den nächsten Wochen nichts tut, wird das unsere letzte Möglichkeit“, sagt sie.

Droht Angestellten im Etablissement die Kündigung?
Andrea Schäfer hat zehn festangestellte Mitarbeiter, darunter einen Hausmeister, diverse Reinigungskräfte und eine Hausdame. Sie alle beziehen aktuell Kurzarbeitergeld. Auch wenn sie demnächst staatliche finanzielle Hilfe in Anspruch nehmen kann, die Einnahmen fehlen weiterhin. Wenn sie nicht bald öffnen darf, muss Andrea Schäfer Mitarbeiter entlassen, sagt sie.

Rot beleuchteter Gang eines Bordells in Nürnberg
© BR/Marc Neupert

Warum sind Fitnessstudios geöffnet, aber Bordelle dicht?
Bei der Nürnberger Beratungsstelle für Prostituierte "Kassandra" kennt man viele solcher Fälle. Für die Vorsitzende Dorothea Ziemer-Riener ist es nicht nachvollziehbar, warum manchen Branchen die Öffnung erlaubt wird, den Bordellen aber nicht. Fitnessstudios, Tätowierer oder Massage-Salons seien schließlich ebenfalls sensible Orte, dürften aber öffnen. Im Bordell könne es zwar keinen Sicherheitsabstand geben – arbeiten mit Mundschutz wäre aber möglich, meint Ziemer-Riener.

Man hat irgendwie nicht den Mut, das auszuprobieren. Hinzu kommt: Sex-Arbeiterinnen sind eine Gruppe, die den höchsten Hygiene-Standard hat. Wenn Sie mit ihrem Körper arbeiten, dann achten Sie natürlich auf Ihre Gesundheit. Wenn Sie krank sind, verdienen Sie kein Geld.“ Dorothea Ziemer-Riemer, Kassandra-Beratungsstelle für Prostituierte

Auch Sex-Arbeiterin Kerstin muss jetzt endlich wieder Geld verdienen, um ihren Lebensunterhalt finanzieren zu können. Ihr bleibt aktuell keine andere Wahl, als Hausbesuche bei Freiern zu machen oder Kunden in Hotelzimmern zu treffen. Sie weiß, dass die Arbeit für sie so viel gefährlicher ist als im Bordell. Doch darauf zu warten, bis die Bordelle eines Tages wieder aufmachen dürfen, kann sie sich finanziell einfach nicht leisten.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/ke ... ot,S62edsd

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Beitrag von floggy »

Massive Brutalität - neue Spezialeinheit für München

Wie üblich aufwühlend wie ein Märchen geschrieben. Wenn die Presse nicht sachlich schreiben kann, dann soll sie sich bitte nicht wundern, daß ich nur meiner eigenen Wahrnehmung vertraue.

Die Demagogie entlarvt sich jedenfalls selbst, wenn die 215 Fälle "Verbotener Prostitution" ein Beleg für Menschenhandel und Zwangsprostitution sein sollen. Weiterer Kommentar überflüssig, da weiß mittlerweile jedes Kind besser Bescheid als der Schmierfink, und die Hintermänner und Hinterfrauen, die ihm das in die Feder diktiert haben.

https://www.tz.de/muenchen/stadt/muench ... 98512.html

Leider ist die SZ der Meinung, daß die Allgemeinheit den Artikel nicht kennen muss. Auch gut. Ich hätte auch mit Werbung gelesen. Aber die Überschrift ist schon verräterisch:

Die wenigsten IM SPERRGEBIET machen das freiwillig

Ich sag's ja immer:

EINE ist der Verfall der Sitten und der Untergang des Abendlandes
DREI sind der Bürger- und Bürgerinnenschreck par excellence
FÜNF sind die OK (Organisierte Kriminalität)

Und daraus wird dann Menschenhandel und Zwangsprostitution konstruiert, weil Fahrgemeinschaften und Arbeitsgruppen nicht ins Weltbild der Strafverfolgungsbehörden passen. Von mir wollte die Polizei immer wissen, ob ich alleine bin, beim Flugblätter verteilen. Dann war alles gut.

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/mu ... duced=true

Wir wollen Frauen und Mädchen vor Zwangsprostitution und Menschenhändlern schützen

Vom Datum her die VORLAGE zum Abschreiben. Da macht Dreisatzrechnen richtig Spaß: in 7 Monaten 16 Verfahren, in 3 Jahren 96 Verfahren (sagt nichts über Verurteilung aus). Ich kann keine Zunahme erkennen. Eine Abnahme leider auch nicht.

https://www.justiz.bayern.de/presse-und ... 21/125.php

Das wird jetzt echt spannend, mit der sogenannten Freierbestrafung nach Paragraf 232a Absatz 6 des StGB, denn zunâchst muß die StA ja Menschenhandel oder Zwangsprostitution nachweisen, und ich nehme doch an, daß eine Verurteilung Voraussetzung ist, denn wenn dem m-w-d Täter keine Schuld zukommen sollte, kann man sie auch nicht beim m-w-d Kunden sehen. Das nicht hinnehmbare Arbeitsverbot (Coronaverordnung, Sperrgebietsverordnung) hat ferner den Druck für Zusammenarbeit erhöht, was die StA als Menschenhandel und Zwangsprostitution interpretiert. Ich war einmal im Bahnhofsviertel angesprochen worden "Party feiern" und schon ein paar Tage später gab es eine Razzia laut Presse. Schöne Party!

Ermittlungen in dem Deliktbereich sind oft schwierig. „Viele Verfahren müssen eingestellt werden“, sagt die Oberstaatsanwältin der neu eingerichteten Abteilung XVIIb - Menschenhandel, Zwangsprostitution und Zuhälterei. Doch nach einer Gesetzesverschärfung können auch Freier künftig leichter zur Verantwortung gezogen werden.

Ich vermute mal mit meinen TV Krimi Kenntnissen, daß der Kunde die nötigen Informationen liefern wird. Der hat seinen ganzen sozialen Status zu verlieren, den kann man auch noch "beeindrucken". Da wird gepokert werden was das Zeug hält. Nix damit, erst die Straftatbestände für Menschenhandel und Zwangsprostitution klären, und dann den Kunden anklagen. Der Kunde wird als erstes in die Mangel genommen. Wie soll es sonst besser funktionieren? Darum auch der Wunsch der Polizei nach einem niedrigeren Strafmaß als in der alten Fassung. Ich hab' die Worte von Herrn Grimmeisen noch im Kopf "man kann da viel machen".

Öffentliche Anhörung vom 08.06.2016 - immer wieder lesenswert

Einem wirklich aussagewilligen Freier kann auch bei gegebener Strafbarkeit „geholfen werden“, man kann da viel machen. Deswegen auch die Reduzierung des Strafrahmens, damit man hier das Handlungsspektrum erweitern kann, was man dem anbieten kann, wenn er kommt. Und beim aussageunwilligen Freier kann ein bisschen Druck nicht schaden.

Was versteht die Staatsanwaltschaft Augsburg unter "Handlungsspektrum"?

Im Gegenzug ist bei der Freierstrafbarkeit die geplante erhöhte Mindeststrafe nicht notwendig und erscheint überhöht. Auch in Anwendung des § 47 Abs. 2 StGB wäre in diesem Fall eine Geldstrafe unter 90 Tagessätzen nicht möglich. Es steht daher der Ahndungsbereich zwischen Ermessenseinstellung nach § 153a StPO und Geldstrafe bis 90 Tagessätze im Grundsatz nicht zur Verfügung, was aber wichtig ist, da Freier im Einzelfall wichtige Zeugen sein können und sich eine etwaige Aufklärungshilfe auch dann in den konkreten Strafen niederschlagen können soll, wenn keine besonderen Milderungsgründe oder kein Fall des § 232a Abs. 6 Satz 2 StGB-E vorliegen.

https://www.bundestag.de/resource/blob/ ... l-data.pdf

Quellenangabe

https ://www .tz .de/muenchen/stadt/muenchen-kriminalitaet-zwangsprostitution-menschenhandel-kampf-spezialeinheit-schicksale-zr-90898512.html
https ://www .sueddeutsche .de/muenchen/muenchen-zwangsprostitution-expertengruppe-staatsanwaltschaft-1.5370531?reduced=true
https ://www .justiz.bayern .de/presse-und-medien/pressemitteilungen/archiv/2021/125.php
https ://www .bundestag .de/resource/blob/433802/69982baf619a1ea902361a33c5b63f00/wortprotokoll-data.pdf
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floggy
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Lokalnachrichten: MÜNCHEN & BAYERN

Beitrag von floggy »

Nachtrag - weitere google Treffer

https://www.abendzeitung-muenchen.de/mu ... art-746841
https://www.justiz.bayern.de/presse-und ... 21/120.php

Ob sich Oberstaatsanwältin Dr Simon schon bei ihren m-w-d Schutzbefohlenen in München vorgestellt hat?

Hallo, ich bin Eure Neue. Kommt am besten gleich vorbei und bringt die 215 Bußgeldbescheide vom laufenden Jahr und die in 140 Verfahren wegen Ausübung verbotener Prostitution anhängigen vom letzten Jahr mit, denn auch bei gegebener Strafbarkeit kann "geholfen werden". Wir haben da ein erweitertes Handlungsspektrum mit einem Ahndungsbereich von 0 bis 100. Man kann da viel machen.

Quellenangabe

https ://www .abendzeitung-muenchen .de/muenchen/spezialabteilung-so-kaempft-die-staatsanwaltschaft-gegen-zwangsprostitution-art-746841
https ://www .justiz.bayern .de/presse-und-medien/pressemitteilungen/archiv/2021/120.php
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deernhh
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Re: Lokalnachrichten: MÜNCHEN & BAYERN

Beitrag von deernhh »

BAYERN

06.10.2022, 14:09 Uhr
Prostitution in München: Fällt der Sperrbezirk?

Seit 50 Jahren ist die Münchner Innenstadt Sperrbezirk. Aktuell wird - auch in der Politik - neu über ihn diskutiert. Wie stehen Sexarbeitende, Polizei und Bordellbetreiber zu einer potentiellen Lockerung? "Kontrovers" hat mit ihnen gesprochen.
von
Anna Feininger
Gabriele Knetsch
Thomas Kießling

Regelmäßig macht sich Johanna Weber für die Arbeit auf den Weg von Berlin nach München. Sie ist Sexarbeiterin und hat sich in den vergangenen fast 20 Jahren als Domina einen Namen gemacht. Weber ist außerdem Mitbegründerin und politische Sprecherin des Berufsverbands für erotische und sexuelle Dienstleistungen.

Für die Sexarbeit extra nach München anzureisen, lohnt sich für Johanna Weber, denn die Preise seien hier besonders hoch. Wie alle legal tätigen Sexarbeitende arbeitet sie in München außerhalb des Sperrbezirks. Doch genau der ist ihrer Meinung nach nicht mehr zeitgemäß und sollte verkleinert werden. Wie sie sehen das viele, die in der Sexarbeit tätig sind.

Seit Olympia 1972: Sperrbezirk in München
Seit inzwischen 50 Jahren gilt im Großteil der Münchener Innenstadt der Sperrbezirk. Eingeführt wurde er 1972 zu den Olympischen Spielen, um damals die "öffentliche Sicherheit und Ordnung" zu gewährleisten. Denn wegen Olympia 1972 wurden nicht nur viele Gäste erwartet: Auch Bordellbetreiber aus ganz Deutschland wollten Laufhäuser in München eröffnen und von dem internationalen Event profitieren.

Zu viele, entschied damals der Münchner Stadtrat und beschloss im März 1972 einstimmig eine Sperrbezirksverordnung, die Prostitution in der Münchner Innenstadt verbietet. Es folgte der sogenannte "Dirnenkrieg": Prostituierte demonstrierten gegen die Pläne des Sperrbezirks, erhielten Unterstützung von Studierenden und Freiern. Nach drei Tagen endeten die Demonstrationen jedoch ohne Erfolg.

Sperrbezirk in München: mehrfach ausgeweitet
Seither wurde das Sperrgebiet in München mehrfach vergrößert. Inzwischen sind über 90 Prozent des Stadtgebiets von München Sperrbezirk. Obwohl Sexarbeit in Deutschland seit zwanzig Jahren legal ist: Innerhalb des Sperrbezirks ist jede Art der Prostitution und sogar schon das Angebot dieser illegal.

Wer als Freier oder Kunde in München die Dienste von Sexarbeitenden in Anspruch nehmen möchte, muss deswegen aus der Innenstadt raus: In die Gewerbegebiete, oder zu sogenannten Anbahnungsstraßen. Doch nicht alle Freier sind so mobil, zum Beispiel Menschen mit Behinderung oder Ältere.

Grafik: Sperrbezirk München
Sperrbezirk München
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Sind ältere und behinderte Freier durch den Sperrbezirk benachteiligt?
Das gab den Anstoß für eine politische Diskussion: Im Bayerischen Landtag fand bereits im Sommer eine Anhörung zur Situation von Menschen in der Sexarbeit statt. Dasselbe fordern jetzt die Stadtratsfraktionen von CSU und Freien Wählern für München.

Steht nach 50 Jahren eine Lockerung des Sperrbezirks in der Landeshauptstadt bevor? Johanna Weber begrüßt die politischen Diskussionen:

"Es geht zunächst bei den Politikern darum, dass man den Sperrbezirk lockert, damit Menschen, die in Alten- und Pflegeheimen sind, auch sexuelle Dienstleistungen in Anspruch nehmen können und Besuch bekommen dürfen." Johanna Weber, Berufsverband für erotische und sexuelle Dienstleistungen
Für Weber ist das ein Schritt in die richtige Richtung, doch sie möchte weiterreden und das Modell des Sperrbezirks weiter öffnen.

Im Video: Streit um Sperrbezirk - Der Kontrovers-Beitrag



Sorge: Liberalere Prostitutionspolitik könnte Missstände befeuern
Ist der Sperrbezirk in München noch zeitgemäß? In dieser Frage gehen die Meinungen - auch innerhalb der Berufsbranche selbst - stark auseinander. Der frühere Kriminaloberkommissar Helmut Sporer ist davon überzeugt, dass der Sperrbezirk eher hilft als schadet. Er hat Jahrzehntelang im Prostitutionsmillieu ermittelt, berät heute Politiker auf Landes- und Bundesebene.

"Eine liberale Prostitutionspolitik, so zeigen verschiedene Gutachten und auch die Praxis, führt auch zur Ausweitung von Prostitution und auch zur Ausweitung der Missstände, die damit verbunden sind. Sprich: Menschenhandel und Ausbeutung." Helmut Sporer, Kriminaloberkommissar a.D.
Diese Gefahr sieht er auch für München, wenn der Sperrbezirk gelockert würde oder gar ganz entfallen sollte.

Sexarbeiterin: Lockerung des Sperrbezirks wäre eine Chance
Anders sieht das die Sexarbeiterin Johanna Weber. Sie arbeitet im Hochpreissegment, hat eine Agentur gegründet. Auf ihren Erwerb zahlt sie Steuern, muss aber darüber hinaus keinem Zuhälter oder Bordellbetreiber anteilig etwas abgeben.

Weber ist überzeugt: Das wäre für wesentlich mehr Menschen in der Sexarbeit möglich, wären sie nicht ausschließlich auf die Zone außerhalb des Sperrbezirks angewiesen: "Alle, die sagen: Ich möchte was Eigenes aufmachen, vielleicht mit einer Kollegin zusammen, die hätten eine Chance, was zu finden."

Leierkasten-Bordellbetreiber plädiert für Sperrbezirk
Denn für Bordellbetreiber ist es ein lukratives Geschäft, Räume an Menschen in der Sexarbeit zu vermieten. Kontrovers-Reporter treffen Deniz, den "Leierkasten"-Geschäftsführer, dem wohl berühmtesten Laufhaus Münchens. Auch der Leierkasten musste vor 50 Jahren die Innenstadt und den ausgerufenen Sperrbezirk verlassen.

Die Sexarbeitenden hier mieten einen Raum im Leierkasten. 195 Euro pro Nacht müssen sie an den Bordellbetreiber dafür zahlen, brauchen also mindestens fünf Freier pro Nacht um für die Zimmermiete aufkommen zu können. Ein kleinerer Sperrbezirk könnte die Auswahl an Bordellen für die Frauen erhöhen. Doch der Geschäftsführer vom Leierkasten ist gegen eine Verkleinerung des Sperrbezirks. Er fürchtet nicht die Konkurrenz, sagt er: "Ich fürchte nur, dass die Illegalität der Prostitution sich steigern wird."

Hohe Strafen für Prostitution im Sperrbezirk
Dabei wäre es ein Trugschluss zu glauben, dass es derzeit keine Prostitution innerhalb des Sperrbezirks gäbe, ergeben Kontrovers-Recherchen. Sie findet in Privatwohnungen und Hotels statt. Wenn die Polizei Hinweise erhält, oder mithilfe von Scheinfreiern Sexarbeitende dabei erwischt, wie sie ihre Arbeit innerhalb des Sperrbezirks anbieten oder ausführen, drohen den Prostituierten hohe Ordnungsstrafen. Johanna Weber sieht das kritisch:

"Dass die Frauen kriminalisiert werden, weil sie ihre Kunden im Sperrbezirk, in einem der noblen Hotels besuchen, finde ich sehr schwierig, weil diese Frauen sind in einem Abhängigkeitsverhältnis. Die Kunden bestellen sie dahin. Und sie müssten eigentlich sagen, das mache ich nicht. Aber wovon sollen die leben?" Johanna Weber, Berufsverband für erotische und sexuelle Dienstleistungen
Auch der frühere Kriminaloberkomissar Helmut Sporer findet, dass hier die Falschen betraft werden: "Für die Zukunft stelle ich mir als praktikable Lösung vor, die Frauen zu entkriminalisieren - egal wo sie tätig sind, auch im Sperrbezirk. Dass nicht die Frauen zur Verantwortung gezogen werden, sondern die Freier - und die Profiteure."

Dafür müsste sich allerdings die Politik eingehender mit dem Thema auseinandersetzen und die Gesetze entsprechend ändern. Ob es zu einer Anhörung im Münchner Stadtrat kommen wird, könnte sich jedoch überhaupt erst im Mai 2023 entscheid

https://www.br.de/nachrichten/bayern/pr ... rk,TJPWXbc