Arbeitsamt vermittelt Prostituierte

Berichte, Dokus, Artikel und ja: auch Talkshows zum Thema Sexarbeit werden hier diskutiert
Benutzeravatar
ex-oberelfe
Vertrauensperson
Vertrauensperson
Beiträge: 2001
Registriert: 05.04.2005, 16:12
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Arbeitsamt vermittelt Prostituierte

Beitrag von ex-oberelfe »

EMMA Mai/Juni 2005

Quelle: http://www.emma.de/05_3_arbeitsamt_prostitution.html

auch nicht von schlechten eltern, der artikel
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>

Benutzeravatar
Lovara
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 808
Registriert: 25.04.2005, 20:04
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Lovara »

und ich hab geglaubt wien ist anders.

also wären wir betreiber in deutschland sowas wie arbeitsvermittler? :017
ah komische bezeichnung.
oder sind jetzt die arbeitsvermittler die betreiber der grössten agentur der welt? :017

spass bei seite.
ist erschreckend welche früchte die liberalisierung des gewerbes tragen kann.
mit dem hat und hätte sicher vorher keiner gerechnet.
es ist tragisch das soetwas passieren muss, aber sollte in ferner zukunft die öffentliche anerkennung des gewerbes in österreich einzug halten, ist man zumindest vorbereitet, daß soetwas bei uns nicht vorkommt.
lg LOVARA
es gibt nur wenige, die es ehrlich meinen

Benutzeravatar
ex-oberelfe
Vertrauensperson
Vertrauensperson
Beiträge: 2001
Registriert: 05.04.2005, 16:12
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

liberalisierung

Beitrag von ex-oberelfe »

Also, wenn der Traum einer Anerkennung und Lieberalisierung der Prostitution in Österreich wirklich stattfindet, werde ich persönlich meine Anliegen hervorbringen, damit dies nicht bei uns passiert.
Wäre auch nicht unbedingt von Vorteil, wenn eine Kellnerin plötzlich dann vom Staat zur Prostitution gezwungen wird...

Übrigens, meine Rede hab ich soweit fertig, ist schon 6 Seiten lang, ich warte eigentlich nur noch auf die Mithilfer anderer renommierter Schreiber, und dann kanns losgehen.
Hoffe nur, dass ich diese vielen Worte nicht alle nur runterstottere, aber ich werde schon mal zum Üben anfangen. Mein letztes Referat ist schließlich auch schon ein Weilchen her. :102

Wenn jemand Interesse hat, werde ich sie hier gerne veröffentlichen, sobald sie ganz fertig ist, damit ihr auch noch Euren Senf dazugeben könnt, bevor ich von dannen ziehe. :evil5

Liebe grüße
die Oberelfe, die jetzt bald mal eine Schreibpause einlegen wird. :-)
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>

Heinrich
aufstrebend
aufstrebend
Beiträge: 25
Registriert: 26.04.2005, 19:48
Wohnort: Worms (Deutschland)
Ich bin: Keine Angabe

Arbeitsamt vermittelt Prostituierte

Beitrag von Heinrich »

Hallo Gemeinde,

den EMMA-Artikel betrachte ich mit gewisser Skepsis. Ich bezweifle, dass die darin enthaltenen Informationen der Wahrheit entsprechen. Die Bundesagentur für Arbeit hat schon wiederholt öffentlich erklärt, dass sie zwar Jobs für Sexarbeiterinnen vermittle, aber nur auf konkrete Nachfrage von arbeitssuchenden Frauen, die eine Beschäftigung speziell in dieser Branche suchen. Anderen arbeitssuchenden Frauen würden solche Stellen nicht angeboten und es würde auch niemand zur Annahme einer solchen Arbeit gedrängt. Es würden in solchen Fällen auch besondere Vermittler tätig werden, so dass arbeitssuchende Frauen auf dem üblichen Weg gar nicht mit solchen Angeboten konfrontiert werden könnten.

Mir kommt auch merkwürdig vor, dass EMMA sich auf den Sunday Telegraph bezieht. Woher hat der Sunday Telegraph seine Weisheit? Wenn die Sache stimmen würde, wäre sie ein gefundenes Fressen für die konservativen deutschen Blätter gewesen. Es würde dann bestimmt bis heute in epischer Breite über die Sache berichtet. Tatsache ist aber, dass die Frage der Zumutbarkeit von Sexarbeit im Rahmen der staatlichen Arbeitsvermittlung nur gelegentlich und mehr theoretisch diskutiert wird.

Leider hat mich EMMA schon mit verschiedenen Beiträgen zur Sexarbeit enttäuscht. Man/frau vertritt bei diesem Blatt die aus Schweden bekannte extrem feministische Position, wonach Sexarbeit generell erzwungene Ausbeutung der Frau durch den Mann sei. Differenzierende Darstellungen zu diesem Thema habe ich bei EMMA noch nicht gelesen. Seit der Gesetzesnovelle zur Liberalisierung der Sexarbeit in Deutschland hat die Zeitschrift EMMA nach meinem Eindruck ihren Ton sogar noch verschärft und hetzt ganz übel.

Ich werde die Angelegenheit auf jeden Fall weiter beobachten und etwas dazu schreiben, wenn ich Neues zu den angesprochenen Fragen der Arbeitsvermittlung erfahre.


@Oberelfe
Mach Dir nicht so viele Gedanken über Deine Rede. Sie wird bestimmt gut werden. Du weißt schließlich besser als wir (Männer), was zu sagen ist.

Liebe Grüße
Heinrich,
der schon jetzt gespannt ist, was uns Oberelfe im Oktober berichten wird

Benutzeravatar
ms9
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 247
Registriert: 03.09.2005, 08:06
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Re: Arbeitsamt vermittelt Prostituierte

Beitrag von ms9 »

Heinrich hat geschrieben:.... Es würden in solchen Fällen auch besondere Vermittler tätig werden ...

Sind das die "Manager", die Katarina so ins Herz geschlossen hat??? :003
Zuletzt geändert von ms9 am 04.10.2005, 17:40, insgesamt 1-mal geändert.

Heinrich
aufstrebend
aufstrebend
Beiträge: 25
Registriert: 26.04.2005, 19:48
Wohnort: Worms (Deutschland)
Ich bin: Keine Angabe

Sexarbeit in den Medien

Beitrag von Heinrich »

Lieber ms9,

dass es "Manager" sind, glaube ich nicht. Aber man braucht bestimmt besondere Vermittler um sicherzustellen, dass diese bei dem Vermittlungsgespräch nicht rot werden! :011

Liebe Grüße
Heinrich

sixela
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 255
Registriert: 07.09.2005, 18:26
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von sixela »

Heikle Angelegenheit! Es mag auch problematisch sein, dass Arbeitslose den Anspruch verlieren, wenn sie vermittelte Jobs nicht annehmen. Aber: wenn wir wollen, das Sexarbeit wie jeder andere Job behandelt werden soll, muss das natürlich konsequenterweise auch beim Arbeitsamt gelten. Natürlich erst dann, wenn sie auch die Vorteile der Arbeitsgesetze genießen können!
Die Welt ist umso freier, je weniger Religion und je mehr Sex praktiziert wird

Benutzeravatar
Elisabeth
leider nicht mehr aktiv
leider nicht mehr aktiv
Beiträge: 856
Registriert: 25.02.2005, 16:04
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Elisabeth »

Nunja, Konsequenz in allen Ehren, aber ein Job muss "zumutbar" sein, damit man den Anspruch verliert, wenn man ihn nicht annimmt.
Wenn ich mich nicht irre, wird man einem Mann mit Hauptschulabschluss normalerweise keinen Job als Universitätsdirektor anbieten. Also sollte man eigentlich jemandem, der keine ausreichende Einstellung zum Thema Sex hat, auch keinen Job als Sexworker anbieten. Ab wann und für wen so ein Job wirklich zumutbar wäre, wäre vielleicht eine interessante Diskussion.

Welche Voraussetzungen muss ein Mensch erfüllen, damit der Job Sexworker "zumutbar" wird?
<ironie>
Und sagt jetzt nicht "Sex muss ihm Spass machen" - Schließlich ist "Spass" auch bei anderen Jobvorschlägen kein Kriterium... "Sie wollen um keinen Preis der Welt jemals wieder in einem großen, amerikanisch geprägten Unternehmen an der Hotline arbeiten? Ich hätte da was bei American Express als Telefonistin..."
</ironie>

Alles Liebe,
Lisa
Sobald der Geist auf ein Ziel gerichtet ist, kommt ihm vieles entgegen.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)

Benutzeravatar
ex-oberelfe
Vertrauensperson
Vertrauensperson
Beiträge: 2001
Registriert: 05.04.2005, 16:12
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Zumutbarkeit

Beitrag von ex-oberelfe »

Also, dieser Job sollte schon für jede/n frei sein, ob er so etwas aus ethischen oder moralischen Gründen annimmt oder nicht.
Sonst könnte man in diesem Fall ja auch von Zwangsprostitution sprechen.
Ich denke nicht, dass eine Zahnarztgehilfin damit zufrieden wäre, als Prostituierte arbeiten gehen zu müssen...
Das Prostitution als Beruf anerkannt werden soll, soll doch nicht bedeuten, dass man Frauen, die diesem Milieu eigentlich fern bleiben wollen, nun dort einsteigen müssen...
Das grenzt an eine ziemliche Unverschämtheit meiner Meinung nach.
Und so solls nun wirklich net sein!
LG OE
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>

sixela
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 255
Registriert: 07.09.2005, 18:26
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von sixela »

@Oberelfe und Lisa, ich gebe euch insofern recht als "Zumutbarkeitsbestimmungen" das Zauberwort ist. Eine Frau, die Abscheu oder Ekel dabei findet, mit wildfremden Männern ins Bett zu gehen oder Sex gegen Geld zu machen, soll nicht gezwungen werden können, eh klar. Sie könnte den Job ja auch gar nicht zufriedenstellend machen. Da wird die Unzumutbarkeit auch leichter nachzuweisen sein als bei einer Putzfrau.

Ich wollte nur ausdrücken, dass wir dieses Berufsfeld nicht unvergleichbar mit anderen machen bzw. denen recht geben, die sagen, dass Sexarbeit eigentlich aus "moralischen" Gründen kein Beruf wie jeder andere sein kann. Denn das hätte auch Auswirkungen auf die Forderung nach sozialrechtlicher Gleichstellung.
Die Welt ist umso freier, je weniger Religion und je mehr Sex praktiziert wird

Benutzeravatar
Elisabeth
leider nicht mehr aktiv
leider nicht mehr aktiv
Beiträge: 856
Registriert: 25.02.2005, 16:04
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Elisabeth »

Hi Sixela,

das stimmt, Prostitution ist kein Beruf wie jeder andere. Aber welcher Beruf ist das schon? Nicht jeder Mensch kann oder will jeden Beruf ausüben. Für jeden Beruf gibt es spezielle Qualifikationen, so auch bei der Sexarbeit. So gesehen wieder ist Sexarbeit doch ein Beruf wie jeder andere.

Der einzige Unterschied (obwohl einige andere Berufe selbst das mit der Sexarbeit gemeinsam haben) ist die Ächtung und die fehlende soziale Absicherung.

Alles Liebe,
Lisa
Sobald der Geist auf ein Ziel gerichtet ist, kommt ihm vieles entgegen.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)

Benutzeravatar
Lady Katarina
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 701
Registriert: 03.03.2005, 04:58
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Lady Katarina »



Grüß Euch zusammen.

Ist ein schwieriges Gebiet. Habe mir, wenn ich ehrlich bin, auch noch keine wirklichen Gedanken darüber gemacht, was ich davon halten soll.
Wenn ich jetzt so aus dem Stehgreif antworte, würde ich meinen, hier beißt sich einerseits die Katz in den Schwanz. Anderseits, wissen wir auch nicht was wir wollen.

Denn:

Einerseits wollen wir alle, daß Prostitution besser Sexworkerei ein Beruf, wie jeder andre ist.
Daß er gesellschaftlich einen gleichen Rang hat, wie alle andren. Daß er auch rechtlich gleich gestellt wird.

Was ist nun, mit dem Arbeitsamt.

Wenn es doch ein Beruf ist, wie jeder andre auch, dann kann man doch auch genauso, wie eine Putzfrau oder Strassenkehrer oder Verkäufer, die Leute dazu anhalten, diesen Beruf auszuüben.

Denn, eine Verkäuferin/Putzfrau/etc kann auch den Job nicht verweigern, weil er ihr nicht gefällt.
Dann kriegt sie wahrscheinlich auch kein Geld.

Hier sagen wir aber jetzt, das ist doch nicht zumutbar. Das ist muß doch aus moralischen/ethischen Gründen abzulehnen sein.
Warum? Warum nicht?

Soll der Beruf jetzt gleich gestellt werden? Wenn man keinen Beruf gelernt hat, muß man auch andre Berufe annehmen, soweit ich weiß. Man kann sich diese nicht aussuchen.
Also kann eine Frau nicht sagen, ich kann das moralisch nicht vertreten, ein fremdes WC zu putzen!

Hier schon? Oder doch nicht?

Was ist Eure Meinung dazu?

Lieben Gruß,
Katarina - die sich mal Gedanken dazu machen wird....



Benutzeravatar
Sonja
Silberstern
Silberstern
Beiträge: 420
Registriert: 01.04.2005, 12:57
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Sonja »

Elisabeth hat geschrieben: So gesehen wieder ist Sexarbeit doch ein Beruf wie jeder andere.
Der einzige Unterschied (obwohl einige andere Berufe selbst das mit der Sexarbeit gemeinsam haben) ist die Ächtung und die fehlende soziale Absicherung.
...obwohl es nicht ganz dazu passt, möchte ich die "fehlende soziale Absicherung" hernehmen, weil immer wieder davon geschrieben wird.
Seit einigen Jahren sind Prostituierte, wenn sie offiziell mit Karte und steuerzahlend arbeiten, pensions-,unfall- und krankenversichert. Status: " Neue Selbständige".
Sie müssen halt, so wie alle anderen Selbständigen auch, die vorgeschriebenen Beiträge an die SVA zahlen.
Die, die illegal oder schwarz arbeiten, sind logischerweise ohne soziale Absicherung, so wie in jedem anderen Beruf auch.

"am Arbeitsamt zur Prostitution vermittelt werden?"
Auch ich empfinde das unzumutbar und würde, wie schon Jasminchen meinte, einer Zwangsprostitution sehr nahe kommen.
Um diesen Beruf gut zu machen, muss das freiwillig geschehen und sollte auch Spaß machen. Wieviele Frauen, seien wir mal ehrlich, boykottieren aus diversen Gründen schon im Privatleben Sex, dann soll man ihnen noch zumuten, mit fremden Männern ins Bett zu gehen? Das ist wirklich nicht jederfraus Sache, und kann man doch auch nicht mit "fremde Klos putzen" vergleichen.

Benutzeravatar
ex-oberelfe
Vertrauensperson
Vertrauensperson
Beiträge: 2001
Registriert: 05.04.2005, 16:12
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

ethisch oder moralisch vertretbar

Beitrag von ex-oberelfe »

Nun, im Prinzip haben alle ein bisschen recht, aber auch nicht, denn:
es ist moralisch nicht vertretbar, wenn eine Frau, die diesen Beruf nicht ausüben will, diesen dann machen muss..warum?
Weil es alleine schon vom gesundheitlichen Risiko her nicht zumutbar gelten kann, wenn eine Frau dieses Risiko eben nicht eingehen will.
Weil es von der ethischen und moralischen Sicht aus unzumutbar ist, wenn eine Frau Familie hat und mit fremden Männern schlafen muss, obwohl sie vor dem Altar vielleicht die ewige Treue versprochen hat.
Sexarbeit soll sehr wohl als Beruf anerkannt werden, dennoch sollte jede Frau selber entscheiden dürfen, ob sie diesen Beruf ausüben soll, oder nicht...wie ich schon erwähnt habe, dies wäre dann Zwangsprostitution und ich denke nicht, dass sich eine Arbeitsvermittlung zur Zuhälterei entwickeln sollte!
Ebenfalls ist ein Job immer nur dann zu vermitteln, wenn dieser als zumutbar gilt und eine Frau, die der Prostitution nicht nachgehen möchte oder kann, aus welchen Gründen auch immer, sollte genauso respektiert werden, wie eine Frau, die diesen macht.
Prostitution ist alleine aus der psychischen Sicht her, kein Job, wie jeder andere, allerdings ist es durchaus ein Beruf und Arbeit.
Ich finde nicht, dass man das vermischen sollte.
In diesem Sinne,
a guats Nächtle und ein schönes Wochenende
Die Oberelfe :-)
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>

Benutzeravatar
Lady Katarina
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 701
Registriert: 03.03.2005, 04:58
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Lady Katarina »


Grüß Euch zusammen!

@all

Meine letztes Post stellt jetzt nicht meine persönlich Meinung dar. Das möchte ich nocheinmal dazusagen. Es waren lediglich ein paar Gedanken, die ich mir zu dieser Materie gemacht hatte.

@ms9

nein, das ist nicht die Art von Managern, die ich so gern hab! :-))

@ Lisa & Sonja

Grundsätzlich hat Sonja natürlich recht. Jeder selbstständige bei uns in Österreich muß sich selber versichern und sich selber um seine Steuern kümmern. Das ist ja auch ok so.

Nicht nur, die die illegal hier arbeiten haben keine KV. Seien wir doch mal ehrlich. Vielleicht 20 oder 30% von unseren SW schätz ich mal, wenn sie nicht das Ganze nebenbei machen und durch Arbeitsamt oder sonstige Arbeit mitversichert sind.

Das hat aber sehrwohl etwas mit dem Status hier zu tun. Viele Frauen trauen sich wahrscheinlich auch gar nicht bei Versicherung und Co zu outen. Wollen vielleicht nicht gebrandmarkt sein, als solche. Was ich auch teilweise sehr gut verstehen kann.
Weiters fehlt natürlich die Aufklärung.

Aber darum geht es ja nicht. Es sollte endlich wie jeder andre Beruf auch, den gleichen Status tragen. Von SEITEN des STAATES her.
Will heißen, daß wir nicht nur mehr geduldet und sogar ja sittenwidrig sind. Sondern ein Beruf, wie jeder andre auch. Mit Möglichkeit der Anmeldung von Angestellten, Ausübung meiner Arbeit (in Studios) WO immer man mag. Bessere Rechtslage und Absicherung im Bezug auf nichtzahlende Kunden, etc etc etc

@ Oberelfe:

Natürlich ist es eine schwere Geschichte. Auch ich würde, wie Franc es richtig gesagt hat, nicht allzuviel auf die EMMA geben, in diesem Bezug. Daß die gute Frau Schwarzer schon seit jeher einen wahren Hasskampf gegen alles was mit Erotik und Sex sowie Porno und SA zu tun hat betreibt und meiner Meinung nach soviel Blödsinn in diesem Zusammenhang verzapft.

Denn durch ihre falschverstandene Frauenehre, hetzt sie alles gegen Erotik und SEX auf.
Eine ganz liebe Freundin von mir (auch Frauenrechtlerin) kann aufgrund solcher Tatsachen nicht zu ihren Neigungen stehen).

Ich kenne diesen Fall jetzt nicht persönlich. Gebe auch nicht zuviel drauf, was irgendwelche Medien sagen.

Finde es auch nicht richtig, daß man Frauen oder Menschen dazu zwingt.
Es sollte so sein, wie es angeblich ist. Möchte eine Frau dies ausdrücklich, ist es ok, wenn sie vermittelt wird.

Vorallem sehe ich ja noch ein Problem. Woher weiß ein Bearbeiter am AA ob die ausgesuchte Frau auch tatsächlich diese geforderten Fähigkeiten besitzt.

Stell ich mir ja nett vor, den Fragebogen am AA.

Was machen sie alles? Kreuzen sie bitte an:
GS, AV, OV, wixen, pissen, sm (mit allen Facetten genau erklärt).....

Spaß beiseite:

Nein, meiner Meinung sollte man niemanden dazu zwingen. Aber das meine ich auch bei andren Berufen.
Denn wer kann entscheiden, was für den einzelnen zumutbar ist?

Ist ein sehr schwer zu behandelndes Gebiet. Vorallem bei dem MIßbrauch der immer damit betrieben wird. Ich meine, wenn Leute etwas nicht wollen.

Ich wünsche Euch was,
Katarina

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

England

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Job Agentur in England

Sie gibt auch Arbeitsangebote im Escortbereich weiter und wird dafür kritisiert.


http://news.bbc.co.uk/1/hi/uk/6937887.stm





siehe auch diese Themen:

Sexarbeit in England

Anschaffen statt Arbeitslosigkeit





.

Benutzeravatar
annainga
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 3836
Registriert: 01.02.2007, 22:33
Wohnort: nrw
Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn

Beitrag von annainga »

hallo @marc

schön, dass dieses interessante thema durch dich wieder aktiviert wird. fast 2 jahre alt, der vorletzte beitrag zu diesem thema.

geändert hat sich meines wissens nichts. arbeitslose frauen können nach wie vor nicht in die sexarbeit vermittelt werden. meiner meinung nach völlig richtig.

ich habe noch nie die meinung vertreten, dass sexarbeiterin ein beruf wie jeder andere ist. selbst wenn es eingefordert wird, sind wir davon noch weit entfernt. falls es jemals soweit sein wird (und ich werde es sicher nicht erleben), könnte man darüber nachdenken, in diesen beruf weiterzuvermitteln.

da ich auch der meinung bin, dass ein ausbildungsgang zur sexarbeiterin geschaffen werden sollte, müsste eine arbeitslose frau erstmal eine umschulung beantragen.

liebe grüße von annainga

rene-hb
meinungsbildend
meinungsbildend
Beiträge: 201
Registriert: 14.03.2006, 22:28
Wohnort: HB
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von rene-hb »

meines wissens werden auch in D arbeitslose in sexarbeit vermittelt.
zum einen gab oder gibt es eine massnahme zur förderung von kleinstunternehmern und mit dieser förderung haben sich auch leute im bereich der sexarbeit selbstständig gemacht. so habe ich es zumindestens einige male aus der presse entnommen.
zum anderen gibt es auf der HP der agentur für arbeit auch die möglichkeit nach offenen jobangeboten zu suchen. gibt man zb. dort den begriff hostess ein, erscheinen auch, neben anderen angeboten, stellenangebote von escort-agenturen etc.
vielleicht findet somit keine direkte vermittlung und aufforderung sich in diesem bereich zu betätigen statt, aber "förderung der prostitution" ist doch wohl schon. :002
aber wer selbst sucht, dem werden auch dort in diesem bereich möglichkeiten geboten.

HaDe
wissend
wissend
Beiträge: 265
Registriert: 12.07.2007, 07:20
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von HaDe »

annainga hat geschrieben:arbeitslose frauen können nach wie vor nicht in die sexarbeit vermittelt werden. meiner meinung nach völlig richtig.
Hoi Annainga,

Vermittlung in die Sexarbeit fände ich an sich nicht schlimm *solange* daran keine Bedingungen geknüpft sind, also keine ALG-Kürzung oder Streichung droht falls die Frau den Job ablehnt.

Aber das sehe ich eigentlich schon als grundsätzliches Problem, dass der Staat Leistungen kürzen kann, wenn Mann oder Frau einen Job ablehnt - egal wie sehr er oer sie diesen Job verabscheut.

Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18072
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Geschichten vom Wiener Arbeitsamt

Beitrag von Zwerg »

Eine Geschichte vom Arbeitsamt: Hat zwar nicht unbedingt was mit Sexarbeit zu tun, aber doch irgendwie mit diesem Thema....

Diese Geschichte ist nicht erfunden und hat sich tatsächlich so auf einem Wiener Arbeitsamt zugetragen:

Ein Arbeitsloser bringt eine Bestätigung, dass er in der nächsten Woche bei einem Internetversand als Programmierer zu arbeiten beginnen kann. Sein Arbeitsbereich wäre in erster Linie die Pflege und Wartung eines Internetshops... - Am Tage des Arbeitsantritts stellt sich heraus, dass dieser Shop hauptsächlich sogenannte "Raper Filme" (Vergewaltigungsfilme) und "Gay Pornos" der härteren Gangart handelt - der Arbeitslose kommt damit nicht wirklich zu Rande und sucht das Arbeitsamt auf, da aus der Stelle nun doch Nichts wird....

Die BetreuerIn erklärt ihm, dass er seine Unterstützung verlieren würde, wenn er den Job nicht annimmt. Der Arbeitslose besteht nach längerer Diskussion auf eine schriftliche Ausfertigung des mündlich erfolgten Bescheides, wo der Grund für die Streichung der Unterstützung genau angeführt werden soll (Weigerung beruflich "ansprechende verkaufsfördernde" Texte für Vergewaltigungsfilme zu verfassen, weil er damit auf Grund seiner sexuellen Veranlagung (hetero normal) nicht zurecht kommen würde)

Erst auf Verlangen dieser Bestätigung war die BetreuerIn bereit die Drohung der Streichung fallen zu lassen und den Arbeitslosen weiterhin als arbeitslos zu führen. Mit anderen Worten: Die Arbeitslosenunterstützung wurde weiterhin gewährt....