Weibliche Anbieter, männliche Kunden

Ein nahezu unerschöpfliches Thema: Psychologische Betrachtungsweise der Sexarbeit
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annainga
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Weibliche Anbieter, männliche Kunden

Beitrag von annainga »

in einer diskussionsrunde über sexarbeit wurde die frage nach der geschlechtlichen aufteilung in der sexarbeit gestellt.

wieso sind die anbieterinnen zum größten teil frauen, die kunden zum größten teil männer?

als gründe wurden unter anderem triebhaftigkeit, größere finanzielle mittel, zeitlich bessere möglichkeiten genannt.

meiner meinung nach ist die größere triebhaftigkeit der grund dafür, allerdings unterlege ich meine meinung nicht mit einer negativen bedeutung. ich akzeptiere es als biologische tatsache, die meinen arbeitsplatz schafft.

welche meinung habt ihr?

liebe grüße von annainga

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Boris
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Beitrag von Boris »

Liebe annainge,
in einem reinen Freierforum würde es eine solche Frage so nicht geben. Dieses zeichnet dieses Forum aus.

Ist die Frage nur in Richtung Sexarbeit gemeint, oder allgemein mit dem Sex außerhalb der Partnerschaft?

Meine Sicht zu deiner Frage, dabei ist zu berücksichtigen, ich bin Single. lebe auch in keiner Beziehung (warum so, gäbe es verschiedene Begründungen, echte und auch nur vorgeschobene):

Trieb der Männer?
kann ich so nicht einfach beantworten, wo fängt Trieb an und wo hört er auf?

Größere finanzielle Möglichkkeiten der Männer?
trifft sicherlich zu, ist aber im Zeitalter, wo Frauen selbstbewusster geworden sind (nicht mehr nur in der Rolle der KKK - Kinder, Küche usw. - sind, sondern auch eine Job haben und eigenen Verdienst nicht mehr generell zu sagen.

Zeitlich bessere Möglichkteiten der Männer?
glaube ich nicht.

Es könnte sein, was mir so einfällt:
Frauen haben viel stärkere Gefühle und damit vielleicht auch andere Moral was dass fremdgehen betrifft, die Hemmschwelle ist größer, bei Männern ist die Hemmschwelle zum fremdgehen geringer. Die Frau hat eher Schuldgefühle wie der Mann.
Die Gesellschaft allgemein akzeptiert, wenn sie es akzepziert, eher den Besuch eines Mannes bei einer Prostituierten als den Besuch einer Frau bei einem Callboy.

Unterschiedliche Möglichkeiten der Sexanbahnung wenn triebgesteuert.
Gehe ich als Mann in eine Disco, ist es schon ziemlich schwer eine Frau zu finden für einen ONS (One-Night-Stand). Also geht Mann zur Prostituierten!
Will eine Frau Sex, geht z.B. in eine Disco, so fällt es ihr leichter einen Mann zu finden für einen ONS.

Dies ist eine spontane Antwort, es fäält mir bestimmt noch mehr dazu ein.

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Nathalia
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Beitrag von Nathalia »

Hallo,

ich werde wagen zu behaupten,das die Männer als SW,werden weniger angefragt als Frauen.Falls das kein TS ist oder Gay ist,und zu solchen SW gehen ja auch keine Frauen,aber eben Männer welche wollen entweder etwas anderes ausprobieren oder Gay ist.

der Grund werde wohl der,was schon Boris geschrieben hat.Frauen haben das eben leichter ein ONS zu kriegen als Mann.Wir ziehen uns sexy an,machen schöne Augen und schon sind um uns mindestens 3 Männer,welche wir uns auswählen liegt auf uns.Bei Männer geht das nicht so leicht,mindestens das was ich weist von meinen singel Kunden,ist sehr schwierig eine Frau so in Bettchen kriegen.Nur schöne Augen reichen da nicht.
Deswegen wählen die diesen Weg,da die auch die Gewissenheit haben,das wir nicht hinterher nachtelefonieren werden.


Die Gründer bei den Verheirateten,werden wohl verschieden,die meisten von meinen Stamms sind Verheiratet,und die lieben deren Frauen auch sehr,der Grund wie so die mich besuchen,ist der,das die Frau will nicht mit ihm schlafen oder kann nicht aus verschieden Gründen,da ist besser,wenn die mich jeder Woche besuchen,lassen sich von mir schön verwöhnen und dann gehen die ganz entschpannt und mit gute Laune zurück nach haus,wo herrscht das frieden. Ein Mann kann sich das eben nicht rausschwitzen durch Stirn.


LG Nathalia

HaDe
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Re: Weibliche Anbieter, männliche Kunden

Beitrag von HaDe »

annainga hat geschrieben:als gründe wurden unter anderem triebhaftigkeit, größere finanzielle mittel, zeitlich bessere möglichkeiten genannt.

meiner meinung nach ist die größere triebhaftigkeit der grund dafür, allerdings unterlege ich meine meinung nicht mit einer negativen bedeutung. ich akzeptiere es als biologische tatsache, die meinen arbeitsplatz schafft.
Hmmm... ich glaube da spielen mehrere Faktoren rein.

1) Die Akzeptanz, dafür zu zahlen. Ich glaube nicht, dass Frauen per se viel weniger triebhaft sind, sondern dass bei Frauen der Wille und die Notwendigkeit geringer ist, für Sex zu zahlen.

2) Nach wie vor etwas geringere Chancen für Frauen im Job allgemein, was Sexarbeit lukrativer macht.

3) Ein Gedanke, der Frauen vielleicht am meisten wiederstreben wird: Eine gewisse Tradition der Prostitution quer durch alle Schichten: Viele "Nutzehen" früher waren im Prinzip ja auch nichts Anderes, da einfach ein Mann gesucht wurde der sie versorgt. Und nicht umsonst wird heute noch die Ehe als Erwerbsgemeinschaft betrachtet.

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Jason
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Beitrag von Jason »

Wenn man es mal ganz nüchtern betrachtet geht es doch nur um das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage.
Was passiert denn wenn ein Mann seine Sexualität ausleben will?
Wenn die Gelegenheit besteht, geht er in eine Disko, Bar, Singletreff, etc. und versucht sich eine Dame anzulachen. Wenn dies aber ohne Erfolg bleibt, wie vermutlich meistens, besucht er eine SW. Finanziell kommt es wahrscheinlich auf dasselbe raus. Wenn sich nach drei Anläufen eine Partnerin findet hat man genauso viel bezahlt wie bei einer SW. Man weiß sogar nicht einmal was man "geboten bekommt", bei einer SW kann man es sich ja vorher noch aussuchen.
Wenn eine Frau ihre Sexualität ausleben will, kann sie es meist für umsonst haben, einen Callboy bestellen und bezahlen oder sich bezahlen lassen. Wofür sich die meisten entscheiden ist wohl logisch.
Für die öffentliche Aufarbeitung wäre es vielleicht besser wenn mehr Männer als Frauen dadurch ihr Geld verdienen würden. In Deutschland zumindest würde sicher der Ruf nach einer Gleichstellungsbeauftragten laut, und Agenturen ab einer bestimmten Anzahl von Callboys müssten genauso viele Damen einstellen usw.
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <

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annainga
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Beitrag von annainga »

hallo @jason
Jason hat geschrieben:Für die öffentliche Aufarbeitung wäre es vielleicht besser wenn mehr Männer als Frauen dadurch ihr Geld verdienen würden.
ich verstehe deinen satz nicht. würdest du ihn etwas näher erklären?

liebe grüße von annainga

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Nathalia
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Beitrag von Nathalia »

Hallo jason,

verstehe auch nicht,meinst Du,Männer,die grössen,gehen Geld verdienen,Frauen schön Brav bei Herd bleiben?
Erklärung bitte,bitte

LG Nathalia

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kaktus
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Beitrag von kaktus »

@jason,
es ist irgendwie unlogisch.
geht es doch nur um das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage.
eben! Für Frauen gibt es sehr wenig nachfrage nach Callboys
Wenn eine Frau ihre Sexualität ausleben will, kann sie es meist für umsonst haben
wenn keine Nachfrage - kein Angebot- oder??
LG Kaktus

HaDe
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Beitrag von HaDe »

annainga hat geschrieben:hallo @jason
Jason hat geschrieben:Für die öffentliche Aufarbeitung wäre es vielleicht besser wenn mehr Männer als Frauen dadurch ihr Geld verdienen würden.
ich verstehe deinen satz nicht. würdest du ihn etwas näher erklären?
Ich verstehe das so: Gäbs mehr männliche Sexworker, würde nicht dauernd das Horrorbild der angeblich ausgenutzten Frauen in der Diskussion auftauchen. Die Kampf-Emmas nutzen ja die geringe Zahl an männlichen Prostituierten immer wieder als "Argument" gegen Prostitution.

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Lady Katarina
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Beitrag von Lady Katarina »

Grüß Euch,

also ich denke, daß der Grund folgender ist.

Eine Frau hat es, wie schon gesagt wurde, viel leichter einen Mann für ein schnelles Abenteuer zu finden.
Selbst für Frauen, die nicht so dem Schönheitsideal entsprechen, ist es vielleicht noch leichter, als für manchen Mann.

Weiters ist es seit Generationen in die Gehirne eingebrannt, dass man für Sex nicht bezahlt. Also zumindest bei Frauen. Männer waren schon vor Jahrhunderten, ja sogar tausenden, diejenigen, die dafür immer schon bezahlt haben.

Frauen, also viele davon, stehen nicht so auf den schnellen Sex. Hingehen, ficken, rausgehen.
Für viele Frauen gehört einfach ein gemütliches Gespräch, Vorspiel, Nachspiel, etc dazu.
Viele Frauen können sich eben einfach nicht damit anfreunden, für Sex zu bezahlen.

Wie kann sich das Verhältnis/die Statistik ändern, wenn es kein Angebot gibt.
Die Nachfrage kommt dann bei Bedarf schon von alleine.
Heutige Frauen, die vielleicht doch so ein Angebot in Anspruch nehmen möchten, sehen jedoch immer nur Frauen als Angebot vor Augen. Die wenigsten jedoch suchen eine Frau, sondern einen Mann. Und selbst wenn man als Frau auf einen Strich/ein Bordell/einen Club gehen würde um dort nach einer andren Ausschau zu halten, verhält es sich immer gleich.
Man wird blöd angesehen, nicht eingelassen oder muss sich dumme Bemerkungen anhören. Männer als Gäste fühlen sich gestört, wenn eine Frau ein Puff betritt.

Und da sind wir dann auch gleich bei den Argumenten von Jason, die Annainga und Nathalia nicht verstanden haben.

Natürlich wäre für die allgemeine Akzeptanz ein wenig getan, würden mehr Frauen das Angebot in Anspruch nehmen und mehr Männer als SW arbeiten.

Frauen sind Nutten, wenn sie öfters wechselnde Partner haben.
Männer sind im gleichen Fall aber Helden.

Frauenrechtlerinnen wie EMMA und consorten gingen schnell die Argumente aus, von den armen ausgenützten Frauen, von den bösen Männern.
Anfangs wären es natürlich noch größere Schlampen, wenn Frauen für Sex auch noch bezahlen.
Aber irgendwann gehen auch ihnen die Argumente aus.

Lieben Gruß,
Katarina

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kaktus
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Beitrag von kaktus »

Frauenrechtlerinnen wie EMMA und consorten gingen schnell die Argumente aus, von den armen ausgenützten Frauen, von den bösen Männern.
Anfangs wären es natürlich noch größere Schlampen, wenn Frauen für Sex auch noch bezahlen.
Wie böse würden die Männer dann hingestellt wenn sie die armen Frauen für Sex auch noch zahlen lassen?
Da die Frau ja auch viel weniger als der Mann verdient müßte sie sich Sex vom Haushaltsgeld absparen und die Kinder würden hungern.

Wie würde es sein wenn sich jede Ehefrau,Geliebte für Sex bezahlen lässt? Die Frauen würden reich werden, die Männer hätten kein Geld für SW und diese Dienstleistung würde aussterben.

LG Kaktus

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Jason
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Beitrag von Jason »

Wie ich sehe ist Katarina als ModeratorIn eine echte Bereicherung für dieses Forum. Sie gibt meine Gedanken wieder obwohl ich mich vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt habe. Danke!
Das die meisten Männer für einen ONS bezahlen ist doch klar ( außer man hat einen super Adoniskörper, was aber für die Masse nicht zutrifft ). Auch den ich-zahl-für-Sex-nicht-Beschwöhrern bleibt nichts anderes übrig. Wer einen ONS haben will lässt sein Geld entweder für Eintritt, Drinks, Klamotten, mit der Eroberung schick Essen usw. oder er geht zu einer SW. Unterm Strich kommt es aber auf dasselbe raus --> Geld ausgeben für Sex.
Das man das moralisch unterschiedlich bewertet steht wohl außer Frage. Auch die Emma`s lassen sich wahrscheinlich lieber ausführen und einladen. Wer aber dagegen sich die Kohle auszahlen lässt, der passt nicht in die heile Welt.
Der letzte Teil meines obigen Beitrags war eher ironisch gemeint. DaDe und Katarina hatten es aber schon gut erklärt. Vielleicht haben die Frauenrechtlerinnen auch nur zu wenig "Feindbilder" oder brauchen ein Neues?
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <

Hanna
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Mann und Frau -wer weiß es genau

Beitrag von Hanna »

Hallo zusammen,
Annainga hat da eine interessante Frage aufgeworfen, dieso alt und so naheliegend ist wie unser ganzes Gewerbe.
Bei den Antworten werden manchmal Symptome und Ursache ein wenig verwechselt.
ich glaube es verhält sich so: Männer und Frauen haben unterschiedliche biologische Aufträge. Die Frau will Kinder und den Mann als Ernährer und Beschützer an sich binden, der Mann will sei Sperma möglichst weit verstreuen, um sich zahlreiche Nachkommen zu sichern. Daher wollen viele Männer Sex mit möglichst vielen verschiedenen Frauen, viele Frauen aber nur Sex mit einem einzigen Mann. Das ist - damit hier kein Emanzipationsgeschrei aufkommt - genetisch verankert und die biohistorisch gesehen relativ junge Idee der Monogamie baut darauf auf. Letzlich haben die Religionsstifer dabei wohl im Auge gehabt, daß zum Wohle des Nachwuchses der Mann gebunden werden soll. denn gut erzogener und gebildete kinder helfen im Kampf der Völker untereinander.

daraus folgt: (bitte nur als statistische Tendenzaussage zu vestehen) Frauen sind zum HWG psychisch nicht so disponiert und brauchen daher eine "Stillhalteprämie".
Da greift dann der Markt wie von mehreren Antwortenden bereits richtig beobachtet.
Es gibt eine Minderheit v. Frauen die diesbezüglich wie Männer funktionieren: die sog. Nymphomaninnen. Für alle Art Sexberufe natürlich ideal geeignet.


liebe Grüße

Hanna H.

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JayR
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Beitrag von JayR »

Hanna H. hat geschrieben: Es gibt eine Minderheit v. Frauen die diesbezüglich wie Männer funktionieren: die sog. Nymphomaninnen. Für alle Art Sexberufe natürlich ideal geeignet.
Jetzt wundere ich mich aber doch ein wenig. Mir ist in meiner Laufbahn als Kunde noch nie eine Nymphomanin begegnet. Kann natürlich sein, dass ich bei meiner Auswahl Nymphomaninnen einfach ignoriere.

Ich habe auch noch nie von einer N. als Sexarbeiterin gehört.

Eine gute Freundin, die als SW arbeitet, berichtete mal von einer Frau, von der sie dachte sie sei eine N. Es stellte sich heraus, dass sie nur auf Kokain war.

Etwas ganz anderes ist, dass sich einige Damen in ihren Annoncen gerne als Nymphomaninnen darstellen.

Was deine anderen Thesen zur Rolle von Mann und Frau angeht, bin ich jetzt nicht so bewandert, dass ich sie fundiert in Frage stellen kann.

LG JayR

Hanna
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Beitrag von Hanna »

Meine ehemalige chefin schwärmte mal von einer Nymphomanin, die lange sehr erfolgreich bei ihr gearbeitet hatte. Ihre Schilderung: Sie war eher häßlich und unscheinbar und hat Kette geraucht. Aber sie wurde schon feucht wenn man Sie an der Schulter berührt hat und wenn sie mal in den Krallen hatte, der kam nicht von ihr los. Sie hat mir mal das Umsatzbuch von damals gezeigt... das Doppelte von mir und viele Stammis.Später hat sie noch mal so eine gehabt. Nach 11 Kunden soll sie mal gebrüllt haben wann man ihr endlich einen schickt der ein langes Stehvermögen hat...
Augen gab uns Gott ein Paar / um zu schauen rein und klar / um zu GLAUBEN was wir lesen / wär ein Aug' genug gewesen (aus HH. zur Teleologie)

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Ein Nymphomane oder Sexsüchtiger (weiblich, männlich oder transsexuell) mag der Sexarbeit nachgehen aus rein rationalen überlegungen. Wird dies aber bei der Dienstleistungserbringung nicht zeigen, um seine professionelle Distanz nicht zu gefährden.

Das zeigt wie schwer verläßliche Zahlen zu bekommen sind...


_______


Wenn man sich die Zahlen von männlichen Sexarbeitern anschaut, die durch die Straßen ziehen, so könnte man wie manche Stricherpojekte im AKSD zu dem Ergebnis kommen es sind gleichviele weibliche wie männliche Anbieter.





.

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annainga
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Beitrag von annainga »

ich verstehe nymphomanie als krankheit

"Trotz der kulturellen Relativität des Begriffs verweist das, was man mit Nymphomanie zu bezeichnen versucht, zumindest in einigen Fällen tatsächlich auf psychische Probleme der betroffenen Menschen, unter denen diese auch tatsächlich subjektiv leiden. So ist eine Fixierung zwischengeschlechtlichen (oder auch gleichgeschlechtlichen) Verhaltens auf die Ebene des Sexuellen oft Ausdruck einer psychisch tief sitzenden Bindungsangst, die in einer kalten, gefühllosen und mechanischen Sexualität jenes Bedürfnis nach Nähe auszuleben versucht, das als tiefere partnerschaftliche Bindung ängstlich vermieden wird. Sexualität wird dann zur Sucht und Ersatzbefriedigung für wirkliche Liebe, vergleichbar mit anderen Süchten wie Alkoholismus oder Drogenkonsum. In vielen Fällen können Psychotherapien, etwa die Psychoanalyse, dazu beitragen, die unbewussten, eventuell familiären Ursachen derartigen Suchtverhaltens zu verstehen und auch therapeutisch zu verändern."

wikipedia

inwieweit sexarbeit da die richtige wahl ist .....

aber die biologische erklärung von hanna prägt auch mein verständnis von sexarbeit. ich halte es auch für eine biologische tatsache, dass männer eine vielzahl sexueller betätigungen mit wechselnden partnern suchen.

wobei verhaltenswissenschaftler von dieser sichtweise abkehren. auch meine erfahrungen in dem beruf sind teilweise andere. viele sind auf der suche nach wärme, zärtlichkeit, gefühlen, das ist allerdings auch nicht einfach zu erfüllen.

liebe grüße, annainga

cora5556
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Beitrag von cora5556 »

Ich selbst habe unter meinen Mitarbeiterinnen eine Nymphomanin. Nun weiß ich nicht ob es stimmt oder sie sich nur wichtig machen will, sie erzählt aber ständig, dass sie regelrecht Unterleibsschmerzen bekommt, wenn sie nicht täglich sexuell ausgelastet ist. Den Gästen erzählt sie auch von ihren nymphomanischen Neigungen und ich muss sagen, es kommt nicht immer gut an.

Zum Thema, Rolle von Mann und Frau in der Sexarbeit kann ich nur meine persönlichen Empfindungen weitergeben. Ich denke, wenn ich einen Mann bezahlen müsste, damit er Sex mit mir hat, könnte ich mir gleich die Kugel geben, dann wäre mein Selbstwertgefühl absolut im Keller. Frauen ticken eben anders.....:-)


Lieben Gruß, Cora

Hanna
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Beitrag von Hanna »

Hallo ihr afficionados,

es ist immer wieder interessant zu sehen,daß in Chatrooms die Nebenbemerkungen die meisten Diskussionen provozieren.
Hätte nicht gedacht, daß bei meinem Statement der "Nebensatz" über die Nymphomanin die meiste Resonanz auslöst.
zwei Bemerkungen noch zur Abrundung:

1. Habe jetzt auch wie Annainga in Wikipedia nachgeschaut. Der Begriff Nymphomanin hat keine männliche Form. Stattdessen wird "Donjuanismus" oder "Satyriakis" gebraucht. Mal ehrlich - wer hat das in seinem aktiven Wortschatz?
dh. aber doch andererseits, daß die Nymphomanie ein weibliches "Krankeitsbild" (da stimme ich Annainga zu) ist. Weil es bei der Frau -vielleicht aufgrund der von mir ausgeführen biologischen Disposition - als unnatürlich angesehen wird, viel Sex mit unterschiedlichen Partnern haben zu wollen.

2. ich glaube schon, daß Nymphomaninnen fürs Gewerbe gut sind. Allerdings stimme ich Cora zu, daß man, speziell gegenüber dem Kunden nicht darüber reden sondern es einfach ausleben soll. Dazu ein (nicht ganz ernst gemeintes) Beispiel aus einem anderen Bereich: Nehmen wir mal an jemand hätte einen Putzzwang. Man könnte nun entweder versuchen ihn zu therapieren oder er soll einfach in der Reinigungsbranche arbeiten...
Bei der Analyse eines Unternehmens habe ich mal die zugespitzte These aufgestellt: Es gibt keine guten und schlechten Mitarbeiter, sondern nur richtig und falsch eingesetzte.

So hier breche ich ab, denn ich entferne mich vom Thema

liebe Grüße an alle

Hanna

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kaktus
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Beitrag von kaktus »

cora5556 hat geschrieben: Zum Thema, Rolle von Mann und Frau in der Sexarbeit kann ich nur meine persönlichen Empfindungen weitergeben. Ich denke, wenn ich einen Mann bezahlen müsste, damit er Sex mit mir hat, könnte ich mir gleich die Kugel geben, dann wäre mein Selbstwertgefühl absolut im Keller. Frauen ticken eben anders.....:-)
Lieben Gruß, Cora
Ergo.....Männer haben kein Selbstwertgefühl..... wenn sie eines hätten würden sie statt der Kohle sich die Kugel geben und binnen kürzester Zeit würde die Menschheit ausgerottet sein. :003

LG Kaktus