Wenn Du Deine Tätigkeit als Sexworker im kleinen Kreis eines Dorfes öffentlich machst, zeugt das von Mut, ohne Frage. Davor habe ich Respekt. Auch ich habe kein Problem, zu meiner Tätigkeit als Sexworker zu stehen. Mein Hauptberuf ist aber unvereinbar mit meiner Tätigkeit als Sexworker, ich würde sofort meinen Hauptauftraggeber verlieren - ich bin selbständig. Dafür gibt es gute Gründe, die nicht in der gesellschaftlichen Akzeptanz liegen. Auch will ich mich nicht mit Greti und Bleti darüber auseinandersetzen. Mir persönlich ist Diskretion - ich finde das hier den richtigen Ausdruck - wichtig. Für Kunden muss Diskretion in jedem Fall garantiert werden, das gehört zu unserem Berufsetos und ist Geschäftsgrundlage. Wenn ein Kunde, aus welchem Grund auch immer, dazu stehen will und sich "outen" will, ist das in Ordnung. Wer das nicht will, hat Anspruch auf Diskretion. Sexualität ist kein öffentlicher Bereich, sie gehört zur Intimsphäre. Die Akzeptanz unserer Arbeit ist abhängig von Aufklärung, Professionalisierung und Rechtssicherhheit und nicht davon, dass irgend welche Leute Aufmerksamkeit erregen können, indem sie sich oder sogar andere "outen". Das ist dann zwar sensationell, gleichzeit aber auch hochgradig kontraproduktiv.annainga hat geschrieben:...mir wurde von dem ortsvorsteher des dorfes, in dem ich lebe, abgeraten davon, öffentlich zu werden mit dem hinweis "dann hast du keine nachbarn mehr".
mein weg ist trotzdem ein anderer. bis jetzt hatte ich keine nachteile...
Freier = Nekrophile sagt Schwarzer
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Naja, ich denke das hängt aber in erster Linie damit zudammen, dass die Kirche sonst strark gegen Homosexualität auftritt. Ich glaube bei der Diskussion wurde hauptsächlich die Scheinheiligkeit ins Visir genommen. Ausserdem standen bei vielen der Fälle der Verdacht im Raum, dass Minderjährige im Spiel waren.Harald hat geschrieben: Z.B.: Als Fälle von homoerotischen Kontakten in einem Priesterseminar bekannt wurden (auch eine form von Outing?), gab es eine riesige Diskussion darüber, ob in der Kirche mehr Homosexuelle sind, als in der restlichen Gesellschaft. Kaum jemand hat den Bedarf verspürt über Homosexualität und ihre gesellschaftliche Aktzeptanz, zu reden.
Die Outings anderer prominenter Persönlichkeiten hatten jedenfalls nicht solche Nachwirkungen.
Vielleicht ist die Reaktion kontraproduktiv, aber wenn eine öffentliche Person, die sonst gegen Homosexualität, Prostitution usw. wettert (also der typische Erzkonservative) selbst schwul ist oder ins Puff geht, erwarte ich den Rücktritt. Nicht weil er schwul ist oder Prostituierte besucht, sondern wegen der Scheinheiligkeit. Wer andere in ihrer Lebensweise bevormunden will und überall heile, saubere Welt fordert, sollte sich gefälligst selbst an die eigenen Vorgaben halten. Dagegen ists mir bei einem "liberalen", vollkommen egal, was er privat im Bett macht - schliesslich mischt er sich ja auch nicht bei Anderen ein.
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Was ist unser Ziel - die Gesellschaft qua Outing von Scheinheiligkeit und konservativen Menschen mit Lebenslügen zu befreien oder die Ernsthaftigkeit und Seriösität unserer Arbeit als Sexworker zu zeigen und Rechtssicherheit für unsere Arbeit zu erreichen? Diejenigen, die gegen Sexwork sind, sie als unmoralisch empfinden und der Überzeugung sind, dass Sexwork verboten gehört, werden sich bestimmt nicht dadurch überzeugen lassen, dass ein schwuler Priester einen Stricher zu sich nach Hause holt oder ein scheinheiliger konservativer Politiker eine Nutte aufsucht. Die Prostitutionsgegner werden ein solches Verhalten als Verfehlung wahrnehmen und sich nur bestätigt fühlen in ihrer Auffassung, dass so etwas verboten gehört. Als Strategie um Sexwork zu legalisieren sind Outings völlig ungeeignet.HaDe hat geschrieben:...Vielleicht ist die Reaktion kontraproduktiv, aber wenn eine öffentliche Person, die sonst gegen Homosexualität, Prostitution usw. wettert (also der typische Erzkonservative) selbst schwul ist oder ins Puff geht, erwarte ich den Rücktritt. Nicht weil er schwul ist oder Prostituierte besucht, sondern wegen der Scheinheiligkeit. Wer andere in ihrer Lebensweise bevormunden will und überall heile, saubere Welt fordert, sollte sich gefälligst selbst an die eigenen Vorgaben halten. Dagegen ists mir bei einem "liberalen", vollkommen egal, was er privat im Bett macht - schliesslich mischt er sich ja auch nicht bei Anderen ein.
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meine wirtschaftliche existenz setzte ich auch nicht aufs spiel, das kann ich schon verstehen @claus
ich denke nur, jeder sollte, soweit es der eigene rahmen zulässt, sich zu dem bekennen, was er tut.
insofern bin ich nicht mutig, wenn ich auch öffentlich agiere. das sieht in meinem fall auch nicht so aus, dass ich mit meinem beruf hausieren gehe, aber soweit es nötig ist, stehe ich zu meinem beruf. ich übe sexarbeit hauptberuflich aus und da ich einen antrag auf wohnungsprostitution gestellt habe, ist es nunmal auch öffentlich bekannt.
ich finde, beiträge im sexworker-forum zu schreiben ist bereits eine form der öffentlichkeitsarbeit!
um auf das thema freier=nekrophiler zurückzukommen: der harald hat da völlig recht. diese argumentation ist so verheerend, das darf man keinesfalls so stehen lassen.
da sind auch kunden gefragt! ich erwarte von kunden, dass sie sich gedanken machen, was für eine dienstleistung sie in anspruch nehmen (der @marc hat da mal den begriff "fair trade" in den raum gestellt).
ist ein kunde auf der suche nach dem möglichst billigsten angebot (sex/praktiken ohne schutz für 30 €), so gießt er öl ins feuer. denn welche frauen bieten das an? überwiegend solche, die über masse arbeiten, ohne abzock-methoden nicht überleben würden, sich körperlich verausgaben und nach 2, 3 jahren sexarbeit ausgebrannt sind. und dann stimmt die gleichung freier=nekrophiler.
viele kunden, die mich als hausbesuch ordern kämen nicht auf die idee, so eine dienstleistung in anspruch zu nehmen. sie zahlen das mehrfache dieses preises, wissen, dass ich nicht im fließbandverfahren kunden "abarbeite". das kommt für mich nicht mehr in frage.
liebe grüße von annainga
ich denke nur, jeder sollte, soweit es der eigene rahmen zulässt, sich zu dem bekennen, was er tut.
insofern bin ich nicht mutig, wenn ich auch öffentlich agiere. das sieht in meinem fall auch nicht so aus, dass ich mit meinem beruf hausieren gehe, aber soweit es nötig ist, stehe ich zu meinem beruf. ich übe sexarbeit hauptberuflich aus und da ich einen antrag auf wohnungsprostitution gestellt habe, ist es nunmal auch öffentlich bekannt.
ich finde, beiträge im sexworker-forum zu schreiben ist bereits eine form der öffentlichkeitsarbeit!
um auf das thema freier=nekrophiler zurückzukommen: der harald hat da völlig recht. diese argumentation ist so verheerend, das darf man keinesfalls so stehen lassen.
da sind auch kunden gefragt! ich erwarte von kunden, dass sie sich gedanken machen, was für eine dienstleistung sie in anspruch nehmen (der @marc hat da mal den begriff "fair trade" in den raum gestellt).
ist ein kunde auf der suche nach dem möglichst billigsten angebot (sex/praktiken ohne schutz für 30 €), so gießt er öl ins feuer. denn welche frauen bieten das an? überwiegend solche, die über masse arbeiten, ohne abzock-methoden nicht überleben würden, sich körperlich verausgaben und nach 2, 3 jahren sexarbeit ausgebrannt sind. und dann stimmt die gleichung freier=nekrophiler.
viele kunden, die mich als hausbesuch ordern kämen nicht auf die idee, so eine dienstleistung in anspruch zu nehmen. sie zahlen das mehrfache dieses preises, wissen, dass ich nicht im fließbandverfahren kunden "abarbeite". das kommt für mich nicht mehr in frage.
liebe grüße von annainga
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Deswegen habe ich auch geschrieben, dass die Reaktion auf solche Outings möglicherweise kontraproduktiv ist. Es ensteht dann schnell der Eindruck, dass die Verfehlung des Konservativen sein Puffbesuch oder seine Homosexualität ist - was ja nicht stimmt. Seine Verfehlung ist es, wieder besseren Wissen Prositution oder Homosexualität zu verdammen, nur um konservative Schäfchen an der Stange zu halten.Claus hat geschrieben:Die Prostitutionsgegner werden ein solches Verhalten als Verfehlung wahrnehmen und sich nur bestätigt fühlen in ihrer Auffassung, dass so etwas verboten gehört. Als Strategie um Sexwork zu legalisieren sind Outings völlig ungeeignet.
Trotzdem glaube ich, dass freiwillige Outings - und ich meine da nicht grossartige Medienkampgnen, sondern lockere Gespräche im Bekanntenkreis - etwas bewirken können. Das heisst nicht, dass es dem konservativen Abteilungschef auf die Nase gebunden werden muss.
Und auch alleine die Aussage, dass man einen Puffbesuch nicht als etwas Schlimmes ansieht ist eine Form des Outings: Die des Nicht-Gegners. Es soll ja auch tatsächlich Leute geben, die selbst noch nicht bei einer Prostituierten waren, sich es aber durchaus vorstellen können und nichts schlimmes daran finden.
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Ich bin auch der Meinung, das man als Kunde genauer hinsehen sollte mit wem man sich einlässt. Doch wo ist die Schwelle auf der man im Zweifel kehrt macht? Das lässt sich doch sicher nicht nur am Preis, und des Angebotes der betreffenden SW ausmachen. Auch eine Annonce oder Ähnliches sagt darüber nichts aus.
Wenn ich zu einer mir unbekannten SW gehe, woher weiß ich ob sie diese Arbeit gerne macht, oder nicht? Es hängt ja schließlich kein "Meisterbrief" im Treppenhaus. Und wenn es einmal zum ersten netten Kontakt kam, vielleicht schon bezahlt wurde, ist es zum denken meist zu spät.
Von daher meine ich ist eine Aufklärung und Sensibilisierung der Kunden sinnvoll.
Ein Outing als Kunde unter einem Nick in so einem Forum ist sicher ok. Man kann sich ja seine Gedanken machen und diese äußern ohne das man sich persönlich kennt. Ein öffentliches Outing käme bei mir in der jetzigen Situation nicht in Frage.
Wenn ich das richtig deute, hast Du ja auch mal "auf Leistung " gearbeitet. Du hast es jedoch geschafft, dir einen Namen zu machen und kannst es Dir leisten Deine Prinzipien einzuhalten. Das finde ich gut.annainga hat geschrieben:sie zahlen das mehrfache dieses preises, wissen, dass ich nicht im fließbandverfahren kunden "abarbeite". das kommt für mich nicht mehr in frage.
Wenn ich zu einer mir unbekannten SW gehe, woher weiß ich ob sie diese Arbeit gerne macht, oder nicht? Es hängt ja schließlich kein "Meisterbrief" im Treppenhaus. Und wenn es einmal zum ersten netten Kontakt kam, vielleicht schon bezahlt wurde, ist es zum denken meist zu spät.
Von daher meine ich ist eine Aufklärung und Sensibilisierung der Kunden sinnvoll.
Ein Outing als Kunde unter einem Nick in so einem Forum ist sicher ok. Man kann sich ja seine Gedanken machen und diese äußern ohne das man sich persönlich kennt. Ein öffentliches Outing käme bei mir in der jetzigen Situation nicht in Frage.
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <
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Hallo,
Ich Persönlich beneide die SW die keine Angst von Outing bei eigene Familie haben.Die aussage eines Mädchen,wie schön ist das wenn sie mit ihre Mama darüber sprechen kann macht mich ein bisschen neidisch.Von mir weisst das keiner in Tschechien,weil die meisten denken,das Prostitution ist das,was in CZ auf Strasse ist,Krenkheiten,schmutz etc.Obwohl ich bin sicher das meine Mama etwas ahnt,aber hab Angst zu Fragen und ich selber zu feige bin,sie das zu sagen.Hier in Deutschland,wissen das meine bekannte,Nachbarn,hier bin ich nicht feige das zu sagen und bis jetzt hab damit keiner Problem,hier nehmen die mich,als ein guten Mensch und reden mit mir darüber und viele hatten dadurch eine andere Meinung zu SW gekriegt.Z.b meine Nachbarn,erstmal hatten die Petition gegen mir gesammelt und jetzt ist ruhe,viele reden mit mir und sagen mir,das die nicht gedacht hatten,das ein SW Wohnung so ruhig sein könnte und das SW selbst,so angenehm,hilfsbereit und ganz normale Mensch sein könnte.Einer Nachbarin kommt zu mir sogar,ob ich, ihre 14-Jährige Tochter erklären kann,was Schutz allgemein gegen Krenkheiten und Schwangerschaft ist.Wer kann das besser wissen.
Bei Kunden ist das unterschiedlich,manche haben sogar Wahnvorstellungen,das in Küche jemand ist,bis ich zeige,da ist keiner und manche sprechen mit Freunden ( z.b. fünf Ärzte in fünf Tagen,erst eine,der hatte anderen geschickt e.c.t) darüber und Stamms laden mich sogar an,mit auf Disco oder in Kneipe zu gehen,ohne Hintergedanken.
Ein Outing ist für mich immer Mutig,ob Kunde oder SW,in Deutschland bin ich mutig,in Tschechien feige,das gebe ich zu,aber manchmal ist des besser feige zu sein,als die Familie oder Job zu verlieren.
LG Nathalia
Ich Persönlich beneide die SW die keine Angst von Outing bei eigene Familie haben.Die aussage eines Mädchen,wie schön ist das wenn sie mit ihre Mama darüber sprechen kann macht mich ein bisschen neidisch.Von mir weisst das keiner in Tschechien,weil die meisten denken,das Prostitution ist das,was in CZ auf Strasse ist,Krenkheiten,schmutz etc.Obwohl ich bin sicher das meine Mama etwas ahnt,aber hab Angst zu Fragen und ich selber zu feige bin,sie das zu sagen.Hier in Deutschland,wissen das meine bekannte,Nachbarn,hier bin ich nicht feige das zu sagen und bis jetzt hab damit keiner Problem,hier nehmen die mich,als ein guten Mensch und reden mit mir darüber und viele hatten dadurch eine andere Meinung zu SW gekriegt.Z.b meine Nachbarn,erstmal hatten die Petition gegen mir gesammelt und jetzt ist ruhe,viele reden mit mir und sagen mir,das die nicht gedacht hatten,das ein SW Wohnung so ruhig sein könnte und das SW selbst,so angenehm,hilfsbereit und ganz normale Mensch sein könnte.Einer Nachbarin kommt zu mir sogar,ob ich, ihre 14-Jährige Tochter erklären kann,was Schutz allgemein gegen Krenkheiten und Schwangerschaft ist.Wer kann das besser wissen.
Bei Kunden ist das unterschiedlich,manche haben sogar Wahnvorstellungen,das in Küche jemand ist,bis ich zeige,da ist keiner und manche sprechen mit Freunden ( z.b. fünf Ärzte in fünf Tagen,erst eine,der hatte anderen geschickt e.c.t) darüber und Stamms laden mich sogar an,mit auf Disco oder in Kneipe zu gehen,ohne Hintergedanken.
Ein Outing ist für mich immer Mutig,ob Kunde oder SW,in Deutschland bin ich mutig,in Tschechien feige,das gebe ich zu,aber manchmal ist des besser feige zu sein,als die Familie oder Job zu verlieren.
LG Nathalia
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liebe nathalia!
eines haben claus und harald vergessen: dein verhalten würde keiner als feige bezeichnen.
soweit es deine situation zulässt, stehst du zu dem, was du machst, du schreibst hier im forum, das ist für mich ein versuch, sexarbeit gesellschaftsfähig zu machen.
ein großer unterschied ist natürlich, ob man vollzeit-sexarbeiterin ist oder gelegenheits-callboy. mein leben und denken ist damit viel stärker von sexarbeit bestimmt und auf dauer halte ich ein doppelleben für anstrengender.
meine situation gestattet ein öffentlich-sein ohne allzu große nachteile in kauf nehmen zu müssen, deswegen sehe ich es fast als verpflichtung (nur für mich), es auch zu sein.
liebe grüße von annainga
eines haben claus und harald vergessen: dein verhalten würde keiner als feige bezeichnen.
soweit es deine situation zulässt, stehst du zu dem, was du machst, du schreibst hier im forum, das ist für mich ein versuch, sexarbeit gesellschaftsfähig zu machen.
ein großer unterschied ist natürlich, ob man vollzeit-sexarbeiterin ist oder gelegenheits-callboy. mein leben und denken ist damit viel stärker von sexarbeit bestimmt und auf dauer halte ich ein doppelleben für anstrengender.
meine situation gestattet ein öffentlich-sein ohne allzu große nachteile in kauf nehmen zu müssen, deswegen sehe ich es fast als verpflichtung (nur für mich), es auch zu sein.
liebe grüße von annainga
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Hallo,
Gestern um 23.30 hatte mir meiner Mamas mann angerufen,das Mama in Krankenhaus ist,weil sie ein Herzinfarkt gehabt hatte und da fängt an ein mensch nachdenken,was wäre wenn...Ich bin mir jetzt sicher das ein Outing bei eigene Familie sollte man lassen,wenn er sich nicht sicher ist,wie die Familie reagieren würde.Bei anschlaffen hatten mir sehr viele Gedanken durch die Kopf gegangen und einer besonderes,ich will bestimmt nicht das meine Mama irgendwann stirbt mit dem gewissen,das sie irgendwo versagt hatte,weil ihre Intelligente Kind,als Prostituierte arbeitet,für mich ist es eine ehrliche Arbeit,aber für meine Familie mit Sicherheit nicht.
Alle SW sollten sich lieber zweimal überlegen,ob sie sich Outen wollen oder nicht und wenn ja,sollten sie auch über die Konsequenzen nachdenken.Ich bin ein SW und ich stehe dazu aber nicht vor eigene Familie,und das nie!
LG Nathalia
Gestern um 23.30 hatte mir meiner Mamas mann angerufen,das Mama in Krankenhaus ist,weil sie ein Herzinfarkt gehabt hatte und da fängt an ein mensch nachdenken,was wäre wenn...Ich bin mir jetzt sicher das ein Outing bei eigene Familie sollte man lassen,wenn er sich nicht sicher ist,wie die Familie reagieren würde.Bei anschlaffen hatten mir sehr viele Gedanken durch die Kopf gegangen und einer besonderes,ich will bestimmt nicht das meine Mama irgendwann stirbt mit dem gewissen,das sie irgendwo versagt hatte,weil ihre Intelligente Kind,als Prostituierte arbeitet,für mich ist es eine ehrliche Arbeit,aber für meine Familie mit Sicherheit nicht.
Alle SW sollten sich lieber zweimal überlegen,ob sie sich Outen wollen oder nicht und wenn ja,sollten sie auch über die Konsequenzen nachdenken.Ich bin ein SW und ich stehe dazu aber nicht vor eigene Familie,und das nie!
LG Nathalia
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@jason, ich denke doch sehr stark, dass es etwas mit dem preis zu tun hat.
ein beispiel:
wenn ich eier kaufe, stehe ich vor einer entscheidung, nehme ich die billigen, egal woher oder nehme ich eier der nullprägung. klar kann ich sagen, ist mir egal, wo und wie das ei entsteht, ob ein huhn artgerecht gehalten wird oder nicht. ich stehe im laden, denke an mein frühstück und dann ist eh alles zu spät?
es ist nicht richtig an die eigene bedürfnisbefriedigung zu denken, jeder sollte soziale verantwortung übernehmen.
versteh´s jetzt bitte nicht als angriff gegen dich @jason. was weiß ich, woher mein wohnzimmer-teppich stammt, er war billig, gefiel mir und ich kaufte ihn. da hab ich auch nicht lange nachgedacht.
aber nach einigen artikeln über kinderarbeit und anderen mißständen, bin ich der meinung, gerade als konsument hat man die wahl und die macht, den markt zu bestimmen.
liebe grüße von annainga
(@nathalia, tut mir leid mit deiner mutter, wie geht es ihr?)
ein beispiel:
wenn ich eier kaufe, stehe ich vor einer entscheidung, nehme ich die billigen, egal woher oder nehme ich eier der nullprägung. klar kann ich sagen, ist mir egal, wo und wie das ei entsteht, ob ein huhn artgerecht gehalten wird oder nicht. ich stehe im laden, denke an mein frühstück und dann ist eh alles zu spät?
es ist nicht richtig an die eigene bedürfnisbefriedigung zu denken, jeder sollte soziale verantwortung übernehmen.
versteh´s jetzt bitte nicht als angriff gegen dich @jason. was weiß ich, woher mein wohnzimmer-teppich stammt, er war billig, gefiel mir und ich kaufte ihn. da hab ich auch nicht lange nachgedacht.
aber nach einigen artikeln über kinderarbeit und anderen mißständen, bin ich der meinung, gerade als konsument hat man die wahl und die macht, den markt zu bestimmen.
liebe grüße von annainga
(@nathalia, tut mir leid mit deiner mutter, wie geht es ihr?)
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@Nathalia:
Ich hoffe Deiner Mutter geht es wieder besser, und wünsche Ihr gute Besserung.
@annainga:
Ein wenig muß ich Dir da widersprechen. Der Preis ist zwar sicher ein Hinweis, aber kein hinreichendes oder notwendiges Kriterium.
Genauso wie es auch andere Gründe gibt, daß ein SW seine/ihre Dienste "billig" anbietet, bedeutet die Tatsache daß ein Freier einen
üblichen Preis zahlt nicht, daß er gegenüber weiteren Anzeichen von Zwangsausübung die Augen verschließen kann.
Gruß, Andreas
Ich hoffe Deiner Mutter geht es wieder besser, und wünsche Ihr gute Besserung.
@annainga:
Ein wenig muß ich Dir da widersprechen. Der Preis ist zwar sicher ein Hinweis, aber kein hinreichendes oder notwendiges Kriterium.
Genauso wie es auch andere Gründe gibt, daß ein SW seine/ihre Dienste "billig" anbietet, bedeutet die Tatsache daß ein Freier einen
üblichen Preis zahlt nicht, daß er gegenüber weiteren Anzeichen von Zwangsausübung die Augen verschließen kann.
Gruß, Andreas
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Das mit dem Outing kann man ja der Situation anpassen.
Mir würde es nie einfallen, in alle Welt hinauszuposaunen, dass ich auf dem Weg zum Puff bin.
Meine Mutter würde wahrscheinlich einen Herzinfarkt bekommen, wenn sie davon wüsste. Es ist einfach Rücksichtnahme, sie nicht damit zu Belasten.
Bei meinen Kollegen geht es mir nur darum, das eine oder andere Vorurteil zu hinterfragen. Das geht am besten, wenn man eine gewisse Sachkenntnis zeigt. Ob man diese Sachkenntnis im Puff, aus Gesprächen mit einer befreundeten SW oder aus Büchern erworben hat, wird meist sowieso nicht gefragt.
Wenn man im Zug ganz offen ein Buch über Prostitution liest, kann man darüber reden, wenn der Sitznachbar denn damit umgehen kann. Auf jeden Fall zeigt man, dass man sich mit Prostitution auseinandersetzen kann.
Wer was im Bekanntenkreis erfährt, ergibt sich eigentlich ganz von selbst.
Soweit kann jeder Kunde dabei sein.
Es sieht etwas anders aus, wenn man sich aktiv in der Debatte engagiert und relativ bekannt ist.
Hier ist Anonymität notwendig. Es gibt genug durchgeknallte Typen, die einen mit Vergnügen schikanieren würden. Beruflich kann es auch Nachteile bringen, wenn Kunden erfahren, dass ihr Geschäftspartner sich mit Tabuthemen beschäftigt. Das ist leider Realität.
Dann kämpfe ich lieber mit einer Maske, wie Zorro oder Batman.
Wie weit man seine Anonymität preisgeben will, wenn man mit Journalisten Kontakt hat oder bei öffentlichen Diskussionen aus dem Publikum teilnimmt, muss man von Fall zu Fall entscheiden.
Ich denke, jeder muss für sich selbst entscheiden, wie weit er sich selbst in welcher Situation outen will.
Aber grundlegend gilt absolute Diskretion sowohl von Seiten der SW als auch von Seiten der Kunden.
Manchmal denke ich auch, dass es gar nicht wünschenswert ist, wenn der Besuch im Puff völlig legitim wird. Ist es nicht ein menschlichen Grundbedurfniss, einige Geheimnisse zu haben? Tut nicht jeder gerne etwas, was ‚verboten’ ist?
LG JayR
Eine Randbemerkung:
Aber überlege dir mal, was die Alternative ist, wenn die Einkünfte der Kinder durch Kinderarbeit wegfallen. Die Kinder in die Prostitution zu verkaufen?
Vielleicht sollte man nicht pauschal gegen Kinderarbeit sein, sondern sich überlegen, wie man ordentliche Arbeitsverhältnisse auch für Kinder schafft. Und was machen Kinder, wenn sie mit 14 oder 15 mit der Schule fertig sind, aber erst ab 18 arbeiten dürfen?
Mir würde es nie einfallen, in alle Welt hinauszuposaunen, dass ich auf dem Weg zum Puff bin.
Meine Mutter würde wahrscheinlich einen Herzinfarkt bekommen, wenn sie davon wüsste. Es ist einfach Rücksichtnahme, sie nicht damit zu Belasten.
Bei meinen Kollegen geht es mir nur darum, das eine oder andere Vorurteil zu hinterfragen. Das geht am besten, wenn man eine gewisse Sachkenntnis zeigt. Ob man diese Sachkenntnis im Puff, aus Gesprächen mit einer befreundeten SW oder aus Büchern erworben hat, wird meist sowieso nicht gefragt.
Wenn man im Zug ganz offen ein Buch über Prostitution liest, kann man darüber reden, wenn der Sitznachbar denn damit umgehen kann. Auf jeden Fall zeigt man, dass man sich mit Prostitution auseinandersetzen kann.
Wer was im Bekanntenkreis erfährt, ergibt sich eigentlich ganz von selbst.
Soweit kann jeder Kunde dabei sein.
Es sieht etwas anders aus, wenn man sich aktiv in der Debatte engagiert und relativ bekannt ist.
Hier ist Anonymität notwendig. Es gibt genug durchgeknallte Typen, die einen mit Vergnügen schikanieren würden. Beruflich kann es auch Nachteile bringen, wenn Kunden erfahren, dass ihr Geschäftspartner sich mit Tabuthemen beschäftigt. Das ist leider Realität.
Dann kämpfe ich lieber mit einer Maske, wie Zorro oder Batman.
Wie weit man seine Anonymität preisgeben will, wenn man mit Journalisten Kontakt hat oder bei öffentlichen Diskussionen aus dem Publikum teilnimmt, muss man von Fall zu Fall entscheiden.
Ich denke, jeder muss für sich selbst entscheiden, wie weit er sich selbst in welcher Situation outen will.
Aber grundlegend gilt absolute Diskretion sowohl von Seiten der SW als auch von Seiten der Kunden.
Manchmal denke ich auch, dass es gar nicht wünschenswert ist, wenn der Besuch im Puff völlig legitim wird. Ist es nicht ein menschlichen Grundbedurfniss, einige Geheimnisse zu haben? Tut nicht jeder gerne etwas, was ‚verboten’ ist?
LG JayR
Eine Randbemerkung:
Du hast die Macht, den Markt zu bestimmen.annainga hat geschrieben: aber nach einigen artikeln über kinderarbeit und anderen mißständen, bin ich der meinung, gerade als konsument hat man die wahl und die macht, den markt zu bestimmen.
Aber überlege dir mal, was die Alternative ist, wenn die Einkünfte der Kinder durch Kinderarbeit wegfallen. Die Kinder in die Prostitution zu verkaufen?
Vielleicht sollte man nicht pauschal gegen Kinderarbeit sein, sondern sich überlegen, wie man ordentliche Arbeitsverhältnisse auch für Kinder schafft. Und was machen Kinder, wenn sie mit 14 oder 15 mit der Schule fertig sind, aber erst ab 18 arbeiten dürfen?
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Ich glaube es ist nicht notwendig und sinnvoll sich zu outen.
Aber es ist sinnvoll zu den positiven Seiten von SW zu stehen.
Leider gibt es auch viele negativen Seiten (Zwang,Kinder....) die man mit aller Kraft bekämpfen soll.
Sex ist etwas schönes und natürliches. Sogar die Bienen machen es.
Warum sollten Menschen die keinen Partner haben, die vielleicht behindert oder alt sind, die vielleicht eine andere Spielart von Sex bevorzugen nicht die Chance haben ohne Vorurteile oder schlechtes Gewissen oder vielleicht gar unter Androhung einer Strafe eben Sex zu haben!
Ich stehe dazu, aber werde bestimmt auch nicht z.B. meinen Nachbarn sagen "Jetzt geh ich ins Puff"
LG Kaktus
Aber es ist sinnvoll zu den positiven Seiten von SW zu stehen.
Leider gibt es auch viele negativen Seiten (Zwang,Kinder....) die man mit aller Kraft bekämpfen soll.
Sex ist etwas schönes und natürliches. Sogar die Bienen machen es.
Warum sollten Menschen die keinen Partner haben, die vielleicht behindert oder alt sind, die vielleicht eine andere Spielart von Sex bevorzugen nicht die Chance haben ohne Vorurteile oder schlechtes Gewissen oder vielleicht gar unter Androhung einer Strafe eben Sex zu haben!
Ich stehe dazu, aber werde bestimmt auch nicht z.B. meinen Nachbarn sagen "Jetzt geh ich ins Puff"
LG Kaktus
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Der Trick aller Prostitutionsgegner ist halt immer, dass sie behaupten, niemand, wirklich niemand übte freiweillig und aus Überzeugung dieser Tätigkeit aus. Diejenigen, die nicht durch einen Zuhälter oder als Minderjährige, Drogenabhängige oder als Ausländer in Notsituationen ohne Arbeitserlaubnis usw. dazu gezwungen würden, machten es aus finanziellern Not, weil sie in die Schuldenfalle geraten sind oder was weiß ich. Diese Aussage muss wiederlegt werden und zwar durch glaubhafte wissenschaftliche fundierte Statistiken. Das ist die einzige Möglilchkeit den Prostitutionsgegnern den Wind aus den Segeln zu nehmen, uns "schützen" zu wollen. Dazu müssen weder wir noch unsere Kunden auf Diskretion verzichten, es braucht einfach nur die richtigen Fragestellungen und wissenschaftliche Untersuchungen.
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dann kennst du die beweggründe aber schlecht, die eine frau dazu bringen in die sexarbeit einzusteigen. denn die finanzielle notsituation ist grund nr.1 für 95 % aller sexarbeiterinnen.
es gibt nur einige wenige, die sich mit dem beruf arrangieren, die genug selbstbewusstsein haben, um die nachteile langfristig in kauf zu nehmen.
das forum hier stellt keine repräsentative abbildung von sexarbeiterinnen dar. durch so eine statistik würde nur belegt, was du widerlegen möchtest.
ich habe in vielen clubs, bordellen, bars nicht nur im sauerland, sondern auch in siegen und bochum erfahrungen gesammelt. ein traumberuf ist es für die wenigsten, manche schaffen den sprung in die selbstständigkeit oder finden einen annehmbaren arbeitsplatz, aber der traum vom ausstieg ist bei der überwältigenden mehrheit zu finden.
für mich trotzdem kein grund, die legalisierung des berufes nicht weiter voranzutreiben, aber schönreden hilft da nichts. sondern realistisch an der verbesserung des ansehens und der durchsetzung der rechte zu arbeiten. damit der beruf der sexarbeiterin vielleicht mal ein besseres ansehen erhält und frauen ihn nicht nur aus geldnot heraus ergreifen.
liebe grüße von annainga
es gibt nur einige wenige, die sich mit dem beruf arrangieren, die genug selbstbewusstsein haben, um die nachteile langfristig in kauf zu nehmen.
das forum hier stellt keine repräsentative abbildung von sexarbeiterinnen dar. durch so eine statistik würde nur belegt, was du widerlegen möchtest.
ich habe in vielen clubs, bordellen, bars nicht nur im sauerland, sondern auch in siegen und bochum erfahrungen gesammelt. ein traumberuf ist es für die wenigsten, manche schaffen den sprung in die selbstständigkeit oder finden einen annehmbaren arbeitsplatz, aber der traum vom ausstieg ist bei der überwältigenden mehrheit zu finden.
für mich trotzdem kein grund, die legalisierung des berufes nicht weiter voranzutreiben, aber schönreden hilft da nichts. sondern realistisch an der verbesserung des ansehens und der durchsetzung der rechte zu arbeiten. damit der beruf der sexarbeiterin vielleicht mal ein besseres ansehen erhält und frauen ihn nicht nur aus geldnot heraus ergreifen.
liebe grüße von annainga
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Da hast Du Recht annainga, ich kenne die Situation der Frauen im Paysex wirklich zu wenig um darüber etwas sagen zu können. Viele Zustände sind nicht akzeptabel und ich will auch nichts schönreden. Ich mache diese Arbeit wirklich gerne und auch nicht aus einer Notlage heraus. Trotzdem will ich es nicht hinnehmen, dass Schwarzer so gut wie alle (weiblichen) Sexworker als willenlose unterdrückte Opfer darstellt. Da stimmt etwas nicht.
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@annainga,annainga hat geschrieben:@jason, ich denke doch sehr stark, dass es etwas mit dem preis zu tun hat.
ein beispiel:
wenn ich eier kaufe, stehe ich vor einer entscheidung, nehme ich die billigen, egal woher oder nehme ich eier der nullprägung. klar kann ich sagen, ist mir egal, wo und wie das ei entsteht, ob ein huhn artgerecht gehalten wird oder nicht. ich stehe im laden, denke an mein frühstück und dann ist eh alles zu spät?
du hast hier aber außer dem Preis noch einen Stempel als Entscheidungshilfe. Als Kunde weiß ich nicht ob "glückliche SW" oder nicht. ( man möge mir diesen Ausdruck verzeihen )
Auch hier wurdest du erst durch andere darauf aufmerksam. ( Medien, Stiftung Warentest etc. )annainga hat geschrieben:@jason. was weiß ich, woher mein wohnzimmer-teppich stammt, er war billig, gefiel mir und ich kaufte ihn. da hab ich auch nicht lange nachgedacht.
aber nach einigen artikeln über kinderarbeit und anderen mißständen, bin ich der meinung, gerade als konsument hat man die wahl und die macht, den markt zu bestimmen.
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <
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Hier gebe ich dir uneingeschränkt Recht.annainga hat geschrieben:es ist nicht richtig an die eigene bedürfnisbefriedigung zu denken, jeder sollte soziale verantwortung übernehmen.
Der Preis ist sicher ein Merkmal, bei dessen Anormalität sämtliche Alarmglocken schrillen sollten. Er ist leider zu oft auch das Einzige was ich am Anfang habe. Doch eine 100%ige Aussage, ob eine SW die im Billigsektor arbeitet ausgenutzt wird oder nicht, lässt sich nicht machen.
Das würde ja im Umkehrschluss bedeuten, dass ich nur genug zahlen müsste, und mich so von meiner Verantwortung freikaufen kann. Wenn das zutreffen sollte, so muss ich Frau Schwarzer bei diesem Zitat Recht geben.
Es ist eine Gratwanderung, bei der ich bis jetzt auch eine Portion Glück hatte. Deshalb halte ich persönlich viel von Informationen vorab um unliebsamen Begegnungen vorzubeugen. Ich kann an der Art und Weise ihre Homepage, der Gestaltung, der Einträge in diversen Portalen und Foren sowie ihrem Gästebuch schon so einige Rückschlüsse ziehen inwieweit sie sich mit dem Beruf arrangiert oder nicht. Auch ein E-Mail Verkehr sagt viel aus.
Wahrscheinlich gibt es aber nicht allzu viele die das tun, vielleicht ist es auch nur ein Tick von mir.
P.S. So schnell nehm ich nix übel, keine Angst.
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <