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JayR
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Film: "Trade - Willkommen in Amerika"

Beitrag von JayR »

Frauen als Handelsware

Neu im Kino: "Trade – Willkommen in Amerika", "Jagdhunde"
Vorgestellt von Hannelore Heider


Die Versklavung junger Mädchen als Prostituierte ist das aufrüttelnde Thema des Hollywooddebüts des jungen deutschen Regisseurs Marco Kreuzpaintner. In dem melancholisch-poetischen Winterfilm "Jagdhunde" geht es um einen Berliner Aussteiger auf seinem uckermärkischen Gehöft.

"Trade - Willkommen in Amerika"

USA /BRD 2007, Regie: Marco Kreuzpaintner, Darsteller: Kevin Kline, Alicja Bachleda, Paulina Gaitan

Nach "Die Vorahnung" von Mennan Yapo mit Sandra Bullock kommt jetzt das Hollywooddebüt des nächsten Deutschen, des Regisseurs Marco Kreuzpaintner, auf die Leinwand.

"Trade - Willkommen in Amerika" ist ein Politthriller, den Kreuzpaintner nach einem amerikanischen Drehbuch in der Produktion von Roland Emmerich in Szene setzte. Hochemotional, in der Bildsprache auf einen halb-dokumentarischen Touch setzend, wird die wohl schlimmste Form des mafiösen Menschenhandels thematisiert: die Versklavung minderjähriger Mädchen als Prostituierte. Das Drehbuch basiert auf der Aufsehen erregenden Titelgeschichte aus der "New York Times", die unter dem Titel "The Girls Next Door" die Menschenhändlerringe zwischen den USA, Mexiko und Europa recherchierte.

So erleben wir, wie die 13-jährige Adriana in einem Slum von Mexiko-Stadt geraubt und einer Gruppe von Mädchen zugeordnet wird, in der sich auch die Polin Veronica wiederfindet. Die Methoden, wie die Mädchen unter Drogen gesetzt, "abgerichtet" und an den kaufkräftigen Freier gebracht werden, sind ungeschönt zu erleben und gehen wirklich unter die Haut.

Parallel dazu versuchen zwei Männer, die Mädchen zu finden. Jorge, der Bruder von Adriana, selbst ein Kleinkrimineller und Ray (Kevin Kline), ein desillusionierter amerikanischer Polizist, der seine eigene Tochter in diesem Milieu vermutet. Nach den Gesetzen der Logik hätten die beiden keine Chance gegen die brutalen, gut organisierten Menschenhändler, aber wir sind in einem Hollywoodfilm, der versucht, Aufklärung und Anklage mit den üblichen Spannungselementen des großen Publikumskinos zu verbinden, was ihm auch gelingt.

Das Leid der Mädchen wird nicht nur plakativ ausgestellt und die Figur des Amerikaners zeigt überzeugend, dass sich eine Gesellschaft mit Stillschweigen oder Verharmlosung zum Komplizen von Verbrechern macht. Letztlich aber bietet das konventionelle Drehbuch zu wenig Überraschungen. Die Story spult vorhersehbar ab, zu viele Zufälle treiben die Handlung voran und das "Happy End" ist nach dem erschütternden Auftakt ein enttäuschender Kompromiss.

Dass der Film das Hollywooddebüt eines jungen deutschen Regisseurs ist, sieht man dem Ergebnis nicht an, was einerseits bei einer so komplexen Produktion als Leistung zu bewerten ist, andererseits aber auch nicht zu Jubelstürmen verführt.


Deutschlandradio
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/filme/681721/


Die Reportage in der New York Times:

The Girls Next Door
http://www.nytimes.com/2004/01/25/magaz ... 1390366800





Disput über die ungesicheren, inflationierten Zahlen:

Landesman vs. Shafer
The sex slave author and his critic.
http://www.slate.com/id/2120553/

Once again garbage in, garbage out as a method for counting sex-trafficking victims, from the New York Times
http://www.lauraagustin.com/once-again- ... ng-victims

[nachgetragen Marc]
Dateianhänge
The Girls Next Door.pdf
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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Danke für den Artikel.

Posting: Menschenhandel vs Migration:
Filme wie 'Trade' und 'Amazing Grace' stehen irgendwie im Zusammenhang:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=24668#24668





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 18.10.2007, 23:44, insgesamt 1-mal geändert.

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JayR
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Beitrag von JayR »

Der Artikel "The Girls Next Door" wird im Slate Presse Blog infrage gestellt und diskutiert.

Assessing Landesman
How well does Peter Landesman's sex-slavery investigation in New York Times Magazine stand up?
http://www.slate.com/id/2094646/

The Sex-Slavery Epidemic That Wasn't
Revisiting the numbers behind the New York Times Magazine's sex-slave story.
http://www.slate.com/id/2174606/

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Marc of Frankfurt
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Mach's dir (den Spielfilm) selbst

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Die Zukunft des Spielfilms:

Machinima


Preiswerte Homeproduktion per do it yourself am PC sind möglich: Mit der Game-Engine, die in Computerspielen die Darstellungen berechnet und für den Bildschirm rendert, kann auch eine eigene Geschichte erzählt werden. Diese Erzählweise mit animierten Bildern, die anders als Zeichentrick (Anime) quasi spielerisch zu Filmen werden, ist bald so einfach wie tradierte textbasierte Produktionen von Kurzgeschichten oder Romanen.

Bild

http://de.wikipedia.org/wiki/Machinima

http://lutzschmitt.de/pub/Lutz_Schmitt-Machinima.pdf (Diplomarbeit - 60 Seiten)

Software Tools:
Games Animatins Engine: WOW, Far Cry ...
Realtime Video Capture: www.fraps.com mit DirectX, OpenGL ...

Wurde die Kulturkompetenz des Lesens bereits durch das Fernsehschauen zurückgedrängt, wird auch die des Schreibens durch die Kompetenzen der Computernutzung relativiert bzw. neu bewertet.





Super Models in der online Spielewelt Second Life (SL)

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=Vt3vtOZ9g6o[/youtube]
Querverweis - Paysex in SL:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=25399#25399





Innocence sacrificed

Bild

Machinima über "Menschenhandel" 12 Min





Eigenen Animationsfilm on-line erstellen:
viewtopic.php?p=80702#80702





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 13.05.2010, 15:05, insgesamt 2-mal geändert.

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Marc of Frankfurt
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Unkritische Filmbesprechung

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Aus der Kirchenzeitung:

Das Unsichtbare im Sichtbaren zeigen

Film: „Kurz davor ist es passiert“ thematisiert Frauenhandel
Der mehrfach preisgekrönte Film mit dem wunderbaren Titel „Kurz davor ist es passiert” ist eine inhaltlich wie formal perfekte künstlerische Auseinandersetzung der Regisseurin Anja Salomonowitz mit dem Phänomen des Frauenhandels.

Ein Grenzübergang irgendwo im Nordosten Österreichs. Eine unendliche Weite, die nur durch die zahlreichen Windmühlen Konturen gewinnt. Ab und zu passieren Autos diesen vergessenen Ort. Ein Zöllner verrichtet emotionslos seinen Dienst. Er spricht, irgendwann auch plötzlich in die Kamera, nein, er rezitiert einen memorierten Text in der Ich-Form, der aber nicht von ihm handelt, sondern von einer Frau, die von einer Reise über die Grenze berichtet, über Geld, über sexuelle Ausbeutung. Eine Frau, die zur Prostitution gezwungen wurde, spricht im Körper eines Mannes, der die Grenzen eines Staates bewacht. Eine gewagte erzählerische Konstruktion, die, um es vorwegzunehmen, trotz der anfänglichen Irritation oder gerade deswegen, vollständig aufgeht.

Schicksal der Frauen. In enger Zusammenarbeit mit der Organisation LEFÖ entstanden, die mit Betroffenen des Frauenhandels arbeitet, geht die Filmemacherin Anja Salomonowitz nicht den einfachen Weg eines traditionellen Interview-Films. Vielmehr lässt sie das Schicksal von fünf Frauen von fünf Personen in eigen- artig rhythmisierten und verfremdeten Texten rezitieren, die das Genre des Dokumentarfilms auf radikale Weise dekonstruieren.
Die Orte, an denen gedreht wurde, sind die Orte der Personen, die sprechen, aber auch die Orter der ausgebeuteten, niemals visualisierten Frauen: eine Grenze, die dörfliche Provinz einer Frau mittleren Alters, die als Nachbarin bezeichnet wird, ein Bordell, in dem ein Kellner auf penible Weise Ordnung schafft, bevor die Gäste kommen, eine Nobelvilla, in der eine Diplomatin repräsentativen Aufgaben nachgeht, und ein Taxi, das sich durch die Nacht bewegt.

Kamera sucht, was verschüttet ist. Das, was die „Schauspieler/innen“ monoton, protokollhaft wiedergeben, ist das Ergebnis einer langen Recherchearbeit der Regisseurin. Diese Texte umfassen die gesamte Bandbreite dessen, was den modernen Frauenhandel ausmacht. Von der Prostitution über sexuelle und physische Ausbeutung Leibeigener bis zur psychischen Deformation reicht das Spektrum dieser modernen Sklavenhaltung. Die klaren Trennlinien zwischen Fiktion und Dokumentation lösen sich ebenso auf wie die Geschlechterdifferenzen. Irgendwann entsteht ein anderer Film im Kopf des Zuschauers, der das visuell verweigerte Geschehen, die Einzelschicksale der Frauen, umso deutlicher erscheinen lässt. Immer wieder sucht sich die Kamera in langsamen Bewegungen eigene Wege, die oft im Dunkeln enden, so als müsste etwas gefunden/ausgesprochen werden, das verschüttet ist.
Vieles bleibt offen in dieser filmischen Herausforderung, auch, ob die fünf im Bild präsenten Menschen nicht doch etwas (aber was?) mit den Frauen zu tun hatten oder etwas gegen deren Not tun hätten können. All das, was dieser Film zeigt/nicht zeigt, ist ständig unter uns. „Kurz davor ist es passiert“ ist eine großartige, feinfühlige und tiefschürfende Bestandsaufnahme einer unbequemen verdrängten Realität.

- Zum Film-Start im Moviemento Linz am 26. 10. um 20.30 Uhr wird es eine Einführung und ein anschließendes Filmgespräch mit Markus Vorauer geben.


Markus Vorauer
KIZ Ausgabe 2007/43
2007-10-24 15:01:58
dioezese-linz.at/redaktion/index.php?action_new=Lesen&Article_ID=40062

__________________


Das was hier als Kunstmittel hervorgehoben wird, um die angenommenen, nur schwer darstellbaren und kaum mitanzusehenden Horror-Taten auszudrücken, bekommt angesichts der derzeitigen kritischen Debatte über die möglicherweise stark übertriebenen Menschenhandelszahlen eine ganz andere Gewichtung. Es entwertet sich möglicherweise als Propagandainstrument des emotionalen Films ideologisch Gebundener in einer Zeit kollektiver Desorientierung.





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kaktus
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Beitrag von kaktus »

"Import/Export"
vielleicht ein Film zum Ansehen?

Kleine Hilflosigkeit
Mit der vom ORF mitproduzierten Reality-Fiction liefert Seidl nach Filmen wie "Hundstage" und "Models" eine weitere unbequeme gesellschaftliche Bestandsaufnahme, in der Ohnmacht, Hilflosigkeit und Machtmissbrauch bis in die feinsten Nuancen herunterdekliniert werden.


Seidl will mit seinem Film immer hinschauen. Auch dann, wenn sich Olga zur Aufbesserung ihrer Einkommenssituation als Online-Callgirl versucht, es aber nicht schafft, den obszönen Aufforderungen der zugeschalteten Klienten nachzukommen.


Schaulust und Unbehagen
"Ungerührt sieht Seidl seiner nackten Darstellerin bei ihren linkischen Prostitutionsversuchen zu, zwingt damit auch seinen Zuschauern den indiskreten Blick des Voyeurs auf. Die Schaulust verwandelt sich jäh in ein Bild des Unbehagens", schreibt Stefan Grissemann, der am Dienstag einen Band über Seidl vorstellte ("Sündenfall - Die Grenzüberschreitungen des Filmemachers Ulrich Seidl"), im "profil".

http://importexport.ulrichseidl.com/
http://www.orf.at/071106-18339/index.html
http://www.ulrichseidl.com/03KinoFilme/ ... load.shtml

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Marc of Frankfurt
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Spannende Unterhaltung erzeugt Weltbild?

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Krimi über die Russische Mafia schlägt Kapital aus der aktuellen Anti-Menschenhandels-Diskussion

Der gute gemachte Film "Tödliche Versprechen" von David Cronenberg mit Armin Müller Stahl als Mafiaboss


http://www.3sat.de/3sat.php?http://www. ... index.html



Mehr zum Thema "Menschenhandel vs. Migration":
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1064





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Marc of Frankfurt
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Sexarbeit und Beziehung

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Ehe auf Italienisch

Bild


Eine interessante Lösung zum Thema "Sexwork und Beziehung" oder wie schafft es eine Sexarbeiterin sich eine bürgerliche Partnerschaft zu sichern:

Die Sexarbeiterin muß einen Trick benutzen:
Sie stellt sich totkrank, um geheiratet zu werden.

Aber was sagt das über den Stand der SexarbeiterInnen aus, wenn sie nur geehelicht werden, weil es wegen kurzer Todesfrist ein nur geringes Opfer des Gatten bedeutet.





Aktuelles Theaterstück:
Filomena, Inszenierung in Potsdam
link theaterkanal.de

Zur Bedeutung der Hochzeit im konservativen Italien:
Hochzeit = gesellschaftliche Paarung als Sinn des Lebens, eine Hoch-Zeit des zur Schau gestellten sozialen Lebens.
http://www.wdr.de/tv/gottunddiewelt/arc ... 0606.phtml

Erwähnter DDR-Film mit einer etwas anderen Handlung einer Sexarbeiterin:
Die Legende von Paul und Paula
http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Legend ... _und_Paula

Die Sexarbeiterin heißt Filomena (griech.: liebkosen)
nicht zu verwechseln mit gleichnamigen Heiligen: Philomena von Rom etc. Obwohl die Namenswahl sicher ein Statement des Autors ist.





Diesen letzten 'Karriereschritt' in eine bürgerlich abgesegnete Partnerschaft hat sich auch die Sexarbeiterin Rosemarie Nitribitt (1933-1957) aus Frankfurt gewünscht. Sie entstammte armen Verhältnissen, alleinerziehende Mutter, Heimaufenthalte und wollte Zugang zur wohlhabenden, feinen Gesellschaft. Als Schönheit und begehrenswerte Liebhaberin hatte sie das Zeug dazu, aber als Sexarbeiterin blieb ihr der Zugang letztlich verwehrt.

Während jedoch obiger Film eine Kommödie ist, ist folgender Spielfilm eine Tragödie basierend auf einer wahren Lebensgeschichte:

Das Mädchen Rosemarie

Bild

Plakat zum Film von Rolf Thiele mit Nadja Tiller in der Hauptrolle von 1958.

Siehe auch das gesellschaftsdramatische Remake von Bernd Eichinger mit Nina Hoss von 1996
Das Mädchen Rosemarie - TV-Film über R. Nitribitt in unserem Filmforum:
http://sexworker.at/phpBB2/viewforum.php?f=88 (Members-only)

Mehr über Rosemarie anläßlich ihres Todesjubiläums unter
Lokalberichte Frankfurt:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=24660#24660

Weil ihr der Zugang zur Heirat mit dem Mann ihrer Wahl verwehrt wurde, griff auch Rosemarie zu Trix und lies sich evt. auch zu kriminellen Methoden verführen wie z.B. Erpressung. Dies war möglicherweise die Ursache für den bis heute nicht aufgeklärten Mord an ihr.





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 12.05.2008, 12:13, insgesamt 1-mal geändert.

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Marc of Frankfurt
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Amüsanter Filmtitel

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Fundstück:

Die Mama und die Hure

Originaltitel: La maman et la putain, F 1973

Regie: Jean Eustache

Filmplakat bei imdb.org

1973 gewann das Erotikdrama in Cannes den „Großen Preis der Jury“ (OmU)

Nur eines liebt Alexandre (Truffaut-Star Jean-Pierre Léaud) mehr als Frauen: das eigene Geschwafel. Der Pariser Möchtegern-Intellektuelle will seine Lebensgefährtin Marie zur Dreiecksbeziehung mit Bistro-Bekanntschaft Veronika (Françoise Lebrun) überreden. Eine fatale Dummheit...

Schon vor seinem Suizid 1981 galt Regisseur Jean Eustache als tragisches Genie des französischen Kinos. Nur „Die Mama und die Hure“ brachte ihm Ruhm jenseits der Fachzirkel. Die Dialoge galten als gewagt: Dreieinhalb Stunden lang geht es fast nur um Sex.


Darsteller: Bernadette Lafont, Jean-Pierre Léaud, Françoise Lebrun, Isabelle Weingarten, Jacques Renaud





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Marc of Frankfurt
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Kult: Film zum Film

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Belle de jour

Spielfilm, Frankreich/Italien 1966
Regie: Luis Buñuel (mit 66 Jahren)

Bild

Séverine (Ehefrau und Sexarbeiterin) - Catherine Deneuve
Pierre (Ehemann) - Jean Sorel
Husson (Freund der Familie, Freier) - Michel Piccoli
Marcel (Geliebter) - Pierre Clementi
Madame Anaïs (Betreiberin) - Geneviève Page
Hyppolite - Francisco Rabal
u.a.

Regie: Luis Buñuel

Eine gutsituierte Ehefrau arbeitet ohne Wissen ihres Mannes als Prostituierte. Aus Angst vor Entdeckung gibt sie ihre Tätigkeit bald wieder auf, doch einem ihrer Freier gelingt es, ihre wahre Identität zu entdecken.

1967 in Venedig preisgekrönter Film

Pierre und Séverine führen nach außen hin eine normale Ehe. Doch der Schein trügt. Mit den Zärtlichkeiten ihres Mannes weiß Séverine wenig anzufangen. Während Pierre seine Tage als Arzt in der Klink verbringt, flüchtet Séverine in Tagträume, die von masochistischer Lust und Vergewaltigungsfantasien geprägt sind. Als Séverine von Husson, einem Bekannten des Paares, die Adresse einer gewissen Madame Anaïs erfährt, ist ihre Neugier geweckt. Wenige Tage später besucht sie das diskret geführte Bordell und verdingt sich als Prostituierte. Da sie nur am Nachmittag arbeitet, erhält sie den Namen "Belle de Jour" [Schöne des Tages]. Ihren erotischen Fantasien scheint besonders der gewalttätige Marcel zu entsprechen, der eines Tages auftaucht und die neue Schönheit für sich beansprucht. Séverines sorgfältig inszeniertes Doppelleben droht zu zerbrechen, als Husson wieder einmal das Etablissement besucht und auf Séverine trifft. Voller Angst um ihre Ehe gibt sie ihre heimliche Beschäftigung auf. Doch Marcel lässt sich nicht so leicht abschütteln. In dem Wahn, nur auf diese Weise Séverine halten zu können, schießt er auf Pierre. Wenig später wird er selbst von der Polizei tödlich getroffen. Zwar hat Pierre überlebt, doch blind und an den Rollstuhl gefesselt, ist er nun völlig von seiner Frau abhängig. Séverine scheint als Pierres Krankenpflegerin Befriedigungzu finden. Doch auch diesem zerbrechlichen Frieden droht Gefahr, als Husson Pierre über das frühere Doppelleben seiner Frau aufklärt.

Eines der "ewigen Prinzipien", das Luis Buñuel in "Belle de Jour" angreift, ist die Institution der Ehe. Die Verkehrung der ehelichen Ideale - Liebe, Treue und Vertrauen - präsentiert der spanische Regisseur in Gestalt seiner Hauptfigur, eindrucksvoll verkörpert von Catherine Deneuve.

Die literarische Vorlage zu "Belle de Jour" fand Buñuel in einem Roman von Joseph Kessel, der 1928 erschien. Den Schluss schrieb er mit dem Drehbuchautoren Jean-Claude Carrière in weiten Teilen um.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=FJXLCYZMGQ8[/youtube]

http://de.wikipedia.org/wiki/Belle_de_j ... _des_Tages

http://youtube.com/watch?v=ySVILcSmk1c

Über den Roman von Joseph Kessel 1928:
viewtopic.php?p=92867#92867





Belle toujours

Spielfilm, Portugal/Frankreich 2006
Regie: Manoel de Oliveira

Bild

Henri Husson (Ex-Freier) - wieder: Michel Piccoli
Séverine Serizy (Ex-Sexworker) - jetzt: Bulle Ogier
Junge Prostituierte - Leonor Baldaque
Barmann - Ricardo Trêpa
Ältere Prostituierte - Julia Buisel
u.a.

Regie: Manoel de Oliveira

Regisseur Manoel de Oliveira verbeugt sich 99-jährig mit "Belle toujours" [Die Schöne wie zuvor] vor Luis Buñuel und dessen Drehbuchautor Jean-Claude Carrière. De Oliveira setzt die Geschichte von "Belle de jour" fort, indem er 38 Jahre später die beiden Hauptfiguren des Buñuel-Klassikers erneut aufeinander treffen lässt.

38 Jahre ist es her, seit Henri Husson und Séverine Serizy sich zum letzten Mal sahen. Henri hatte seinem Freund Pierre Serizy berichtet, dass seine Frau als "Belle de jour" ein Doppelleben als Prostituierte in einem Freudenhaus führte. Nun begegnet er ihr während eines Konzerts in Paris wieder - und sofort ist er fasziniert von ihr und kann es kaum erwarten, sie zu sprechen. Séverine dagegen reagiert eher bestürzt, als sie Husson erkennt. Er folgt ihr durch die Straßen und bittet sie um ein Gespräch bei einem Abendessen. Séverine weicht zunächst aus, doch dann geht sie auf seine Einladung ein. Es wird ein Treffen, das von langem Schweigen geprägt ist, und in dem klar wird, dass beide ein völlig verschiedenes Verständnis des Vergangenen haben. Niemals wird Husson verstehen, was damals passiert ist. Und dann präsentiert er Séverine ein Geschenk: eine Schachtel, die jener ähnelt, die Séverine einst von einem Freier geschenkt bekam und dessen unbekannter Inhalt sie schon damals faszinierte ...

1967 inszenierte Luis Buñuel die Geschichte Séverines und variierte darin sein wichtigstes, die meisten seiner Filme prägendes Thema: die Macht des Unbewussten, das sich in Träumen und Fantasien Bahn bricht, so dass sich Vorstellung und Realität auf komplexe, unentwirrbare Weise vermischen. Der portugiesische Regisseur Manoel de Oliveira, der 99-jährig zur gleichen Generation wie Buñuel zählt, knüpft an die Geschichte an. Allerdings steht bei ihm die Diskrepanz zwischen Vergangenem und Erinnerung im Mittelpunkt: Während Husson mit aller Macht an der Vergangenheit klebt und nachträglich die Wahrheit erfahren möchte, widersetzt sie sich all diesen Versuchen und blockt jeden Blick zurück ab. Michel Piccoli verkörpert in einer wunderbaren Altersrolle erneut Henri Husson, während de Oliveira anstelle von Catherine Deneuve die weibliche Hauptrolle mit Bulle Ogier besetzte, die schon 1972 in "Der diskrete Charme der Bourgeoisie" für Luis Buñuel vor der Kamera gestanden hatte.

3sat.de





Die gleichnamige Ex-Sexarbeiter-Bloggerin und Ärztin in London:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=69738#69738

"Belle de Jour" von Jos. Kessel (Roman) & Luis Bunuel
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=7439





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 24.01.2011, 17:23, insgesamt 3-mal geändert.

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Belle de Jours Kleider von Yves Saint Laurent

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Die einbeinige Catherine


Über Mode und Fetischismus in den Filmen Luis Buñuels







Es fand sich einfach niemand, der Catherine Deneuve mit Dreck bewerfen wollte. In Wirklichkeit habe es sich um Joghurt mit Schokoladengeschmack gehandelt, erzählte der Sohn Luis Buñuels später. Er hatte sich schließlich erbarmt. Sie trägt in dieser Szene ein schneeweißes, bodenlanges Kleid, wie alle Kleider in „Belle de Jour – Schöne des Tages“ (1966) entworfen von Yves Saint Laurent. Das sanft drapierte Oberteil, die losen Stoffärmel, die die Schultern freilassen und der kleinem Wasserfallkragen gemahnen an die Unschuld eines Brautkleids. Nur ist Catherine Deneuve als Severine, brave Ehefrau aus gutem Hause, gefesselt an die Balken einer verfallenen Stallung, sie steht im Schlamm und wird mit Schmutz beworfen. Das gilt im wörtlichen wie im übertragenen Sinne: Denn während ihr Ehemann stumm und mit verschränkten Armen daneben steht, bedenkt sie Michel Piccoli als wortführender Freund mit entwürdigenden Ausdrücken: Schlampe, Hure, Abschaum, Sodomistin. Sie lächelt ein wenig dabei und als sie ihrem Mann Pierre verzweifelt zuruft, dass sie ihn liebe, er solle damit aufhören, bewegen sich ihre Lippen nicht. Die Entwürdigung ist ein Traum, eine masochistische Phantasie von Severine. Fortan sucht sie tagsüber in einem Bordell als Hure Belle de Jour in Lackledermantel und weißer Wäsche, was sie im gut situierten Haushalt zwischen getrennten Betten, rosa gestepptem Hausmantel und Geplänkel mit dem langweiligen Ehemann nicht finden kann.

Die Dekonstruktion des schönen Scheins, der bequemen Lügen einer um sich selbst kreisenden Gesellschaft, in der selbst die etwaige Kritik an Konventionen konventionell ist und die Befreiung des Unterbewusstseins aus den Klauen eben dieser Gesellschaft ist Thema in allen Filmen Luis Buñuels. Weil auch der Plot, die Erzählung Teil dieser Konventionen ist und sich Buñuel deshalb der Narration im klassischen Sinne verweigert, werden die Dinge, die Kleider, Vasen, Schuhe, Vorhänge, Parfümflakons, Kästchen und Kacheln wichtiger, sie werden zu fetischisierten, surrealistischen Objekten, die ein Eigenleben führen. Ein filmisches Mittel, das die Gegenstände aus ihrem alltagsgebräuchlichen Kontext erlöst, sie variabel, ungewohnt neu und gefühlsbesetzt erscheinen lässt, ist die Nah- oder Detailaufnahme, schon in seinem ersten Film „Ein andalusischer Hund“ prominent eingeführt: Mit dem Schnitt durch den weiblichen Augapfel, der eben auch für den Blick des Betrachters, im jungen Kino gewöhnt an ästhetizistische Spielereien oder die Wiederholung der Realität, einen Einschnitt bedeutete.

Kleider, Schuhe, Mäntel und Negligees weisen bei Buñuel, gesellschafts- und religionskritischer, satirischer Moralist, immer über ihren Gebrauchskontext hinaus, sie sollen ruhig beunruhigen. Das Sprichwort „Kleider machen Leute“ ist selten so ausführlich zelebriert worden wie bei Buñuel. Da Kleidung immer auch Verkleidung ist und die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Milieu, einer bestimmten Schicht markiert, spielt die Mode als sprechendes, surreal-subversives Detail eine besondere Rolle in seinem Werk. Eine vornehme Gesellschaft trifft sich in „Das Gespenst der Freiheit“, Buñuels vorletztem Film von 1974, sie betritt das Wohnzimmer. Die Damen schürzen ihre eleganten Kleider, die Herren lassen ihre Hosen herunter. Dann nimmt man gemeinsam auf Toilettensitzen Platz und betreibt gepflegt Konversation. Auf Silbertabletten hält eine Bedienstete Toilettenpapier bereit. Auch „Der Würgeengel“ zeigt eine feine Gesellschaft in ungewohnter Situation. Nach einem Theaterbesuch trifft sie sich in einer Villa, um dort luxuriös zu dinieren. Aus unerfindlichen Gründen kann sie jedoch den Salon durch die geöffnete Tür nicht mehr verlassen. Die Folge ist eine Verrohung der Sitten, proportional zum äußerlichen Verfall: Mit den Frisuren entgleisen die Umgangsformen, mit den Jacketts und seidenen Stolas wird auch die Höflichkeit abgelegt, Fußnägel werden geschnitten, Herrenbeine rasiert, man läuft barfuß und rafft die teuren Abendroben ungeniert bis über das Knie.

Gerade Schuhen, Beinen, Füßen, und Strümpfen ist in Buñuels gesamtem Werk eine obsessive Aufmerksamkeit gewidmet, nicht nur von Kamera, wie die übrige Kleidung auch werden sie häufig explizit thematisiert. Der Regisseur sagte über sich selbst, dass er es liebe, „bestrumpfte Frauenbeine zu betrachten“. Durch sie gewänne die Haut eine besondere Präsenz, es sei, „als ob man sie nicht nur sähe, sondern auch berührte“. Ähnlich äußert er sich über den Gang von Frauen, im Zusammenhang mit „Tagebuch einer Kammerzofe“ von 1964. Jeanne Moreau als Kammerzofe sieht sich dort mit einer degenerierten, sich in skurrilen Fetischismen ergehenden Landherrschaft konfrontiert, wobei der Schuhfetischismus des alten Gutsherren noch die harmloseste Spielart ist. Für diesen soll Célèstine zierliche, spitze Stiefeletten tragen, sich drehen, auf und ab stolzieren und gegebenenfalls auch mal aus philosophischen Abhandlungen über die unüberbrückbare Kluft zwischen Dienstboten und Aristokratie vorlesen – während er ihre natürlich bestrumpfte Wade streichelt. Eine wesentliche Entscheidung Severines in „Belle de Jour – Schöne des Tages“ erzählt Buñuel nur über den Blick auf ihre Füße: Sie steigt zum zweiten Mal die Treppen zum Etablissement von Madame Anaïs hinauf, noch hat sie nicht als Hure Belle de Jour gearbeitet. Auf einem Treppenabsatz bleibt sie stehen, zögerlich drehen sich die leicht eckigen, abgeflachten Spitzen der atemberaubend schicken, schwarzen Lackschuhe mit überdimensionierten, goldenen Schnallen zurück – doch dann schreiten sie entschlossen weiter. Auf dem Klingelschild steht bezeichnenderweise: „Mme Anaïs – Modes“.

„Belle de Jour – Schöne des Tages“ ist sicherlich Buñuels modischster Film. Yves Saint Laurent hat die Kostüme entworfen – angeblich hatte Catherine Deneuve, seine Muse, ihn als Kostümbildner vorgeschlagen. Das Ent- und Ankleiden wird ausführlich thematisiert, die Kostümdramaturgie achtet genau auf die Farben und Materialien der A-Linien-Kleider, Hemdkleider mit goldenem Flechtgürtel, berüschten Negligees. Glücklicher durch ihr Doppelleben trägt Severine den schwarzen Lackmantel plötzlich auch in Gegenwart ihres Mannes, bei der Arbeit trägt die kühle Blonde dagegen, als Referenz an ihre Herkunft und inszenierte Unschuld im Gegensatz zu den beiden anderen – rothaarigen und schwarzhaarigen – Mädchen immer weiße Wäsche, die sie anschließend zu Hause im Kaminfeuer verbrennt. Unablässig wird Severines Kleidung kommentiert, von ihren Kolleginnen im Bordell, von Freiern und Freunden: Ein Kleid ist schön, „aber nicht einfach auszuziehen“, in einem anderen wirkt sie wie „ein frühreifes Schulmädchen“.

Der von Yves Saint Laurent kreierte Look zwischen Schuld und Unschuld, frigider Ehefrau und verderbter Hure, Bourgeoisie und schlüpfrigem Subtext, Bisexualität und Masochismus – mithin die perfekte Inszenierung einer Männerphantasie und gleichzeitig ein Plädoyer für die Freiheit der weiblichen Lust – hat nachhaltig Mode und Modefotografie beeinflusst, in der direkten Folge etwa Helmut Newton. Nicht nur in der aktuellen Sommerkollektion 2008 erweist Nicolas Ghesquiere für Balenciaga dem gesamten Buñuelschen Universum seine Referenz: Blütenpanzer und schwarze Schnürungen, wadenhoch gebundene Stiefel mit Cut-Outs, einige Kollektionen früher goldene Schuppenprothesen. Über Catherine Deneuve, bei deren Status als Ikone immer auch die Doppelbödigkeit der Belle de Jour mitschwingt, sagte Buñuel in Bezug auf seinen Film „Tristana“: „Sie ist nicht unbedingt mein Frauentyp, aber mit nur einem Bein und geschminkt finde ich sie sehr attraktiv.“

Julia Teichmann

artechock.de/film/text/artikel/2008/03_04_jbunuel.htm





Mode von und für Sexworker:
viewtopic.php?t=788





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Engagement: die Sache der Frauen

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Helen Mirren für legale Prostitution

Die britische Hollywood-Star Helen Mirren (62) ist eine Befürworterin von legaler Prostitution. Die Oscar-Preisträgerin steht ab Montag in Deutschland vor der Kamera.


«Ich finde, Prostitution sollte legalisiert werden angesichts der schrecklichen Handels mit Frauen und der Gefahr, denen die Mädchen auf der Strasse ausgesetzt sind. In einem legalen Bordell haben sie eine Lizenz, sind geschützt und die Freier sind ebenfalls geschützt, weil sie wissen, dass die Mädchen jede Woche untersucht werden», sagte Mirren dem US- Magazin «Time».

Die Oscar-Preisträgerin ( «Die Queen «) und Hollywood-Star Christopher Plummer stehen in den kommenden Wochen in Deutschland gemeinsam vor der Kamera. Von diesem Montag an wird der Film «The Last Station» über das letzte Lebensjahr des russischen Schriftstellers Leo Tolstoi (1828-1910) vor allem in Sachsen-Anhalt gedreht. «Ich nenne es Sexy-Anhalt, aber ich werde den Namen noch richtig lernen», sagte Mirren in Berlin.

In der deutschen Produktion unter Regie des Amerikaners Michael Hoffmann spielt Plummer Tolstoi, Mirren dessen Frau. Der Film soll 2009 ins Kino kommen. Gedreht wird auch in Brandenburg, Thüringen, Sachsen und in Russland.

espace.ch/artikel_504149.html

Mehr: Länderberichte UK:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=28755#28755





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Bordellerziehung

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Bild

Straße der heimlichen Freuden
Drama | F/D 2002

Originaltitel:
Rue des plaisirs
Genre:
Drama
Länge:
85 Minuten

CAST & CREW


Regie:
Patrice Leconte
Drehbuch:
Serge Frydman
Schauspieler:
Patrick Timsit, Laetitia Casta, Vincent Elbaz, Catherine Mouchet, Isabelle Spade, Bérangère Allaux, Patrick Floersheim

INHALT
Patrice Leconte erzählt von der käuflichen Liebe und der unerfüllten Liebe. Sein Film spielt im Bordell "Oriental Palace" im Paris kurz nach der Befreiung von den Deutschen. Mit viel Liebe zum Detail berichtet der Regisseur von petit Louis, Sohn einer Hure, aufgezogen im Bordell von allen Huren gemeinsam und heute guter Geist der Einrichtung sowie persönlicher Schutzengel der Hure Marion. Patrick Timsit und eine bezaubernde Laetitia Casta sorgen vor allem für die gute Laune.

cinefacts.de/tv/details.php?id=krkbe2000000000000874284




Lebensrealitäten zur Filmfiktion:
James Brown
viewtopic.php?p=8012#8012

Edit Piaf
viewtopic.php?p=10161#10161





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Kommender Film:

Beitrag von Marc of Frankfurt »

„So glücklich war ich noch nie“

heißt der Film, der im Frühjahr 2009 in die Kinos kommen soll.
Darin spielt Uhl eine Prostituierte, Striesow einen Hochstapler.


Mehr:
http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... /index.php
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 11.05.2008, 11:52, insgesamt 2-mal geändert.

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Historiendrama:

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Moll Flanders

Roman "The Fortunes and Misfortunes of the Famous" 1722
und
Film "Moll Flanders – Hure wider Willen" 1995



London im 18. Jahrhundert: Als die junge Waise Moll Flanders vor dem strengen Regiment im Nonnenkloster flieht, landet sie im eleganten Bordell der skrupellosen Mrs. Allworthy. Kurz vor dem Verlust ihrer Selbstachtung lernt sie einen sensiblen Künstler kennen und lieben. Doch noch vor der Geburt der gemeinsamen Tochter Flora stirbt der geliebte Mann. Nun landet Moll wieder in der Gosse, wo sie erneut den Boshaftigkeiten der Bordellbesitzerin Allworthy ausgeliefert ist.

Roman:
http://de.wikipedia.org/wiki/Moll_Flanders

Film:
http://de.wikipedia.org/wiki/Moll_Flanders_%28Film%29





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Sex Worker Mini Film Festival

Beitrag von Marc of Frankfurt »

On-line Sex Worker Film Festival


On-line bis 20 Mai 2008

Liste aller Filme:



Celebrate our culture! View our mini-fest featuring movies about providing services for sex workers, needle exchange, life in the street sex work economy and fighting for sex workers' rights.

All films in this selection have been produced by sex workers and their organizations.
  • December 17th is International Day to End Violence Against Sex Workers by Mariko Passion, US, 7 min., 2008
    A small but meaningful gathering was held at Women Alive Access Center (an organization that focuses on HIV/AIDS prevention for Women of Color Communities in LA) which features Sharon Mitchell from AIM (Adult Industry Medical Center) and Dr.Annie Sprinkle, post porn modernist fame and the music of Mariko Passion, director of Sex Workers Outreach Project-LA.
    http://www.myspace.com/swopla
  • CAL-PEP by Carol Leigh, US, 6 min.,1989
    "CAL-PEP: THE FIRST PEER-RUN SEX WORKER OUTREACH PROJECT"
    This short documentary portrays one of the first peer run outreach organizations led by Gloria Lockett in Oakland, founded by COOYOTE in the mid eighties. This project has been a model for sex worker projects around the globe and is a precursor to contemporary harm reduction projects. This video portrays a site visit at a local hotel in conjunction with San Francisco's Project Aware, providing mdical services to women. Note that early outreach promoted use of non-oxynol-9 which is counterindicated.
    http://www.calpep.org/
  • Sex Workers Do Harm Reduction by PJ Starr, US, 6 min., 2007
    In May 2007, a coalition of sex worker organizers converged on Warsaw to attend the International Harm Reduction Conference. This short inspires debates about the relationship between sex worker rights, human rights and harm reduction.
  • Live eXXXpressions: Sex Workers Stand Up In Montreal! by Mihra-Soleil Ross, Montreal, (French and English), 15 min., 2005
    Beautiful, experimental documentary of Stella's Forum XXX: Celebrating a Decade of Action. Two hundred and fifty sex workers from across Canada and around the world are gathered in Montreal. The forum is organized by Stella, Montreal's only community group by and for sex workers, in honour of their 10th anniversary.
    http://www.chezstella.org/
  • Street Survival Project by Carol Leigh, US, 6 min., 1996
    This short promo documents the peer services of an organization led by young women, which has been a model for youth based services in the US.
    http://www.cywd.org/
  • Gag Rules by Teresa Dulce, Portland, US, 23 min., 2004
    Every Wednesday, Portland's City Council has "open communications," in which anyone can step up and talk for three minutes about, well, almost anything. Local artist and activist Teresa Dulce (Founder of Danzine) took advantage of this loophole for an entire month to bring in her friends and talk about STDs, condoms, and hepatitis--Dulce even rapped out a poem that seemed to arouse councilmember Randy Leonard. Gag Rules captures these "performances" and the council's reactions on tape.
  • Negotiating Sex Workers Rights in Calcutta by C.J. Roessler, 10 min., 2003
    A video montage based on footage acquired by Roessler at the Calcutta Sex Worker's Conference in November 1997. The text of this video is based on the Sex Worker's Manifesto, a document composed by the DMSC (Durbar Mahila Samanya Committee or the Durbar Women's Collaborative Committee). DMSC demands decriminalization of adult sex work and the right to form a trade union.
  • La Sante Sans Censure by Stella et Sero-Zero, Montreal, Canada (French), 9 min., 2001
    Safe Sex TV Show with toys and gender fun!
  • New Zealand Decriminalizes Prostitution by Robyn Few, 10 min., 2005
    Government officials and sex worker activists explain the positive impact of prostitution decriminalization in New Zealand. Video from Sex Workers Outreach Project-USA.
    http://www.swopusa.org
  • Taking the Pledge Produced by the Network of Sex Work Projects, Thailand, US, 13 min., 2007
    Erin Siegal shot the interviews and edited the film.
    Features sex workers from Bangladesh, Brazil, Cambodia, Mali, Thailand and more! They describe the problems created by the 'anti-prostitution pledge' required to receive USAID and PEPFAR funds.
    In English, Khmer, Thai, French, Portuguese and Bengali, with English subtitles.
    http://www.nswp.org and
    http://sexworkerspresent.blip.tv
  • The Burnout by Scarlot Harlot and Courtney Trouble, 4 min., 2008
    The makers wish to thank and acknowledge the sex worker activists around the world for their work and inspiration. In this video, a 'day in Courtney's life' parallels her journey from phone sex to sexual representation/pornography as well as her political journey, interwoven with sex worker demonstrations, clips and photos from organizations listed here. This music video reflects a personal and local story, and a political story that reaches out to individuals and organizations which resist discrimination and work towards social justice and human rights for sex workers. Many find a common voice in Courtney Trouble's frustration, pride and defiance. "How soon I got over, waiting alone at home for the telephone. Why do you care...you can't see me...don't wanna know me at all but I know you wanna get off." Trouble's frustration evolves into a recognition of her mission to 'seize the means of production.' "It's just like anything else, it's just a job, but we've got the guts to profit off our own skin. They won't acknowledge us until we own enough to control it. They won't respect us until we give them no other choice."
  • Safe Sex Work Demo at Adultcon by Mariko Passion, US, 8 min 2008
    SWOP-LA represented at the porn industry showcase called Adultcon at the LA Convention Center in September of 2007. One of the demos was very interactive, educational and sexy! Many people don't think that they can learn anything from prostitutes, let alone safety tips. Sex Workers, contrary to some people's believe have been leaders in STD prevention all over the world!
    http://www.myspace.com/swopla



Sex Worker Mini Film Festival:

viewtopic.php?p=36681#36681





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How To:

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Wie man Internet Film-Clips archiviert:

Format:
Youtube.com-Filme und co sind meist im Adobe/Makromedia Format Flash Video .flv

Player:
Flash video player ist im Internetbrowser installiert oder gibt es als selbstständiges Programm:
http://de.wikipedia.org/wiki/Flash_Video (spezialisiert)
http://de.wikipedia.org/wiki/VLC_media_player (universell für den Windows Media Player)

Archivieren:
Werden die Filme im Internet gefunden und mit dem Browser angeschaut, dann werden sie automatisch im Cache (Pufferspeicher) gesichert.
Dort kann man sie umbenennen [F3-Taste], mit der richtigen Video-Dateiendung versehen .flv .wmv .mov etc.
und dann ins eigene Archiv-Verzeichnis kopieren.

Der Cache hat auf einem Windows XP-Computer z.B. die Adresse:
Microsoft-Internet Explorer:
C:\Dokumente und Einstellungen\<UserName>\Lokale Einstellungen\Temporary Internet Files
Firefox:
C:\Dokumente und Einstellungen\<UserName>\Lokale Einstellungen\Anwendungsdaten\Mozilla\Firefox\Profiles\xxrxr461.default\Cache

Wenn ihr Film-Clips dann im VLC-Player abspielt,
könnt ihr sie im Full-Screen-Modus anschauen :-)

Viel Erfolg.





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Siegreicher Hurenkampf -> Hurenkultur

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Der Film zum Pute Pride, zum intl. Sexworker Day, int. Hurentag am 2. Juni:

'Las Estrellas de la Línea' - The Railroad All-Stars


(wörtl. etwa: Die Sterne vom Stich, die Sternchen an der Line)



Chema Rodriguez – Spain – 2006 – 90m – 35mm – doc
In Spanish with English subtitles

Exhilarating, endearing, and often deeply humorous, The Railroad All-Stars features Valeria, Vilma, and Mercy, three prostitutes in search of a better life.

The women live and work in La Linea, a destitute neighbourhood next to a railroad track in Guatemala City that houses poor families and is overrun by thievery, gangs, and prostitution. Fed up with the abuse they get from customers, lovers, and the police, they decide to take matters into their own hands and form a football team, “Las Estrellas de la Linea,” in hopes of bringing attention to their plight.

After the first game against a local high school team, Las Estrellas are banned from future competitions on account of their profession; however, this controversy brings enormous media attention – precisely what the women were hoping for.

Filmmaker Chema Rodriguez exhibits a strong bond with his characters, drawing out their exuberance and inspiring strength as they fight for their most basic human rights and a better life through the most unusual of channels – football.


[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=0ZHxughWGf4[/youtube]


http://movies.nytimes.com/movie/350137/ ... s/overview
http://www.altfg.com/blog/film-festival ... rodriguez/





Den Film ganz sehen:
viewtopic.php?p=36874#36874





Bild


EDIT AOIFE: PS.: Aufgrund des freundlichen Hinweises von ehemaliger_User hier noch dieser link als Egänzung:
viewtopic.php?p=84197#84197
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 18.09.2008, 01:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Produzent Steven Spielberg

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Die Geisha

Erotikarbeit als Nationalkultur



Bild


http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Geisha_(Film)

http://www.imdb.com/title/tt0397535/





Mehr Geishas:
Film: Sakuran - Wilde Kirschblüte (s.o.):
viewtopic.php?p=21097#21097





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TV

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Heute 22.25 Uhr - 3sat

Krimi:
Verbotene Küsse



Die Kommissarin hat ein Vorleben als Sexarbeiterin und das kommt raus bei der Jagd nach Menschenhändlern.

[toller plot]

http://www.3sat.de/specials/122085/index.html