Transsexualität

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annainga
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Beitrag von annainga »

hallo @sandra

würde mich sehr freuen über "deinen weg dorthin in einem seperaten beitrag" zu lesen. auch deine erfahrungen als sexarbeiterin würden mich sehr interessieren.

ich habe den eindruck, dass menschen mit transidenter veranlagung MzF eher aus gründen der bestätigung der weiblichkeit in die sexarbeit einsteigen als aus finanziellen gründen.

aus kundensicht ein umwerfender pluspunkt!

deine bilder kommen sehr "charmant" rüber. bin gespannt auf mehr.

liebe grüße von annainga

sandratranse
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Beitrag von sandratranse »

hallo annainga, du hast recht, die bestätigung der weiblichkeit ist wirklich eine große triebfeder für die sexarbeit. es ist für mich eine große belohnung, wenn ich einen mann in sexueller hinsicht so befriedigen kann, dass er rundum zufrieden ist. und die äußerungen die ich so von freiern bekomme sind durchweg positiv und animieren zum weitermachen. natürlich überträgt sich dieses sehr positive grundklima auch auf die eigentliche sexarbeit - frau ist halt mit viel mehr schwung und elan dabei den gast zu verwöhnen.
Sandra - Transvestitenlady

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Beitrag von sandratranse »

ach ja, werde die beiden berichte in kürze hier einstellen. freue mich dabei auch auf rege stellungnahmen. und danke @annainga noch für dein liebes lob auf meine bilder - wenn ich hier nickpage habe, werde ich hier ein kleines album veröffentlichen.
Sandra - Transvestitenlady

Hanna
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Hallo Sandra

Beitrag von Hanna »

Hallo Sandra,

vielen Dank, daß Du Dich hier wieder eingebracht hast. Denn ich hätte hier schon mal ganz gerne eine Transkollegin mit der ich mich sozusagen fachlich austauschen kann.

Wobei ich angesichts deiner Photos sagen muß: Wwohw! Bei manchen glücklich Bestrahlten gehts offenbar auch ohne Hormone. Mich würde interessieren ob es die Passanten überhaupt noch merken, wenn du en femme gehst.

Ich habe auch noch ein paar Fragen an dich als SW, aber das mach ich morgen, jetzt ist mir das zu spät.

Werde das in den anderen threat "Sexarbeit und Transsexualität" einstellen, damit mans besser findet.
Dort habe ich übrigens auch über mich als SW geschrieben.
Solltest Du Fragen haben wies bei mir läuft nur zu.

einstweilen beste Grüße

Hanna

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Beitrag von sandratranse »

Hallo, irgendwie habe ich versehentlich hier ein neues Thema erstellt "mein Weg in die Weiblichkeit" - auf jeden Fall sind dort zwei Erfahrungsbericht zu finden. Zum einen halt wie mein weiblicher Teil stärker wurde, zum anderen meine erste Erfahrung als Sexworkerin.
@ Hanna, danke für Deine nette Meinung zu meinen Bildern.
Sandra - Transvestitenlady

Hanna
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Beitrag von Hanna »

Hallo Sandra,
das paßt schon! Wollte Dir eigentlich direkt auf deinen Lebenslauf ein paar Fragen stellen, aber ich glaube für andere Leser ist es interessanter wenn ich meinen Werdegang im chronologische Zusammenhang darstelle.
liebe Grüße
Hanna
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Hanna
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Beitrag von Hanna »

hallo zusammen,

Noch ein Vorschlag zur Bezeichnung von MzFs. Den hat die Freundin meiner Transfreundin gemacht:

Was haltet ihr von "NEUMÄDELS"?

liebe Grüße

Hanna

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Beitrag von Hanna »

Hallo Leute,

ETMC hat einen interessanten Bericht eingestellt über die Prostitution in den Niederlanden. Hier interessieren mich vor allem die folgenden Zahlen:
Zum Zeitpunkt der Untersuchung waren etwa 5 % der Prostituierten
männlich; weitere 5 % waren transsexuell. Auch diese Gruppe bestand zum
größten Teil aus Migranten
denn die Anzahl der Transsexuellen ist im Vergleich mit ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung sehr hoch. Denn soweit die Wissenschaft das recherchiert hat ist etwa jeder 500. - 50000. transident, davon jeder zweite MzF.
Das heißt die hier schon öfters geäußerte Vermutung, dass der Anteil von Transsexuellen im Sexgewerbe überproportional hoch ist, scheint mir damit gesichert.

Es ist ja auch eine Gruppe die mit regulären Jobs eher stiefmütterlich bedacht wird! So schließt sich der Kreis.

Eine weitergehende Frage wäre, ob unter den transsexuellen Sexarbeiterinnen überprop. viele mit einem Suchtporblem sind. Meine unmittelbare Erfahrung scheint dies zu bestätigen (bitte als rein statistische Aussage sehen). Da außerdem ein gesteigertes HIV-Risiko besteht (wg der Kundschaft) ist das ein Personenkreis der wohl intensiver Betreuung bedarf.

beste Grüße fürs neue Jahr

Hanna
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Beitrag von annainga »

ich denke auch, dieser schluss ist richtig. dass der anteil MzF-transidenter menschen in der sexarbeit gemessen an dem anteil in der gesamtbevölkerung, unproportional hoch ist.

nur die gründe? ist nicht gesteigertes sexuelles verhalten ein grund, genauso wie alle sexarbeiterinnen nymphoman sind? dann muss ich wohl umdenken! *g*

drogen ..... ein klischee, das zu stimmen scheint. und mit deiner begründung @hanna (größere gesellschaftliche ausgrenzung, größere körperliche belastung) auch nachvollziehbar.

und wie kommt man aus diesem teufelskreis heraus? beziehungsweise erst gar nicht hinein? du hast mal geschrieben, bei bestimmten jugendlichen gruppierungen wechselst du abends die straßenseite, das hat mich bedrückt, dieser satz.

schließlich kommt bei vielen wohl auch ein beziehungsende dazu, und einen festen freund zu finden, dürfte auch nicht gerade einfach sein.

aber es kann nicht alles schlecht sein, mit nachteilen behaftet?!

für mich sind menschen, die es wagen, ihre gefühlte identität auszuleben, äußerst wagemutig. trotz gesellschaftlicher ausgrenzung, gehen sie einen schritt, der ehrlich sich selbst gegenüber ist. irgendwie schade, dass man angepasst und still, am wenigsten probleme hat.

vielleicht noch eines, was mir auffiel, als ich mir die beiträge hier durchlas: jeder mensch trägt weibliche und männliche anteile in sich. da gibts doch diese schöne "potential-theorie": es gibt nicht homosexuell oder heterosexuell, jeder trägt die veranlagung dazu, nur die ausprägung ist eine andere.

liebe grüße von annainga

Hanna
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Beitrag von Hanna »

Hallo Annainga,

da könnte man jetzt über jeden Absatz eine Abhandlung schreiben.

Um es mal generell und positiv anzufangen: Die Erleichterung so leben zu können, wie man will entschädigt nach dem Outing für so manche Diskriminierung. Auch ich habe den Schritt bis jetzt nicht bereut.
du hast mal geschrieben, bei bestimmten jugendlichen gruppierungen wechselst du abends die straßenseite, das hat mich bedrückt, dieser satz.
na ja früher konnte man in NY ja in bestimmte Viertel gar nicht gehen. in einem Großstadtdschungel hat jeder Orte wo er sich besser nicht blicken läßt. Der Hartz IV Empfänger nicht im Westin Hotel und die TS, die noch nicht ganz als Frau durchgeht, fährt halt besser nicht nachts Straßenbahn...
und einen festen freund zu finden, dürfte auch nicht gerade einfach sein.
Ab einem gewissen Alter ist das für keine Frau mehr einfach. TS nutzen oft SHGs oder das Internet als Kontaktbörsen. Da weigere ich mich bisher strikt. Das eine kommt wir wie Inzucht vor und das andere finde ich so unromantisch. Viele sind gleichgeschlechtlich orientiert.
Wenn man wie ich wg. Job sexuell ausgefüllt ist, kann man auch ganz in Ruhe suchen.
für mich sind menschen, die es wagen, ihre gefühlte identität auszuleben, äußerst wagemutig. trotz gesellschaftlicher ausgrenzung, gehen sie einen schritt, der ehrlich sich selbst gegenüber ist. irgendwie schade, dass man angepasst und still, am wenigsten probleme hat
das ist die Frage. Bei den Angepassten habe ich immer den Eindruck, daß sie auch latent unzufrieden sind. Und bei mir ist es so: ich werde ja nicht nur ausgegrenzt. manche suchen gerade deswegen meine Gesellschaft auch ganz bewußt. und das sind oft die interessantesten Menschen.
da gibts doch diese schöne "potential-theorie": es gibt nicht homosexuell oder heterosexuell, jeder trägt die veranlagung dazu, nur die ausprägung ist eine andere
kennst du noch den schönen Spruch aus den 90er Jahren: "Sind wir nicht alle ein bißchen Bluna?"
Da will ich nicht wirklich drüber spekulieren. ich bin eine Heterofrau, aber neulich war ich mal in ner Lesbenbar: und die ein oder andere hätte ich auch nicht von der Bettkante gestoßen. Und einer meiner letzten Kunden, wollte daß ichs mit seiner Frau treibe... war echt geil die Alte, hat aber nicht gewollt. Na ja manchmal führt der da unten noch ein bißchen Eigenleben.
Aber was mich frustriert ist, daß ich z.Zt. mehr Angebote von älteren Lesben kriege als von Heteromännern.

Wir leben in einem wirren Zeitalter wo aufgrund des Wegfalls der harten körperlichen Arbeit, der Irrelevanz der körperlichen Überlegenheit und des Erfolgs des weiblichen Geschlechtes in Bildung und Politik ein Zerfließen der Geschlechtergrenzen begünstigt wird. Daher ist das gehäufte Auftreten/Outen von TV TS und In-Betweens sicher auch Ausdruck eines zivilisatorischen Fortschritts.

war das nicht ein schön pathetisches Schlusswort?

liebe Grüße

Hanna
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Beitrag von annainga »

das schlusswort ist schön, ja, allerdings musste ich es mehrmals lesen, um es zu verstehen.

"Ausdruck eines zivilisatorischen Fortschritts" sagst du. ich finde sowieso wir werden toleranter und zivilisierter. in einem der letzten beiträge von marc listete er die rechtliche/staatliche stellung zur sexarbeit auf.

ich bin überrascht, in wievielen ländern von denen ich nichts wusste, sexarbeit legal ist.

ich glaube nicht, dass man diese entwicklung aufhalten kann.

genauso glaube ich daran, dass transidentität immer weiter toleriert werden und ausgelebt werden wird.

von dir erwarte ich mir, dass du mir einiges verständlicher machst, was das unterschiedliche gefühlsleben/sexleben von mann/frau angeht. naja, allgemeingültig ist das zwar nicht, aber einige interessante einblicke hast ja bereits gewährt, ich hoffe, es werden noch mehr.

liebe grüße, annainga

Hanna
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Beitrag von Hanna »

@Annainga
"Ausdruck eines zivilisatorischen Fortschritts" sagst du. ich finde sowieso wir werden toleranter und zivilisierter. in einem der letzten beiträge von marc listete er die rechtliche/staatliche stellung zur sexarbeit auf.
genau an den Beitrag von Marc habe ich auch gedacht als ich das schrieb

und über das was Mann und Frau ausmacht muß ich auch sehr oft nachdenken, aus naheliegenden Gründen

lg

Hanna
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Transenforum

Beitrag von Hanna »

Auszug aus einem Chat in einem Transenforum

User A
wißt ihr eigentlich dass Psychatrie überhaupt keine anerkannte Wissenschaft ist?
Der so genannte Erfinder der Psychoanlyse war:
Mit 30 noch Bettnässer, geil auf seine Mutter und schwerst Rauschgiftsüchtig.
Heute würde man sagen, Schwer Borderline Krank

User B
was ist der Unterschied zwischen diesem forum und einer Irrenanstalt?

__________
"Die Zeit ist Reif. Darum am 27. Januar: SPD!"


User C
hier glaubt mann, er sei eine frau, nicht napoleon...


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Zum Rollenverständnis der Transfrau

Beitrag von Hanna »

Liebe Leute,

Manchmal sagt man Transfrauen ein sehr traditionelles Frauenrollenverständnis nach. Da auch ich zu emanzipatorischen Bestrebungen eher windschief liege, bzw. mich Männern gegenüber wie selbstveständlich für gleichberechtigt halte, habe ich mal darüber nachgedacht und will Euch das Resultat (als Diskussionsbasis) nicht vorenthalten:

Ich muß noch vorausschicken daß ich mich erst vor einem Jahr, also in recht vorgerücktem Alter geoutet habe.

Mein Eindruck ist, daß viele Biofrauen deswegen emanzipatorischen Einstellungen aufgeschlossen gegenüberstehen, weil sie mit Männern seit ihrer Kindheit tw. schlechte Erfahrungen gemacht haben. Das geht mit den Eltern los, die ein Mädchen vielleicht rigider überwachen oder ihr ein traditionelles Rollenverständnis einimpfen wollen, insbesondere wenn das Elternhaus konservativ ist. Das geht mit dem Konflikt mit dem Ehemann und Vater der eigenen Kinder weiter, der vielleicht bevormundet, gängelt, betrügt usf. Das Ganze noch ergänzt durch diskriminierende Erfahrungen im Beruf. Von sexuellem Mißbrauch durch Verwandte mal ganz abgesehen.
Alle diese Erfahrungen hat eine MzF Transsexuelle ja nicht gemacht und steht deswegen Männern vielleicht unbefangener gegenüber...

Ich nehme ausdrücklich TS aus die sich sehr früh geoutet haben und dadurch vielleicht sehr heftige Konflikte seit dem Elternhaus zu bewältigen hatten.

Mich würde mal eure Meinung dazu interessieren, bzw. was anderen TS das so sehen.

beste Grüße

Hanna
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Hermaphroditen

Beitrag von Hanna »

Hier mal eine Adresse, die in die auch mich sehr verwirrende Welt der Hermaphroditen einführt.

http://www.beepworld.de/members59/garou68/uebermich.htm

Wichtig: die Hermaphroditen oder Zwitter sind keine Transsexuellen, werden aber gerne mit ihnen verwechselt.
Bei ihnen ist die Zweigeschlechtlichkeit organisch von Geburt an angelegt. Später, wenn die geschlechtliche Neigung sich herauskristallisiert, werden die Geschlechtsorgane operativ angeglichen.
Leider sind hier in der Vergangenheit ganz tragische Irrtümer passiert, die zu Fehlangleichungen führten wie in og. Fall. Das liegt sicherlich an dem sehr seltenenen Krankheitsbild, daß in der Vergangenheit auch manchen Mediziner überforderte.

Hanna
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ohLeonie
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Re: Zum Rollenverständnis der Transfrau

Beitrag von ohLeonie »

Hallo @Hanna

deine obigen Ausführungen mußte ich erst einmal ein wenig sacken lassen.
Gleichwohl bergen deine Vermutungen und Rückschlüsse ein gewisses Quäntchen an Wahrheit.

Soll ich ich mich outen? Und sagen, je mehr "schlechte" (bewußt in Anführungszeichen gesetzte) Erfahrungen ich mit der Männerwelt in meinem Privatleben gemacht habe, umso mehr ging ich mit vorgerecktem Kinn meinen eigenen Weg weiter?

Leider macht meine Vorgehensweise manchmal einsam...

Ja, das kann ich hier so schreiben.

Aber ich muß immer wieder feststellen, daß die Männerwelt so ihre Schwierigkeiten hat mit den emazipierten Frauen.

Wie häufig ist es mir schon untergekommen, daß in den Köpfen der Männer die klassische Rollenverteilung sehr ausgeprägt ist.

Hanna H. hat geschrieben:Alle diese Erfahrungen hat eine MzF Transsexuelle ja nicht gemacht und steht deswegen Männern vielleicht unbefangener gegenüber...

Das hat mich ein wenig stutzig gemacht.

Hieße das nach deiner Meinung, daß MzF weniger emazipiert ihren Weg gehen? Oder, anders ausgedrückt, eher in die klassische Rollenverteilung hineinpassen?



mit Grüßen von leonie

Hanna
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Beitrag von Hanna »

Hallo Leonie,

ums noch mal zu verdeutlichen.
Hieße das nach deiner Meinung, daß MzF weniger emazipiert ihren Weg gehen? Oder, anders ausgedrückt, eher in die klassische Rollenverteilung hineinpassen?
genau das war gemeint!
wobei von den Transfrauen ein erheblicher Teil lesbisch ist und daher nicht ins Schema paßt. Aber die heterosexuellen Transfrauen leben diese Rolle schon tw.sehr lustvoll. Hab mich auch schon dabei ertappt, daß ich es ausgesprochen schön fand, wenn mir jemand auf altmodische Weise den Hof macht. Da zieh ich dann sogar ein Röckchen an.

ich weiß ja nicht wies dir geht, aber manchmal träum ich schon von einer starken Schulter zum Anlehnen. Der kann dann durchaus ein wenig macho sein. Also für so eine Beziehung würde ich mindestens Kompromisse eingehen. zumindestbis zur ersten heftigen Enttäuschung, die vielleicht noch vor mir liegt

und das
Aber ich muß immer wieder feststellen, daß die Männerwelt so ihre Schwierigkeiten hat mit den emazipierten Frauen.
kann ich nur unterschreiben.

liebe Grüße, Hanna
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Harry Benjamin Skala

Beitrag von Hanna »

Auch auf die Gefahr hin, daß man mir eine Art Schubladendenken vorwirft (Schubladen sind übrigens m.E. was recht nützliches im Alltag, gibts jemanden der keine hat?) hier eine 6stufige Skala des bekannten amerikanischen Psychologen(geringfügig modifiziert), die ich ganz gut nachvollziehen kann. (würde mich persönlich als Typ 5 verorten):

Eine modifizierte Harry Benjamin Skala
von Anne E. Curr, Ph.D., Sc.D.

Sexual- und Geschlechtsstörungen sowie Geschlechtsunentschlossenheit
(Genetisch männlich geborene Personen)

-------------------------------------------------------

Untergliederung in folgende Typen :

Typ 1 - Transvestit - (Pseudo)
Typ 2 - Transvestit - (Fetischistisch)
Typ 3 - Transvestit - (Wirklicher/Wahrer)
Typ 4 - Transsexuell - (Ohne Operation)
Typ 5 - Transsexuell - (Gemäßigt ausgeprägt)
Typ 6 - Transsexuell - (Stark ausgeprägt)

----------------------------------------------------

TYP 0
Normale sexuelle Orientierung und Identifikation, heterosexuell, bisexuell oder homosexuell. Die Idee des "dressing" (Kleidung des anderen Geschlechts tragen) oder "Geschlechtswechsels" sind fremd und unangenehm. Dies betrifft die größte Mehrheit aller Menschen.

-------------------------------------------------

TYP I - Tranvestit (Pseudo)
Geschlechts-"gefühl" : Männlich
Bekleidungsgewohnheiten und Sozialleben : Normales männliches Leben. Hat eventuell "Spaß" an "dressing". Nicht wirklich TV.
Sexualobjektwahl und Sexualleben : Für gewöhnlich heterosexuell. Selten bisexuell. Masturbation mit fetisch. Empfindet Schuld. "Befreit sich", kehrt aber wieder zu seinen Gewohnheiten zurück.
Geschlechtsanpassende Operation (SRS) : Wird nicht wirklich in Betracht gezogen.
Hormon Therapie/Estrogen Therapie : Nicht in Betracht gezogen. / Nicht erforderlich.
Psychotherapie : Nicht gewollt. Nicht notwendig.
Bemerkungen : Nur sporadisches Interesse an "dressing". Hat selten einen weiblichen Namen wenn "dressed".

------------------------------------------------------

TYP II - Transvestit (Fetischistisch)
Geschlechts-"gefühl" : Männlich
Bekleidungsgewohnheiten und Sozialleben : Lebt als Mann. "Dressing" periodisch oder zeitweise. "Dressing" unter männlicher Kleidung ("Underdressing").
Sexualobjektwahl und Sexualleben : Für gewöhnlich heterosexuell. Kann bisexuell oder homosexuell sein. "Dressing" und "Geschlechtswechsel" hauptsächlich in Masturbationsfantasien.
Geschlechtsanpassende Operation (SRS) : Erwägt es eventuell in der Fantasie. Sonst ablehnend.
Hormon Therapie/Estrogen Therapie : Selten interessiert. / Kann helfen den Geschlechtstrieb zu reduzieren.
Psychotherapie : Kann in günstiger Umgebung erfolgreich sein.
Bemerkungen : Imitiert eventuell männliche und weibliche Doppelpersönlichkeit mit männlichem und weiblichem Namen.

--------------------------------------------------------


TYP III - Transvestit - Wirklicher/Wahrer
Geschlechts-"gefühl" : Männlich (aber mit weniger Überzeugung)
Bekleidungsgewohnheiten und Sozialleben : "Dressing" regelmäßig oder so oft wie möglich. Lebt unter Umständen als Frau und wird auch als solche akzeptiert. Trägt eventuell weibliche unter männlicher Kleidung ("Underdressing").
Sexualobjektwahl und Sexualleben : Heterosexuell, außer wenn in Kleidung des anderen Geschlechts. "Dressing" bringt sexuelle Befriedigung und Erleichterung. Schmeisst oft alles hin, kehrt dann aber zu seinen Gewohnheiten zurück.
Geschlechtsanpassende Operation (SRS) : Wird abgelehnt, aber die Idee ist verlockend.
Hormon Therapie/Estrogen Therapie : Reizvoll als Experiment. / Kann zur Diagnose hilfreich sein.
Psychotherapie : Selbst wenn eine Therapie versucht wird, ist eine Änderung des Zustands nur sehr selten möglich.
Bemerkungen : Gibt sich eventuell als doppelte Persönlichkeit. Tendiert möglicherweise Richtung Transsexualismus.


----------------------------------------------------

TYP IV - Transsexuell - Ohne Operation
Geschlechts-"gefühl" : Unklar, schwankt zwischen TV und TS. Lehnt eventuell jegliches "Geschlecht" ab.
Bekleidungsgewohnheiten und Sozialleben : "Dressing" so oft wie möglich, allerdings mit ungenügender Erleichterung bezüglich der Geschlechtsstörung. Lebt als Mann oder als Frau.
Sexualobjektwahl und Sexualleben : Geschlechtstrieb gering. Normalerweise asexuell oder autoerotisch (Lustgewinn und Triebbefriedigung ohne Partnerbezug). Eventuell bisexuell.
Geschlechtsanpassende Operation (SRS) : Verlockend aber nicht notwendig.
Hormon Therapie/Estrogen Therapie : Wird benötigt zur Beruhigung und zum emotionellen Ausgleich.
Psychotherapie : Nur als Führung, wird allerdings sehr oft abgelehnt und ist nicht erfolgreich.
Bemerkungen : Sozialleben ist von den Umständen abhängig. Identifiziert sich oft als "Transgenderist".


--------------------------------------------------

TYP V - Wirklich Transsexuell - Gemäßigt ausgeprägt
Geschlechts-"gefühl" : Weiblich, "gefangen" in einem männlichen Körper.
Bekleidungsgewohnheiten und Sozialleben : Lebt und arbeitet wenn möglich als Frau. Keine ausreichende Erleichterung durch "dressing".
Sexualobjektwahl und Sexualleben : Geschlechtstrieb gering. Asexuell, autoerotisch oder passiv homosexuell aktiv. War eventuell verheiratet und hat Kinder.
Geschlechtsanpassende Operation (SRS) : Gewünscht.
Hormon Therapie/Estrogen Therapie : Wird benötigt als Ersatz oder als Vorbereitung zur SRS Operation.
Psychotherapie : Wird abgelehnt, außer es besteht die Möglichkeit einer Heilung. Erlaubt jedoch psychologische Führung.
Bemerkungen : Hofft auf und arbeitet für die Operation, wird oft erreicht.


---------------------------------------------------

TYP VI - Wirklich Transsexuell - Stark ausgeprägt
Geschlechts-"gefühl" : Weiblich. Totale "psycho-sexuelle" Umkehrung.
Bekleidungsgewohnheiten und Sozialleben : Lebt und arbeitet üblicherweise als Frau. Keine Erleichterung durch "dressing". Geschlechtsstörung stark.
Sexualobjektwahl und Sexualleben : Wünscht sich, in jungen Jahren, stark, Beziehungen zu normalen Männern als Frau. Später geringer Geschlechtstrieb. Heterosexuell, bisexuell oder lesbische Identifizierung. War eventuell verheiratet und hat Kinder.
Geschlechtsanpassende Operation (SRS) : Dringend gewünscht und üblicherweise erreicht.
Hormon Therapie/Estrogen Therapie : Benötigt für teilweise Erleichterung.
Psychotherapie : Psychologische Führung oder Psychotherapie nur zur symptomatischen Erleichterung (nur auf die Symptome nicht auf die Krankheitsursache einwirkend).
Bemerkungen : Verachtet ihre männlichen Sexualorgane. Ernste Gefahr von genitaler Selbstverstümmelung oder sogar Selbstmord bei zu langer Frustration bevor SRS durchgeführt wird.


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Original Version: Harry Benjamin © 1966, Julian press
Modifizierte Version: Anne Curr © 1995, Basic Books
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Amerika sucht die Supertranse

Beitrag von Hanna »

Ein neuer Gipfelpunkt des Containershowschwachsinns:

http://www.comedycentral.de/index.php/V ... fullscreen

Amerika sucht die Supertranse

He's a Lady
He's a Lady, Folge 1 (Auschnitt 1)
Die Verwandlung
Elf gestandene Männer treten in einem Wettkampf gegeneinander an und erfahren erst am Set, um was es im Wettkampf geht: wer die Viertelmillion Dollar gewinnen will muss sich in eine echte Lady verwandeln. Bereits in der ersten Folge müssen die gestandenen Mannsbilder das komplette Folterprogramm der weiblichen Schönheitskorrekturen über sich ergehen lassen und beweisen, dass sie Manns genug sind eine echte Lady zu sein.



Bitte Rubrik wählen Ally McBeal Badesalz Chappelle's Show COMEDY CENTRAL Roast of Pamela Anderson Dharma & Greg Die COMEDY CENTRAL "Piloten" Die COMEDY CENTRAL Stalker Die Dümmsten ... DR. SLIPPERY Ehe ist... Ein Single kommt immer allein Extras Frag den Lippe Girlfriends Golden Girls Green Wing He's a Lady Hot Properties - Gut gebaut und noch zu haben Hyperdrive - Der Knall im All Kargar trifft den Nagel Karsch TV Little BRITAIN Little BRITAIN Abroad Little Miss Jocelyn Love, Inc. Mein neuer Freund Mundstuhl My Family Naked & Funny NightWash NightWash SPECIAL Out of Practice - Doktor, single sucht ... Para-Comedy Respectable Schulmädchen Seinfeld Sexy Cam South Park Strange Love Stripperella Suburban Shootout - Die Waffen der Frauen Swinging - Liebe, Sex & andere Katastrophen The Girls Of The Playboy Mansion Total lustig - Die besten Clips mit Ruth Moschner u.A.w.g. - um Antwort wird gebeten Veronica
He's a Lady
He's a Lady, Folge 1 (Auschnitt 1)
Elf gestandene Männer treten in einem Wettkampf gegeneinander an und erfahren...
He's a Lady
He's a Lady, Folge 1 (Auschnitt 2)
Elf gestandene Männer treten in einem Wettkampf gegeneinander an
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Geschichte des Transvestismus

Beitrag von Hanna »

diesen Artikel habe ich in einem anderen Forum gefunden. Einige Details waren auch mir neu:

DIE GESCHICHTE DES TRANSVESTISMUS

Die Geschichte kennt immer nur dann Transvestiten, wenn Frauen und Männer verschiedene Kleidung tragen. Da bei vielen Naturvölkern eine unterschiedliche Bekleidung der Geschlechter bekannt war, gab es auch bei ihnen Transvestiten. Den als Frau gekleideten Mann gibt es zumindest seit dem Schamanentum in all seinen Ausprägungen, also verbunden mit einer Geschlechts-Umkehrung und einem Machtzuwachs durch magische Aneignung der im Paläolithikum konzipierten Muttergöttin. Der Mann in Frauenkleidern eignete sich dadurch einen Machtzuwachs durch magische Aneignung der nachgeahmten Muttergöttin an. Bei einigen amerikanischen Indianerstämmen gab es eine anerkannte soziale Institution, die Berdache, bei der sich ein Mann, wie eine Frau kleidete und lebte und Frauen oft bis ins Detail in Kleidung, Haartracht und Sprache kopierte. In der Südsee gab es den mahu, der von jungen Jahren an in der weiblichen Rolle lebte, nach Erreichen der Pubertät Frauenkleider trug und Küchen-, Näh- und andere Frauenarbeiten verrichtete.
Oft war Transvestismus mit dem Priestertum verbunden, so bei den alten Germanen, bei denen die Priester als Frauen verkleidete Männer waren. So hat es auch in der Antike immer wieder religiöse Formen von Transvestitentum gegeben, etwa wenn sich Männer in weibliche Gewänder kleideten, um die Hilfe der Göttin Venus zu erflehen. Auch die römischen Priester der Magna Mater waren wie Frauen gekleidet, und Transvestismus spielte bei den römischen Riten der Lupercalia und an den Iden des Januar eine große Rolle.
Unter den späteren römischen Kaisern war das Tragen von Frauenkleidung sehr beliebt. Nero hüllte sich in einen Brautschleier, als er einen Lustsklaven heiratete, und auch Caligula zog sich als Frau an. Kaiser Elagabalus trat oft öffentlich in Frauenkleidern auf und ließ sich als Venus schminken (Allerdings war er wohl mehr als nur ein Transvestit, denn er versprach sein halbes Reich demjenigen, der ihn auch mit weiblichen Genitalien ausstatten würde). Auch unter den Patriziern gab es viele, die sich parfümierten und in Frauenkleidern auftraten. Abgesehen von Johanna von Orleans, die eine weibliche Transvestitin war, sind uns aus dem Mittelalter nur wenige? männliche? Transvestiten bekannt, vor allem unter den Herrschenden. So erschien einst Frankreichs König Heinrich III. (1574 bis 1589) mit langer Perlenkette und dekolletiertem Frauengewand zur Audienz? allerdings waren er und seine Günstlinge, die Mignons, wohl homosexuell.
Historiker der frühen Neuzeit stellen heraus, dass zwischen 1650 und 1850 Geschichten sehr populär waren, in denen Frauen in Männerkleidung auftraten. Solche Frauen wurden vor allem deswegen toleriert, weil die Verkleidung der Frauen und das Ausüben von männlichen Berufen? vor allem als Soldaten oder Seeleuten? für sie die einzige Möglichkeit bot, sich ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen oder zumindest ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Im siebzehnten Jahrhundert war es dann wieder ein Mann, nämlich der Historiker und Abbé de Choisy, auch bekannt als François Timoléon, der schon während seiner Kindheit und frühen Jugend von seiner Mutter in Mädchenkleider gesteckt wurde, in enge Korsetts, die seine Taille schmal erscheinen ließ und seine Büste anhob. Er war ein wohlbekannter partieller Transvestit; er verließ häufig seine Heimatstadt Lyon und blieb wochenlang auf Besuch in Paris; dort kleidete er sich als Frau und versuchte, soweit möglich, auch als Frau zu leben.
Hundertfünfzig Jahre später erregte der Höfling Chevalier d'Eon de Beaumont am Hof Ludwigs XV. Aufsehen, der in Frauenkleidung diplomatische Missionen teils in männlicher, teils in weiblicher Rolle erledigte. Von den 83 Jahren seines Lebens verbrachte er 49 Jahre als Mann und 34 Jahre als Frau, wobei mehrfache Bitten an den französischen König, wieder eine (sehr viel billigere) Uniform tragen zu dürfen, immer wieder abgelehnt wurden. In England beliefen die Wettsummen, die auf sein Geschlecht gesetzt waren, mehr als eine Million Pfund. Erst bei seinem Tod brachte eine Leichenschau sein wahres Geschlecht ans Licht.
Über Lord Cornbury, einen der ersten Gouverneure der Kolonie New York, berichteten seine politischen Gegner, dass er sich in Frauensachen kleidete und auch die Assembly in Frauenkleidern eröffnete; er behauptete, dass er als Verwandter und Vertreter von Königin Anna diese so genau wie möglich zu repräsentieren habe.
Schließlich soll auch noch "August der Glückliche" erwähnt werden, also Emil August Leopold (1772-1822), von 1804 bis 1822 Herzog von Sachsen-Gotha und Altenburg, der oft in Frauenkleidern umherlief, Ringe, Armbänder und Spangen und französische Perücken mit langen blonden Haaren trug und der große Mengen von Damenparfüm benutzte. Er war übrigens ein Vorfahre von Eduard VIII. von England, der zugunsten einer Ehe mit Wallis Simpson auf den englischen Thron verzichtete und über den Gerüchte kursieren, er sei ebenfalls ein Transvestit gewesen. Ob auch unser Kaiser Wilhelm (II) in solche Praktiken verstrickt war, erscheint eher fraglich. Es gibt die? wohl verbürgte? Geschichte, dass zwar der Chef seines Militärkabinetts, Graf von Hülsen-Häseler (1852-1908), nach einem Abendessen zur Unterhaltung der Gäste mit einem Ballerinaröckchen bekleidet als «Tänzerin» auftrat und dabei mit einem Herzinfarkt tot zusammenbrach; aber es wird auch berichtet, des Kaisers entsetzter Gesichtsausdruck verriet, dass er von diesen Erkenntnissen persönlich stark beunruhigt war, denn er sei ein sehr sittlicher und auf jeden Fall ein heterosexueller Mann gewesen.
Mit der Demokratisierung der westlichen Welt wurde auch das Intimleben der Fürstenhäuser weniger interessant, und damit auch der Umstand, ob sich deren männliche Vertreter Frauenkleider anziehen. So kamen immer mehr andere Vertreter des öffentlichen Lebens ins Licht der Öffentlichkeit, wenn sie sich als Transvestiten gaben. Das gilt nicht nur für Stars des Show-Geschäftes, sondern auch für andere Männer der Gesellschaft, etwa wenn sie in Wohltätigkeitsveranstaltungen als Frauen auftraten. Hier kann man etwa den früheren Bürgermeister von New York, Rudolph Giuliani, nennen, der mehrfach in Frauenkleidung auftrat und sang, z.B. als Marilyn Monroe oder aus dem Musical "Cabaret

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