Anfrage an den dt. Werberat wg. Werbung ohne Kondom
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- PlatinStern
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Anfrage an den dt. Werberat wg. Werbung ohne Kondom
liebe MitstreiterInnen,
da ich unsere Kampagne für Kondome im Sexarbeiterbereich unterstütze, wollte ich mal sehen was sich gegen einschlägige Anzeigen im Blätterwald unternehmen läßt. Da sich der deutsche Presserat für unzuständig erklärte, schrob ich ein Epistel an den deutschen Werberat mit folgendem Inhalt und fügte 5 Anzeigen aus ug. Postille bei:
deutscher Werberat
Am Weidendamm 1a
10117 Berlin
Leipzig, 6.12.07
Sehr geehrte Damen und Herren,
Anbei lege ich die Seite 31 und 32 aus der Leipziger Rundschau vom 5.6.2007 und das Impressum (Seite 4)
Ich habe fünf Anzeigen aus dem Erotik-Bereich angemarkert die mir problematisch erscheinen, weil sie Geschlechtsverkehr bzw. Oralverkehr ohne Kondom (= "pur", oder die Formulierung "macht alles") anbieten. Dies halte ich für ethisch verwerflich und nicht tolerabel aufgrund der vorhandenen Ansteckungsgefahr mit Geschlechtskrankheiten, HIV usw.
Diese Formulierungen sind typisch und finden sich in fast allen Zeitungen mit einschlägigen Anzeigen.
In Bayern ist GV und OV ohne Kondom für Prostituierte verboten und strafbar, wir bräuchten aber zumindest für die Werbung ein bundeseinheitliche Regelung.
Bitte beraten Sie dieses Problem in den entsprechenden Gremien und erwirken sie ein Werbeverbot oder wenigstens eine entsprechende Selbstverpflichtung. Über die einschlägige TV-Werbung habe ich leider keinen Überblick, habe keinen Fernseher.
Mit der Hoffnung auf eine positive Antwort verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
Hanna H.
da ich unsere Kampagne für Kondome im Sexarbeiterbereich unterstütze, wollte ich mal sehen was sich gegen einschlägige Anzeigen im Blätterwald unternehmen läßt. Da sich der deutsche Presserat für unzuständig erklärte, schrob ich ein Epistel an den deutschen Werberat mit folgendem Inhalt und fügte 5 Anzeigen aus ug. Postille bei:
deutscher Werberat
Am Weidendamm 1a
10117 Berlin
Leipzig, 6.12.07
Sehr geehrte Damen und Herren,
Anbei lege ich die Seite 31 und 32 aus der Leipziger Rundschau vom 5.6.2007 und das Impressum (Seite 4)
Ich habe fünf Anzeigen aus dem Erotik-Bereich angemarkert die mir problematisch erscheinen, weil sie Geschlechtsverkehr bzw. Oralverkehr ohne Kondom (= "pur", oder die Formulierung "macht alles") anbieten. Dies halte ich für ethisch verwerflich und nicht tolerabel aufgrund der vorhandenen Ansteckungsgefahr mit Geschlechtskrankheiten, HIV usw.
Diese Formulierungen sind typisch und finden sich in fast allen Zeitungen mit einschlägigen Anzeigen.
In Bayern ist GV und OV ohne Kondom für Prostituierte verboten und strafbar, wir bräuchten aber zumindest für die Werbung ein bundeseinheitliche Regelung.
Bitte beraten Sie dieses Problem in den entsprechenden Gremien und erwirken sie ein Werbeverbot oder wenigstens eine entsprechende Selbstverpflichtung. Über die einschlägige TV-Werbung habe ich leider keinen Überblick, habe keinen Fernseher.
Mit der Hoffnung auf eine positive Antwort verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
Hanna H.
Zuletzt geändert von Hanna am 13.12.2007, 13:04, insgesamt 1-mal geändert.
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- PlatinStern
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Antwort
dieses war die Antwort:
Sehr geehrte Frau H.,
wir nehmen Bezug auf Ihr Schreiben vom 6. Dezember 2007, mit dem Sie sich
über Erotikanzeigen beschweren, die nach Ihrer Einschätzung für
Geschlechtsverkehr ohne Kondom werben.
Erlauben Sie vorweg eine Anmerkung zum Deutschen Werberat. Seit 1972 steht
der Werberat als Konfliktregler zwischen werbenden Firmen und umworbenen
Konsumenten zur Verfügung. Die Aufgabe des Werberates ist es, durch
geeignete Maßnahmen die Werbung im Hinblick auf Inhalt, Aussage und
Gestaltung weiterzuentwickeln, verantwortungsbewusstes Handeln zu fördern,
Missstände im Werbewesen festzustellen und zu beseitigen sowie als ständiges
Anspracheorgan für verbraucherbezogene Werbeprobleme zur Verfügung zu
stehen. Bei Rechtsverstößen ist der Werberat dagegen nicht zuständig.
Wie Sie in Ihrem Schreiben anmerkten, gibt es in Bayern Kondomzwang bei
Prostitution (§ 6, Verordnung zur Verhütung übertragbarer Krankheiten),
nicht jedoch in Sachsen. Daher würden wir Sie bitten, sich mit dem
zuständigen Staatsministerium der Justiz in Sachsen bezüglich Ihres
Anliegens in Verbindung zu setzen, da es sich hier in erster Linie um eine
Rechtsfrage handelt. Eine bundeseinheitliche Regelung für die Werbung bei
Prostitution kann der Werberat nicht vorgeben, dies wäre Sache der
zuständigen Behörden. Eine werbliche Vorgabe speziell für diesen Berufszweig
auf selbstdisziplinärer Ebene zu entwickeln, würde den Rahmen der
Werberatstätigkeit übersteigen.
Wir bedanken uns für Ihren Hinweis und verbleiben
mit freundlichen Grüßen
Anne-Marie Grote
Deutscher Werberat
Postadresse: 10873 Berlin
Hausanschrift: Am Weidendamm 1 A, 10117 Berlin
Telefon: 030-59 00 99-700, Telefax: 030-59 00 99-722
Elektronische Post: werberat@werberat.de
Online: www.werberat.de
Man muß sich das schon mal auf der Zunge zergehen lassen. Man hebt das Problem auf eine juristische Ebene wo es nicht hingehört um sich dann für unzuständig zu erklären!!
Oder kann man das anders sehen? Wie kann man dieses faule Lasttier zur Tränke tragen?
auf Vorschläge hoffend
Hanna
Sehr geehrte Frau H.,
wir nehmen Bezug auf Ihr Schreiben vom 6. Dezember 2007, mit dem Sie sich
über Erotikanzeigen beschweren, die nach Ihrer Einschätzung für
Geschlechtsverkehr ohne Kondom werben.
Erlauben Sie vorweg eine Anmerkung zum Deutschen Werberat. Seit 1972 steht
der Werberat als Konfliktregler zwischen werbenden Firmen und umworbenen
Konsumenten zur Verfügung. Die Aufgabe des Werberates ist es, durch
geeignete Maßnahmen die Werbung im Hinblick auf Inhalt, Aussage und
Gestaltung weiterzuentwickeln, verantwortungsbewusstes Handeln zu fördern,
Missstände im Werbewesen festzustellen und zu beseitigen sowie als ständiges
Anspracheorgan für verbraucherbezogene Werbeprobleme zur Verfügung zu
stehen. Bei Rechtsverstößen ist der Werberat dagegen nicht zuständig.
Wie Sie in Ihrem Schreiben anmerkten, gibt es in Bayern Kondomzwang bei
Prostitution (§ 6, Verordnung zur Verhütung übertragbarer Krankheiten),
nicht jedoch in Sachsen. Daher würden wir Sie bitten, sich mit dem
zuständigen Staatsministerium der Justiz in Sachsen bezüglich Ihres
Anliegens in Verbindung zu setzen, da es sich hier in erster Linie um eine
Rechtsfrage handelt. Eine bundeseinheitliche Regelung für die Werbung bei
Prostitution kann der Werberat nicht vorgeben, dies wäre Sache der
zuständigen Behörden. Eine werbliche Vorgabe speziell für diesen Berufszweig
auf selbstdisziplinärer Ebene zu entwickeln, würde den Rahmen der
Werberatstätigkeit übersteigen.
Wir bedanken uns für Ihren Hinweis und verbleiben
mit freundlichen Grüßen
Anne-Marie Grote
Deutscher Werberat
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Hausanschrift: Am Weidendamm 1 A, 10117 Berlin
Telefon: 030-59 00 99-700, Telefax: 030-59 00 99-722
Elektronische Post: werberat@werberat.de
Online: www.werberat.de
Man muß sich das schon mal auf der Zunge zergehen lassen. Man hebt das Problem auf eine juristische Ebene wo es nicht hingehört um sich dann für unzuständig zu erklären!!
Oder kann man das anders sehen? Wie kann man dieses faule Lasttier zur Tränke tragen?
auf Vorschläge hoffend
Hanna
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Ich denke, dass wir die Antwort in einem entsprechend optimierten (im Internet auffindbaren) Artikel in unserer Zeitung posten sollten. Mit einer entsprechenden Unverständnis-Erklärung von unserer Seite. Mit der Zeitung haben wir eine "Waffe" in der Hand, die äußerst unangenehm sein kann (Beispiel: der negative Artikel über das Laufhaus Bochum von annainga steht bei Google ganz oben - sogar mit Begriffen wie "Susi" sind wir bei google.at in den Top 15)
Christian
Christian
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- PlatinStern
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Einverstanden,
nimm Material, wie du es brauchst.
Ich frag mich wirklich für was diese zahnlosen Papiertiger nütze sind, außer für Fensterreden:
durch nochmaliges Durchlesen immer mehr in Zorn geratend
Hanna
nimm Material, wie du es brauchst.
Ich frag mich wirklich für was diese zahnlosen Papiertiger nütze sind, außer für Fensterreden:
wenn mein Anliegen nicht unter ihre Statuten fällt, welches dann? Wenn man bei GV nicht verantwortungsvolles Handeln einfordern kann wo dann? Wenn das kein Mißstand ist was ist dann ein Mißstand?Die Aufgabe des Werberates ist es, durch
geeignete Maßnahmen die Werbung im Hinblick auf Inhalt, Aussage und
Gestaltung weiterzuentwickeln, verantwortungsbewusstes Handeln zu fördern,
Missstände im Werbewesen festzustellen und zu beseitigen sowie als ständiges
Anspracheorgan für verbraucherbezogene Werbeprobleme zur Verfügung zu
stehen.
durch nochmaliges Durchlesen immer mehr in Zorn geratend
Hanna
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- PlatinStern
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liebe @hanna
find ich toll, dass du an den werberat geschrieben hast! auch wenn die antwort ernüchternd ist, hast du sie zum denken und antworten angeregt.
was ist nicht verstehe: wieso rechtsverstoß? in den meisten regionen ist weder sex noch oralverkehr ohne schutz verboten oder bezieht sich das auf das allgemeine werbeverbot für sexuelle dienstleistungen?
wenn ich in unsere regionalen blättern lese, wieviele unseriöse angebote dort stehen, bin ich versucht mal einen leserbrief an die zeitung zu schreiben, die so etwas duldet ("teenysex am parkplatz", "mutter und tochter", "alles ist möglich")!
vor einiger zeit habe ich beim bei einem wochenblättchen angefragt, ob man nicht die nummer der "tabulosaktion"
viewtopic.php?t=1164&highlight=aktion+tabulos
als maßnahme in richtung gesundheits- und aufklärungsvorsorge unter die erotikanzeigen einfließen lassen könnte. die antwort: "nein, wir wollen unsere leser und kunden nicht verärgern". fand ich sehr schade.
liebe grüße, annainga
find ich toll, dass du an den werberat geschrieben hast! auch wenn die antwort ernüchternd ist, hast du sie zum denken und antworten angeregt.
was ist nicht verstehe: wieso rechtsverstoß? in den meisten regionen ist weder sex noch oralverkehr ohne schutz verboten oder bezieht sich das auf das allgemeine werbeverbot für sexuelle dienstleistungen?
wenn ich in unsere regionalen blättern lese, wieviele unseriöse angebote dort stehen, bin ich versucht mal einen leserbrief an die zeitung zu schreiben, die so etwas duldet ("teenysex am parkplatz", "mutter und tochter", "alles ist möglich")!
vor einiger zeit habe ich beim bei einem wochenblättchen angefragt, ob man nicht die nummer der "tabulosaktion"
viewtopic.php?t=1164&highlight=aktion+tabulos
als maßnahme in richtung gesundheits- und aufklärungsvorsorge unter die erotikanzeigen einfließen lassen könnte. die antwort: "nein, wir wollen unsere leser und kunden nicht verärgern". fand ich sehr schade.
liebe grüße, annainga
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- PlatinStern
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@annainga
da beziehen sie sich offenbar auf Bayern, wo ja GV/OV ohne von Prostituierten ein Rechtsverstoß ist und entsprechend mit Geldstrafe geahndet wird (wie hier schon erzählt wurde) und daher müßte der Werberat nicht eingreifen, weil es keine derartigen Anzeigen geben kann.
Für die übrigen Bundesländer wäre aber eine freiwilige Selbstverpflichtung der Anzeigenblätter schon hilfreich, denn bis der Gesetzgeber das regelt...
Außerdem wollen wir ja in diesem Bereich keine gesetzliche Regelung, sondern Freiwilligkeit durch Aufklärung.
Aber in einer Zeit wo man das Rauchen in Kneipen verbieten kann, gebe ich die Hoffnung nicht auf, daß wir uns durchsetzten und solche Antworten wie du sie bei deiner Anfrage bekommen hast, bald der Vergangenheit angehören
beste Grüße
Hanna
da beziehen sie sich offenbar auf Bayern, wo ja GV/OV ohne von Prostituierten ein Rechtsverstoß ist und entsprechend mit Geldstrafe geahndet wird (wie hier schon erzählt wurde) und daher müßte der Werberat nicht eingreifen, weil es keine derartigen Anzeigen geben kann.
Für die übrigen Bundesländer wäre aber eine freiwilige Selbstverpflichtung der Anzeigenblätter schon hilfreich, denn bis der Gesetzgeber das regelt...
Außerdem wollen wir ja in diesem Bereich keine gesetzliche Regelung, sondern Freiwilligkeit durch Aufklärung.
Aber in einer Zeit wo man das Rauchen in Kneipen verbieten kann, gebe ich die Hoffnung nicht auf, daß wir uns durchsetzten und solche Antworten wie du sie bei deiner Anfrage bekommen hast, bald der Vergangenheit angehören
beste Grüße
Hanna
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- PlatinStern
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vielleicht darf man es auch nicht bei der ersten ablehnung belassen. bei der frage um die schaltung einer solchen anzeige war ich damals noch "unorganisierte, idealistische" einzelkämpferin. wenn sich mehrere seriöse sexarbeiter zusammentun und gehäuft und gezielt "nerven" und sexworker.at auch ein statement abgibt, wer weiß, eventuell hat es dann mehr erfolg?
liebe grüße, annainga
liebe grüße, annainga
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- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
Ja das halt ich für eine prima Idee, wenn sich die Aids-Hilfe auch dazu zu Wort melden könnte.
Die einzige Organisation die vielleicht, auch gesicherte Zahlen dzu einbringen kann. Zahlen sind für Ministerien ja von ausserordentlicher Wichtigkeit.
Obwohl man dann wieder aufpassen muss, daß Sexworker als Hiv Überträger stigmatisiert werden.
Es ist immer ein Pferdefüss dabei.
Liebe Grüße
Ellena
Die einzige Organisation die vielleicht, auch gesicherte Zahlen dzu einbringen kann. Zahlen sind für Ministerien ja von ausserordentlicher Wichtigkeit.
Obwohl man dann wieder aufpassen muss, daß Sexworker als Hiv Überträger stigmatisiert werden.
Es ist immer ein Pferdefüss dabei.
Liebe Grüße
Ellena
Nimm deine Mitmenschen wie sie sind,-
denn es gibt keine Anderen.... ; )
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RE: Anfrage an den dt. Werberat wg. Werbung ohne Kondom
Wie mir Hanna gerade per Mail mitgeteilt hat, tut sich was in der Sache (siehe PDF im Anhang):
Hier der Text von Hanna`s Mail an mich (mit ihrem freundlichen Einverständnis)
Ich finde diese Entwicklung recht interessant und in unserem Sinne wenngleich als Begründung für die taktvolleren Formulierungen leider "nur" der Jugendschutz nicht aber der Respekt vor Sexarbeiterinnen angeführt wird.
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Text des Rundschreibens: Siehe angehängtes PDF
Hier der Text von Hanna`s Mail an mich (mit ihrem freundlichen Einverständnis)
Ich finde diese Entwicklung recht interessant und in unserem Sinne wenngleich als Begründung für die taktvolleren Formulierungen leider "nur" der Jugendschutz nicht aber der Respekt vor Sexarbeiterinnen angeführt wird.
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Text des Rundschreibens: Siehe angehängtes PDF
- Dateianhänge
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- Rundschreiben.pdf
- Rundschreiben des "Leipziger Anzeigenblatt Verlag" um Inseratekunden über die neuen Werberichtlinien zu informieren.
In unserem Sinne - wenn auch, wie schon Hanna betont, mit einseitiger Begründung! - (73.21 KiB) 1204-mal heruntergeladen
-
- SW Analyst
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- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Genau, nur Moralkeule "Kinder und Jugendschutz" werden bemüht. Die Zeitung will nur ihre Geschäft schützen.
- Progressive Formulierungsempfehlungen für "Safer Sex" werden nicht angeboten.
- Das Problem "Werbung für ohne Schutz" wird nichteinmal angesprochen
zum Werberat:
Er hat das logistische Problem der Prostitutionskontrolle klar erkannt:
"Eine werbliche Vorgabe speziell für diesen Berufszweig
auf selbstdisziplinärer Ebene zu entwickeln,
würde den Rahmen der Werberatstätigkeit übersteigen."
Letzlich der Grund warum bisher immer mit Hilfe der Moralkeule gearbeitet wurde.
.
- Progressive Formulierungsempfehlungen für "Safer Sex" werden nicht angeboten.
- Das Problem "Werbung für ohne Schutz" wird nichteinmal angesprochen
zum Werberat:
Er hat das logistische Problem der Prostitutionskontrolle klar erkannt:
"Eine werbliche Vorgabe speziell für diesen Berufszweig
auf selbstdisziplinärer Ebene zu entwickeln,
würde den Rahmen der Werberatstätigkeit übersteigen."
Letzlich der Grund warum bisher immer mit Hilfe der Moralkeule gearbeitet wurde.
.
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- PlatinStern
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RE: Anfrage an den dt. Werberat wg. Werbung ohne Kondom
liebe @hanna
danke dir für deine mühe. ich habe bereits einige male zeitungen auf menschenverachtende texte hingewiesen. da wo es ohne erfolg blieb, werde ich mit deiner vorgabe nochmal nachhaken.
schön, dass sich etwas tut :-)
lieben gruß, annainga
danke dir für deine mühe. ich habe bereits einige male zeitungen auf menschenverachtende texte hingewiesen. da wo es ohne erfolg blieb, werde ich mit deiner vorgabe nochmal nachhaken.
schön, dass sich etwas tut :-)
lieben gruß, annainga
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Ein grosses Lob für diese Aktion!
Solche Anbieter führen dazu, dass eine wachsende Anzahl von Männern meint, die SW sollte nicht jammern und es ohnehin ohne Kondom tun.
Ich bin da kürzlich auf so'ne Geschichte in einem Freierforum gestossen, wo einer hat angegeben, er hätte eine Bulgarin (natürlich keine Deutsche; das sind ja die sauberen, netten Mädchen von nebenan) dazu gezwungen es ohne Aufpreis (er hatte ihr 30 ganze Euo bezahlt) ohne Kondom zu tun. Richtig entsetzlich.
Ich fürchte, diese Tendenz könnte nur schlimmer und schlimmer werden, gerade auch Frauen aus Ländern wie Bulgarien und Rumänien gegenüber, die zur Zeit auf der untersten Stufe der Achtung rangieren.
Übrigens kann man aus solcher Geschichte auch schliessen, dass diese ganze Sucht nach AO nichts zu tun hat mit einem Bedürfnis nach Nähe, sondern an erster Stelle mit Lust auf Demütigung.
Also, nochmals ein grosses Lob.
Hoffentlich hilft's irgendwie.
Solche Anbieter führen dazu, dass eine wachsende Anzahl von Männern meint, die SW sollte nicht jammern und es ohnehin ohne Kondom tun.
Ich bin da kürzlich auf so'ne Geschichte in einem Freierforum gestossen, wo einer hat angegeben, er hätte eine Bulgarin (natürlich keine Deutsche; das sind ja die sauberen, netten Mädchen von nebenan) dazu gezwungen es ohne Aufpreis (er hatte ihr 30 ganze Euo bezahlt) ohne Kondom zu tun. Richtig entsetzlich.
Ich fürchte, diese Tendenz könnte nur schlimmer und schlimmer werden, gerade auch Frauen aus Ländern wie Bulgarien und Rumänien gegenüber, die zur Zeit auf der untersten Stufe der Achtung rangieren.
Übrigens kann man aus solcher Geschichte auch schliessen, dass diese ganze Sucht nach AO nichts zu tun hat mit einem Bedürfnis nach Nähe, sondern an erster Stelle mit Lust auf Demütigung.
Also, nochmals ein grosses Lob.
Hoffentlich hilft's irgendwie.
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz
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- Beiträge: 1924
- Registriert: 31.07.2008, 23:06
- Wohnort: OVP
- Ich bin: Keine Angabe
Es ist leider sehr häufig, dass Betreiber von Bordellen oder Terminwohnungen die Werbung für die SW ohne derren Wissen schreibt.
Dabei kommt meistens heraus : Oralverkehr pur / Oralverkehr mit Aufnahme / Prostatamassage usw.
Erst bei den Anrufen der Kunden wird man stutzig und hinterfragt das Gewünschte !
Ich kann nur auf Eroszauber.de verweisen.
- ein Blick auf die Seite lohnt sich -
Es wird vom Betreiber mehr angeboten, als die Sw es weiß und in ihrem Service hat.
Natürlich kommt es dann unter anderem zu Auseinandersetzungen, denn der Kunde weiß nicht - wer diese Werbung gemacht hat !
Leider ist man immer hinterher erst schlauer - mit welchem Anbieter man wirklich arbeiten kann ........
LG Melly
Dabei kommt meistens heraus : Oralverkehr pur / Oralverkehr mit Aufnahme / Prostatamassage usw.
Erst bei den Anrufen der Kunden wird man stutzig und hinterfragt das Gewünschte !
Ich kann nur auf Eroszauber.de verweisen.
- ein Blick auf die Seite lohnt sich -
Es wird vom Betreiber mehr angeboten, als die Sw es weiß und in ihrem Service hat.
Natürlich kommt es dann unter anderem zu Auseinandersetzungen, denn der Kunde weiß nicht - wer diese Werbung gemacht hat !
Leider ist man immer hinterher erst schlauer - mit welchem Anbieter man wirklich arbeiten kann ........
LG Melly
„Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.“
Johann Wolfgang von Goethe
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