Brustkrebs

Hier soll eine kleine Datenbank entstehen, die sich vornehmlich mit über den Geschlechtsverkehr übertragbaren Krankheiten und dem Schutz vor ihnen beschäftigt
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ex-oberelfe
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Brustkrebs

Beitrag von ex-oberelfe »

Brustkrebs
(Brustkarzinom, Mammakarzinom)



Einleitung

Jede zehnte Frau in Westeuropa erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Je früher dieser Tumor entdeckt wird, desto besser sind die Chancen, die Brust zu erhalten und die Krankheit zu heilen. Auf dem neuesten Stand der Forschung und des Wissens wird ein Leitfaden gegeben, der bei den zu treffenden Entscheidungen eine Hilfestellung bieten soll.

Die Diagnose Mammakarzinom berührt eine Frau wohl wie kaum ein anderer Befund, indem sie Existenzängste und die Bedrohung der Weiblichkeit als erste Reaktion auslöst. Inzwischen gibt es dank großer medizinischer Fortschritte der letzten Jahre jeden Grund, auch in Zukunft ein normales und nicht durch die Krankheit bestimmtes Leben zu führen. Diese Krebsart lässt sich heute heilen, sofern sie früh genug erkannt und gezielt von dafür ausgebildeten Fachärzten (Onkologen) behandelt wird. Positives Denken mobilisiert positive und die Heilung unterstützende Kräfte, womit die an Brustkrebs erkrankte Frau entscheidend an ihrer Genesung mitwirken kann.



Anatomie der weiblichen Brust

Die Brustdrüse besteht aus Drüsengewebe, das aus Drüsenläppchen (Lobuli) aufgebaut ist, aus Fett und Bindegewebe, der Brustwarze (Mamilla) und dem Warzenhof (Areola). Die Drüsenläppchen produzieren die Muttermilch und münden in kleine Kanäle (Ductus), die sich zu großen Ausgängen verbinden und zur Brustwarze führen. Die Drüsenläppchen und Milchgänge werden von Zellen ausgekleidet, die "Epithelzellen" heißen. Das Bindegewebe durchzieht die ganze Brust und stabilisiert sie, das Fettgewebe füllt die Räume zwischen Drüsen- und Bindegewebe.



Was ist ein Mammakarzinom?

Das Brustkarzinom stellt eine bösartige Veränderung des Drüsengewebes der Brust dar, auch Brustkrebs oder Mammakarzinom genannt. Betroffen sind in erster Linie Frauen, beim Mann kommt das Brustkarzinom auch, aber sehr selten vor.

Die Karzinome gehen von der Zellschicht an der Innenseite der Drüsenausgänge (duktale Karzinome) aus, während lobuläre Karzinome von den Drüsenläppchen ausgehen.

Andere, seltenere Formen des Mammakarzinoms sind der Morbus Paget (ein Karzinom der Brustwarze), der Phylloide Tumor (meist sehr große Tumore, die gutartig, aber auch bösartig sein können), Sarkome (gehen vom Bindegewebe der Brust aus), Lymphome etc. Zwischen den verschiedenen Typen bestehen Unterschiede hinsichtlich der Art der Behandlung und der Genesungsmöglichkeit.



Wie entwickelt sich Brustkrebs?

Die bösartigen Veränderungen können längere Zeit auf einen abgekapselten kleinen Bereich im Drüsengewebe begrenzt sein. Die Tumorzellen breiten sich dabei innerhalb der Läppchen oder Milchgänge aus, wachsen jedoch nicht ins Nachbargewebe ein. Man spricht in diesem Fall von einem Carcinoma in situ (DCIS), das eine besonders günstige Prognose aufweist.

Nach einiger Zeit durchbrechen die Krebszellen das Drüsengewebe und siedeln sich im Brustgewebe an. Erst jetzt spricht man von einem invasiven Brustkrebs, also vom Mammakarzinom im eigentlichen Sinne.

Ab diesem Stadium ist das Risiko einer weiteren Verbreitung des Karzinoms gegeben. Es kann sich mit der Zeit in die nahe gelegenen Lymphknoten, vor allem in die der Achsel (Axilla), ausbreiten und gelangt von dort über die Lymphbahn in andere Körperorgane. Auch die primäre Ausbreitung über die Blutbahn (ohne Beteiligung der Lymphwege) ist möglich. In den verschiedenen Organen können sich Tochtergeschwülste (Fernmetastasen) bilden. Das knöcherne Skelett (vor allem Wirbelsäule und Becken), aber auch Leber, Lunge und Eierstöcke können dabei betroffen sein.



Wie häufig ist das Mammakarzinom?

Das Brustkarzinom ist das häufigste Karzinom der Frau und betrifft etwa eine von zehn Frauen im Laufe ihres Lebens, wobei die Brustkrebshäufigkeit in den letzten Jahren eine zunehmende Tendenz zeigte. Der lineare Trend der Zunahme der Erkrankungsfälle liegt zwischen 1983 und 1995 bei plus 20.5 Prozent. In Österreich werden alljährlich etwa 4.600 neue Erkrankungsfälle verzeichnet.

Das altersbezogene Vorkommen beginnt langsam ab dem zweiten und dritten Lebensjahrzehnt (vor dem dritten Lebensjahrzehnt eher selten), nimmt ab dem vierten Lebensjahrzehnt deutlich an Häufigkeit zu und kommt am häufigsten zwischen dem fünften und siebenten Lebensjahrzehnt vor.

60 Prozent der Erkrankungen erfolgen erst nach dem 60. Lebensjahr. Erklärbare Gründe für diese Zunahme liegen einerseits in der besseren Früherkennung, andererseits in einer deutlich verlängerten allgemeinen Lebenserwartung. Die wesentlichen Ursachen für die Zunahme sind jedoch nicht bekannt.



Welche Ursachen für Brustkrebs gibt es?

Die eigentliche Ursache für Brustkrebs ist unbekannt. Neuere Forschungen haben inzwischen eine erbliche Veranlagung durch eine Chromosomenschädigung (Chromosom 17 oder 13) festgestellt, die allerdings nur für einen kleinen Teil der Brustkrebsfälle verantwortlich ist.

Möglicherweise spielen Viren, Umweltschadstoffe, Ernährung, Rauchen oder Strahlung eine Rolle. Die weiblichen Geschlechtshormone (Östrogene) begünstigen das Wachstum gewisser Brustkrebstypen - ob sie Brustkrebs auch auslösen können, ist unter Experten umstritten. Mehrere wissenschaftliche Studien untersuchen diese Fragestellung derzeit weltweit.

Es wurde eine Reihe so genannter Risikofaktoren entdeckt, die allein oder kombiniert das Brustkrebsrisiko erhöhen können.



Welche Risikofaktoren gibt es?

1. Mäßig erhöhtes Risiko

Eine frühe Menstruation in der Jugend oder späte Wechseljahre (mehr als 40 Menstruationsjahre), Kinderlosigkeit, erste ausgetragene Schwangerschaft nach dem 30. Lebensjahr, Abortus vor der ersten ausgetragenen Schwangerschaft, erhöhter Alkoholkonsum, Vitamin-A-Mangel, geringe körperliche Aktivität bei Jugendlichen, überdurchschnittliches Körpergewicht, Vorkommen von Gebärmutter-, Eierstock- oder Dickdarmkrebs in der Vorgeschichte, Östrogenlangzeitbehandlung (-substitution)

2. Erhöhtes Risiko

Genetische Disposition (Vorkommen von Brustkrebs in der Familie), Alter (60 Prozent der Brustkarzinomfälle treten ab dem 60. Lebensjahr auf), atypische duktale, lobuläre Hyperplasie (vierfach höheres Risiko; entspricht einer atypischen Veränderung der Zellen), Carcinoma lobulare in situ (CLIS; sieben- bis zehnfach höheres Risiko - entspricht trotz des Namens keinem Karzinom, sondern gilt als Vorstufe), Brustkarzinom in der Vorgeschichte (vier- bis fünffach höheres Risiko), hohe Bestrahlungsdosen auf die Brustwand vor dem 30. Lebensjahr (vierfach erhöhtes Risiko), sehr dichte Brust (wenn mehr als 75 Prozent der Brust knotig verändert sind - vierfach erhöhtes Risiko)

Der Begriff Mastopathie stellt keinen krankhaften Befund dar, er beschreibt die unterschiedliche Dichte bzw. teilweise knotige Umformung der Brust, die in einem normalen bis mittleren Ausmaß keine Erhöhung des Brustkrebsrisikos darstellt.



Welche Maßnahmen können das Risiko vermindern?

Regelmäßige Bewegung (etwa zwei Stunden Sport pro Woche), mäßiger Alkoholgenuss und Vermeidung von Übergewicht können deutlich das Risiko für die Entstehung von Brustkrebs senken.
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Beitrag von ex-oberelfe »

Brust-Selbstuntersuchung


Selbstuntersuchung 1

Stellen Sie sich vor einen Spiegel bei guter Beleuchtung und betrachten Sie Ihre Brust bei locker herabhängenden Armen. Nehmen Sie sich Zeit und achten Sie auf Veränderungen der Brustwarzen (z. B. Einziehungen), der Brustgröße, der Form der Brüste. Hat die Brusthaut sich verändert? Zum Beispiel Einziehungen der Haut, Vorwölbungen, Rötungen oder Bildung einer so genannten Orangenhaut mit sichtbaren Poren.






Selbstuntersuchung 2

Wiederholen Sie das Ganze mit erhobenen Armen. Heben Sie die Arme mehrmals ganz langsam an, achten Sie vor allem auf die Brustwarzen, ziehen sie sich nach innen? Dies ist aber nur von Bedeutung, wenn die Warzen sich ungleichmäßig einziehen. Zieht sich die Haut an anderen Stellen ein? Achten Sie auch auf den Unterrand der Brust, die so genannte Umschlagfalte.





Selbstuntersuchung 3

Tasten Sie zunächst im Stehen. Tasten Sie mit flach aufliegender Hand, die Finger gegeneinander bewegend (Klavierspielen), systematisch die ganze Brust ab. Teilen Sie gedanklich die Brust durch eine senkrechte und eine waagrechte Linie in vier Kreissegmente (Tortenviertel) und untersuchen Sie die Segmente, Fachausdruck Quadranten, nacheinander. Untersuchen Sie jeweils mit der gegenüberliegenden Hand. Beginnen Sie jeweils oben außen und untersuchen einen Quadranten nach dem anderen. Am besten beginnen Sie mit dem Tasten am Unterrand des jeweiligen Quadranten. Oben außen ist die Brust meist dichter und knotiger als in den anderen Bereichen. Besonders jüngere Frauen haben knotige Brüste, die allermeisten Knoten sind aber gutartig. Nicht die Knoten an sich sind das Problem, sondern deren Veränderung. Prägen Sie sich deshalb den Tastbefund Ihrer Brust gut ein.





Selbstuntersuchung 4

Zum Schluss noch die Untersuchung der Achselhöhlen im Stehen: Heben Sie zunächst den Arm bis zur Hälfte an, legen Sie drei Finger der gegenüberliegenden Hand hoch in die Achselhöhle und lassen Sie den Arm ganz locker hängen. Tasten Sie vorne und hinten und vor allem oben gegen die Wand des Brustkorbes und achten Sie auf derbe Knoten. Tastbare Lymphknoten sind nichts Besonderes. Auffällig sind Knoten von mehr als einem Zentimeter, ungleiche Befunde der Seiten und vor allem neue Knoten. Es gibt viele Ursachen für vergrößerte Lymphknoten, die meisten Veränderungen sind harmlos. Wenn Sie auffällige Knoten tasten, zeigen Sie sie Ihrem Hausarzt. Es kommt sehr selten vor, dass sich Brustkrebs zuerst über die Achsellymphknoten zeigt, ohne dass sich in der Brust ein Knoten findet und die Mammographie unauffällig ist. Seien Sie also nicht beunruhigt über jeden tastbaren Lymphknoten.






Selbstuntersuchung 5

Wiederholen Sie das Ganze im Liegen. Besonders die unteren Partien der Brust lassen sich oft im Liegen besser untersuchen.






Selbstuntersuchung 6

Wiederholen Sie ebenfalls die Untersuchung der Achselhöhlen im Liegen, zuerst den Arm abspreizen, die Finger einlegen, dann den Arm an den Körper anlegen und gegen den Brustkorb tasten.
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Beitrag von kaktus »

Mein BRUDER !!!! ist vorigen Juli an den Folgen von Brustkrebs verstorben. Es ist zwar sehr selten aber auch Männer können Brustkrebs bekommen.
Mein Bruder hatte Schmerzen vom Sicherheitsgurt im Auto.
Diagnose Brustkrebs, Radikaloperation (in einer Frauenklinik) mit der Entfernung sämtlicher Lymphknoten auf der linken Körperhälfte. Tägliche Lymphdrainage da die Schmerzen sonst nicht zu ertragen gewesen würden.
Er hat es überstanden.

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Carpe diem
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Suche WG mit Brustkrebs zwecks Erfahrungsaustausch

Beitrag von Carpe diem »

Hallo

Ich weiss, ein sehr spezielles Anliegen. Ich selbst habe bis vor einigen Wochen als erotische Masseurin gearbeitet. Ich bin mitte 30ig und habe Brustkrebs.

Ich wurde zweimal brusterhaltend operiert und bin jetzt in der Chemotherapie. Es geht mir gut. Ich hatte 6 befallen Lymphknoten von 23 operierten.

Meine bevorstehende Antihormontherapie macht mir grosse Sorgen in Bezug auf meine Lust. Leider habe ich darüber kaum was gefunden und auch meine Ärztin hat mir keine zufriedenstellende Antwort geben können. Kann ich danach meinen Beruf noch ausüben? Wie hast du das erfahren? Gibt es dieses Gefühl von wallender Lust noch?

Ich suche dringenst eine Frau mit ähnlichem beruflichem Umfeld und Erfahrung mit Antihormontherapie. Mich interessiert wie es dir ergangen ist, wie du damit umgegangen bist und umgehst, was dir geholfen hat usw. Einfach alles, jedoch im speziellen das Thema Sexualität.

Herzlichst

Carpe diem - pflücke den Tag.....

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Beitrag von Zwerg »

Hallo Carpe diem!

Zuerst einmal: Kopf hoch! Deine Suche im Netz zeigt mir, dass Du Erfahrungen suchst - eine Lösung - und somit Mut hast dem Krebs die Stirn zu bieten.

Ich selbst kann Dir nicht viel zu dem Thema sagen - außer: Eine liebe Freundin von mir (allerdings nicht aus der "Branche") hat vor ca. 2 Jahren eine ähnliche Situation erfolgreich überwunden. Auch damals wurde eine Antihormontherapie (nach damaligen medizinischen Wissenstand, welcher sich sicherlich verändert hat) durchgeführt. Um es kurz zu machen: So weit ich weiß hat sich ihr Sexualtrieb verändert - sie hat mir damals erzählt, dass sie schwerer "anspringt", also langsamer erregbar wurde, sich selbst (lachend!) mit einem alten Traktor verglichen. Wir haben das Thema aber nur am Rande gestreift (wir sind gute Freunde und nicht mehr) und um ehrlich zu sein ist es für mich nicht einfach hier (ohne ausdrückliche Erlaubnis von ihr) unsere Gespräche zu posten.

Ich werde versuchen sie im Laufe des Tages zu erreichen um sie zu bitten mir ein paar Zeilen zu schreiben oder vielleicht selbst sich zu Wort zu melden. Kann aber nicht garantieren wie sie reagiert. So weit ich weiß spielt das Wort Krebs keine tragende Rolle mehr in ihrem Leben.

Wenn wir sonst etwas für Dich tun können, lasse es uns bitte wissen. Unsere <a href="http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=975"> Moderator/Innen</a> stehen Dir gerne zur Verfügung.

Liebe Grüße aus Wien

Christian
Zwerg

Kontakt per PN oder über das Kontaktformular:
memberlist.php?mode=contactadmin

Notfälle: ++43 (0)676 413 32 23

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Beitrag von ex-oberelfe »

Hallo Carpe Diem!
Zuerst mal möchte ich Dich hier herzlich Willkommen heissen.
Mit dem Thema Krebs habe ich mich nur unlängst selber beschäftigen müssen, da ich auch eine Art von Krebs hatte.
Ich hatte einen festsitzenden Gebärmutterhalskrebs, der positiv entfernt werden konnte und mir geht es jetzt auch gesundheitlich schon viel besser.
Mit dem Thema Brustkrebs und Antihormontherapie habe ich mich bis jetzt nur sekundär beschäftig, allerdings möchte ich Dir einfach nur mitteilen, dass Krebs immer nur durch eine positive Einstellung besiegt werden kann.
Gesunde Ernährung und das persönliche Wohlbefinden zu steigern, wo es nur geht sind auch sehr wichtige Kriterien.
Ich kann mir schon vorstellen, dass die Antihormontherapie sicher deine sexuelle Erregbarkeit oder Lust etwas beeinträchtigt, aber ich denke schon, dass du deine Arbeit trotzdem weiter ausüben wirst können, solange es für dich nicht eine zu grosse psychische Belastung wird.
Ich habe damit aber überhaupt keine Erfahrungen, somit kann ich Dir nur einen Rat geben: Kopf hoch und Positiv Denken, ich kann herauslesen, dass du so fühlst und das ist der beste Weg um mit dieser Krankheit fertigzuwerden.

Hier hab ich noch etwas zur Antihormontherapie gefunden:

Nebenwirkungen antihormoneller Therapien
Antihormonelle Therapien werden heute überwiegend mit chemischen Abkömmlingen der natürlichen Hormone durchgeführt. Ihr Vorteil: Im Vergleich zu den natürlichen Substanzen weisen sie weniger Nebenwirkungen auf. Das gilt auch im Vergleich zu anderen Chemotherapieformen oder zur Strahlentherapie. Die Nebenwirkungen unterscheiden sich je nach Art des eingesetzten Hormons.


Als häufigste Nebenwirkung der Gestagene gilt die Zunahme des Körpergewichts. Zum einen kann sie durch einen verstärkten Appetit bedingt sein, zum anderen können auch Wassereinlagerungen im Gewebe, so genannten Ödeme, die Ursache für die Gewichtszunahme sein. Bei Patientinnen, die aufgrund der Erkrankung an Appetitlosigkeit leiden und dadurch stark abgenommen haben, kann die Appetitsteigerung bei Gestagengabe jedoch durchaus ein erwünschter Nebeneffekt der Therapie sein.
Weitere unerwünschte Begleiterscheinungen können Völlegefühl oder Verstopfung, psychische Veränderungen sowie vermehrtes Schwitzen oder eine Einschränkung der Libido sein. Auch Bartwuchs, Haarausfall sowie Schmier- bzw. Abbruchblutungen können unter einer Gestagentherapie vorkommen.



GnRH-Analoga wirken erst nach ein bis zwei Monaten

Bei den GnRH-Analoga, die bei Frauen vor den Wechseljahren eingesetzt werden, um die Östrogenbildung in den Eierstöcken reversibel zu unterdrücken, kommt es in der Anfangszeit zunächst zu einer Verstärkung der Eierstockfunktion. Erst ein bis zwei Monate nach der ersten GnRH-Analoga-Gabe bleibt die Regelblutung aus. Hier sollte bedacht werden, dass in diesem Zeitraum eine Schwangerschaft weiterhin möglich ist und für sichere Verhütung gesorgt werden sollte. Weil mittels der GnRH-Analoga ein künstlicher Eintritt in die Wechseljahre erzeugt wird, treten auch typische Symptome wie Hitzewallungen und ein Verlust der Libido unter der Therapie auf. Alle Wirkungen und Nebenwirkungen sind nach Absetzen der Medikamente jedoch reversibel und auch die Monatsblutung setzt im Normalfall kurz nach dem Ende der Therapie wieder ein.



Tamoxifen ist gut verträglich

Das Antiöstrogen Tamoxifen ist im Allgemeinen eine gut verträgliche Substanz. Mögliche Nebenwirkungen sind hier: Hitzewallungen, Übelkeit, vaginale Blutungen, Veränderungen an der Schleimhaut der Gebärmutter, Juckreiz in der Vagina, Thrombosen und manchmal auch psychische Beeinträchtigungen. Bei mehrjähriger Einnahme besteht ein gewisses Risiko bösartiger Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut, deshalb sollten regelmäßige Kontrollen mit Ultraschall und Abstrichen erfolgen.



Aromatasehemmer: Eine wirksame Alternative

Aromatasehemmer gelten als die nebenwirkungsärmste Alternative und zeigen im Vergleich zu Tamoxifen noch weniger Begleiterscheinungen. Dies gilt vor allem für die neueren Substanzen wie beispielsweise Letrozol. Unter einer Behandlung mit Aromatasehemmern treten Beschwerden wie Hitzewallungen, Muskel- und Gelenkschmerzen oder leichte Ödeme auf. Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut wie sie bei Tamoxifen auftreten können, sind nicht beschrieben. Allerdings kann es bei der Gabe von Aromatasehemmern zu einer Abnahme der Knochendichte kommen, die der Arzt vor allem bei längerer Einnahme der Medikamente im Auge behalten sollte.

(BSMO)

Quelle: http://www.ueberleben-mit-brustkrebs.de ... 8E4704D8AE
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Beitrag von Carpe diem »

Liebe Oberelfe, lieber Zwerg

Ich danke euch für eure netten Antworten und das herzliche Willkommenheissen. Entschuldigt, dass ich mich erst jetzt wieder melde. Mir ist wieder eine Chemo dazwischen gekommen.

Ich setzte mich sehr aktiv mit meiner Krankehit auseinander. Muss möglichst viel wissen, um herauszufinden, was ich alles selbst zur Heilung beitragen kann.
Medizinisch weiss ich sehr viel über die Wirkung und Nebenwirkung.

Doch das Thema Sexualität wird nur am Rande und wenn oberflächlich behandelt. Es ist klar, die meisten Frauen sind 20ig und mehr Jahre älter, wie ich. Viellicht lange Jahre verheirate und Sexualität spielte eh schon keine grosse Rolle mehr. Und nun mit einer Krankheit weicht sie ganz in den Hintergrund.

Meine Onkologin hat mir gesagt, dass ich während der Chemo keine Lust auf Sexualität haben werde. Doch später, also während der Jahre der Antihormontherapie (bei mir 5 Jahre) "kommen die Paare wieder zusammen".

Nun, auch mit Chemo habe ich grosse Lust auf Sex. Ein gutes Zeichen, wie ich finde. Mein Körper ist stark.
Es ist für mich momentan ein richtiger Genuss meine Lust auszuleben. Auch etwas aus Angst, es nachher nicht mehr zu "haben". Interessanterweise fühle ich mich freier als vorher. Ich kann meinen Kopf einfach ausschalten und den Moment mehr denn je geniessen.

Mittlerweile mache ich mir auch nicht mehr so grosse Sorgen, wegen der Zeit der Antihormontherapie. Doch manchmal ist die Angst einfach übermächtig.

Sexualität hat ja mit soviel mehr zu tun, als nur mit Hormonen! Gerade bei uns Frauen. Nicht nur Hormone, auch das Herz, die Innigkeit, sich Zeit zu nehmen, das Begehren und begehrt werden, ein liebevolles Miteinander, der Ort und die Stimmung, Fantasien und noch einige Dinge mehr. Für eine zukünftige Parterschaft mache ich mir diesbezüglich keine Sorgen.

In der Massage arbeite ich bewusst mit der Sexualenergie, unsere stärkste Lebensenergie! Ich kenne viele Übungen um diese in mir selbst zu stimmulieren. Was ich schon immer gemacht habe und vermutlich vermehrt machen werde.

Ich weiss nun auch, dass einem erneuten Einstieg in meine Tätigkeit als Masseurin nichts im Wege steht. Ich habe bereits eine Vorahnung, dass ich noch verstärkter in Richtung Tantra gehen werde, wie bis jetzt.

Es bleibt mir nur abzuwarten und dann zu sehen, wie es bei mir ist.

Sollte sich dennoch irgendwo eine Frau mit ähnlichem beruflichem Hintergrund melden, würde ich mich riesig freuen!

Euch beiden danke ich für die liebevolle Antwort.

Carpe diem - pflücke den Tag!

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Beitrag von Zwerg »

@Carpe Diem!

Es gibt Postings, die Freude bereiten - das von Dir gerade Verfasste gehört eindeutig dazu :-)

Freue mich ehrlich, dass das "Tief" ein wenig an "Höhe" gewonnen hat. Ich selbst bin auch der Meinung (auch meine Erfahrung hat mir dies gezeigt), dass nicht nur der Körper, sondern auch der Kopf, über den Sex entscheidet. Und da dürfte bei Dir die absolut richtige Einstellung vorhanden sein.

Christian

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Beitrag von Carpe diem »

Lieber Christian

Danke. :-)

Ja, mir geht es richtig gut!

Ist nicht der Geist unser mächtigstes Sexualorgan? *smile

Sinnliche Grüsse

Carpe diem

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Beitrag von ex-oberelfe »

Hallo
Auch ich freue mich sehr über diese Zeilen und Deine Einstellung.
Mich würde der Begriff "Sexualenergie" sehr interessieren...
Könntest Du das ein wenig näher erläutern?
Liebe Grüße
Oberelfe
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Beitrag von Carpe diem »

Liebe Oberelfe

Danke. :-)

Sehr gerne versuche ich dir diesen Begriff etwas näher zu bringen.

Sexualenergie wird auch Sexualkraft genannt. So auch in folgendem Abschnitt, den ich aus dem Buch Das Tao der Frau von Maitreyi D. Piontek zitiere.

Das Wesen der Sexualkraft

"Die Fähigkeit, sich aus sich selbst heraus vermehren zu können, unterscheidet die Sexualkraft grundsätzlich von anderen Naturkräften und Energien. Diese biologische Eigenschaft beinhaltet eine ständig vorhandene Qualität, die besonders bei sexueller Erregung gut wahrgenommen werden kann. Man könnte diese Sexualkraft mit einem Turbo vergleichen.

Durch die Sexualität werden alle Gefühle, Energien, Absichten und auch Gedanken intensiviert. Durch die Sexualität wird das verstärkt, was bereits vorhanden ist. Diese Turbofunktion wird von den Taoisten zur Selbstheilung und zum spirituellen Wachstum genutzt, indem die Sexualkraft bewusst mit der Liebe und Stille des Herzens und den höheren Energiezentren verbunden wird."


Es gibt Übungen wie den kleinen Engergiekreislauf oder eben Tao-Massage oder Tantramassage, um genau diese Sexualenergie zu "fördern". Um diese dann für die eigene Heilung zu nutzen verzichten Taoisten auf den Orgasmus.
Man kann es vielleicht mit einem Bankkonto vergleichen, wo man Zinsen anhäuft, oder eben Geld ausgibt. :-)
¨
Auch bewusst gemachte, subtilste Dinge können diese Sexualenergie in uns wecken. Z.B. das Berühren und Liebkosen unserer Brust, unserer Brustwarze. Bis man dieses warme, fliessende Gefühl wahr nimmt und es dann in den ganzen Körper strömen lassen kann. Das ist subtilste, spürbare Sexualenergie.

Bringt dir diese Antwort schon etwas?

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Beitrag von ex-oberelfe »

Ja absolut, so ähnlich hatte ich es mir auch vorgestellt.
Danke für die Erläuterungen...jetzt hab ich wieder was dazugelernt ;-)
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Beitrag von JayR »

Wenn wir schon mal bei Sexualenergie und Tantra sind,
finde ich den Ansatz von Puja und Raja Richardson sehr interessant, locker und entspannt.
Die machen auch was in der Schweiz.
http://www.loveforcouples.com/D/Home.html

LG JayR

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Brustkrebs: Was tu ich jetzt - Buchtipp

Beitrag von Zwerg »

"Was tu ich jetzt"
In ihrem Buch "Brustgesundheit" erläutert Susun Weed naturheilkundliche Begleittherapien bei Brustkrebs - Buchtipp
Susun Weeds Texte nehmen die Furcht vor der Krankheit, vor dem Wort "Krebs", aber auch die Furcht vor der Ohnmacht, vor dem "ausgeliefert" sein. Wunder kann auch sie keine bewirken, aber sie gibt eine Anleitung zum Überleben. Über ein "Trotzdem" und "Was tu ich jetzt" schreibt die Autorin auf sehr genaue und auch fundierte Weise.


Das Buch wendet sich an Frauen, welche die Gesundheit ihrer Brust erhalten wollen, ebenso wie an jene, die an Brustkrebs erkrankt sind, mit Chemotherapie oder Strahlentherapie behandelt werden oder sich operieren lassen mussten. Letzteren bietet das Buch eine Vielzahl an Begleittherapien und ergänzenden Medikamenten, welche Nebenwirkungen reduzieren und einem Wiederauftreten des Krebses möglicherweise vorbeugend entgegenwirken können.

Seelisches Gleichgewicht

Susun Weed gibt Rat für eine heilsame Lebensweise, bei der auch das seelische Gleichgewicht nicht zu kurz kommt. Sie empfiehlt eine ausgewogene Ernährung, Brustmassagen und immunstärkende Kräuter. Das Buch enthält detaillierte Angaben zur Wirkungsweise der Heilkräuter, sowie Rezepte für Tinkturen, Tees und gesunde Gerichte. "Die hochtechnisierte Medizin braucht die Weisheit der Frauen als Gegengewicht, damit das Heilen in das Gesundheitswesen zurückkehrt", schreibt Christiane Northrup im Vorwort - Recht hat sie damit!

Die Autorin

Susun S. Weed, Kräuterheilkundige, Autorin und Verlegerin, hat mehrere Bücher verfasst, von denen "Naturheilkunde für Schwangere und Säuglinge" bereits im Orlanda Frauenverlag erschienen ist. Susun Weed bietet Workshops für Frauen zum Heilen mit Pflanzen und Ritualen an.
(Ruth Devime)

Susun Weed.
Brustgesundheit.
Naturheilkundliche Prävention und Begleittherapien bei Brustkrebs.
2., überarb. Aufl., Orlanda Frauenverlag 2005.
20,10 Euro.
ISBN 978-3-936937-28-2

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Osteoporose-Zusatztherapie für viele Patientinnen notwendig

Beitrag von Zwerg »

Österreichische Studie verweist auf Zusammenhang von antihormoneller Behandlung und Abbau an Knochenmasse - Zusatztherapie kann Effekt wirkungsvoll entgegensteuern

Wien/San Antonio - Das könnte einen echten Fortschritt für Patientinnen mit Brustkrebs und antihormoneller Behandlung bedeuten: Österreichische ForscherInnen haben nachgewiesen, dass solche Patientinnen unbedingt eine Zusatztherapie zur Verhinderung einer Osteoporose ("Knochenschwund") benötigen. Eine entsprechende Studie präsentierten sie vergangene Woche beim San Antonio Breast Cancer Symposium in den USA.

Antihormonelle Behandlung

Frauen mit einem Mammakarzinom, das auf den Wachstumsimpuls der weiblichen Geschlechtshormone angewiesen ist (östrogen-rezeptor-positive Tumoren), erhalten nach der Operation auch eine antihormonelle Behandlung. Dies bedeutet die Einnahme des Antiöstrogens Tamoxifen plus der Substanz Goserelin bei Frauen vor dem Wechsel bzw. die Therapie mit einem Aromatasehemmer statt Tamoxifen plus Goserelin.

Knochenschwund im Alter

Dies aber führt wegen des Hormonmangels zumeist zu einem Abbau an Knochenmasse und somit zu einer therapiebedingten Osteoporose mit der Gefahr von Frakturen und einer schlechteren Ausgangslage in Sachen Knochenschwund im höheren Alter. Die österreichische Studiengruppe zur Erforschung von Brust- und Darmkrebs (ABCSG) unter Michael Gnant von der Universitätsklinik für Chirurgie der Medizinischen Universität Wien (AKH) hat deshalb im Rahmen einer großangelegten wissenschaftlichen Untersuchung getestet, ob bei den Patientinnen durch die zusätzliche Behandlung mit einem Bisphosphonat (Zoledronsäure) dieser Knochenschwund ausgeglichen werden kann. Bisphosphonate sind die Standardtherapie für Frauen mit Osteoporose. Sie hemmen den vermehrten Knochenabbau.

Im Rahmen der Studie wurden 404 Patientinnen untersucht. 201 Frauen bekamen zusätzlich zur antihormonellen Behandlung auch noch die Zoledronsäure als zweimal jährliche Infusion, 203 Patientinnen erhielten ausschließlich die antihormonelle Behandlung ohne den "Knochenhärter". Die Ergebnisse nach drei Jahren: Ohne die Bisphosphonat-Therapie hatten die Patientinnen einen durchschnittlichen Verlust an Knochendichte von 11,3 Prozent. Hatten sie den Aromatasehemmer Anastrozol eingenommen, lag das Minus bei 13,6 Prozent, unter Tamoxifen bei neun Prozent. Allerdings, Aromatasehemmer werden immer häufiger zur Brustkrebstherapie verwendet, weil sie offenbar wirksamer als Tamoxifen sind.

Zielfführende Therapie

Nach fünf Jahren wurden die Patientinnen schließlich erneut auf ihre Knochendichte untersucht. Das war zwei Jahre nach Ende der antihormonellen Behandlung. Dabei zeigte sich generell, dass sich die Knochendichte der Frauen erholt hatte. Allerdings lag sie bei den Patientinnen ohne die zusätzliche Knochenschutz-Therapie noch immer um 6,8 Prozent unter dem Ausgangswert. Hingegen war bei den Frauen, welche das Bisphosphonat bekommen hatten, nach drei Jahren Therapie die Knochendichte gleich geblieben und nach fünf Jahren um 3,9 Prozent gestiegen. Somit spricht laut den Ergebnissen der österreichischen WissenschafterInnen alles für eine solche Zusatzbehandlung bei Brustkrebspatientinnen. (APA)

http://diestandard.at/?url=/?ressort=Brustkrebs

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Möglicher Durchbruch: Kontroll-Gen entdeckt

Beitrag von Zwerg »

Möglicher Durchbruch: Kontroll-Gen entdeckt, das Tumorwachstum steuert

US-ForscherInnen konnten durch Ausschalten von "SATB1" bei Mäusen die Bildung von Metastasen stoppen

London - US-ForscherInnen könnte der Durchbruch im erfolgreichen Bekämpfen von Krebs gelungen sein: Eine Art Kontroll-Gen fördert bei - zumindest - Brustkrebs die Bildung von Metastasen.

Hye-Jung Han von der University of California (Berkely/US-Staat Kalifornien) und seine MitarbeiterInnen entdeckten, dass ein Gen mit dem Namen SATB1 die Aktivität von über 1.000 anderen Genen in der Zelle verändert und den Tumor dazu bringt, Krebszellen zu streuen. Dies berichten US-ForscherInnen im Journal "Nature" (Bd. 452, S. 187).

Indem sie das Gen ausschalteten, konnten die WissenschafterInnen bei Mäusen das Tumorwachstum und die Bildung von Metastasen stoppen. Zunächst zeigten sie, dass das SATB1-Gen nur in Tumoren zu finden ist, die Metastasen bilden. Je aktiver das Gen in dem Tumor war, desto geringer war die Überlebenszeit der Patientinnen, fanden die ForscherInnen nach der Analyse von mehr als 1.300 Gewebeproben von Brustkrebs-Patientinnen.

Damit sei das Gen auch geeignet, um künftig in einem frühen Erkrankungsstadium eine genauere Prognose stellen zu können. (APA/dpa)



Nature: A protein that makes breast cancer spread
http://www.nature.com/news/2008/080312/ ... 8.667.html
http://diestandard.at/?url=/?id=1204643451648

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Mandy
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Beitrag von Mandy »

wieder mal sehr viel erfahren....wirklich informativ

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Carpe diem
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Beitrag von Carpe diem »

Hier ist ja wieder viel geschrieben worden. :-)

@ Jay R
Die beiden Bücher Zeit für Weiblichkeit und Zeit für Liebe kann ich sehr empfehlen.

@ Zwerg

Das Buch Brustgesundheit habe ich bereits. Ich kenne Susan S. Weed schon sehr lange. Habe ursprünglich Hebamme gelernt und sie hat ein wunderbares Buch zum Thema Schwangerschaft und Säuglinge geschrieben. War deshalb sehr gespannt auf ihr Buch zum Thema Brustkrebs.

Bin nun ein bisschen enttäuscht. Es ist ein gutes Nachschlagewerk. Es ist aber ein bisschen so geschrieben, dass man als betroffene Frau schnell Schuldgefühle kreigt. Susan ist in diesem Buch etwas zu sehr überzeugt davon, wenn man dies und das macht, dass man keinen Brustkrebs kriegt. Das stresst mich dann auch. Aber in Verbindung mit Naturheilkunde (habe ich auch verschiedene Aus- und Weiterbildungen) ein sehr hilfreicher Ratgeber.

Ich begleite meine Therapien sehr stark mit Naturheilmittel und Nahrungsergänzungen. Es geht mir auch sehr gut. Meine Blutwerte sind immer noch im gesunden Bereich. Es geht mir sogar so gut, dass ich letzte Woche in den Ferien in Fuerteventura war und das mitten in der Chemotherapie.

Seit Wochen bin ich nun Haarlos. Ich glaube ich habe weiter oben mal was geschrieben, dass ich mich in meiner Weiblichkeit verletzt fühle. Als das mit dem Haarausfall anfing habe ich mir eine Glatze rasieren lassen. Das ich das einfach so mit Leichtigkeit entschieden habe und dann gemacht habe hat mir unheimlich Kraft gegeben. Seither fühle ich mich wieder ganz Frau! Noch speziell.
Dennoch hoffe ich, dass meine Augenbrauen und Wimpern die Therapie überstehen. Ansonsten werde ich mir ein Permanent Make up gönnen.

Ich hoffe sehr, dass es weiter so gut geht. Und ich auch die nachfolgenden Therapien gut vertrage. Auch wenn mir die Antihormon-Therapie immer wieder mal Angst macht.

Leider hat sich immer noch keine betroffene Frau mit ähnlich beruflichem Hintergrund bei mir gemeldet.

Sinnliche Grüsse aus der Schweiz

Carpe diem

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Beitrag von KonTom »

Molekular-zielgerichtete Therapien

Durch die zunehmenden Kenntnisse über die biologischen Abläufe innerhalb der Krebszelle ist die Standardtherapie in den letzten Jahren um Substanzen erweitert worden, die diese Abläufe blockieren und das Wachstum der bösartigen Zellen stoppen können.

Angiogenese-Hemmer

Ein wichtiges Therapiekonzept stellt die Anti-Angiogenese dar. Sie führt dazu, dass dem Tumor, der dringend Nährstoffe für sein Wachstum braucht, die Blutversorgung und damit die Nährstoffzufuhr, abgeschnitten wird. Klinische Studien haben gezeigt, dass die Gabe von so genannten Gefäßblockern (Angiogenese-Hemmern) das Krebswachstum nicht nur stoppen, sondern auch eine Rückbildung des Tumors bewirken kann. Auf diese Weise lässt sich eine Krebskrankheit zwar nicht heilen, aber sehr gut unter Kontrolle bringen und in vielen Fällen die Bildung von Tochtergeschwülsten verhindern.

Das Ärzteteam der Tumorklinik SanaFontis war maßgeblich bei der Entwicklung solcher Medikamente beteiligt und stellt nun seine ganze Erfahrung auf diesem neuen Gebiet seinen Patienten zur Verfügung.


Antikörper

Bei ca. zwei bis drei von zehn Frauen mit Brustkrebs ist eine Behandlung mit dem Antikörper Trastuzumab sinnvoll. Und zwar dann, wenn die Gewebeproben ihrer Tumoren eine molekularbiologische Besonderheit aufweisen: eine Überexpression von HER2.

Trastuzumab ist ein monoklonarer Antikörper, der sich nur an diesen Rezeptor bindet. Er blockiert die Aufnahme von Wachstumsfaktoren, die die Tumorzelle zur Teilung anregen und kann somit die Bildung von Metastasen verhindern.

Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass die adjuvante (gleich nach der Operation) Gabe von Trastuzumab zusätzlich zur Chemotherapie das Rückfallrisiko deutlich senken kann. Bei Frauen mit Brustkrebs, deren Tumor kein HER2 aufweist, bleibt diese Therapie wirkungslos.


Inzwischen gibt es auch Hoffnung für Patienten mit metastastiertem Darmkrebs, die auf die Standardtherapie nicht angesprochen haben. Denn mit dem neuen Wirkstoff Cetuximab kann in Kombination mit dem Chemotherapeutikum Irinotecan bei mehr als die Hälfte dieser Patienten ein teilweiser oder vollständiger Rückgang oder zumindest eine Stabilisierung der Erkrankung des Tumors erzielt werden.

Cetuximab ist ein monklonarer Antikörper, der für die Behandlung von Dikckdarmkrebs zugelassen ist. Er heftet sich an einen Rezeptor mit der Bezeichnung EGFR, der bei 80 % der Patienten mit Darmkrebs überexprimiert ist. Dadurch hemmt er sowohl das weitere Wachstum des Tumors als auch die Ausbildung von Tochtergeschwülsten. Darüber hinaus kann Cetuximab die Fähigkeit der Tumorzellen behindern, sich nach einer Chemo- oder Strahlentherapie zu regenerieren.

Auch bei der Therapie von Kopf-Hals-Tumoren hat sich Cetuximab als wirksam erwiesen. Auch bei weiteren Tumoren wird die Wirkung von Cetuximab erprobt. Da eine Zulassung hierfür noch aussteht kann in Einzelfällen ein so genannter Off-Label-Use außerhalb der Zulassung erfolgen.

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Carpe diem
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Leben

Beitrag von Carpe diem »

Ein liebes Grüezi aus der Schweiz

Ich wollte mich nur mal melden und den Stand der Dinge kundtun.

Ich habe nun alle Haupttherapien abgeschlossen. Es war ein sehr hartes Jahr und doch war es auch ein gutes Jahr! Ich bin nicht mehr die Frau, die ich war. Die Frau, die ich jetzt bin fühlt sich gut an. *smile

Vor einem Jahr habe ich die Diagnose Brustkrebs gekriegt. Und heute habe ich die Prognose für meine Zukunft bekommen: High risk. 25 von 100 Frauen leben in 10 Jahren krebsfrei mit der selben Ausgangslage. Das muss ich zwar erst noch verdauen und dann vergessen. Ich habe mir vorgenommen zu diesen 25 Frauen zu gehören!

Ich werde Morgen in mein neues Studio ziehen und wieder mit meiner Arbeit als Tantramasseurin beginnen. Ich freue mich riesig! Habe sogar schon Termine von "alten" Kunden. Ein schönes Gefühl mein Leben (zwar ein bisschen ein anderes, vielleicht sogar ein besseres) zurück zu haben!

Ich werde sicher wieder hier vorbei surfen und mich dann vielleicht auch aktiv an den anderen Themen beteiligen.

Ich wünsche euch alles Liebe und vorallem Gesundheit!

Und nicht vergessen: Carpe diem - Lebe den Tag!

Grüessli

Helene