Nicht nur SexarbeiterInnen werden von der Kirche ausgegrenzt

Hier findet Ihr aktuelle Pressemeldungen, die nicht unbedingt etwas mit dem Thema Sexwork zu tun haben.
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Zwerg
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Nicht nur SexarbeiterInnen werden von der Kirche ausgegrenzt

Beitrag von Zwerg »

Bischof verweigerte querschnittgelähmten Mann Trauung mit kirchlichem Segen, da Impotenz zur Annulierung der Ehe führen kann

Rom - Ein italienischer Bischof hat einem querschnittgelähmten und daher impotenten Mann eine kirchliche Trauung verweigert. "Kein Bischof, kein Priester kann eine Hochzeit zelebrieren, wenn er weiß, dass eine Impotenz vorliegt, da dies ein Grund für eine Annulierung (der Ehe) sein kann", sagte Salvatore de Ciuco, der Sprecher des Bischofs Lorenzo Chiarinelli am Sonntag dem italienischen Fernsehsender SkyTG24.

Der 26-jährige Bräutigam ist seit einem Autounfall querschnittgelähmt. Am Samstag hatte er seine Partnerin in Viterbe in Zentralitalien standesamtlich geheiratet. Der Gemeindepfarrer, dem der Bischof die kirchliche Trauung untersagt hatte, war bei der Eheschließung dabei. Die katholische Kirche betrachtet die Ehe als unwiderrufliche Bindung zwischen Mann und Frau mit dem Ziel, Kinder zu zeugen. Sie verurteilt sexuelle Handlungen, die nicht der Fortpflanzung dienen. (APA)

http://diestandard.at/?url=/?id=1207285779292

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Jason
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Beitrag von Jason »

Wie sagte schon Obelix?
"Die spinnen, die Römer"
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <

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Lady Katarina
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Beitrag von Lady Katarina »

Grüß Euch,

ich weiß ja, warum ich diesem Verein schon lange den Rücken gekehrt habe.
Hier habt Ihr eine Seite, wie manche Anhänger Sexualität und co sehen.

http://www.Kreuz.net

Hier ein paar Gustostückerl:

http://www.kreuz.net/article.7313.html
http://www.kreuz.net/article.7305.html


Im Ürbrigen ist gegen diese Seite nicht anzukommen.

Lieben Gruß,
Katarina

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

In 26 US-Staaten ist Impotenz ein Scheidungsgrund.

KonTom
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Beitrag von KonTom »

Ich denke man sollte in keinem Bereich alle in einen Topf werfen.
So wie es seltsame Personen in kirchlichen Kreisen gibt,
gibt es sie auch in jeder anderen Gruppe.
Sogar bei uns. (siehe Kontom :003)

Ich habe aber auch in kirchlichen Kreisen sehr frei denkende
Leute kennen gelernt, die der von uns vertretenen Berufsgruppe
durchaus positiv gegenüber stehen.

Und den nicht ganz so frei Denkenden sei folgendes gesagt:

Wer von euch ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein! :angel9

lg
Tom

CK
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Beitrag von CK »

Ohne kreuz.net oder die FPÖ verteidigen zu wollen, eine gesunde Kritik am Gender Mainstreaming finde ich durchaus angebracht.

Auch ich bin für freie Entfaltung der Kinder, aber freie Entfaltung heisst eben gerade, dass man die Kinder sich entfalten lässt und ihnen keine Geschlechterrollen aufoktroyiert, weder die tradierten noch irgendwelche anderen (!!!!!). Teilweise geht die GM-Ideologie aber soweit dass sie Gleichheit/Gleichmacherei anstrebt statt schlichtweg nur Gleichberechtigung.

Ich will nicht, dass den Frauen Weiblichkeit verboten wird oder den Männern Männlichkeit. Einen Kampf gegen die Natur halte ich für gemeingefährlich. Wer glaubt, es sei alles nur Erziehung, irrt sich m.E. Manche Dinge sind auch wirklich natürlich, evolutionär begründbar oder so.

Und zum Sexualunterricht (hinter dem natürlich die HIV/Aids-Aufklärung steckt, die an sich ja vollkommen berechtigt ist, aber muss das so vonstatten gehen ???): wenn ich früher in der Schule ein Kondom über ne Banane hätte stülpen müssen während zig andere Schüler mir dabei zuschauen, wäre mir das furchtbar peinlich gewesen, ich wäre vor Scham im Boden versunken, ich bin froh dass mir das erspart blieb ...

Und ich bin wahrlich nicht prüde (naja gut, damals vlt. schon noch als Kind oder Jugendlicher, aber heute sicher so gar nicht mehr.) Aber GERADE DESWEGEN finde ich es nicht richtig Kinder so früh so etwas auszusetzen, das muss man behutsam machen.

Ich habe irgendwann von selbst rausgefunden wie man das mit dem Kondom abrollen macht, man kann ja auch nur die Theorie behandeln.

CK
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Beitrag von CK »

Bei euch in Österreich ist ja einiges los:
http://www.truveo.com/tag/genderwahn

Irgendwie kann ich mir da ein gewisses Grinsen doch nicht verkneifen. Gender-Wahn ist im Grunde ein absolut richtiges Wort in diesem Kontext und die Polemik des Herrn Klement finde ich nachvollziehbar, ja er spricht mir teilweise sogar aus dem Herzen.

Schade bloss dass dies von einer Partei kommt, die an anderen Stellen trotz ihres Namens so gar nicht freiheitlich argumentiert, bei diesem Thema aber in der Tat sehr gut gewisse Probleme erkannt hat. Die heutige Gender-Politik wird den Geschlechterkampf in der Tat nicht beenden, sondern ihn m.E. bloss weiter fördern ...

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg »

CK hat geschrieben:Die heutige Gender-Politik wird den Geschlechterkampf in der Tat nicht beenden, sondern ihn m.E. bloss weiter fördern ...
Das ich hier Deine Ansicht nicht teile, wird Dich hoffentlich nicht sehr treffen... - ich bin der ehrlichen Überzeugung, dass es sehr wohl Zeit ist, gewisse "Lastigkeiten" zu korrigieren.

Natürlich schießen manche Ausdrücke manchmal (auf den ersten Blick) ein wenig über das Ziel hinaus - aber auch das finde ich sinnvoll - es regt zum Nachdenken an - und nachdenken sollte der auf dem Video gezeigte Protagonist wahrlich, bevor er derart respektlos sich beharrlich weigert den Ordnungsruf zur Kenntnis zu nehmen und entsprechend den beanstandeten Ausdruck nicht mehr verwendet.

Christian

CK
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Beitrag von CK »

Zwerg hat geschrieben: Das ich hier Deine Ansicht nicht teile, wird Dich hoffentlich nicht sehr treffen...
Nein, das sicher nicht. Obwohl ich zu meiner eigenen Ansicht ja nichts geschrieben habe, nur dass ich die heutige realexistierende Gender-Politik aus diversen Gründen nicht begrüsse und manches in der Tat für wahnsinnig halte.
Zwerg hat geschrieben: ich bin der ehrlichen Überzeugung, dass es sehr wohl Zeit ist, gewisse "Lastigkeiten" zu korrigieren.
Ich auch. Ich bin sogar der Meinung, dass verdammt viele Lastigkeiten korrigiert werden müssen. Es ist ein weiter Weg bis dahin, aber alle diskriminatorischen (egal ob negativ oder positiv) Strukturen in den Gesetzen müssen weg, egal ob sie gegen Männer (Wehrpflicht bspw.) oder eben Frauen gerichtet sind. Desweiteren sollten wir anfangen jeden Menschen als Individuum zu sehen und weniger kollektivistisch (sprich in Klassen) zu denken. Solange man in Klassen denkt, denkt man in Klassenkämpfen.

Die wirtschaftspolitische Problematik lasse ich der Einfachheit halber mal weg. Nur soviel: vieles was im Interesse der Frauen sein soll, ist oft kontraproduktiv für dieselben, weil sie den Frauen gerade Wettbewerbsnachteile auf dem Markt einbringt.

Geschlechterkollektivismus ist gefährlich. Solange man in Männer und Frauen denkt, wird es weiterhin Geschlechterkampf geben. Ich schlage wirklich dringend vor, Wendy McElroy zu lesen.

Dass Sexwork so schwer anerkannt wird, ist nicht zuletzt auch auf eingefahrene Rollenbilder zurückzuführen und die werden weder von denen korrigiert, die lieber zurück zu den alten Tradierten wollen (logisch), noch aber von den sog. GM-IdeologInnen, die im Grunde genau dieselben unbewusst reproduzieren ("Opfergruppe"/"Tätergruppe").

Was in Schweden passiert ist, ist ne logische Folge der heute vorherrschenden Gender-Ideologie. Es mag wie immer verschiedene Strömungen geben (im Feminismus gibt es ein paar wirklich tolle, leider vom Mainstream marginalisierte) und vlt. gibt es in Österreich ja welche, mit denen ihr gut zusammen arbeiten könnt, aber die zumindest in meinem Heimatland vorherrschende GM-Ideologie ist eher eine Gefahr und ein natürlicher Feind für die SW.

Fazit knapp und prägnant: wie so oft, gibt es ein hehres Ziel (Gleichberechtigung), doch über den Weg dahin scheiden sich wieder mal die Geister. Den Weg der meisten PolitikerInnen halte ich leider für falsch.

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg »

CK hat geschrieben:Den Weg der meisten PolitikerInnen halte ich leider für falsch.
Da magst Du in manchen Fällen vollkommen recht haben - nur trotzdem möchte ich, gerade hier auf sexworker.at, sehr umsichtig agieren. Das Thema ist sensibel - und sollte nicht an "Ungereimtheiten" gemessen werden, sondern an der Idee an sich.

Und je mehr ich mich mit der Sache beschäftige (auf der Fachtagung Prostitution in Wien 2007 habe ich die Ehre gehabt Marie Therese Prantner kennen lernen zu dürfen, welche sich unter Anderem auch diesem Thema annimmt), desto mehr habe ich Verständnis welche Idee dahintersteckt

Zu Marie Therese Prantner: „Internationale Genderforschung und Feministische Politik“ http://www.sophie.or.at/SOPHIE/wp-conte ... gleich.pdf

Und zum Gendermanifest:
http://www.gender.de/mainstreaming/Gend ... 1_2006.pdf

CK
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Beitrag von CK »

Zwerg hat geschrieben: Da magst Du in manchen Fällen vollkommen recht haben.
Danke !
Zwerg hat geschrieben: nur trotzdem möchte ich, gerade hier auf sexworker.at, sehr umsichtig agieren.

Das Thema ist sensibel - und sollte nicht an "Ungereimtheiten" gemessen werden, sondern an der Idee an sich.
Umsichtig agieren, ja will ich egtl. auch, auch wenn man mir das nicht immer abnimmt. Ich neige leider zu oft zu Polemik und Rage, aber ich arbeite an mir, versprochen :003

Ja gut, äh, die Idee an sich (ich nehme an Du meinst Gleichberechtigung von/zwischen Mann und Frau, Gleichheit vor dem Gesetz, Kampf gegen Sexismus, Befreiung von Geschlechterrollen) ist ne tolle Idee (wie alle emanzipatorischen Ideen.) Aber gerade um diese Idee zu retten, wehre ich mich vehement gegen sog. Ungereimtheiten und falsche, kontraproduktive Umsetzungen.

Nehmen wir bspw. mal den Schwangerschaftsurlaub als Beispiel. Eine berechtigte Forderung der Frauenbewegung. Doch die Umsetzung ist stets entscheidend. Wenn der Arbeitgeber für diesen Urlaub aufkommen wird, wird dies (so gut die Idee an sich auch gemeint ist) einen erheblichen Wettbewerbsnachteil für die Frau darstellen und sie eher benachteiligen. Die meisten Etatisten wollen solche Dinge dann bekämpfen indem der Staat entweder da Zuschüsse zahlt oder im Gegenzug die Männerarbeit "verteuert" wird. Sei es durch ne reine Männersteuer (in Schweden und Spanien angedacht) oder sonstwas. Das Letztere ist hirnverbrannter Quatsch, der Arbeitskraft unnötig verteuert und der Wirtschaft enorm schadet (eine Besserstellung der Frauen sollte auch nicht durch eine Schlechterstellung der Männer erreicht werden). Das Erste geht auf Kosten des Steuerzahlers. Die Lösung in diesem Falle wäre wohl eine Solidarkasse, in die jeder Arbeitnehmer und auch Arbeitgeber einzahlt. Das WIE ist halt leider immer der Punkt, um den es MIR geht.

Lasst mich aber noch etwas weiter ausholen um zum egtl. Thema zu kommen. Allen hier geht es um die Legalisierung der freiwilligen Sexarbeit. Mir auch. Dabei lernen wir immer wieder GegnerInnen kennen, gerade Mainstream-Feministinnen. Diese sagen, solange Prostitution existiert, würde es keine Gleichberechtigung zwischen M und F geben. Prostitution als Sinnbild für Frauenunterdrückung also. Befreiung der Frau = Abolitionismus. Lässt man sich da auf eine Diskussion ein, befindet man sich mittendrin in einer Genderdebatte. Es ist also quasi gar nicht möglich über Sexarbeit zu reden ohne auch ernsthaft über Genderpolitik zu quatschen. Daher (wenn wir den Kampf um die Köpfe der Menschen gewinnen wollen) müssen wir uns auch genderpolitisch positionieren. Ich schreibe hier oft politische Beiträge und viele denken wohl, was hat das bloss mit dem Topic dieses Forums zu tun ? Aber ich sage euch eben: sehr viel ! Wir müssen über Genderpolitik reden.

Die von Dir, mein lieber Zwerg, verlinkten Texte (danke dafür !) werde ich morgen im nüchternen Zustand in Ruhe mal durchlesen. Vlt. dann irgendwann mehr dazu, sind sicher interessant zu lesen, hab aber jetzt nicht den Nerv bzw. Schädel dazu. Aber Du selbst hast meinen Artikel in eure Zeitung gesetzt, scheinst also meiner Meinung doch grundsätzlich aufgeschlossen zu sein.

Vlt. reden wir auch nur aneinander vorbei oder ich bewerte Dinge über (aber mich kotzt es halt an, wenn ich lese, Mädels sollen Jungen einfach ihre Autos wegnehmen, Kindererziehung heisst für mich den Kindern gerade- unabhängig vom Geschlecht- Respekt vor der Freiheit und dem Eigentum Anderer beizubringen sowie auch die Fähigkeit zu teilen oder Konflikte mündlich zu bereinigen/klären. Miteinander statt gegeneinander !)

In dem Sinne gute Nacht allerseits ! gez. euer CK.

CK
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Beitrag von CK »

Muss mich schon arg wundern was bei euch in Österreich so abgeht. Das mit dem "Genderwahn" fand ich ja noch irgendwie lustig, aber ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht, wer dieser Klement genau ist. Nachdem ich nun mehrere youtube-Links von einem Freund geschickt bekommen habe, muss ich mich hier im Forum für diese Handlung meinerseits (die- wie man oben nachlesen kann- gutgemeint war) entschuldigen. Hätte ich gewusst, dass der ein solcher Anhänger eines regelrechten Backlashs, vor allem bzgl. Homorechte und Abtreibung, ist, hätte ich das unterlassen.

An der FPÖ scheint nur die Wirtschaftspolitik freiheitlich zu sein, sonst leider gar nichts, das ist schlichtweg ne konservative, um nicht zu sagen reaktionäre Partei. Schade, dass euer Land keine ganzheitliche, liberale Partei hat. Für die Linksliberalen gibt es zwar wohl noch die Grünen und für Wirtschaftsliberale die ÖVP, aber eine ganzheitliche halt leider nicht, wenn man von dem LIF, einer Randpartei, mal absieht.

http://youtube.com/watch?v=aHrmYuYtwkU&feature=related
http://youtube.com/watch?v=mN57NoFY8AE&feature=related
:011

Allerdings giessen einige Gender-Ideologen natürlich tatsächlich Wasser auf die Mühlen Klements, wenn sie in der Schule komische Flirt-Rollenspiele spielen lassen, die mir als Schüler schrecklich peinlich gewesen wären, egal ob in homo- oder heterosexuellem Kontext (für sowas drückt man ja nicht die Schulbank !). Aber das rechtfertigt keine Ausfälle dieser Art.