MÄRSTETTEN. Rund 2400 Haushalte in und um Märstetten bekommen heute Post von der Polizei: Ein Flugblatt soll neue Erkenntnisse zur vermissten Thailänderin liefern.
Seit 27. August wird in Märstetten die 30-jährige Ladarat Chitphong vermisst. Die Thailänderin arbeitete für einen Zürcher Begleitservice und war nach einem Kundenbesuch nicht am vereinbarten Treffpunkt in Märstetten erschienen. Die Polizei suchte die Prostituierte mit Suchmannschaften, Tauchern, Hunden und Helikoptern.
Noch am gleichen Abend nahm die Polizei in Märstetten den mutmasslich letzten Kunden der Prostituierten fest. Dieser sitzt seither in Untersuchungshaft. Wenige Tage später beschlagnahmte die Polizei neun Tonnen Müll der Gemeinde Märstetten und durchsuchte ihn nach Hinweisen. Sämtliche Aktionen verliefen bis heute ergebnislos.
Jetzt greift die Polizei zu neuen Mitteln. Am Donnerstag erhielten die Einwohner in der Region Märstetten Post von der Polizei. Mit einem Flugblatt will sie die Bevölkerung noch einmal auf das Verschwinden der Thailänderin aufmerksam machen.
Die Massnahme ist zwar nicht alltäglich, aber keineswegs aussergewöhnlich, sagt Daniel Meili, Sprecher der Thurgauer Kantonspolizei. Zudem ist das Flugblatt nur eine von mehreren Massnahmen, die derzeit im Gang sind. Um welche Massnahmen es sich konkret handelt, will Meili aus ermittlungstechnischen Gründen nicht sagen. Recherchen haben gezeigt, dass schon zwei Tage nach dem Verschwinden in einschlägigen Internet-Foren nach Hinweisen auf Linda gesucht wurde. So nannte sich die Thailänderin im Rotlicht-Milieu.
Die Thurgauer Polizei suchte im Oktober 1996 letztmals mit Flugblättern und Plakaten nach einem Vermissten. Damals verschwand Heidi Scheuerle spurlos, als sie per Autostopp von Kreuzlingen nach Basel fahren wollte, um als Praktikantin beim Schweizer Fernsehen eine Sendung vorzubereiten. Vier Jahre später fand man im aargauischen Spreitenbach die sterblichen Überreste der Vermissten. Die Tat ist bis heute nicht geklärt.

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