Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel

Beiträge betreffend SW im Hinblick auf Gesellschaft bzw. politische Reaktionen
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nina777
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Beitrag von nina777 »

„Frau gefügig gehalten“

21.10.2008

HERZOGENBURG, RAINFELD / Rotlicht-Capo soll Rumänin vergewaltigt, erpresst und zur Prostitution gezwungen haben. Urteil: drei Jahre Haft.

VON CLAUDIA STÖCKLÖCKER

Grenzüberschreitend sollen drei in Herzogenburg lebende Türken mit Prostitutierten gehandelt haben. Zwei Schuldsprüche setzte es nun im Prozess am Landesgericht St. Pölten. Zu je drei nicht rechtskräftigen Jahren Gefängnis wurden die beiden Hauptangeklagten (29), einer ist bereits wegen versuchter Vergewaltigung vorbestraft, verurteilt. Der Dritte (28), er will lediglich als Chauffeur fungiert haben, wurde freigesprochen.

Prostituierte vergewaltigt, erpresst, mit Kokain versorgt
Vier Rumäninnen soll das Trio laut Anklagebehörde aus Tschechien in die „Karibik-Bar“ nach Rainfeld verfrachtet und dann teils als Zuhälter fungiert haben. Ein Angeklagter soll eine der Frauen auch vergewaltigt und erpresst haben. Um 1000 Euro hätte sich die Rumänin freikaufen können, mit Kokain habe man die Prostituierte versorgt.

Anklägerin: „Es hätte Repressalien gegeben“
„Frauen wurden vermittelt und gefügig gehalten. Sie haben täglich Geld an die Angeklagten bezahlt, sonst hätte es Repressalien gegeben“, sagte Staatsanwältin Mag. Michaela Obenaus-Zimmel vomSchöffensenat.
Zu den Vorwürfen zeigten sich die Türken keineswegs geständig. Sie präsentierten sich als Freund und Helfer der Frauen und konnten den Grund schwerer Anschuldigungen gar nicht verstehen. Im Rotlichtmilieu habe man regelmäßig die Freizeit verbracht, dort die Rumäninnen kennen gelernt, erklärten die Angeklagten vor Richterin Mag. Andrea Humer. Jemanden zur Prostitution gezwungen oder Geld abgeknöpft, wollen sie aber nicht haben.

„Nach Job zu fragen,wäre eine Schande gewesen!“
„Die Mädchen wurden aus einem Bordell in der Tschechei rausgeschmissen, so haben wir sie nach Rainfeld gebracht“, sagte ein Angeklagter. Zu welchem Zweck habe ihn nicht interessiert, danach zu fragen „wäre eine Schande gewesen“, denn „Prostituierte haben auch ein Herz, das sind auch Menschen“.


http://www.noen.at/redaktion/n-hzb/arti ... 13&cat=315
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nina777
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Beitrag von nina777 »

24.10.2008

Polizei nimmt Zuhälter fest
Männer sollen zwei junge Frauen massiv unter Druck gesetzt haben

MALTE STEINHOFF

Die Kripo hat zwei bewaffnete Zuhälter unschädlich gemacht. Marco O. (35) und Marco P. (35) sollen zwei 19 und 20 Jahre alte Frauen massiv unter Druck gesetzt haben.

Die 19-Jährige hatte sich bei der Polizei gemeldet, weil sie für die Männer "anschaffen" musste und als "Lohn" nur etwas Geld für Getränke und Zigaretten erhielt. Bei den Ermittlungen stießen die Beamten auf eine 20-Jährige, die von den Männer offenbar erpresst wurde. Sie sollte ihnen 10000 Euro oder 200 Gramm Kokain übergeben. Das Zuhälter-Duo machte die Frau dafür verantwortlich, dass eine weitere Prostituierte nach einer Schwangerschaft nicht mehr "anschaffen" konnte. Ihren Forderungen verliehen sie, laut Polizei, mit Schlägen Nachdruck und drohten dem Opfer mit einer Schusswaffe. Bei der Durchsuchung der Wohnung von Marco O. an der Hammer Landstraße (Hamm-Nord) und seines Mercedes S500 entdeckten die Polizisten einen scharfen Smith-&-Wesson-Revolver und sechs Schuss Munition. Der Mann kam vor den Haftrichter. (th)

http://www.mopo.de/2008/20081024/hambur ... _fest.html

http://www.presseportal.de/polizeipress ... ei_hamburg
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Marc of Frankfurt
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Menschenhandelsprozess

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Frauen ins Bordell gelockt

Haftstrafen für Menschenhändler


Vom 28.10.2008
Von Karl M. Wirthwein

FRANKENTHAL Gestern ging der Prozess gegen drei Rumänen, eine Rumänin sowie deren deutschen Ehemann am Landgericht zu Ende. Sie sollen mit Internetwerbung und Zeitungsanzeigen rumänische Frauen nach Deutschland gelockt und der Prostitution zugeführt haben.

Die Anklage lautet auf Menschenhandel und Zuhälterei, verbunden mit sexueller Ausbeutung. Der Prozess der Zweiten Großen Strafkammer brachte neue Erkenntnisse zutage. So hatte einer der rumänischen Angeklagten, der auch zugleich als Ideengeber gilt, schon länger den Plan, ein Bordell in Deutschland zu führen und entsprechende Räumlichkeiten in Ludwigshafen und in Neustadt angemietet. Aufgrund mangelnder deutscher Sprachkenntnisse bat er seine Schwester und deren Ehemann um Hilfe. Der Schwager regelte daraufhin die Mietverträge; die Schwester kümmerte sich um die Werbung im Internet und in den rumänischen Zeitungen, worin jungen Frauen Arbeit in Deutschland versprochen wurde. Hier angekommen, wurden die 18- bis 21-Jährigen der Prostitution zugeführt.

Für die Angeklagten ist der Traum vom schnellen Geld geplatzt. Durch ihre Verteidiger gaben sie zwar nur Teilgeständnisse ab, doch reichen diese für die Urteilsfindung. Die Frauen seien nicht zur Prostitution gezwungen worden, vielmehr hätten diese über das, was sie in Deutschland erwartet, Bescheid gewusst und dem zugestimmt, heißt es in den Einlassungen der Angeklagten.

Weiter beteuerten sie, nicht gewusst zu haben, dass die Frauen zwischen 18 und 21 Jahre alt waren. In Rumänien ist man mit 18 volljährig. Ob die Frauen gezwungen wurden oder freiwillig in den Bordellen arbeiteten, spielte für die Kammer keine wesentliche Rolle, reichte doch bereits die Vermittlung in ein Bordell für den Tatbestand aus.

Welche Beträge umgesetzt wurden, ließ sich schwer rekonstruieren. Nach Angaben des "Bordellbesitzers" soll es nur für Miete und Nebenkosten gereicht haben.

Auf eine Zeugenvernehmung der Opfer wurde verzichtet, weil man durch die Aussagen der jungen Damen keine nachvollziehbaren Erkenntnisse erwartete. Bis auf den deutschen Schwager waren alle Angeklagten in Deutschland strafrechtlich noch nie in Erscheinung getreten und das wirkte sich, ebenso wie die Teilgeständnisse, positiv auf die Urteile aus.

Dem Ideengeber legte das Gericht eine Haftstrafe von einem Jahr und acht Monate, sowie eine Geldstrafe in Höhe von 2500 Euro auf.

Dessen Schwester muss ein Jahr und drei Monate in Haft und 2500 Euro Geldstrafe zahlen, ihr deutscher Ehemann muss für 20 Monate ins Gefängnis. Zu je einem Jahr Haft und 500 Euro verurteilte das Gericht die beiden Helfer.

Die Strafen wurden zur Bewährung ausgesetzt.

http://www.wormser-zeitung.de/rhein-mai ... id=3491802





Merkblatt Menschenhandel der Dortmunder Mitternachtsmission:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=44253#44253

Mittlerweile stellt sich die Frage, ob es sich hier um eine juristische Falle gegen Betreiber und 'Möchtegernzuhälter' handelt.





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nina777
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Beitrag von nina777 »

Prozess: Pinneberger Bordellbetreiber werden 128 Straftaten vorgeworfen

Zur Prostitution gezwungen und ausgebeutet

Der aus Rumänien stammende Angeklagte soll der Kopf einer internationalen Bande sein, die brutal agiert.


Von Arne Kolarczyk

Pinneberg/Itzehoe -

Eduard M. wirkt auf den ersten Blick wie ein seriöser Geschäftsmann. Seine Geschäfte waren alles andere als seriös: Der Pinneberger gilt als Kopf einer Bande, die Frauen - teilweise unter 21 Jahren - zur Prostitution nach Deutschland holte, einschüchterte und ausbeutete. Außerdem wird ihm Drogenhandel vorgeworfen. Gestern begann der Prozess am Landgericht Itzehoe.

30 Minuten benötigte Staatsanwalt Hendrik Schwitters, die Anklageschrift zu verlesen. Sie listet 128 Straftaten auf. 2003 soll der gebürtige Rumäne, der nun deutscher Staatsbürger ist, die Herrschaft über die "Night Bar 195" übernommen haben. Das Gebäude an der Elmshorner Straße diente einst als Ruhehaus für die Damen, die im Rellinger "Club 92" anschafften. Als der schloss, wurde es als "Pinneberger Privat-Club" selbst zum Bordell. Nach einer Razzia 2001 war zunächst Schluss.

In der Nacht zum 23. Mai dieses Jahres stürmten erneut Polizisten das Haus. Sie trafen sieben Damen, vier Freier und Betreiber Eduard M. an. Der wurde verhaftet. Außerdem wurden 21 weitere Objekte, darunter Privatwohnungen, ein kleines Hotel im Kreis Segeberg und der "Aphrodite Club" in Hamburg-Rahlstedt, durchsucht. Alle stehen in Verbindung zur Gruppe des Hauptangeklagten.

Der verkaufte neben Sex auch Kokain an die Freier. 100 Fälle der Anklage betreffen Drogengeschäfte. Die Damen in der "Night Bar 195" stammten vorwiegend aus der Heimat des Angeklagten. Weil Rumänien nicht zur EU gehört, besaßen sie weder Arbeits- noch Aufenthaltserlaubnis. Um ihren Status zu legalisieren, organisierte Eduard M Ehen mit Deutschen. Elf solcher Fälle zählt die Anklage auf.

Sie liefen stets nach demselben Muster ab: Der Angeklagte chauffierte die heiratswillige Dame nach Dänemark, wo sie erstmals auf ihren Bräutigam traf. 8000 Euro kassierte der 41-Jährige von der Braut, die dank der Heiratsurkunde von der Ausländerbehörde eine Aufenthaltserlaubnis erhielt und weiterarbeiten konnte. Drei Viertel der Erlöse aus dem Geschäft mit dem Sex, so die Anklage, mussten die Damen an ihren Zuhälter abtreten.

Und wenn sie aussteigen wollten, wurden sie laut Anklage bedroht. Eduard M. suchte eine Prostituierte in Rumänien auf und kündigte an, sie und ihren Sohn niederzumachen, wenn sie nicht nach Pinneberg zurückkehrt. In einem anderen Fall kündigte er an, sexuelle Aufnahmen der Frau ihren ahnungslosen Verwandten in der Heimat zu überlassen.

Im "Moin Moin Club" in Ricklingen soll Eduard M. zudem einen Konkurrenten verprügelt und gedroht haben, ihm die Füße abzuschneiden und an den Beinen im Wald aufzuhängen. Um seinen Worten mehr Gewicht zu verleihen, soll er ein Messer in eine Türschwelle gerammt haben.

Nach Verlesung der Anklageschrift wurde das Verfahren auf den 10. November vertagt. Noch "pokert" Verteidiger Norbert John, ob sein Mandant zur Sache aussagt. Ein Geständnis könnte die Höhe der Strafe reduzieren. Bleibt der Angeklagte stumm, folgen umfangreiche Zeugenvernehmungen. Teilweise müssten Ex-Prostituierte aus ihrer Heimat zum Prozess gebracht werden. Ein anderes Problem besteht darin, dass viele Zeugen sich selbst strafbar gemacht haben und daher die Aussage verweigern könnten.

erschienen am 29. Oktober 2008

http://www.abendblatt.de/daten/2008/10/29/961290.html
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RE: Zuhälterunwesen, Prozesse Menschenhandel

Beitrag von certik »

Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0 ... 24,00.html

Ex-Profifußballer vergewaltigt Domina

Von Julia Jüttner

Er schwieg, bis vor Gericht Teile des Interieurs eines SM-Studios aufgebaut wurden: Ein ehemaliger Bundesliga-Fußballprofi hat gestanden, eine Domina vergewaltigt zu haben. Das Landgericht Köln verurteilte den 44-Jährigen jetzt zu dreieinhalb Jahren Haft. Seine Schmach ist groß.

Hamburg - Zum Prozessauftakt hatte sich Rainer Meyer* regelrecht vermummt und sein Gesicht zusätzlich hinter einer Zeitung verborgen. Der Vorsitzende Richter Peter Koerfers musste ihn auffordern, die Tarnung abzulegen - da waren die Fernsehkameras schon längst aus dem Saal katapultiert worden. Der ehemalige Bundesliga-Fußballprofi aus Karlsruhe schämt sich zutiefst. Am Mittwoch verurteilte ihn die 3. Große Strafkammer des Landgerichts Köln zu einer Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren Haft wegen schwerer Vergewaltigung.

Der 44-Jährige gab zu, am 5. Februar 2007 eine Prostituierte in deren Sado-Maso-Studio im Belgischen Viertel in Köln eine Stunde lang vergewaltigt zu haben. Meyer, der heute als Account-Manager angestellt ist, hatte an jenem Tag die Dienste der Domina in Anspruch genommen.

Bei der 40-Jährigen war der ehemalige Spieler des Karlsruher SC seit Jahren Stammkunde - und nicht nur bei ihr. Meyer, der in zahlreichen SM-Studios verkehren soll, genoss es, beim Liebesspiel erniedrigt und gedemütigt zu werden. In der SM-Szene gilt der Ex-Profi-Fußballer als Switcher. So werden Freier bezeichnet, die sich zuerst herabwürdigen lassen, um dann den aktiven Part des Sadisten zu übernehmen.

Doch diese Rollenverteilung war mit der Frau, die sich auf einschlägigen Annoncenseiten als "Lady für den devoten Herrn" feilbot, nicht vereinbart. Die 40-jährige Prostituierte lehnt Geschlechtsverkehr mit ihren Kunden kategorisch ab.

Umso größer war für sie das Entsetzen, als sie der Ex-Profi-Kicker nach Fesselspielen und Auspeitschungen überwältigte, ihre Arme und Beine auf einer Holzbank fesselte, um sie mehrfach zu vergewaltigen. In einer Tasche soll er dafür Fußfesseln, Handschellen und Brustwarzenklammern mitgebracht haben, hatte das Opfer bei der Polizei ausgesagt.

Der Ex-Fußballprofi legte ein reuevolles Geständnis ab

Da Meyer zu Beginn des Verfahrens, wie schon in erster Instanz vor dem Kölner Amtsgericht, die Tat abgestritten hatte, wurde während des Prozesses im Saal 29 das tatrelevante Interieur des SM-Studios aufgebaut. Justizwachtmeister rüsteten sie ab, nachdem das Opfer überzeugend und detailliert seine Version des Verbrechens geschildert, und Meyer sich schließlich zu einem umfassenden Geständnis durchgerungen hatte.

Während seiner Aussage, die hinter verschlossenen Türen stattfand, zeigte der ehemalige Berufssportler Reue. Sein Geständnis werteten die Richter zwar strafmildernd. Sein anfängliches Zögern wurde jedoch zu seinen Lasten ausgelegt, da seinem Opfer dadurch nicht erspart geblieben war, zweimal vor Gericht auszusagen.

"Ein wesentlicher Punkt bei der Strafzumessung ist zudem, dass er seinem Opfer vor wenigen Tagen ein Schmerzensgeld von 10.000 Euro gezahlt hat", sagt Dirk Esser, Sprecher des Landgerichts Köln, SPIEGEL ONLINE. Mit ihrer Strafe blieben die Richter sechs Monate unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die vier Jahre Haft beantragt hatte.

Meyer, der verheiratet ist, hatte sich immer darum bemüht, seine Identität nicht preiszugeben, wenn er Prostituierte besuchte. Obwohl er das benutzte Kondom nach seinem brutalen Überfall mitgenommen hatte, hatten ihn seine speziellen Vorlieben verraten. Sein Opfer hatte mit Kollegen aus dem SM-Gewerbe via E-Mail Kontakt aufgenommen und ihn so enttarnt.

Meyers Opfer, das in dem Prozess als Nebenkläger auftrat, musste sich nach der Tat in psychotherapeutische Behandlung begeben. "Sie ist froh, dass es vorbei ist", sagte ihre Anwältin Monika Müller-Laschet SPIEGEL ONLINE. Das Urteil bewertete die Juristin lediglich mit den Worten: "Es hätte für ihn schlimmer kommen können."

Meyer selbst wollte sich weder zu dem Fall noch zum Urteil äußern. "Wir geben zu diesem Verfahren keine Stellungnahme ab", sagte sein Anwalt Michael Ried SPIEGEL ONLINE.

* Name von der Redaktion geändert
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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Vernetzung hilft:   
certik hat geschrieben:Obwohl er das benutzte Kondom nach seinem brutalen Überfall mitgenommen hatte, hatten ihn seine speziellen Vorlieben verraten. Sein Opfer hatte mit Kollegen aus dem SM-Gewerbe via E-Mail Kontakt aufgenommen und ihn so enttarnt.

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Knaben-Menschenhandel

Beitrag von certik »

Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0 ... 02,00.html

PROZESS IN BERLIN
Jungen angeworben, missbraucht und verschachert

Von Julia Jüttner

Dreist und skrupellos sollen sie vorgegangen sein: In Berlin sollen zwei Männer mehr als 40 Jungen im Alter zwischen 12 und 16 Jahren in eine Kreuzberger Kneipe gelockt, sich an ihnen vergangen und sie an Freier verschachert haben. Einer der beiden steht jetzt vor Gericht.

Hamburg - Seit Frank R., 42, und Markus E., 40, in U-Haft sitzen, sind die mit Graffiti besprühten, rumpeligen Rollläden des "Jayson's" heruntergelassen. Die roten Plüschsofas im Inneren der Kreuzberger Kneipe sind eingestaubt. Das offiziell als "Shisha"-Bar geführte Lokal in der Eisenbahnstraße 15 steht seit Juni dieses Jahres leer - es soll Schauplatz eines der größten Missbrauchsfälle Berlins gewesen sein.

Hier sollen Jungen zwischen 12 und 16 Jahren von den beiden mutmaßlichen Kinderschändern missbraucht und an Freier vermittelt worden sein. Einer der beiden Hauptverdächtigen, Frank R., muss sich ab Dienstag im Saal 701 des Landgerichts in Moabit wegen "Menschenhandels zum Zweck sexueller Ausbeutung, sexuellen Missbrauchs von Jugendlichen und gefährlicher Körperverletzung" verantworten.

Letzteres, weil der 42-Jährige die Jugendlichen ungeschützt missbrauchte, obwohl er wusste, dass er seit 2004 HIV-positiv ist. Der Mann sei als "Hangtäter" eine Gefährdung für die Allgemeinheit, sagte der Staatsanwalt beim Verlesen der Anklageschrift - und sprach sich schon jetzt für eine Sicherungsverwahrung aus.

Liebesdienste an Freier für bis zu 150 Euro

Mit seinem Komplizen agierte der gelernte Industriekaufmann nach festem kriminellem System: Sie gaben sich als Fotografen der Model-Agentur "Athleticpromotion" aus, inserierten im Internet und im "Jayson's" und lockten so Jungen an, die von einer Modelkarriere träumten oder ihr Taschengeld aufbessern wollten. Um vertrauenswürdiger zu wirken, forderten die beiden Männer als Beschäftigungsbedingung die Unterschrift der Eltern. Die seriös anmutende Internetseite www.athleticpromotion.de wurde mittlerweile eingestellt.

In der Regel wurden die Interessenten zunächst in den Hinterräumen des Lokals gelockt und entweder dort oder in den Privatwohnungen der beiden Männer, in der Donaustraße in Neukölln und in der Alexandrinenstraße in Kreuzberg, fotografiert. Danach sollen die Männer den Minderjährigen pornografische Filme vorgeführt und sie zum Teil mit Wodka-Mixgetränken gefügig gemacht haben.

Sie sollen sie zu sexuellen Handlungen gezwungen und dazu überredet haben, ihre Liebesdienste an Freier zu verkaufen. Teilweise kassierten Frank R. und Markus E., beide wegen anderer Sexualdelikte vorbestraft, bis zu 150 Euro pro Junge. Die Opfer, meist deutsche Kinder aus finanziell eher schlecht gestellten Familien, durften teilweise zehn bis 20 Euro davon behalten. Einige von ihnen mussten sich im "Jayson's" vor Gästen ausziehen und anfassen lassen.

Viele Opfer wandten sich aus Scham nicht an die Polizei

Nach Angaben der Ermittler sollen Frank R. und Markus E. die Jungen zum Schweigen gebracht haben, indem sie ihnen drohten, ihre Eltern zu informieren. "Viele Opfer haben sich aus Scham nicht an die Polizei gewandt", sagte ein Ermittler SPIEGEL ONLINE. Ermittelt werde noch immer gegen Männer, die als mögliche freier die Dienste der mutmaßlichen Täter in Anspruch nahmen. "Ohne deren Nachfrage hätte es diese Taten nicht gegeben", so ein Polizeisprecher.

Das monatelange Gebaren wurde nur entdeckt, weil ein aufmerksamer Nachbar aus dem Hochhaus, in dem Frank R. lebte, im Herbst 2007 die Polizei alarmierte. Ihm fiel auf, dass häufig minderjährige Jungen das Apartment im elften Stockwerk besuchten und sich dort stundenlang aufhielten.

Dennoch konnten die Ermittler die beiden mutmaßlichen Täter erst im Juni 2008 festnehmen. Beweise für den dringenden Tatverdacht zu erbringen, war für die Ermittler mühsame Puzzlearbeit.

Die Verfahren gegen die beiden mutmaßlichen Kinderschänder wurden getrennt. Am Dienstag stand Frank R. als erster vor Gericht - und schwieg zu den erschütternden Vorwürfen.

Eines seiner Opfer bestätigte im Zeugenstand, Frank R. habe ihn in den Sommerferien 2007 im "Jayson's" angesprochen, ob er bereit sei, für ein entsprechendes Honorar Liebesdienste auszuführen. Nach Angaben des heute 17-Jährigen wurde er über das Internet an Freier vermittelt und habe die Männer in der Hochhauswohnung des angeklagten Frank R. empfangen und sich den sexuellen Handlungen hingegeben.

Jungen, denen Frank R. pornographische Filme zeigte und die er anschließend missbrauchte, sollen in dem Verfahren noch aussagen. Zum Teil gab der 42-Jährige ihnen zehn, 20 oder 40 Euro dafür.

In wenigen Wochen folgt das Hauptverfahren gegen seinen Komplizen Markus E., einen ehemaligen Pädagogik-Studenten. Ihm wird neben Menschenhandels zum Zweck sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch von Jugendlichen zudem Zwang zur Prostitution und Vergewaltigung vorgeworfen.
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Urteil Berlin

Beitrag von nina777 »

Ex-Zuhälter und Komplize zu Bewährungsstrafen verurteilt
10.11., 12:47 Uhr

Ein früherer Bordellbetreiber ist am Montag vom Landgericht Berlin wegen Zuhälterei und Menschenhandels zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt worden. Der 45-jährige Mann wurde schuldig gesprochen, gemeinsam mit Komplizen von Februar 1999 bis Juli 2001 in Friedrichshain ein Bordell betrieben und dort 32 Ausländerinnen ohne Aufenthaltserlaubnis als Prostituierte beschäftigt zu haben.

Der gelernte Koch habe die «hilflose Lage» der vorwiegend aus Polen und der Ukraine stammenden Frauen ausgenutzt, hieß es im Urteil. Er habe sie überwacht, ihnen die Preise für die sexuellen Dienstleistungen diktiert und damit Gewinn gemacht.

Gegen einen 55-jährigen Mitangeklagten wurde wegen Beihilfe zur Zuhälterei eine Bewährungsstrafe von neun Monaten verhängt. Er hatte die Wohnung angemietet und zum Bordell ausgebaut.

Beide Angeklagten waren im Prozess geständig, so dass am ersten Verhandlungstag ein Urteil gesprochen werden konnte. Erheblich strafmildernd wurde die jahrelange Dauer des Ermittlungsverfahrens gewertet, die Staatsanwaltschaft und Gericht «zu verantworten hätten», hieß es im Urteil. Der Prozess hatte sich ursprünglich gegen zwei weitere Mittäter gerichtet. Das Verfahren wurde abgetrennt, weil sie zum Prozess nicht erschienen waren.
© ddp

http://www.berlinonline.de/aktuelles/be ... 176440.php
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Beitrag von nina777 »

Pinneberger Bordellwirt muss für dreieinhalb Jahre in Haft

Von Arne Kolarczyk

Pinneberg/Itzehoe -

Drei Stunden lang wurde hinter verschlossenen Türen verhandelt. Dann waren sich das Gericht, die Staatsanwaltschaft und Verteidiger Norbert John gestern einig. Im Gegenzug für ein umfassendes Geständnis erhielt der Pinneberger Bordellwirt Eduard M. einen "Strafrabatt". Am zweiten Prozesstag wurde der 41-Jährige, dem unter anderem das Einschleusen und Ausbeuten von Prostituierten zur Last gelegt worden war, zu einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt. Außerdem werden 188 000 Euro Gewinn, den der Angeklagte aus seinen kriminellen Machenschaften erwirtschaftet hat, eingezogen - im Juristendeutsch wird das als Verfall bezeichnet.

Eduard M., der in Martinskirch (heute Rumänien) geboren worden war, kam 1990 nach Deutschland. Dort arbeitete der gelernte Gastronom in der Branche, eher er 2003 als Barmann im Night Club 195 in Pinneberg anheuerte und das Etablissement bis zu seiner Festnahme im Mai 2008 als Pächter betrieb.

Staatsanwalt Hendrik Schwitters warf dem vorbestraften Deutsch-Rumänen insgesamt 128 Straftaten vor. 100 betrafen den Handel mit Kokain. In 28 Fällen soll er Frauen aus Rumänien - mehrere von ihnen jünger als 21 Jahre - als Prostituierte beschäftigt haben, obwohl diese keine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis für Deutschland besaßen. Um den Status seiner Beschäftigten zu legalisieren, organisierte der 41-Jährige in elf Fällen Scheinehen mit Deutschen, die in Dänemark geschlossen wurden. Auch soll Eduard M. ausstiegswilligen Frauen sowie deren Verwandte massiv bedroht haben.

Um diese Fakten zusammenzutragen, hatten Kripo-Beamte und Staatsanwälte monatelang akribisch ermittelt. Alle diese Erkenntnissen hätten in dem Prozess durch diverse Zeugenvernehmungen untermauert werden, teilweise hätten Frauen aus Rumänien nach Itzehoe gebracht werden müssen. Das teure Verfahren hätte sich bis weit ins nächste Jahr hingezogen.

Weil der Angeklagte alle Vorwürfe einräumte, konnte die Beweisaufnahme jedoch nach wenigen Minuten ohne Zeugen beendet und das Verfahren noch am Nachmittag abgeschlossen werden. "Ohne ihr Geständnis wäre die Strafe erheblich höher ausgefallen", so der Vorsitzende Richter Jürgen Engelmann. Eduard M., der Vater zweier kleiner Töchter ist, erhielt bis zum Strafantritt Haftverschonung.

erschienen am 11. November 2008

http://www.abendblatt.de/daten/2008/11/11/969609.html
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Callboy unter Zwang

Beitrag von nina777 »

Freiern zu Willen statt dem Fotografen

Schöffengericht: Bewährung und Arbeitsstunden für zwei Männer, die Slowaken zur Prostitution zwangen

Offenbach (mcr) - Zwei Männer, deren bisherige Karriere auf Schmuddelniveau ablief, können ihrer Profession in gewisser Hinsicht treu bleiben - als Straßenreiniger zum Beispiel. Das Offenbacher Schöffengericht unter Vorsitz von Richter Manfred Beck verurteilte den 48-jährigen Deutschen und den 25-jährigen Slowaken wegen unlauterer Förderung der Prostitution zu je zehn Monaten Gefängnis auf Bewährung und 150 Stunden gemeinnütziger Arbeit.

Wo genau die Männer den Wiedergutmachungsdienst an der Gesellschaft ableisten, bestimmt die Gerichtshilfe erst noch. Schon fest steht, dass sie neue Erfahrungen machen werden. Als Menschenfreunde hatten sie sich vor ihrer Verurteilung nachweislich nicht hervorgetan.

Justitias Rekonstruktion der Sünden: Der Deutsche, ein gelernter Kellner, vermietete in der Innenstadt von Offenbach Zimmer an Callboys, die ihre Leistungen im Internet anboten. Der 25-Jährige, früher selbst Stricher, "übernahm" von einem Landsmann einen 20-jährigen Slowaken, dem anfangs vorgegaukelt worden war, dass er nur für Aktfotos nach Deutschland gebracht werde. In Offenbach drängten ihn die nun verurteilten Männer allerdings in die Prostitution. Sie setzten seine Arbeitszeiten fest, bestimmten bei Freiern die Preise für ihn, verboten ihm, Offenbach zu verlassen, damit er in der lukrativen Frankfurter Szene nicht in die eigene Tasche arbeiten konnte.

Solche Vorgaben sind sogar in diesem Zweig der Dienstleistungsbranche verboten - ebenso wie Personen unter 21 Jahren zur Aufnahme der Prostitution zu verleiten. Aus Angst, von Offenbach ins Ausland weitervermittelt zu werden, zeigte das verhinderte Aktmodell seine Peiniger schließlich an. Die spielten bei der Polizei die Unschuldigen, vor Gericht dann allerdings doch schnell die Geständigen. Letzteres kam unerwartet, weil der slowakische Callboy zwischenzeitlich auf Nimmerwiedersehen in seine Heimat zurückgekehrt war und das Gericht einen ausländischen Zeugen nicht zum Erscheinen zwingen kann.

http://www.op-online.de/regionalnews/of ... 303239.htm
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Beitrag von nina777 »

November 17, 2008

Gran Canaria: Deutsch-Spanisches Zuhälter-Trio in Playa del Ingles verhaftet

Gran Canaria - Polizei verhaftet zwei Deutsche und einen Spanier in Playa del Ingles. Dem Trio wird vorgeworfen, Frauen aus dem Ausland mit gefälschten Touristen-Visa nach Gran Canaria geholt und dann in einem Bungalow in Playa del Ingles zur Prostitution gezwungen zu haben.

Gran Canaria, Las Palmas: Beamte der Sondereinheit UCRIF (Bekämpfung illegaler Einwanderung und Dokumentenfälschung) haben in der Touristenhochburg Playa del Ingles drei Männer verhafte, denen Menschenschmuggel und Förderung der Prostitution in bis zu 500 Fällen vorgeworfen wird. Bei den Männern handelt es sich um den 63 Jahre alten deutschen Staatsbürger Bernd M., seinen Landsmann Karl Heinz K., sowie den 31-jährigen Spanier Raúl M. L.. Die Operation unter dem Decknamen ‘PM’ begann bereits vor einigen Monaten, doch erst jetzt hatten die Ermittler genug Beweise gegen das Trio gesammelt und konnten zuschlagen.

Der Modus Operandi war immer gleich- Junge Frauen aus Osteuropa und Südamerika wurden mit falschen Touristen Visa auf die Kanareninsel Gran Canaria geholt und sofort nach ihrer Ankunft in einen Bungalow nach Playa del Ingles gebracht. Dort wurden die Frauen dann von dem Trio zur Prostitution und auch zum Konsum von Drogen gezwungen. Für genügend Kundschaft sorgte das Zuhälter-Trio mit Anzeigen in deutsch- und englischsprachigen Zeitschriften und Info-Heften, in denen mit ‘Osteuropäischen und südamerikanischen Frauen in privatem Bungalow’ geworben wurde.

Einige der illegal eingeschleusten Frauen blieben stets in dem kleinen Bungalow, andere wurden von den Menschenhändlern an andere Clubs ‘verkauft oder vermietet’.

Neben den drei Zuhältern verhaftete die Polizei auch fünf junge Frauen aus Rumänien, Litauen, Brasilien und der Dominikanischen Republik, die aktuell in dem Bungalow mit nur einem Doppelbett lebten und ‘arbeiteten’.

Die Fahnder stellten ausserdem rund 6.000 Euro Bargeld, Barschecks in Höhe von 3.000 Euro, sowie kleinere Mengen Kokain und Marihuana sicher.

Der mutmaßliche Anführer der Frauenhändlerbande, der Deutsche Bernd M., wurde bereits dem Ermittlungsrichter vorgeführt und in U-Haft eingewiesen, der zweite Deutsche und der Spanier befinden sich ebenso wie drei der Frauen in Polizeigewahrsam.

http://www.islacanaria.net/illegales-bo ... -8061.html

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0 ... 29,00.html
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Berlin

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18.11.2008

Geschwister zur Prostitution gezwungen

Slowake vor Gericht


Ein 24-jähriger Mann muss sich seit Dienstag wegen Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung vor dem Berliner Landgericht verantworten. Der Slowake ist angeklagt, im August 2006 zwei Schwestern im Alter von 14 und 16 Jahren aus seiner Heimatstadt unter dem Vorwand, einen Ausflug zu machen, nach Berlin gelockt und hier zur Prostitution gezwungen zu haben.

Von August bis Oktober 2006 sollen die jungen Slowakinnen für den Angeklagten und seine Schwester als Prostituierte gearbeitet haben, wobei sie «zum Teil mit Schlägen gefügig gemacht» wurden. Der Anklage zufolge behielten er und seine Schwester den gesamten «Unzuchtserlös» von insgesamt 10 000 Euro für sich. Im Prozess hat der Angeklagte den Vorwurf bestritten. Er habe die Mädchen weder nach Berlin gebracht noch zur Prostitution gezwungen oder Geld dafür bekommen, sagte er.

Er gab zu, die Schwestern zu kennen. Sie seien in ihrer Heimatstadt von einem Türken, der in Neukölln einen «Puff» habe, angesprochen und nach Berlin gefahren worden, sagte der Angeklagte. Er wisse, dass sie hier als Prostituierte gearbeitet hätten. «Das haben die aber freiwillig gemacht, um Geld zu verdienen», sagte er. Der 24-Jährige räumte lediglich ein, dass ihn der Türke gebeten habe, für ihn «nach Mädchen Ausschau zu halten». Er habe damit aber nichts zu tun haben wollen, sagte er. Der Prozess wird nächsten Dienstag fortgesetzt.

http://www.b2b-deutschland.de/berlin/re ... 155180.php

http://www.berlinonline.de/aktuelles/be ... 155170.php
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Giessen

Beitrag von nina777 »

"Ich dachte nicht, dass ich in ihr Ohr beiße"

Prozess um Menschenhandel, Körperverletzung, Bedrohung und Nötigung - 37-Jähriger soll Frau massiv verletzt haben

GIESSEN (mtr). "Auf der Straße war alles voller Blut", erinnerte sich eine Polizeibeamtin. Eine heftige Schlägerei in der Frankfurter Straße in Kleinlinden war nämlich über Funkspruch gemeldet worden. Dabei soll ein 37-jähriger Restaurantbesitzer in der Nacht vom 11. Juni einer 24-Jährigen einen Teil des rechten Ohres abgebissen haben. Obendrein habe er versucht, ihr die Augäpfel einzudrücken, um ihr das Sehvermögen zu nehmen. Und einem anderen Mann soll er eine massive Kopfnuss verpasst haben. Deshalb nun muss sich der 37-Jährige wegen schwerer Körperverletzung, Bedrohung, Nötigung und Menschenhandel vor dem Landgericht verantworten.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die junge Frau vor dem Angeklagten aus einem Bordell in Nürnberg nach Gießen geflüchtet sei. Dort aber habe er sie aufgespürt und sei an jenem Abend bei ihr als Kunde erschienen. Er habe sie zwingen wollen, mit ihm zu gehen. Offenbar ihr neuer Zuhälter habe sich in den Streit eingemischt, so dass die Situation eskaliert sei. Dabei sei dem 40-Jährigen vom Angeklagten das Nasenbein gebrochen worden. Die junge Frau erlitt eine starke Prellung beider Augäpfel. Außerdem habe sie links ein hängendes Augenlid und rechts einen Bindehauteinriss davongetragen. "Die Patientin kann von Glück sagen, dass sie noch sieht", fasste der Sachverständige Dr. Karsten Schramm das medizinische Gutachten zusammen. "Ich brauche eine Taschenlampe. Wir müssen das Ohr suchen. Der hat ihr das Ohr abgebissen", habe ein Zeuge unentwegt am Tatort gerufen, schilderte die Polizeibeamtin. Und tatsächlich fand der Zeuge ein Stück des Ohres. Zwar sicherte ein Sanitäter auch sofort das abgetrennte Teil, allerdings war die folgende Operation erfolglos.

"Es war einfach zu viel Gewebe zerstört", so Schramm. Deshalb wird die junge Frau für immer entstellt bleiben. Ihr Hörvermögen sei jedoch dadurch nicht eingeschränkt. Der Angeklagte selbst verstrickte sich so lange in für den Tatvorwurf unerhebliche Details, dass selbst dem Vorsitzenden Richter Dr. Johannes Nink der Geduldsfaden zu reißen drohte: "Sie reden hier wirklich völligen Unfug. Beraten Sie sich erstmal mit ihren Verteidigern." Bisher räumte der 37-Jährige nur ein: "Mit den Augen, das weiß ich nicht, ob ich das gemacht habe. Mit den Ohren, ja, das stimmt. Ich habe versucht sie zu fangen. Auf mich sind mehrere Leute los. Ich dachte nicht, dass ich in ihr Ohr beiße." Unter Tränen beteuerte der Mann: "Ich habe gesundheitliche Probleme. Ich bin gar nicht in der Lage mich mit jemandem zu schlagen." Zum Vorwurf der Prostitution sagte er jedoch nichts. Am Freitag wird die Verhandlung fortgesetzt. Dann soll die 24-Jährige vor der Zweiten Strafkammer den Vorfall aus ihrer Sicht schildern.

http://www.giessener-anzeiger.de/sixcms ... 3842&_dpa=





Fortsetzung 24.11.2008:

Opfer: »Alle mussten das machen, was er sagt«



Gießen (ti). Bis zu 20 000 Euro verdiente sie im Monat. Die Kunden standen bei ihr Schlange. Kein Wunder also, dass Marius N. die Tochter seiner Ex-Frau nicht einfach aufgeben wollte.
Sie finanzierte ihm den Bau seines Hotels, eine Villa mit Pool befand sich angeblich bereits in Planung. So zumindest stellte sich die Situation am zweiten Verhandlungstag im Prozess gegen den Rumänen dar, der die 24-Jährige zur Prostitution gezwungen und misshandelt haben soll. Wegen Menschenhandels, Körperverletzung, Bedrohung und Nötigung muss sich der 37-Jährige seit dem 18. November vor der Zweiten Großen Strafkammer des Gießener Landgerichts verantworten.

Am 11. Juni dieses Jahres hatte der Angeklagte versucht, die junge Frau aus einem Bordell in Kleinlinden - dorthin war sie vor ihm geflüchtet - zu holen und mit nach Hause zu nehmen. Doch die hatte anderes vor: »Wenn ich dir einmal gesagt habe, dass ich nicht mitkomme, dann bleibt es dabei«, habe sie ihm entgegnet. N. wollte das nicht akzeptieren. Es kam zur Auseinandersetzung, in deren Folge die Prostituierte ein Teil ihres linken Ohres verlor (die AZ berichtete am 19. November). Außerdem drückte der Mann ihr mit den Fingern in die Augen. »Ich habe einen unbeschreiblichen Schmerz gespürt«, so die Rumänin. Wie er sie dann gepackt und ihr ins Ohr gebissen hatte, daran könne sie sich nicht mehr genau erinnern. Wohl aber daran, dass »er darauf herumgekaut und es dann ausgespuckt« habe.

Während der Angeklagte aussagte, dass die Mitarbeiter des Kleinlindener Zuhälters auf ihn eingetreten und -geschlagen hätten, bestritt das Opfer einen solchen Vorfall. N. betonte immer wieder, dass er nach Deutschland gekommen sei, um seine Geliebte - diese stritt ab, das je gewesen zu sein - aus der Prostitution zu befreien.

Die gelernte Buchhalterin zeichnete ein anderes Bild. Erst durch N. sei sie in dieses Gewerbe geraten. Bereits ihre Mutter und eine seiner ehemaligen Lebensgefährtinnen hätten für ihn »angeschafft«, irgendwann dann auch sie selbst. Es sei notwendig gewesen, Geld zu verdienen, um sein Hotel fertigzustellen, so die 24-Jährige. »Ich musste es machen. Marius war bei uns zu Hause der Chef. Er hat den Ton angegeben. Alle mussten das machen, was er sagt.«

Ihre Einkünfte habe er in den jeweiligen Häusern - außer in Deutschland arbeitete die Rumänin in Österreich, der Schweiz und in den Niederlanden - regelmäßig abgeholt. Die 24-Jährige berichtete auch von Schlägen und Drohungen, ihr die Augen auszustechen oder Nase und Ohren abzuschneiden, sollte sie sich verweigern. Selbst im Rahmen der Verhandlung hatte der Angeklagte davor keine Skrupel. Während einer Pause drohte er dem Opfer im Flur damit, sie umzubringen, wenn er aus dem Gefängnis entlassen werde. Der Zwischenfall sorgte im Gericht für einen Tumult.

Die Schilderungen des Opfers bestätigte ein Nürnberger Bordellwirt, in dessen Etablissement die Rumänin einige Zeit ein Zimmer gemietet hatte. Zwar habe er selbst nie gesehen, wie der Angeklagte das Geld entgegennahm, »aber den Eindruck hatten wir schon«, so der 56-Jährige, der seit Jahren in diesem Geschäft tätig ist. Insgesamt drei Frauen habe N. zum Arbeiten nach Nürnberg gebracht. Die 24-Jährige habe auch schon mal ein blaues Auge gehabt. Als sie weg war, sei N. mit einem Bild in den Bordellen aufgetaucht und habe nach ihr gesucht. Für den Vorsitzenden Richter Dr. Johannes Nink stand fest: »Sie hat einen potenziellen Wert für einen Zuhälter dargestellt.«

Die Verhandlung wird am Freitag fortgesetzt.
http://www.giessener-allgemeine.de/Home ... d,113.html





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Beitrag von nina777 »

Bisher kam noch kein Deal zustande

25.11.2008

Backnang (wic) – Der Menschenhandel-Prozess gegen einen ehemaligen Wirtschafter der Backnanger Bordells „Rote-Meile“ wird die Richter des Stuttgarter Landgerichts noch viele Wochen beschäftigen. Inzwischen will der 36-jährige Angeklagte gegen einen mit dem Gericht auszuhandelnden Strafrabatt ein Geständnis ablegen.

„Manchmal geht es beim Gericht zu wie auf einem orientalischen Basar“, sagen die Zuhörer. So auch im seit vielen Monaten andauernden Prozess vor der 16. Großen Strafkammer gegen einen 36-jährigen Mann, der zwei junge Rumäninnen mit falschen Versprechungen in sein damaliges Backnanger Bordell gelockt, sie dort vergewaltigt und zur Prostitution gezwungen haben soll. Zuerst hatte der Mann alle Vorwürfe bestritten. Auch die Zeuginnen, die einst zur Polizei gingen und ihn schwer belasteten, waren nun in dem Verfahren sehr zurückhaltend mit Anschuldigungen.

Bis auf eine Zeugin. Die jetzt 22-Jährige, die sich in keinem Zeugenschutzprogramm der Staatsanwaltschaft befindet und daher nur von einem Jugendverein unterstützt und von Frauenberatungsstellen begleitet, ihre Aussage vor der Strafkammer machte, hat offenbar keine Angst mehr vor dem böse von der Anklagebank dreinblickenden Beschuldigten. Sie sei von seinen Mittelsmännern nach Deutschland vermittelt worden, als Au-pair, oder als Bedienung in einem Lokal, oder als Altenpflegerin. Da könne sie gutes Geld verdienen, sagte sie. Aber die junge Rumänin wurde regelrecht an den Angeklagten verkauft. Der schickte sie ins Bordell, zuerst nach Böblingen, später in die „Rote-Meile“ nach Backnang. Eine routinemäßige Razzia der Polizei rettete sie.

Ihre Aussage ließ den 36-Jährigen jetzt offensichtlich zu einem Zugeständnis bewegen. Er wolle gestehen, ließ er durch seinen Anwalt ausrichten. Doch die dafür angebotenen neuneinhalb Jahre Haft, anstatt bis 15 Jahre laut Gesetz für Menschenhandel, seien ihm noch zu hoch, sagt der Verteidiger. Bei siebeneinhalb Jahren könnte man sich mit dem Gericht einigen. Ein sogenannter Deal, der im juristischen auch Verständigung im Strafprozess genant wird. Fast täglich feilschen Richter in Stuttgart mit Angeklagten in Deals um milde Strafen. Voraussetzung sind schnelle Geständnisse und damit eine Entlastung der Justiz, weil keine Zeugen mehr gehört und keine weiteren Fortsetzungstermine gesetzt werden müssen. Der Bundesgerichtshof hat die Verständigung ausdrücklich erlaubt und regt sie auch in komplizierten Verfahren an.

Vorerst wird im Fall „Rote-Meile“ diese Verständigung zwischen Angeklagtem und dem Gericht nicht erreicht. Schließlich hat der Staatsanwalt auch noch ein Wörtchen mit zu reden. Und der pocht auf neuneinhalb Jahre Haft. Immerhin hat die Strafkammer den Mann bereits wegen Vergewaltigung einer seiner Prostituierten zu sechs Jahren Strafe abgeurteilt. Die Verhandlung geht am 8. Dezember in die nächste Runde.

http://www.bkz-online.de/modules/news/a ... orytopic=9
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Loeben

Beitrag von nina777 »

24.11.2008

Betreiberinnen von Bordells nun vor Gericht
Der Hauptvorwurf lautet auf Prostitutionshandel.


Vier Bordellbetreiberinnen - drei Bulgarinnen und eine Grazerin - saßen gestern vor einem Schöffensenat am Straflandesgericht Leoben. Sie sollen über einen Zeitraum von mehreren Jahren in Bulgarien Frauen für die Prostitution in Bordellen in Wien, Graz und Trofaiach rekrutiert haben. In Österreich sollen die vier Beschuldigten den Frauen den größten Teil des "Schandlohns" abgenommen haben und sie auch massiv unter Druck gesetzt haben. Grenzüberschreitender Prostitutionshandel, so der schwerwiegendste Vorwurf der Staatsanwaltschaft.

Teilweise geständig. Bei der Verhandlung am Montag wurden die Angeklagten einvernommen, die nur teilweise oder gar nicht geständig sind. Keinesfalls seien Frauen rekrutiert worden, auch Druck oder Repressalien habe es keine gegeben, so der Tenor. Jede will nur ein kleines Rädchen gewesen sein, Organisation habe es keine gegeben. Verhandlung vertagt, am Dienstag beginnen umfangreiche Zeugeneinvernahmen.

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/ ... 4/index.do
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Marc of Frankfurt
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Buch zu Geschlechter-Gewaltverhältnissen

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Häusliche Gewalt:


"Halt die Goschen, du Hure!"

In Karin Bergers und Andrea Brems Dokumentation "Am Anfang war ich sehr verliebt" berichten Frauen von Liebe, ihren Gewalterfahrungen und einem Neubeginn im Frauenhaus –
Buchtipp


"Fünfmal hat er mich geschlagen und mein Kind dazu. Einmal hat er zuerst mich erledigt, im Schlafzimmer, und dann ist er zu meinem Sohn ins Zimmer gelaufen, hat das Licht eingeschaltet und hat ihm Watschen gegeben. Dann hat er die Lampe genommen und auf seinem Kopf kaputt geschlagen. Und ich, ich weiß nicht, ich hab mich in so einer Panik gefühlt. Ich hab total Angst gehabt. Wenn ich nur gesehen habe, er ist ein bisschen nervös, hat mein ganzer Körper wie bei einer 70-jährigen Oma zu zittern begonnen. Ich hab nicht gewusst, werde ich heute schlafen, werde ich nicht schlafen, wie geht das überhaupt weiter? ...

Letztes Mal ... hat er mich im Auto geschlagen, er hat meinen Kopf an den Haaren runtergezogen und mir mit der rechten Hand mit der Faust zweimal voll ins Gesicht geschlagen. Ich hab gedacht, die Nase ist gebrochen, die Nase ist auf die Seite gestanden und die Augen haben überhaupt nicht gesehen, es war schwarz... Ich bin nie auf die Idee gekommen, zur Polizei zu gehen. Wäre ich gleich gegangen - ja. Aber am Anfang habe ich geglaubt, er wird sich beruhigen, es wird schon gehen.

Und dann hat er uns einmal um zwölf in der Nacht rausgeschmissen, meinen Sohn und mich, am 4. Oktober, mein Kind in der Unterhose und ich im Bademantel. Es war kalt, es hat geregnet, draußen war alles dreckig. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon heimlich eine Tasche gepackt, mit einem Minimum an Kleidung darin. Die Tasche ist im Vorraum gehängt und ich habe mich getraut, sie mitzunehmen. Mit dem Fuß hat er mir noch nachgetreten."



Zum Ort der Sicherheit

Dieser Bericht einer Frau steht exemplarisch für die vielen dramatischen, ja gruseligen Dokumente, die im Buch "Am Anfang war ich sehr verliebt. Frauen erzählen von Liebe, Gewalt und einem Neubeginn im Frauenhaus" zusammengestellt wurden. Sie alle haben nach jahrelangem, oft jahrzehntelangem Martyrium, das ihnen durch Ehemänner oder Lebensgefährten zugefügt worden ist, Zuflucht in einem Wiener Frauenhaus gefunden. Viele von ihnen konnten sich schwer verletzt, mit Hämatomen übersät und vergewaltigt, manche in Lebensgefahr, alle auf die eine oder andere Art physisch, psychisch oder doppelt geschunden und traumatisiert, in eine dieser Institutionen retten. Und für alle, so verdeutlichen ihre Berichte, wurde das Frauenhaus ein Ort der Sicherheit und des Zur-Ruhe-Kommens, des Kraftschöpfens und für viele auch der Beginn eines neuen Lebensabschnittes.

Die ganz persönlichen und zutiefst berührenden Texte der Frauen, die durch sehr einfühlsame und vorsichtige Interviews der Autorinnen zustande gekommen sind, belegen wieder einmal, dass der Slogan der Neuen Frauenbewegung - "Das Persönliche ist politisch" - besonders das Geschlechterverhältnis betreffend, leider noch immer traurige Gültigkeit besitzt. Der Machtanspruch des Mannes über Frauen und Kinder und seine Durchsetzung dieses Anspruches mit dem Mittel der Gewalt kennt weder nationale, noch bildungs - oder schichtspezifische Grenzen. Die hierarchische Ordnung des Mannes über die Frau erweist sich auch heute noch als strukturelle Gewalt, die weit über einzelne individuelle Geschichten hinaus reicht.

Dafür sprechen auch die offiziellen Zahlen eine überdeutliche Sprache: Jede vierte bis fünfte Frau in Österreich ist zumindest einmal in ihrem Leben von familiärer männlicher Gewalt betroffen. Laut Polizeistatistik ereignen sich österreichweit 85 Prozent der Morde im Familienkreis, die mehrheitlichen Opfer sind Frauen und Kinder. Ebenso wird anhand der Daten des Vereins der Wiener Frauenhäuser deutlich: 2007 wurden etwa 6.400 Beratungsgespräche geführt, 3.002 Frauen haben sich an die Selbsthilfe-Hotline gewandt. Und seit dem 30-jährigem Bestehen der Frauenhäuser haben etwa 11.000 Frauen und ihre Kinder Unterschlupf gefunden. [Jeden Tag eine Frau!]



Gesellschaftspolitisch bedeutsam

Dieses Buch besitzt enorme Wichtigkeit. Endlich erhalten diese Frauen - und auch ihre Kinder kommen zu Wort - jenen öffentlichen Raum, der ihnen schon lange zugestanden wäre. Mit dem Bericht ihrer ganz persönlichen Realitäten tragen sie zur Wahrheit bei. Zum Wachrütteln einer Gesellschaft, die Geschlechterbeziehungen nur zu gern mit der rosaroten Brille sieht und auch in nächster Nachbarschaft wegschaut, wenn Frauen von ihren Männern geschlagen, psychisch gequält oder sonst wie verletzt werden.



Karin Berger / Andrea Brem
"Am Anfang war ich sehr verliebt
Frauen erzählen von Liebe, Gewalt und einem Neubeginn im Frauenhaus"
Mandelbaum Verlag
224 Seiten
Euro 19.90
ISBN: 978385476-270-6

Frauenhäuser-Hotline
05 77 22



(dabu/dieStandard.at, 24.11.2008)
http://diestandard.at/?url=/?id=1227286945179





Vgl. Kampagne gegen Bezness
Erlebnisberichte von abgezockten Frauen:
www.1001geschichte.de


Stellungnahme von Susanne Klatten als Erpressungs-Opfer:
http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D21144C ... googlefeed





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 15.12.2008, 15:29, insgesamt 1-mal geändert.

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Zürich

Beitrag von nina777 »

26.11.08

Frauen in Zürich zur Prostitution gezwungen

von Attila Szenogrady

Ungarische Zuhälter sollen im Zürcher Milieu Frauen aus ihrer Heimat zur Prostitution gezwungen haben. Nun stehen sie vor Gericht.

Es war am 13. Juni 2006, als die Polizeibeamten im Zürcher Rotlicht-Milieu zuschlugen und in einem einschlägig bekannten Hotel mehrere Personen verhafteten. Darunter auch einen ungarischen Koch und einen ehemaligen Schauspieler aus Siebenbürgen. Beide Männer standen unter dem dringenden Tatverdacht, an einem Menschenhandel mitten in Zürich beteiligt gewesen zu sein. Sowohl der heute 31-jährige Gastronom als auch der in Rumänien geborene Receptionist (40) verschwanden für mehrere Monate in Untersuchungshaft.

Mutmassliche Täter wollen sich nicht einmal kennen

Gestern standen beide Männer vor dem Bezirksgericht Zürich. Der Hauptvorwurf richtete sich gegen den Koch. Ihm wurden mehrfache Gehilfenschaft zu Menschenhandel, mehrfache Förderung der Prostitution, versuchte Erpressung, Ausnützung der Notlage und weitere Delikte angelastet. Der Strafantrag der zuständigen Staatsanwältin Silvia Steiner fiel mit 24 Monate bedingt sowie 1000 Franken Busse relativ moderat aus. Auch gegen den zweiten Angeklagten, dem wegen Förderung der Prostitution eine bedingte Freiheitsstrafe von acht Monaten droht. Pikant war dabei, dass sich die Männer nicht nur für unschuldig erklärten, sondern auch zu Protokoll gaben, dass sie sich nicht einmal kennen würden.

Umstrittene Rollen

Laut Steiner war der Koch zwischen Januar 2003 und Juni 2006 an der Einfuhr von zehn ungarischen Frauen nach Zürich beteiligt. Hier wurden die Opfer unter Druck gesetzt und in die Prostitution gezwungen. Gemäss Anklage war dabei ein magyarischer Chef der Organisation der eigentliche Drahtzieher. Er wurde inzwischen auch verhaftet und sitzt heute in Ungarn im Gefängnis. Laut Steiner hatten aber auch die beiden Zürcher Beteiligten eine zentrale Rolle gespielt.
Diesem Vorwurf widersprachen die Verteidiger, welche sich für Freisprüche einsetzten und erklärten, dass die angeblichen Beweise der Anklagebehörde auf reinen Vermutungen basierten. Der Koch sei im schlimmsten Fall ein Handlager des Chefs gewesen. Ohne jegliche Entscheidungsfunktion. Die Anwälte kritisierten auch die Einvernahmen von Prostituierten, welche mit den Angeklagten nicht einmal konfrontiert worden seien.

Urteil erfolgt demnächst

Das Gericht kam am Mittwoch noch zu keinem Urteil. Es wird den Entscheid voraussichtlich in den nächsten Tagen eröffnen.

http://www.20min.ch/news/zuerich/story/ ... 16640946[b][/b]
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Dortmund

Beitrag von nina777 »

3. Dezember 2008

Gericht: Fast sechs Jahre Haft für Zuhälter

DORTMUND Das Landgericht hat am Mittwoch einen 39-jährigen Zuhälter zu fünf Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Der Angeklagte hatte im Oktober und November 2006 ein damals 15-jähriges Mädchen auf den Straßenstrich geschickt und für sich arbeiten lassen.

Außerdem wurde die junge Prostituierte im April 2007 von den Zuhälter und drei Komplizen vergewaltigt. Das Landgericht hatte sich bereits vor einem Jahr mit dem Fall befassen müssen. Am Ende dieses ersten Prozesses war der Angeklagte sogar zu sechs Jahren Haft verurteilt worden.
Nach erfolgreicher Revision reduzierten die Richter der 36. Strafkammer die Strafe nun um zwei Monate. Das heute 17 Jahre alte Opfer musste in der neuen Verhandlung nicht mehr zu den schlimmen Vorwürfen aussagen.

Die Jugendliche hat sich inzwischen aus dem Rotlicht-Milieu gelöst. Vor kurzem hat sie ihren Schulabschluss nachgeholt. Zurzeit macht sie eine Ausbildung zur Anwalts- und Notargehilfin.

http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/d ... 664,424854
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Zürich-Bulgarien

Beitrag von nina777 »

03.12.08

Frauen skrupellos zur Prostitution gezwungen

von Attila Szenogrady

Ein bulgarischer Chef-Zuhälter und drei Türken sollen im Grossraum Zürich Menschenhandel mit osteuropäischen Prostituierten betrieben haben. Nun drohen den Angeklagten hohe Freiheitsstrafen.

Für den am Mittwoch eröffneten Prozess hat das Bezirksgericht Zürich zwei volle Tage angesetzt. Am ersten Verhandlungstag stand ein 38-jähriger Chef-Zuhälter aus Bulgarien im Mittelpunkt. Der mutmassliche Menschenhändler zeigte sich wortkarg und verweigerte die Aussage. Mehr zu erzählen hatten die Gerichtsakten. Demnach hatte der Angeklagte bereits früher in Südfrankreich ein einträgliches Sexgewerbe mit vornehmlich osteuropäischen Frauen betrieben. Bis ihn die französische Justiz mittels einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren für längere Zeit aus dem Verkehr zog.

Laut Anklage ein strenges Prügelregime

Im August 2006 wechselte der Bulgare nach seiner Haftentlassung das «Revier» und setzte neu auf das Zürcher Rotlicht-Milieu. Die Anklageschrift schilderte, wie der Chef-Zuhälter drei Landsfrauen aus Osteuropa in die Prostitution an der Limmat einführte und dabei ein strenges Regime aufzog. Dabei soll der Angeschuldigte die wirtschaftliche Notlage der Opfer skrupellos ausgenutzt haben. Regte sich Widerstand, so setzte es für die Geschädigten auch massiv Prügel ab.

In der Folge kontrollierte der Boss die Einkommen der Prostituierten und schöpfte jeweils mindestens die Hälfte ihrer Einkommen ab.

Viereinhalb Jahre gefordert

Innerhalb eines Jahres weitete der Angeklagte seine Tätigkeit von Zürich aus bis in die Ost- und Innerschweiz aus. Unter Mithilfe von drei türkischen Staatsangehörigen, die laut Anklage auch weitere Frauen aus Rumänien in die Prostitution zwangen.

Laut Staatsanwältin Silvia Steiner galt der Bulgare als Organisator, Transporteur und als Stellenvermittler. Bis zum 10. Juli 2007, als die Polizei zuschlug und der verhaftete Mann bis heute hinter Gitter verschwand.

Wo er laut Steiner auch für längere Zeit bleiben soll. So forderte sie für den Angeklagten vor Gericht eine hohe Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren. Wegen mehrfachen Menschenhandels und Förderung der Prostitution.

Für die drei weiteren Beschuldigten verlangte Steiner bedingte Strafen. Zwei Mal 18 Monate sowie ein Mal zwei Jahre.

Urteil am Donnerstag erwartet

Die Verteidiger setzten sich in längeren Plädoyers für Freisprüche ein. In erster Linie, da die massiven Vorwürfe gar nicht zu beweisen seien und die Frauen ihrer Tätigkeit freiwillig nachgegangen seien. Das Gericht stellte in Aussicht, dass die Urteile bereits am Donnerstag eröffnet werden.

http://www.20min.ch/news/zuerich/story/ ... n-12622952
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Menschenhandel-Prozess Solothurn, Schweiz

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Viel Geld mit Minderjährigen


Von Beat Waldmeier. Aktualisiert am 04.12.2008


Kritik an der Staatsanwaltschaft üben die Verteidiger im Fall des Oensinger Rotlichtmilieus. Wenn Sie damit beim Amtsgericht keinen Erfolg haben, drohen ihren fünf Klienten Haftstrafen von zwei bis vier Jahren.

Es war in der Heftigkeit doch eher ungewöhnlich, was sich gestern vor Gericht abspielte. Die Verteidiger kritisierten die Arbeit der Polizei und der Staatsanwaltschaft im Fall der Oensinger Rotlichtlokale «Aquapark» und «Insider» (siehe auch gestrige Ausgabe) massiv. Die Anklageschrift sei in vielen Punkten unklar und das Unmittelbarkeitsprinzip verletzt, monierte der Anwalt des Geschäftsführers B., während der Anwalt des Treuhänders von einem unfairen Strafverfahren sprach, das den Anwälten zu wenig Vorbereitungszeit gelassen habe.

Das liess Staatsanwalt Rolf von Felten nicht auf sich sitzen und parierte die Angriffe mit Gegenoffensive. So hielt er einem Verteidiger vor, dass dieser eine wichtige Frist verpasst habe. Zudem habe die Verteidigung keine Zeugen vorladen wollen. Eine weitere Aussage zeigt die Heftigkeit der Auseinandersetzungen. «Die Anklageschrift hat nicht die Aufgabe, die Verteidiger von Überlegungen zu dispensieren», sagte der Staatsanwalt.



Bis vier Jahre Haft

Ob die Kritik an der Verfolgungsbehörde berechtigt ist oder sie von Straftaten ihrer Mandanten ablenken soll, wird das Gericht entscheiden. Die drei Richter müssen sich dabei ausschliesslich auf die vielen Akten stützen, weil Geschäftsführer B. und der Treuhänder gar nicht aussagen wollten und die Aussagen des Bruders des verschollenen Haupttäters kaum neue Erkenntnisse brachten, nicht einmal zu dessen eventuellem Selbstmord in der Türkei.

Für die Verteidiger ist klar, dass die fünf Angeklagten allesamt völlig unschuldig und damit freizusprechen seien, während der Staatsanwalt dies ganz anders sieht. Er beantragte Strafen von zwei bis vier Jahren. Am härtesten angefasst werden, sollen der Bruder und ein ungarischer Menschenhändler. Ihnen sprach der Ankläger eine besonders wichtige Rolle in diesem ganzen Fall zu.

Die Anklageschrift umfasst als wichtigste Punkte Menschenhandel und Förderung der Prostitution, aber auch Urkundenfälschung, versuchte Nötigung, Drohung und weitere Delikte. Gerade die Aussagen der beiden Zeugen zeigten auf, dass es sich bei den drei anwesenden möglichen Tätern nicht um die braven, netten Leute handeln könnte, wie sie sich selber darstellten oder darstellen liessen.



Viel Geld zu verdienen

Sie sollen mit Gewalt gedroht haben, die in diesem Milieu offensichtlich an der Tagesordnung ist. So war einer der Zeugen vor drei Jahren angeschossen worden. Die Polizei war ja erst wegen dessen Falls auf die Spur von illegaler Prostitution in den beiden Oensinger Lokalen gekommen.

Der smarte Treuhänder, der vergnügungssüchtige Familienvater und der ahnungslose Versicherungsvertreter sind laut Staatsanwalt nämlich nichts anderes als die willfährigen Stellvertreter und Handlanger des Haupttäters, der sich mit den Frauen eine goldene Nase verdiente. So soll Haupttäter T. so viel Geld verdient haben, dass er auf verschlungenen Pfaden über Strohfirmen das Grundstück des «Aquaparks» gekauft hat.



Amateure und ihre Chefs

Der Fall «Aquapark» und auch des Selzacher «Blue Lamps», der im Mai verhandelt worden war, zeigen, dass Amateure an vorderster Front mitmischen, dies wohl auch in Aussicht auf Sex und Geld. Im Hintergrund aber mischt das organisierte Verbrechen mit. Es schreckt nicht davor zurück, auch Minderjährige einzusetzen, wenn es ihnen nützt.

Das dürfte in diesem Fall gerade für den Vorwurf von Menschenhandel wichtig, vielleicht gar entscheidend sein. Die Staatsanwaltschaft hatte sich in diesem Fall sehr viel Mühe gegeben, die Angeklagten festzunageln. So fanden Befragungen von Frauen und Beschuldigten in Ungarn und Bulgarien statt.

Am Freitag wird das Urteil bekannt gegeben, im schlimmsten Fall könnte es für den einen oder anderen eine unbedingte Gefängnisstrafe absetzen. Der bulgarische und der ungarische Angeklagte werden sie nicht absitzen müssen, allerdings werden sie sich kaum mehr über ihre Heimatländer hinaus bewegen können.

(Solothurner Tagblatt)
Erstellt: 04.12.2008
http://www.bernerzeitung.ch/region/solo ... y/18283330





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