LokalNachrichten: WIEN

Hier findet Ihr "lokale" Links, Beiträge und Infos - Sexarbeit betreffend. Die Themen sind weitgehend nach Städten aufgeteilt.
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Zwerg
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Beitrag von Zwerg »

Ich sehe zwischen unseren Argumenten und der Polemik der freiheitlichen Partei nicht wirklich eine Möglichkeit des Austausches - wie schon öfters wird vor einer (Rand-)Gruppe gewarnt - Diese in einem Zusammenhang mit kriminiellen "Begleiterscheinungen" gebracht - und man möchte sie ghettoisieren.... - hatten wir doch schon (und Viele haben daraus gelernt).

Der angesprochene Bereich "Technisches Museum" wird genutzt - und die Vorstellung das sämtliche SexarbeiterInnen jetzt nur dort arbeiten dürften ist für mich, alleine auf Grund der Kleinheit des Gebietes in der Relation zu den SW`s nicht denkbar!

Aber auch hier wäre ein runder Tisch mit den ExpertInnen von SOPHIE und auch LEFÖ - der Bezirksvorstehung - SexarbeiterInnen - Behördenvertretern - und Anrainern andenkbar... - nur das will man scheinbar von Seiten der Freiheitlichen Partei nicht wirklich - denn dann hätte man ja vielleicht das Feindbild verloren und wüsste nicht mehr wogegen man auftreten kann.

Christian

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nina777
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Beitrag von nina777 »

FP-Kowarik: "Bin in der Politik, weil ich aus dem 15. Bezirk bin"

FPÖ will Prostituierte und Punks verbannen - Kowarik für Lösung am Stadtrand

Für Dietbert Kowarik ist der Fall klar: "Prostitution in Wohngebieten gehört grundsätzlich verboten. Sie sollte ausschließlich in genau definierten Bereichen am Stadtrand erlaubt sein", sagt der blaue Gemeinderat aus Rudolfsheim-Fünfhaus.

Auch die zweite große Zumutung, die der Burschenschafter im 15. ortet, wäre aus seiner Sicht leicht aus der Welt zu schaffen. "Wir fordern die Verlegung der Pankahyttn. Es war doch von vornherein klar, dass dieses Wahnsinnsprojekt nicht funktionieren kann." Schon im Nationalratswahlkampf machte die FPÖ in Rudolfsheim-Fünfhaus gezielt Stimmung gegen das von der Stadt finanzierte Wohnprojekt für obdachlose Punks. Bis zum nächsten Urnengang - 2010 wählt Wien - wird der Konflikt im 15. wohl weiterköcheln. "Im Gegensatz zur SPÖ nehmen wir die Sorgen der Menschen ernst", sagt der 34-jährige Jurist, der mit 17 der Freiheitlichen Jugend beitrat.

Der Umstand, dass sich Rudolfsheim-Fünfhaus langsam vom tristen Vorstadtbezirk zum lebendigen Stadtteil mit jeder Menge Jungvolk entwickelt, könnte 2010 vor allem der FPÖ und den Grünen nutzen. Beide Parteien konnten zuletzt vor allem junge Wähler mobilisieren. Der 15. ist außerdem jener Bezirk mit dem höchsten Ausländeranteil. "Der Hauptgrund, warum ich für die FPÖ in die Politik gegangen bin, ist der Umstand, dass ich aus dem 15. Bezirk komme", sagt Kowarik. "Man konnte hier immer schon zuschauen, welches Kind in welche Schule geht. Und die SPÖ ignoriert das bis heute." (stem/DER STANDARD-Printausgabe, 04.11.2008)

http://derstandard.at/?url=/?id=1225358952847



Grüne Kickert: "Gegen Sündenbockpolitik im Problembezirk"

Die Grünen wollen den 15. zum Modellbezirk machen - Kickert: "Mehr Sozialarbeiter"

An Armut, Prostitution und Ausländern will Jennifer Kickert (Grüne) den 15. Bezirk nicht festmachen: "Das ist zu plakativ." Doch dass genau das die Probleme im Bezirk sind, will die stellvertretende Bezirksvorsteherin nicht ignorieren.

Nach der Nationalratswahl waren die Rathaus-Grünen mächtig stolz auf Kickert und die Chefin der Grünen im 15., Birgit Hebein. Denn gerade in dem "Problembezirk" konnte die FPÖ mit ihrer "Sündenbockpolitik" (Kickert) nicht punkten. Die Grünen sind mit 19 Prozent mit der FPÖ (20 Prozent) fast gleichauf. "Wir sind uns nicht zu schade, die kleinen Dinge anzupacken, um das Leben im Bezirk zu verbessern", sagt Kickert. "Im Gegensatz zur FPÖ, die keine Problemlösungen für den Bezirk hat, sondern nur gegen die Pankahyttn hetzt und die Prostituierten vertreiben will".

Mit Kleinarbeit - Anrainergesprächen und Hausbesuchen - will Kickert die Gemeinderatswahl 2010 für die Grünen entscheiden. "Die SPÖ hat soziale Entwicklungen verschlafen. Sie verwaltet und traut sich nicht, auszuprobieren", sagt Kickert. Beispielsweise, Schulsozialarbeit einzuführen. Oder in der Wohnpolitik aktiver zu werden: "Erst nach und nach werden abgewohnte Häuser saniert", kritisiert Kickert. "Wenn ich Bezirksvorsteherin wäre, dann würden solche Projekte konzentriert passieren."
Kickert will Rudolfsheim-Fünfhaus zu einem "Modellbezirk Wiens" machen - wo Sozialprojekte und durchdachte Siedlungspolitik auch greifen. (Marijana Miljkoviæ/DER STANDARD-Printausgabe, 04.11.2008)

http://derstandard.at/?url=/?id=1225358952691
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nina777
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Beitrag von nina777 »

Mit neuen Spielregeln gegen den Strich

Im 15. Bezirk wird seit Jahrzehnten angeschafft - fast genauso lange gehen Anrainer gegen den Straßenstrich auf die Barrikaden

Jetzt bemüht sich der Bezirk wieder einmal um eine "umfassende Lösung"

In der Bar hielt es Irina nicht lange aus. "Da muss man immer trinken. Und ich kann nicht viel trinken", sagt die junge Bulgarin im roten Mini. Seit acht Monaten arbeitet Irina als Prostituierte im 15. Bezirk. In den ersten paar Wochen warb sie an der Bar eines Nachtlokals um Freier, jetzt wartet sie lieber in einer Seitengasse der Äußeren Mariahilfer Straße auf Kundschaft. "Ich arbeite gern allein", sagt die 28-Jährige.

Irina ist eine von 1728 Frauen, die derzeit in Wien legal als Prostituierte ihr Geld verdienen. Ein Gutteil dieser Frauen geht in Rudolfsheim-Fünfhaus auf den Strich. Seit Jahrzehnten ist der Bereich Äußere Mariahilfer Straße stadtbekanntes Rotlicht-Grätzel.

Zwischen 200 und 400 Frauen schaffen dort jede Nacht an. Fast genauso lange bekämpfen Anrainer den Straßenstrich vor ihrer Tür. Wobei der Ärger erst so richtig losging, seit vor ein paar Jahren die gesamte Äußere Mariahilfer Straße zur Schutzzone erklärt wurde. Denn die Sexarbeiterinnen weichen jetzt auf die ruhigen Gassen rund um die Durchzugsstraße aus und verhandeln dort bis zum Morgengrauen lautstark mit Freiern. "Die Verdrängung in die schmalen Seitenstraßen ist hochproblematisch", sagt Eva Van Rahden, Leiterin der Beratungsstelle "Sophie", wo jährlich gut 300 Sexarbeiterinnen vorbeischauen. "Dürften die Frauen auf ohnehin lauten Durchgangsstraßen stehen und müssten nicht in die Gassen ausweichen, glaube ich, würden sich Anrainer weit weniger belästigt fühlen." Weil sich die Anrainerproteste derzeit aber gerade wieder häufen, bemüht sich Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal gemeinsam mit der Stadtregierung um eine "umfassende Lösung" des uralten Dauerproblems.

Spielregeln neu gestalten

"Wir müssen die Spielregeln neu gestalten", sagt der rote Bezirkspolitiker. Frühestens in einem Jahr rechnet Zatlokal mit ersten Ergebnissen. Die Verdrängung in unbewohntes Gebiet könne allerdings keinesfalls Ziel dieser Bemühungen sein, sagt SPÖ-Gemeinderätin Sybille Straubinger. "Die Prostituierten würden dann noch gefährlicher leben und die Polizei hätte noch weniger Einblick." Derzeit führt die Exekutive verstärkt Kontrollen im 15. Bezirk durch. "Das ist eine bewusste Maßnahme, denn wir spüren in letzter Zeit einen starken Zustrom", sagt Peter Goldgruber, Leiter der sicherheitspolizeilichen Abteilung in Wien. "Es sind vermehrt illegale Sexarbeiterinnen ohne Gesundheitsuntersuchung unterwegs." Laut Goldgruber habe es zuletzt eine ganze Reihe von Anzeigen und Verhaftungen gegeben, künftig wolle man sich allerdings nicht nur auf die Prostituierten konzentrieren. "Wir haben uns bisher zu wenig den Freiern gewidmet, das wird sich in den nächsten Wochen ändern."

Bis heute gilt Prostitution laut einem Urteil des Obersten Gerichtshof aus den Achtzigern als "sittenwidrig." Was zur Folge hat, dass Prostituierte kein Dienstverhältnis eingehen und keine Honorare einklagen können. "Prostitution wird in Österreich immer moralisch abgehandelt und als Problem dargestellt", sagt van Rahden. "Fakt ist, dass es eine Nachfrage gibt und man deshalb versuchen muss, das Ganze so zu strukturieren, dass man miteinander leben kann."

Im 15. Bezirk dürfen Sexarbeiterinnen, die einen "Deckel" haben - also bei der Polizei registriert sind -, außerhalb der Schutzzonen rund um öffentliche Gebäude ab 20 Uhr auf der Straße stehen. "Die Nachfrage besteht allerdings auch am Tag", sagt van Rahden, "weshalb viele Frauen verbotenerweise auch am Tag auf der Straße anbahnen und dann im Gefängnis landen." Dass die Polizei derzeit sehr viele Geldstrafen verhängt, verschärft laut van Rahden die Situation der Frauen. "Manche haben bis zu 20.000 Euro Schulden aufgrund von Verwaltungsstrafen und müssten Tag und Nacht arbeiten, um sie abzubauen - wodurch sie weitere Strafen riskieren."

(Martina Stemmer/DER STANDARD-Printausgabe, 04.11.2008)

http://derstandard.at/?url=/?id=1225358951777
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Struwerviertel

Beitrag von nina777 »

Polizeirazzia im Wiener Stuwerviertel: Schwerpunkt Prostitution

Acht Freier, 33 Prostituierte, zehn Lokalbetreiber angezeigt - eine Person festgenommen


Wien - Bei einer Polizeirazzia im "Stuwerviertel" in Wien-Leopoldstadt mit Schwerpunkt Prostitution sind in der Nacht auf Donnerstag acht Freier, 33 Prostituierte und zehn Lokalbetreiber angezeigt worden. Eine Person mit bestehendem Aufenthaltsverbot wurde festgenommen, eine weitere wegen einer offenen Verwaltungsstrafe in Haft genommen. Außerdem wurden verstärkte Kfz-Kontrollen in diesem Bereich durchgeführt. Ein Alkolenker musste seinen Schein abgeben, berichtete die Bundespolizeidirektion am Donnerstag.

Ziel der Aktion war, den Lokalbetreibern und den Freiern die Gesetzwidrigkeit der Prostitution im Stuwerviertel zu verdeutlichen. Innerhalb der "Sperrzone", das sind 150 Meter im Umkreis von Gebäuden, die religiösen Zwecken gewidmet sind, Schulen, Spielplätzen, Kindergärten, Friedhöfen oder ähnlichem ist die Anbahnung und Ausübung der Prostitution verboten. Das Stuwerviertel liegt in einem Schutzbereich.

Ein Lokalbetreiber, dem die Sperre seines Geschäfts angedroht wurde, hat sein Gasthaus freiwillig geschlossen. Zehn weitere wurden angezeigt, weil sie in ihren Räumlichkeiten die Ausübung der Prostitution ermöglichten.

Bei Kontrollen der Landesverkehrsabteilung wurden 210 Alkovortests durchgeführt. Vier Autofahrer wurden aufgrund ihrer Beeinträchtigung angezeigt, einem Lenker der Schein abgenommen. (APA)

http://derstandard.at/?url=/?id=1227287792090

http://www.wien-heute.at/p-35980.php

http://wien.orf.at/stories/326708/
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Struwerviertel

Beitrag von ETMC »

Hier der Originaltext der Polizei Pressestelle:

Presseaussendung vom 04.12.2008, 13:24 Uhr:
Allgemeines

Schwerpunktaktion im Stuwerviertel



Presseaussendung der Bundespolizeidirektion Wien




MitarbeiterInnen der Wiener Polizei führten gemeinsam mit MitarbeiterInnen der Magistratsdirektion, des Magistratischen Bezirksamtes und der KIAB (Kontrolle illegaler Ausländerbeschäftigung) in der Nacht von 3. auf 4. Dezember 2008 eine Schwerpunktaktion gegen die illegale Prostitution im Stuwerviertel in Wien Leopoldstadt durch.

Im Zuge der Aktion wurden 10 Lokalbetreiber zur Anzeige gebracht, 41 Anzeigen nach dem Prostitutionsgesetz erstattet, wobei auch 8 Freier angezeigt wurden, und 64 Identitätsfeststellungen durchgeführt. Weiters wurde eine Person gemäß den fremdenrechtlichen Bestimmungen festgenommen und eine Person zum Strafantritt vorgeführt.

Von den Magistrats- und KIAB-Teams wurden 13 Anzeigen nach dem Ausländerbeschäftigungsgesetz und 2 Anzeigen nach der Gewebeordnung erstattet. 1 Anzeige nach dem ASVG wurde erstattet, 30 Fälle werden noch überprüft. Ein Betreiber eines Lokals entging einer Androhung der Sperre des Lokals nur, indem er das Lokal freiwillig schloss.

Von Mitarbeitern der Landesverkehrsabteilung wurden im Zuge dieser Aktion im Bereich Stuwerviertel Lenker- und Fahrzeugkontrollen durchgeführt. Dabei wurden insgesamt 231 Fahrzeuge angehalten und 210 Alkovortests durchgeführt. 4 Lenker waren in einem durch Alkohol beeinträchtigen Zustand unterwegs und wurden angezeigt, einem musste der Führerschein abgenommen werden. 3 Anzeigen wurden nach der Taxibetriebsordnung, weiters 40 Anzeigen nach straßenpolizeilichen Vorschriften erstattet und 20 Organmandate eingehoben.

Das hauptsächliche Ziel war, Betreibern der dort etablierten Lokale aber auch Freiern die Gesetzwidrigkeit der Prostitution innerhalb eines Schutzbereiches zu verdeutlichen. Der Schutzbereich umfasst den Umkreis von 150 Meter eines Schutzobjektes, z.B. Kindertagesheim, Schule, Spielplatz, und verbietet die Ahnbahnung und Ausübung der Prostitution. Somit ist es auf Grund dieser „Sperrzone“ unmöglich, die Prostitution im Stuwerviertel legal auszuüben.
liebe Grüsse
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Verwaltungsstrafgesetz §7

Beitrag von Zwerg »

Da ich mittlerweile öfters angesprochen wurde, nach welchem Gesetz hier Kunden gestraft wurden:

Laut den mir vorliegenden Informationen nach dem Verwaltungsstrafgesetz 1991 (§7)

Anstiftung und Beihilfe

§ 7. Wer vorsätzlich veranlaßt, daß ein anderer eine
Verwaltungsübertretung begeht, oder wer vorsätzlich einem anderen die
Begehung einer Verwaltungsübertretung erleichtert, unterliegt der auf
diese Übertretung gesetzten Strafe, und zwar auch dann, wenn der
unmittelbare Täter selbst nicht strafbar ist.
Zwerg

Kontakt per PN oder über das Kontaktformular:
memberlist.php?mode=contactadmin

Notfälle: ++43 (0)676 413 32 23

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Magdalena
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Beitrag von Magdalena »

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ETMC hat geschrieben:wobei auch 8 Freier angezeigt wurden,
Höret die Signale! Österreich darf nicht Schweden werden!

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ETMC hat geschrieben:Von den Magistrats- und KIAB-Teams wurden 13 Anzeigen nach dem Ausländerbeschäftigungsgesetz
Hier geht es um Menschen, welche das Geforderte nicht erfüllen können! Aber das kümmert ja von Seiten der Behörde Niemand. Es interessiert Niemand ob ein Gesetz erfüllt werden kann - Hauptsache man verstößt nicht dagegen

Magda

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Beitrag von ETMC »

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Magdalena hat geschrieben:          Bild
ETMC hat geschrieben:wobei auch 8 Freier angezeigt wurden,
Höret die Signale! Österreich darf nicht Schweden werden!

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ETMC hat geschrieben:Von den Magistrats- und KIAB-Teams wurden 13 Anzeigen nach dem Ausländerbeschäftigungsgesetz
Hier geht es um Menschen, welche das Geforderte nicht erfüllen können! Aber das kümmert ja von Seiten der Behörde Niemand. Es interessiert Niemand ob ein Gesetz erfüllt werden kann - Hauptsache man verstößt nicht dagegen

Magda
Es wäre an der Zeit ein Rechtsgutachten erstellen zu lassen, das diese Vorgehensweise endlich unterbindet - denn wenn man Verordnungen und Gesetzte nicht einhalten kann von Seiten der Bretriebe!!! weil die Behörden es ja gar nicht zulassen - bzw die Rechtslage und die Behörden gar nicht in der Lage sind eine Erfüllung der Vorgaben zu gewährleisten - so wäre das IMHO Verfassungs und sogar rechtswidrig - dies müßte man in einem eigenen Verfahren allerdings beweisen...
liebe Grüsse
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PDF Sexarbeit in Östereich (48 Seiten)

Beitrag von Steve »

Hi ! Ich weiß jetzt nicht ob das hierhergehört, aber ich hab ein Dokument im Internet gefunden, was sehr Interressant zu lesen ist :-) Ich hab geschaut ob es schon irgendwo im Forum gibt, also wenn ich es überlesen habe, tuts mir leid. Das Dokument ist von der UNI Wien über Sexarbeit in Österreich - ein Länderbericht :-)

Ich möchte keine Absätze hier rein kopieren, klickt einfach drauf und lest euch selbst ein :004

>>>>KLICK<<<<<

LG Steve :004
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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

hier ist zwar das Thema Stadt Wien aber es gibt kein Thema Land Österreich, weil ja das ganze Forum Österreich ist.




Den Bericht sollten die Österreicher mal vergleichen mit diesem:

Arbeitsbericht Prostitution in Österreich
http://www.bmeia.gv.at/fileadmin/user_u ... i_2008.pdf

Link auch auf der Seite von SOPHIE
http://de.sophie.or.at/category/sexarbeit
denn SOPHIE hat die Mitarbeit von Sexworkern an diesem Bericht organisiert und es soll auch noch eine Nachbesprechungen geben:
viewtopic.php?t=2328 (SW-only)





.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 26.06.2010, 11:51, insgesamt 2-mal geändert.

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Zwerg
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Jede 2. Prostituierte will raus aus der Prostitution

Beitrag von Zwerg »

Raus aus dem Rotlicht: Die Hälfte der Wiener Prostituierten denkt an Ausstieg

Das horizontale Gewerbe in Wien boomt, die
Anzahl der registrierten Prostituierten wuchs in
den vergangenen zehn Jahren stark an –
„Heute“ berichtete. Doch jede zweite
Liebesdienerin denkt daran, der Sex-Branche
den Rücken zu kehren: Das geht aus den Zahlen
des Vereins „Sophie“ hervor, der Frauen aus
dem Milieu berät.
1500 Gespräche führten die Sozialarbeiterinnen des
Vereins „Sophie“ im Beratungszentrum an der
Oelweingasse 6–8 in Fünfhaus im Vorjahr. Hinzu
kamen knapp 3000 Kontakte, die die Streetworker
bei ihren Touren über den Straßenstrich, in
Bordellen und Clubs knüpften. Der Tenor: „In jedem
zweiten Beratungsgespräch ist der Wunsch nach
dem Ausstieg aus der Branche ein Thema“, erzählt
Eva van Rahden, die Leiterin von „Sophie“.
Ein schwieriges Unterfangen: „Prostituierte aus den
neuen EU-Ländern arbeiten als neue
Selbstständige“, erklärt van Rahden. Sie müssen
ihre Steuer selbst abführen, sich selbst versichern.
Das ist für sie die derzeit einzige Chance auf Arbeit
in Österreich. Erst im Jahr 2011 wird der Jobmarkt
für Bürger aus den neuen EU-Staaten geöffnet –
was die Suche nach einer anderen Beschäftigung
für die Umsteigerinnen deutlich erleichtern würde.
Dazu kommt ein anderes Problem: Die
Sex-Branche gilt immer noch als äußerst lukrativ.
Eine Krankenschwester in Bulgarien verdient im
Durchschnitt umgerechnet 60 Euro im Monat.
Hierzulande könne man diese Summe mit einem
einzigen Freier erzielen, sagen Ermittler der Kripo.

http://www.heute.at/news/wien/162414.php

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Moon Dog
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RE: LokalNachrichten: WIEN

Beitrag von Moon Dog »

orf.at

Freier im Stuwerviertel in Wien werden ab sofort bereits angezeigt, wenn sie mit einer Prostituierten ein Anbahnungsgespräch führen. Die Strafverfügung kommt per Post. Das soll vor allem jene abschrecken, die Frau und Kind zu Hause haben.

stuwerviertel 04.03.2009
Verschärfter Kampf gegen Freier
Freier im Stuwerviertel werden ab sofort bereits angezeigt, wenn sie mit einer Prostituierten ein Anbahnungsgespräch führen. Die Strafverfügung kommt per Post. Das soll vor allem jene abschrecken, die Frau und Kind zu Hause haben.

Keine Anbahnungsgespräche in Schutzzone
Spielplatz und Schule: Beide Einrichtungen vertragen sich nicht mit der Prostitution, sie ist deshalb im Stuwerviertel verboten. Zudem wurde rund um Spielplatz und Schule eine Schutzzone errichtet. Innerhalb dieser Zonen ist es auch für Freier verboten, mit Prostituierten so genannte Anbahnungsgespräche zu führen.

"Wir sind hier in einem Bereich, wo das Anbahnen und die Ausübung von Prostitution verboten ist, weil es hier viele Schutzobjekte gibt. Daher ist es auch für die Freier verboten, sich hier auf Anbahnungsgespräche einzulassen", so Peter Goldgruber von der Wiener Polizei.

Strafe kommt per RSA-Brief
Wer erwischt und angezeigt wird, muss 70 Euro bezahlen. Viele Freier würden diesen Betrag lieber bar bezahlen, doch die Strafverfügung kommt ab sofort per RSA-Brief nachhause.

Vorgehen gegen Prostituierte sinnlos
Bis zu 100 Prostituierte warten derzeit Tag für Tag im Stuwerviertel auf Freier. Die Polizei verteilt regelmäßig Strafzettel wegen Verwaltungsübertretungen nach dem Prostitutionsgesetz, doch Wirkung hat das kaum.

Immer wieder tauchen neue Mädchen auf und treffen auf Freier. Mit den strengeren Strafen für Freier soll sich das künftig ändern.

Link:
http://wien.orf.at/stories/346266/
Zuletzt geändert von Moon Dog am 04.03.2009, 15:59, insgesamt 1-mal geändert.
Maithuna - von der Wurzel geht der Strom ins Universum und zurück. (c) J.K.

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Beitrag von nina777 »

04.03.2009

Darf man Prostituierte auch einfach nur ansprechen?

Heftige Kritik an den von der Polizei gegen Freier angekündigten Anzeigen hat am Mittwoch der Rechtsanwalt Helmut Graupner geübt. Der Co-Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Sexualforschung (ÖGS) erklärte, das Ansprechen von Prostituierten sei "ganz klar nicht strafbar".
Die Rechtsansicht der Polizei erscheine ihm "unvertretbar".


Denn Prostituierte würden durch das Ansprechen nicht zum Anbahnen veranlasst, wie es im Paragraf 7 Verwaltungsstrafgesetz unter Strafe gestellt wird, so der Advokat. "Die stehen bereits dort und bahnen bereits an, lassen bereits erkennen, dass sie die Prostitution ausüben wollen. Ansonsten könnten sie nicht angesprochen werden und (zuvor) als Prostituierte erkannt werden", erklärte Graupner.

"Ein Freier, der eine Prostituierte anspricht, will die Prostituierte zudem ja nicht dazu bewegen (oder es ihr erleichtern), weiter dort zu stehen und anzubahnen", führte Graupner weiter aus. Er wolle typischerweise genau das Gegenteil: nämlich, dass sie ihre Anbahnung abbreche, sich mit ihm an einen anderen Ort begebe, um dort die Prostitution auszuüben.

"Freier, die nichts anderes tun als Prostituierte ansprechen, die in einer Verbotszone stehen, sind daher ebenso wenig strafbar, wie ein Gast, der in ein Wirtshaus einkehrt, obwohl er weiß, der Wirt keine Betriebsanlagengenehmigung oder eine Hausfrau, die Kohlköpfe kauft, obwohl sie weiß, dass die Gemüsehändlerin keine Gewerbeberechtigung hat. Die Annahme einer Strafbarkeit ist in allen diesen Fällen nicht nur lächerlich sondern auch unvertretbar", zeigte sich der Anwalt überzeugt. Graupner hält es für möglich, dass Forderungen auf den Staat zukommen.

http://www.vienna.at/engine.aspx/page/v ... 4-02524538
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Noch Mitte des 19. Jahrhunderts war die Hälfte der Wiener Prostituierten nicht einmal zwölf Jahre alt. Ohne Bedenken nahm daher auch Karl Kraus in seine umfassende Auswahl "Das Buch der Bücher von Peter Altenberg" folgende, nicht ausschließlich ironisch gemeintes Gespräch auf: "Von welchem Alter an, Herr Peter, fangen Sie eigentlich an, süße Frauen zu verehren?!" "So von dem Alter an, in dem sie sich nicht mehr anwischerln, so zwischen fünf und sechs!"

Quelle:
http://www.welt.de/welt_print/article33 ... Seele.html





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300.000 Euro Strafgelder eingenommen von SW

Beitrag von nina777 »

13.3.2009

Schwerpunktaktion gegen Prostitution

146 Prostituierte angezeigt

In der vergangenen Woche hat die Wiener Polizei 146 Prostituierte in Rudolfsheim-Fünfhaus angezeigt. Zwei wurden festgenommen. Mehrere Freier angezeigt.


Zwei Festnahmen
Zuletzt hatten sich die Beschwerden von Anrainern im Bereich Felberstraße/Westbahnhof wieder gehäuft. Die Polizei führte von Montag bis Donnerstag, jeweils um die Mittagszeit, Schwerpunktaktionen durch.

Innerhalb der vier Tage wurden 146 Prostituierte angezeigt. 30 von ihnen wurden an Ort und Stelle abgestraft. Die Geldstrafen betrugen zwischen 100 und 300 Euro. Zwei Prostituierte wurden festgenommen.

Im Zuge der Aktion wurden auch etliche Freier angezeigt, allerdings durchwegs wegen Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung.

http://wien.orf.at/stories/348538/
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RE: LokalNachrichten: WIEN

Beitrag von Zwerg »

KIAB im Wien Landstraße unterwegs :-(

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Prostitution Wien: Wo man Männern nicht in die Augen schaut

Beitrag von Zwerg »

Prostitution in Wien: Wo man Männern nicht in die Augen schaut

Beiläufig stehende Frauen, um die Ecke schleichende Autos, hin und wieder ein Beamter in Zivil. Die Polizei will die Prostitution aus der Schutzzone Stuwerviertel vertreiben. Geht das? Zweifel einer Anrainerin.

Es ist ein Ort, an dem man fremden Männern nicht in die Augen schaut. Ein Blick könnte als unfreiwilliges Angebot aufgefasst werden. Gehwege, über die man nach Hause eilt, hoffend, kein Auto möge just in dem Moment um die Ecke schleichen. Es sind Straßen, die jede Wartende, jede Spaziergängerin zur Prostituierten machen. Zumindest potenziell.
Das Geschäft des Stuwerviertels beginnt zeitig in der Früh. Acht Uhr morgens, an der Venediger Au stehen zwei Frauen auf dem Gehsteig. Man könnte meinen, die beiden warten auf einen Arbeitskollegen, um sie mit dem Auto abzuholen. In Jogginghosen und Jeans, unauffällig gekleidet mit hellen Jacken, einer kleinen Tasche um die Schulter, die eine gemächlich rauchend, der anderen steht ihre Müdigkeit ins Gesicht geschrieben.

An der Venediger Au bestimmt das Warten auf die Autos die Zeitrechnung. Warten, nicht auf den Arbeitskollegen, sondern auf die Freier, die schon frühmorgens hier ihre Runden drehen.
Man erkennt sie an der gemäßigten Fahrgeschwindigkeit. Im ersten, maximal zweiten Gang umkreisen sie im Schneckentempo mit ihren Autos die Häuserblöcke des Stuwerviertels. Ein Viertel, das eigentlich ruhig, fast idyllisch wäre, mit schattigen Alleen aus Linden und Kastanien, die den Häuserzeilen einen Charme geben, der manche sehnsüchtig an Berlin denken lässt, mit Kinderspielplätzen, unauffälligen Geschäften, schummrigen Eckbeiseln.

Vieles hier erinnert an die heimelige Atmosphäre eines Dorfes, die Bewohner der schmucklosen Gründerzeithäuser kennen einander: Wenn man nicht im Spitz zwischen Lassallestraße und Ausstellungsstraße wohnt, hat man keinen Grund hierherzukommen, denn die Gässchen zwischen den beiden Ausfallstraßen lassen sich nicht einfach durchqueren; leicht verliert man sich in der schrägen Anordnung. Die Bewohner wissen, wer die Eindringlinge sind, die langsam fahren und nervös schauen, damit sie die Frauen an den Straßenecken rechtzeitig ins Blickfeld bekommen.

Das Dorf und die Eindringlinge. Die Straßenprostitution gibt es schon lange im Stuwerviertel, der einstigen Hafengegend, der stillen Nachbarin des Praters. Kaum ein Bezirksvorsteher, der den Freiern und ihren Mädchen nicht den Kampf angesagt hat. Geschafft hat es keiner. Der jetzige rote Bezirkschef, Gerhard Kubik, hat sich eine komplizierte Einbahnstraßenregelung ausgedacht und kniehohe Betonsperren auf den Straßen aufstellen lassen: Nun geistern die Freier auf verschlungenen Wegen durch die Gässchen, die Parkplatzsuche ist für Anrainer komplizierter geworden.
Doch Mädchen stehen nicht nur in den Straßen, sie warten auch in den Bordellen, die sich fast in jeder Straße eingemietet haben. Manche mit einer schlichten Klingel, wie am Max-Winter-Platz, wo die Nummer 15a mit „gemütlichem Traumservice“ einer „Diane“ lockt, an der Tür gut sichtbar die Aufkleber der akzeptierten Kreditkarten; da gibt es die schrille „Susi Bar“, deren pinkfarbenes Neonlicht samt roter Laternen auch tagsüber leuchtet, Kameras scannen die Kunden beim Eintreten; die „Bussi Bar“, die mit übergroßen Schlumberger-Flaschen in der Vitrine Luxus verheißt; den „Club 9“, dessen Bedienstete bei Schönwetter auf der Straße eine Zigarette rauchen.


Genau diese Etablissements sind nun im Visier der Polizei. Seit einigen Wochen geht man nicht nur gegen den „illegalen Straßenstrich“ vor, sondern auch gegen die rund 15 Rotlichtlokale, in denen Prostitution „angebahnt und ausgeübt“ wird, so die behördliche Sprachregelung. Mit Strafen bis zu 3000 Euro möchte man das Geschäft unprofitabel machen, so Peter Goldgruber, Leiter der Sicherheits- und Verkehrspolizeilichen Abteilung. „Wir zeigen sie regelmäßig an, bis es ihnen zu blöd wird.“ Zu teuer, um genau zu sein. Wie oft die Polizei die Verwaltungsstrafe tatsächlich verhängt, sagt sie nicht. Nur: „Regelmäßig.“

Anzeigen, „bis es zu blöd wird“. Früher kümmerte die Polizei die Lokale wenig. Dabei war das Gesetz das gleiche: Das Wiener Prostitutionsgesetz verbietet in einem 150-Meter-Umkreis von Schulen, Spielplätzen, religiösen Gebäuden oder Kindergärten die Prostitution. Im Stuwerviertel dürfte wegen der vielen Parks, Moscheen und Schulen kein Bordell existieren. Das Rotlichtviertel – eine einzige Schutzzone. Ein aberwitziger Gedanke.
Die Prostitution scheint die Polizei deshalb vermehrt zu beschäftigen, weil die Frauen aus dem Ausland nach Wien gebracht werden und ihre Zahl angeblich zugenommen hat. Daten zeigt man keine. Waren es früher vor allem Österreicherinnen, prostituieren sich nun mehrheitlich Ungarinnen und Slowakinnen. „Wenn man das lässt, dann geht es über“, meint Leopold Kraft, Leiter des Stadtpolizeikommissariats Brigittenau.


Womöglich hat die neue Geschäftigkeit auch damit zu tun, dass das Stuwerviertel als Wohngebiet immer attraktiver wird? In ein paar Jahren kommt die Wirtschaftsuniversität ums Eck, jetzt schon werden Häuser saniert, Zwei-Zimmer-Eigentum um 300.000 Euro angeboten. Bei der Polizei weiß man davon selbstredend nichts. „Um Immobilien kümmern wir uns nicht“, sagt Kraft. Von einem „angenehmen Effekt für die Bewohner“ spricht er aber.


Ein einziges Lokal hat bis jetzt zugesperrt; die Prostituierten aus den Bordellen stehen also noch nicht auf der Straße. Sollte es im Stuwerviertel auf Dauer zu ungemütlich werden, dann könnte sich die Szene anderswohin verlagern – etwa ins Grätzel um die Nordbahnstraße. Dass man die Rotlichtszene dauerhaft aus dem Viertel hinauswerfen könnte, hält nicht einmal die Polizei für realistisch. „Glauben Sie, man kann Diebstahl ausrotten?“, fragt Kraft.
In der Camouflage des Alltags stehen sie noch immer auf der Straße. Die junge Frau mit dem schwarzen, langen Haar, weiße Jacke, enge Jeans, beiläufig telefonierend. Die Wartende vom Max-Winter-Platz, direkt vor der Volksschule, dort, wo die Autos vorfahren können. Das blonde Mädchen auf der Wolfgang-Schmälzl-Gasse, das nicht einsteigen möchte, auch dann nicht, als die beiden Burgenländer aus dem Auto sie lautstark dazu auffordern.

Beiläufig, punktgenau. So beiläufig und doch punktgenau steht es sich im Stuwerviertel, dass beim Warten auf einen Bekannten an der Ausstellungsstraße ein silbernes Auto hält. Das Fenster wird heruntergekurbelt, der Fahrer gibt ungeduldig Handzeichen. „Komm her“, bedeuten sie. Blind und taub möchte man sein. Schließlich gibt der Freier auf, braust davon. Und sucht um die Ecke weiter.

http://diepresse.com/home/panorama/oest ... e_Panorama

KonTom
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Beitrag von KonTom »

Treffender könnte man das Stuwerviertel (welches vor meiner Haustüre liegt)
kaum beschreiben.

Tom

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nina777
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Beitrag von nina777 »

29.3.2009

Prostitution im Stuwerviertel "permanentes und zunehmendes Problem"

Prostitution im Wiener Stuwerviertel: Das ist ein "permanentes und zunehmendes Problem", sagt Peter Goldgruber, Leiter der sicherheits- und verkehrspolizeilichen Abteilung. Die Freier schreien quer über die Straße


wobei die Zahlen, nicht zuletzt jahreszeitlich bedingt, stark schwanken. "Manchmal stehen nur vier bis fünf Prostituierte in dem Grätzel, manchmal sind es 20."

Weil das Problem sich vergrößere, sei es notwendig, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Goldgruber: "Das Einschreiten gegen Prostituierte allein hat sich als nicht sinnvoll erwiesen." Gegen diese geht die Exekutive vor, weil es sich "zum Großteil" um nicht registrierte, also illegale Gunstgewerblerinnen handelt. "In den Lokalen ist das Verhältnis zwischen legalen und Geheimprostituierten in etwa ausgeglichen."

Mit dem Problem der illegalen Prostitution tauchen auch alte Probleme wieder auf. "Wir beobachten einen Anstieg der Fälle bei bereits erledigt geglaubten Geschlechtskrankheiten", sagte Goldgruber. Laut dem zuständigen Ambulatorium der Stadt Wien gibt es in Wien etwa 1.800 Prostituierte mit Kontrollkarte. Schätzungen zufolge gehen zwischen 3.000 und 5.000 Frauen der Sexarbeit in der Bundeshauptstadt nach. Die Dunkelziffer ist hoch. Goldgruber zufolge gibt es eine hohe Fluktuation: "Viele Prostituierte sind auch nur einmal anzutreffen."

Im Stuwerviertel beginne das Problem schon in den Mittagsstunden, sagte der Exekutivbeamte. "Da sind Schulen und Kindergärten noch in Betrieb." Geändert hat sich aber die Struktur des Strichs in dem Grätzel: Die in früheren Jahren dort beobachteten Phänomene wie Drogen- und Kinderprostitution hat sich Goldgruber zufolge in andere Teile Wiens, etwa rund um den Westbahnhof oder zum Teil auch in Richtung Karlsplatz verlagert.

Indem man die Zuhälter und die Kunden der Prostituierten nun verstärkt mit Sanktionen bedroht, hofft die Exekutive das Problem nun in den Griff zu bekommen. Die Argumentation: Im Stuwerviertel ist die Prostitution nach dem entsprechenden Wiener Gesetz eigentlich zur Gänze verboten. Wer die Frauen anspricht, veranlasst sie zur Begehung einer Verwaltungsübertretung oder erleichtert ihnen dies zumindest, was unter Strafe steht. Wer einen RSA-Brief nach Hause bekommt, werde es sich in Zukunft vielleicht überlegen, in das Viertel zu fahren.

Doch Rechtsexperten erscheint die Rechtsansicht der Polizei unvertretbar. Das Ansprechen von Prostituierten sei "ganz klar nicht strafbar", erklärte Rechtsanwalt Helmut Graupner vor kurzem. Denn Prostituierte würden durch das Ansprechen nicht zum Anbahnen veranlasst, wie es im Paragraf 7 Verwaltungsstrafgesetz unter Strafe gestellt wird, so der Advokat. "Die stehen bereits dort und bahnen bereits an, lassen bereits erkennen, dass sie die Prostitution ausüben wollen. Ansonsten könnten sie nicht angesprochen werden und (zuvor) als Prostituierte erkannt werden."

http://www.vienna.at/news/chronik/artik ... 9-11182960

Wiener Stuwerviertel: "Die Freier schreien quer über die Straße"

Wer in Wien Prater sagt, muss auch Stuwerviertel sagen. Es war schon beinahe immer Teil der Vergnügungsmeile in der Leopoldstadt, wenn auch ihr diskreterer. In den 70er Jahren stellte so mancher Wiener in dem Grätzel sein Auto ab, wenn er mit seinen Kindern den Wurstelprater besuchte. Was den Kindern mit Sicherheit noch unbekannt war: In den schattigen Straßen mit den alten Baumbeständen blühte die Prostitution. Und das tut sie noch immer, allen Anstrengungen der Polizei und Protesten der Anrainer zum Trotz.


Die Bemühungen der Polizei und der politisch Verantwortlichen waren schon bisher nicht wenige. So wurden vor einigen Jahren Straßensperren aus Stein aufgestellt, die verhindern sollten, dass die Freier ihre Runden drehen. Jene Autofahrer, die das Stuwerviertel benutzten, um auf Schleichwegen von der Ausstellungs- auf die Lassallestraße zu gelangen, mussten umdisponieren. Die Kunden der Gunstgewerblerinnen ließ die Maßnahme jedoch weitestgehend ungerührt.

Jetzt wird eben umgedreht und von einer anderen Seite ins Viertel gefahren: Etwa jener Mittvierziger, der im Opel mit Korneuburger Kennzeichen bei einem APA-Lokalaugenschein diese Woche langsam und nicht wirklich nach vorne schauend aus der Venedigerau in die Stuwerstraße einbog. Suchend scannte er den Gehsteig und fuhr dabei langsam in Richtung Wolfgang-Schmälzl-Gasse. Dort drehte er vor der Barriere um und fuhr wieder zurück zur Venedigerau. Ebenso langsam, ebenso suchend. Damit er nur ja nichts übersehen konnte. Zwei Minuten später bog er von der Ausstellungsstraße in die Molkereistraße ein, die er wiederum langsam abfuhr.

Gut eine Dreiviertelstunde war er auf diese Weise in dem nur wenige Straßenzüge umfassenden Grätzel unterwegs. Und er war beileibe nicht der einzige. Familienkarossen, SUVs, das kleine zweisitzige Cabrio: Alle waren sie unterwegs, alle suchten.

Die Hoffnung auf käuflichen Sex lässt oft die letzten Hemmungen fallen. Davon wissen vor allem weibliche Bewohner des Viertels ein Lied zu singen. "Die Freier schreien quer über die Straße", erzählte eine junge Frau mit kleinem Sohn der APA. Anders als etwa am Gürtel, wo Prostituierte anhand ihrer Kleidung relativ leicht als solche erkennbar sind, sind die Frauen hier nur schwer als Gunstgewerblerinnen auszumachen. Weil sie in der Regel nicht registriert sind, wollen sie nicht auffallen.

In den vergangenen Monaten gesellte sich zu denjenigen, die ins Stuwerviertel der Prostitution wegen kamen, eine weitere Gruppe: Parkplatz suchende Gäste der neuen Großraumdisco im Prater. Gegen 22.00 Uhr - mit Ende der Gültigkeit der Kurzparkzone knallen in der Regel die Autotüren: "Is' schon Zehne?" - "Passt scho', könn' ma eh schon stehen bleiben", ist so ein typischer Dialog unter den Discobesuchern.

"Die Discobesucher sind mittlerweile ärger als die Kunden der Prostituierten", erzählte eine Blumenhändlerin in dem Viertel. "Das geht in der Nacht stundenlang mit der Parkplatzsuche." 22 Jahre lebe sie schon in dem Viertel, die Prostitution habe es schon immer gegeben. Freier hätten sie in dieser ganzen Zeit kaum angesprochen. "Einmal ist aber mein Mann in meiner Gegenwart angesprochen worden. Als er kein Interesse zeigte, hat sie ihn vor mir beschimpft." Der Einzelhandel sei hier in den vergangenen Jahren jedoch ruiniert worden: "Schauen sie sich um, es gibt doch keine Geschäfte mehr hier. Nur ein paar Lokale, in denen sitzen die Zuhälter."

Wirklich fündig wurden die potenziellen Kunden an diesem Abend nicht. Nur wenige Prostituierte hatten sich bei der kühlen Witterung auf die Straße getraut. "Das wird im Sommer ganz anders. Letzten Sommer sind vorn am Eck acht bis zehn gestanden", erzählte der Chef eines über die Grenzen des Viertels hinaus bekannten Gasthauses. "Wenn ein Autofahrer vorbeigefahren ist, haben sie ihm gleich die Tür aufgerissen und gefragt, ob er will." Am ärgsten sei der Betreiber in der Stuwerstraße 7. "Der hat einen sehr guten Rechtsanwalt."

Immerhin: Dieser dürfte derzeit auch nicht helfen können. An der Eingangstür zum Etablissement klebte ein Zettel, demzufolge das Lokal behördlich geschlossen ist. Mit den nun angekündigten Maßnahmen der Polizei hoffen die Bewohner des Viertels, dass sich auch die Prostitution im Grätzel zumindest ein bisschen eindämmen lässt. Die Exekutive hatte vor kurzem angekündigt, die Freier zu strafen. Denn nach dem Wiener Prostitutionsgesetz sei dieses Gewerbe praktisch im gesamten Viertel verboten. "Das ist sicher die richtige Methode. Vielleicht hilft das wirklich was, wenn sie die Strafmandate nach Hause bekommen", meinte eine Anrainerin.

http://www.vol.at/news/welt/artikel/wie ... 9-11262904
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Steve
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RE: LokalNachrichten: WIEN

Beitrag von Steve »

Hey !

Ich habe gestern in der Abendausgabe der Krone gelesen, dass jetz im 15. Bezirk - rudolfsheim fünfhaus - die Sexarbeiterinnen am Straßenstrich schon den Bewohnern im Umkreis an die Fenster anklopfen sollen.

Ich hab jetzt leider keine Quelle auf krone.at gefunden.

Aber wisst ihr, ob da was dran ist und: warum sollten sie sowas machen ? aus langeweile ?

Wobei man sagen muss, ein paar sind schon ziemloich unverschämt, denn auch diese halten sich nicht von diskriminierenden äusserungen Fern. Denn beim Westbahnhof in der Nähe, wurde mir von 2 oder 3 Ausländischen "Kolleginnen" mit ziemlich schlechtem Deutsch diskriminierende Äusserungen über meine Sexualität nachgerufen.

Lg

Steve
Es ist sinnlos nach der wahrheit zu suchen, wenn die Welt voller Lügen ist.