Länderberichte SPANIEN:

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Marc of Frankfurt
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Länderberichte SPANIEN:

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Spanieninfos


www.colectivoHetaira.org Madrid | in english

www.asociacionCATS.org Murcia
CATS (Comité de Apoyo a las Trabajadoras del Sexo,
Sex Workers Support Committee)

www.genera.org.es

www.guiaGeisha.com





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Prostitution weiter weder legal noch illegal

Madrider Parlament gibt sein Vorhaben auf, ein Gesetz zu erlassen





Madrid/dpa. Drei Jahre lang berieten spanische Parlamentarier und Experten darüber, wie sie die immer stärker um sich greifende Prostitution in den Griff bekommen könnten. Aber alle Debatten, Gesprächsrunden und Expertisen waren letzten Endes vergebens: Das Madrider Parlament gab sein Vorhaben auf, ein Gesetz über die Prostitution zu erlassen. Damit bleibt in Spanien alles beim Alten -Die käufliche Liebe ist weder legal noch illegal.



Bei der Diskussion hatte es zwei Seiten gegeben: Die einen plädierten dafür, die käufliche Liebe nach dem Vorbild der Niederlande zu reglementieren und zu einer legalen Erwerbstätigkeit zu machen. Die anderen forderten, Spanien solle sich an Schweden ein Beispiel nehmen und die Prostitution ganz verbieten. Einig waren sich beide Parteien darin, dass unbedingt etwas geschehen müsste. Die Prostitution hatte zuvor einen beispiellosen Boom erlebt. "Spanien wird zum Bordell Europas", empörte sich die Presse.

Nach Angaben der Zeitung "ABC" geben die Spanier schätzungsweise 40 Milliarden Euro im Jahr für käuflichen Sex aus. Dies ist fast so viel, wie der Staat in die Bildung investiert. Etwa 350 000 Huren gehen auf Straßen und Parkanlagen, in Privatwohnungen und Bordellen ihrem Gewerbe nach.

Das Parlament entschied nun, seine Gesetzespläne zu den Akten zu legen. Die Abgeordneten lehnten es mit großer Mehrheit ab, die Liebesdienste per Gesetz als eine legale Arbeit wie andere anzuerkennen. "Die Prostitution ist zu einem lukrativen Geschäft geworden, das von internationalen Verbrechermafias kontrolliert wird", heißt es in einem Bericht, der mit den Stimmen der regierenden Sozialisten und der konservativen Opposition verabschiedet wurde. Etwa 90 Prozent der Huren in Spanien würden von Mafias ausgebeutet und zur Prostitution gezwungen, teilte die Abgeordnete Maribel Montaño mit. Das Parlament wolle die kriminellen Geschäfte dieser Banden nicht legalisieren.

Bei den Betroffenen löste die Entscheidung heftige Kritik aus. "Das Parlament behandelt uns wie Unmündige", meinte die Prostituierte Margarita Carreras (42). "Ich gehe auf den Strich, weil ich es so will." Die Prostituiertenvereinigung Hetaira sprach von einer "Schande". Das Parlament lasse all jene Liebesdienerinnen ohne Schutz und ohne Rechte, die ihre Dienste freiwillig und ohne Zwang anböten.

Die Vereinte Linke warf die Frage auf: "Wenn fast alle Prostituierte, wie behauptet wird, Opfer sexueller Ausbeutung sind, warum verbietet man die Prostitution nicht schlicht und einfach?" Aber so weit wollten die Parlamentarier nicht gehen. Dafür ist die Prostitution in Spanien wohl zu weit verbreitet. Nach Angaben der Abgeordneten Montaño erwerben in Spanien pro Tag 1,5 Millionen Männer käuflichen Sex. "Wenn man bei uns dem Beispiel Schwedens folgte, müssten Hunderttausende von Freiern festgenommen werden", warnte ein Experte der Polizei.

Die Zeitung "El País" führte das Scheitern der gesetzgeberischen Initiative darauf zurück, dass die spanische Gesellschaft in der Frage der Prostitution zutiefst gespalten sei. Das eine Lager verlange eine gesetzliche Regelung, das andere ein Verbot. "Die Teilung richtet sich nicht nach den üblichen ideologischen Trennungslinien", betont das "Blatt". "In der Frage der Prostitution ist nicht nur die feministische Bewegung gespalten, sondern auch die sozialistische Regierung."

Quelle:
Mitteldeutsche Zeitung
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 21.09.2010, 15:46, insgesamt 3-mal geändert.

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »


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Die Gesetzeslage in Spanien zur Prostitution

Beitrag von ETMC »

Quelle: Carmen Bravo in International Union Rights Vol. 12 Issue 4, London 2005
Rey Martínez/ Mata Martín/ Serrano Argüello 2004
ETC The World Cup Issue, Schweden 2006-12-05
www.colectivohetaira.org

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Spanien
Die Gesetzeslage in Spanien zu Prostitution ist regional unterschiedlich.
Insgesamt ist Prostitution weder illegal noch in bestimmter Weise durch den Staat
reguliert. Auch Zuhälterei ist bei Erwachsenen nicht explizit verboten. Strafrechtlich
verfolgt wird der Zwang zur Prostitution. Der Betrieb von Bordellen ist in einigen
Regionen nicht erlaubt, so im Baskenland und Katalonien. (ETC 2006, S. 4)
Prostitution ist in Spanien eine rechtlich nicht bestimmte Aktivität, da sie weder zivil-,
noch arbeits- oder strafrechtlich geregelt ist. Prinzipiell sind weder Kuppelei noch
Vermittlung zwischen Prostitution und Klient gesetzlich verboten. Das fehlen einer
gesetzlichen Regelung und Legalsalisierung der Prostitution bedeutet für die
Sexarbeiterinnen, dass sie sozial nicht anerkannt und nicht abgesichert sind. So
findet ihre Tätigkeit in einer Graulichtzone statt, wo sie keine Sozialabgaben
entrichten und auch von den Leistungen, die andere Erwerbstätige erhalten,
ausgeschlossen bleiben. Die aktuelle Situation verstößt für einen Teil der Frauen
gegen ihre Bürgerrechte.
Gefordert wird eine gesetzliche Regulierung nach dem Vorbild anderer Länder der
europäischen Union, wobei eine doppelte Zielsetzung gesehen wird: die
Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der sich prostituierenden Frauen
sowie die Schaffung effektiver Ausstiegsmöglichkeiten, um damit Prostitution immer
weniger attraktiv zu machen. (Rey Martínez/ Mata Martín/ Serrano Argüello 2004, S.
52f.)
Gravierende Veränderungen im Bereich der Prostitution in Spanien sind durch die
zunehmende Migration von Frauen ohne Aufenthaltsberechtigung entstanden. Sie
kommen aus Osteuropa, Lateinamerika und vermehrt aus Afrika. Von
Regierungsseite wird dabei häufig eine Verbindung zu Menschenhandel und
Zwangsprostitution hergestellt.
Seit 1995 existiert in Spanien das Kollektiv Hetaira, welches sich für die Rechte der
SexarbeiterInnen einsetzt. In ihrem Manifest fordern sie, dass die Rechte von allen
Personen, die Prostitution ausüben, anerkannt und garantiert werden. Insbesondere
das Recht zu emigrieren, das Recht auf Bewegungsfreiheit und das Recht, sein
eigenes Gewerbe zu eröffnen. Sie beziehen sich auf den Urteilspruch des Europäischen Gerichtshofs in Luxemburg von 2001, nach dem Prostitution eine
legale wirtschaftliche Tätigkeit ist.
Nach dem Vorbild der Rotlichtviertel in anderer europäischer Städten fordern sie
öffentliche Räume, in denen Prostituierte ihre Arbeit frei und unter guten
hygienischen Bedingungen in Sicherheit und Ruhe ausüben können. Darüber hinaus
fordern sie alternative Beschäftigungsmöglichkeiten.
Die einzige Gewerkschaft in Spanien, die sich für eine Legalisierung der Prostitution
ausspricht, sind die Comisiones Obreras in Katalonien. Mit einem „Bürgerrechte für
weibliche und männliche ArbeiterInnen in der Sexindustrie“ traten sie im Mai 2005 in
die Öffentlichkeit. Das Sexarbeit in Spanien ein gewerkschaftliches Thema ist, wird
unter anderem damit begründet, dass im Zuge der Globalisierung von Migration
immer mehr Frauen selbstständig migrieren, das heißt unabhängig von ihren Eltern
und Ehemännern. Die hauptsächlichen Arbeitsgebiete für diese Frauen sind
Dienstleistungen in privaten Haushalten und im Sexgewerbe, wo sie ungeschützten
und prekären Arbeitsbedingungen ausgesetzt sind. Nach Aussagen von Carmen
Bravo, der Bundesfrauensekretärin der Comisiones Obreras sind die meisten Frauen
in der Prostitution Migrantinnen und nur 2 von 100 Sexarbeiterinnen sind spanischer
Herkunft.
liebe Grüsse
ETMC
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Wer Freiheiten aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.
Benjamin Franklin (1706-90),
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JayR
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Beitrag von JayR »

Working the streets
Gema Martínez
Immigrant prostitutes and transsexuals who work in the Guadalhorce industrial estate tell the stories of their daily working lives


“THE street is a jungle for those of us who work on it. When I go out dressed as a girl, I have to be very strong, like a lion.” It is evident that this young South American is not cleaning the streets of the Guadalhorce industrial estate, but working as a prostitute. He is just one of about 70 transvestites and transsexuals who, along with approximately 250 women - most of them immigrant - work the streets of this part of Malaga city. They form the subject matter of the workshop on health, sexuality and sex, given by the Association for Emancipated Women last Friday, which was attended by about twenty people. Some were women in the process of rehabilitation from different addictions, while others were women who have worked the streets as prostitutes in the past, and who now face a different and difficult life that does not entail the sale of their bodies to strangers.

All were interested in the news read out by Paula, one of the association volunteers, which was the recent decision by the Malaga city Hall to consider penalising clients of prostitutes in the streets.

The response of most of those present was the same. “If they penalise the clients, then they will simply go somewhere else, and this will only benefit the clubs.” Then one young woman talks about the difficulty she has in finding a decent job. She is a transsexual. “I did a course in the care of the elderly in Zaragoza,” she said, and I went through a series of interviews, even getting to the stage of doing physical tests, but was rejected each time they saw my documentation. I worked as a prostitute to pay for the course, and now what am I expected to do? I don’t know if I am prepared for society or if society is prepared for me.”

Understanding

They all understand that the City Hall has to do something about the situation in the industrial estate. “We mostly work by night, but there are some who work by day, and they are almost nude in the streets. Granted, we are prostitutes, but we should have some personal dignity. Many people go to the areas, and some with children. Used condoms litter the streets, and some people have sex in public. It is evident that the City Hall must do something about it, but what? What will happen to us if our clients are penalised?” asks one prostitute.

Would they leave prostitution if they had the opportunity? All agree, at least at this meeting, that they would. “Look, if they go ahead with the penalisation of clients, and at the same time somebody comes along with work for 500 people, then prostitution here would end immediately. We need to earn about 850 euros a month, and I would be the first to sign up if a job were available. I did not work as a prostitute in my own country, but here I have no choice. We are all on the streets because none of us has a choice,” says a young man who works as a transvestite.

All are agreed that the work they do in the streets cannot be regarded as easy money. “Easy? There’s nothing easy about it at all. We have to put up with the cold, on our feet for hours, being insulted and humiliated, and sometimes being beaten and robbed. It is physical and mental abuse. If you’re a woman, they call you a whore, and if you’re a transvestite, they say even worse things about you,” says one of the prostitutes.

Another of them, who calls herself Carmen, says that this is the reason they need their pimps. She has had her ear almost torn off, and has ended up in hospital a few times. “We need somebody to protect us,” she says. “Somebody who will come and collect us if we are brought somewhere out of the area.” She is a 31-year-old gypsy who began working as a prostitute at a very early age, while still a virgin. “I was 14 years old, and was not allowed to have full sex with my clients. There was no penetration. My father was an alcoholic, and I had to earn some money, otherwise we would have had nothing to eat.” She is no longer a prostitute, and attends rehabilitation sessions with the Emancipated Women association. “I have a baby now, and I like to go out and have fun,” she adds.

Nightmares

Marisa tells the group that she gave up prostitution ten years ago, after having suffered health problems brought about by smoking and taking contraceptive pills. “I never took drugs, although I did drink too much while working, to help alleviate the shame,” she says. She still wakes up from nightmares, she tells us. “When I was a 22-year-old prostitute, I regarded prostitution as just another job, but it has long-term effects. I bought a house, furnished it and paid for my child’s education, but at a huge cost. I cannot work, due to psychological problems. The money I earned was cursed.”

“You never forget the disgust you feel the first night”

“The first man you’re with is such a disgusting experience that you never forget it,” says Carmen. “Most of us have to try to put ourselves on another plane to put our experiences behind us,” says another woman who admits to having sold drugs in the industrial estate. “I was very lucky,” says Marisa. “My first client was a 65-year-old man with no teeth, and it could never have been worse than that afterwards.” says Marisa. “We have had them all, from drunks and evil-smelling types to young men, old men, groups, married men and bachelors,” says another woman.

Condoms

They tell us the idea that unprotected sex is becoming fashionable is a myth. They all like to use condoms to protect themselves, although their clients usually want it unprotected. In such cases, we are told by Carmen, who works in Madrid, they fool their clients. “They tell us they want sex without the use of a condom, so we put it on with our mouths instead.”

SUR
http://www.surinenglish.com/noticias.php?Noticia=12110

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Marc of Frankfurt
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Literaturhinweis

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Fachbuch:


La prostitución a debate
Por los derechos de las prostitutas


Dokumentation einer Fachtagung

Bild

Los textos que se incluyen en este volumen se corresponden con las ponencias presentadas en las jornadas La prostitución a debate. Por los derechos de las prostitutas, organizadas por el colectivo Hetaira y celebradas en Madrid en mayo de 2004.
El estigma de ser puta, los sueños de las inmigrantes, la situación en otros países (Alemania, Holanda, Suecia y Francia), ideas para seguir trabajando y la autoorganización de las trabajadoras del sexo conformaron los distintos bloques temáticos.

Incluye trabajos de Dolores Juliano, Raquel Osborne, Cristina Garaizabal, Anne Souyris, Ruth Mestre, Pilar Rodríguez, Estefanía Acién, Nereida Lakuló, Juanita Rosina Henning, Sietske Altink, Pye Jacobson, Anne Coppel, Inés Sabanés, Ramiro García de Dios, Silvia Gay, Ana Fábregas, Margarita Carreras, María José Barrera, Carolina Hernández, Nancy Losada y Heidi Rueda.
Y las palabras solidarias de Pablo Sanz, Lucía Etxebarria, Rosa Regàs, Eduardo Haro Tecglen, Soledad Puértolas, Eduardo Mendicutti, Antón Reixa, Carlos Bardem, Eduardo Galeano, Francisco Cenamor, Ruth Toledano, Leopoldo Alas, Belén Reyes, Pamela Pérez, Rosa Montero y Fernando León de Aranoa.

192 pp. 17 €
ISBN: 978-84-96266-20-9





Veranstalter/Herausgeber ist die SW-Beratung Madrid:

www.colectivoHetaira.org





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Marc of Frankfurt
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Blaming and Shaming-Taktik

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Jagd von Anwohnern mit privaten Web-Cams
gegen Sexarbeiter
Zwangsouting mit Veröffentlichung der Clips bei YouTube


601 Euro Strafe für Video bei YouTube


Im Frühjahr 2007 hatten Bewohner in der Madrider Innenstadt angekündigt, an ihren Balkonen Videokameras zu installieren und Aufnahmen ins Internet stellen zu wollen. Die Bewohner in der Montera-Straße, nur wenige Meter von der Hauptstaße der spanischen Hauptstadt entfernt, wollten für mehr Sicherheit sorgen und gegen die Prostitution und den Drogenhandel protestieren.

Die genervten Bewohner veröffentlichten schließlich letztes Jahr etliche Videos bei YouTube, was nun die spanischen Datenschützer auf den Plan brachte. Erstmals verhängte die Datenschutzbehörde nach eigenen Angaben dafür eine Strafe, weil es sich um "einen schweren Verstoß" gegen das Datenschutzgesetz handele. Besonders wird kritisiert, dass auf 2 von 22 untersuchten Videos die Gesichter von vorbeigehenden Personen zu erkennen seien, die nicht die nötige Zustimmung zur Veröffentlichung gegeben hätten.

[Die SexarbeiterInnen und Prostitutionskunden haben doch wohl erstrecht keine Zustimmung gegeben. Aber die gelten womöglich als nichtzustimmungwürdige Täter? Anm.]


Dass die Strafe nur mild ausgefallen ist, begründete die Behörde damit, dass hinter dem Vorgehen das Ziel stand, die Sicherheit in der Zone zu erhöhen und in der überwiegenden Zahl darauf geachtet wurde, die Persönlichkeitsrechte der gefilmten Personen zu achten. Die "Vereinigung der Neuen Anwohner von Montera" hatte zwischenzeitlich auch mit einer Webcam "live" die Vorgänge ins Internet übertragen.

[Das Ziel der Prostitutionsverdränung wird als mehr Sicherheit verkauft und gilt als angesehen.]


Die Vereinigung hält die Strafe für überzogen und prüft, ob sie Widerspruch einlegt. Die Strafe diene dazu, die "sexuelle Ausbeutung zu unterstützen", erklärt sie und fordert weiter eine Bekämpfung der Prostitution und die Schließung von illegalen Bordellen in der Zone. Seit Februar haben die Behörden die Videoüberwachung übernommen und insgesamt 31 Kameras angebracht, 30 mobile und eine feste. Ob das die Prostitution unterbindet, darf genauso bezweifelt werden, wie andere andere Maßnahmen zuvor.

[Private Bürger als Vorreiter für staatliche Kontroll- und Zwangsmaßnahmen]



Ralf Streck 25.07.2008
Original mit vielen Links
http://www.heise.de/tp/blogs/6/113304





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Beitrag von nina777 »

Spanien - Spanier geben 50 Millionen Euro täglich für Prostitution aus

Spanien - Die Prostitution ist ein profitables Geschäft mit dem Milliarden-Umsätze erzielt werden. In Spanien wird der tägliche Umsatz mit der Prostitution auf 50 Millionen Euro geschätzt - News, Informationen und Spanien 50 Millionen Euro ProstitutionNachrichten auf den Kanaren von IslaCanaria.Net das kosenlose informative Online Portal - Spanienweit und Kanarennah -

Spanien und das Geschäft mit der Prostitution: Millionen Männer in Spanien nehmen täglich die sexuellen Dienstleistungen von Prostituierten in Anspruch. Nach neusten Schätzungen liegt der Umsatz im Wirtschaftssektor Prostitution bei 50 Millionen Euro täglich. In Andalusien, Valencia und Madrid arbeiten nach Schätzungen etwa 300.000 Personen in der Prostitution. Davon sind etwa 95 Prozent weiblich und 5 Prozent männlich. In Andalusien sollen die meisten Frauen dem ältesten Gewerbe der Welt nachgehen. Etwa die Hälfte der Prostituierten bietet ihre Dienste in Bordellen an, circa 20 Prozent auf der Straße und der Rest als Begleithostessen, in Privatwohnungen oder an ähnlichen Orten…

Rund 18 Milliarden Euro werden nach den aktuellen Schätzungen jährlich in Spanien mit Prostitution umgesetzt, neben den Betreibern der diveresen Lokalitäten profitieren auch die verschiedenen Medien enorm vom Gewerbe, ein Großteil der kostenpflichtigen Kleinanzeigen in den diversen Tageszeitschriften fällt auf Prostitution.

Auch die Werbung im Nachtprogramm der verschiedenen TV-Sender wird von Anzeigen aus der Rotlicht-Welt geprägt, die Sender können auf die Millionen-Erträge der Sex-Werbung kaum noch verzichten.
Spanienweit finden fast täglich Razzien in den Lokalitäten des Milieus statt. Die grössten Probleme stellen dabei die Frauen aus Südamerika und Osteuropa dar, die in den meisten Fällen von Menschenhändlern nach Spanien geschleust und zur Prostitution gezwungen werden. Nur hin- und wieder gelingt es, eines der Netzwerke komplett auszuheben. Die Verurteilungen der Menschenhändler scheitern jedoch oft an fehlenden Beweisen, bzw. fehlenden Zeugenaussagen.

http://www.islacanaria.net/newsblog/new ... 34240.html

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Marc of Frankfurt
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Anti-Image-Kampagne

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Spanien macht Anti-SW-Propaganda




Spaniards spend 50 million Euro a day on prostitution


By h.b. - Sep 1, 2008 - 7:08 AM


Bild

One of the posters against prostitution put up by Sevilla City Hall - Photo EFE


Sevilla City Hall has started a poster campaign to try to get local men to abandon the practice of paying for sex.

Spaniards spend 50 million € a day on prostitutes according to latest estimates with Andaucía the region of the country with most prostitutes in Spain, followed by Valencia and Madrid.
The southern region has no fewer than 18,200 involved in the oldest profession of the world according to the official numbers [Prostiutionsanbieter plus -nachfrager plus -organisatoren und Hilfsdienstleister? Anm.] .

Official estimates say that there are just over 100,000 prostitutes in the country, while some other estimates have tripled that number. Many studies indicate that 6% of the population are regular users of prostitutes and that the industry moves some 18 billion € a year, based mostly in roadside ‘alternative’ night clubs. These venues are ‘inspected’ on a periodic basis by the Guardia Civil and it is from these inspections that a rough official number is obtained.

Prostitution is considered is second most profitable business in the world, behind only arms trafficking, but ahead of drugs.

In Sevilla the City Hall has started a poster campaign against prostitution with the slogan ‘Are you worth so little that you have to pay? – Prostitution exists because you do pay.

http://www.typicallyspanish.com/news/pu ... 7805.shtml





Wenn es ein so "profitables Geschäft" sein soll, wie kann dann jemand darin "so wenig Wert sein"? Eine von beiden Aussagen muß falsch sein.

Möglicherweise wird mal wieder geduldet oder gewollt Menschenhandel mit Sexwork vermischt.

Andererseits ist Ausbeutung grundsätzlich immer ein Thema da wo Geldverdienen organisiert wird. In vielen Industrien kommt die Wertschöpfung nicht immer bei den ArbeiterInnen an. Ein Verteilungsproblem. Eine genaueres Hinschauen, eine bessere ökonomische Analyse sind notwendig:
viewtopic.php?p=29962





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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Ibiza will Straßenprostitution verbieten

12. September 2008

Das Rathaus von Ibiza Stadt arbeitet an einer Verordnung, die die Prostitution auf den Straßen der Stadt unter Strafe stellen soll. Das teilte die Bürgermeisterin Lurdes Costa mit. Bei Verstößen soll die Polizei Strafzettel ausstellen. Die neue Regel wird ab Oktober in Kraft treten. Auf Mallorca gibt es seit einigen Jahren eine ähnliche Regelung in der Gemeinde Calvià.

http://www.inselradio.com/2008/09/12/ib ... verbieten/

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Beitrag von nina777 »

Spanien veschärft Gesetze gegen Zwangsprostitution

Beschlagnahmung des Vermögens von Zuhälterringen soll Opfern von Menschenhandel zu Gute kommen - Außderm sieht Reform verbesserten ZeugInnenschutz vor

Madrid - Die spanische Regierung will im Kampf gegen Menschenhandel, sexuelle Ausbeutung und Zwangsprostitution härter durchgreifen. Das Kabinett beschloss am Freitag eine Gesetzesreform, die unter anderem eine sofortige Beschlagnahme des Vermögens von Zuhälterringen ermöglichen soll. Das Geld soll in einen Fonds zur Betreuung der Opfer fließen.

Verbesserte Opferrechte und Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung

Um die Frauen zu einer Zusammenarbeit mit der Polizei zu bewegen, sollen sie unter Schutz gestellt und nach einer Aussage davor verschont werden, in einem Prozess mit den Tätern konfrontiert zu werden. Außerdem erhalten sie kostenlosen Rechtsbeistand.

Ausländerinnen haben überdies die Aussicht auf eine Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung. Schätzungsweise 90 Prozent der rund 300.000 Prostituierten in Spanien kommen aus dem Ausland.

Aktionsplan zum 60. Jahrestag der Erklärung der Menschenrechte

Die Reform muss noch vom Parlament verabschiedet werden. Sie macht Änderungen des Strafgesetzbuches, der Strafprozessordnung und des Ausländerrechts notwendig. Die Neuregelung ist Teil eines 172 Punkte umfassenden Aktionsplans zum 60. Jahrestag der Erklärung der Menschenrechte. (APA/Ag.)

http://diestandard.at/?url=/?id=1227288561624
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

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NEU: vierwöchige Bedenkzeit vor Ausweisung

Beitrag von nina777 »

16.01.2009

Zwangsprostitution und Menschenhandel

Spanien geht neue Wege bei der Bekämpfung von organisierter Kriminalität


Von Hans-Günter Kellner

Rund 40.000 Frauen arbeiten in Spanien als Prostituierte, schätzt die spanische Polizei, und oftmals sieht sie brutale Menschenhändler am Werk. Dennoch sind nur wenige der Opfer bereit, mit der Polizei zusammenzuarbeiten. Denn als Einwanderinnen ohne Papiere halten sie sich meist illegal im Land auf, fürchten die Abschiebung genauso wie die Repressalien ihrer Peiniger. Die spanische Regierung hat jetzt eine Gesetzesnovelle vorgeschlagen, die das ändern soll.

"Club" oder "Molino Rojo" - "rote Mühle" - blinkt es auf großen Neonlettern von den unzähligen Bordellen den Autofahrern auf der A5 von Madrid durch die La Mancha entgegen. Filme haben solche Schauplätze, von denen es entlang der spanischen Autobahnen viele gibt, schon als romantische Kulissen gezeigt. Doch die Realität hinter den roten Gardinen ist oft grausam, sagt Marta González, Rechtsanwältin beim Projekt Hoffnung, das vor den Zuhältern geflohenen Prostituierten hilft:

"Sehr viele der Frauen müssen sich dort gegen ihren Willen prostituieren. Sie wurden nach Spanien gebracht, um sie zu Sex-Sklavinnen zu machen. Sie können sich nicht für oder gegen die Prostitution entscheiden, sie haben kein Geld, können sich nicht mit ihren Familien in der Heimat in Verbindung setzen, entscheiden, wann sie arbeiten oder ihre Kunden aussuchen. Die Leute müssen wissen, dass viele der Prostituierten dort absolut versklavt werden."

Das "Projekt Hoffnung" hilft Prostituierten, den Zuhältern zu entfliehen. Wer das geschafft hat, spricht nicht gerne über seine Erlebnisse. Damit diese Schicksale dennoch bekannt werden, haben die Sozialarbeiterinnen Gespräche mit Betroffenen dokumentiert. Frauen aus Brasilien, der Ukraine oder Rumänien schildern darin, wie ihnen in ihrer Heimat Arbeit als Haushaltshilfen versprochen wurde, erzählen von den Schlägen und Drohungen der Zuhälter in Spanien. Marta González ordnet das knallharte Geschäft ein:

"Für die Vereinten Nationen ist es das einträglichste illegale Geschäft nach dem Drogen- und dem Waffenhandel. Wir reden von Sklaverei, mit der die Händler große Gewinne machen. Wir kennen Fälle, in denen die Zuhälter die Frauen wie eine Ware mit Gewinn weiterverkauft haben."

Aus ihren Heimatländern bringen die Frauen oft auch Angst vor der Polizei mit. Dabei suchen die spanischen Beamten bei ihren Razzien in den Bordellen vor allem die Zusammenarbeit der Opfer bei der Strafverfolgung der Täter. Trotzdem wollen die meisten Betroffenen nichts von der Polizei wissen, erzählt Carlos Garrido, Leiter der Sondereinheit sexuelle Gewalt bei der spanischen Guardia Civil:

"Wir müssen eine Frau, die der Polizei extrem misstraut, relativ schnell davon überzeugen, dass wir ihr helfen können. Dass wir ihr nicht noch mehr Schmerz zufügen. Die Banden haben ihr ja die ganze Zeit eingeredet, dass die Polizei nichts anderes machen wird, als sie auszuweisen oder ins Gefängnis zu bringen. In weniger als einem Tag ist kaum Zeit, sie vom Gegenteil zu überzeugen."

Rund 15.000 Prostituierte hat die Einheit von Carlos Garrido im Jahr 2007 befragt. Nur zwei Prozent davon wollten gegen die Menschenhändler aussagen. Gegen die übrigen muss die spanische Polizei ein Abschiebeverfahren einleiten, wenn sie sich illegal im Land aufhalten. Auch Garrido hält das nicht für angemessen. Er begrüßt darum eine neue Initiative der spanischen Regierung: Den Zwangsprostituierten soll jetzt eine vierwöchige Bedenkzeit eingeräumt werden, die sie in Frauenhäusern von Hilfswerken betreut verbringen. Sagen sie dann aus, kommen sie in ein Zeugenschutzprogramm, bekommen eine Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung. Davon erhoffen sich die Ermittler mehr Erfolg bei der Bekämpfung des Menschenhandels. Zumal die Banden sich inzwischen umorganisieren:

"Diese Gruppen haben auf den Druck unserer Ermittlungen reagiert. Sie prostituieren die Frauen immer mehr in Wohnungen. Das erschwert unsere Arbeit sehr. Denn um eine Wohnung zu betreten, benötigen wir einen Durchsuchungsbefehl, für den wir zuerst nachweisen müssen, dass in der Wohnung tatsächlich eine Straftat begangen wird."

Die Besitzer der Clubs erklären, die Frauen würden sich freiwillig prostituieren. - Der Polizist meint nachdenklich: Wenn auch nicht jede Prostituierte Todesdrohungen erhalte, nutzten die Schlepperbanden deren soziale Notlage in den Heimatländern doch aus und brächten die Frauen illegal nach Spanien, um sie dort sexuell auszubeuten. Nicht immer kann Carlos Garrido das, was er als schreiendes Unrecht empfindet, auch strafrechtlich verfolgen. Doch mag der 41-jährige Capitán der Guardia Civil nicht mehr trennen zwischen Arbeit und Privatleben.

"Wenn ich nach Hause komme, kann ich nicht einfach wie jeder andere nach Fußballergebnissen suchen. Ich schalte dann den Computer ein und suche weiter in Zeitungen anderer Länder nach Informationen zum gleichen Thema. Wir haben hier mit Menschen zu tun. Du sprichst mit ihnen über ihre Probleme. Es ist unmöglich, sich selbst dabei auszublenden."

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/europaheute/904996/
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Strukturwandel wg Krise

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Auch dieser Markt verändert sich

31. Januar 2009, 21:45 Uhr

Vor einigen Monaten wollte sich ein Deutscher aus Mallorca mit mir über Prostitution unterhalten. Ich hätte doch einmal in der Zeitung darüber berichtet, schrieb er, und ob ich die neuesten spanischen Entwicklungen auf diesem Gebiet verfolgt hätte? Der Deutsche war Journalist, wenn meine Erinnerung nicht trügt, und als wir ein paar Tage später miteinander telefonierten, stellte sich heraus, dass die neuesten Entwicklungen an mir vorübergegangen waren.

In der Zeitung stand nämlich zu lesen, neuerdings begäben sich auch wieder Spanierinnen auf den Prostitutionsmarkt, der Trend sei unübersehbar. Dass es in den Kontaktanzeigen auffallend oft heiße: „spanische Damen", sei ein Zeichen, dass die Wirtschaftskrise in der Gesellschaft angekommen sei. Früher, als es fast nur aufwärts ging, seien die Spanierinnen aus der Prostitution geflohen und hätten das Feld den Ausländerinnen überlassen.

Die polizeiliche Erfassung der Landstraßenbordelle deutete bisher auf eines hin: Neunzig Prozent der Frauen in diesem Gewerbe sind Ausländerinnen. Drei große Herkunftszonen lassen sich unterscheiden: Lateinamerika, Osteuropa, Afrika. Die Afrikanerinnen verdienen am wenigsten, viele haben keine Papiere. Was man sich nur aus vereinzelten Pressemeldungen zusammenreimen kann, ist, wie viele dieser Frauen durch Menschenhandel, Erpressung, Nötigung und körperliche Gewalt zur Prostitution gezwungen werden.

Warum ich jetzt wieder daran denken muss, liegt auf der Hand. Spanien, durch die giergesteuerte Aufblähung des Bausektors zu Wohlstand gekommen, wird von der Wirtschaftskrise innerhalb der EU am stärksten getroffen. Allein in den letzten zwei Monaten des Jahren 2008 kamen 600 000 Arbeitslose hinzu. Die Quote liegt noch bei 14 Prozent, doch die Prognosen für die nächsten zwölf Monate zielen in Richtung 20 Prozent.

Anders als im einigen nördlichen Ländern der Europäischen Union zeigt sich die Prostitution in Spanien öffentlich und mit einer gewissen Selbstverständlichkeit. Von Sperrbezirken redet kaum jemand. Mitten in Madrid, auf der Gran Vía, stehen junge Frauen und locken Passanten. Dasselbe geschieht in den Seitenstraßen. Alle Tageszeitungen, auch die seriösesten unter ihnen, drucken täglich mehrere Seiten Anzeigen, deren Sprache sich allein an Erwachsene richtet.

Nur eine einzige Zeitung wird sich in der Krise, die auch diesen Arbeitsmarkt durcheinanderwirbelt, nicht umstellen müssen. Das junge spanische Blatt „Público" hat es von Anfang an abgelehnt, Anzeigen von Bordellen zu drucken. Hoffentlich bekommt es noch genügend andere, um die schlechten Zeiten zu überstehen.

http://faz-community.faz.net/blogs/sanc ... -sich.aspx





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nina777
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Beitrag von nina777 »

1.9.2009

Heftige Proteste

Sex auf offener Straße erregt Barcelona

Geschäftsleute und Anrainer im Viertel "La Boqueria" sind gegen die blühende Straßenprostitution.

Sie treiben es offenbar doch etwas zu wild, die Damen des leichten Gewerbes in der katalanischen Metropole Barcelona. Wie die spanische Tageszeitung "El Pais" am Dienstag berichtete, erregen sich Anrainer und Geschäftsleute des Stadtviertel "La Boqueria" über die Prostituierten und ihre Kunden, die ihrem "Geschäft" oft ungeniert auf offener Straße nachgehen.

"Manchmal muss ich mich abwenden, weil mir graust", wurde ein Angestellter einer Sicherheitsfirma zitiert, der Teile des Viertels mit Videokameras überwacht. Die Polizei zeigt sich hilflos: "Es ist ein Katz-und-Maus-Spiel", meinte ein hoher Beamter. Werde eingeschritten, würden die Damen mit ihrer Klientel einfach ein paar Straßen weiter ziehen. Auch Strafen hätten bisher wenig gefruchtet,

Das Problem des Viertels sei, dass es keine einschlägigen Etablissements mit entsprechenden Räumlichkeiten gebe, beklagte eine Sprecherin einer Bürgerinitiative. Sie riet den Prostituierten doch eine "Kooperative" zu gründen und dann in einem selbstverwalteten Lokal die für ihre Arbeit nötigen Einrichtungen zu schaffen.

http://www.oe24.at/welt/weltchronik/Sex ... 526895.ece
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Marc of Frankfurt
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Selbst mit hohen Geldstrafen nicht zu unterbinden!

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Bildzeitung hat die Bilder der sexaktiven Touristen


http://www.bild.de/BILD/news/2009/09/02 ... ueria.html


Und hier Foto ohne Balken:
http://www.welt.de/reise/article4457542 ... anier.html




Aber wenn sie solche Liedermacher in Barcelona haben ;-)
viewtopic.php?p=64908#64908





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Arum
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Beitrag von Arum »

<B>Sex crackdown at Barcelona tourist spot</b>


Spain's prime minister, José Luis Rodríguez Zapatero, has called on the mayor of Barcelona to clean up street prostitution in his city, where the famous Ramblas boulevard and other emblematic places have been targeted by ever-increasing numbers of prostitutes.

"I hope that the mayor of Barcelona acts," Zapatero said after El País newspaper printed pictures of the city's Boquería market being used for sex acts by prostitutes and their clients. "The things we have seen this week in the streets of Barcelona and which some media have shown have upset me considerably," he said.

Barcelona's mayor, Jordi Hereu, a fellow socialist, has finally pledged to do something about the problem and this weekend police were patrolling Las Ramblas.

http://www.guardian.co.uk/world/2009/se ... lona-mayor
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz

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nina777
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Beitrag von nina777 »

6.9.2009

Landbordelle in Spanien

Kein Wohnzimmer wie andere


Manchmal, wenn über dem Reisenden auf Spaniens Landstraßen und Autobahnen die Nacht hereinbricht, leuchtet in der Ferne ein einsames Licht. Eine Tankstelle, mag der Unbedarfte denken. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass es sich um ein Bordell handelt, und wenn das Licht bunt ist und blinkt, spricht alles dafür. Praktischerweise gibt es auf spanischen Autobahnen immer wieder Nebenstrecken, die vías de servicio, an denen sich Gewerbe ansiedelt. Der Dienstleistungsgedanke erstreckt sich auch auf jenes, von dem man in soziologischen Untersuchungen lesen kann, zur Franco-Zeit habe es jede siebenundzwanzigste Frau ausgeübt, und mehr als die Hälfte aller spanischen Männer sei so erstmals mit den grundlegenden Tatsachen des Lebens in Berührung gekommen.

Die Häuser, von denen die Rede ist, haben zwei Gesichter. Bei Tag sind sie schmucklose Nutzbauten im Nichts einer endlosen Landschaft, meist isoliert, denn dort, wo sie sind, ist kaum etwas anderes. Nachts dagegen, wenn alle Schalter umgelegt sind, sehen manche von ihnen aus wie große Flipperautomaten mit Christbaumschmuck. Zur Stunde der Dämmerung erlischt die triste Fassade. Rote, gelbe, grüne Neonröhren zaubern ein neues Haus dorthin, künstliche Sterne funkeln, eine Palme aus Licht streckt ihre Blätter in die laue Nacht hinaus. Neben dem rosafarbenen Flamingo, der von der Exotik anderer Kontinente kündet, wird der Name des Etablissements lesbar, und jetzt, nach der Verwandlung, zählen nur noch der Trost, die Wärme, die Gesellschaft, die das verwunschene Haus seinen Besuchern verheißt. In der Mancha zum Beispiel, zwei Stunden südöstlich, haben sich auf einem strategisch wichtigen Landstraßenabschnitt zwischen Madrid und Alicante nicht weniger als sechs Bordelle angesiedelt. Es ist die ideale Stelle, um den Transitverkehr abzugreifen.

Ort der Freiheit

Soeben erschienen in der Zeitung „El País“ explizite Fotos, die Prostituierte im Rotlichtviertel von Barcelona auf offener Straße bei der Ausübung ihres Gewerbes zeigen. Gegen das ausufernde Lustgeschäft, das in Spanien ohnehin stärker akzeptiert ist als im nördlichen Europa, regte sich unter den Anwohnern scharfer Protest. Doch nur wenige Stunden später verklärte der Schriftsteller Juan Goytisolo die schmuddelige Unterseite Barcelonas öffentlich zum Ort der Freiheit und der nicht nur sexuellen Entgrenzung; kein Wunder, denn Goytisolo sang in der sündigen Stadt seiner Jugend eine Hommage an den literarischen Tabubrecher Jean Genet.

Die gesellschaftliche Wirklichkeit allerdings ist weniger romantisch. Spanien duldet die Sexarbeit aus alter Tradition und schaut lieber nicht so genau hin, wie sie vonstatten geht - und auf wessen Kosten. Die seriösen Tageszeitungen, einschließlich des konservativen, üblicherweise hochgeschlossenen „ABC“, verdienen mit täglichen Kontaktanzeigen viel Geld, eine Einnahmequelle, die nur das vor zwei Jahren gegründete Blatt „Público“ nicht anzapfen mag. Aus moralischen Bedenken.

Gewöhnlich und alltäglich

Nach Erhebungen der Guardia Civil kommen mehr als achtzig Prozent der Frauen, die in den „Clubs“ an der Landstraße arbeiten, aus dem Ausland, und ein beträchtlicher Teil von ihnen wird Opfer von Menschenhandel und Erpressung. Über das genaue Ausmaß fehlen verlässliche Zahlen, doch jede Archivrecherche fördert Monat für Monat Geschichten von aufgeflogenen Banden zutage, die mit dem kriminellen Frauentransport von Schwarzafrika, Osteuropa oder Lateinamerika nach Spanien fette Gewinne machen. Auch die Übergänge zwischen dem Prostitutionsmilieu und der Drogenszene sind erfahrungsgemäß fließend. Was die Prostituierten selbst denken, sofern sie reden, ist kaum auf einen Nenner zu bringen. Die einen warten auf ihre Befreiung; andere fordern die „Regulierung“ ihrer Arbeit und die Anerkennung des Sozialstaates; und wieder andere reklamieren Respekt für eine angeblich frei gewählte Tätigkeit und verbitten es sich, zu den Opfern gezählt zu werden.

Leider kann man Männer, die ihre anheimelnd beleuchteten Stammlokale ansteuern, schlecht fragen, wie sie die Sache sehen. Aber dass manche von ihnen mit dem Bordellbesuch etwas Gewöhnliches und Alltägliches verbinden, zumal auf dem Land, wo sonst wenig passiert, das konnten wir selbst feststellen. Sechs Euro für ein Bier genügen, um sich an den Tresen zu setzen und die Szenerie eines normalen Wochentags kurz vor Mitternacht zu erleben. Die Bar ist zu groß für die paar verirrten Seelen, die hier auf das Ende der Krise warten. Knapp bekleidete Frauen sitzen auf Barhockern, als wären sie auf dem Dorfplatz, unterhalten sich oder hantieren mit ihren Telefonen. Es sei ein Beruf wie andere auch, sagen die Abwiegler, und auf den ersten Blick mag das stimmen. Das Ambiente hat nichts Verruchtes, und niemand spricht uns an. Wer wollte etwas dagegen haben, dass ein paar Männer an der Bar bereit sind, für die angenehme Gesellschaft der Damen drei Euro mehr für ihr Bier zu bezahlen? So, wie sie gucken, könnten sie jeden Abend hier sitzen. Ja, das Bordell sieht aus wie ihr Wohnzimmer. Das andere, das Eigentliche, werden wir nie erfahren.

http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF41441 ... ss_aktuell
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Vitamine, Hormone und Pharmaka

Beitrag von nina777 »

10.9.2009

Dopingskandal im Bordell

Prostituierte in Spanien mussten gezielt Medikamente nehmen


Madrid - Liest man die Stellungnahme der Staatsanwaltschaft, so könnte man fast meinen, es gehe beim jüngsten Dopingskandal in Spanien um Berufsradfahrer. "Es wurden ihnen Hormone und Medikamente verabreicht, damit sie mehr und besser arbeiten", schrieb der Staatsdiener. Doch bei seinem Antrag an ein Gericht in Barcelona ging es nicht um Professionelle des Sports, sondern um Prostituierte. Die Verabreichung der leistungssteigernden Mittel wurde vom Staatsanwalt ins Feld geführt, um die vor sechs Monaten beschlossene Schließung von zwei Großbordellen in Castelldelfels bei Barcelona, das "Riviera" und das "Saratoga", juristisch zu begründen. Das Gericht gab dem Antrag statt.

Die Erkenntnisse der Staatsanwaltschaft fußen nach Angaben der Zeitung El País auf Beweismitteln, die im März bei einer Razzia im "Riviera" gefunden worden waren. Die Puffbetreiberinnen, die allgemein als "Mamis" bekannt sind, fertigten nicht nur die Dienstpläne an, sondern sorgten auch für die "pharmakologische Kontrolle" der Frauen, die nach Darstellung der Staatsanwaltschaft "wie Lasttiere behandelt wurden". Das Doping hatte System: Es habe regelrechte Medikationspläne gegeben, in denen fein säuberlich aufgeführt war, welche Vitamine, Hormone und Pharmaka genommen werde mussten. Auch mögliche Nebenwirkungen seien aufgeführt gewesen, fanden die Ermittler heraus.

Der so genannte "Fall Saratoga" hatte enormen Staub aufgewirbelt, weil ein ungeahntes Korruptionsnetz aufgedeckt worden war. Gut 20 Polizisten, Stadtbedienstete und Anwälte waren offenbar von den Bordellbetreibern jahrelang geschmiert worden, um wegzuschauen; sie warten nun auf ihren Prozess. Zahlreiche Frauen, die in den Etablissements ausgebeutet wurden, seien illegale Einwanderinnen gewesen. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich auch minderjährige Frauen prostituiert hätten, so die Staatsanwaltschaft. Die Verteidiger argumentieren, bei den Lokalen handele es sich um Hotels, deren Gäste die jungen Frauen gewesen wären.

Besondere Beachtung fand in den Medien die Beobachtung des Staatsanwalts, wonach die Kriminalität in Castelldefels nach der Schließung der Bordelle signifikant abgenommen habe - zumal das Thema Prostitution noch immer Gesprächsstoff ist. Vergangene Woche hatte die Zeitung El País sehr explizite Fotos veröffentlicht, auf denen zu sehen war, wie Prostituierte mitten im Zentrum Barcelonas unter freiem Himmel ihrem Geschäft nachgingen. Ein Kolumnist der Zeitung El Periódico wies am Dienstag auf die Verlogenheit der Debatte hin.

"Gleich nach den Seiten mit den Leitartikeln gegen die Prostitution kommen die Seiten mit den Kleinanzeigen. Dort findet man im Hochglanzstil eine große Auswahl an Frauen, die bereit sind, gegen Bezahlung alles zu tun", schrieb Joan Barril in seiner Kolumne: "Prostitution ist unästhetisch, deshalb werden die Frauen hinter Mauern versteckt. Doch wenn die gleiche Prostituierte so frei sein sollte, eine Anzeige zu schalten, ist sie hochwillkommen". Auch bei El Periódico, übrigens. Javier Caceres

http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/485338

http://www.barcelonareporter.com/index. ... rim_closu/
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Arum
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Beitrag von Arum »

Barcelona prostitutes to open their own brothels


After days of heavy dispute both amongst Barcelona's citizens, its politicians as well as Spanish and international media, the verdict appears to be that Barcelona's prostitutes will soon be able to "legally practice their profession" in commercial premises and apartments.

The big debate was stirred up last week, after El Pais published photos of tourists having sex with prostitutes in the streets of Barcelona and around the famous La Boqueria market at night. The photos even led Spanish prime minister, Jose Luis Rodriguez Zapatero to join the discussion, demanding Barcelona to clear out its prostitutes.

The councilor of Citutat Vella, Itziar González, expressed the city council's intention of modifiying the urban plan to grant licenses of "bars with privées" in order to allow sexual practices. The legal changes would be finalized this month and come into effect towards the beginning of 2010. The government hopes to rid Barcelona's streets of prostitution with the new measure.

Zum Weiterlesen: http://www.spanishnews.es/20090911-barc ... ls/id=955/
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz

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Marc of Frankfurt
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Meinungsforschung

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Spanien-Thema: Abstimmung zur Prostitution

Abstimmung für die Prostitution: Fast 90 % der Befragten wollten, dass die Prostitution hierzulande gesetzlich geregelt wird.
Die Gründe der befragten Männer und Frauen sind unterschiedlich.

BARCELONA: Tagelang beherrschte das Thema Strassenprostitution die spanische Presse in mehrseitigen Reportagen. Jetzt befragte man das Volk oder zumindest stellvertretend dafür 1.000 Personen per Telefon. Fast 90 % der Befragten wollten, dass die Prostitution hierzulande gesetzlich geregelt wird. Dabei gingen die Gründe dafür auseinander: die Männer plädierten zum Teil dafür, eine Regelung zu schaffen, weil damit das Image des Landes verbessert werde. Spanien sei schliesslich ein modernes und zivilisiertes Land.

Bei den Frauen war das Mitleid mit den ausgebeuteten Frauen stärker herauszuhören: man solle ihnen menschenwürdige Bedingungen schaffen, nicht zuletzt solche hygienischer Natur, meinten viele. Aber auch die juristische Frage wurde angesprochen. Man meinte, die Mafias hätten weniger Erfolg und Nutzen, wenn die Prostituierten nicht mehr auf offener Strasse anschafften, sondern ihr Gewerbe in geschlossenen und daher leicht überwachbaren Häusern ausübten.




Mit freundlicher Genehmigung von www.arena-info.com – ARENA - Der deutschen Tageszeitung für das Alt Empordá
http://www.comprendes.de/nachrichten/na ... stitution/

Hanna
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Beitrag von Hanna »

Spanien wird immer moderner!
die sollen auch ein ganz progressives Heiratsgesetz für Homosexuelle haben.
was mir nicht so gefällt ist daß man wieder einer Ghettoisierung das Wort redet. ("geschlossene und daher leicht überwachbare Häuser")