Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel

Beiträge betreffend SW im Hinblick auf Gesellschaft bzw. politische Reaktionen
Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Lesbischer Zuhälter?

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Prozess: Frau bringt Freundin auf den Strich

Beziehungsdrama oder Zuhälterei?



28-Jährige wegen Zuhälterei vor Gericht

Eine 28-jährige Feldkircherin ist am Donnerstag wegen des Verdachts der Zuhälterei vor dem Landesgericht Feldkirch gestanden. Sie soll eine Freundin zur Prostitution gezwungen haben. Der Prozess wurde vertagt.


Über einen Zeitraum von zwei Jahren

Zwei Jahre lang soll die 28-Jährige ihre Freundin, beide lebten in einem gemeinsamen Haushalt, unter Androhung von Schlägen zur Prostitution gezwungen haben. Sie soll laut Aussage der ehemaligen Prostituierten die Tarife für die Freier festgesetzt und sie am Strich in Hard beobachtet haben.

Täglich soll sie ihr so zwischen 400 und 1.000 Euro abgenommen haben. Die Prostituierte selbst soll laut ihren Aussagen nur Essen und Zigaretten bekommen haben. Mit dem Geld hat die hoch verschuldete Frau laut Anklage ihr Leben finanziert.

Angeklagte bestritt die Vorwürfe

Die Angeklagte bestritt die Vorwürfe. Ihre Freundin sei freiwillig auf den Strich gegangen und das schon lange, bevor sie bei ihr gewohnt habe.


Verfahren: Einflussnahme auf Zeugen

Die Angeklagte soll versucht haben, Einfluss auf Zeugen zu nehmen. In diesem Zusammenhang soll es Drohanrufe gegeben haben. Dazu wird ein Verfahren wegen Anstiftung zur Falschaussage eingeleitet.

Der Prozess wurde vertagt, um neue Zeugen zu laden.

http://vorarlberg.orf.at/stories/348298/

http://www.vol.at/news/vorarlberg/artik ... 2-11172234





.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 17.03.2009, 11:19, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

16.3.2009

Brutale Zuhälterei: Bochumer kam mit Bewährung davon

Da hat der ehemalige Zuhälter (27) aus Bochum aber nochmal Glück gehabt. Er hatte fast vier Jahre lang seine damalige Freundin (heute 26) mit massiven Drohungen auf den Strich geschickt und sexuell ausgebeutet, trotzdem kam er heute vor dem Schöffengericht mit 23 Monaten Haft auf Bewährung davon.

Außerdem muss er 100 Sozialstunden leisten und eine Drogentherapie machen. Zickt er dort herum, sind weitere 200 Sozialstunden fällig, warnte ihn der Richter. Der Täter war in einem ersten Gerichtstermin im Oktober 2008 derart mit Kokain zugedrönt, dass der Richter ihn für ein paar Stunden einsperrte, damit er eine Zeugin nicht bedrohte. Heute nun aber, beim zweiten Anlauf, war er vor Gericht brav wie ein wohlerzogenes Kommunionkind.

Brutale Drohungen

Zur Tatzeit - Ende 2002 bis Mitte 2006 - war das Gegenteil der Fall: Sein Opfer hatte damals eine solide Arbeitsstelle im Gesundheitswesen. Doch mit der Liaison zu dem damaligen Freund begann ein ganz schlimmer Absturz. Der Mann, der gerade jahrelange Jugendhaft hinter hatte, drohte ihr mit Schlägen, wenn sie sich weigerte, sich für ihn zu prostituieren. Aus purer Angst arbeitete die Bochumerin in diversen Bordellen im Ruhrgebiet und auf dem Straßenstrich in Essen. Ihre Einnahmen musste sie fast komplett an ihn abgeben. Wenn sie wenig verdient hatte oder nicht für ihn anschaffen gehen wollte, wurde sie geschlagen und mit nicht druckreifen Worten beschimpft. Für den Fall, dass sie ihn verlassen wollte, drohte er, er werde ihr die Beine brechen, die Nase einschlagen oder sie verunstalten. Weil sie in ihrem bürgerlichen Beruf immer müde war, verlor sie ihre Angestellenstelle.

"Ich bereue zutiefst"

Anders als im ersten Prozess war der Täter jetzt voll geständig. „Ich bereue zutiefst.” Und: „Ich möchte mich beim Gericht entschuldigen für mein Verhalten.” Es wirkte so, als habe ihm sein Verteidiger genau eingeimpft, wie man bei Gericht gut Wetter macht. Einmal sagte er, er wolle sich jetzt für die Gesellschaft nützlich machen. Für Richter Dr. Axel Deutscher wirkte dieser Satz wie auswendig gelernt: „So ein pathetischer Satz wie aus der Gerichtsshow kommt hier gar nicht gut an.” Außerdem wurde der Mann wegen Diebstahls sowie mehrfachen Fahrens ohne Führerschein und unter Kokain verurteilt.

Jetzt will er den Pfad der Tugend beschreiten

Allerdings hatte der Angeklagte auch Pluspunkte auf seiner Seite, vor allem das rückhaltlose Geständnis. Außerdem waren die Taten lange her. Als die Verbindung längst zu Ende war, hatte sich das Opfer auch gar nicht selbst der Polizei anvertraut. Die Zuhälterei war durch einen Zufall ans Licht gekommen.

Der arbeitslose Täter will jetzt Abitur nachholen und studieren. Unklar ist, ob das nur Spinnerei ist. „So ganz trauen wir dem Braten nicht”, sagte der Richter mit höflicher Untertreibung. Und warnte: „Wenn wieder was passiert: Knast!”

http://www.derwesten.de/nachrichten/sta ... etail.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18072
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Beitrag von Zwerg »

          Bild
nina777 hat geschrieben: „Ich möchte mich beim Gericht entschuldigen für mein Verhalten.
Ich verstehe noch immer nicht, wieso sich Jemand beim Gericht für sein Verhalten entschuldigen soll.... - Die SexarbeiterIn war die Geschädigte - und ob sie mit dem Urteil einverstanden ist, entzieht sich leider unserer Kenntnis. Ich kann es mir nicht ganz vorstellen....

Ich bin kein Verfechter des Zuhälterparagraphen - jedoch würde ich mir wünschen, dass jede Körperverletzung und jede Drohung auf das Schärfste bestraft werden würde. Mich beschleicht immer wieder das Gefühl, dass wenn Zuhälterei bei der Anklage mit dabei ist, die Gerichte die Nebengeräusche mit zweierlei Maß messen. Und damit fühle ich mich besonders unwohl! Es sind Grundrechte, die hier verletzt wurden! Und entsprechend sollte auch das Gericht agieren - Das Gericht ist dazu da um die Rechte des Opfers zu unterstreichen! Nicht um halbherzige Entschuldigungen (an Opfer statt) entgegen zu nehmen!

Christian

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

16.3.2009

Prozess wegen Menschenhandels und Prostitution
33-jähriger hält Frauen in Karsau fest

Wegen besonders schweren Menschenhandels, Zuhälterei, Körperverletzung und Bedrohung hat die Staatsanwaltschaft einen 33-jährigen Mann angeklagt. Er soll in Karsau Frauen in einer Wohnung festgehalten haben.


RHEINFELDEN. Am ersten Verhandlungstag am Lörracher Amtsgericht schwieg der Angeklagte, der seit ein paar Monaten in Untersuchungshaft sitzt, zu den Vorwürfen.

Die Taten, derer ihn die Staatsanwaltschaft angeklagt hat ereigneten sich zwischen November 2004 und Mai 2005. Nachdem eine der Frauen, die der 33-Jährige zur Prostitution gezwungen hatte, fliehen konnte und zur Polizei gegangen war, war der aus dem Kosovo stammende Angeklagte zunächst untergetaucht oder aus Deutschland abgereist. Im Herbst 2008 wurde er jedoch verhaftet. Der Angeklagte, so die Staatsanwaltschaft, habe in einer Wohnung in Karsau mehrere Frauen festgehalten. Diese durften die Wohnung nicht unbewacht verlassen. Der Angeklagte habe sie zur Prostitution gezwungen. Er habe bestimmt, in welchem Etablissement sie arbeiten und habe 50 Prozent ihrer Einkünfte kassiert. Im Einzelnen mussten die Frauen in Griechenland, in der Schweiz sowie im "Black Bottom" in Grenzach-Wyhlen als Prostituierte arbeiten, hieß es in der Anklageschrift. Damit die Frauen taten, was er wollte, habe der Angeklagte sie mit der Faust ins Gesicht geschlagen, einmal habe er einer Frau auch eine echt wirkende Pistole an die Schläfe gehalten und hörbar durchgeladen. Einer Frau habe er gedroht, ihre Eltern umzubringen. Der Kosovare nahm von einem Deutschen außerdem Geld an, der damit eine der Frauen kaufen wollte. Womöglich sollte der Deutsche dabei aber nur ausgenommen werden.

Der Angeklagte schwieg zu diesen Vorwürfen, eine Hauptbelastungszeugin tauchte am ersten Verhandlungstag nicht auf. Eine heute 24-jährige Frau, die mit dem Bruder des Angeklagten verheiratet war, sagte jedoch vor Gericht aus. Sie bestätigte, dass sie und drei weitere Frauen die Wohnung in Karsau nicht verlassen durften. Sie selbst arbeitete in Breisach und im "Black Bottom" als Animierdame, sexuelle Dienst habe sie aber, im Gegensatz zu den anderen Frauen nie geleistet, betonte sie. Auf die Frage, weshalb die anderen das getan hätten, antwortete sie: "Sie hatten keine Perspektive, was sie machen sollten, und sie hatten Angst, wenn sie weggehen, dass er sie zurückholt." Eine der Frauen habe allerdings deswegen mitgemacht, weil sie die Geliebte des im Kosovo verheirateten Angeklagten gewesen sei und er ihr ein schönes Leben in Amerika versprochen habe. Sie sei auch als Vermittlerin zwischen dem Angeklagten und den anderen Frauen aufgetreten. Eine andere Frau habe auch vor und nach dieser Geschichte als Prostituierte gearbeitet. Der Angeklagte habe sie jedoch unter Druck gesetzt, sagte die Zeugin. "Ich hatte auch vor meinem eigenen Mann Angst, wenn ich aus der Wohnung ging. Er hat mich täglich geschlagen", berichtete sie. Sie habe den Bruder des Angeklagten nur geheiratet, weil er abgeschoben werden sollte.

Weil diejenige Frau, der im Mai 2005 in der Schweiz die Flucht gelang und die zur Polizei gegangen war, zur gestrigen Gerichtsverhandlung nicht erschien, musste die Verhandlung vertagt werden. Der Prozess wird am 6. April fortgesetzt.

http://www.badische-zeitung.de/rheinfel ... 50398.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Pharao-Haus in Oberföhring

Beitrag von nina777 »

20.3.2009

Zweifache Mutter als Sex-Sklavin verkauft

München - Mitten in München haben drei Bulgaren wochenlang eine Frau festgehalten und zur Prostitution gezwungen. Die Polizei befreite das Opfer und nahm die Männer und deren Komplizin fest.


Das Opfer lebt mit Ehemann und zwei Kindern in Berlin. Dort wurde die Bulgarin, die nur gebrochen Deutsch spricht, von der 22-jährigen Landsmännin angesprochen: In München gebe es einen lukrativen Putzjob.

Die Frau fuhr Ende Februar nach München, wurde dort mit drei Landsleuten im Alter von 26 bis 29 Jahren bekannt gemacht und in einem Einzimmer-Appartment im sogenannten Pharao-Haus in Oberföhring einquartiert. Dort begann ihre Leidenszeit, wie Thomas Lachner, Leiter des Kommissariats 35 für Prostitutions-Straftaten, gestern berichtete: Statt Arbeit gab es Schläge und Drohungen, telefonieren durfte die eingeschüchterte Frau nur unter Aufsicht. „Ihr Mann glaubte, dass sie putzt“, sagte Lachner. Währenddessen boten die Männer ihr Opfer im Internet als Prostituierte an. In Hotels in der Innenstadt musste sie Freier befriedigen. Das Geld, das die Freier zahlten, steckten die Zuhälter ein.

Als einer der Bulgaren die 36-Jährige am 17. März wieder einmal in ein Hotel in der Innenstadt zerrte, beobachteten das Fahnder, die Hinweisen auf Prostitution im Sperrbezirk nachgingen. Sie nahmen die beiden fest – und erfuhren vom Opfer die ganze leidvolle Geschichte. „Wir haben sofort die Fachberatungsstelle Jadwiga dazugeholt“, berichtete Lachner. Diese Einrichtung setzt sich für die Rechte der Opfer von Frauenhandel ein und bietet den Betroffenen auch Krisenhilfe an. „Die Frau war nervlich am Ende. Sie hatte Blutergüsse am Körper. Man sah, dass sie verprügelt worden ist“. Inzwischen ist das Opfer wieder daheim in Berlin. Ihr Ehemann habe sie abgeholt, sagte Lachner.

Wie vielen Männern die Frau in der Zeit ihrer Gefangenschaft zu Diensten sein musste, ist noch nicht geklärt. Doch die Fahnder wissen, dass die 36-jährige sich das Appartment in Oberföhring mit der 22-Jährigen teilen musste, die als Lockvogel fungiert hatte und offenbar freiwillig als Prostituierte arbeitete. Die junge Frau und zwei der Bulgaren wurden dort festgenommen. Gegen das Quartett wurden Haftbefehle erlassen.

Zwangsprostitution gibt es in München immer wieder. Erst am Mittwoch sind wie berichtet ein 43-jähriger Goldschmied und seine 31-jährige rumänische Komplizin verurteilt worden. Sie hatten junge, attraktive Frauen aus Rumänien nach München gelockt und teils gegen deren Willen im Internet als Begleitservice angeboten – sexuelle Dienste inklusive. Das Urteil: Drei Jahre Haft für den Goldschmied, zwei Jahre auf Bewährung für die Komplizin, die selbst als Prostituierte arbeitete.

http://www.merkur-online.de/lokales/nac ... 04291.html

http://www.merkur-online.de/lokales/nac ... 03977.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Huren helfen Huren:

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Hier wird sichtbar wie problematisch Einstiegesberatung und Beratung in der Prostitution ist:

Also Achtung bei Einstiegsberatung an junge Sexworker-KollegInnen insbesondere wenn,
- unter 21 Jahren,
- geringe Sprachkenntnisse,
- Herkunft aus dem Ausland oder auch nur angereist innerhalb des Inlandes,
- die genauen Verhältnisse der Neuen nicht bekannt sind (wer ermuntert sie?) und
- ihr Euch über ihre erklärte Freiwilligkeit und daß sie später auch noch dazu steht nicht sicher sein könnt und dies gerichtsfest z.B. durch Zeugen bezeugt werden kann ...


Also Achtung - Sonst steht man als erfahrenere Sexarbeiterin selbst in einem stadtbekannten, eingelaufenen Betrieb schnell als Lockvogel in einem Menschenhandelsprozess vor Gericht und in den lokalen Medien ...

Ein weiterer Grund für die Anerkennung einer Sexworker-Akademie einzutreten.





.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

24.3.2009

Freiheitsstrafen für Zuhälterpärchen

Die Große Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts hat gestern zwei Angeklagte wegen Zuhälterei und Steuerhinterziehung rechtskräftig verurteilt. In Bordellen in Ludwigshafen, Bürstadt und Saarbrücken sollen sie Prostituierte unter menschenverachtenden Bedingungen ausgebeutet haben.

Das gestrige Urteil der Großen Wirtschaftsstrafkammer entspricht einer Verständigung im Strafprozess. Ein Paar aus Rumänien, beide 23 und miteinander verlobt, standen wegen Menschenhandels, Ausbeutung, Zuhälterei und Steuerhinterziehung vor Gericht. Das Gericht belohnte die Geständnisse mit einer deutlichen Strafmilderung. Der Mann muss eine dreijährige Freiheitsstrafe verbüßen, die Frau erhielt zwei Jahre auf Bewährung. Sie wurde nach der Urteilsverkündung aus der Untersuchungshaft entlassen, wo sie etwa sieben Monate verbrachte. Nachdem alle Beteiligte auf Revision verzichteten, wurde das Urteil sofort rechtskräftig.

Die Verurteilte hat in ihrer rumänischen Heimat als Schneiderin gearbeitet, mit 18 Jahren kam sie mit einem Touristenvisum nach Deutschland, um sich ihren Lebensunterhalt mit Prostitution zu verdienen. Ihren Verlobten lernte sie vor fünf Jahren kennen. Er arbeitete in seiner Heimat im elterlichen Betrieb. Dann ging er nach Deutschland, wo er bei seinem älteren Bruder im Rotlichtmilieu arbeitete. Dank entsprechender Verbindungen stieg seine Partnerin bald von der Prostituierten zur Bordellwirtin auf. Sie führte Etablissements im hessischen Bürstadt, in Ludwigshafen und zuletzt in Saarbrücken. Das Haus in Saarbrücken mietete sie von der Rockervereinigung Hells Angels und schob zunächst Strohleute vor, weil sie wegen ihres gefälschten Passes Probleme mit den Behörden hatte.

Der Verlobte hat in dem Geschäft den Part Anwerbung von Nachwuchs und bei der Stange halten übernommen. In der Anklageschrift ist von einer Zeugin die Rede, die in Rumänien in einem Kinderheim auf gewachsen sei, mit 16 Jahren ins Rotlichtmilieu kam und mit 18 vom Angeklagten mit Vortäuschung wahrer Liebe nach Deutschland gelockt wurde. Hier sei sie mit Schlägen und Drohungen in Bordellen gehalten worden. Anderen Frauen ist es nicht besser gegangen. Es sei auch damit gedroht worden, sie an bulgarische Zuhälter zu verkaufen, die sie bei Unbootmäßigkeit derart zurichten werden, dass sie von der eigenen Mutter nicht wiedererkannt würden. Diesen Frauen wurde wegen der Geständnisse die Zeugenvernehmung vor der Öffentlichkeit erspart.

In ihren Plädoyers hielten sich der Oberstaatsanwalt und die beiden Verteidiger an das abgesprochene Strafmaß. Letztere hielten die Handlungen der Angeklagten nicht für so dramatisch wie in der Anklage dargestellt. Die jungen Damen seien zwar ausgebeutet worden, doch sie wussten worauf sie sich einließen. In Bukarest werde an Bahnhöfen und Flughafen ausdrücklich vor solchen Lockungen gewarnt. Ein Vergleich mit ausländischen Arbeitnehmern in Leiharbeit sei durchaus zulässig. Auch hier würden Geschäftemacher hilflose Menschen unter unwürdigen Bedingungen für sich arbeiten lassen.

http://www.saarbruecker-zeitung.de/nach ... 57,2841628
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

26.3.2009
Hamburg
Tropicana: Mutmaßlicher Zuhälter festgenommen

16-Jährige im Bordell beschäftigt

Er war einst der mächtigste Mann auf dem Autostrich und auf Bewährung frei. Jetzt drohen ihm zehn Jahre Haft. Bilder vom Zuhälterkrieg um das Tropicana.


Nur knapp ein halbes Jahr, nachdem er aus dem Gefängnis entlassen wurde, steht die Hamburger Rotlichtgröße Musa A. erneut im Visier der Staatsanwaltschaft. Die Polizei nahm den 41 Jahre alten Türken jetzt am Schulterblatt fest, weil er eine erst 16-Jährige als Prostituierte beschäftigt haben soll.

Die heute 17-Jährige soll von Dezember 2008 bis Februar dieses Jahres im Bordell Tropicana an der Ahrensburger Straße in Wandsbek für Musa A. angeschafft haben. Sie hatte sich Anfang 2009 bei der Polizei gemeldet und ihn angezeigt. Nach Angaben der Polizei soll Musa A. die junge Deutsche nicht zur Prostitution gezwungen haben. Sicher ist aber, dass er das Alter der jungen Frau kannte.

Da die weiteren Ermittlungen ergaben, dass Musa A. regelmäßig eine scharfe Waffe bei sich tragen soll, durchsuchte die Polizei am Dienstag um kurz nach 18 Uhr zwei Wohnungen in der Neustadt und in Jenfeld sowie das Wandsbeker Bordell. Musa A. wurde schließlich am Schulterblatt gestellt. Er hatte 6000 Euro und eine Neun-Millimeter-Pistole der Marke Browning bei sich - mit acht Patronen gefüllt, aber nicht durchgeladen.

Der 41-Jährige wurde dem Haftrichter zugeführt und kam in Untersuchungshaft. Gestern erging ein Haftbefehl wegen Flucht- und Verdunklungsgefahr. Er muss sich jetzt wegen Menschenhandels zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung und der Förderung sexueller Handlungen an Minderjährigen sowie wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz verantworten. Sollte er verurteilt werden, könnte ihn die verbotene Waffe nach Angaben des leitenden Oberstaatsanwalts Wolfgang Ehlers bis zu fünf Jahre hinter Gitter bringen. Bei einer Verurteilung wegen Menschenhandels und der sexuellen Ausbeutung Minderjähriger drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft.

Ob er diese in Deutschland absitzt, ist allerdings offen. Die Ausländerbehörde bereitet derzeit seine erneute Abschiebung vor. Musa A., ehemals Chef des Autostrichs an der Süderstraße, war in den 90er-Jahren im Rotlichtmilieu aufgestiegen. Im Jahr 2000 wurde er wegen krimineller Warentermingeschäfte verurteilt, 2003 in die Türkei abgeschoben. Vergangenes Jahr kehrte er nach Hamburg zurück, saß einen Teil seiner Reststrafe ab. Im September 2008 wurde er auf Bewährung entlassen.

Möglich wurde seine Rückkehr durch das Freizügigkeitsgesetz für EU-Bürger. Musa A. berief sich auf seine polnische Ehefrau, die angeblich in Deutschland lebe und die er als Ehemann begleiten dürfe. Allerdings geht die Ausländerbehörde inzwischen davon aus, dass die Polin doch nicht in Deutschland lebt, sagt Sprecher Norbert Smekal. Die Rückkehr von Musa A. hatte Furcht vor einem neuen Kiezkrieg geweckt. Angeblich wollte er noch 1,5 Millionen Euro Schulden bei Hamburger Zuhältern eintreiben. Im Zusammenhang damit soll auch eine Schießerei an der Shell-Tankstelle am Hammer Deich im März vergangenen Jahres stehen.

http://www.abendblatt.de/daten/2009/03/26/1099686.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

27.3.2009

Zuhälterprozess mit sieben Angeklagten erneut vertagt

Anklage wegen Zuhälterei und grenzüberschreitendem Prostituiertenhandel mit bis zu 235 Ungarinnen. Das Urteile waren für Freitag erwartet worden.
Innsbruck - Der Tiroler Prozess wegen Zuhälterei und grenzüberschreitendem Prostituiertenhandel mit bis zu 235 Ungarinnen und sieben Angeklagten am Freitag von einem Innsbrucker Schöffengericht erneut vertagt worden.

Mehrere Zeuginnen seien an den vergangenen zwei Verhandlungstagen nicht erschienen, hieß es vonseiten des vorsitzenden Richters Günther Böhler. Ursprünglich waren für Freitag die ausständigen Urteile gegen sieben der insgesamt zehn Angeklagte erwartet worden.

Grenzüberschreitendem Prostituiertenhandel mit bis zu 235 Ungarinnen

Seit Juni 2008 wurde verhandelt, Zeuginnen wurden per Videokonferenz aus Ungarn angehört, erste Urteile mit teilbedingten Haftstrafen gegen drei Angeklagte ausgesprochen. Bereits der erste Verhandlungstag, der 11. Juni, begann mit einer Überraschung.

Der 35-jährige Erstbeschuldigte und wegen Zuhälterei vorbestrafte Mann hatte sich mit Frau und Kind in Brasilien aufgehalten - er war nicht erschienen.

Bei seiner ersten Einvernahme hatte er sich schließlich dem Vorwurf der Zuhälterei schuldig bekannt. In den Anklagepunkten grenzüberschreitender Prostituiertenhandel sowie kriminelle Vereinigung überließ er "die Beurteilung dem Gericht".

Aufschläge von 100 Euro pro Tag pro Dame

Das "Unternehmen" habe er mit dem inzwischen 51-Jährigen, ebenfalls wegen der Zuhälterei vorbestraften Zweitangeklagten geführt. Sein 38-jähriger Bruder als Drittbeschuldigter habe als "Handlanger" fungiert.

Drei der vier Ungarn unter den zehn Angeklagten, darunter eine 24-jährige Frau, hatte der 35-jährige Stubaitaler schwer belastet. Sie hätten teilweise drei seiner Innsbrucker Wohnungen als Unterkunft für ungarische Prostituierte "betreut" und von ihnen die Miete kassiert.

Die Staatsanwaltschaft hatte dem Erst- und Zweitangeklagten vorgeworfen, über mehrere Jahre hinweg Wohnungen in Innsbruck an Prosituierte vermietet zu haben. Durch Aufschläge von 100 Euro pro Tag pro Dame hätten die beiden Männer erheblich überhöhte Mieten kassiert und sich damit unrechtmäßig bereichert.

Keiner bekannte sich schuldig

Zusätzlich habe der Hauptbeschuldigte von den am Straßenstrich arbeitenden Frauen ein "Standgeld" von 30 Euro pro Tag verlangt. Für die Präsentation im Internet haben die Frauen wöchentlich 20 Euro zahlen müssen.

Den vier angeklagten Ungarn hatte Staatsanwältin Andrea Klammer vorgeworfen, teilweise ungarische Prostituierte nach Innsbruck vermittelt zu haben.

Zudem habe die 24-jährige Fünftangeklagte als Prostituierte gearbeitet. Der Verteidiger der vier Beschuldigten, Laszlo Szabo, hatte im Voraus angekündigt, dass sich keiner seiner Mandanten schuldig bekennen werde.

Bei 17 Hausdurchsuchungen waren laut Anklageschrift Festplatten, Speicherkarten, CD-Roms mit Bildern der Damen, USB-Sticks und Akten beispielsweise über Polizeikontrollen beschlagnahmt worden. Insgesamt hatten sich zehn Angeklagte, darunter zwei Frauen, vor dem Schöffensenat verantworten müssen.

Die ersten Urteile gegen drei Beschuldigte, eine Frau und zwei Männer, wurden bereits nach drei Verhandlungstagen gefällt

http://tt.com/tt/tirol/story.csp?cid=58 ... =56&fid=21
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

28.3.2009

44 Festnahmen: Polizei hebt osteuropäische Zuhälterbande auf Gran Canaria aus

Gran Canaria - Das Ende der Operation “Copernicus”, eine Sondereinheit der Policia Nacional hebt osteuropäischen Zuhälterring auf Gran Canaria aus. Insgesamt verhaftete die Polizei 44 Personen auf Gran Canaria. Unter den zuletzt Festgenommenen befinden sich auch die Eigentümer von einigen bekannten Nachtclubs im Süden und Südosten der Kanareninsel.

Las Palmas de Gran Canaria: Die letzten Festnahmen im Rahmen der Operation “Copernicus” beschränkten sich auf Besitzer und “Geschäftsführer” von angesagten Nachtclubs auf der Ferieninsel Gran Canaria. Unter den Verhafteten befindet sich der spanische Staatsbürger Marwan Nassib E.H. (46), alias ‘Marco’, dem der Nachtclub “New Claudine” in Playa del Ingles gehört, die Deutsche Gisela L. (67), Eigentümerin des Clubs “Eve” in Puerto Rico, sowie Antonio S.G. (46) Inhaber der beiden Clubs “Las Rosas” und “Punto Rojo” in Arinaga

Die ersten Festnahmen im Kampf gegen die unter osteuropäischer Führung stehende Zuhälterbande gaben die Ermittler bereits im Oktober 2007 bekannt, damals wurden fünf Männer polnischer Staatsbürgerschaft verhaftet. Sechs weitere Bandenmitglieder, die in ihren osteuropäischen Heimatländern unter anderem wegen Mord, organisierter Kriminalität und Drogenhandel auf der Fahndungsliste standen, wurden im Rahmen der zweiten Phase der Operation “Copernicus” im Süden der Kanareninsel Gran Canaria verhaftet.

Erst die Aussagen von mehreren Frauen aus der Ukraine, die auf Gran Canaria zur Prostitution gezwungen wurden, brachte die Ermittler näher an den Kopf der Zuhälterbande heran- Die Ermittler der UCRIF-Sondereinheit (Unidad contra redes de inmigración y falsificación) bezeichnen den Zuhälterring als Polnisch-Tcheschische Mafia, die seit mehr als 5 Jahren in Spanien und auch auf den Kanaren ihr Unwesen treibt.

Die polizeilichen Vernehmungen der Verhafteten sind inzwischen beendet, die Staatsanwaltschaft bereitet nun die Anklage vor. Insgesamt befinden sich derzeit 44 dringend tatverdächtige Personen in Untersuchungshaft.

http://www.islacanaria.net/osteuropaeis ... 10333.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

30.03.2009
Bedingte Haftstrafen in Frauenhandel-Prozess

Wegen grenzüberschreitenden Prostitutionshandels mussten sich am Montag zwei Kärntner am Landesgericht Klagenfurt verantworten. Sie zeigten sich geständig und fassten bedingte Haftstrafen aus.


Job als Prostituierte statt als Tänzerin

Die beiden Angeklagten, die am Montag vor dem Richter standen, sind 39 und 36 Jahre alt und kommen aus Kärnten. Einer der beiden ist einschlägig bekannt, der andere unbescholten. Beiden wurde vorgeworfen, im EU-Land Rumänien nach Frauen für das horizontale Gewerbe gesucht zu haben.

Zu diesem Zweck gingen sie nach der im Rotlichtmilieu üblichen Masche vor: Eine junge Frau fiel auf die Versprechen der Männer herein, sie würde in Österreich viel Geld als Tänzerin verdienen. Die wirtschaftlich trostlose Situation in Rumänien tat ihr Übriges. Die Wirklichkeit in Kärnten war allerdings anders: Statt als Tänzerin landete die junge Frau als Prostituierte in einem Bordell.

Angeklagte zeigten sich voll geständig

Weil die Rumänin ihr Schicksal nicht einfach hinnehmen wollte, landeten die beiden Männer jetzt vor Gericht. Bei dem Prozess machten sie kein Hehl aus dem, was sie getan haben und zeigten sich voll geständig.

Das Urteil leitete jeweils neun Monate bedingte Haft. Der einschlägig vorbestrafte Bekannte der Beiden bekam zusätzlich eine Geldstrafe von 12.600 Euro aufgebrummt. Die Angeklagten nahmen das Urteil an. Weil die Staatsanwältin noch nicht zugestimmt hat, ist das Urteil noch nicht rechtskräftig.

http://kaernten.orf.at/stories/352082/
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

2.4.2009

Mädchen zur Prostitution gezwungen

Ingolstadt - Drei junge Frauen - 15 bis 18 Jahre alt - sind mehrfach zum Anschaffen gezwungen worden. Ihre Peiniger hatten sie in einer Kneipe in Ingolstadt kennengelernt. Die Polizei hat zwei Männer verhaftet.


Die Kriminalpolizei war durch anonyme Hinweise auf dubiose Vorgänge in einer Ingolstädter Kneipe aufmerksam geworden. Im Rahmen der Ermittlungen stellte sich dann heraus, dass ein 19-jähriger Ingolstädter zusammen mit seinem 22 Jahre alten Freund drei junge Frauen aus Ingolstadt im Alter von 15, 17 und 18 Jahren insgesamt fünf mal an verschiedene Männer gegen Bezahlung vermittelt hat.

Die Täter lernten die Frauen in einer Ingolstädter Kneipe kennen und sprachen vorerst nur von einer Herrenbegleitung gegen Bezahlung. Da die Frauen in Geldnot waren, willigten sie ein. Doch schon vor der ersten Verabredung wurde die 18-Jährige von den beiden Tätern vergewaltigt - in einem Nebenraum des Lokals. Während der eine sich an der Frau verging, hielt der andere sie fest. Auch bei den darauffolgenden Vermittlungsgeschäften im Dezember und Januar verlangten zahlungswillige Männer Sex.

Aus Angst vor den Zuhältern wagten es die Frauen nicht, Anzeige zu erstatten. Das eingenommene Geld teilten die Täter zum Großteil unter sich auf, einen geringen Betrag bekamen die Mädchen.

Beide Männer wurden festgenommen, das Amtsgericht erließ Haftbefehl. Die Täter warten jetzt auf ihr Verfahren wegen Menschenhandels und gemeinschaftlicher Vergewaltigung. Während der eine zu den Vorwürfen schweigt, bestreitet der zweite sie.

http://www.merkur-online.de/nachrichten ... 31034.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

7.4.2009

Junge Frauen ausgenutzt

Augsburg (bo). Weil er die Notlage junger Frauen ausnutzte, hat das Augsburger Amtsgericht Haftbefehl gegen einen Augsburger Bordellchef erlassen.


Ein Helfer des Bordellchefs soll im Jahr 2008 per Zeitungsannonce "gepflegte Damen für einen Nachtclub" gesucht haben, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft in Augsburg. Eine 19-jährige, die in einer persönlichen Notlage war und sich auf das Inserat meldete, wurde von dem Gehilfen (43) dann sofort in das Bordell gebracht und dem Clubbesitzer übergeben, so die Ermittler.

In der Folgezeit habe die junge Frau im Bordell des 63-Jährigen als Prostituierte gearbeitet. Kurze Zeit später fand eine weitere 19-Jährige den Weg in diesen Club.

Laut Staatsanwaltschaft besteht der dringende Verdacht, dass der Bordellchef die schwierige persönliche Lebenssituation der beiden Opfer gezielt ausnutzte. Er habe den Frauen, die bis dahin keinerlei Berührungspunkte mit dem Prostitutionsmilieu hatten, die Arbeitsbedingungen im Wesentlichen diktiert und ihnen die Hälfte ihres Verdienstes abgenommen. Das erfülle den Straftatbestand der Zuhälterei.

Der geständige 43-jährige Gehilfe wurde wieder auf freien Fuß gesetzt. Der 63-Jährige sitzt dagegen in Untersuchungshaft.

Bei Durchsuchungen in dem Bordell im Augsburger Stadtteil Oberhausen und in einer Wohnung in der Nähe von Günzburg wurden Beweismaterial und ein größerer Bargeldbetrag beschlagnahmt.

http://www.augsburger-allgemeine.de/Hom ... ,4490.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Mißbrauch geht auch ohne Sex!

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Die kürzlich bekannt gewordenen Datenmißbrauchskandale bei DB, Telekom etc. (Mitarbeiterdatenabgleich wg. Korruptionsüberwachung)

und bei Lidl (Kamerakontrolle von Kasse UND Pausenraum und Aufzeichnung der Mitarbeiter-Krankmeldungs-Krankheiten und -Ursachen) passt hier auch ganz gut in dieses Thema "Unwesen" von "Arbeitgebern" und sonstigen Profiteuren

ebenso wie das kürzlich bekanntgewordene Urteil gegen einen Arbeitgeber wegen sittenwidrigem Lohnwucher von unter 4,50 Euro/Stunde ...





.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

"XY"-Sendung vom 8. April 2009

Fahndung nach mutmaßlichem Vergewaltiger und Menschenhändler

Dem 42 Jahre alten Griechen Periklis Athanassiadis wird unter anderem Zuhälterei und Vergewaltigung vorgeworfen. 19 Frauen soll er zwischen 1998 und 2005 zur Prostitution gezwungen haben. Seit 2006 ist er verschwunden.

Schwere Körperverletzung, Vergewaltigung, Menschenhandel, Zuhälterei - eine Auflistung menschenverachtender Verbrechen. Der gesuchte Grieche Periklis Athanassiadis war seit den 90ern bis vor drei Jahren im Rotlichtmilieu von Neuss/NRW aktiv. Unter dem Deckmantel einer Firma, der Agentur Europa, soll er Frauen aus Griechenland, Moldawien und Tschechien für je 1.500 Euro gekauft
haben.
Mit brutalsten Mitteln wurden sie zur Prostitution gezwungen.
Mindestens 19 Frauen mussten an sieben Tagen in der Woche, bis zu 14 Stunden am Tag arbeiten
. Ihre Einnahmen von bis zu 15.000 Euro im Monat soll Athanassiadis seinen Opfern abgenommen haben. Rund 2 Millionen Euro seien so in die Taschen des Griechen gelangt.

Aufgrund der erdrückenden Beweislage erließ das Amtsgericht Düsseldorf einen Haftbefehl gegen den Verdächtigen. Vollstreckt werden konnte er bisher jedoch noch nicht. Athanassiadis hat sich im Juni 2006 nach Griechenland abgesetzt, zuerst in Richtung Kavala, seine Heimat. Zuvor hatte er noch die Information gestreut, dass er befürchten müsse, in Griechenland ermordet zu werden. Die Polizei ist jedoch überzeugt, dass dies nur eine Finte war. Es wird vermutet, dass er unter neuer Identität lebt, möglicherweise in Deutschland

Täterbeschreibung:
Periklis Athanassiadis ist 42 Jahre alt, scheinbares Alter zwischen 45 und 50 Jahre. Er ist 1,73 Meter groß und etwas füllig. Seine Haare sind grau, seine Augen braun. Besondere Merkmale: Am rechten Arm trägt er das Tattoo einer Blume. An beiden Händen sind zwischen Daumen und Zeigefinger Punkte eintätowiert, in Form eines Würfels und eines Fragezeichens.

Ermittlungsfragen:
- Wer kann Angaben zum Aufenthaltsort von Periklis Athanassiadis machen?
- Wer hatte Periklis Athanassiadis gesehen oder gesprochen � in Deutschland oder auch im Ausland?

Zuständig: Kripo Neuss, Tel: 02131 / 30 00

Bild

Bild

http://www3.e110.de/artikel/detail.cfm? ... 7&id=94700
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Melanie
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 1924
Registriert: 31.07.2008, 23:06
Wohnort: OVP
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Melanie »

Frauen als einträgliches Geschäft :

Elena ist 19 Jahre alt, als sie in die Fänge der Menschenhändler gerät. Dabei hörte sich für die junge Frau aus Litauen alles so vielversprechend an. Ein Bekannter ihres Nachbarn erzählt ihr im Sommer 2002, er könne ihr einen Job als Küchenhilfe oder Erntehelferin in Deutschland verschaffen. Das Leben in ihrem kleinen Dorf, wo sie zwischen Armut und Alkoholismus aufgewachsen war, bietet ihr keine Perspektive. Elena willigt ein.

Zu viel Angst, um wegzulaufen
Gleich nachdem Elena in Deutschland ankommt, wird sie das erste Mal vergewaltigt. Man erzählt Elena, dass sie nun hohe Schulden habe, wegen des Transfers nach Deutschland. Sie wird an ein Bordell in Norddeutschland verkauft. Der Besitzer will sie nach wenigen Tagen wieder loswerden, weil sie sich auch mit Prügel und noch mehr Geldstrafen nicht gefügig machen lässt. Der Menschenhändler bringt sie in ein Einzimmer-Apartment nach Baden-Württemberg, wo sie die kommenden Monate mit ihm wohnt. Raus darf sie nur, um auf den Strich zu gehen. Wegzulaufen traut sie sich nicht: der Zuhälter hat ihr erzählt, sie müsse für zehn Jahre ins Gefängnis, wenn sie in Deutschland ohne Papiere aufgegriffen werde.

Nächtliche Flucht vom Balkon
Es wird immer schlimmer. Weil sie sich weiterhin gegen ihre Ausbeutung wehrt, redet ihr Peiniger mit anderen in ihrer Anwesenheit laut darüber, sie umzubringen und ihre Organe zu verkaufen. Eines Nachts überwindet sich Elena, klettert heimlich vom Balkon und rennt um ihr Leben, in eine ihr völlig fremde Welt hinein.

Einige Monate später in einer Stadt in Baden-Württemberg: Im Morgengrauen sitzt Elena vom Regen durchnässt, zitternd und verängstigt in einem Hauseingang. Ihr Körper ist zerschunden von unvorstellbaren Strapazen. Eine Passantin hilft ihr auf und überredet sie, zur Polizei zu gehen.

http://nachrichten.t-online.de/c/15/99/ ... 96388.html
„Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.“
Johann Wolfgang von Goethe

ehemaliger_User
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 2968
Registriert: 27.04.2008, 15:25
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von ehemaliger_User »

Der Artikel ist schon ein paar Tage alt, strotzt aber nur so von Halbwahrheiten und Stimmungsmache. Zum einen wird von 200.000 Opfern geredet, dann werden "nur" knapp 700 Fälle erwähnt. Stellt Euch mal vor, es gäbe 200.000 Morde im Jahr und die Polizei hätte nur 700 Fälle? Haben wir nur unfähige Ermittler?

Hinter dem Artikle steckt ganz klar die Solwodi-Aktion. Es ist traurig genug, dass ein nternehmen, dessen Hauptaktionär die Bundesrepublik ist, sich jiournlistisch auf dem Boulevard bewegt, nicht recherchierte Artikel ins Netz stellt und als seriöse Information verkauft.

Da gibts nur eine Konsequenz: Alle Verträge mit der Telekom kündigen und zu den Mitbewerbern wechseln!

Schade, dass wir den Artikel erst jetzt entdeckt haben, gegen solche Halbwahrheiten muss immer zeitnah vorgegangen werden.
Auf Wunsch des Users umgenannter Account

Benutzeravatar
certik
Vertrauensperson
Vertrauensperson
Beiträge: 1152
Registriert: 12.01.2007, 20:05
Ich bin: Angehörige(r) von SexarbeiterIn

Zwang zur Arbeit

Beitrag von certik »

ehemaliger_User hat geschrieben:Der Artikel ist schon ein paar Tage alt, strotzt aber nur so von Halbwahrheiten und Stimmungsmache. Zum einen wird von 200.000 Opfern geredet, dann werden "nur" knapp 700 Fälle erwähnt. Stellt Euch mal vor, es gäbe 200.000 Morde im Jahr und die Polizei hätte nur 700 Fälle? Haben wir nur unfähige Ermittler?...

Die Problematik ist auch eine semantische.
Solwodi bezeichnet alle Frauen, die mit der Prostitution ihren Lebensunterhalt verdienen, als Zwangsprostituierte, da sie ja einem ökonomischen Zwang unterliegen.
Würde man auf diese Art rechnen, hätten wir in Deutschland an die 40 Millionen Zwangsarbeiter!

LG certik
* bleibt gesund und übersteht die Zeit der Einschränkungen *

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

SW-Spitzenumsatz 600 Euro/Tag

Beitrag von nina777 »

14.4.2009

Prostituierte ausgebeutet: Bewährungsstrafe für Zuhälter

MÜNSTER Monatelang hat ein 34-jähriger Zuhälter aus Münster zwei rumänische Prostituierte ausgebeutet und geschlagen. Für diese Taten muss er nun mit einem Jahr und sechs Monaten Haft auf Bewährung büßen.

Im Prozess vor dem Amtsgericht weigerte sich der Angeklagte lange Zeit, die Taten zuzugeben. Er räumte zwar ein, Kontakt zu den beiden betroffenen Frauen gehabt zu haben und im Grunde auch für deren Vermittlung an zwei Bordelle in Münster und Rheda-Wiedenbrück zuständig gewesen zu sein. Von finanzieller Ausbeutung wollte der 34-Jährige jedoch zunächst nichts wissen. „Sie haben bei mir gewohnt und sich deshalb auch an den Mietzahlungen beteiligte“, sagte er.

Erdrückende Beweislage

Als im Verlaufe des Prozesses die Beweislage immer erdrückender wurde, zog der Angeklagte dann aber doch noch die Reißleine und räumte die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft ein. Damit ist klar, dass er doch nicht nur der Vermittler, sondern der Zuhälter der Prostituierten war. Die jungen Frauen mussten ihm stets am Ende des Arbeitstages die Hälfte ihres Verdienstes abgeben. In Spitzenzeiten verdienten sie bis zu 300 Euro am Tag.

http://www.muensterschezeitung.de/lokal ... 993,534941
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Zuhälterforschung

Beitrag von Marc of Frankfurt »

"Der Zuhälter ist die Hure für die Hure"


Pimps tend to be like prostitutes: abused as children, once sold their own bodies: study

Chicago Alliance Against Sexual Exploitation conference on sex trafficking at DePaul finds interesting conclusions



April 16, 2009
BY ANNIE SWEENEY Crime Reporter asweeney at suntimes.com



In television, movies and music, they exude cool and confidence.

But a new study has found out something else about some Chicago pimps -- like the women they often peddle on the sex market, they are victims of sexual abuse and have sold their own bodies for sex.


A new study finds that the popular image of pimps as cool guys in control isn't exactly accurate.
(AP file)



"That's the persona they put on,'' study author Jody Raphael said of popular images of pimps. "Underneath, they are no different than the women. ... They come from the same households and dysfunction as the women do."

The research, while limited in that only five pimps were interviewed, marks the first extensive interviews with street pimps to find out their backgrounds and how they operate, said Raphael, staff attorney at the DePaul College of Law's Schiller DuCanto & Fleck Family Law Center.

Details about the men -- one white, one Hispanic and three African-American -- were released this week at a sex trafficking conference at DePaul University held by video linkup and involving six U.S. cities.

Taina Bien-Aime, executive director of Equality Now in New York, said pimps' backgrounds were not too surprising, given that their violent backgrounds could have led them to "dehumanize'' the women they controlled.

But Bien-Aime said the research is noteworthy because it shifts focus onto the demand side of the commercial sex industry that fuels the sale of women in prostitution.

"What was interesting and galvanizing about this multicity conference is we always feel that we are alone to work on the demand side,'' Bien-Aime said. "Other people around the country are connecting the dots.''

The conference was sponsored by the Chicago Alliance Against Sexual Exploitation.

The men surveyed by Raphael were all paid. None is currently pimping, but they had all been active within the last five years and had spent an average of 24 years involved in the trade.

According to the findings, four of the men regularly experienced sexual abuse as children, had family members involved in the sex trade and had sold their bodies for sex before becoming a pimp -- one when he was just 12.

All grew up in households with domestic violence and addiction issues.

They were interviewed by Brenda Myers-Powell, a former prostitute who has worked with Raphael on previous studies. The size of the sample was restrained by Raphael's budget, but she is seeking more money to expand the study.

Because two of the five pimps reported working for someone else, Raphael also would also like to find out to what extent pimps are controlled by larger, more organized criminal enterprises.

Quelle:
http://www.suntimes.com/news/24-7/15294 ... 16.article





Jody Raphael, Senior Research Fellow. DePaul University College of Law. Prostitutionsgegnerin.

Die Studie:
http://tinyurl.com/czs44b =
http://www.caase.org/uploads/File/Family Law_Pimp pilot project-3.pdf
(8 Seiten)

www.caase.org





Online-Buch von Jody Raphael: "Listening to Olivia":
http://books.google.de/books?id=RX24Y3ANfFwC

Freierstudie:
viewtopic.php?p=54155#54155

Mehr über Zuhälter:
viewtopic.php?t=1785





.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 17.04.2009, 22:24, insgesamt 2-mal geändert.